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Die Erfindung betrifft einen Boden
für Tierställe, insbesondere
Pferdeställe,
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Bei den heutigen Pferdestallboxen
ist der Boden eben und wird mit Stroh, Sägemehl oder Hobelspänen eingedeckt.
Dies soll den Urin der Pferde aufsaugen. Die vorgenannten Bodenbedeckungsmaterialien
müssen
dann von Zeit zu Zeit entfernt werden. Insgesamt ist dieses Verfahren
der Urinentsorgung unhygienisch, weil die Pferde im Ammoniak- und Urindunst
stehen, was bei einer starken Urinansammlung für das Pferd nicht gesund ist
und Krankheiten hervorrufen kann. Darüber hinaus ist die ständige Anwesenheit
von Urin übelriechend
und für
die Pferdepfleger nicht zumutbar.
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Die
DE-PS 43 42 632 zeigt eine Entmistungsvorrichtung
für einen
Viehstall mit einem Spaltenboden der eingangs angegebenen Art. Dieser weist
mehrere mit Abstand voneinander angeordnete Schlitze auf, dem sich
unterhalb ein Schlitzrohr anschließt. Die Schlitzrohre sind mit
ihrem einen Längsende
mit einem Sammelkanal und mit ihrem anderen Längsende mit einer Spülwasserleitung
verbunden. Diese Kanalanordnung dient zum Abführen von Mist, der durch die
Schlitze hindurchgetreten worden ist. Diese Entmistungsvorrichtung
ist eher zur Entsorgung des Mistes eines Tieres vorgesehen als für die Abführung des
Tierurins.
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DE-GMS 74 01 767 zeigt einen Stallrost.
Dabei sind auf zueinander parallelen Profilleisten Querprofile befestigt.
An der Unterseite weisen die Profilleisten Nocken auf.
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Die
DE-OS
15 07 095 zeigt einen Gitterrost für Stallungen. Dabei sind auf
querverlaufenden Tragstäben
längsverlaufende
Roststäbe
angeordnet, welche unten ein schmaleres Profil aufweisen als oben.
Die Säuberung
erfolgt mittels eines Rechens, dessen Zähne in die Zwischenbereiche
zwischen den Roststäben
eingeführt
werden.
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Die
DE-GMS 76 37 455 zeigt einen Bausatz zur
Montage eines Fußbodens.
Die Grundidee besteht darin, den Fußboden aus einzelnen Bodenplatten
zusammenzusetzen. Verbunden werden die Bodenelemente durch Verbindungsplatten.
Die Unterseiten dieser Bodenplatten weisen senkrechte Stege auf,
mittels denen die Bodenplatten mit Abstand auf dem Boden aufliegen.
Oberseitig weisen die Bodenplatten zu den Stegen querverlaufende,
rinnenförmige
Querrillen auf. Verbunden sind die einander benachbarten Querrillen
durch ebenfalls rinnenförmige Verbindungsrillen.
Diese weisen durchgehende, im Querschnitt V-förmige Schlitze auf, durch die
der Urin ablaufen kann. Dieser sammelt sich dann auf dem Boden unterhalb
der Bodenplatten und fließt
aufgrund eines Bodengefälles
ab.
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Die
DE-GMS 77 07 572 schließlich zeigt ein Jaucherinnenrohr,
bei dem ein Stallboden eine Längsrinne
aufweist. In diese Längsrinne
ist ein Rohr eingepaßt,
welches oberseitig eine entsprechende Profilierung mit Wänden aufweist.
Oberseitig weist das Rohr im Bereich der Oberseite des Stallbodens Einlauföffnungen
für den
Urin auf.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ausgehend
von einem Boden für
Tierställe
der eingangs angegebenen Art eine bessere Entsorgung des in Tierställen, insbesondere
Pferdeställen,
anfallenden Urins zu schaffen.
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Die technische Lösung ist gekennzeichnet durch
die Merkmale im Kennzeichen des Anspruchs 1.
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Dadurch ist eine Stallentwässerung,
insbesondere Pferdestallentwässerung,
geschaffen, mit der auf einfache Weise der von den Tieren abgegebene
Urin sofort abgeführt
werden kann. Die Grundidee besteht darin, daß der Urin zunächst in
die rinnenartigen Fugen in der Oberfläche des Bodens fließt. In den
Fugenböden
dieser Fugen befinden sich dann senkrechte Öffnungen, so daß sofort
der Urin durch diese Öffnungen
nach unten abfließt,
und zwar in ein gemeinsames Sammelrohr, welches die Öffnungen
miteinander verbindet. Somit wird der Urin dort dem Sammelrohr zugeführt, wo
er auf dem Boden auftrifft. Der Vorteil liegt darin, daß die Pferde nicht
im Ammoniak- und Urindunst stehen müssen, so daß sich dies positiv auf die
Gesundheit der Pferde auswirkt. Der Strohverbrauch wird außerdem deutlich
reduziert, und der Stall muß somit
auch weniger ausgemistet werden, so daß das erfindungsgemäße Urinentsorgungssystem
auch sehr zeitsparend ist. Das Sammelrohr kann aus Kunststoff bestehen und
kann herstellungsmäßig bereits
nach oben gerichtete Rohrabschnitte aufweisen, welche in Verbindung
mit den Öffnungen
im Boden gebracht werden. Dadurch ist ein technisch einfaches Kanalisationssystem
geschaffen. Die Breite der Fugen kann beispielsweise etwa 2 cm betragen,
während
die Fugentiefe 2 bis 3,5 cm betragen kann. Die vorgenannten Maße können jedoch
variieren. Grundsätzlich
ist die Breite der Fugen so zu wählen,
daß das
Pferd keine Standprobleme hat. Sollte das Pferd im Winter Haftstollen
in den Hufen eingedreht haben, so ist die Fugenbreite so zu wählen, daß sie entweder
größer oder
kleiner als der Durchmesser der Haftstollen ist, so daß die Haftstollen
nicht in den Fugen stecken bleiben können. Da die Haftstollen in
der Regel einen Durchmesser von ca. 1,5 cm haben, dürfte eine
Fugenbreite von 2 cm kein Problem darstellen, da dann immer noch
genügend
Platz zwischen den Haftstollen und dem Fugenrand vorhanden ist.
Eine Behinderung des Pferdes beim Stehen oder beim Gehen im Stall
ist somit nicht gegeben. Um die rinnenartigen Fugen zu reinigen,
kann eine spezielle Fugenzinkengabel verwendet werden, mittels welcher
der Mist aus den Fugen herausgekratzt werden kann. Die Abstände zwischen
den Fugen können
etwa 12 cm betragen.
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Um die Abführung des Urins nicht an einer einzigen
Stelle in der jeweiligen Fuge zu konzentrieren, sind gemäß der Weiterbildung
in Anspruch 2 über
die Länge
des Fugenbodens verteilt mehrere Öffnungen vorgesehen. Beispielsweise
ist es denkbar und ausreichend, in der Fugenmitte eine Öffnung vorzusehen
und dann noch jeweils eine Öffnung
in den beiden Randbereichen.
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Um den Abfluß des Urins zu beschleunigen und
insbesondere um zu verhindern, daß Urin auf der Bodenoberfläche stehen
bleibt, ist gemäß der Weiterbildung
in Anspruch 3 der Boden vorzugsweise zu der Öffnung hin geneigt. Das Gefälle der
Fugenböden
hat den Vorteil einer schnellen Zuführung des von der Fuge aufgenommenen
Urins hin zur Öffnung. Dabei
können
die Fugen ein Gefälle
von 1 cm auf den laufenden Meter besitzen. Vorzugsweise sind die
Fugenböden
zur Mitte des Bodens hin geneigt.
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Im Anspruch 4 wird die Fuge weitergebildet, indem
sie im Querschnitt trichterförmig
ausgebildet ist.
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Die Weiterbildung gemäß Anspruch
5 schlägt
vor, daß das
Sammelrohr quer zu den Fugen verläuft. Die Grundidee besteht
darin, daß die Öffnungen
in den Fugenböden
auf einer quer verlaufenden Linie liegen und daß diese Linie die Erstreckung des
jeweiligen Sammelrohres definiert.
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Um den Durchfluß durch die Sammelrohre zu
sichern, wenn beispielsweise Holzspäne oder Stroh oder andere Materialien
hineingerutscht sind, ist gemäß der Weiterbildung
in Anspruch 6 eine Durchspülungseinrichtung
vorgesehen, indem die Sammelrohre endseitig einen Wasseranschluß zum Durchspülen besitzen.
Konstruktiv kann dies derart gelöst
werden, daß am
Anfang der Sammelleitung je ein Putzstück vorgesehen ist, welches
mit einem Wasserleitungsanschluß versehen
wird.
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Schließlich schlägt die Weiterbildung gemäß Anspruch
7 vor, daß der
Boden durch insbesonderer einzelne Betonplatten gebildet ist. Der
Vorteil besteht darin, daß sich
die Herstellung des Bodens vereinfacht, indem auf den Stallboden
einfach die Betonplatten aufgelegt und darunter die Sammelleitungen verlegt
werden. Es kann dabei von standardisierten Bodenplatten ausgegangen
werden.
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Ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Bodens
für Tierställe, insbesondere
Pferdeställe,
in Form von Bodenplatten wird nachfolgend anhand der Zeichnungen
beschrieben. In diesen zeigt:
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1 eine
Draufsicht auf den Boden;
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2 einen
Schnitt entlang der Linie A-B in 1;
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3 einen
Schnitt entlang der Linie C-D in 1;
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4 einen
vergrößerten Detailausschnitt im
Querschnittsbereich einer Fuge;
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5 eine
erweiterte Ausführungsform
des Bodens in 1 mit einer
Durchspülungseinrichtung;
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6 einen
Schnitt entlang der Linie A-B in 5.
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Ein Boden 1 für einen
Tierstall, insbesondere für
einen Pferdestall, ist durch eine Bodenplatte in Form einer Betonplatte
gebildet.
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Der Boden 1 weist dabei
zueinander parallele Fugen 2 auf, deren Querschnittsform
insbesondere in 4 erkennbar
ist. Die Fuge 2 verjüngt
sich nach unten hin konisch. In 3 ist
erkennbar, daß der
Fugenboden 3 von beiden Seiten her zu Mitte hin geneigt
ist.
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Die Fugenböden 3 sind jeweils
mit drei Öffnungen 4 versehen,
welche senkrecht nach unten abgehen. Dabei ist eine erste Öffnung 4 in
der Mitte, d.h. am tiefsten Punkt des Gefälles angeordnet, während zwei
weitere Öffnungen 4 im
Randbereich des Bodens 1 vorgesehen sind.
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Die nebeneinanderliegenden Öffnungen 4 der
Fugenböden 3 sind
durch ein gemeinsames Sammelrohr 5 miteinander verbunden.
Dabei handelt es sich um ein Kunststoffrohr, welches im Bereich
der Öffnungen 4 nach
oben ragende Rohrstutzen aufweist, welche an die Öffnungen 4 der
Fugenböden 3 angeschlossen
sind.
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Die Darstellung in den 5 und 6 zeigt einen vom Grundprinzip her ähnlichen
Boden 1 wie in den 1 bis 4. Zusätzlich ist aber dargestellt,
daß die
Sammelrohre 5 an eine Durchspülungseinrichtung 6 mit
diversen Ventilen angeschlossen sind, wobei weiterhin dargestellt
ist, daß die
Sammelrohre 5 in einem Gülleschacht 7 münden.
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Die Funktionsweise des Bodens 1 ist
wie folgt:
Sobald das Tier, insbesondere Pferd, seinen Urin
abläßt, trifft
dieser auf den Boden 1. Er fließt in die Fugen 2.
Sofern der Urin nicht schon durch die beiden äußeren Öffnungen 4 abgeleitet
wird, fließt
der Urin aufgrund des Gefälles
in Richtung der mittleren Öffnung 4.
Von dort aus fließt
der Urin durch diese mittlere Öffnung 4 hindurch
in das darunter befindliche, gemeinsame Sammelrohr 5. Dieses
weist, wie insbesondere in den 2 und 6 erkennbar ist, ebenfalls ein
Gefälle
auf, so daß schließlich der
Urin in den Gülleschacht 7 fließt.
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Sollte es in den Sammelrohren 5 zu
einer Verstopfung kommen, wird die Durchspülungseinrichtung 6 betätigt, d.h.
durch die Sammelrohre 5 wird Wasser hindurchgepreßt, um so
die Verunreinigungen auszuspülen.
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Der Vorteil des erfindungsgemäßen Bodens 1 besteht
darin, daß sich
der Urin des Tieres nicht auf dem Boden 1 sammelt, sondern
daß der
Urin schnell über
die Fugen 2 abgeführt
wird. Das Pferd braucht somit nicht im Ammoniak- und Urindunst zu
stehen. Außerdem
wird weniger Stroh benötigt.
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- 1
- Boden
- 2
- Fuge
- 3
- Fugenboden
- 4
- Öffnung
- 5
- Sammelrohr
- 6
- Durchspüleinrichtung
- 7
- Gülleschacht