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Kontakteinrichtung für dynamoelektrische Zündvorrichtungen mit Federantrieb,
insbesondere für Minenzündvorrichtungen Die Erfindung bezieht sich auf eine Kontakteinrichtung
für dynamoelektrische Zündvorrichtungen mit Federantrieb, insbesondere Minenzündvorrichtungen,
nach dem Hauptpatent 876565 und betrifft eine Weiterbildung derselben zwecks
Verhinderung eines beim Aufziehen der Antriebszugfeder allenfalls entstehenden Stromflusses.
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Bei Einhaltung der Betriebsvorschriften, nach welchen beim Aufziehvorgang
die Zündleitung von der Zündmaschine abzuklemmen ist, ist ein derartiger beim Aufziehen
der Antriebszugfeder entstehender Stromfluß vollkommen unbeachtlich. Bei Außerachtlassung
der gebotenen Vorschrift könnte es aber vorkommen, daß der beim Aufziehen der Zugfeder
entstehende Strom eine genügend hohe Stromstärke aufweist, um den einen oder anderen
der in der Zündstromschleife angeordneten Zünder zu zünden, was schwerwiegende Folgen
haben kann.
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Die Erfindung löst nun die Aufgabe, die Kontakteinrichtung gemäß dem
Hauptpatent so auszugestalten, daß ein derartiger ungewollter Zündstrom erst gar
nicht entstehen kann, und besteht im wesentlichen in einem beweglichen Kontaktorgan,
welches beim Aufziehvorgang die den Stromschluß bewirkende Kontaktbahn (Einschaltkontaktbahn)
überbrückt. Das Konktaktorgan besteht dabei aus zwei relativ zueinander beweglichen,
in leitender Verbindung miteinander stehenden Schleifkontakten, welche auf den auf
einer ortsfesten Isolierscheibe angebrachten Kontaktbahnen gleiten, wobei die die
Schleifkontakte tragenden Teile vorzugsweise als zwei koaxial angeordnete Scheiben
ausgebildet sind.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
dargestellt, und zwar ist darin eine auf die zum Verständnis notwendigen Teile beschränkte
Gesamtanordnung der Zündvorrichtung im Schaubild samt Schaltschema gezeigt.
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Die Zündvorrichtung weist in bekannter Weise das Antriebszahnrad 1
auf, welches mit dem Antriebsritzel 2 der Zünddynamo 11 kämmt und mit einem Sperrad
3 verbunden ist, in welches eine nicht gezeichnete Sperr- und Auslöseklinke eingreift.
Das Antriebsrad 1 ist außerdem mit einer Leitscheibe 4 gekuppelt. Auf einer die
Welle ja des Antriebsrades 1 umgebenden Hülse 4a der Leitscheibe 4 sitzt ein zweites,
als Nockenscheibe ausgebildetes Steuerglied 5 lose drehbar. Die Nockenscheibe 5
besitzt einen konzentrischen Führungsschlitz 5', in welchem ein Mitnahmebolzen 46
der Leitscheibe 4 gleitet. Dadurch ist die Nockenscheibe 5 mit der Leitscheibe 4
über einen der Länge des Schlitzes 5' entsprechenden Leergang in beiden Richtungen
kuppelbar. Mit dem freien Ende der Leitscheibenhülse 4a ist das innere Ende der
Antriebszugfeder 4r fest verbunden, wogegen ihr zweites Ende an der nicht dargestellten,
ortsfesten Federkapsel fixiert ist.
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Auf der Nockenscheibe 5 ist isoliert eine aus drei Teilen
a, b und c bestehende Kontaktfeder 5" befestigt, deren einzelne Teile mit
Kontaktbahnen 8, 9 und 10 zusammenwirken, welche auf einer ortsfesten, um die Leitscheibenhülse
4a herum angeordnete Isolierscheibe 7 angeordnet sind. Der Federteil a wirkt dabei
mit einem Schleifring 8, der Teil b mit einer Kontaktbahn 9 und der kürzeste Federteil
c mit einer Kontaktbahn 6a einer zwischen der Nockenscheibe 5 und der Isolierscheibe
7 befindlichen und auf Mitnahme mit ersterer gekuppelten Isolierscheibe 6 zusammen.
Diese Kontaktbahn 6a ist mit einer Kontaktfeder 66 verbunden, welche mit der Kontaktbahn
10 auf der Isolierscheibe 7 zusammenwirkt und den Aufziehschleppkontakt darstellt,
dessen Wirkungsweise später erläutert werden soll.
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Die Stromleitungen zwischen der verbunderregten Gleichstromzünddynamo
11 und den beiden Anschlußklemmen 12 und 13 für die die Zünder 16 auslösende Zündleitung
14 verlaufen einerseits von der Kollektorbürste 11a über die Hauptstromerregerwicklung
15 und die Klemme 12 zur Kurzschlußkontaktbahn 10, andererseits von der zweiten
Bürste 116 zur Einschaltkontaktbahn 9 und vom Schleifring 8 zur Anschlußklemme 13.
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Die Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Kontakteinrichtung beim Zündvorgang
ist ähnlich derjenigen
nach dem Hauptpatent. Nach dem Auslösen
der Zugfeder 4c bleibt zunächst die Nockenscheibe 5 unbewegt. Erst nach ungefähr
einer Dreiviertelumdrehung der nunmehr im Uhrzeigersinn umlaufenden Leitscheibe
4 wird die Nockenscheibe 5 durch letztere über deren Bolzen 4b mitgenommen. Nach
etwa einer weiteren Dreiviertelumdrehung tritt ein die dreiteilige Kontaktfeder
5" tragender Ansatz an der Nockenscheibe 5 mit der einen Anschlagkante an der Isolierscheibe
6 in Wirkverbindung und nimmt letztere ebenfalls im Uhrzeigersinn mit. Dabei gleitet
der Federteil b, der auf der Nockenscheibe 5 isoliert angeordneten dreiteiligen
Kontakfeder 5" auf der Einschaltkontaktbahn 9 der Isolierscheibe 7 auf und schließt
zusammen mit dem auf dem Schleifring 8 gleitenden Federteil a den Zündstromkreis.
Nach einer Zündstromdauer von etwa 4 Tausendstelsekunden hat die Kontaktfeder 6b
der Kontaktbahn 6a die Kurzschlußkontaktbahn 10 erreicht und unterbricht durch Kurzschließen
der Zündmaschine den Zündstromkreis.
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Das Aufziehen der Zugfeder 4c erfolgt ausgehend von der Kurzschlußstellung
der Zündmaschine und vollzieht sich folgendermaßen: Während die mit der Kontaktbahn
6a auf der Isolierscheibe 6 zusammenhängende Kontaktfeder 6b auf der Kurzschlußkontaktbahn
10 verbleibt und so die Zündmaschine kurzgeschlossen hält, wird beim Aufziehvorgang
die Leitscheibe 4 entgegen dem Uhrzeigersinn bewegt. Da dabei deren Bolzen 4b in
dem sich über etwa drei Viertel seines Umfanges erstreckenden konzentrischen Führungsschlitz
5' der Nockenscheibe 5 gleitet, wird letztere erst nach einer Dreiviertelumdrehung
der Leitscheibe von letzterer mitgenommen. Dadurch löst sich der die dreiteilige
Kontaktfeder 5" tragende Ansatz an der Nockenscheibe 5 von der Anschlagkante an
der Isolierscheibe 6. Nachdem dabei die Isolierscheibe 6 in ihrer Stellung verharrt
und damit die Kontaktfeder 6b nach wie vor auf der Kontaktbahn 10 verbleibt, bleibt
die Zündmaschine weiterhin kurzgeschlossen. Bei der Drehbewegung der Nockenscheibe
5 gleitet der Federteil b der dreiteiligen Kontaktfeder über die Kontaktbahn 9 hinweg,
kann dabei aber keinen Zündstrom hervorrufen, weil die beiden Anschlußklemmen 12
und 13 untereinander kurzgeschlossen sind. Nach etwa einer vollen Umdrehung der
Nockenscheibe 5 kommt deren die dreiteilige Feder tragende Ansatz mit der zweiten
Anschlagkante der Isolierscheibe 6 in Berührung und nimmt diese entgegen dem Uhrzeigersinn
mit. Dadurch verläßt die Kontaktfeder 6b die Kurzschlußkontaktbahn 10, und der Zündstromkreis
könnte nun über den nachfolgenden Teil b der Kontaktfeder 5" geschlossen werden.
Dazu kommt es aber nicht mehr, weil mittlerweile, und zwar nach ungefähr 13/4 Umdrehungen
des Antriebsrades 1 entgegen dem Uhrzeigersinn die Zugfeder 4c vollständig gespannt
ist.
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Auf diese Weise ist das Entstehen eines Zündstromes während des Aufziehens
der Zugfeder wirksam verhindert.