DE10025245A1 - Laufrollenstation zur kippbeweglichen Abstützung eines Drehrohres - Google Patents
Laufrollenstation zur kippbeweglichen Abstützung eines DrehrohresInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Laufrollenstation zur kippbeweglichen, axial verschiebbaren, drehbaren Abstützung eines umlaufend antreibbaren Drehrohres. Sie enthält zwei symmetrisch zu beiden Seiten einer vertikalen Drehrohr-Längsmittelebene liegende Laufrollen, die je in zwei Drehlagern gelagert sind, die auf einer kippbeweglich auf einem ortsfesten Fundament abgestützten Sohlplatte befestigt sind. Um eine optimale, leichtgängige Selbsteinstellung jeder Laufrolle erreichen zu können, ist jede Sohlplatte über zwei mit Querabstand voneinander angeordnete Gelenklager auf dem Fundament abgestützt, von denen das innere Gelenklager in Form eines Kugelgelenklagers ausgebildet und ortsfest auf dem Fundament angeordnet ist, während das äußere Gelenklager ein Loslager bildet und um den Kugelmittelpunkt des inneren Gelenklagers gleitbeweglich auf dem Fundament abgestützt ist.
Description
Die Erfindung betrifft eine Laufrollenstation zur kipp
beweglichen, axialverschiebbaren, drehbaren Abstützung
eines umlaufend antreibbaren Drehrohres, wie Drehrohr
ofen, Trommeltrockner u. dgl., entsprechend dem Oberbe
griff des Anspruches 1.
Um Drehrohre mit relativ großen Abmessungen, und zwar
sowohl in bezug auf den Durchmesser als auch in bezug
auf die Länge, zuverlässig drehbar abstützen bzw. la
gern zu können, bedient man sich - wie allgemein be
kannt - wenigstens zweier Laufrollenstationen, die mit
entsprechendem axialen Abstand voneinander angeordnet
sind. Bei derart groß dimensionierten Drehrohren, wie
z. B. Drehrohröfen, Trommeltrocknern u. dgl., läßt es
sich nicht vermeiden, daß zum einen gewisse
Montageungenauigkeiten und zum andern mehr oder weniger
starke Verformungen und Verkrümmungen der zugehörigen
Rohrmäntel auftreten, was besonders stark bei Drehroh
ren mit großer Wärmeeinwirkung, wie bei Drehrohröfen,
zum Ausdruck kommt. Dies führt im praktischen Betrieb
zu Taumelbewegungen im Bereich der ein solches Drehrohr
auf den entsprechenden Laufrollen abstützenden Laufflä
chen, die durch entsprechende Ausbildungen am Drehrohr-
Außenumfang bzw. durch auf den entsprechenden
Rohrabschnitten angebrachte Laufringe gebildet werden.
Um ein durch derartige Taumelbewegungen der Drehrohr-
Laufflächen bedingtes, verschlechtertes Tragverhalten
ausgleichen und darauf zurückzuführende Abnutzung
(Verschleiß) und Beschädigungen an den miteinander in
Eingriff stehenden Umfangsflächen bzw. Laufflächen her
absetzen zu können, sind bereits zahlreiche Ausführungsformen
von Laufrollenstationen bekannt, bei denen
die Laufrollen und/oder die sie tragenden Sohlplatten
kippbeweglich und/oder axial verschiebbar gegenüber ei
nem ortsfesten Fundament abgestützt sind.
Hierbei ist grundsätzlich zu beachten, daß das oben be
reits angesprochene ungleichförmige Tragverhalten in
der Kontaktfläche zwischen zwei sich berührenden Zylin
dern durch eine sogenannte "Schränkung" und/oder durch
ein sogenanntes "Kantentragen" verursacht werden kann.
Unter einer "Schränkung" versteht man den Sachverhalt,
daß die parallelen Mittelachsen zweier sich berührender
Zylinder um ihre gemeinsame verbindende Normale
zueinander verdreht werden, wobei die verdrehten Mitte
lachsen keinen gemeinsamen Schnittpunkt haben. Bei ei
ner solchen Schränkung entsteht eine ungleichförmige
Pressungsverteilung in den Kontaktflächen mit dem Maxi
mum in der Mitte der Kontaktflächen (über die Zylinder
länge gesehen), und zusätzlich werden durch die Schrän
kung bei dem Abrollvorgang zwischen den
Zylinderumfangsflächen (z. B. zwischen Laufring eines
Drehrohres und einer Laufrolle) Axialkräfte, d. h.
Kräfte in Richtung der Zylinderachsen, in den Kontakt
flächen erzeugt, wenn entsprechende Gegenkräfte (z. B.
eine axial wirkende sogenannte "Hangabtriebskraft" ei
nes Drehrohrofens) vorhanden sind. Unter einem Kanten
tragen versteht man den Sachverhalt, daß die parallelen
Mittelachsen zweier sich berührender Zylinder in ihrer
gemeinsamen Ebene zueinander verdreht werden, wobei die
verdrehten Mittelachsen einen gemeinsamen Schnittpunkt
haben. Bei diesem Kantentragen verteilt sich die soge
nannte "Hertz'sche Pressung" ungleichförmig über die
Kontaktflächen auf der Zylinderlänge, d. h. die resul
tierende Druckkraft aus der Integration der Flächenpressung
(Hertz'sche Pressung) wirkt einseitig radial
auf die sich berührenden Zylinder.
In der Praxis versucht man nun, mit selbsteinstellenden
Laufrollen bzw. Laufrollensystemen die Schränkung und
das Kantentragen zu verhindern und damit ein günstiges
Tragbild (konstante Hertz'sche Pressung) zwischen Dreh
rohr-Laufflächen und Außenumfangsflächen der Laufrollen
möglichst bei allen Betriebsbedingungen zu erreichen.
Um allen möglichen Bewegungen (Taumelschlägen usw.) der
Laufflächen folgen zu können, müßte beispielsweise die
Sohlplatte einer Laufrolle so gelagert sein, daß sie
mindestens zwei Drehfreiheitsgrade um die theoretischen
Achsen der Schränkung und des Kantentragens besitzt.
Eine sphärische Lagerung würde diesen Anspruch selbst
verständlich erfüllen. Bei einer solchen Lagerung ent
steht jedoch ein labiles, mechanisches System, d. h. die
Laufrolle kann sich unkontrolliert zur Drehrohr-Lauf
fläche bewegen. Der kritische Freiheitsgrad dieser
Selbsteinstellung ist die Drehung um die theoretische
Drehachse der Schränkung, wobei die Schränkung der
Laufrolle durch außermittige Umfangskräfte
(Schleppkräfte bei nicht angetriebenen Laufrollen und
Antriebskräfte bei angetriebenen Laufrollen) verursacht
wird. Mit zunehmender Drehung bzw. Schränkung entstehen
keine Rückstellkräfte an der Laufrolle, so daß die
Laufrolle außer Kontrolle gerät. Ein solches System ist
nicht funktionsfähig.
Um die beschriebene Labilität zu vermeiden, ist es aus
der Praxis bekannt, die Sohlplatte einer selbsteinstel
lenden Laufrolle so zu lagern, daß keine unkontrollier
bare Schränkung entstehen kann, d. h. von den beiden er
forderlichen Freiheitsgraden der selbsteinstellenden
Lagerung der Sohlplatte wird auf den Freiheitsgrad der
Schränkung verzichtet. Der verbleibende Freiheitsgrad
verhindert das Kantentragen zwischen Drehrohr-Laufflä
che und Laufrolle. Die so gelagerte Sohlplatte mit der
fest verbundenen Laufrolle folgt der Drehrohr-Laufflä
che (Laufring) durch Kippbewegungen nur in einer Rich
tung und verhindert so das erwähnte Kantentragen. Die
Lage der theoretischen Drehachse, um die die Kippbewe
gungen erfolgen, spielt eine wesentliche Rolle für die
Empfindlichkeit der Selbsteinstellung gegen Axialkräfte
seitens der Drehrohre.
Bei einer aus EP-A-0 019 136 bekannten Ausführung, die
etwa der im Oberbegriff des Anspruches 1 vorausgesetz
ten Laufrollenstation entspricht, wird die Laufrolle
mit ihrer Achse über zwei Drehlager von den beiden En
den einer kippbeweglichen Sohlplatte getragen. Diese
Sohlplatte ist mittels eines zentralen, im wesentlichen
nach Art eines Kreiszylinderteils gestalteten Pendella
gers gelagert, das mit der Innenseite einer Lagerschale
in Form eines ringförmigen Zylindersegments in ver
schiebbarer Berührung steht, dessen Außenseite sich auf
einem horizontalen Fundament abstützt. Das in Form ei
nes Kreiszylinderteiles gestaltete Pendellager und die
Lagerschale bzw. das Zylindersegment bilden als Einheit
das eigentliche Pendellager für die Sohlplatte. Da die
Innenseite des Zylindersegments mit einer Gleitfläche
ausgestattet ist, kann das die Sohlplatte tragende Pen
dellager entlang der Zylindersegment-Innengleitfläche
sich verschieben, und während dieser Verschiebung führt
das Zylindersegment eine Pendelbewegung auf dem Funda
ment aus. Damit die Sohlplatte und die von ihr getra
gene Laufrolle eine der Axialbewegung des Drehrohr-
Laufringes entsprechende Axialverschiebung ausführen
können, sind mechanische oder hydraulische Antriebsmit
tel vorgesehen, die vom Laufring entsprechend betätig
bar sind. Die beiden Laufrollen einer Laufrollenstation
können von einer gemeinsamen Sohlplatte getragen wer
den, wobei unter jeder Rolle ein separates Pendellager
angeordnet ist; es ist jedoch auch möglich, beide Lauf
rollen auf je einer separaten Sohlplatte abzustützen
und beide Sohlplatten dann zur Aufnahme von Spreizkräf
ten über Spannkabel bzw. Spannstangen miteinander zu
verbinden.
Wenn bei der zuletzt beschriebenen bekannten Ausführung
(EP-A-0 019 136) die weiter oben erläuterte Schränkung
eingestellt werden soll, dann ist dies offensichtlich
nur durch eine Verschiebung der die Laufrollenachse
tragenden Drehlager auf der Sohlplatte möglich. Eine
solche Verschiebung der Drehlager der Laufrollenachse
auf der Sohlplatte erfordert einen relativ hohen
Konstruktionsaufwand und ist dabei nur mit speziellen
schweren Werkzeugen und mit relativ hohem Zeitaufwand
möglich. Wenn bei dieser bekannten Ausführung zwei se
parate Sohlplatten für die beiden Laufrollen vorgesehen
werden, dann müssen die Spannstangen o. dgl. zur Auf
nahme relativ hoher Spreizkräfte und Torsionskräfte
ausgebildet sein.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Laufrol
lenstation gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1 zu
schaffen, die unter Vermeidung eines Kantentragens und
unter zumindest weitgehender Vermeidung einer Schrän
kung sowie bei relativ einfacher Konstruktion und zu
verlässiger Betriebsweise eine optimale, leichtgängige
Selbsteinstellung jeder Laufrolle gewährleistet.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Kenn
zeichen des Anspruches 1 angegebenen Merkmale gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der
Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß eine
selbsteinstellende Laufrolle einer Laufrollenstation
neben einem stabilen Lauf zumindest folgende Forderun
gen erfüllen muß:
- a) Die Lagerung der kippbeweglichen Sohlplatte muß leichtgängig sein, damit die Laufrolle den Taumel ausschlägen der Lauffläche bzw. des Laufringes des abzustützenden Drehrohres ohne hohe Steilmomente folgen kann, wobei ein verbleibendes Kantentragen durch erforderliche Stellmomente der Sohlplattenla gerung bestimmt wird.
- b) Jede selbsteinstellende Laufrolle sollte auf Kräfte in Richtung der Laufrollenachse (Axialkräfte) nicht reagieren, d. h. die stets vorhandenen Axialkräfte sollen das Tragverhalten nicht beeinflussen.
- c) Unvermeidliche Eigenschwingungen (jeder Bauteil hat Eigenschwingungen) der selbsteinstellenden Laufrol len sollen durch Kräfte (bzw. deren zeitliche Verän derungen) in der Kontaktfläche zwischen Drehrohr- Lauffläche und Laufrolle unbeeinflußt bleiben, weil eine Anregung von Eigenschwingungen durch diese Kräfte zu ungleichförmigem Verschleiß der Außenum fangsfläche der Laufrollen führen würde.
Bei der erfindungsgemäßen Laufrollenstation ist daher
jede eine Laufrolle tragende Sohlplatte - bei Betrach
tung quer zum Drehrohr und zu den Laufrollen - auf dem
Fundament über zwei mit Querabstand voneinander ange
ordnete Gelenklager abgestützt, von denen das näher zur
vertikalen Längsmittelachse des Drehrohres liegende in
nere Gelenklager in Form eines Kugelgelenklagers ausge
bildet und dabei als Festlager ortsfest auf dem Funda
ment angeordnet ist, während das von dieser vertikalen
Längsmittelebene weiter entfernt liegende äußere Gelen
klager ein Loslager bildet und um den Kugelmittelpunkt
des inneren Kugelgelenklagers etwa kreisbogenförmig
gleitbeweglich auf dem Fundament abgestützt ist.
Diese erfindungsgemäße Ausbildung ermöglicht ein opti
males, leichtgängiges Selbsteinstellen jeder Sohlplatte
und somit der von dieser Sohlplatte getragenen Lauf
rolle, wobei die Laufrollen und die sie tragenden Sohl
platten durch die auf den Außenumfangsflächen dieser
Laufrollen abgestützten Laufflächen bzw. Laufringen des
Drehrohres stabilisiert werden, dabei jedoch durch ihre
leichtgängige Kippbeweglichkeit (über die Gelenklager)
und über die etwa bogenförmige gleitbewegliche Abstüt
zung auf dem Fundament die Voraussetzung dafür schaf
fen, daß zum einen ein unerwünschte Kantentragen ver
mieden und zum anderen eine eventuell auftretende, un
erwünschte Schränkung jeder Laufrolle durch eine ent
sprechende Gleitbewegung des äußeren Gelenklagers auf
dem Fundament mit relativ geringem Arbeitsaufwand und
rasch abgestellt werden kann.
Hierbei ist es besonders vorteilhaft, wenn im Bereich
des äußeren Gelenklagers eine Stellvorrichtung vorgese
hen ist und an der Sohlplatte derart angreift, daß
diese Sohlplatte in Richtung der kreisbogenförmigen
gleitbeweglichen Abstützung des äußeren Gelenklagers
gegenüber dem Fundament verlagerbar und damit die von
ihr getragene Laufrolle im Sinne einer Schränkungsver
stellung gegenüber der Drehrohr-Lauffläche justierbar
bzw. nachjustierbar ist.
Es wird weiterhin als vorteilhaft angesehen, wenn die
beiden Gelenklager der bzw. jeder Sohlplatte im wesent
lichen als Axialgelenklager ausgeführt sind und wenn in
der Grundstellung von Laufrolle und Sohlplatte die Mit
telachse des äußeren Gelenklagers im wesentlichen ver
tikal und die Mittelachse des inneren Gelenklagers mit
einer Neigung zur Horizontalen ausgerichtet ist, wobei
diese Neigung durch die Wirkrichtung der auf die zuge
hörige Laufrolle wirkenden resultierenden Kräfte be
stimmt wird, d. h. diese Neigung bzw. Schräglage des in
neren Kugelgelenklagers resultiert aus der vektoriellen
Addition von Umfangskräften (z. B. Lagerreibungskräfte
und Antriebskräfte) und Auflagerkräften auf die bzw.
jede Laufrolle.
Allein ein Vergleich dieser bisher beschriebenen erfin
dungsgemäßen Konstruktion mit der zuletzt beschriebenen
bekannten Ausführung (EP-A-0 019 136) macht zum einen
die äußerst einfache und rasche Einstellmöglichkeit bei
einer Schränkung der bzw. jeder Laufrolle deutlich,
d. h. es können beispielsweise durch Axialkräfte seitens
des Drehrohres hervorgerufene Schränkungen auf äußerst
einfache Weise und mit geringem Zeit- und Kraftaufwand
ausjustiert werden. Zum andern werden - im Gegensatz zu
der genannten bekannten Ausführung - durch die erfin
dungsgemäße Konstruktion Spreizkräfte von dem als Fest
lager ausgebildeten inneren Kugelgelenklager aufgenommen,
wodurch keine besonderen Elemente zur Aufnahme von
Torsionskräften erforderlich sind.
Was die Stellvorrichtung zur Schränkungsverstellung der
Laufrolle anbelangt, so kann diese auf besonders vor
teilhafte und einfache Weise so ausgeführt sein, daß
sie zwei mit axialem Abstand einander gegenüberlie
gende, relativ gegeneinander verstellbare, im wesentli
chen horizontal wirkende Einstellschrauben sowie ein
zwischen den gegeneinander weisenden Enden der Ein
stellschrauben angeordnetes Anschlagorgan enthält, des
sen Seitenflächen Anschlag- bzw. Kontaktflächen für
diese Schraubenenden bilden. Die Schränkungsverstellung
bzw. das Justieren jeder Sohlplatte und der von ihr ge
tragenen Laufrolle gegenüber der Drehrohr-Lauffläche
kann somit auf äußerst einfache Weise mit einem sehr
einfachen Handwerkzeug, beispielsweise einem Schrauben
schlüssen sowie rasch und mit wenig Krafteinsatz durch
geführt werden.
Die Erfindung sei nachfolgend anhand der Zeichnung nä
her erläutert. In dieser Zeichnung zeigen
Fig. 1 eine ganz schematisch gehaltene Längs
ansicht eines beispielsweise auf zwei
erfindungsgemäß ausgeführten Laufrol
lenstationen drehbar abgestützten
Längsabschnitt eines Drehrohres;
Fig. 2 eine im vergrößerten Maßstab darge
stellte, etwa in der rechten Hälfte
geschnittene Quer- bzw. Stirnansicht
einer erfindungsgemäßen Laufrollenstation,
etwa entsprechend der Schnittli
nie II-II in Fig. 1;
Fig. 3 eine Seitenansicht (etwa entsprechend
Pfeil III in Fig. 2) einer über Gelen
klager auf einem Fundament abgestütz
ten Sohlplatte der Laufrollenstation;
Fig. 4 eine Aufsicht auf eine Sohlplatte der
Laufrollenstation;
Fig. 5 eine vergrößerte Detail-Ansicht etwa
entsprechend Ausschnitt V in Fig. 3 zur
Erläuterung einer Stellvorrichtung für
die Sohlplatte;
Fig. 6 eine Vertikalschnittansicht durch ein
inneres Kugelgelenklager der Sohl
platte;
Fig. 7 eine Vertikalschnittansicht durch ein
äußeres Kugelgelenklager der Sohl
platte;
Fig. 8, 9 und 10 etwa gleichartige Längsseitenansichten
von drei verschiedenen Ausführungsbei
spielen der erfindungsgemäßen Laufrol
lenstation.
In der Längsansicht gemäß Fig. 1 ist zunächst ganz all
gemein dargestellt, wie ein Drehrohr bzw. ein entspre
chender Längsabschnitt eines Drehrohres 1 drehbar auf
beispielsweise zwei erfindungsgemäße ausgeführten Lauf
rollenstationen 2 abgestützt ist. Es sei beispielsweise
angenommen, daß es sich bei diesem Drehrohr 1 um einen
Drehrohrofen (mit entsprechend großen Abmessungen in
Durchmesser und Länge) handelt, der in an sich bekann
ter und daher nicht näher veranschaulichter Weise um
seine Längsachse 1a umlaufend angetrieben werden kann.
Jede Laufrollenstation 2 kann im wesentlichen gleichar
tig ausgeführt sein, so daß nachfolgend lediglich eine
im einzelnen erläutert zu werden braucht.
Ein zusätzlicher Blick auf die Quer- bzw. Stirnansicht
gemäß Fig. 2 macht deutlich, daß die (jede) Laufrollen
station 2 zwei paarweise und dabei symmetrisch zu bei
den Seiten einer durch die Längsachse 1a verlaufenden
vertikalen Längsmittelebene 1b des Drehrohres 1 lie
gende Laufrollen 3 enthält, auf deren Außenumfangsflä
che bzw. Lauffläche 3a jeweils eine entsprechende Lauf
fläche des Drehrohres 1 drehbar abgestützt ist, wobei
diese Drehrohr-Lauffläche zwar generell durch einen
entsprechend verstärkten Mantelabschnitt des Drehrohres
1, vorzugsweise jedoch - wie in diesem Beispiel - durch
je einen auf dem Außenumfang des Drehrohres 1 in an
sich bekannter Weise angebrachten Laufring 4 (bzw. des
sen Außenumfangs- bzw. Lauffläche) gebildet wird. Die
sich in Achsrichtung erstreckende Breite der Laufrollen
3 und der Laufringe 4 ist in üblicher Weise aufeinander
abgestimmt. Jede Laufrolle 3 ist über ihre Laufrollen
achse 3b in zwei Drehlagern (üblichen Gleitlagern oder
Pendelrollenlagern) frei drehbar gelagert. Diese Lage
rung der Laufrollenachsen 3b in den Drehlagern 5 kann
dabei zweckmäßig in an sich bekannter Weise schwimmend
sein, wodurch die drehfest von der Laufrollenachse ge
tragene Laufrolle 3 während des Betriebes auftretenden
Axialbewegungen von Drehrohr 1 und Laufringen 4 be
grenzt folgen kann; diese begrenzte - schwimmende -
axiale Beweglichkeit von Laufrollen 3 und Laufrollen
achsen 3b kann in üblicher Weise - beispielsweise mit
tels Druckscheiben - zur visuellen Kontrolle herangezo
gen werden, wodurch beim Auftreten von Axialkräften und
einer dadurch bedingten Schränkung eine entsprechende
Stellvorrichtung zum Ausjustieren der Schränkung betä
tigt werden kann, worauf später noch etwas näher einge
gangen wird.
Jede Laufrollenachse 3b und die zugehörige Laufrolle 3
ist über ihre beiden Drehlager 5 auf einer Sohlplatte 6
befestigt, die ihrerseits kippbeweglich auf einem orts
festen Fundament bzw. Fundamentboden 7 abgestützt ist.
Im veranschaulichten Ausführungsbeispiel ist jede Lauf
rolle 3 einer Laufrollenstation 2 auf einer gesonderten
Sohlplatte 6 angeordnet, wobei die beiden Sohlplatten 6
der Laufrollenstation 2 auf einem gemeinsamen Fundamen
trahmen (bzw. einer gemeinsamen Fundamentplatte) 8 ab
gestützt sind, der seinerseits auf dem eigentlichen
Fundament 7 ortsfest angeordnet ist, d. h. der gemein
same Fundamentrahmen 8 bildet einen bzw. den Teil des
ortsfesten Fundaments, auf dem sich die Sohlplatten 6
direkt abstützen, obwohl der Fundamentboden 7 auch so
ausgebildet sein könnte, daß sich die Sohlplatten 6 di
rekt auf ihm abstützen könnten.
Ein wesentlicher Gedanke dieser (jeder) Laufrollensta
tion 2 wird nun darin gesehen, daß jede Sohlplatte 6
(und damit auch die von ihr getragene Laufrolle 3) -
bei Betrachtung quer zum Drehrohr 1 und zu den Laufrol
len 3, also entsprechend der Ansicht gemäß der Fig. 2 -
auf dem Fundamentrahmen 8 (und somit auch auf dem orts
festen Fundament 7) über zwei mit einem entsprechenden
Querabstand QA voneinander angeordnete Gelenklager 9,
10 abgestützt ist, die in der Darstellung gemäß Fig. 2
lediglich im Bereich unter der rechten Sohlplatte 6 (da
Teilschnittansicht) zu sehen sind, während sie in der
linken Hälfte der Fig. 2 (da reine Stirnansicht) ver
deckt sind. Von diesen Gelenklagern 9, 10 ist das näher
zur vertikalen Längsmittelachse 1b des Drehrohres 1
liegende innere Gelenklager 9 in Form eines Kugelgelen
klagers ausgebildet und dabei als Festlager ortsfest
auf dem Fundamentrahmen 8 (im Bedarfsfalle jedoch auch
direkt auf dem Fundamentboden 7) angeordnet. Demgegen
über bildet das von dieser vertikalen Längsmittelebene
1b weiter entfernt liegende äußere Gelenklager 10 ein
Loslager, und dieses äußere Gelenklager 10 ist dabei um
den Kugelmittelpunkt 9a des inneren Kugelgelenklagers 9
etwa kreisbogenförmige gleitbeweglich auf dem Fundamen
trahmen 8 abgestützt, wie es in der Aufsicht gemäß
Fig. 4 auf die Sohlplatte 6 durch den kreisbogenförmigen
Doppelpfeil 11 angedeutet ist.
In der rechten Hälfte in Fig. 2 ist ferner zu erkennen,
daß eine die Gelenkpunkte 9a, 10a des inneren Gelenkla
gers 9 und des äußeren Gelenklagers 10 verbindenden Ge
rade 12 eine quer verlaufende geometrische Schwenkachse
bildet, die ihrerseits eine gemeinsame Kippachse für
diese beiden Gelenklager 9, 10 bildet und vorzugsweise
im wesentlichen etwa horizontal verläuft. Hierbei ist
dann dementsprechend die zugehörige Laufrolle samt der
sie tragenden Sohlplatte 6 um diese Kippachse 12, d. h.
gemäß Fig. 2, rechte Hälfte, senkrecht zur Zeichenebene
und gemäß Fig. 3 in Richtung des Doppelpfeiles 13 kipp
beweglich abgestützt.
Von besonderer Bedeutung ist weiterhin eine Stellvor
richtung 14, die im Bereich des äußeren Gelenklagers 10
vorgesehen ist (vgl. z. B. Fig. 3 und 5) und an der bzw.
jeder Sohlplatte 6 in der Weise angreift, daß diese
Sohlplatte 6 in Richtung der bereits erwähnten kreisbo
genförmigen gleitbeweglichen Abstützung (Doppelpfeil
11) des äußeren Gelenklagers 10 gegenüber dem ortsfe
sten Fundament 7 bzw. dem Fundamentrahmen 8 verlagert
werden kann, wodurch die von ihr getragene Laufrolle 3
im Sinne einer Schränkungsverstellung gegenüber der
Lauffläche bzw. dem Laufring 4 des Drehrohrs 1 genau
justiert werden kann.
Wie in der vergrößerten Detail-Ansicht gemäß Fig. 5 zu
erkennen ist, enthält die Stellvorrichtung 14 zur
Schränkungsverstellung der Laufrolle 3 (über die zuge
hörige Sohlplatte 6) zwei mit axialem Abstand einander
gegenüberliegende, relativ gegeneinander verstellbar,
im wesentlichen horizontal wirkende Einstellschrauben
15 (die sich koaxial gegenüberliegen) sowie ein zwi
schen den gegeneinanderweisenden Enden 15a dieser Ein
stellschrauben 15 angeordnetes Anschlagorgan 16, dessen
Seitenflächen 16a, 16b Anschlag- bzw. Kontaktflächen
für diese Schraubenenden 15a bilden. Hierbei wird es
für zweckmäßig angesehen, wenn die beiden Einstell
schrauben 15 etwa im Bereich des äußeren Gelenklagers
10 an der Unterseite 6a der Sohlplatte 6 befestigt
(beispielsweise angeschweißt) sind, während das An
schlagorgan 16 etwa aufrechtstehend (wie in Fig. 5 dar
gestellt) auf dem Fundamentrahmen fest angebracht ist
und dabei mit seinem oberen Ende 16c hinreichend weit
in den Bereich zwischen die beiden Einstellschraubenen
den 15a frei hineinreicht, dabei jedoch noch genügend
Abstand zur Sohlplatten-Unterseite 6a behält, damit es
mit dieser Unterseite 6a bei der Kippbewegung der Sohl
platte 6 nicht in Berührung kommen kann.
Während das innere Gelenklager 9 jeder Sohlplatte 6
stets - wie erwähnt - in Form eines Kugelgelenklagers
ausgeführt ist, kann das äußere Gelenklager 10 generell
in jeder geeigneten Weise ausgeführt sein, die eine
Schwenkbeweglichkeit in einer parallel zur vertikalen
Längsmittelebene 3c der Laufrolle 3 liegende Schwenke
bene 10b erlaubt. Dazu könnte das äußere Gelenklager 10
etwa in Form eines einfachen Scharnierlagers
(Schwenkscharnierlagers) ausgeführt sein. Im vorliegen
den Ausführungsbeispiel wird es jedoch vorgezogen, daß
auch das äußere Gelenklager 10 der/jeder Sohlplatte 6
in Form eines Kugelgelenklagers ausgeführt ist (im we
sentlichen gleichartig wie das innere Gelenklager 9).
Was die Ausbildung und Anordnung der beiden Gelenklager
9, 10 im Bereich zwischen zugehöriger Sohlplatte 6 und
Fundamentrahmen 8 anbelangt, so sind beide Gelenklager
9, 10 jeder Sohlplatte 6 zum einen als Kugelgelenklager
(wie erwähnt) und zum andern im wesentlichen als Axial
gelenklager ausgeführt. Letzteres ist dadurch möglich,
daß in der - in den Zeichnungsfiguren im wesentlichen
dargestellten - Ausgangs- bzw. Grundstellung von Lauf
rolle 3 und Sohlplatte 6 die durch den Kugelmittelpunkt
10a hindurchgehende Mittelachse 10c des äußeren Gelen
klagers 10 im wesentlichen vertikal ausgerichtet ist
(vgl. insbesondere Fig. 3 und 7). Demgegenüber ist die
Mittelachse 9c des inneren Gelenklagers 9 mit einer
Neigung α zur Horizontalen H ausgerichtet, wie die
Fig. 3 und 6 erkennen lassen. Diese Schräglage bzw. Nei
gung α wird durch die Wirkrichtung der auf die zugehö
rige Laufrolle 3 wirkenden resultierenden Kräfte be
stimmt, d. h. aus der vektoriellen Addition (z. B. Lager
reibungskräften und ggf. Antriebskräften) sowie von
Auflagerkräften. Die hierdurch ermöglichte Ausbildung
der beiden Gelenklager 9, 10 jeder Sohlplatte 6 als
Axial-Gelenklager bringt eine besonders einfache und
damit kostengünstige Konstruktion dieser Gelenklager 9,
10 mit sich, was besonders deutlich wird, wenn man be
denkt, daß diese Gelenklager bei anderer Ausrichtung
und Anordnung auch zusätzlich Radialbelastungen aufneh
men müßten, was eine entsprechend aufwendigere Gelen
klagerkonstruktion mit sich brächte. Es sei jedoch er
wähnt, daß eine Verwendung von axial und radial belast
baren Gelenklagern bei dieser erfindungsgemäßen Kon
struktion grundsätzlich nicht ausgeschlossen ist.
In Fig. 3 ist ferner zu erkennen, daß der Kugelmittel
punkt 9a des inneren Kugelgelenklagers 9 senkrecht un
ter der Kontaktlinie 17 zwischen der Außenumfangsfläche
- Lauffläche 3a der Laufrolle 3 und der Lauffläche/dem
Laufring 4 des Drehrohres 1 angeordnet ist. Dies rat
den Vorteil, daß von einer Axialbewegung des Drehrohres
1 herrührende Axialkräfte an der Laufrolle 3 (und ent
sprechend auch an der Sohlplatte 6) keinen Einfluß auf
die Stelleinrichtung 14 für die Schränkung der Lauf
rolle 3 ausüben können.
Die konstruktive Gestaltung der beiden Kugelgelenklager
9 und 10 ist in den Fig. 6 und 7 näher veranschaulicht.
Darin läßt sich zunächst allgemein erkennen, daß beide
Kugelgelenklager 9, 10 im wesentlichen gleichartig auf
gebaut sind. Jedes Kugelgelenklager 9, 10 ist demnach
vorzugsweise in Form eines Kugelkalottenlagers ausge
bildet.
Betrachtet man zunächst den konstruktiven Aufbau des
inneren Kugelgelenklagers 9 gemäß Fig. 6, dann weist
dieses Kugelgelenklager (Kugelkalottenlager 9) einen
ersten Kugelkalottenteil 9.1 auf, der mit einer kon
vexen, kugelkalottenförmigen äußeren Gleitlagerfläche
9.2 in einer konkaven, kugelkalottenförmigen und ge
lenkpfannenartigen inneren Gleitlagerfläche 9.3 eines
zweitens Kugelkalottenteiles 9.4 allseitig schwenkbe
weglich gelagert ist. Diese beiden Kugelkalottenteile
9.1 und 9.4 sind etwa - wie Fig. 6 deutlich zeigt -
kreisringförmig ausgeführt, wobei der erste Kugelkalot
tenteil 9.1 auf einer Art Achsstummel 18 fest ange
bracht ist, der seinerseits an einem entsprechend
schräg nach unten ausgerichteten Ansatz 6b der Sohl
platte 6 befestigt ist. Der zweite Kugelkalottenteil
9.4 ist dagegen - beispielsweise über einen Verbin
dungsteil 9.5 ortsfest auf einem entsprechend schräg
nach oben ausgerichteten Befestigungsansatz 8a des Fun
damentrahmens 8 angebracht bzw. abgestützt.
Auch das äußere Kugelgelenklager (Kugelkalottenlager)
10 besitzt einen ersten Kugelkalottenteil 10.1, der
wiederum mit einer konvexen, kugelkalottenförmigen äu
ßeren Gleitlagerfläche 10.2 in einer konkaven, kugelka
lottenförmigen und gelenkpfannenartigen inneren Gleit
lagerfläche 10.3 eines zweiten Kugelkalottenteiles 10.4
allseitig schwenkbeweglich gelagert ist. Auch bei die
sem äußeren Kugelgelenklager (Kugelkalottenlager) 10
sind die beiden Kugelkalottenteile 10.1 und 10.4 - wie
Fig. 7 erkennen läßt - kreisringförmig ausgeführt. Al
lerdings ist der zweite Kugelkalottenteil 10.4 dieses
äußeren Kugelgelenklagers 10 nicht fest (wie beim inne
ren Kugelgelenklager 9), sondern in Richtung des Dop
pelpfeiles 11 (Fig. 4) gleitbeweglich auf dem Fundament
rahmen 8 abgestützt. Diese gleitbewegliche Abstützung
könnte in der einfachsten Form dadurch geschehen, daß
ein den zweiten Kugelkalottenteil 10.4 fest aufnehmen
der Verbindungsteil 10.5 sich mit seiner Unterseite
10.5a direkt auf einer entsprechenden, als Gleitwider
lager ausgebildeten Gegenfläche auf der Oberseite des
Fundamentrahmens 8 abstützt. Nach dem in Fig. 7 veran
schaulichten Ausführungsbeispiel wird es jedoch vorge
zogen, daß im Bereich unterhalb des Verbindungsteiles
10.5 ein ebenes, etwa plattenförmiges Gleitwiderlager
20 gesondert auf der Oberseite des Fundamentrahmens 8 -
ggf. auswechselbar - befestigt ist, auf dessen als
Gleitfläche ausgebildeten Oberseite 20a sich die eben
falls als Gleitfläche ausgebildete Unterseite 10.5a des
Verbindungsteiles 10.5 und damit der untere zweite Ku
gelkalottenteil 10.4 gleitbeweglich abstützt. Jedes
Gleitwiderlager 20 ist somit in Form einer im wesentli
chen flachen Gleitlagerplatte ausgebildet. Dieses
Gleitwiderlager bzw. diese Gleitlagerplatte 20 ist
zweckmäßig aus einem Gleitwerkstoff mit relativ niedri
gen Reibwerten hergestellt, z. B. aus Grauguß oder ent
sprechendem Kunststoffmaterial.
Bei der bisher beschriebenen erfindungsgemäßen Laufrol
lenstation 2 ist jede Laufrolle 3 in optimaler Weise
selbsteinstellend gegenüber dem zugehörigen Laufring 4
des Drehrohres 1 ausgeführt und angeordnet. Da diese
selbsteinstellenden Laufrollen 3 negativ auf Axial
kräfte reagieren, sollen sie keine Schränkung aufwei
sen. Aus diesem Grunde ist es zweckmäßig, die Position
der Laufrollen 3 und ihrer Laufrollenachsen 3b - wie
bereits weiter oben erwähnt - zumindest visuell zu kon
trollieren, so daß im Falle einer auftretenden Schrän
kung der Laufrolle diese Schränkung mit Hilfe der
Stellvorrichtung 14 rasch ausjustiert werden kann, um
die entsprechende Laufrolle 3 möglichst schränkungsfrei
einstellen zu können. Dabei kann eine wiederholte Ein
stellung der Schränkung durch veränderte Betriebsbedin
gungen des Drehrohres 1 sowie durch andere Einflüsse
erforderlich sein. Die Betätigung der beschriebenen
Stellvorrichtung 14 zur Schränkungsverstellung der
Laufrollen 3 ist relativ leichtgängig und einfach. Be
trachtet man dazu nochmals die Darstellung insbesondere
in Fig. 5, dann können die Einstellschrauben 15 als ein
fache Sechskantschrauben ausgeführt und in ihrer Ein
stellage durch entsprechende Kontermuttern (wie darge
stellt) gesichert werden. Die Betätigung dieser Ein
stellschrauben 15 kann damit rasch und ohne besonderen
Aufwand mit Hilfe eines passenden Schraubenschlüssels
erfolgen.
Wie aus der Praxis an sich bekannt ist, können die
Laufrollen 3 von Laufrollenstationen 2 für Drehrohre 1
als reine Trag- bzw. Stützlagerrollen oder auch als an
treibbare Laufrollen ausgeführt sein. Beispiele hierfür
seien unter Bezugnahme auf die erfindungsgemäße Ausfüh
rung einer Laufrollenstation anhand der Fig. 8, 9 und 10
nachfolgend erläutert.
Aus den vorhergehenden Erläuterungen der erfindungsge
mäßen Ausführung der bzw. jeder Laufrollenstation 2 so
wie aus den entsprechenden vorhergehenden Zeichnungsfi
guren ergibt sich bereits im wesentlichen, daß die Mit
telachsen 9c, 10c (bzw. deren entsprechenden oberen
Mittelabschnitte) der zusammen mit der zugehörigen
Sohlplatte 6 kippbeweglichen oberen Gelenklagerteile,
also der ersten Kugelkalottenteile 9.1 und 10.1, beider
Gelenklager 9, 10 in einer gemeinsamen, senkrecht zur
Sohlplatte 6 verlaufenden Bezugsebene liegen, die
rechtwinklig zur vertikalen Längsmittelebene 3c (Fig. 2)
der zugehörigen Laufrolle 3 ausgerichtet ist.
Wenn nun hierbei jede Laufrolle 3 entsprechend der Dar
stellung in Fig. 8 als reine Stützlagerrolle ausgebildet
ist, dann ist die zugehörige Laufrollenachse 3b mit ih
ren Enden in den beiden Drehlagern 5 gelagert, die
beidseitig zur symmetrischen vertikalen Quermittelebene
3d der Laufrolle angeordnet sind. Bei dieser Ausbildung
(Fig. 8) der Laufrolle 3 fällt die oben erwähnte Be
zugsebene 21 für die oberen Gelenklagerteile 9.1, 10.1
der Gelenklager 9, 10 mit der symmetrischen vertikalen
Quermittelebene 3d der Laufrolle 3 zusammen, weil Lauf
rolle 3 mit Laufrollenachse 3b, die beiden Drehlager 5,
die Sohlplatte 6 und die Gelenklager 9, 10 ein Gleich
gewichtssystem in bezug auf die Quermittelebene 3d bil
den.
Im Prinzip gleichartig verhält es sich bei dem in Fig. 9
veranschaulichten Ausführungsbeispiel, in dem eine
Laufrolle 3 antreibbar ausgeführt ist, und zwar indem
an beide Enden 3b1 und 3b2 dieser Laufrolle 3 ein Un
tersetzungs-Antriebsmotor 22, 23 angeflanscht ist, bei
dem es sich vorzugsweise jeweils um einen Hydraulikmo
tor, grundsätzlich jedoch auch um einen entsprechenden
Elektromotor handeln kann. Der Unterschied dieses Aus
führungsbeispieles gemäß Fig. 9 zu dem gemäß Figur B be
steht somit lediglich darin, daß an beide Laufrollenen
den ein gleichartiger Antriebsmotor 22, 23 angebracht
ist, so daß sich auch hier ein Gleichgewichtssystem
beiderseits der symmetrischen vertikalen Quermittele
bene 3d der Laufrolle ergibt. Hierdurch kann wiederum
die oben erläuterte Bezugsebene 21 mit der zuvor ge
nannten Quermittelebene 3d der Laufrolle 3 zusammenfallen.
Sowohl im Beispiel der Fig. 8 als auch im Beispiel
der Fig. 9 ergeben sich daher baulich symmetrische Aus
führungen, die in bezug auf auftretende Dreh- und Kipp
momente leicht zu beherrschen sind.
Das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 10 weicht von denen
gemäß den Fig. 8 und 9 dadurch ab, daß bei ansonsten
gleichem Aufbau lediglich an einem Laufrollenende 3b1
ein Untersetzungs-Antriebsmotor 22 angeflanscht ist;
die Laufrolle 3 ist daher ebenfalls antreibbar ausge
führt. Da sich bei diesem Ausführungsbeispiel (Fig. 10)
in bezug auf die symmetrische vertikale Quermittelebene
3d der Laufrolle 3 aufgrund des einseitigen Motoran
triebs gewissermaßen ein Ungleichgewicht ergibt, muß im
Hinblick auf die kippbewegliche Abstützung der Sohl
platte 6 (über die Gelenklager 9, 10 auf dem Fundament
rahmen 8) für einen entsprechenden Ausgleich gesorgt
werden. Aus diesem Grunde ist bei diesem dritten Aus
führungsbeispiel (Fig. 10) die die Mittelachsen der obe
ren Gelenklagerteile beider Gelenklager 9, 10 enthal
tende Bezugsebene 21 um ein entsprechendes Ausgleichs
maß A parallel zur symmetrischen vertikalen Quermitte
lebene 3d der Laufrolle 3 versetzt.
Claims (20)
1. Laufrollenstation zur kippbeweglichen, axialver
schiebbaren, drehbaren Abstützung eines umlaufend
antreibbaren Drehrohres (1), wie Drehrohrofen, Trom
meltrockner u. dgl., enthaltend zwei symmetrisch zu
beiden Seiten einer vertikalen Längsmittelebene (1b)
des Drehrohres (1) liegende Laufrollen (3), auf de
ren Außenumfangsflächen (3a) eine Lauffläche (4) des
Drehrohres (1) drehbar abgestützt und von denen jede
über ihre Laufrollenachse (3b) in zwei Drehlagern
(5) frei drehbar gelagert ist, die auf einer kippbe
weglich auf einem ortsfesten Fundament (7, 8) abge
stützten Sohlplatte (6) befestigt sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß jede eine Laufrolle (3) tragende Sohlplatte (6)
- bei Betrachtung (Fig. 2) quer zum Drehrohr (1) und
zu den Laufrollen (3) - auf dem Fundament (7, 8)
über zwei mit Querabstand (QA) voneinander angeord
nete Gelenklager (9, 10) abgestützt ist, von denen
das näher zur vertikalen Längsmittelebene (1b) des
Drehrohres (1) liegende innere Gelenklager (9) in
Form eines Kugelgelenklagers ausgebildet und dabei
als Festlager ortsfest auf dem Fundament (7, 8) ab
gestützt ist, während das von dieser vertikalen
Längsmittelebene (1b) weiter entfernt liegende äu
ßere Gelenklager (10) ein Loslager bildet und um den
Kugelmittelpunkt (9a) des inneren Kugelgelenklagers
(9) etwa kreisbogenförmig gleitbeweglich auf dem
Fundament (7, 8) abgestützt ist.
2. Laufrollenstation nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß im Bereich des äußeren Gelenklagers
(10) eine Stellvorrichtung (14) vorgesehen ist und
an der Sohlplatte (6) derart angreift, daß diese
Sohlplatte in Richtung der kreisförmigen gleitbeweg
lichen Abstützung des äußeren Gelenklagers (10) ge
genüber dem Fundament (7, 8) verlagerbar und damit
die von ihr getragene Laufrolle (3) im Sinne einer
Schränkungsverstellung gegenüber der Drehrohr-Lauf
fläche (4) justierbar ist.
3. Laufrollenstation nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß eine die Gelenkmittelpunkte (9a, 10a)
vom inneren und äußeren Gelenklager (9, 10) verbin
dende Gerade eine geometrische Schwenkachse als ge
meinsame Kippachse (12) für diese Gelenklager bil
det, wobei die zugehörige Laufrolle (3) samt der sie
tragenden Sohlplatte (6) um diese Kippachse (12)
kippbeweglich ist.
4. Laufrollenstation nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Kippachse 12 im wesentlichen hori
zontal verläuft.
5. Laufrollenstation nach Anspruch 1 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß das äußere Gelenklager (10) der
Sohlplatte (6) ebenfalls in Form eines Kugelgelen
klagers ausgeführt ist.
6. Laufrollenstation nach Anspruch 1 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß das äußere Gelenklager (10) der
Sohlplatte etwa in Form eines in einer parallel zur
vertikalen Längsmittelebene (3c) der Laufrolle (3)
liegenden Schwenkebene (10b) schwenkbeweglichen
Scharnierlagers ausgeführt ist.
7. Laufrollenstation nach den Ansprüchen 3 und 5, da
durch gekennzeichnet, daß jedes Kugelgelenklager (9,
10) in Form eines Kugelkalottenlagers ausgebildet
ist und einen ersten Kugelkalottenteil (9.1, 10.1)
aufweist, der mit einer konvexen, kugelkalottenför
migen äußeren Gleitlagerfläche (9. 2, 10. 2) in einer
konkaven, kugelkalottenförmigen und gelenkpfannenar
tigen inneren Gleitlagerfläche (9.3, 10.3) eines
zweiten Kugelkalottenteiles (9.4, 10.4) allseitig
schwenkbeweglich gelagert ist.
8. Laufrollenstation nach Anspruch 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß die beiden Kugelkalottenteile (9.1,
9.4, 10.1, 10.4) jedes Kugelgelenklagers (9, 10)
etwa kreisringförmig ausgeführt sind, wobei jeweils
der eine Kugelkalottenteil (9.1, 10.1) fest mit der
beweglichen Sohlplatte (6) verbunden und der zweite
Kugelkalottenteil (9.4, 10.4) auf dem Fundament (7,
8) abgestützt ist.
9. Laufrollenstation nach Anspruch 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß der zweite Kugelkalottenteil (9.4) des
inneren Kugelgelenklagers (9) fest mit dem Fundament
(7, 8) verbunden ist, während der zweite Kugelkalot
tenteil (10.4) des äußeren Kugelgelenklagers (10)
durch eine Gleitfläche (10.5a) auf einem fest mit
dem Fundament verbundenen ebenen Gleitwiderlager
(20) gleitbeweglich abgestützt ist.
10. Laufrollenstation nach wenigstens einem der Ansprü
che 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß beide Gelenklager
(9, 10) der Sohlplatte (6) im wesentlichen
als Axialgelenklager ausgeführt sind und daß in der
Grundstellung von Laufrolle (3) und Sohlplatte (6)
die Mittelachse (10c) des äußeren Gelenklagers (10)
im wesentlichen vertikal und die Mittelachse (9c)
des inneren Gelenklagers (9) mit einer Neigung (α)
zur Horizontalen (H) ausgerichtet ist, wobei diese
Neigung (α) durch die Wirkrichtung der auf die zuge
hörige Laufrolle (3) wirkenden resultierenden Kräfte
bestimmt wird.
11. Laufrollenstation nach Anspruch 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Kugelmittelpunkt (9a) des inneren
Kugelgelenklagers (9) im wesentlichen senkrecht un
ter der Kontaktlinie (17) zwischen der Außenumfangs
fläche (3a) der Laufrolle (3) und der Lauffläche (4)
des Drehrohres (1) angeordnet ist.
12. Laufrollenstation nach Anspruch 2 und/oder 11, da
durch gekennzeichnet, daß die Stellvorrichtung (14)
zur Schränkungsverstellung der Laufrolle (3) zwei
mit axialem Abstand einander gegenüberliegende, re
lativ gegeneinander verstellbare, im wesentlichen
horizontal wirkende Einstellschrauben (15) sowie ein
zwischen den gegeneinanderwirkenden Enden (15a) der
Einstellschrauben angeordnetes Anschlagorgan (16)
enthält, dessen Seitenflächen (16a, 16b) Anschlag
flächen für diese Schraubenenden (15a) bilden.
13. Laufrollenstation nach Anspruch 12, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Einstellschrauben (15) etwa im Be
reich des äußeren Gelenklagers (10) an der Unter
seite (6a) der Sohlplatte (6) befestigt sind, wäh
rend das Anschlagorgan (16) etwa aufrechtstehend auf
dem Fundament (7, 8) fest angebracht ist und mit
seinem oberen Ende (16c) in den Bereich zwischen die
beiden Einstellschraubenenden (15a) frei hineinragt.
14. Laufrollenstation nach wenigstens einem der vorher
gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Mittelachsen der zusammen mit der Sohlplatte (6)
kippbeweglichen oberen Gelenklagerteile (9.1, 10.1)
beider Gelenklager (9, 10) in einer gemeinsamen,
senkrecht zur Sohlplatte (6) verlaufenden Be
zugsebene (21) liegen, die rechtwinklig zur vertika
len Längsmittelebene (3c) der zugehörigen Laufrolle
(3) ausgerichtet ist.
15. Laufrollenstation nach Anspruch 14, dadurch gekenn
zeichnet, daß bei jeder als reine Stützlagerrolle
ausgebildeten Laufrolle (3) die Bezugsebene (21) mit
der symmetrischen Quermittelebene (3d) der Laufrolle
(3) zusammenfällt.
16. Laufrollenstation nach Anspruch 14, dadurch gekenn
zeichnet, daß wenigstens eine Laufrolle (3) antreib
bar ausgeführt, an beiden Enden (3b1, 3b2) dieser
Laufrolle ein Untersetzungs-Antriebsmotor (22, 23)
angeflanscht und dabei die Bezugsebene (21) mit der
symmetrischen Quermittelebene der Laufrolle zusam
menfallend ausgerichtet ist.
17. Laufrollenstation nach Anspruch 14, dadurch gekenn
zeichnet, daß wenigstens eine Laufrolle (3) antreib
bar ausgeführt und nur an einem Ende (3b1) der Lauf
rollenachse (3b) ein Untersetzungs-Antriebsmotor
(22) angeflanscht ist und daß dabei die Bezugsebene
(21) um ein Ausgleichsmaß (A) parallel zur symmetrischen
Quermittelebene (3d) der Laufrolle (3) ver
setzt ist.
18. Laufrollenstation nach wenigstens einem der vorher
gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß jede
Sohlplatte (6) direkt auf einem fest auf dem eigent
lichen Fundament (7) angeordneten Fundamentrahmen
(8) abgestützt ist.
19. Laufrollenstation nach Anspruch 18, dadurch gekenn
zeichnet, daß auf dem Fundamentrahmen (8) die Gleit
widerlager (20) für die äußeren Gelenklager (10) in
Form von im wesentlichen flachen Gleitlagerplatten
fest angebracht sind, die aus einem Gleitwerkstoff
mit relativ niedrigen Reibwerten hergestellt sind.
20. Laufrollenstation nach Anspruch 18, dadurch gekenn
zeichnet, daß jede Laufrolle (3) der Laufrollensta
tion (2) auf einer gesonderten Sohlplatte (6) ange
ordnet ist und beide Sohlplatten (6) auf einem ge
meinsamen Fundamentrahmen (8) abgestützt sind.
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