DE10025121A1 - Auspuffendrohr für ein Kraftfahrzeug - Google Patents
Auspuffendrohr für ein KraftfahrzeugInfo
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Abstract
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Auspuffendrohr für ein Kraftfahrzeug mit einem Einlaß zum Eintritt von aus einem Schalldämpfer kommenden Abgasen sowie mit einem Auslaß zum Freisetzen der Abgase. Um ein Auspuffendrohr zu schaffen, welches keine negativen Einflüsse bei der Einstufung des gesamten Fahrzeuges in eine bestimmte Schadensklasse nach sich zieht, ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß der Auslaß (4) des Auspuffendrohres (1) gegenüber dem Einlaß (3) des Auspuffendrohres (1) unter Krafteinwirkung aus seiner Ursprungslage verlagerbar ist und daß der Einlaß (3) des Auspuffendrohres (1) bei der Verlagerung im wesentlichen spannungs- und kräftefrei bleibt.
Description
Die Erfindung betrifft ein Auspuffendrohr für ein Kraftfahrzeug mit einem
Einlaß zum Eintritt von aus einem Schalldämpfer kommenden Abgasen
sowie mit einem Auslaß zum Freisetzen der Abgase.
Auspuffendrohre sind Teil der Auspuffanlage eines Kraftfahrzeuges und
dienen in erster Linie dazu, die vom Motor erzeugten Abgase ins Freie zu
führen. Daneben dienen sie aber oftmals auch dazu, die sportliche Note
oder das Design des Fahrzeuges hervorzuheben, indem sie z. B. einen
besonderen Klang erzeugen oder durch eine spezielle Ausgestaltung, z. B.
in verchromter Ausführung, oder durch eine individuelle Anordnung, z. B.
mit ein oder mehreren Auspuffendrohren, zum optischen Erschei
nungsbild des gesamten Fahrzeuges beitragen. In diesem Zusammen
hang kommt es oftmals vor, daß die Auspuffendrohre infolge gestalteri
scher Gesichtspunkte im Bereich der Stoßfängerverkleidung am Fahr
zeugheck mit mehr oder weniger Überstand enden. Das hintere Ende
einer solchen Auspuffanlage mit zwei Auspuffendrohren 1 nach dem
Stand der Technik ist in Fig. 7 dargestellt. Man erkennt, daß die einzelnen
Teile der Auspuffendrohre 1 untereinander und mit einem nur teilweise
dargestellten Schalldämpfer 2 fest und dauerhaft, z. B. durch Schweißen,
verbunden sind.
Diese Ausgestaltung hat einen entscheidenden Nachteil, der sich in den
Unterhaltskosten, insbes. bei der Versicherung eines Fahrzeuges nachtei
lig bemerkbar macht.
Die Höhe der Versicherungsprämie richtet sich nach der Einstufung des
Fahrzeuges in eine bestimmte Schadensklasse. Zur Ermittlung der jewei
ligen Schadensklasse wird das Crash-Verhalten des Kraftfahrzeuges und
die durch diesen Crash verursachten Reparaturkosten bewertet. Das
Crash-Verhalten wird mit dem sog. AZT-Crash ermittelt, der sich aus
einem Front-, einem Seiten- und einem Heckcrash zusammensetzt. Die
aus diesen verschiedenen Crash-Situationen resultierenden Beschädi
gungen bilden die Grundlage für die Einstufung in die jeweilige Schadens
klasse und bestimmen so die Höhe der Versicherungsprämie.
Ein zum AZT-Crash gehörender Heckcrash ist in den Fig. 8 und 9 gezeigt.
Dabei fährt eine Barriere B mit einer Geschwindigkeit von 15 km/h auf ein
stehendes Fahrzeug auf. Die Barriere B hat auf der Fahrerseite (links)
einen Überdeckungsgrad (Offset) von 40%. Man erkennt insbes. in Fig. 9,
daß das Fahrzeug im hinteren Bereich durch den Einfluß der Barriere B
zerstört bzw. beschädigt ist. Stehen nun infolge von gestalterischen Ge
sichtspunkten die Auspuffendrohre mehr oder weniger über die Karosse
rie über, werden auch die Auspuffendrohre bei einem Heckaufprall durch
die Barriere B infolge des Überstandes auf dieser Seite in aller Regel mit
voller Wucht getroffen. Je nach Steifigkeit der gesamten Auspuffanlage
kann sich der Aufprallstoß eines solchen Heckcrashs bis zum Auspuff
krümmer fortpflanzen und somit die gesamte Auspuffanlage zerstören
oder zumindest stark beschädigen. Der Umfang der Beschädigung und
die daraus resultierenden hohen Reparaturkosten beeinflussen somit die
Versicherungseinstufung ungünstig, mit der Folge, daß für das gesamte
Kraftfahrzeug eine teure Versicherungsprämie zu zahlen ist.
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Auspuffendrohr zu
schaffen, welches keine negativen Einflüsse bei der Einstufung des ge
samten Fahrzeuges in eine bestimmte Schadensklasse nach sich zieht.
Das erfindungsgemäße Auspuffendrohr mit den Merkmalen des An
spruchs 1 hat den Vorteil, daß der Schaden an der Auspuffanlage sinnvoll
begrenzt werden kann. Bei einem Heckaufprall kann die in die Auspuff
anlage eingeleitete Energie durch eine Verformung im Bereich der Aus
puffendrohre aufgefangen werden, so daß eine Beschädigung der ge
samten Auspuffanlage weitgehend vermieden werden kann. Dies erfolgt
durch eine Verformung des Auslasses des Auspuffendrohres gegenüber
dem Einlaß, die dergestalt erfolgt, daß keine wesentlichen Axialkräfte in
die Auspuffanlage eingeleitet werden. Je nachdem, wie das Auspuff
endrohr am Schalldämpfer befestigt ist, muß nach einem Unfall das Aus
puffendrohr zusammen mit dem Schalldämpfer ausgetauscht werden. Es
besteht aber auch die Möglichkeit, das Auspuffendrohr mit einem Flansch
am Schalldämpfer zu befestigen, so daß lediglich das Auspuffendrohr
ausgetauscht werden muß. Da infolge dieser erfindungsgemäßen Ausge
staltung an der Auspuffanlage nach einem Heckaufprall im wesentlichen
also nur die Auspuffendrohre und allenfalls der Schalldämpfer ausge
tauscht werden müssen, bleibt der Schäden an der Auspuffanlage relativ
gering und die Einstufung in die jeweilige Schadensklasse fällt dement
sprechend günstig aus, so daß die Unterhaltskosten des Fahrzeuges im
Hinblick auf die Versicherungsprämie nachhaltig verringert werden kön
nen.
Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Merkmale sind vorteil
hafte Weiterbildungen des im Anspruch 1 angegebenen Auspuffendrohres
möglich.
Um eine Energieaufnahme nahezu ausschließlich im Bereich der Aus
puffendrohre zu gewährleisten, kann nach einer ersten vorteilhaften Aus
gestaltung zwischen dem Einlaß und dem Auslaß eine Sollbruchstelle
vorgesehen sein. Im Falle eines Aufprallstoßes kann somit das Auspuff
endrohr unter der Einwirkung der Aufprallkräfte an der Sollbruchstelle brechen,
so daß das hintere Stück des Auspuffendrohres abgerissen wird. Je
nach Ausgestaltung der Sollbruchstelle kann auch ein Zusammenschie
ben der beiden Endrohrteile erreicht werden. Diese Ausgestaltung hätte
den Vorteil, daß bei einem Unfall keine losen Teile herumgeschleudert
werden, die eine Gefahr für andere darstellen könnten.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung fallen unter den Begriff
"Sollbruchstelle" alle Ausbildungen, an denen unter Krafteinwirkung ent
weder tatsächlich ein Bruch oder aber lediglich eine Verformung auftritt,
jeweils mit der Folge einer Verlagerung des Auslasses des Aufpuffendroh
res. Damit schließt der Begriff "Sollbruchstelle" neben seinem engen
Wortsinn nicht nur Materialabtrennungen, sondern auch alle Arten von
Deformationen ohne Auftrennen von Material ein.
Besonders vorteilhaft läßt sich die erfindungsgemäße Lösung realisieren,
wenn nach einer bevorzugten Weiterbildung das Auspuffendrohr aus
einem Innenrohr und einem Überrohr besteht und das Überrohr über das
hintere Ende des Innenrohrs übersteht und den Auslaß bildet. Diese Aus
gestaltung hat den Vorteil, daß das Innenrohr in beliebiger Weise zur Auf
nahme und Weiterleitung der heißen Abgase ausgestaltet sein kann, wäh
rend das Außenrohr dem Fahrzeugdesigner freie Wahl hinsichtlich seiner
Ausgestaltung, z. B. verchromt, läßt. Infolge des Überstandes des Über
rohres über das Innenrohr wird trotzdem erreicht, daß sich bei einem
Heckaufprall das Überrohr in der erfinderischen Art und Weise ohne Be
einflussung des Innenrohres verlagern kann, und folglich keine oder nur
geringe Kräfte in die Auspuffanlage eingeleitet werden.
Um eine sichere Lagerung und eine verkantungsfreie Führung zwischen
dem Innenrohr und dem Überrohr zu gewährleisten, ist vorzugsweise zwi
schen dem Innenrohr und dem Überrohr ein trichterförmiges Übergangsstück
vorgesehen, welches das Innenrohr und das Überrohr im Bereich
des Auslasses miteinander verbindet.
Wenn nach einer bevorzugten Weiterbildung das Überrohr zweiteilig aus
gebildet ist, kann in einfacher Weise die erfindungsgemäße Verlagerung
des Auslasses dadurch realisiert werden, daß die beiden Teile des Über
rohres zusammengeschoben werden. Dieser Vorgang gestaltet sich be
sonders einfach, wenn nach einer weiteren Ausgestaltung die beiden
Teile des Überrohres teleskopartig zusammenschiebbar sind. Dies be
günstigt in konstruktiv einfacher Weise den Vorgang des Zusammen
schiebens, ohne daß es zu einem Verkanten der beiden Überrohr-Teile
und damit zu einer ungewollten Krafteinleitung kommen kann.
Damit sowohl bei normalem Fahrbetrieb eine sichere Verbindung der bei
den Teile des Überrohres als auch bei einem Heckaufprall die erfindungs
gemäß angestrebte Verlagerung gewährleistet werden kann, ist nach
einer bevorzugten Weiterbildung vorgesehen, daß die beiden Teile des
Überrohres durch bei einem Aufprall abscherbare Schweißpunkte mitein
ander verbunden sind. Infolge der Schweißpunkte kann das hintere Teil
des Überrohres somit in einfacher Weise mit dem vorderen Teil verbun
den werden, ohne daß diese Verbindung im Falle eine Heckaufpralls in
der Lage wäre, größere Axialkräfte zu übertragen. Vielmehr werden die
Schweißpunkte durch die beim Heckaufprall zwischen den beiden Teilen
des Überrohres wirkenden Scherkräfte abgeschert, so daß sich die beiden
Teile dann vorzugsweise teleskopartig zusammenschieben können.
Die erfindungsgemäß zwischen dem Auslaß und dem Einlaß vorgesehene
Sollbruchstelle kann in verschiedener Weise realisiert werden. Besonders
einfach gestaltet sich die Ausbildung der Sollbruchstelle, wenn nach einer
erfindungsgemäßen Weiterbildung die Sollbruchstelle aus einer Reihe von
in Umfangsrichtung angeordneten Löchern besteht. Solche Löcher können
bei der Herstellung des Auspuffendrohres in einfacher Weise einge
bracht werden und erfordern keinen großen konstruktiven Aufwand. Dabei
richtet sich die Größe, die Form und die Anordnung der Löcher nach der
Notwendigkeit, um bei einem Aufprallstoß den Bruch des Auspuffendroh
res zu gewährleisten. Zur Unterstützung kann darüber hinaus die Wand
stärke des Auspuffendrohres sehr dünn gewählt werden, um den Bruch zu
begünstigen. Weiterhin kann in bevorzugter Weiterbildung im Bereich der
Sollbruchstelle an geeigneter Stelle eine Verjüngung des Rohrdurch
messers vorgesehen ist. Diese Maßnahme unterstützt in vorteilhafter
Weise das Bruchverhalten und trägt dazu bei, daß der Bruch an einer ge
nau definierten Stelle erfolgen kann.
Auch bei einem zweiteilig ausgebildeten Überrohr kann die erfindungsge
mäße Ausgestaltung mit einer Sollbruchstelle realisiert werden. Dazu sind
gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung an dem einen Teil des Überroh
res lappenartige Fortsätze ausgebildet, die über Schweißpunkte mit dem
anderen Teil des Überrohres verbunden sind. Wenn sich darüber hinaus
das Überrohr zu den lappenartigen Fortsätzen hin verjüngt, lassen sich in
vorteilhafter Weise die Vorteile einer Sollbruchstelle mit den Vorteilen
einer teleskopartigen Verschiebung verbinden. Bei einem Aufprallstoß
kann somit nicht nur das Überrohr an der Sollbruchstelle abreißen, son
dern es können auch die Schweißpunkte abgeschert werden, so daß sich
beide Maßnahmen in sinnvoller Weise ergänzen. Dies führt zu einer na
hezu axialkraftfreien Verschiebung des hinteren Endes des Überrohres
bezüglich seines vorderen Endes und verhindert somit, daß die eingelei
teten Axialkräfte eine Beschädigung oder Zerstörung der Auspuffanlage
mit sich bringen.
Eine weitere Möglichkeit, die erfindungsgemäß angestrebte Verlagerung
zu erzielen, besteht darin, das Auspuffendrohr mit einer Faltung zu verse
hen. Nach einer anderen Ausführungsform kann das Auspuffendrohr auch
einen faltenbalgartigen Abschnitt aufweisen. Sowohl die Faltung als auch
der faltenbalgartige Abschnitt führen im Falle eine Heckaufpralls dazu,
daß sich der Auslaß des Auspuffendrohres gegenüber dem Einlaß in aus
reichendem Maße verformen kann, ohne die übrige Auspuffanlage über
Gebühr zu beanspruchen.
Damit ein ausreichender Verformungsweg für den Auslaß des Auspuff
endrohres zu Verfügung steht, beträgt der Verformungsbereich ca. 5 cm
bzw. hat das Überrohr vorzugsweise einen Überstand von ca. 5 cm ge
genüber dem Innenrohr. Dieses Maß wurde anhand von Crashversuchen
ermittelt und stellt einen ausreichenden Verformungsweg bereit, um
Schäden von der Auspuffanlage abzuwenden.
Weitere Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung werden aus
der nachfolgenden detaillierten Beschreibung von Ausführungsbeispielen
eines erfindungsgemäßen Auspuffendrohres im Zusammenhang mit den
beigefügten Zeichnungen ersichtlich. Es zeigen:
Fig. 1 ein Auspuffendrohr nach einer ersten Ausführungsform der vor
liegenden Erfindung im Ursprungszustand,
Fig. 2 das Auspuffendrohr nach Fig. 1 in zusammengeschobenem
Zustand,
Fig. 3 ein Auspuffendrohr nach einer zweiten Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung im Ursprungszustand,
Fig. 4 ein Auspuffendrohr nach einer dritten Ausführungsform der vor
liegenden Erfindung im Ursprungszustand,
Fig. 5 ein Auspuffendrohr nach einer vierten Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung im Ursprungszustand,
Fig. 6 ein Auspuffendrohr nach einer fünften Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung im Ursprungszustand,
Fig. 7 ein Auspuffendrohr nach dem Stand der Technik,
Fig. 8 eine Heckansicht eines Fahrzeuges bei der Durchführung eines
Heckaufprall-Versuches, und
Fig. 9 eine Draufsicht des Fahrzeuges nach Fig. 8.
In Fig. 1 ist das hintere Ende einer Auspuffanlage nach einer ersten Aus
führungsform der vorliegenden Erfindung dargestellt. Wie auch bei allen
übrigen Ausführungsbeispielen handelt es sich dabei um eine Auspuff
anlage mit zwei Auspuffendrohren 1. Die Erfindung ist jedoch unabhängig
davon, ob ein oder mehrere Auspuffendrohre 1 vorgesehen sind.
Man erkennt, daß die Auspuffendrohre 1 mit einem nur teilweise darge
stellten Schalldämpfer 2 verbunden sind. Nach einer nicht dargestellten
Variante können die Auspuffendrohre 1 auch über einen Flansch mit dem
Schalldämpfer 2 verbunden sein. Jedes Auspuffendrohr 1 weist einen
Einlaß 3, durch den die vom Schalldämpfer 2 kommenden Abgase in das
Auspuffendrohr 1 eintreten können und einen Auslaß 4 auf, durch den die
Abgase ins Freie gelangen. Gemäß der erfindungsgemäßen Ausgestal
tung kann sich bei einem Aufprallstoß der Auslaß 4 des Auspuffendrohres
1 so verformen, daß keine bzw. keine nennenswerten Kräfte in die Aus
puffanlage eingeleitet werden. Dazu besteht nach einer ersten Ausfüh
rungsform der vorliegenden Erfindung das Auspuffendrohr 1 aus einem
Innenrohr 5 und einem Überrohr 6. Da das Innenrohr 5 kürzer ist als das
Überrohr 6 und auch einen geringeren Durchmesser als dieses aufweist,
ist zwischen dem hinteren Ende des Innenrohres 5 und dem hinteren
Ende des Überrohres 6 ein trichterförmiges Übergangsstück 7 eingesetzt.
Das Überrohr 6 besteht vorzugsweise aus zwei Teilen 6a und 6b, wobei
das vordere Teil 6a mit dem Schalldämpfer 2 verbunden ist. Das hintere
Teil 6b des Überrohres 6 ist auf das vordere Teil 6a aufgesetzt und
außerdem an seinem hinteren, den Auslaß 4 des Auspuffendrohres 1 bil
denden Ende mit dem trichterförmigen Übergangsstück 7 verbunden. Die
beiden Teile 6a und 6b des Überrohres 6 sind über eine geringe Anzahl
von Schweißpunkten 8 aneinander befestigt.
Das in der Fig. 1 gezeigte Auspuffendrohr 1 ist in seinem Normalzustand
dargestellt.
Kommt es nun infolge eines Aufprallstoßes zu einer Krafteinwirkung auf
das Auspuffendrohr 1, so werden infolge der in den Schweißpunkten 8
zwischen den beiden Teilen 6a und 6b des Überrohres 6 wirkenden
Scherspannungen diese Schweißpunkte 8 abgeschert. Dabei ist die An
zahl der Schweißpunkte 8 entsprechend den jeweiligen Anforderungen so
festzulegen bzw. zu bemessen, daß es unter einer definierten Kraft mit
Sicherheit zu einem Abscheren kommt, da nur so der erfindungsgemäße
Effekt erzielt werden kann.
Nachdem die Schweißpunkte 8 abgeschert sind, wird infolge der nach wie
vor herrschenden Krafteinwirkung der hintere Teil 6b des Überrohres 6 auf
den vorderen Teil 6a teleskopartig aufgeschoben. Gleichzeitig rutscht das
Übergangsstück 7 mit seinem am Innenrohr 5 anliegenden Ende an dem
Innenrohr 5 entlang, so daß sich der Auslaß 4 des Auspuffendrohres 1 in
Richtung auf den Einlaß 3 bzw. den Schalldämpfer 2 bewegt. Da der
Auslaß 4 nachgiebig bezüglich des Einlasses 3 gelagert ist, können keine
bzw. keine nennenswerten Kräfte in den Stoßdämpfer 2 bzw. in die ge
samte Auspuffanlage eingeleitet werden. Nach einer durch Versuche ge
nau zu definierenden Strecke hört die Krafteinwirkung auf das Auspuffendrohr
1 auf, da dann die auftretenden Kräfte über andere Karosse
rieteile abgefangen werden. Dieser Zustand ist in Fig. 2 dargestellt.
Man erkennt die abgescherten Schweißpunkte 8a und 8b und sieht, daß
der hintere Teil 6b des Überrohres 6 teleskopartig auf das vordere Teil 6a
aufgeschoben ist. Weiterhin sieht man, daß der Verformungsbereich A so
bemessen ist, daß keine Kräfte auf das Innenrohr 5 einwirken können, da
das Innenrohr 5 auch bei einer vollständigen Verformung des Überrohres
6 noch hinter dem hinteren Abschluß des Überrohres 6 zurücksteht.
Der Verformungsweg und damit auch der Überstand des Überrohres 6
gegenüber dem Innenrohr 5 muß dabei so gewählt sein, daß die zu er
wartende Verschiebung sicher aufgenommen werden kann. Aufgrund von
Versuchen weiß man, daß ein Verformungsbereich A von ca. 5 cm ausrei
chend ist. Allerdings können in Abhängigkeit von den konstruktiven Gege
benheiten des jeweiligen Fahrzeuges auch größere oder kleinere Verfor
mungsbereiche A maßgeblich sein.
In Fig. 3 ist eine andere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Aus
puffendrohres 1 gezeigt. Auch hier besteht das Auspuffendrohr 1 aus
einem Innenrohr 5 und einen Überrohr 6 sowie einem zwischen dem In
nenrohr 5 und dem Überrohr 6 angeordneten Übergangsstück 7. Im Ge
gensatz zur Ausführungsform nach den Fig. 1 und 2 ist bei dieser Ausfüh
rungsform das Überrohr 6 jedoch einteilig ausgebildet. Um trotzdem die
erfindungsgemäß angestrebte Wirkung zu erzielen, ist hier das Überrohr 6
mit einer Sollbruchstelle 9 versehen, die in diesem Ausführungsbeispiel
aus einer Reihe von in Umfangsrichtung angeordneten Löchern besteht.
Die Form, die Anzahl und die Größe der Löcher ist dabei durch die Not
wendigkeit bestimmt, bei einem Aufprallstoß einen Bruch des Überrohres
6 zu ermöglichen.
Bei einem Aufprallstoß kommt es infolge der auftretenden Kräfte zu einem
Bruch des Überrohres 6 an der Sollbruchstelle 9. Je nach Ausgestaltung
der Sollbruchstelle 9 kann dabei das abgebrochene Stück des Überrohres
6 abgerissen oder teleskopartig auf das noch vorhandene Stück aufge
schoben werden. Darüber hinaus ist es möglich, daß sich die beiden
Rohrstücke zusammenschieben. Alle drei genannten Möglichkeiten ver
hindern so in erfindungsgemäßer Weise, daß Kräfte in die Auspuffanlage
eingeleitet werden.
Eine bevorzugte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Auspuffendroh
res 1 weist ein Überrohr 6 mit einer durchgehend geringen Wandstärke auf,
wie grundsätzlich auch in Fig. 3 dargestellt, Abweichend von der Darstellung
der Fig. 3 sind hier jedoch keine lokal schwächenden Löcher vorgesehen.
Vielmehr stellt hier das gesamte Überrohr 6 mit seiner bewusst sehr gering
gewählten Materialstärke von beispielsweise 0,3 mm die Sollbruchstelle 9 dar.
Bei axialer Krafteinleitung faltet sich das Überrohr 6 zusammen (ähnlich einer
Getränkedose), ohne dass es zu einem Bruch des Überrohres 6 kommt. Die
beschriebene Ausführungsform des Auspuffendrohres 1 zeichnet sich durch
niedrige Herstellkosten und ein vorteilhaftes äußeres Erscheinungsbild aus.
Des weiteren kann die Sollbruchstelle 9 durch eine Verjüngung des Durch
messers des Überrohres 6 an einer oder an mehreren Stellen gebildet
werden, wobei es wiederum bei einem Heckaufprall nicht zwingend zu einem
Bruch des Überrohres 6 kommen muss.
Selbstverständlich ist es auch möglich, mehrere der beschriebenen Maß
nahmen zu kombinieren, indem beispielsweise zusätzlich zu den Löchern
an dieser Stelle die Wandstärke reduziert und/oder eine Verjüngung vor
gesehen ist.
Fig. 4 zeigt eine dritte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Auspuff
endrohres 1. Bei dieser Variante sind Merkmale der Ausführungsbeispiele
nach den Fig. 1 und 3 miteinander kombiniert. Auch hier besteht das Aus
puffendrohr 1 aus einem Innenrohr 5, einem Überrohr 6 und einem zwi
schen dem Innenrohr 5 und dem Überrohr 6 eingesetzten trichterförmigen
Übergangsstück 7. Das Überrohr 6 ist ebenfalls zweiteilig ausgebildet,
wobei das vordere Teil 6a mit dem Schalldämpfer 2 verbunden ist und das
hintere Teil 6b auf das vordere Teil 6a aufgesetzt ist. Die beiden Teile 6a
und 6b des Überrohres 6 sind auch hier über eine geringe Anzahl von
Schweißpunkten 8 aneinander befestigt.
Zusätzlich zu den aus der Fig. 1 bekannten Merkmalen ist bei dieser
Ausführungsform im Bereich der Schweißpunkte 8 eine Sollbruchstelle 9
vorgesehen. Dazu sind an dem vorderen Ende des hinteren Teils 6b des
Überrohres 6 lappenartige Fortsätze 10 ausgeformt, auf denen die
Schweißpunkte 8 vorgesehen sind. Zusätzlich verjüngt sich der Durch
messer des hinteren Teils 6b in Richtung auf die lappenartigen Fortsätze
10 stufenförmig.
Bei einem Aufprallstoß kann es somit sowohl zu einem Abscheren der
Schweißpunkte 8 als auch zu einem Bruch im Bereich der Verjüngung an
den lappenartigen Fortsätzen 10 kommen. Beide Maßnahmen tragen in
vorteilhafter Weise dazu bei, daß ein Einwirken von durch den Auf
prallstoß hervorgerufenen Kräften Einfluß auf die Auspuffanlage nehmen
kann.
in der Fig. 5 ist eine vierte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Auspuffendrohres 1 dargestellt. Wie bei der im Zusammenhang mit der
Fig. 3 erläuterten Ausführungsform ist hier das Überrohr 6 einteilig ausge
bildet. Um unter dem Einfluß der Aufprallkräfte eine Verformung zu ge
währleisten, ist das Auspuffendrohr mit einer Faltung 11 versehen, die im
Falle eines Aufprallstoßes ein axialkraftfreies Verschieben des hinteren
Teils des Auspuffendrohres 6 gegenüber dem vorderen Teil ermöglicht.
Fig. 6 schließlich zeigt eine fünfte Möglichkeit, das Auspuffendrohr 1 in
der erfindungsgemäßen Weise auszubilden. Dabei weist das ebenfalls
einteilig ausgebildete Überrohr 6 einen faltenbalgartigen Abschnitt 12 auf,
der im Falle eines Aufprallstoßes eine bezogen auf den Einlaß 3 des Aus
puffendrohres 1 spannungs- und kräftefreie Verlagerung des hinteren Ab
schnitts des Auspuffendrohres 1 gewährleistet.
Die vorhergehende Beschreibung der Ausführungsbeispiele gemäß der
vorliegenden Erfindung dient nur zu illustrativen Zwecken und nicht zum
Zwecke der Beschränkung der Erfindung. Im Rahmen der Erfindung sind
verschiedene Änderungen und Modifikationen möglich, ohne den Umfang
der Erfindung sowie ihre Äquivalente zu verlassen.
Claims (16)
1. Auspuffendrohr für ein Kraftfahrzeug mit einem Einlaß zum Eintritt
von aus einem Schalldämpfer kommenden Abgasen sowie mit
einem Auslaß zum Freisetzen der Abgase, dadurch gekennzeich
net, daß der Auslaß (4) des Auspuffendrohres (1) gegenüber dem
Einlaß (3) des Auspuffendrohres (1) unter Krafteinwirkung aus sei
ner Ursprungslage verlagerbar ist und daß der Einlaß (3) des Aus
puffendrohres (1) bei der Verlagerung im wesentlichen spannungs-
und kräftefrei bleibt.
2. Auspuffendrohr nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
zwischen dem Einlaß (3) und dem Auslaß (4) eine Sollbruchstelle
(9) vorgesehen ist.
3. Auspuffendrohr nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Auspuffendrohr (1) zusammenschiebbar ausgebildet ist.
4. Auspuffendrohr nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Auspuffendrohr (1) aus einem Innenrohr (5)
und einem Überrohr (6) besteht und daß das Überrohr (6) über das
hintere Ende des Innenrohrs (5) übersteht und den Auslaß (4) bil
det.
5. Auspuffendrohr nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß zwischen dem Innenrohr (5) und dem Überrohr
(6) ein trichterförmiges Übergangsstück (7) vorgesehen ist.
6. Auspuffendrohr nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Überrohr (6) zweiteilig (6a, 6b) ausgebildet
ist.
7. Auspuffendrohr nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß die beiden Teile (6a, 6b) des Überrohres (6) te
leskopartig zusammenschiebbar sind.
8. Auspuffendrohr nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß die beiden Teile (6a, 6b) des Überrohres (6)
durch bei einem Aufprall abscherbare Schweißpunkte (8) miteinan
der verbunden sind.
9. Auspuffendrohr nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Sollbruchstelle (9) aus einer Reihe von in
Umfangsrichtung angeordneten Löchern besteht.
10. Auspuffendrohr nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Sollbruchstelle (9) von einem Überrohr (6) mit geringer
Wandstärke gebildet wird.
11. Auspuffendrohr nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch ge
kennzeichnet, daß im Bereich der Sollbruchstelle (9) eine Verjün
gung des Rohrdurchmessers vorgesehen ist.
12. Auspuffendrohr nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch ge
kennzeichnet, daß an dem einen Teil (6b) des Überrohres (6) lap
penartige Fortsätze (10) ausgebildet sind, die über Schweißpunkte
(8) mit dem anderen Teil (6a) des Überrohres (6) verbunden sind.
13. Auspuffendrohr nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch ge
kennzeichnet, daß sich das Überrohr (6) zu den lappenartigen Fort
sätzen (10) hin verjüngt.
14. Auspuffendrohr nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Auspuffendrohr (1) mit einer Faltung (11)
versehen ist.
15. Auspuffendrohr nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Auspuffendrohr (1) einen faltenbalgartigen
Abschnitt (12) aufweist.
16. Auspuffendrohr nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Verformungsbereich (A) ca. 5 cm beträgt
bzw. das Innenrohr (5) ca. 5 cm kürzer ist als das Überrohr (6).
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