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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Wälzlager mit den Merkmalen des
Oberbegriffs des einzigen Anspruchs. Ein Wälzlager dieser Gattung ist
aus der
US 5,860,749
A bekannt. Ein solches Wälzlager kommt zum Einsatz beispielsweise
in einem Motorzusatzgerät
(Drehstromlichtmaschine, Kompressor, Wasserpumpe und dgl.) für ein Getriebe
oder einem stufenlos variablen Getriebe (Toroidgetriebe oder Umschlingungsgetriebe)
in einem Fahrzeug, einer landwirtschaftlichen Maschine, einer Baumaschine,
einer Stahlherstellungsmaschine oder dgl., und in einer Umgebung,
in der Fremdstoffe, beispielsweise Metallpartikel oder Schmutz,
so zugemischt sind, daß die
Schmierbedingungen beeinträchtigt
sein können.
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Im
Stand der Technik wird ein unlegierter Chromlagerstahl, wie er in
JIS vorgeschrieben ist, insbesondere SUJ2, allgemein als Material
für Wälzlager
verwendet. Dieser Stahl wird gehärtet
und angelassen, so daß die
Oberflächenhärte HRC
(Rockwell-Härte)
etwa 62 und die Restaustenit-Menge etwa 10 Gew.-% beträgt.
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In
einem solchen Wälzlager
ist jedoch dann, wenn Fremdstoffe dem Schmieröl für das Lager zugemischt werden,
die Wälzlebensdauer
desselben beträchtlich
verkürzt,
verglichen mit dem Fall, daß ein
sauberes Schmieröl
verwendet wird. Dem Schmieröl
sind Metallabfälle,
Späne,
Grate, Spülungsabfälle, schmutziges Wasser
und dgl. zugemischt. In einer solchen Umgebung rufen bei Verwendung
eines Wälzlagers,
dem diese Fremdstoffe zugemischt sind, die Fremdstoffe eine Kerbenbildung
oder Rostbildung auf den Bahnoberflächen der Laufringe und den
Wälzkörpern des
Wälzlagers
hervor und es tritt ein Abblättern
als Folge der Kerbenbildung oder Rostbildung auf, so daß die Lebensdauer
des Wälzlagers
extrem verkürzt
wird.
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Es
sei darauf hingewiesen, daß die
Lebensdauer des Wälzlagers
auf etwa 1/8 derjenigen verkürzt wird,
die erzielt wird, wenn sauberes Schmieröl verwendet wird, in Abhängigkeit
von der Menge, der Härte
und Größe der Fremdstoffe,
wie in "Foreign-Matter
Mixing Conditions and Rolling Fatigue Life" in "NSK
Technical Journal",
Nr. 655, Seiten 17–24,
1993, als experimentelle Untersuchungen über diese Umstände beschrieben. Dies
bedeutet, daß das
Phänomen
auftritt, daß die
Bahnoberfläche
eines Lagers durch das Eindringen von Fremdstoffen und die Wälzermüdung beeinflußt wird,
so daß sehr
kleine Kerben in einem Bereich in der Größenordnung von μm bis zur
Größenordnung
von 100 μm
oder mehr in der Bahnoberfläche
gebildet werden und ein Abblättern
auftritt als Folge der Kerbenbildung, wodurch die Wälzlebensdauer
herabgesetzt wird, wie das Pitching zeigt, das in Zwischengetrieben
in einem Fahrzeug zu erkennen ist.
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Als
Maßnahme
zur Verlängerung
der Lebensdauer, wenn solche Fremdstoffe zugemischt sind, ist vorgesehen,
die Oberflächenhärte des
Lagers zu verbessern.
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Als
ein Beispiel des Standes der Technik für eine solche Maßnahme ("Metal Handbook", herausgegeben von
The Japan Institute of Metals, revidierte dritte Auflage, Seiten
780–797),
wird ein Lager hergestellt unter Verwendung von ausscheidungsgehärtetem Werkzeugstahl
(SKH oder SKD), dem ein oxidbildendes Element zugesetzt worden ist,
so daß eine
große
Menge an Carbiden ausgeschieden wird (nachstehend wird dieses Beispiel
des Standes der Technik als "Stand
der Technik-Verfahren 1" bezeichnet).
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Es
gibt auch noch andere Maßnahmen,
um die Lebensdauer zu verlängern,
d.h. das Verfahren der geprüften
japanischen Patentpublikation Nr. Hei.6-11899 (nachstehend als "Stand der Technik-Verfahren
2" bezeichnet),
das Verfahren der geprüften
japanischen Patentpublikation Nr. Hei.3-173747 (nachstand als "Stand der Technik-Verfahren
3" bezeichnet) und
das Verfahren der geprüften
japanischen Patentpublikation Nr. Hei.7-110988 (nachstand als Stand
der Technik-Verfahren
4" bezeichnet).
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Nach
dem Stand der Technik-Verfahren 2 wird ein Material, bestehend aus
0,4 bis 0,8 Gew.-% C, 4,0 bis 8,0 Gew.-% Cr, 0,3 bis 1,2 Gew.-%
Si, 1,0 Gew.-% oder weniger Mn und als Rest Fe und unvermeidlichen Verunreinigungen,
einer Carburierungs- oder Carbonitrierungs-Behandlung unterzogen,
um so einen Lagerstahl mit hohem Chromgehalt herzustellen, der eine
lange Lebensdauer und ausgezeichnete Wälzermüdungs-Eigenschaften auch in
einer Umgebung aufweist, in der Fremdstoffe dem Schmieröl für das Wälzlager zugemischt
sind.
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Das
Stand der Technik-Verfahren 3 beschreibt ein mit Fett gefülltes Lager,
das aus einem unlegierten rostfreien Stahl besteht, der Cr in einem
Bereich von 13 bis 18 Gew.-% enthält, wobei mindestens ein feststehender
Laufring aus einem martensitischen rostfreien Stahl besteht.
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Außerdem wird
nach dem Stand der Technik-Verfahren 4 mindestens ein Vertreter
aus der Gruppe der Laufringe und Wälzkörper aus einem Legierungsstahl
hergestellt, der mindestens C und Cr in einem Bereich von 0,3 bis
0,6 Gew.-% bzw. in einem Bereich von 3,0 bis 14 Gew.-% enthält und einen
Oberflächenschichtabschnitt
aufweist, der durch Carburierung oder Carbonitrierung und weitere
thermische Härtung
gebildet worden ist. Außerdem
liegt die Menge an feinem Carbid in einem Oberflächenschichtabschnitt mindestens
eines Vertreters aus der Gruppe der Laufringe und der Wälzkörper in
einem Bereich von 20 bis 50 Vol.-%. Die Menge an Restaustenit in
dem Oberflächenschichtabschnitt
liegt in einem Bereich von 10 bis 25 Vol.-%.
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Bei
dem Stand der Technik-Verfahren 1 wird der Vorteil erzielt, daß die Härte der
Wälzoberfläche so hoch
ist, daß auf
der Wälzoberfläche durch
die Fremdstoffe in dem Schmieröl
kaum eine Kerbenbildung auftritt. Andererseits wird das ausgeschiedene
Carbid voluminös
je nach Gehalt an carbidbildenden Legierungselementen. Es besteht
daher die Gefahr, daß um
das Carbid herum Spannungen entstehen und daß ein Abblättern auftritt an dem Abschnitt
mit den konzentrierten Spannungen, so daß die Lebensdauer verkürzt wird.
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Darüber hinaus
ist in dem Stand der Technik-Verfahren 2 eine teure Wärmebehandlung,
beispielsweise eine Carburierungs- oder Carbonitrierungs-Behandlung,
erforderlich, so daß die
Kosten steigen. Da Cr nur in einem Bereich von 4,0 bis 8,0 Gew.-%
darin enthalten ist, wird außerdem
ein passiver Film nur auf einer Dicke von etwa einigen μm auf der
Laufring-Oberfläche
gebildet, wenn schmutziges Wasser zugemischt wird. Als Folge davon
kann man davon ausgehen, daß der
passive Film durch die Kerbenbildung zerbrochen wird infolge des
Druckes durch die Fremdstoffe oder daß Rost gebildet wird, der Lochfraß verursacht.
Ein zufriedenstellender Effekt kann daher nicht erwartet werden.
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Bei
dem Stand der Technik-Verfahren 3 wird ferner 13Cr-0,7% C-Stahl
SUS440A, 18Cr-1% C-Stahl SUS440C oder 13Cr-0,3% C-Stahl SUS420J2,
der jeweils eine gehärtete
(angelassene) martensitische Struktur aufweist, als martensitischer
rostfreier Stahl verwendet, so daß die Beständigkeit gegen Wasserstoffversprödung durch
einen passiven Film verbessert wird. SUS420J2, der eine Oberflächenhärte HRC
von 52 aufweist, ist jedoch nicht ausreichend in bezug auf die Wälzermüdung. Außerdem enthalten
SUS440A und SUS420J2 keinen Zusatz an V oder Mo zur Bildung von
feinem Carbid und es ist unvermeidlich, daß das voluminöse eutektische
Carbid, dessen Größe mehr
als 10 μm
beträgt,
auf der Wälzoberfläche ausgeschieden wird.
Außerdem
tritt nicht nur das Problem auf, daß in der Wälzoberfläche ein Abblättern auftritt,
sondern auch das Problem, daß der
passive Film leicht zerbrochen wird, so daß die Beständigkeit gegen Korrosion abnimmt und
außerdem
die Bearbeitbarkeit bei der Herstellung von Lagern ebenfalls beeinträchtigt (verschlechtert) wird.
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Da
bei dem verwandten Stand der Technik 4 eine teure Wärmebehandlung,
z.B. eine Carburierung oder Carbonitrierung, erforderlich ist, ist
daher eine weitere Verbesserung erwünscht.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, ein Wälzlager
zur Verfügung
zu stellen, bei dem auf einem Laufring ein fester passiver Film
gebildet wird, so daß das
Abblättern
in den Anfangsstufen ausreichend verhindert und die Lagerlebensdauer
in einem großen
Umfang verlängert
wird, selbst unter schlechten Schmierbedingungen, bei denen Fremdstoffe
oder schmutziges Wasser zugemischt sind.
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Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe durch den Gegenstand des einzigen Anspruchs gelöst.
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Die
Erfinder haben verschiedene Untersuchungen über Wälzlager durchgeführt, die
gegen Fremdstoffe und Wasser beständig sind und eine lange Lebensdauer
unter den Bedingungen aufweisen, daß Spannungen auf die Wälzlager
einwirken. Als Folge davon haben die Erfinder verschiedene Erkenntnisse
gewonnen über
die Beziehung zwischen den Gehalten an den jeweiligen Elementen
und jeweils der Oberflächenhärte, der
Korrosionsbeständigkeit,
der Anlassbeständigkeit
und der Passivschicht des Laufringes.
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Nachstehend
wird die Wirkung der erfindungsgemäß verwendeten Elemente, die
kritische Bedeutung ihrer Gehalte und dgl. näher beschrieben.
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C
(Kohlenstoff) ist ein Element, um einem Wälzlager die erforderliche Oberflächenhärte zu verleihen. 0,6
Gew.-% oder mehr C sind unerläßlich, um
eine Oberflächenhärte HRC
von 58 oder mehr zu erzielen. Andererseits wird dann, wenn der C-Gehalt
mehr als 0,95 Gew.-% beträgt,
die Matrix in Martensit umgewandelt, so daß die Härte nach dem Härten und
Anlassen verbessert ist. Vom Standpunkt der Korrosionsbeständigkeit aus
betrachtet ist es jedoch um so besser, je geringer der C-Gehalt
ist. Dies ist deshalb so, weil Cr ein voluminöses eutektisches Carbid bei
der Herstellung von Stahl bildet, wenn eine große Menge C zugegeben wird. Als
Folge davon ist die Cr-Dichte in der Matrix unzureichend, so daß keine
ausreichende Korrosionsbeständigkeit
erzielt werden kann und die Wälzlebensdauer oder
Zähigkeit
vermindert ist. Insbesondere ist es bevorzugt, daß der C-Gehalt
in einem Bereich von 0,60 bis 0,95 Gew.-% liegt.
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Cr
(Chrom) ist das wirksamste Element, um einem Stahl Korrosionsbeständigkeit
zu verleihen. Wenn 10,0 Gew.-% oder mehr Cr darin enthalten sind,
wird eine gute Korrosionsbeständigkeit
erhalten und es wird eine Passivschicht mit einer Dicke von 5 nm
oder mehr gebildet. Andererseits wird die Korrosionsbeständigkeit weiter
verbessert, wenn der Cr-Gehalt mehr als 13 Gew.-% beträgt. Wenn
jedoch Cr über
den notwendigen Gehalt hinaus zugegeben wird, wird δ-Ferrit gebildet,
wodurch der Stahl leicht versprödet.
Als Folge davon wird die Zähigkeit
vermindert und die Bearbeitbarkeit wird stark herabgesetzt. Um eine
feste Passivschicht mit einer Dicke in dem Bereich von 5 bis 100
nm zu bilden, ist es ausreichend, den oberen Grenzwert für den Cr-Gehalt auf
13 Gew.-% festzulegen. Es ist daher bevorzugt, daß der Cr-Gehalt
in einem Bereich von 10,0 bis 13,0 Gew.-% liegt.
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Mo
(Molybdän)
ist ein Element, das bewirkt, dass die Härtbarkeit, die Anlassbeständigkeit,
die Korrosionsbeständigkeit
stark erhöht
und eine Gefügeverformung,
hervorgerufen durch eine Wälzermüdung, hinausgezögert werden.
Wenn der Mo-Gehalt weniger als 0,5 Gew.-% beträgt, sind die Effekte nicht
ausreichend. Um feines Mo-Carbid zu dispergieren, dessen Größe in einem
Bereich von 50 bis 300 nm liegt, sind 0,5 Gew.-% oder mehr Mo erforderlich.
Wenn jedoch eine übermäßige Menge
an Mo zugegeben wird, nehmen die Zähigkeit und die Bearbeitbarkeit
ab. Es ist deshalb bevorzugt, daß der obere Grenzwert für den Mo-Gehalt auf 2,0 Gew.-%
festgelegt wird und der Mo-Gehalt liegt vorzugsweise in einem Bereich
von 0,5 bis 2,0 Gew.-%.
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V
(Vanadin) ist ein Element zur Bildung von feinem Carbid und feinem
Nitrid. V hat nicht nur die Wirkung, die Bildung von Cr-Carbid und
-Nitrid zu beschränken
(zu verhindern), sondern auch die Wirkung, die Härte zu erhöhen als Folge einer Sekundärausscheidung
in einem Anlaßverfahren
bei 400 bis 550°C,
so daß es
die Wirkung hat, die Festigkeit stark zu verbessern. Außerdem sind
0,5 Gew.-% oder mehr V erforderlich, um feines V-Carbid einer Größe in dem
Bereich von 50 bis 300 nm zu dispergieren und auszuscheiden, so
daß die
Bildung von voluminösem
Carbid mit einer Größe von 10 μm oder mehr
verhindert wird. Unter Berücksichtigung
der Kosten und der Bearbeitbarkeit ist es bevorzugt, daß der obere
Grenzwert des V-Gehaltes auf 2,0 festgelegt wird, und der V-Gehalt
liegt vorzugsweise in einem Bereich von 0,5 bis 2,0 Gew.-%.
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Andererseits
ist Si (Silicium) ein Element, das die Hinauszögerung einer Strukturverformung,
die Härtbarkeit
und die Beständigkeit
gegen Anlaß-Enthärten verbessert.
Wenn der Si-Gehalt weniger als 0,2 Gew.-% beträgt, ist der Effekt unzureichend.
Wenn der Si-Gehalt mehr als 1,5 Gew.-% beträgt, wird die Bearbeitbarkeit stark
verschlechtert (beeinträchtigt).
Es ist daher insbesondere bevorzugt, daß der Si-Gehalt in einem Bereich von
0,2 bis 1,5 Gew.-% liegt.
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Mn
(Mangan) ist ein Element, das als Desoxidationsmittel bei der Stahlherstellung
erforderlich ist. Es sind 0,2 Gew.-% oder mehr Mn erforderlich.
Wenn jedoch eine große
Menge Mn zugegeben wird, werden die Schmiedbarkeit und die maschinelle
bzw. spanabhebende Bearbeitbarkeit stark beeinträchtigt (verschlechtert) und
Mn liegt zusammen mit Verunreinigungen wie S, P und dgl. vor, so
daß es
die Korrosionsbeständigkeit herabsetzt.
Es ist daher bevorzugt, daß der
obere Grenzwert für
den Mn-Gehalt auf 1,0 Gew.-% festgelegt wird, und vorzugsweise liegt
der Mn-Gehalt in
einem Bereich von 0,2 bis 1,0 Gew.-%.
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Es
ist außerdem
bevorzugt, daß der
Gehalt an O (Sauerstoff) nicht mehr als 10 ppm beträgt, weil
sonst Oxideinschlüsse
gebildet werden, welche die Wälzlebensdauer
beschränken.
Der jeweilige Gehalt an S (Schwefel) und P (Phosphor) liegt vorzugsweise
in einem Bereich von nicht mehr als 0,02 Gew.-%.
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Wenn
beispielsweise ein Laufring erhitzt und gehärtet wird bei 1000 bis 1200°C und dann
bei einer hohen Temperatur (400 bis 550°C) angelassen (getempert) wird,
wird auf dem Laufring feines Mo/V-Carbid ausgeschieden und die Bildung eines
voluminösen
eutektischen Carbids wird verhindert, so daß eine feste Passivschicht
gebildet wird. Wenn jedoch der Laufring bei einer niedrigen Temperatur
(180 bis 220°C)
angelassen wird, wird kein voluminöses, eutektisches Carbid gebildet
und es wird eine feste Passivschicht gebildet.
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Wenn
andererseits auf dem Laufring ein voluminöses eutektisches Carbid der
Größe von 10 μm oder mehr
gebildet wird, entstehen Abschnitte, auf denen eine Passivschicht
gebildet wird, und Abschnitte, auf denen keine Passivschicht gebildet
wird. Als Folge davon tritt ein Abblättern als Folge eines korrosiven
Lochfraßes
oder als Folge des eutektischen Carbids auf. Wenn jedoch die Bildung
eines eutektischen Carbids in einer Größe, die mehr als 10 μm beträgt, auf
dem Laufring bei der Wärmebehandlung
verhindert wird, wie im Falle der vorliegenden Erfindung, wird auf
dem Laufring gleichmäßig eine
Passivschicht gebildet, so daß die
Lebensdauer (Gebrauchsdauer) verlängert wird.
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1 zeigt die Darstellung
einer Probenschenkel-Lebensdauer-Testvorrichtung.
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Nachstehend
wird die Erfindung beispielsweise näher beschrieben.
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Die
Tabellen 1 und 2 geben die chemischen Komponenten von Proben an,
die in den erfindungsgemäßen Beispielen
und Vergleichsbeispielen verwendet wurden. Tabelle
1
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Die
Werte für
die jeweiligen chemischen Komponenten in der Tabelle 1 sind in Gew.-%
angegeben. Außerdem
bezeichnet Sp. 1 bis 6 die Proben-Nummern in dem erfindungsgemäßen Beispiel. Tabelle
2
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Die
Werte für
die jeweiligen chemischen Komponenten in der Tabelle 2 sind in Gew.-%
angegeben. Außerdem
bezeichnen Sp. 1 bis 8 die Proben-Nummern in dem Vergleichsbeispiel.
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Um
die Lebensdauern in dem erfindungsgemäßen Beispiel und in dem Vergleichsbeispiel
zu testen, wurde eine Vielzahl von Wälzlager-Arten hergestellt,
die jeweils innere und äußere Laufringe,
bestehend aus den in den Tabellen 1 und 2 angegebenen Materialien,
aufwiesen. Die Laufringe jedes Wälzlagers
wurden einer normalen Wärmebehandlung
unterzogen (erhitzt und gehärtet
bei 1000 bis 1200°C
und dann angelassen bei einer vorgegebenen Temperatur mit oder ohne
Behandlung unterhalb 0°C),
so daß die
Oberflächenhärte HRC
55 bis 65 betrug, die Restaustenitmenge 0,5 bis 15 Gew.-% betrug
und die Oberflächenrauheit
0,01 bis 0,04 μmRa
betrug. Andererseits wurde SUJ2 zur Herstellung der Wälz körper der
jeweiligen Wälzlager
sowohl in dem erfindungsgemäßen Beispiel
als auch in dem Vergleichsbeispiel verwendet, so daß die Wälzkörper eine Oberflächenhärte HRC
von 61 bis 63, eine Abschreck-Austenitmenge von 10 Gew.-% und eine
Oberflächenrauheit
von 0,0003 bis 0,010 μmRa
nach der Wärmebehandlung
aufwiesen.
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Die
nachstehenden Tabellen 3 und 4 zeigen die Ergebnisse des Lebensdauertests,
der mit den Wälzlagern
des erfindungsgemäßen Beispiels
und des Vergleichsbeispiels durchgeführt wurde.
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Die
Ergebnisse des Lebensdauertests wurden erhalten mit einer Testvorrichtung
(Probenschenkel-Lebensdauer-Testvorrichtung) 1, wie sie
in 1 dargestellt ist,
und mit Rillenkugellagern (Typ 6206) 5, die jeweils einen
inneren Laufring 2, einen äußeren Laufring 3 und
eine Vielzahl von Wälzkörpern 4 aufwiesen,
die als zu testende Wälzlager
verwendet wurden. Außerdem
betrug die Testbelastung Fr mittels einer Belastungsvorrichtung 6 900
kgf und die Test-Rotationsgeschwindigkeit
jedes Rillenkugellagers 5 mittels eines Rotators 7 betrug
3900 UpM. Als Schmieröl
wurde Turbinenöl
VG68 verwendet.
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In
der ersten Stufe des Tests wurden 0,005 g eines Pulvers aus rostfreiem
Stahl mit einer Teilchengröße von 10
bis 20 μm
in 1000 ml des Schmieröls
VG68 dispergiert, so daß beispielsweise
die Oberfläche
des äußeren Laufrings 3 mit
anfänglichen
Kerben versehen wurde. Dann wurde das Lager 5 gereinigt
und nur der innere Laufring 2 und die Wälzkörper 4 wurden gegen
neue aus Lagerstahl ausgetauscht. Der äußere Laufring 3 mit
den Kerben, der neue innere Laufring 2 und die neuen Wälzkörper 4 wurden
miteinander vereinigt. Die auf diese Weise in jedem Beispiel jeweils
hergestellten 10 Proben wurden einem Haltbarkeitstest unterworfen, während eine
vorgegebene Menge Schmieröl
aus einer Schmieröl-Zuführungsleitung 8 zugeführt wurde.
Aus der Schmieröl-Zuführungsleitung 8 tropfte
Brauch-Wasser in einer Menge von 5 ml/h in einen Öltank 9,
in dem das Schmieröl
VG68 aufbewahrt wurde, dem kein Fremdstoff zugemischt worden war.
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Das
aus dem Öltank 9 mittels
einer Pumpe 10 angesaugte Schmieröl wurde durch Filter 11 und 12 passiert,
bevor es in das Rillenkugellager 5 eingeführt wurde.
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Der
Test wurde beendet auf der Basis der Beurteilung, ob das Vibrationsniveau
das 5-fache des anfänglichen
Wertes erreicht hatte. Der Test wurde zu diesem Zeitpunkt abgebrochen
und es wurde ein Abblättern
festgestellt. Die errechnete Lebensdauer des Lagers zu diesem Zeitpunkt
betrug 45 h. Die Zeit bis zur Beendigung des Tests wurde deshalb
auf 150 h festgelegt, was etwa dem 3-fachen der berechneten Lebensdauer entsprach. Tabelle
3
- γR
Restaustenitmenge
- 150 → Lebensdauer
von mehr als 150 h
- O kein Abblättern
Tabelle
4 - γR Restaustenitmenge
- ⦁ am äußeren Laufring
trat ein Abblättern
bei allen 10 Proben auf
- ⦁* an den inneren und äußeren Laufringen trat ein Abblättern auf
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Wie
aus den Ergebnissen des Lebensdauertests in den Tabellen 3 und 4
hervorgeht, war die Lager-Oberflächenhärte HRC
hoch und betrug 60, 63 und 61 und die Restaustenitmenge γR war hoch
und betrug 12, 10 und 15 Gew.-% jeweils in den erfindungsgemäßen Beispielen
1 bis 3.
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Der
Grad der Oberflächen-Beschädigung,
hervorgerufen durch Fremdstoff-Kerben war deshalb verringert, so
daß der
passive Film auf der Oberfläche
nicht zerbrochen wurde. Außerdem
wurde feines Mo/V-Carbid mit einer durchschnittlichen Teilchengröße von 300,
215 und 180 nm ausgeschieden. Als Folge davon wurde die Bildung
eines eutektischen Carbids mit einer Größe von mehr als 5 μm verhindert,
und es wurde eine gleichmäßige feste
Passivschicht von 5, 30 und 15 nm Dicke gebildet. Beim Betrachten
jeder Bahnoberfläche nach
Beendigung des Tests war der Zustand der Oberfläche ausgezeichnet und in jedem äußeren Laufring wurde
kein Abblättern
festgestellt, selbst wenn die Testzeit 150 h betrug.
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In
den erfindungsgemäßen Beispiele
4, 5 und 6 wurde, da die Proben bei einer hohen Temperatur von 400°C oder mehr
angelassen worden waren, feines Mo/V-Carbid mit einer durchschnittlichen
Teilchengröße, die
130, 50 und 100 nm betrug, nach dem Sekundär-Ausscheidungseffekt ausgeschieden
und die Restaustenitmenge γR
war niedrig und betrug 0,5, 2,0 bzw. 1,0 Gew.-%. Die Bildung von
starken anfänglichen
Kerben auf jeder Laufring-Oberfläche
wurde jedoch verhindert, so daß die
Passivschicht nicht zerbrach. Außerdem wurde eine Passivschicht
in einer Dicke von 100, 55 und 70 nm gleichmäßig gebildet. Beim Betrachten
jeder Laufbahn-Oberfläche
nach Beendigung des Tests war der Zustand der Oberfläche ausgezeichnet
und in jedem äußeren Laufring
jeder Probe wurde kein Abblättern
festgestellt, selbst wenn die Testzeit 150 h betrug.
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Andererseits
wurde in dem Vergleichsbeispiel 1 der Test mit normalem SUJ2 durchgeführt. Obgleich die
Restaustenitmenge γR
7 % betrug und die Oberflächenhärte HRC
62 betrug, wurde die Passivschicht dünn und betrug nur 1 nm, weil
der Cr-Gehalt 1,5 % betrug. Deshalb wechseln ein Abblättern als
Folge eines korrosiven Lochfraßes
und ein Abblättern
als Folge von Kerben in jeder belasteten Fläche des äußeren Laufringes bei allen
10 Proben einander ab, in denen sich Wasser ansammeln konnte, so
daß die
L10-Lebensdauer 12 h betrug und somit kürzer war
als die errechnete Lebensdauer (45 h).
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In
den Vergleichsbeispielen 2 und 4 war der Cr-Gehalt hoch und betrug
16,5 Gew.-% bzw. 18 Gew.-%, so daß eine große Menge an voluminösem eutektischem
Carbid mit einer Größe von 15 μm oder mehr
auf der Laufring-Oberfläche
des Lagers in jedem Beispiel gebildet wurde. Als Folge davon wurde
keine gleichmäßige Passivschicht
gebildet, d.h. Abschnitte mit der Passivschicht mit einer Dicke
von nicht mehr als 5 μm
und Abschnitte ohne Passivschicht wechselten einander ab, so daß die durchschnittliche
Dicke der Passivschicht 3 nm bzw. 2 nm betrug. Ein Abblättern als
Folge eines korrosiven Lochfraßes
und ein Abblättern
in der Oberfläche
als Folge des eutektischen Carbids traten in jedem äußeren Laufring
bei allen 10 Proben in jedem Beispiel auf, so daß die L10-Lebensdauern
13 h bzw. 15 h betrugen.
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In
dem Vergleichsbeispiel 3 war der Cr-Gehalt hoch und betrug 14,5
Gew.-%, so daß ein
eutektisches Carbid mit einer Größe von 10 μm oder mehr
gebildet wurde. Als Folge davon betrug die durchschnittliche Dicke
des passiven Films 100 nm. Die Passivschicht war jedoch lokal spröde und zerbrach
leicht. Die Passiv schicht verblieb somit nicht auf jedem Laufring
nach dem Test und es trat ein Abblättern als Folge eines korrosiven
Lochfraßes
in jedem äußeren Laufring
bei allen 10 Proben auf, so daß die
L10-Lebensdauer 35 h betrug.
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In
dem Vergleichsbeispiel 5 betrug die Größe des eutektischen Carbids
5 μm oder
weniger und die Dicke der Passivschicht betrug 55 nm. Die Oberflächenhärte HRC
des Lagers nach der Wärmebehandlung wurde
jedoch niedrig und betrug nur 56, weil 0,45 Gew.-% C darin enthalten
waren. Als Folge davon wurde die plastische Verformung als Folge
einer Wälzermüdung beschleunigt
und es trat ein Abblättern
in den inneren und äußeren Laufringen
aller 10 Proben auf, so daß die
L10-Lebensdauer 9 h betrug und die kürzeste war.
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In
dem Vergleichsbeispiel 6 wurde feines Mo/V-Carbid mit einer Teilchengröße von 205
nm ausgeschieden. Als Folge davon wurde ein eutektisches Carbid
mit einer Teilchengröße von 2 μm oder weniger
gebildet. Da jedoch der Cr-Gehalt klein war und nur 8 Gew.-% betrug,
war die Passivschicht dünn
und betrug 3 nm. Als Folge davon trat ein Abblättern als Folge eines korrosiven
Lochfraßes
in jedem äußeren Laufring
aller 10 Proben auf, so daß die
L10-Lebensdauer 29 h betrug.
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In
den Vergleichsbeispielen 7 und 8 war der C-Gehalt groß und betrug
0,65 Gew.-% bzw.
0,75 Gew.-%, so daß eine
ausreichende Oberflächenhärte HRC
von 61 und 62 nach der Wärmebehandlung
erhalten wurde, und der Cr-Gehalt betrug 12,5 Gew.-% bzw. 10,5 Gew.-%.
Die Ausscheidung von feinem Mo/V-Carbid war jedoch groß und betrug
425 nm und 500 nm. Als Folge davon wurde ein eutektisches Carbid
mit einer Größe von mehr
als 10 μm
gebildet. Die Passivschicht wurde deshalb nicht gleichmäßig gebildet,
d.h. Abschnitte mit einer Passivschicht mit einer Dicke von nicht
weniger als 5 μm
und Abschnitte ohne Passivschicht wechselten einander ab, so daß die durchschnittliche
Dicke der Passivschicht 3 nm betrug. Somit trat ein Abblättern als Folge
eines korrosiven Lochfraßes
in jedem äußeren Laufring
bei allen 10 Proben auf, so daß die
L10-Lebensdauern 23 h bzw. 21 h betrugen.
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Aufgrund
der obigen Ergebnisse wurden die folgenden Effekte bestätigt. Das
heißt,
mindestens ein feststehender Laufring ist so aufgebaut, daß er C in
einem Bereich von 0,60 bis 0,95 Gew.-% und Cr in einem Bereich von
10,0 bis 13,0 Gew.-% enthält,
es wird mindestens ein Vertreter aus der Gruppe Mo in einem Bereich
von 0,5 bis 2,0 Gew.-% und V in einem Bereich von 0,5 bis 2,0 Gew.-%
zugegeben, so daß feines
Mo- oder V-Carbid, dessen Größe in dem
Bereich von 50 bis 300 nm liegt, dispergiert und ausgeschieden wird,
und außerdem
sind als Rest Fe und unvermeidbare Verunreinigungen darin enthalten.
Dann beträgt
die Oberflächenhärte HRC
nach der Wärmebehandlung
58 oder mehr und ein eutektisches Carbid mit einer Größe von 10 μm oder mehr
wird aus dem Laufring entfernt. Auf diese Weise wird eine feste
Passivschicht mit einer Dicke von 5 bis 100 nm auf der Laufring-Oberfläche gebildet.
Die Passivschicht wird nicht zerbrochen, selbst wenn Fremdstoffe
von etwa 5 ppm zugemischt werden. Es ist daher möglich, ein Lager mit einer
langen Lebensdauer herzustellen, bei dem das Abblättern als
Folge eines korrosiven Lochfraßes
verhindert wird.
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Außerdem können andere
Legierungselemente als Mo und V, z.B. Al, Nb, Ti und dgl., zugegeben
und in Stahl gelöst
werden, so daß ein
feines Carbid dispergiert und ausgeschieden wird. Ein ähnlicher
langer Lebensdauer-Effekt wird auch erhalten für den Fall, daß Carbid
mit einer Größe von 50
bis 300 nm ausgeschieden wird.
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Wenn
ein solcher Stahl geglüht
oder gehärtet
wird in einem Vakuumofen, um den Stahl zu dehydrieren, beträgt ferner
die Menge an diffusionsfähigem
Wasserstoff in dem Stahl 0,1 ppm oder weniger. Dadurch wird ein
Effekt der Beschränkung
der Faktoren der Rißbildung
als Folge des Abblätterns
erzielt.
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In
einer Umgebung, in der häufig
Fremdstoffe zugemischt sind, ist es bevorzugt, daß die Restaustenitmenge γR auf einen
Bereich von 10 bis 15 % festgesetzt wird, um das Zerbrechen der
Passivschicht zu verhindern.
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Außerdem wird
in einer Umgebung, in der Fremdstoffe von 5 ppm oder weniger zugemischt
sind und die Atmosphärentemperatur
hoch wird, die Dimensions-Stabilität fraglich.
Es ist daher bevorzugt, daß die
Abschreck-Austenitmenge γR
auf 2 % oder weniger festgelegt wird.
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Außerdem wurden
in diesem Test die inneren und äußeren Laufringe
aus Materialien innerhalb des Rahmens der Patentansprüche der
vorliegenden Erfindung hergestellt. Im Hinblick auf die Kosten wird
jedoch nur der äußere Laufring,
bei dem häufig
ein Abblättern
auftritt, aus solchen Materialien hergestellt, während der innere Laufring und
die Wälzkörper aus
normalem Lagerstahl hergestellt werden können.
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Wie
vorstehend angegeben, ist es bei einem erfindungsgemäßen Wälzlager
möglich,
die Oberflächenhärte HRC
eines Laufringes so einzustellen, daß sie 58 oder mehr beträgt, und
das feine Mo/V-Carbid wird so ausgeschieden, daß die Bildung eines voluminöses eutektischen
Carbids verhindert wird. Als Folge davon wird ein Abblättern als
Folge eines korrosiven Lochfraßes
in den Anfangsstufen deutlich verhindert, und es wird eine Passivschicht
mit einer verbesserten Abriebsbeständigkeit gebildet. Es ist dadurch
möglich,
die Wälzlebensdauer
in einem großen
Umfang zu verlängern,
verglichen mit derjenigen des Standes der Technik.