DE10039040A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Papierrollen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von PapierrollenInfo
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Abstract
Es wird ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Herstellen von Papierrollen aus einer Papierbahn angegeben, bei dem die aus der Papiermaschine (1) kommende Papierbahn (2) in einem Kalander (200) kalandriert und mit einem Längsschneider (4) in Teilbahnen längsgeschnitten wird. Die Teilbahnen werden zu den Papierrollen (3) aufgewickelt. DOLLAR A Hierbei möchte man die Herstellung vereinfachen können. DOLLAR A Hierzu ist die Papiermaschine (100), der Kalander (200), die Längsschneideinrichtung (4) und die Rollenwickeleinrichtung (1) in einem durchgehenden Papierlaufpfad hintereinander angeordnet, so daß das Kalandrieren, Längsschneiden und Aufwickeln online ohne Zwischenwickeln erfolgt.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von
Papierrollen aus einer Papierbahn, bei dem die Papier
bahn kalandriert und in Teilbahnen längs geschnitten
wird und die Teilbahnen zu den Papierrollen aufgewickelt
werden. Ferner betrifft die Erfindung eine Vor
richtung zum Herstellen von Papierrollen mit einer Pa
piermaschine, einem Kalander, einer Längsschneidein
richtung und einer Rollenwickeleinrichtung.
Die Herstellung von Papier ist an sich bekannt. In der
Papiermaschine wird Pulpe auf ein umlaufendes Sieb ge
gossen, durch das Wasser ablaufen kann. Am Ende des
Siebes wird die sich bildende Papierbahn in eine Trockenpartie
überführt, die es ermöglicht, daß man am Aus
gang der Papiermaschine ein Rohpapier abnehmen kann.
Dieses Rohpapier wird in den meisten Fällen zu einer
Jumborolle aufgewickelt. Auf der Jumborolle wird die
Papierbahn dann zu einem Kalander transportiert und
dort abgewickelt und kalandriert. Am Ende des Kalanders
wird das kalandrierte Papier wieder auf einer Jumborolle
aufgewickelt und einer Rollenschneid- und Wickelvor
richtung zugeführt. In der Rollenschneid- und Wickel
vorrichtung wird die Papierbahn, die in der Regel mit
einer Breite von bis zu 10 m vorliegt, auf handhabbare
Breiten im Bereich von 0,5 bis 3,8 m geschnitten und zu
Papierrollen aufgewickelt, die einen Durchmesser im Be
reich von 0,5 bis 2,5 m haben. Nur derartige Papierrol
len sind später für einen Verwender, beispielsweise ei
ne Druckerei handhabbar.
Diese Vorgehensweise ist relativ zeitaufwendig, hat al
lerdings den Vorteil, daß alle Verfahrensschritte mit
einer Geschwindigkeit erfolgen können, die an das je
weilige Verfahren angepaßt ist. Allerdings wird hierbei
die Papierbahn durch das mehrfache Um- oder Zwischen
wickeln beansprucht.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Herstel
lung von Papierrollen zu vereinfachen.
Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs ge
nannten Art dadurch gelöst, daß das Kalandrieren,
Längsschneiden und Aufwickeln On-Line ohne Zwischenwickeln
erfolgt.
Man führt also die Papierbahn, die aus der Papierma
schine kommt, unmittelbar einem Kalander zu, um sie zu
kalandrieren. Vom Ausgang des Kalanders wird die Pa
pierbahn ebenfalls ohne Zwischenwickeln der Längs
schneide- und der Wickeleinrichtung zugeführt, so daß
die Papierrollen mit der gleichen Geschwindigkeit er
zeugt werden, mit der die Papiermaschine die Papierbahn
ausgibt. Hierbei wird die Papierbahn geschont, weil le
diglich ein einziger Wickelvorgang erforderlich ist. Da
die Papierbahn zwischenzeitlich nicht auf Jumborollen
zwischengewickelt werden muß, entfallen beträchtliche
Rüstzeiten, die zur Vorbereitung der Tamboure und zum
Umsetzen der Tamboure und der Jumborollen erforderlich
sind. Schließlich spart man in erheblichem Umfang Ar
beitsgerät, wie Krananlagen, die zum Umsetzen der Tam
boure und der Jumborollen benötigt werden.
In einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen,
daß man zu Beginn der Herstellung einen schmalen Strei
fen der Papierbahn bis in eine Wickeleinrichtung und
von dort in eine Entsorgungseinrichtung führt, diesen
Streifen dann auf die Breite der Papierbahn verbrei
tert, dann längsschneidet und die längsgeschnittenen
Teilbahnen dann auf Wickelhülsen überleitet. Unter Be
ginn der Herstellung sind im Grunde alle Situationen zu
verstehen, in denen die Papierbahn neu "eingefädelt"
werden muß. Dies tritt nicht nur beim Anfahren der Pa
piermaschine auf, sondern beispielsweise auch nach ei
nem Papierbahnabriß. Das Einführen der Papierbahn in
den Kalander, die Längsschneideinrichtung und die Wickeleinrichtung
ist in voller Breite nahezu unmöglich.
Man verwendet daher zunächst einmal einen schmalen
Streifen, den man mit an sich bekannten Mitteln, wie
Seilführungen oder Saugbänder, vom Kalander zur Wickeleinrichtung
führt. Dieser schmale Streifen wird allerdings
noch nicht aufgewickelt, sondern in eine Ent
sorgungseinrichtung geleitet, beispielsweise einen Pul
per. Wenn sich dieser schmale Streifen stabilisiert
hat, wird er verbreitert, bis er die Breite der Papier
bahn erreicht hat. Auch die breite Papierbahn wird am
Ausgang der Wickeleinrichtung noch entsorgt. Erst dann,
wenn die Papierbahn mit voller Breite in die Wickelein
richtung gelangt, wird die Längsschneideinrichtung ak
tiv und erzeugt Teilbahnen. Auch der Beginn der Teil
bahnen kann noch entsorgt werden. Erst dann, wenn sich
die Teilbahnen stabilisiert haben, werden sie auf die
Wickelhülsen übergeleitet.
Hierbei ist besonders bevorzugt, daß die Teilbahnen un
mittelbar vor dem Überleiten auf die Wickelhülsen quer
geschnitten werden. Damit werden auf allen Wickelhülsen
im Grunde die gleichen Bahnlängen aufgewickelt. Der
Wickelvorgang kann für alle Papierrollen gleichzeitig
beginnen.
Hierbei ist bevorzugt, daß die Wickelhülsen vor dem
Überleiten auf Bahngeschwindigkeit vorbeschleunigt wer
den. Wenn die aus der Papierbahn geschnittenen Teilbah
nen dann in Kontakt mit den Wickelhülsen kommen, lassen
sie sich ohne größere Probleme daran befestigen, weil
keine Relativgeschwindigkeit mehr zwischen den Teilbah
nen und den Wickelhülsen herrscht.
Vorzugsweise werden die Papierrollen in ein Wickelbett
mit einer ersten und einer zweiten Tragwalze gewickelt,
wobei die Papierbahn in Kontakt mit der ersten Tragwal
ze zuläuft und die Wickelhülsen beim Beschleunigen in
Kontakt mit der zweiten Tragwalze, die angetrieben
wird, und im Abstand zur ersten Tragwalze gehalten wer
den. Damit ist man in der Lage, durch eine Geschwindig
keitssteuerung der zweiten Tragwalze die Wickelhülsen
auf die gleiche Umfangsgeschwindigkeit wie die erste
Tragwalze zu bringen. Die erste Tragwalze ist im übri
gen ebenfalls angetrieben, wobei ihr Antrieb von dem
Antrieb der zweiten Tragwalze unabhängig ist. Man nutzt
also die beiden Tragwalzen für unterschiedliche Zwecke.
Die erste Tragwalze nimmt die zulaufende Papierbahn auf
und befördert sie in die Entsorgungseinrichtung, wobei
die Papierbahn gegebenenfalls mit Hilfe einer Klemmwal
ze an der ersten Tragwalze festgehalten wird. Die zwei
te Tragwalze wird verwendet, um die Wickelhülsen zu be
schleunigen. Wenn die Teilbahnen auf die Wickelhülsen
übergeleitet worden sind, dann nehmen die beiden Trag
walzen wieder ihre herkömmliche Aufgabe wahr und unter
stützen die sich bildenden Papierrollen.
Vorzugsweise werden zeitlich nacheinander gewickelte
Papierrollen abwechselnd in zwei Wickelbetten gewickelt,
wobei die Teilbahnen nach dem Fertigstellen eines
Wurfs durch Papierrollen durchtrennt und in das andere
Wickelbett übergeleitet werden, das zuvor mit Wickel
hülsen bestückt worden ist, die vorbeschleunigt werden.
Damit kann man ein kontinuierliche Wickeln eine endlo
sen Papierbahn auf unterschiedliche Papierrollen ermög
lichen. Die Papierbahn kann unterbrechungsfrei zuge
führt werden und wird jederzeit auf den Papierrollen in
einem der beiden Wickelbetten aufgewickelt.
Hierbei ist besonders bevorzugt, daß beide Wickelbetten
eine Tragwalze gemeinsam haben, wobei man die fertige
Papierrolle von dieser Tragwalze abhebt und auf der an
deren Tragwalze des Wickelbetts auslaufen läßt, während
die Papierrollen im anderen Wickelbett gewickelt wer
den. Mit dieser Vorgehensweise erreicht man mehrere
Vorteile. Zum einen wird der Verlauf der Papierbahn im
wesentlichen gleich gehalten und zwar unabhängig davon,
in welchem Wickelbett die Papierrollen gewickelt wer
den. Zum anderen kann man durch die Geschwindigkeits
steuerung der ersten Tragwalze erreichen, daß diese im
mer mit der gleichen Umfangsgeschwindigkeit läuft, mit
der die Papierbahn zuläuft. Da man die fertigen Papier
rollen von dieser ersten Tragwalze abhebt und sie auf
der zweiten Tragwalze auslaufen läßt, ist es auch mög
lich, die erste Tragwalze zum Wickeln des nächsten
Wurfs von Papierrollen zu nutzen, ohne daß dies durch
die fertigen Papierrollen behindert wird. Die räumliche
Zuordnung der beiden Wickelbetten in dichter Nachbar
schaft zueinander bildet also keinen Grund für die Un
terbrechung des Wickelvorgangs, so daß die Papierbahn
nach wie vor mit der gleichen Geschwindigkeit verarbei
tet werden kann, wie sie aus der Papiermaschine heraus
kommt.
Die Erfindung wird bei einer Vorrichtung der eingangs
genannten Art dadurch gelöst, daß die Papiermaschine,
der Kalander, die Längsschneideinrichtung und die Rol
lenwickeleinrichtung in einem durchgehenden Papierbahn
laufpfad hintereinander angeordnet sind.
Damit kann die Papierbahn unmittelbar nach ihrer Ent
stehung kalandriert, längsgeschnitten und aufgewickelt
werden, ohne daß Zwischenwickelschritte mit der ent
sprechend Papierbahnbeanspruchung erforderlich sind.
Vorzugsweise ist hinter dem Kalander eine verfahrbare
Schneideinrichtung angeordnet. Diese Schneideinrichtung
wird dazu verwendet, aus der Papierbahn, die den Kalan
der in voller Breite durchlaufen hat, einen schmalen
Streifen zu schneiden, der dann in die Wickeleinrich
tung eingeführt werden kann. Der verbleibende Teil der
Papierbahn kann entsorgt werden. Beispielsweise kann er
einem Pulper zugeführt werden, der den Papierbahnrest
wieder aufbereitet und in Form von Pulpe der Papierma
schine zuführt. Das Einführen eines schmalen Papier
bahnstreifens in die Wickeleinrichtung ist weitaus ein
facher als das Einführen einer breiten Papierbahn.
Vorzugsweise weist die Längsschneideinrichtung Messer
auf, die durch einen Öffnungsmechanismus auseinander
fahrbar sind und in auseinandergefahrenem Zustand einen
Einführpfad freigeben. Das Auseinanderfahren von Mes
sern einer Längsschneideinrichtung ist an sich bekannt.
Es wird praktiziert, um die Position der Längsschneide
messer zu verändern. In der vorliegenden Ausführungs
form wird jedoch der Abstand der Messer so groß ge
wählt, daß die Papierbahn hindurchgefahren werden kann,
ohne beschädigt zu werden. Eine Beschädigung ist an und
für sich unkritisch, weil die Papierbahn erst in ge
schnittenem Zustand aufgewickelt wird, so daß die Mes
ser hier zusammengefahren sein müssen. Beschädigungen
der Papierbahn könnten aber zu Bahnabrissen führen, die
unerwünscht sind.
Vorzugsweise sind die verfahrbare Schneideinrichtung
und der Öffnungsmechanismus gegeneinander verriegelbar.
Es ist also nicht möglich, die Messer der Längsschneideinrichtung
zusammenzufahren, so lange die verfahrbare
Schneideinrichtung die Papierbahn noch nicht auf volle
Breite geschnitten hat. Damit wird vermieden, daß un
kontrollierbare Zustände auftreten, in denen der Anfang
einer Teilbahn möglicherweise nicht richtig in die Wickeleinrichtung
gelangt.
Bevorzugterweise ist hinter der Wickeleinrichtung ein
Entsorgungspfad angeordnet, wobei vor dem Entsorgungs
pfad eine Querschneideinrichtung angeordnet ist. So
lange die Papierbahn bzw. die daraus geschnittenen
Teilbahnen noch nicht in einer wickelfähigen Form vor
liegen, werden sie in den Entsorgungspfad geleitet, der
beispielsweise einen Pulper der Papiermaschine aufwei
sen kann. Wickelfähige Teilbahnen liegen jedenfalls
noch nicht vor, wenn der schmale Streifen in den Rol
lenwickler übergeleitet wird. Auch in dem Zeitraum, wo
die verfahrbare Schneideinrichtung die Papierbahn auf
Breite schneidet, wird der Entsorgungspfad in der Wickeleinrichtung
benötigt und zwar so lange, bis die
Längsschneideinrichtung in Aktion getreten ist.
Bevorzugterweise weist die Wickeleinrichtung zwei Wickelbetten
auf, die eine Tragwalze gemeinsam haben, wo
bei eine Ausstoßeinrichtung so steuerbar ist, daß sie
die fertigen Papierrollen von der gemeinsamen Tragwalze
abhebt und auf der anderen Tragwalze auslaufen läßt.
Die Ausstoßeinrichtung kann in diesem Fall relativ ein
fach ausgebildet sein und eine Ausstoßwalze aufweisen,
so daß die fertigen Papierrollen auf der zweiten Trag
walze noch rotieren können, wobei diese Drehbewegung
dann gebremst wird. Sobald die Papierrollen zum Still
stand gekommen sind, werden sie weiter ausgestoßen und
dann auf geeigneten Vorrichtungen, beispielsweise einer
Mulde oder einem Förderband, aus der Wickeleinrichtung
abtransportiert.
Vorzugsweise ist in jedem Wickelbett eine Hilfseinrich
tung angeordnet, die einen Satz Wickelhülsen zum Vorbe
schleunigen im Abstand zur gemeinsamen Tragwalze und in
Anlage an der anderen Tragwalze hält. Man kann die Wickelhülsen
also in dem einen Wickelbett beschleunigen,
während in dem anderen Wickelbett die Papierrollen ge
wickelt werden. Hierbei kann die gemeinsame Tragwalze
mit der gewünschten vollen Geschwindigkeit rotieren,
weil die Wickelhülsen mit ihr bzw. der darüber laufen
den Papierbahn nicht in Kontakt kommen. Die Beschleuni
gung wird vielmehr durch die zweite Tragwalze bewirkt.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines bevorzug
ten Ausführungsbeispiels in Verbindung mit der Zeich
nung näher beschrieben. Hierin zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Vorrich
tung zum Herstellen von Papierrollen und
Fig. 2 eine schematische Darstellung einer Rollen
wickeleinrichtung in verschiedenen Stadien
des Wickelns.
Fig. 1 zeigt in schematischer Darstellung eine Vorrich
tung zum Herstellen von Papierrollen 3, die letztend
lich in einer Wickeleinrichtung 1 aus einer Papierbahn
2 gewickelt werden. Die Papierbahn 2 wird in an sich
bekannter Weise in einer nur schematisch dargestellten
Papiermaschine 100 erzeugt und dann in einem Kalander
200 kalandriert. In Bahnlaufrichtung hinter dem Kalan
der durchläuft die Papierbahn 2 eine Längsschneidein
richtung, in der sie in mehrere parallel zueinander
liegende Teilbahnen geschnitten wird. Die Teilbahnen
werden dann auf die Papierrollen 3 aufgewickelt. Da es
sich in Fig. 1 um eine schematische Darstellung han
delt, ist lediglich die Stirnseite der vordersten Pa
pierrolle 3 erkennbar. Tatsächlich werden aber in
Axialrichtung hintereinander mehrere Papierrollen 3 ge
wickelt, ein sogenannter Wurf.
Zum Wickeln der Papierrollen 3 sind zwei Wickelbetten
7, 7' in der Wickeleinrichtung 1 vorgesehen, von denen
das rechte Wickelbett 7 gebildet ist durch eine erste
Tragwalze 5 und eine zweite Tragwalze 6, während das
linke Wickelbett 7' gebildet ist durch die gleiche erste
Tragwalze 5 und eine weitere zweite Tragwalze 6'.
Die Wickeleinrichtung 1 ist mit weiteren Einzelheiten
in Fig. 2 dargestellt.
Eine Entsorgungseinrichtung 16 ist hinter der Wickeleinrichtung
1 angeordnet. Vor der Entsorgungsein
richtung 16, die beispielsweise als Pulper ausgebildet
sein kann, ist eine Querschneideinrichtung 20 angeord
net. Die Querschneideinrichtung 20 kann hinter der Wickeleinrichtung
1, aber auch in der Wickeleinrichtung 1
angeordnet sein.
Der Pulper ist über eine Leitung 21 mit der Papierma
schine verbunden, so daß es möglich ist, Papierbahnab
schnitte, die nicht aufgewickelt werden, wieder der Pa
pierproduktion zuzuführen.
In Bahnlaufrichtung hinter dem Kalander 200 ist eine
quer zur Laufrichtung der Papierbahn verfahrbare
Schneideinrichtung 300 angeordnet.
Zum Aufführen der Papierbahn wird die Papierbahn 2 in
herkömmlicher und an sich bekannter Weise durch den Ka
lander 200 geleitet, beispielsweise dadurch daß man ei
nen schmalen Streifen am Rand der Papierbahn schneidet,
diesen Streifen mit nicht näher dargestellten Führungs
mitteln, wie Seilen oder ähnliches, durch den Kalander
leitet. Wenn der schmale Streifen durch den Kalander
geführt worden ist, wird die Papierbahn auf Breite ge
schnitten und durchläuft dann den Kalander 200 mit vol
ler Breite.
Auf ähnliche Weise wird am Ausgang des Kalanders mit
Hilfe der verlagerbaren Schneideinrichtung 300 ein
schmaler Streifen aus der Papierbahn 2 geschnitten. Der
verbleibende Rest der Papierbahn wird in eine weitere
Entsorgungseinrichtung 22 geleitet, die ebenfalls als
Pulper ausgebildet sein kann. Dieser schmale Streifen
wird nun durch die Längsschneideinrichtung 4 geleitet,
deren Ober- und Untermesser zu diesem Zweck auseinander
gefahren werden und zwar so weit, daß auch bei einer
leicht schwingenden Papierbahn keine Gefahr besteht,
daß die Papierbahn mit den Messern in Kontakt kommt.
Hierbei ist zwischen der Längsschneideinrichtung 4, ge
nauer gesagt deren Öffnungsmechanismus, und der verla
gerbaren Schneideinrichtung 300 eine Verriegelung vor
gesehen, so daß die verlagerbare Schneideinrichtung 300
nur dann bewegt werden kann, wenn die Längsschneidein
richtung 4 geöffnet ist.
Der Streifen wird dann mit nicht näher dargestellten,
aber an sich bekannten Mitteln, wie beispielsweise Sei
len oder anderen Leiteinrichtungen, über die erste
Tragwalze 5 in das Wickelbett 7 geleitet und von dort
in die Entsorgungseinrichtung 16 gefühlt, wie dies auch
schematisch in Fig. 2g zu erkennen ist.
Danach wird die verlagerbare Schneideinrichtung 300
quer zur Laufrichtung der Papierbahn 2 verfahren, so
daß sich der schmale Streifen bis auf die Breite der
Papierbahn vergrößert. In dieser Zeit wird die Papier
bahn durch einen Klemmnip zwischen einer Ausstoßwalze
10 und der ersten Tragwalze 5 gehalten und gezogen. Al
le Tragwalzen 5, 6, 6' sind angetrieben, wobei die An
triebe der beiden zweiten Tragwalzen 6, 6' unabhängig
voneinander und unabhängig vom Antrieb der ersten Trag
walze 5 angesteuert werden können.
Wenn die Papierbahn 2 in voller Breite im Wickelbett 7
angekommen ist, dann tritt die Längsschneideinrichtung
4 in Aktion, d. h. die Messer werden wieder zusammenge
fahren, so daß die Papierbahn 2 in Teilbahnen geschnit
ten wird. Sobald die Teilbahnen im Wickelbett 7 ange
kommen sind, wird die Querschneideinrichtung 20 tätig
und durchtrennt die Teilbahnen gleichzeitig über die
gesamte Papierbahnbreite. Andere Trennmöglichkeiten
sind aber grundsätzlich auch möglich. Danach oder dabei
werden die Teilbahnanfänge auf Wickelhülsen übergelei
tet, die sich bereits im Wickelbett 7 befinden. Auf
diese Wickelhülsen wird dann der Wurf von Papierrollen
3 aufgewickelt.
Zur Führung der Papierbahn 2 zwischen dem Kalander 200
und der Wickeleinrichtung sind schematisch Führungsein
richtungen 31-34 dargestellt, die durch Saugbänder ge
bildet sein können, wie sie beispielsweise von der Fir
ma Fibron vertrieben werden. Diese Führungsbänder sind
in der Lage, die Papierbahn 2 auch bei höheren Ge
schwindigkeiten zuverlässig zu führen.
Da die Papierrollen 3 nur eine begrenzte Länge der Pa
pierbahn 2 aufnehmen können, ist gelegentlich ein soge
nannter Rollenwechsel erforderlich, bei dem die Teil
bahnen auf neue Wickelhülsen übergeleitet werden. Ein
derartiger Rollenwechsel wird im Zusammenhang mit Fig.
2 beschrieben. Auch dieser Rollenwechsel kann bei vol
ler Ausstoßgeschwindigkeit der Papiermaschine 100 er
folgen.
Fig. 2 zeigt die Wickelvorrichtung 1 zum Aufwickeln der
Papierbahn 2 zu einem sogenannten Wurf von Papierbahn
rollen 3, der sich daraus ergibt, daß die Papierbahn 2
die Längsschneideeinrichtung 4 durchläuft, in der sie
in mehrere Teilbahnen geschnitten wird. Die Pfeile in
den Walzen und Rollen zeigen an, welche Teile rotieren.
Fig. 2a zeigt einen Zustand, bei dem die Papierbahnrol
len 3 praktisch fertig gewickelt sind. Die Papierbahn
rollen 3 liegen in dem ersten Wickelbett 7.
Für jedes Wickelbett 7, 7' ist eine Belastungswalze 8,
8' vorgesehen, wobei alle Walzen in einem nicht näher
dargestellten Maschinengestell angeordnet sind. An der
jeweiligen Außenseite der beiden zweiten Tragwalzen 6,
6' sind Mulden 9, 9' angeordnet, die dafür vorgesehen
sind, einen fertigen Wurf von Papierbahnrolle 3 aufzu
nehmen.
Oberhalb der ersten Tragwalze 5 ist eine Ausstoßwalze
10 angeordnet, die weiter unten beschrieben werden
wird.
In jedem Wickelbett 7, 7' ist eine Hilfseinrichtung 11,
11' mit einer Stützwalze 12, 12' angeordnet. Wie aus
einem Vergleich von Fig. 2a mit Fig. 2b zu erkennen
ist, kann die Stützwalze 12, 12' im Wickelbett 7, 7'
vertikal auf und ab bewegt werden. Wenn sie, wie in der
linken Hälfte von Fig. 2a dargestellt ist, nach oben
bewegt worden ist, dann hält sie Wickelhülsen 13 so,
daß die Wickelhülsen 13 an der zweiten Tragwalze 6' an
liegen, aber einen Abstand zur ersten Tragwalze 5 ein
halten.
Wenn nun die Papierbahnrollen 3 fast fertig gewickelt
worden sind, dann werden dem anderen Wickelbett 7' in
herkömmlicher Weise Wickelhülsen 13 zugeführt. Dabei
drehen die erste Tragwalze 5 und die zweite Tragwalze 6
des Wickelbetts 7 mit normaler Geschwindigkeit weiter,
so daß die Papierbahnrollen 3 auch weiter gewickelt
werden. Die Belastungswalze 8 dient in diesem Stadium
lediglich dazu, ein Herausspringen der Papierbahnrollen
3 aus dem Wickelbett 7 zu verhindern.
Die Wickelhülsen 13 im anderen Wickelbett 7 werden vor
beschleunigt, indem die zweite Tragwalze 6' dieses Wickelbetts
7' in Rotation versetzt wird. Die Belastungs
walze 8' dieses Wickelbetts 7' wird abgesenkt und
klemmt die Wickelhülsen zusammen mit der zweiten Trag
walze 6' und der Stützwalze 12' ein. Gegebenenfalls
kann auch die Belastungswalze 8' noch angetrieben sein.
Wenn die Wickelhülsen 13 die gleiche Umfangsgeschwin
digkeit wie die erste Tragwalze 5 haben, dann werden
sie in das Wickelbett 7' abgesenkt, indem die Stützwal
ze 12' abgesenkt wird. Die Wickelhülsen 13 kommen so
dann in Kontakt mit der zulaufenden Papierbahn 2 und
der zweiten Tragwalze 6' des zweiten Wickelbetts 7'.
Diese Situation ist in Fig. 2b dargestellt. Die Bela
stungswalze 8' drückt die Wickelhülsen 13 in das Wickelbett
7'. Die Wickelhülsen 13 und die Papierbahn 2
haben die gleiche Geschwindigkeit.
Sobald dieser Zustand erreicht ist, wird die Papierbahn
2 in Querrichtung durchtrennt und auf die Wickelhülsen
13 übergeleitet. Um dies zu verdeutlichen, ist die vor
dere Papierbahnrolle 3 mit einem Bahnende 14 darge
stellt. Tatsächlich drehen sich die Papierbahnrollen 3
aber in Richtung des Pfeiles 15 weiter, während das
Wickeln von neuen Papierbahnrollen auf den Wickelhülsen
13 im Wickelbett 7' fortgesetzt wird.
Unmittelbar nach dem Überleiten der Papierbahn 2 auf
die Wickelhülsen 13 oder auch einige Zeit später, wenn
die neuen Wickelrollen bereits einen größeren Durchmes
ser angenommen haben, wie aus Fig. 2d zu erkennen ist,
wird die Ausstoßwalze 10 abgesenkt und, bezogen auf die
Ausrichtungen in Fig. 2d, nach rechts verschoben und
zwar soweit, bis der Wurf von Papierbahnrollen 3 von
der ersten Tragwalze 5 abgehoben worden ist und nur
noch auf der zweiten Tragwalze 6 des ersten Wickelbetts
7 ruht. Hierbei bilden die Achsen der zweiten Tragwalze
6, der Belastungswalze 8 und der Ausstoßwalze 10 ein
Dreieck, in dem sich die Achse der Papierbahnrollen 3
befindet. Die Papierbahnrollen 3 sind somit zwischen
drei Walzen 6, 8, 10 eingespannt und können somit rela
tiv stabil in ihrer Position auf der zweiten Tragwalze
6 gehalten werden. Gegebenenfalls wird hierzu die Bela
stungswalze 8 ebenfalls um eine kleine Strecke nach
rechts verschoben.
An dieser Stelle soll erwähnt werden, daß die erste
Tragwalze 5 und die beiden zweiten Tragwalzen 6, 6' je
weils einen eigenen Antrieb aufweisen, wobei der An
trieb der zweiten Tragwalzen 6, 6' als. Bremse wirken
kann und die Antriebe unabhängig voneinander gesteuert
werden können.
Sobald die Papierbahnrollen 3 von der ersten Tragwalze
5 abgehoben worden sind, wird die zweite Tragwalze 6
abgebremst. Ist sie - und damit auch der Einzelrollen
wurf der Papierbahnrollen 3 - zum Stillstand gekommen,
so wird der Wurf auf bekannte Art ausgestoßen. Er ge
langt auf die Ablagemulde 9 und wird von dort aus mit
tels eines nicht näher dargestellten Transportbandes
axial aus der Wickelvorrichtung 1 herausgefahren.
Wenn die sich auf den Wickelhülsen 13 bildenden Papier
bahnrollen ihren Solldurchmesser erreicht hat, dann er
folgt der gleiche Überleitungsvorgang im anderen Wickelbett
7', jedoch spiegelverkehrt.
In den Fig. 2a-2f ist skizziert worden, wie die Abläufe
sich gestalten, wenn kontinuierlich Einzelrollen mit
gleichbleibenden Abmessungen produziert werden sollen.
Fig. 2g zeigt in Ergänzung, wie man vorgehen kann, um
ein Format zu wechseln, d. h. die Breite der aus der Pa
pierbahn 2 mit Hilfe der Längsschneideeinrichtung 4 ge
schnittenen Teilbahnen.
In diesem Fall wird die Papierbahn 2 auf bekannte Weise
quer durchtrennt. Die Ausstoßwalze 10 bekommt nun eine
zusätzliche Funktion. Sie wird auf die erste Tragwalze
5 abgesenkt und bildet dann mit der ersten Tragwalze 5
einen Klemmnip, durch den die zulaufende Papierbahn 2
weiter gefördert wird. Die Papierbahn wird allerdings
nicht weiter aufgewickelt, sondern gelangt durch das
Wickelbett 7 in die Entsorgungseinrichtung 16, bei
spielsweise den Pulper einer Papierfabrik. Bei weiter
laufender Papierbahn 2 werden dann die Ober- und Unter
messer der Längsschneideeinrichtung 4 auf Abstand zu
einander gebracht, das Längsschneiden wird also unter
brochen, damit die Ober- und Untermesser in an sich be
kannter Weise neu positioniert werden können. Ist dies
geschehen, so wird der Längsschneidprozeß wieder aufge
nommen. Sobald die entstandenen Einzelbahnen den Nip
zwischen der Ausstoßwalze 10 und der ersten Tragwalze 5
passiert haben, werden sie über die Breite der Papier
bahn 2 hinweg abgetrennt und die neuen Bahnanfänge wer
den auf entsprechenden Leerhülsen 13 aufgewickelt.
Zum Einlegen der Wickelhülsen in die Wickelbetten 7, 7'
kann es zweckmäßig sein, die Wickelhülsen auf Wickel
stangen aufzufädeln oder auf andere Weise axial zu fi
xieren. Grundsätzlich kann man die leeren Wickelhülsen
13 aber auch auf Rutschen oder Gleitebenen in die Wickelbetten
7, 7' einlegen.
Claims (14)
1. Verfahren zum Herstellen von Papierrollen aus einer
Papierbahn, bei dem die Papierbahn kalandriert und
in Teilbahnen längsgeschnitten wird und die Teil
bahnen zu den Papierbahnen aufgewickelt werden, da
durch gekennzeichnet, daß das Kalandrieren, Längs
schneiden und Aufwickeln On-Line ohne Zwischenwickeln
erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man zu Beginn der Herstellung einen schmalen
Streifen der Papierbahn bis in eine Wickeleinrich
tung und von dort in eine Entsorgungseinrichtung
führt, diesen Streifen dann auf die Breite der Pa
pierbahn verbreitert, dann längsschneidet und die
längsgeschnittenen Teilbahnen dann auf Wickelhülsen
überleitet.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Teilbahnen unmittelbar vor dem Überleiten
auf die Wickelhülsen quer geschnitten werden.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Wickelhülsen vor dem Überleiten
auf Bahngeschwindigkeit vorbeschleunigt werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Papierrollen in einem Wickelbett mit einer
ersten und einer zweiten Tragwalze gewickelt wer
den, wobei die Papierbahn in Kontakt mit der ersten
Tragwalze zuläuft und die Wickelhülsen beim Be
schleunigen in Kontakt mit der zweiten Tragwalze,
die angetrieben wird, und im Abstand zur ersten
Tragwalze gehalten werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß zeitlich nacheinander gewickelte
Papierrollen abwechselnd in zwei Wickelbetten
gewickelt werden, wobei die Teilbahnen nach dem
Fertigstellen eines Wurfs von Papierrollen durch
trennt und in das andere Wickelbett übergeleitet
werden, das zuvor mit Wickelhülsen bestückt worden
ist, die vorbeschleunigt werden.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß beide Wickelbetten eine Tragwalze gemeinsam haben,
wobei man die fertigen Papierrollen von dieser
Tragwalze abhebt und auf der anderen Tragwalze aus
laufen läßt, während die Papierrollen im anderen
Wickelbett gewickelt werden.
8. Vorrichtung zum Herstellen von Papierrollen mit einer
Papiermaschine, einem Kalander, einer Längs
schneideinrichtung und einer Rollenwickeleinrich
tung, dadurch gekennzeichnet, daß die Papiermaschi
ne (100), der Kalander (200), die Längsschneidein
richtung (4) und die Rollenwickeleinrichtung (1) in
einem durchgehenden Papierbahnlaufpfad hintereinan
der angeordnet sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeich
net, daß hinter dem Kalander (200) eine verfahrbare
Schneideinrichtung (300) angeordnet ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Längsschneideinrichtung (4)
Messer aufweist, die durch einen Öffnungsmechanis
mus auseinanderfahrbar sind und in auseinanderge
fahrem Zustand einen Einführpfad freigeben.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch ge
kennzeichnet, daß die verfahrbare Schneideinrich
tung (300) und der Öffnungsmechanismus gegeneinan
der verriegelbar sind.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 11, da
durch gekennzeichnet, daß hinter der Wickeleinrich
tung (1) ein Entsorgungspfad (16) angeordnet ist,
wobei vor dem Entsorgungspfad (16) eine Querschneideinrichtung
(20) angeordnet ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 12, da
durch gekennzeichnet, daß die Wickeleinrichtung (1,
2) Wickelbetten (7, 7') aufweist, die eine Tragwalze
(5) gemeinsam haben, wobei eine Ausstoßeinrich
tung (10) so steuerbar ist, daß sie die fertigen
Papierrollen (3) von der gemeinsamen Tragwalze (5)
abhebt und auf der anderen Tragwalze (6, 6') aus
laufen läßt.
14. Vorrichtung nach Anspruch 12 oder 13, dadurch ge
kennzeichnet, daß in jedem Wickelbett (7, 7') eine
Hilfseinrichtung (11, 11') angeordnet ist, die ei
nen Satz Wickelhülsen (13) zum Vorbeschleunigen im
Abstand zur gemeinsamen Tragwalze (5) und der Anla
ge an der anderen Tragwalze (6, 6') halt.
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