DE10034499A1 - Informations- und Steuerungssystem für Fahrzeuge - Google Patents
Informations- und Steuerungssystem für FahrzeugeInfo
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Abstract
Ein Informations- und/oder Steuerungssystem für ein Fahrzeug umfaßt eine Positioniereinheit (1) zum Ermitteln einer aktuellen geographischen Position des Fahrzeugs, eine Karteneinheit (4), die Information zumindest über von dem Fahrzeug fahrbare Wege (10a, 10b, ...) enthält, und eine Schnittstelleneinheit (5) zum selektiven Ausgeben von Information aus der Karteneinheit (4) in Abhängigkeit von der aktuellen geographischen Position. In der Karteneinheit (4) ist ferner Information, als virtuelles Verkehrszeichen (13a, 13b, ...) bezeichnet, über Eigenschaften eines Abschnitts eines fahrbaren Weges (10a, 10b, ...) in Zuordnung zu einer geographischen Position an diesem Weg gespeichert. Die Information ist von der Schnittstelleneinheit (5) ausgebbar, wenn die Entfernung des Fahrzeugs von dieser geographischen Position einen Grenzwert unterschreitet.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Informa
tions- und/oder Steuerungssystem für ein Fahrzeug,
das eine Positioniereinheit zum Ermitteln einer ak
tuellen, geographischen Position des Fahrzeuges, ei
ne Karteneinheit, die Informationen zumindest über
von dem Fahrzeug fahrbare Wege enthält, und eine
Schnittstelleneinheit zum selektiven Ausgeben von
Informationen aus der Karteneinheit in Abhängigkeit
von der aktuellen, geographischen Position des Fahr
zeugs umfaßt.
Derartige Systeme sind zum Beispiel als Kraftfahr
zeug-Navigationssysteme im Einsatz. Sie umfassen
als Positioniereinheit einen Empfänger für ein Sa
tellitensignal, wie etwa ein GPS-Signal, durch des
sen Vermessung eine Information über die aktuelle,
geographische Position des mit dem Navigationssy
stem ausgestatteten Fahrzeugs mit hoher Genauigkeit
gewonnen werden kann. Durch Abgleich dieser Positi
onsinformation mit in einer Karteneinheit gespei
cherter Information ist ein solches System in der
Lage, unter einer Mehrzahl von Wegen, über die In
formation in der Karteneinheit gespeichert ist,
denjenigen herauszufinden, auf dem sich das Fahr
zeug befindet, und über eine Schnittstelleneinheit
zum Beispiel eine Landkarte der Umgebung der aktu
ellen Position des Fahrzeugs auf einem Bildschirm
anzuzeigen. Häufig umfassen derartige Systeme fer
ner Mittel, durch die ein Benutzer ein Fahrziel in
das System eingeben kann, woraufhin das System an
hand der in der Karteneinheit gespeicherten Infor
mation eine Route zu dem gewünschten Ziel auswählt
und den Fahrer im Laufe der Fahrt laufend mit In
formationen versorgt, die er benötigt, um dieser
Route folgen zu können, indem es ihr vor einer Ab
zweigung darauf aufmerksam macht, daß er die gegen
wärtig befahrene Straße verlassen muß, und in wel
che Richtung er weiterfahren muß.
Die Informationen, die die meisten derartigen Sy
steme liefern, ist aber auf eben jenes Minimum be
schränkt, was ein Fahrer braucht, um einer vorgege
benen Route folgen zu können.
Ein erster Schritt in Richtung einer Erweiterung
der Fähigkeiten dieser bekannten Informations- und
Steuerungssysteme wurde in DE 195 48 487 A1 ge
macht. Hier wird die von einer Positioniereinheit
mit Hilfe eines Satellitensignals gewonnene aktuel
le Positionsinformation und die von einer Karten
einheit gelieferte Information über den Verlauf ei
nes Weges genutzt, um die Ausrichtung von Front
scheinwerfern eines Fahrzeugs angepaßt an den vor
dem Fahrweg liegenden Straßenverlauf derart zu
steuern, daß die Scheinwerfer des Fahrzeugs, noch
bevor dieses eine Kurve erreicht, seitwärts ausge
lenkt werden, um so die vor dem Fahrzeug liegende
Straße auf einer längeren Strecke auszuleuchten,
als dies mit herkömmlichen Frontscheinwerfern mög
lich ist.
Dieses bekannte System umfaßt ein sogenanntes Steu
ergerät, das Informationen von der Positionierein
heit über die aktuelle Position des Fahrzeugs sowie
Informationen von der Karteneinheit über den Ver
lauf und die örtliche Lage der Straße empfängt, auf
der sich das Fahrzeug gerade befindet. Anhand der
Informationen über den vor dem Fahrzeug liegenden
Straßenverlauf berechnet das Steuergerät fort lau
fend die notwendige bzw. optimale Lichtverteilung
des Scheinwerfersystems und steuert die Scheinwer
fer dementsprechend an.
Dieses System erfordert eine erhebliche Rechenlei
stung, da ständig vorausschauend der Krümmungsradi
us der vor dem Fahrzeug liegenden Straße berechnet
werden muß. Außerdem ist seine Anwendbarkeit auf
die Steuerung der Fahrzeugscheinwerfer beschränkt.
Durch die vorliegende Erfindung wird ein Informa
tions- und/oder Steuersystem für ein Fahrzeug ge
schaffen, das es erlaubt, beliebige Eigenschaften
eines vor dem Fahrzeug liegenden Weges zu berück
sichtigen und den Fahrer mit Informationen über
diese Eigenschaften zu versorgen oder Funktions
gruppen des Fahrzeugs direkt in Abhängigkeit von
diesen Eigenschaften anzusteuern.
Dies wird dadurch erreicht, daß in der Kartenein
heit eine als virtuelles Verkehrszeichen bezeichne
te Information über Eigenschaften eines Abschnitts
eines fahrbaren Weges in Zuordnung zu einer geogra
phischen Position an diesem Wege gespeichert ist
und von der Schnittstelleneinheit ausgebbar ist,
wenn die Entfernung des Fahrzeugs von dieser geo
graphischen Position den Grenzwert unterschreitet.
Durch die punktuelle Zuordnung der Information zu
einer geographischen Position anstatt zu einer aus
gedehnten Wegstrecke wird der Betrieb eines solchen
Systems erheblich vereinfacht, denn durch die Zu
ordnung der Information zu einer einzelnen Position
erübrigt sich eine vorausschauende Untersuchung ei
nes vollständigen Wegabschnittes. Das heißt: Um mit
dem erfindungsgemäßen System zum Beispiel die
Scheinwerfer eines Fahrzeugs an den Wegverlauf an
gepaßt zu steuern, genügt es, wenn die für das
Durchfahren einer Kurve optimale Lichtverteilung
der Scheinwerfer ein einziges Mal berechnet und in
Zuordnung zu einer geographischen Position gespei
chert wird. Diese Berechnung und Zuordnung kann
zweckmäßigerweise bereits beim Hersteller des Sy
stems bzw. der Karteneinheit erfolgen. Das erfin
dungsgemäße Informations- und/oder Steuerungssystem
braucht über die für derartige Berechnungen erfor
derliche Rechenleistung nicht zu verfügen; es ist
völlig ausreichend, wenn das System in der Lage
ist, zu erfassen, daß die vorgegebene Grenzentfer
nung zu dem virtuellen Verkehrszeichen unterschrit
ten worden ist.
Die daraus resultierende Verringerung des Rechen
aufwandes ermöglicht es zum Beispiel, eine Vielzahl
von Eigenschaften des fahrbaren Weges, auf dem sich
das Fahrzeug befindet, bei der Steuerung des Fahr
zeuges zu berücksichtigen.
Gemäß einer ersten Variante kann das System einen
Signalgeber umfassen, der das virtuelle Verkehrs
zeichen von der Schnittstelleneinheit empfängt und
eine Meldung über dieses virtuelle Verkehrszeichen
an einen Fahrer des Fahrzeugs ausgibt. Dies ermög
licht es dem Fahrer, seine Fahrweise an eine even
tuell vorausliegende, potentiell gefährliche Ver
kehrssituation anzupassen, noch bevor er selber in
der Läge ist, die Gefahrenstelle zu sehen. Eine
solche Meldung kann zum Beispiel von einer Sprach
ausgabeeinheit ausgegeben werden, die zum Beispiel
vor der Einfahrt in einen Tunnel den Fahrer auffor
dern kann, die Fahrzeugbeleuchtung einzuschalten,
und die ihn nach der Ausfahrt aus dem Tunnel daran
erinnert, diese wieder zu löschen.
Eine Alternative dazu ist die direkte Steuerung von
Funktionsgruppen des Fahrzeugs in Abhängigkeit von
einem virtuellen Verkehrszeichen. So kann zum Bei
spiel die Schnittstelleneinheit an das Beleuch
tungssystem eines Fahrzeugs gekoppelt sein und
selbsttätig vor der Einfahrt in einen Tunnel die
Fahrzeugbeleuchtung einschalten und nach der Aus
fahrt sie wieder ausschalten.
Es sind unterschiedliche Typen von virtuellen Ver
kehrszeichen denkbar. Einem ersten Typ derartiger
Verkehrszeichen ist zum Beispiel ein Grenzwert der
Entfernung von 0 zugeordnet, und ihre geographische
Position ist so festgelegt, daß das Fahrzeug diese
geographische Position erreicht, kurz bevor es den
Abschnitt erreicht, auf dessen Eigenschaften sich
das virtuelle Verkehrszeichen bezieht. Auf den oben
erwähnten Beispielfall des Tunnels übertragen be
deutet dies, daß ein virtuelles Verkehrszeichen mit
der Bedeutung "Scheinwerfer einschalten" oder
"Scheinwerfer ausschalten" jeweils in einem kurzen
Abstand vor dem Tunnelanfang bzw. Tunnelende "auf
gestellt" ist, und daß die Aufforderung zum Licht-
Einschalten an den Fahrer ergeht oder, im Fall des
zweiten Beispiels, die Steuerschaltung das Licht
selbsttätig anschaltet, wenn das Fahrzeug die Posi
tion des virtuellen Verkehrszeichens passiert.
Virtuellen Verkehrszeichen von diesem Typ ist vor
zugsweise eine Richtung zugeordnet, mit der Wir
kung, daß die Schnittstelleneinheit das virtuelle
Verkehrszeichen nur ausgibt, wenn sich das Fahrzeug
aus der zugeordneten Richtung nähert.
Bei einem anderen Typ von virtuellen Verkehrszei
chen ist der Grenzwert der Entfernung, der unter
schritten werden muß, damit das virtuelle Verkehrs
zeichen ausgebbar wird, von 0 verschieden. In die
sem Fall kann die geographische Position des virtu
ellen Verkehrszeichens in dem Abschnitt des Weges
liegen, auf dessen Eigenschaften sich das virtuelle
Verkehrszeichen bezieht, denn durch geeignete Fest
legung des Grenzwerts der Entfernung kann dennoch
sichergestellt werden, daß das virtuelle Verkehrs
zeichen ausgegeben wird, bevor das Fahrzeug den Ab
schnitt des Weges erreicht, auf den es sich be
zieht. Derartige Verkehrszeichen können für beide
Richtungen wirksam sein; sie erfordern daher weni
ger Speicherplatz, als virtuelle Verkehrszeichen des
ersten Typs.
Außerdem erlauben sie es, den Grenzwert der Entfer
nung als Funktion der Geschwindigkeit des Fahrzeugs
festzulegen. Das heißt, indem dieser Grenzwert mit
zunehmender Fahrzeuggeschwindigkeit größer gewählt
wird, kann erreicht werden, daß das virtuelle Ver
kehrszeichen in einem Abstand des Fahrzeugs von dem
betreffenden Abschnitt ausgegeben wird, der umso
größer ist, je größer die Geschwindigkeit des Fahr
zeugs ist. So bleibt dem Fahrer bzw. einer durch
die Schnittstelleneinheit gesteuerten Funktions
gruppe des Fahrzeugs auch bei hoher Geschwindigkeit
genügend Zeit, auf das virtuelle Verkehrszeichen zu
reagieren.
Zweckmäßigerweise ist die Schnittstelleneinheit des
Informations- und/oder Steuersystems an wenigstens
einen Sensor des Fahrzeugs gekoppelt und dadurch in
der Lage, das virtuelle Verkehrszeichen in Abhän
gigkeit von einem Erfassungsergebnis des Sensors
auszugeben oder nicht auszugeben. Ein solcher Sen
sor kann ein Sensor für Umgebungsgrößen, zum Bei
spiel ein Hell-/Dunkelsensor sein, der ein virtuel
les Verkehrszeichen zum Einschalten der Fahrzeugbe
leuchtung an einem Tunnelanfang nur bei Tageslicht,
nicht aber bei Nacht ausgibt. Es kann sich auch um
einen Sensor für fahrzeuginterne Größen handeln,
zum Beispiel einen Sensor, der den Ein-/Aus-Zustand
eines Fahrzeugbeleuchtungsschalters erfaßt und das
virtuelle Verkehrszeichen zum Ein- oder Ausschalten
nur ausgibt, wenn die Fahrzeugbeleuchtung an dem
Schalter ausgeschaltet ist.
Virtuelle Verkehrszeichen können sich gemäß der Er
findung auf eine Vielzahl unterschiedlicher Typen
von Informationen beziehen. So können die Informatio
nen über einen Wegabschnitt zum Beispiel betref
fend:
eine Krümmung,
eine Steigung,
einen Engpass,
ein lokal erhöhtes Glatteisrisiko, zum Beispiel in einer Bodensenke in der Nähe eines Gewässers,
einen Gegenstand von touristischem Interesse,
eine Tankstelle oder eine Werkstatt.
eine Krümmung,
eine Steigung,
einen Engpass,
ein lokal erhöhtes Glatteisrisiko, zum Beispiel in einer Bodensenke in der Nähe eines Gewässers,
einen Gegenstand von touristischem Interesse,
eine Tankstelle oder eine Werkstatt.
Die Information, die das virtuelle Verkehrszeichen
beinhaltet, kann auch eine an die jeweiligen Eigen
schaften des Abschnitts angepaßte Steuerreaktion
definieren; zum Beispiel kann sie einen Schaltbe
fehl für ein Automatikgetriebe, einen Ein-/Aus
schaltbefehl für Scheinwerfer des Fahrzeugs,
wie oben bereits erwähnt, oder einen Steuerbefehl
zum Steuern der Lichtverteilung der Scheinwerfer
umfassen.
Gegenstand der Erfindung ist ferner ein Datenträger
für ein Informations- und/oder Steuerungssystem der
oben angegebenen Art, der Informationen über die
geographische Position von von dem Fahrzeug fahrba
ren Wegen sowie virtuelle Verkehrszeichen trägt,
die jeweils einer geographischen Position an diesem
Weg zugeordnet sind.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben
sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Aus
führungsbeispiels mit Bezug auf die beigefügten Fi
guren.
Es zeigen:
Fig. 1 ein Informations- und/oder Steuerungssystem
für ein Kraftfahrzeug gemäß der Erfindung;
Fig. 2 eine Landkarte, wie sie anhand der in einer
herkömmlichen Karteneinheit gespeicherten Informa
tionen von dem Informations- und Steuersystem an
zeigbar ist;
Fig. 3 eine Datenstruktur, die jeweils einen Weg
in der Karte aus Fig. 2 beschreibt;
Fig. 4 eine Karte ähnlich der aus Fig. 2, aller
dings mit virtuellen Verkehrszeichen;
Fig. 5 eine zur Erzeugung der Karte aus Fig. 4
geeignete Datenstruktur.
Fig. 1 zeigt anhand eines Blockdiagramms ein er
findungsgemäßes Informations- und/oder Steuerungs
system für ein Kraftfahrzeug. Es umfaßt eine Posi
tioniereinheit 1 zum Ermitteln einer aktuellen, geo
graphischen Position des Kraftfahrzeugs: Beim hier
betrachteten Beispiel handelt es sich um eine GPS-
Einheit, die mit Hilfe einer Antenne 2 GPS-
Satellitensignale empfängt und aus diesen eine ak
tuelle, geographische Position des Kraftfahrzeugs
berechnet; anstelle der GPS-Einheit oder ergänzend
zu dieser könnte die Positioniereinheit auch mit
Instrumenten, wie etwa einem Gyrometer oder Odometer
für ein Koppelnavigationsverfahren ausgestattet
sein.
An die Positioniereinheit 1 ist eine Recheneinheit
3 angeschlossen, die die von der Positioniereinheit
1 gelieferte, aktuelle Positionsinformation mit von
einer Karteneinheit 4 gelieferter Information über
die geographischen Positionen von Wegen in Bezie
hung setzt, die das Fahrzeug befahren kann. Die
Karteneinheit 4 kann zum Beispiel als ein CD-ROM-
Laufwerk ausgebildet sein, in dem sich eine oder
mehrere CD-ROMs mit Karteninformationen befinden.
Durch Verknüpfen der von der Positioniereinheit 1
und der Karteneinheit 4 gelieferten Informationen
ist die Recheneinheit 3 in der Lage, die aktuelle,
geographische Position des Fahrzeugs mit einer grö
ßeren Genauigkeit zu bestimmen, als dies gegenwär
tig bei der zivilen Nutzung des GPS-Systems allein
oder mit anderen bekannten Techniken der Ortsbe
stimmung durch Instrumente möglich ist. Dies wird
zum Beispiel erreicht, in dem die Recheneinheit 3
von der Prämisse ausgeht, daß sich das Fahrzeug nur
auf in der Karteneinheit 4 gespeicherten Wegen be
finden kann. Falls einer von der Positioniereinheit
1 gelieferten, aktuellen Positionsinformation ein
solcher Weg nicht eindeutig zugeordnet werden kann,
kann die Positioniereinheit 1 zusätzlich die über
die Positioniereinheit 1 ermittelbare Bewegungs
richtung des Fahrzeugs mit der Richtung der Wege
verknüpfen und so in der Regel zu einer eindeutigen
Positionsbestimmung gelangen.
Über eine Schnittstelleneinheit 5 ist die Rechen
einheit 3 mit einer Konsole 6 im Fahrgastraum ver
bunden, die einen Bildschirm zum Anzeigen von Kar
teninformation sowie ein Bedienfeld aufweist. Das
Bedienfeld dient zum Beispiel einem Fahrer des
Kraftfahrzeugs dazu, ein Reiseziel einzugeben, wor
aufhin die Recheneinheit 3 anhand der Karteninfor
mation einen guten Vorschlag ausarbeiten und auf
dem Bildschirm der Konsole 6 anzeigen kann. Ein
Lautsprecher zum Ausgeben von Sprachmeldungen an
den Fahrer kann ebenfalls im Fahrgastraum vorhanden
sein.
Ferner ist die Schnittstelleneinheit 5 mit mehreren
Sensoren verbunden, hier einem Helligkeitssensor 7,
einem Außentemperatursensor 8 und einem Feuchtig
keitssensor 9.
Eine eventuelle Verbindung zu einem Datenbus des
Kraftfahrzeugs, etwa eines MOST- oder LAN-
Netzwerks, ist mit 14 bezeichnet. Sie ermöglicht
den Austausch von Dateien oder allgemein von Infor
mationen mit anderen Steuergeräten des Kraftfahrzeugs
oder mit weiteren Sensoren. Auch der Helligkeits
sensor 7, der Außentemperatursensor 8 und der
Feuchtigkeitssensor 9 können - abweichend von der
Darstellung der Figur - über die Verbindung 14 und
den Bus mit der Schnittstelleneinheit 5 kommunizie
ren.
Fig. 2 zeigt idealisiert einen Kartenausschnitt,
wie er auf dem Bildschirm der Konsole 6 angezeigt
werden könnte. Der Kartenausschnitt setzt sich aus
einer Vielzahl von Wegen 10 zusammen, die jeweils
zwei Knoten 11 miteinander verbinden. Je nach Kar
tenmaßstab kann es sich bei dem Knoten 11 um Ort
schaften, Kreuzungen von überregionalen Straßen
oder Autobahnauf- und -abfahrten handeln oder auch
um Straßenkreuzungen und -einmündungen innerhalb
einer Ortschaft.
Jeder Weg 10 ist durch die in Fig. 3 dargestellte
Datenstruktur vollständig charakterisierbar. In
dieser Datenstruktur ist jedem Weg eine Zeile zuge
ordnet, die jeweils in einer ersten Spalte eine Be
zeichnung des Weges, wie etwa die Bezeichnung #1 für
den ersten Weg der Datenstruktur, #2 für den zwei
ten, etc., enthält. In einer zweiten Spalte sind
die geographischen Koordinaten X1 eines Anfangskno
tens dieses Weges und in einer dritten Spalte Be
zeichnungen #2, #3 von anderen, von diesem Anfangs
knoten ausgehenden oder an ihm endenden Wegen ange
geben. Spalten 4 und 5 enthalten jeweils die Koor
dinaten Y1 eines Endknotens des Weges sowie Be
zeichnungen #4, #5 von von diesem Endknoten ausge
henden oder dort endenden Wegen. Schließlich ist zu
jedem Weg eine Angabe über die Länge D1 oder gege
benenfalls eine Angabe t1 über die voraussichtliche
Fahrdauer des Weges vorgesehen.
Jeder Weg ist somit gekennzeichnet durch Lage sei
nes Anfangs- bzw. Endknotens, die daran anschlie
ßenden Wege sowie ein Maß für die Länge und/oder
Fahrzeit des Weges.
Fig. 4 zeigt den gleichen Kartenausschnitt wie
Fig. 2 mit virtuellen Verkehrszeichen gemäß der
vorliegenden Erfindung versehen. Der schraffierte
Streifen 12, der sich diagonal durch den Kartenaus
schnitt erstreckt, soll ein Tal darstellen. Der Weg
10a ist zum Beispiel ein Autobahnabschnitt zwi
schen zwei Auffahrten 11a, 11b. Er umfaßt eine
Brücke, die das Tal überspannt. Den beiden Köpfen
der Brücke sind in den Daten der Karteneinheit 4
jeweils virtuelle Verkehrszeichen 13a mit der Be
deutung "Seitenwindgefahr" zugeordnet. Diese virtu
ellen Verkehrszeichen 13a sind vorgesehen, um in
Form einer optischen oder akustischen Warnmeldung
an den Fahrer des Fahrzeugs ausgegeben zu werden,
wenn sich dieser der Brücke nähert. Daher ist den
virtuellen Verkehrszeichen zum einen eine Richtung
zugeordnet, wodurch gewährleistet ist, daß sie nur
beim Auffahren des Fahrzeugs auf die Brücke, nicht
aber beim Herunterfahren, ausgegeben werden. Ferner
ist ihnen ein geschwindigkeitsabhängiger Grenzwert
δ der Entfernung zugeordnet, derart, daß, wenn das
Fahrzeug den Grenzwert der Entfernung zum virtuel
len Verkehrszeichen 13a unterschreitet, dieses aus
gegeben wird. Dieser Grenzwert δ wächst mit zuneh
mender Geschwindigkeit, d. h. der Fahrer wird in ei
nem Abstand vor der Brücke vor der Gefahr gewarnt,
der um so größer ist, je größer seine Geschwindig
keit ist, um ihm Gelegenheit zu geben, seine Ge
schwindigkeit ohne abrupte Bremsung anzupassen.
Die Wege 10b, 10c führen über den Knoten 11e eben
erdig durch das Tal 12. Hier ist dem Knoten 11c ein
virtuelles Verkehrszeichen 13b mit der Bedeutung
"Glatteisgefahr" zugeordnet. Dieses virtuelle Ver
kehrszeichen 13b ist in beide Richtungen wirksam;
auch ihm ist eine geschwindigkeitsabhängige Minde
stentfernung δ zugeordnet.
Da dieses virtuelle Verkehrszeichen 13b nur bei
entsprechenden Außentemperaturen sicherheitsrele
vant ist, wird es von der Schnittstelleneinheit 5
nur dann als Warnmeldung an den Fahrer ausgegeben,
wenn der Außentemperatursensor 8 Temperaturen in
Gefrierpunktnähe oder darunter meldet.
Der Weg 20c führt mit einer beträchtlichen Steigung
aus dem Tal heraus. Ihm sind deshalb in Fig. 4
zwei virtuelle Verkehrszeichen zugeordnet, ein er
stes Zeichen 13c, das nur für ein aus dem Tal 12
kommendes Fahrzeug wirksam ist und dieses, falls es
ein Automatikgetriebe besitzt, veranlaßt, im Vor
feld der Steigung bereits den Gang zurückzunehmen.
Diesem Verkehrszeichen 13c kann ein Grenzwert der
Entfernung von 0 zugeordnet sein, d. h. es wird ge
nau dann wirksam, wenn das Fahrzeug seine Position
passiert.
Das virtuelle Verkehrszeichen 13d beinhaltet eine
Gefällewarnung und ist nur für talwärts fahrende
Fahrzeuge wirksam.
Der Weg 10d, der ebenfalls aus dem Tal 12 auf die
Anhöhe führt, beinhaltet eine Reihe von scharfen
Kurven. Dem Weg 10d ist deshalb eine Gruppe von
virtuellen Verkehrszeichen 13e zugeordnet, die für
lenkbare Frontscheinwerfer des Fahrzeugs jeweils
Anweisungen über die Richtung beinhalten, in die
die Scheinwerfer ausgerichtet werden sollen, um die
Fahrbahn im Bereich der Kurve möglichst vollständig
auszuleuchten. Da die virtuellen Verkehrszeichen
13e sämtliche zum Steuern der Scheinwerfer erfor
derliche Information liefern, ist es nicht notwen
dig, daß die Auflösung der Karten der Karteneinheit
4 fein genug ist, um eine Berechnung des Krümmungs
radius der Kurven vor dem Durchfahren zu ermögli
chen. Die Recheneinheit 3 kommt daher mit einer re
lativ geringen Verarbeitungsleistung aus, ist aber
dennoch in der Lage virtuelle Verkehrszeichen mit
einer Vielzahl unterschiedlicher Informationsgehal
te zu berücksichtigen und gemäß diesen Informati
onsgehalten in die Fahrzeugsteuerung einzugreifen
oder den Fahrer zu warnen.
Die Verarbeitung in der Recheneinheit 3 gestaltet
sich besonders einfach, wenn den diversen, unter
schiedlichen, virtuellen Verkehrszeichen jeweils der
gleiche, geschwindigkeitsabhängige Entfernungsgrenz
wert oder ein Entfernungsgrenzwert von 0 zugeordnet
wird. In diesem Fall ist es für die Erfassung aller
am Weg angeordneten, virtuellen Verkehrszeichen aus
reichend, daß solche virtuellen Verkehrszeichen er
faßt werden, an denen das Fahrzeug unmittelbar
"vorbeifährt" oder die sich in der geschwindig
keitsabhängigen Grenzentfernung befinden. Eine vor
ausschauende Untersuchung der Darstellung des Weges
in der Karteneinheit 4 über eine unbestimmte Strec
kenlänge ist nicht erforderlich.
Das Konzept der virtuellen Verkehrszeichen gemäß
der vorliegenden Erfindung ist nicht nur geeignet,
um den Fahrer eines Fahrzeugs vor Gefahrensituatio
nen am Wege zu warnen oder automatische Eingriffe
in die Fahrzeugsteuerung vorzunehmen. Sie können
auch andere Aufgaben wahrnehmen, die das Fahren
vereinfachen oder angenehmer machen. So ist zum
Beispiel an dem Weg 10e ein virtuelles Verkehrs
zeichen 13f angeordnet, das auf einen Aussichts
punkt bzw. auf einen Parkplatz hinweist, von wo aus
der Aussichtspunkt bequem zu Fuß zu erreichen ist.
Derartige, virtuelle Verkehrszeichen können touri
stischen Attraktionen von beliebiger Art zugeordnet
sein.
Zweckmäßigerweise ist an der Konsole 6 ein Be
dienelement vorgesehen, das es dem Fahrer ermög
licht, die Ausgabe von virtuellen Verkehrszeichen
mit bestimmten Bedeutungsinhalten zu aktivieren
oder zu sperren. Eine solche Möglichkeit ist nicht
nur sinnvoll für virtuelle Verkehrszeichen, die auf
Sehenswürdigkeiten hinweisen; die gleiche Möglich
keit kann zum Beispiel auch für virtuelle Hinweis-
Zeichen auf Parkplätze, Tankstellen, Werkstätten
oder dergleichen gegeben sein.
Fig. 5 zeigt in Analogie zur Fig. 3 die erweiter
te Datenstruktur, mit der ein Weg in der Kartenein
heit 4 gemäß der Erfindung dargestellt ist. Die er
sten Datenfelder der Darstellung jedes Weges, die
dessen Bezeichnung, Anfangs- und Endknoten und die
daran anschließenden Wege sowie die Länge enthal
ten, sind die gleichen, wie in Fig. 3. Hinzu kommen
zu jedem Weg Datenfelder, die für jedes virtuelle
Verkehrszeichen dieses Weges seinen Typ s1a, s1b, . . .
sowie seine Position x1a, x1b, . . . charakterisieren,
sowie für die unterschiedlichen Arten von virtuel
len Verkehrszeichen ein Datenfeld, das für jeden
Typ von Verkehrszeichen eine Bezeichnung s1, s2, . . .,
eine Angabe darüber, ob das Verkehrszeichen in
eine oder beide Richtungen wirkt, hier symbolisiert
durch ein oder zwei Pfeile, eine Angabe darüber, ob
der Grenzwert der Entfernung für das virtuelle Ver
kehrszeichen Null oder geschwindigkeitsabhängig
ist, sowie Angaben über die bei der Ausgabe des
virtuellen Verkehrszeichens durch die Schnittstel
leneinheit zu treffenden Maßnahmen beinhaltet.
Claims (11)
1. Informations- und/oder Steuerungssystem für
ein Fahrzeug mit einer Positioniereinheit (1)
zum Ermitteln einer aktuellen, geographischen
Position des Fahrzeugs, einer Karteneinheit
(4), die Informationen zumindest über von dem
Fahrzeug fahrbare Wege (10a, 10b, . . .) ent
hält, und einer Schnittstelleneinheit (5) zum
selektiven Ausgeben von Informationen aus der
Karteneinheit (4) in Abhängigkeit von der ak
tuellen, geographischen Position, dadurch ge
kennzeichnet, daß in der Karteneinheit (4)
ferner Information, als virtuelles Verkehrs
zeichen (13a, 13b, . . .) bezeichnet, über Ei
genschaften eines Abschnitts eines fahrbaren
Weges (10a, 10b, . . .) in Zuordnung zu einer
geographischen Position an diesem Weg gespei
chert ist und von der Schnittstelleneinheit
(5) ausgebbar ist, wenn die Entfernung des
Fahrzeugs von dieser geographischen Position
einen Grenzwert unterschreitet.
2. Informations- und/oder Steuerungssystem nach
Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen Signal
geber (6) zum Empfangen des virtuellen Ver
kehrszeichens von der Schnittstelleneinheit
(5) und zum Ausgeben einer Meldung an einen
Fahrer des Fahrzeugs.
3. Informations- und/oder Steuerungssystem nach
einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schnittstelleneinheit
(5) in der Lage ist, Funktionsgruppen des
Fahrzeugs in Abhängigkeit von dem virtuellen
Verkehrszeichen (13c) zu steuern.
4. Informations- und/oder Steuerungssystem nach
einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß es virtuelle Verkehrszei
chen (13c) eines ersten Typs umfaßt, für die
der Grenzwert der Entfernung (0) ist und de
ren geographische Position so zugeordnet ist,
daß das Fahrzeug diese geographische Position
erreicht, kurz bevor es den Abschnitt er
reicht, auf dessen Eigenschaften sich das vir
tuelle Verkehrszeichen (13c) bezieht.
5. Informations- und/oder Steuerungssystem nach
Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß dem
virtuellen Verkehrszeichen (13a, 13c, 13d) ei
ne Richtung zugeordnet ist und daß die
Schnittstelleneinheit (5) das virtuelle Ver
kehrszeichen nur ausgibt, wenn das Fahrzeug
sich aus der zugeordneten Richtung nähert.
6. Informations- und/oder Steuerungssystem nach
einem der vorhergehenden Ansprüche, daß es
virtuelle Verkehrszeichen (13a, 13b, 13d) ei
nes zweiten Typs umfaßt, für die der Grenzwert
der Entfernung von (0) verschieden ist und
deren geographische Position in dem Abschnitt
des Weges liegt, auf dessen Eigenschaften sich
das virtuelle Verkehrszeichen bezieht.
7. Informations- und/oder Steuersystem nach An
spruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der
Grenzwert der Entfernung für ein virtuelles
Verkehrszeichen des zweiten Typs eine Funktion
der Geschwindigkeit des Fahrzeugs ist.
8. Informations- und/oder Steuerungssystem nach
einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schnittstelleneinheit
(5) an wenigstens einen Sensor (7, 8, 9) des
Fahrzeugs gekoppelt und in der Lage ist, das
virtuelle Verkehrszeichen (13b) in Abhängig
keit von einem Erfassungsergebnis des Sensors
auszugeben oder nicht auszugeben.
9. Informations- und/oder Steuerungssystem nach
einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das virtuelle Verkehrszei
chen wenigstens einen der folgenden Typen von
Information über den Wegabschnitt umfaßt:
über eine Krümmung,
über eine Steigung,
über einen Engpaß,
über ein erhöhtes Glatteisrisiko,
über einen Gegenstand von touristischem Inter esse,
über eine Tankstelle oder Werkstatt.
über eine Krümmung,
über eine Steigung,
über einen Engpaß,
über ein erhöhtes Glatteisrisiko,
über einen Gegenstand von touristischem Inter esse,
über eine Tankstelle oder Werkstatt.
10. Informations- und/oder Steuerungssystem nach
einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das virtuelle Verkehrszei
chen wenigstens einen der folgenden Typen von
Information umfaßt:
einen Schaltbefehl für ein Automatikgetriebe,
einen Ein-/Ausschaltbefehl für Scheinwerfer des Fahrzeugs,
einen Steuerbefehl zum Steuern der Lichtver teilung der Scheinwerfer.
einen Schaltbefehl für ein Automatikgetriebe,
einen Ein-/Ausschaltbefehl für Scheinwerfer des Fahrzeugs,
einen Steuerbefehl zum Steuern der Lichtver teilung der Scheinwerfer.
11. Datenträger für ein Informations- und/oder
Steuerungssystem nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß er In
formationen über die geographische Lage von von
dem Fahrzeug fahrbaren Wegen sowie virtuelle
Verkehrszeichen trägt, die jeweils einer geo
graphischen Position an diesem Weg zugeordnet
sind.
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