DE10040067B4 - Textiles Flächengebilde mit einer Sicht- und Nutzschicht aus Faseraggregaten und Verfahren zu seiner Herstellung - Google Patents

Textiles Flächengebilde mit einer Sicht- und Nutzschicht aus Faseraggregaten und Verfahren zu seiner Herstellung Download PDF

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Abstract

Textiles Flächengebilde, mit einer Schicht aus sphärisch verwickelten Fasern bestehenden Faseraggregaten, die eine Nutzschicht bilden und mit einer Trägerschicht vernadelt sind, dadurch gekennzeichnet, dass die sphärisch verwickelten Faseraggregate in der Nutzschicht mindestens mit flaumartigen Faseraggregaten gemischt vorliegen, wobei die Fasern in diesen flaumartigen Faseraggregaten wirr angeordnet sind.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein textiles Flächengebilde gemäß Oberbegriff des Anspruches 1 und ein Verfahren zu seiner Herstellung.
  • Aus der EP-0 013 428-A1 ist ein textiles Flächengebilde mit einer Nutzschicht bekannt, die Faseraggregate aus sphärisch verwickelten Fasern aufweist und in der Art eines Knäuels verschlungen bzw. eingerollt sind. Die Faseraggregate bilden voneinander abgegrenzte runde Körper. Die in der Nutzschicht verwendeten Faseraggregate können unterschiedliche Größe und insbesondere unterschiedliche Farbe aufweisen und sie können aus unterschiedlichen Fasern bestehen. Die Faseraggregate weisen eine nadelfähige Dichte auf, d.h., sie sind aktiv nadelfähig. Ein solches Flächengebilde lässt sich deshalb insbesondere farblich besonders interessant gestalten.
  • Die Nutzschicht kann aus einer einzigen Lage von Faseraggregaten bestchen. Dabei verbleiben zwischen den Faseraggregaten jedoch in der Regel Freiräume.
  • Diese Flächengebilde haben sich seit vielen Jahren in der Praxis insbesondere als Bodenbelag bewährt, wobei dann die Nutzschicht auf einer Trägerschicht und gegebenenfalls auf einer weiteren Schicht angeordnet ist.
  • Eines der Merkmale dieser Flächengebilde ist die durch die einzelnen Faseraggregate gebildete Oberflächenstruktur. Die einzelnen Faseraggregate stehen wie beim sogenannten Kopfsteinpflaster nach oben vor. Diese Oberflächenstruktur ist jedoch für manche Anwendungen nicht erwünscht.
  • Um eine vollständig geschlossene Nutzschicht zu erhalten, ist es bei den meisten Faseraggregaten notwendig, mehrere Schichten von Faseraggregaten übereinander zu legen, damit Freiräume zwischen Faseraggregaten einer Schicht durch Faseraggregate einer anderen Schicht überdeckt werden.
  • Aus der DE-298 23 488 U1 ist ein weiteres Flächengebilde bekannt, bei dem auf einer Trägerschicht eine Nutzschicht aus sich in ihrer geometrischen Gestalt unterscheidenden Elemente angeordnet und mit der Trägerschicht vernadelt sind. Die vernadelten Elemente weisen zumindest zum Teil Fasern auf, wobei die Elemente zum Teil knotenförmig, zum Teil nadelvliesartig ausgebildet sein und zum Teil durch Garne und/oder Zwirne gebildet werden können. Die nadelvliesartig ausgebildeten Elemente können ein Flächengewicht zwischen 200 und 1000 g/m2 aufweisen. Die Nutzschicht selbst kann zweilagig oder dreilagig ausgebildet sein, wobei z.B. die garnartigen Elemente von einer Schicht mit faserartigen Elementenabgedeckt sind. Durch die Ausbildung dieses bekannten Flächengebildes wird dieses relativ schwer-, da in die verwendeten Elemente schon vor dem Aufbringen auf die Trägerschicht in sich verfestigt sind.
  • Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes Flächengebilde zu schaffen, das weitere vorteilhafte Eigenschaften aufweist und das insbesondere bei völlig geschlossener Schicht vom Gewicht her leichter ausgebildet werden kann.
  • Diese Aufgabe wird durch ein Flächengebilde gemäß Anspruch 1 gelöst. Bei dem erfindungsgemäßen Flächengebilde befinden sich neben den aus sphärisch verwickelten Fasern bestehenden Faseraggregaten noch flaumartige Faseraggregate, in denen die Fasern wirr angeordnet sind.
  • Zur näheren Erläuterung der Unterschiede zwischen beiden Asten von Faseraggregaten wird auf die EP-0 491 918-A1 verwiesen, in der die flaumartigen Faseraggregate zum ersten Mal beschrieben wurden. Wesentlich ist, dass insbesondere für die flaumartigen Faseraggregate gekräuselte Fasern verwendet werden.
  • Während die sphärisch verwickelten Faseraggregate in der Nutzschicht jeweils einen mehr oder weniger großen und groben Punkt bilden, bilden die flaumartigen, feineren Faseraggregate eine mehr geschlossene, einen Hintergrund bildende Fläche.
  • Diese flaumartigen Faseraggregate sind sehr verletzlich, d.h., es können leicht Einzelfasern wieder herausgezogen werden, sie können sich gegenüber den bekannten Faserkugeln an andere Faseraggregate leicht anpassen, wodurch im wesentlichen keine Zwischenräume zwischen den Aggregaten verbleiben. Ihre Dichte ist geringer, als die Dichte bekannter Faserkugeln, so dass bei gleichem Gewicht ein größeres Volumen erhalten wird bzw. auf das Flächengebilde bezogen eine größere Fläche abgedeckt wird.
  • Das Gewichtsverhältnis von flaumartigen Faseraggregaten zu sphärisch verwickelten Faseraggregaten kann zwischen 3/97 bis 95/5 betragen.
  • So reicht z. B. bei einem bestimmten Ausgangsmaterial (Fasertypen, Fasertiter usw.) ein Gewichtsverhältnis von flaumartigen Faseraggregaten zu sphärisch verwickelten Faseraggregaten von 20/80 bis 30/70 aus, um ein Flächengebilde zu erhalten, welches auf seiner Sicht- und Nutzseite zu etwa 50% aus flaumartigen Faseraggregaten und zu etwa 50% aus sphärisch verwickelten Faseraggregaten bezogen auf die Fläche besteht.
  • Bei einem Gewichtsverhältnis von flaumartigen Faseraggregaten zu sphärisch verwickelten Faseraggregaten zwischen 3/97 und 10/90 kann eine einlagige Schicht von sphärisch verwickelten Faseraggregaten geschaffen werden, bei der die verbleibenden Zwischenräume von den flaumartigen Faseraggregaten ausgefüllt sind, so dass die Schicht aus im wesentlichen sphärisch verwickelten Faseraggregaten trotzdem insgesamt geschlossen wirkt.
  • Umgekehrt wird bei einem Gewichtsverhältnis von flaumartigen Faseraggregaten zu sphärisch verwickelten Faseraggregaten im anderen Extrembereich, d. h., zwischen 50 /50 und 95/5 ein Flächengebilde erhalten, in dem nur vereinzelt sphärisch verwickelte Faseraggregate vorhanden sind und der Großteil der Fläche durch die flaumartigen Faseraggregate gebildet wird.
  • Insbesondere nach einem Vernadeln der Nutzschicht ist diese dort, wo sich nur flaumartige Faseraggregate befinden, dünner bzw. flacher, als an den Stellen, an denen sich die sphärisch verwickelten Faseraggregate befinden, aber trotzdem voll abdeckend.
  • Es hat sich überraschend herausgestellt, dass gegenüber den bisher bekannten Flächengebilden mit nur sphärisch verwickelten Faseraggregaten eine Gewichtsersparnis in der Nutzschicht von etwa einem Drittel erzielt werden kann, ohne Qualitätsänderung der Nutzschicht. Das Gewicht der Nutzschicht, welche in der Regel aus qualitativ besseren Fasern besteht, als die Unterschicht, kann so z. B. von bisher 600 g/m2 auf 400 g/m2 gesenkt werden.
  • Wird darüber hinaus, wie oben beschrieben, nur eine Lage von sphärisch verwickelten Faseraggregaten benutzt, so sind gegenüber dem bekannten Flächengebilde trotz geschlossener Fläche weitaus weniger Faseraggregate notwendig.
  • Auch weist das neue Flächengebilde neben einer neuen Struktur der Nutzschicht weitere Möglichkeiten der farblichen Gestaltung des Flächengebildes auf, da die flaumartigen Faseraggregate ineinander übergehen und so bei unterschiedlicher Farbe derselben eine weitere Farbmischung erhalten wird, die bei alleiniger Verwendung von sphärisch verwickelten Faseraggregaten nicht möglich ist.
  • Die verwendeten Faseraggregate weisen vorteilhafterweise eine größte Längenausdehnung von 15 mm bezogen auf ihren mittleren Durchmesser, vorzugsweise von 4 mm bis 10 mm. auf und die Fasern des Faseraggregates weisen vorzugsweise eine Länge von 30 bis 60 mm auf.
  • Die Fasern der beiden unterschiedlichen Faseraggregatarten können die gleichen Fasern aufweisen, wobei den sphärisch verwickelten Faseraggregaten vor dem Verwickeln derselben noch weitaus gröbere Fasern, z. B. mit einem 2- bis 3-fach höheren Fasertiter, z. B. mit einem Anteil von 33% bis 50% zugemischt werden, so dass die Fasern der sphärisch verwickelten Faseraggregate im Durchschnitt einen weitaus größeren Fasertiter aufweisen, als die Fasern der flaumartigen Faseraggregate. So können beide Faseraggregattypen aus denselben Kunststoffen bestehen, wobei bevorzugt Polypropylen-Fasern und Polyamid-Fasern gemischt vorliegen.
  • Bei einem Verfahren zur Herstellung eines textilen Flächengebildes wird auf eine Unterschicht, wie textile Schicht und/oder Trägerschicht, ein Gemisch aus sphärisch verwickelten Fasern bestehenden Faseraggregaten und von flaumartigen Faseraggregaten, in denen die Fasern wirr angeordnet sind, als Nutzschicht abgelegt, woraufhin die Nutzschicht mit der bzw. den darunter liegenden Schichten) vernadelt wird. Dieses Gemisch wird vor dem Ablegen auf einer dazu geeigneten Einrichtung im gewünschten Verhältnis hergestellt.
  • Vorzugsweise werden die Faseraggregate in einem Gewichtsverhältnis von flaumartigen Faseraggregaten zu sphärisch verwickelten Faseraggregaten zwischen 3/97 bis 95/5 gemischt. Verschiedene besonders bevorzugte Mischungsverhältnisse sind oben angegeben.
  • Diese Flächengebilde können als Bodenbelag, wie Teppiche od. dgl. verwendet werden, wenn darunter noch eine Trägerschicht und eine Unterschicht angeordnet werden. Trägerschicht und Unterschicht werden in der Regel aus billigerem Material hergestellt, wie die Sicht- und Nutzschicht. Diese Flächengebilde können aber auch als Ersatz für Stoffe, wie Gewebe od. dgl. in der Bekleidungsindustrie od. dgl. eingesetzt werden.

Claims (10)

  1. Textiles Flächengebilde, mit einer Schicht aus sphärisch verwickelten Fasern bestehenden Faseraggregaten, die eine Nutzschicht bilden und mit einer Trägerschicht vernadelt sind, dadurch gekennzeichnet, dass die sphärisch verwickelten Faseraggregate in der Nutzschicht mindestens mit flaumartigen Faseraggregaten gemischt vorliegen, wobei die Fasern in diesen flaumartigen Faseraggregaten wirr angeordnet sind.
  2. Flächengebilde nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass nebeneinanderliegende flaumartige Faseraggregate ineinander übergehen und eine im wesentliche geschlossene Oberfläche bilden.
  3. Flächengebilde nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die die Faseraggregate enthaltende Schicht, insbesondere mit einer Trägerschicht, vernadelt oder verklebt ist.
  4. Flächengebilde nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gewichtsverhältnis von flaumartigen Faseraggregaten zu sphärisch verwickelten Faseraggregaten zwischen 3/97 und 95/5 beträgt.
  5. Flächengebilde nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Gewichtsverhältnis von flaumartigen Faseraggregaten zu sphärisch verwickelten Faseraggregaten zwischen 20/80 und 30/70 beträgt.
  6. Flächengebilde nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Gewichtsverhältnis von flaumartigen Faseraggregaten zu sphärisch verwickelten Faseraggregaten zwischen 3/97 und 10/90 beträgt.
  7. Flächengebilde nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Fasern der sphärisch verwickelten Faseraggregate aus anderen Faserarten bestehen, als die Fasern der flaumartigen Faseraggregate.
  8. Flächengebilde nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Fasern der sphärisch verwickelten Faseraggregate im Durchschnitt einen weitaus größeren Fasertiter aufweisen, als die Fasern der flaumartigen Faseraggregate.
  9. Verfahren zur Herstellung eines textilen Flächengebildes, bei dem auf eine Unterschicht, wie textile Schicht und/oder Trägerschicht, ein Gemisch aus sphärisch verwickelten Fasern bestehenden Faseraggregaten und von flaumartigen Faseraggregaten, in denen die Fasern wirr angeordnet sind, als Sicht- und Nutzschicht abgelegt wird, woraufhin die Sicht- und Nutzschicht mit der bzw. den darunter liegenden Schicht(en) vernadelt wird.
  10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass Faseraggregate in einem Gewichtsverhältnis von flaumartigen Faseraggregaten zu sphärisch verwickelten Faser aggregaten zwischen 3/97 bis 95/5 gemischt werden.
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