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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Schutz gegen Herunterfallen
von Steildächern,
an denen Dachrinnen befestigt sind, mit einer die Dachrinne innen-
und außenseitig
klemmend umgreifenden Befestigungseinrichtung mit einer inneren,
innenseitig an der Dachrinne anliegenden und einer äußeren, außenseitig
fluchtend an der Dachrinne anliegenden Befestigungsschiene, wobei
an der Befestigungseinrichtung ein Brüstungselement befestigt ist,
an welchem wenigstens ein sich an der unterhalb des Steildaches
erstreckenden Hauswand abstützendes
stabförmiges
Stützelement
angeordnet ist.
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Vor
allem bei Dachdeckerarbeiten an Steildächern (geneigten Dächern) ist
zwingend ein Schutz für
auf den Dächern
arbeitende Personen vorgeschrieben, damit diese nicht vom Dach herunterfallen
können. Üblicherweise
werden deshalb auf dem Erdboden und an der Hauswand verankerte Gerüste eingesetzt,
die sich wenigstens bis in die Höhe des
unteren Bereiches des Daches erstrecken müssen. Die Handhabung solcher
Gerüste
ist jedoch umständlich
und aufwändig,
was zu entsprechend hohen Kosten führt.
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Bei
bestimmten Dachdeckerarbeiten ist es auch bereits üb lich, Fahrzeuge
mit Hubbühnen
oder dergl. einzusetzen, wobei der Dachdecker dann das Dach nicht
selbst betritt, sondern während
der Arbeit im gesicherten Personenkorb der Hubbühne verbleibt. Solche Hubbühnen können jedoch
in vielen Fällen
nicht eingesetzt werden, insbesondere dann, wenn das Dach selbst
betreten werden muss.
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Eine
gattungsgemäße Vorrichtung
ist aus
EP 0 417 355
A1 bekannt. Diese Druckschrift offenbart eine Schutzvorrichtung,
die eine Befestigungseinrichtung mit zwei kurzen Befestigungsschienen
aufweist, mittels derer die Schutzvorrichtung zum einen an einer
Dachrinne und zum anderen durch Abstützung an der darunter befindlichen
Hauswand befestigt wird. Diese Vorrichtung genügt offensichtlich nur dann
den Sicherheitsanforderungen, wenn die Dachrinne zum einen ausreichend
stabil verankert ist und zum anderen selbst ausreichend stabil und
vor allem auch verwindungssteif ist, denn die schienenförmigen Klemmelemente
sind ausschließlich
an der Dachrinne selbst angeklemmt. Da in der Regel Dachrinnen jedoch
nicht so stabil ausgebildet sind, dass sie eine entsprechende Last,
beispielsweise das Körpergewicht
eines Menschen, zuverlässig
aufnehmen können,
erfüllt
diese bekannte Vorrichtung nicht die notwendigen Sicherheitsanforderungen.
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Aus
DE 196 02 047 A1 ist
ein Dachfanggerüst
für Dächer bekannt,
das mehrere Befestigungselemente aufweist, nämlich Klemmbacken, die sich an
der Dachrinne selbst abstützen,
sowie darüber
hinaus stabförmige
Halteelemente, die oberhalb der Dachrinne zusätzlich in Dachhaken eingehängt sind. Es
sind somit zusätzliche
Verankerungselemente erforderlich, die nicht an der Dachrinne, sondern
an oberhalb der Dachrinne angeordneten Dachhaken verankert werden.
Diese Vorrichtung ist offensichtlich sehr aufwändig, zudem stören diese
Halteelemente, da sie in den Bereich des Daches hineinragen, so dass
eine auf dem Dach befindliche Person leicht über diese zusätzlichen
Halteelemente stolpern kann.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, eine gattungsgemäße Vorrichtung so zu verbesern,
dass sie den Sicherheitsanforderungen genügt, aber gleichwohl einfach
montierbar ist und keine das Arbeiten auf dem Dach behindernden
störenden
Halteelemente aufweist.
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Diese
Aufgabe wird bei einer Vorrichtung der eingangs bezeichneten Art
erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
dass die Längen
der Befestigungsschienen der Befestigungseinrichtung so bemessen sind,
dass die Befestigungseinrichtung mit ihren Befestigungsschienen
wenigstens zwei benachbarte, die Dachrinne am Steildach haltende
Rinnenhalter klemmend umgreift.
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Eine
solche Vorrichtung stellt eine brüstungsartige Konstruktion dar,
die bei Steildächern
in Linie der Traufe ver läuft
und zur Befestigung ausschließlich
die Dachrinne bzw. deren Rinnenhalter und die darunter liegende
Hauswand als Halte- und Gegenhaltepunkte benötigt, ein aufwändiges Gerüst ist vollständig entbehrlich.
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Neben
der einfachen Installation ist von wesentlichem weiteren Vorteil,
dass keine störenden Halteelemente
in der Dachebene selbst anzuordnen sind, es ist lediglich ein Anklemmen
an die Dachrinne erforderlich. Diese Installationsarbeit kann je
nach Dachhöhe
entweder mit Hilfe einer Leiter oder mit einer Hubbühne durchgeführt werden.
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Die
linienförmige
und im montierten Zustand die Dachrinne stabilisierende Greifbefestigung
stellt eine Zugverankerung dar, die eine weitgehende Sicherheit
schafft. Aufgrund der Länge
der Befestigungseinrichtung bzw. der beiden Befestigungsschienen
stützt
sich die Befestigungseinrichtung nicht an der eigentlichen Dachrinne
ab, sondern immer an wenigstens zwei, vorzugsweise mehreren, Rinnenhaltern.
Diese Rinnenhalter stehen mit ihrer vollen Abreißfestigkeit in Sparrenlängsrichtung
zur Verfügung.
Diese Abreißfestigkeit
kann deshalb als hoch vorausgesetzt werden, weil sie entgegen der Einschlagrichtung
der Rinnenhaltenägel
wirkt. Die Gesamtkonstruktion der Vorrichtung bewirkt eine Kräfteumleitung
in die darunterliegende Hauswand, dabei spielt der Abstand der Dachrinne
von der Hauswand in vertikaler Richtung praktisch keine Rolle.
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Um
je nach den örtlichen
Gegebenheiten jeweils eine sichere Befestigung zu gewährleisten,
ist vorzugsweise vorgesehen, dass die Klemmkraft zwischen den beiden
Befestigungsschienen einstellbar ist.
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In
besonders vorteilhafter konstruktiver Ausgestaltung ist dabei vorgesehen,
dass die Befestigungsschienen über
ihrer Länge
jeweils an wenigstens zwei Paaren von endseitig gelenkig miteinander verbundenen
Befestigungsschenkeln angeordnet sind, die benachbart zu den Befestigungsschienen mit
Spannelementen versehen sind, welche weiter bevorzugt als Spann-schraubverbindung
ausgebildet sind. Durch Anziehen bzw. Lösen der Spannschraubverbindungen
läßt sich
die Vorrichtung dann auf einfache Weise montieren bzw. demontieren.
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Dabei
ist vorteilhaft vorgesehen, dass einer der Befestigungsschenkel
Bestandteil des Brüstungselementes
ist, d.h. in dieses integriert ist, so dass keine zusätzlichen
Elemente erforderlich sind.
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Das
Brüstungselement
ist vorzugsweise als Brüstungsgitter
ausgebildet, welches selbstverständlich
so dimensioniert ist, dass es eine ggf. vom Dach herunterfallende
Person sicher halten kann.
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Unterschiedlichen
Dachüberständen passt sich
die Vorrichtung durch Änderung
der Neigung des Brüstungsgitters
und der stabförmigen
Stützelemente
selbsttätig
an.
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Zweckmäßigerweise
ist das jeweilige Stützelement
in wenigstens zwei Führungen
am Brüstungselement
geführt.
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Die
Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung beispielhaft näher erläutert. Diese
zeigt in:
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1 in
perspektivischer Darstellung eine an einem Dach montierte erfindungsgemäße Vorrichtung,
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2 eine
weitere Darstellung der Vorrichtung mit Brüstungsgitterrahmen,
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3 ein
vergrößertes Detail
der Vorrichtung und
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4 ein
weiteres vergrößertes Detail
der Vorrichtung.
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In 1 ist
ein Teil eines Steildaches mit 1 bezeichnet. Unterseitig
ist am Steildach eine Dachrinne 2 befestigt, und zwar mittels
nicht dargestellter Rinnenhalter. Die untere Kante bzw. die Dachrinne 2 des
Steildaches 1 überragt
in horizontaler Richtung nach außen eine allgemein mit 3 bezeichnete
Hauswand.
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Um
bei Dachdeckerarbeiten oder dergl. zwecks Unfallschutzes ein Herunterfallen
von Personen oder auch von Material vom Dach 1 zu verhindern,
ist eine erfindungsgemäße Vorrichtung
zum Schutz gegen Herunterfallen von Steildächern vorgesehen. Diese Vorrichtung
weist ein wandförmiges Brüstungselement
auf, welches bei der dargestellten Ausführungsform von einem Brüstungsgitter 4 mit
einer Rahmenkonstruktion 5 gebildet ist. Um dieses Brüstungsgitter 4 am
Dach 1 bzw. an der Dachrinne 2 befestigen zu können, weist
die erfindungsgemäße Vorrichtung
eine Befestigungseinrichtung auf, die eine innere, innenseitig an
der Dachrinne 2 anliegende Befestigungsschiene 6 und
eine äußere, außenseitig
fluchtend an der Dachrinne 2 anliegende Befestigungsschiene 7 beinhaltet,
welche gemeinsam die Dachrinne 2 klemmend umgreifen. Dabei
ist die Länge
der Befestigungsschienen 6, 7 so bemessen, dass
in montierter Lage die beiden Befestigungsschienen 6, 7 der
Befestigungseinrichtung der Vorrichtung wenigstens zwei, vorzugsweise
aber noch mehrere Rinnenhalter der Dachrinne 2 umgreifen. Diese
so gebildete Befestigungseinrichtung ist mit dem Brüstungsgitter 4 verbunden,
wobei beim dargestellten Ausführungsbeispiel
die beiden Befestigungsschienen 6, 7 über ihrer
Länge mit
mehreren Paaren von endseitig gelenkig miteinander verbundenen Befestigungsschenkeln 6a, 7a verbunden sind.
Dabei sind die Befestigungsschenkel 7a der äußeren Befestigungsschiene 7 vorzugsweise
in die Rahmenkonstruktion 5 des Brüstungsgitters 4 integriert,
d.h. Bestandteil desselben. Die gelenkige Verbindung zwischen den
Befestigungsschenkeln 6a, 7a ist allgemein mit 8 bezeichnet
und kann auf unterschiedliche Weise realisiert werden.
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Vorzugsweise
ist die Klemmkraft zwischen den beiden Befestigungsschienen 6, 7 einstellbar, wozu
beim Ausführungsbei spiel
die beiden Befestigungsschienen 6a, 7a benachbart
zu den Befestigungsschienen 6, 7 mit Spannelementen
versehen sind, die beim Ausführungsbeispiel
als Spannschraubverbindung 9 ausgebildet sind.
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Neben
dieser Befestigungseinrichtung weist die erfindungsgemäße Vorrichtung
darüber
hinaus noch wenigstens einen, vorzugsweise mehrere stabförmige Stützelemente 10 auf,
die vorzugsweise in Führungen 11 am
Brüstungsgitter 4 geführt am Brüstungsgitter
angeordnet sind. Diese stabförmigen Stützelemente 10 sind
so dimensioniert, dass sie endseitig stützend an der Hauswand 3 anliegen.
Dabei sind sie, was zeichnerisch nicht dargestellt ist, vorzugsweise
längenveränderbar
ausgebildet, um eine Anpassung an unterschiedliche Dachtypen zu ermöglichen.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
liegt somit zum einen fest an den Rinnenhaltern der Dachrinne 2 an
und ist zum anderen über
die Stützelemente 10 an
der Hauswand 3 abgestützt,
so dass eine sichere Verankerung besteht und die Vorrichtung standhält, wenn
Personen vom Dach 1 herunterfallen, so dass sie von der
Vorrichtung aufgefangen werden.
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Um
ein komplettes Dach 1 zu sichern, können nebeneinander mehrere
derartige Vorrichtungen an der Dachrinne 2 montiert werden,
wie dies beispielhaft 2 zeigt.
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Natürlich ist
die Erfindung nicht auf die dargestellten Ausführungsbeispiele beschränkt. Weitere Ausgestaltungen
sind möglich,
ohne den Grundgedanken zu verlassen. So kann insbesondere die Befestigungseinrichtung
auch anders ausgebildet sein, wichtig ist jedoch, dass sie wenigstens
an zwei Rinnenhaltern anliegt.