DE10022657A1 - Verfahren zur Oberflächenbehandlung, Gleitelement und Kolben - Google Patents
Verfahren zur Oberflächenbehandlung, Gleitelement und KolbenInfo
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Abstract
Diese Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Oberflächenbehandlung mit den Schritten der Herstellung einer eine spezifische Ammoniumverbindung oder wäßrigen Ammoniak und Magnesiumsilikofluorid enthaltenden Behandlungslösung, der Erhitzung der Behandlungslösung auf eine Temperatur von 70 bis 100 DEG C und des Einweichens des Aluminiums oder der Aluminiumlegierung in der Behandlungslösung; auf einen Kolben, dessen Oberfläche mit einem Film aus einem Gemisch von NH¶4¶MgAlF¶6¶ und MgAlF¶5¶ È 1,5 H¶2¶O oder einem Gemisch von NH¶4¶MgAlF¶6¶ und MgAl¶2¶F¶8¶ È 2H¶2¶O beschichtet ist; und auf ein aus Aluminium oder einem ähnlichen Werkstoff bestehendes Gleitelement, dessen Gleitfläche mit einem aus einem der vorgenannten Gemische bestehenden Film beschichtet ist, der eine kubische kristalline Struktur hat und keine kristalline Ausrichtung aufweist. DOLLAR A Die vorliegende Erfindung kann ein Verfahren zur Oberflächenbehandlung zur Verfügung stellen, das mit einfachen Ausrüstungen durchführbar ist, zur Senkung der Behandlungskosten führen kann und ein Aluminium bzw. eine Aluminiumlegierung mit hervorragender Abriebfestigkeit, Korrosionsbeständigkeit und anderen Eigenschaften, sowie Gleitelemente mit hervorragender Abriebfestigkeit und anderen Eigenschaften bereitstellen kann.
Description
Diese Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Oberflächenbehandlung von Alumi
nium oder Aluminiumlegierung und auf mit Hilfe des Verfahrens beschichtete Kolben sowie
auf einen Oberflächenfilm für Aluminium oder Aluminiumlegierung und auf Gleitelemente mit
einer damit beschichteten Gleitfläche.
Im besonderen bezieht sich diese Erfindung auf ein Verfahren zur Oberflächenbe
handlung, das mit einfachen Ausrüstungen durchführbar ist, die Behandlungskosten senkt
und dem Aluminium bzw. der Aluminiumlegierung eine hervorragende Abriebfestigkeit, Kor
rosionsbeständigkeit sowie andere Eigenschaften verleiht, sowie auf Kolben, die eine nach
diesem Verfahren durchgeführte Oberflächenbehandlung erhielten. Sie bezieht sich weiter
hin auf einen Oberflächenfilm, der für den Einsatz auf den Gleitflächen von Verbrennungs
motoren geeignet ist und sich durch hervorragende Abriebfestigkeit und Anfangsge
brauchsfähigkeit und ausgezeichnetes Ölhaltevermögen sowie andere Eigenschaften aus
zeichnet, und auf mit diesem Gleitfilm beschichtete Gleitelemente.
Die bisher herkömmlich angewandte Behandlung mit Alumite ist ein Verfahren zur an
odischen Oxidation von Aluminium im Säurebad mit dem Ziel der Herstellung eines harten
Aluminiumoxidfilmes auf der Aluminiumoberfläche. Dieses Verfahren hat jedoch den Nach
teil, daß Geräte für die Stromversorgung benötigt werden, und daß ein beträchtlicher Ko
stenaufwand infolge der langsamen Filmbildung erforderlich ist.
Andererseits wird die Wand eines Kolbens aus Aluminium oder Aluminiumlegierung als
Teil eines Verbrennungsmotors verzinnt. Obwohl mit dem Zinnfilm eine gute Anfangsge
brauchsfähigkeit erzielt wird, kann eine Wirkung im Sinne einer Verbesserung der Abriebfe
stigkeit nicht erwartet werden.
In Anbetracht der oben beschriebenen Probleme der herkömmlichen Verfahren zur
Oberflächenbehandlung wurden von den Erfindern umfangreiche Untersuchungen mit dem
Ziel der Entwicklung eines Verfahrens zur Oberflächenbehandlung durchgeführt, das mit
einfachen Geräten ausführbar ist und mit Hilfe dessen die Behandlungskosten gesenkt und
ein gleichmäßiger Film mit hervorragender Korrosionsbeständigkeit, Abriebfestigkeit und
anderen Eigenschaften hergestellt werden kann, sowie der Entwicklung von nach diesem
Verfahren oberflächenbehandelten Gleitelementen.
Im Ergebnis der Untersuchungen stellten die Erfinder fest, daß die oben beschriebe
nen Probleme durch ein Verfahren zur Oberflächenbehandlung gelöst werden können, das
die Schritte der Bereitstellung einer Magnesiumsilikofluorid (MgSiF6 . 6H2O) und eine spezi
elle Ammoniumverbindung oder ähnliche Verbindung enthaltenden Behandlungslösung
(oder wäßrigen Lösung), der Erhitzung dieser Behandlungslösung auf eine Temperatur im
Bereich von 70 bis 100°C und des Einweichens des Aluminiums oder der Aluminiumlegie
rung in dieser Behandlungslösung umfaßt.
Weiterhin wurde festgestellt, daß die oben beschriebenen Probleme auch durch die
Beschichtung der gesamten Oberfläche eines Gleitelements oder von dessen Gleitfläche mit
einem spezifischen Film aus einem Gemisch von NH4MgAlF6 und MgAlF5 . 1,5H2O oder ei
nem Gemisch von NH4MgAlF6 und MgAl2F8 . 2H2O gelöst werden können.
Weiterhin wurde festgestellt, daß die oben beschriebenen Probleme zum Beispiel auch
durch die Herstellung eines spezifischen, aus einem Gemisch von NH4MgAlF6 und MgAlF5 .
1,5H2O oder einem Gemisch von NH4MgAlF6 und MgAl2F8 . 2H2O bestehenden Filmes auf
der Oberfläche von Aluminium oder Aluminiumlegierung und darin dispergierten Siliziumteil
chen gelöst werden kann. Die vorliegende Erfindung wurde aus dieser Sicht realisiert.
Demzufolge wird gemäß einem ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung ein Verfah
ren zur Oberflächenbehandlung bereitgestellt, das die Schritte der Herstellung einer Be
handlungslösung, die eine Ammoniumverbindung, d. h. entweder Ammoniumborfluorid oder
Ammoniumchlorid, oder wäßriges Ammoniak und Magnesiumsilikofluorid (MgSiF6 . 6H2O)
enthält, der Erhitzung der Behandlungslösung auf eine Temperatur im Bereich 70 bis 100°C
und des Einweichens des Aluminiums oder Aluminiumlegierungen in der Behandlungslösung
umfaßt. In diesem Verfahren zur Oberflächenbehandlung enthält die vorgenannte Behand
lungslösung vorzugsweise 0,1 bis 20 Gewichtsanteile Magnesiumsilikofluorid und die als
Ammonium (NH4) dargestellten 0,1 bis 10 Gewichtsanteile der Ammoniumverbindung oder
des wäßrigen Ammoniaks. Die bei dieser Erfindung angewandte Ammoniumverbindung be
steht vorzugsweise in einer Verbindung, die eine Löslichkeit von mindestens 1 g/l in Wasser
besitzt und im gelösten Zustand in der Lage ist, der Lösung Ammoniumionen (NH4 +) zuzu
führen. In diesem spezifischen Falle wird Ammoniumborfluorid (NH4BF4) oder Ammonium
chlorid (NH4Cl) verwendet.
Weiterhin wird durch die vorliegende Erfindung ein Kolben bereitgestellt, der einer
Oberflächenbehandlung nach dem oben beschriebenen Verfahren zur Oberflächenbehand
lung unterzogen wurde.
Gemäß einem zweiten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Kolben bereitge
stellt, dessen Oberfläche mit einem aus einem Gemisch von NH4MgAlF6 und MgAlF5 .
1,5H2O oder einem Gemisch von NH4MgAlF6 und MgAl2F8 . 2H2O bestehenden Film be
schichtet wird, wobei vorzugsweise die gesamte Oberfläche des Kolbens einschließlich Kol
benringnuten, Kolbenbolzennabe, Wand, Kolbenkopf und Kolbeninnenfläche mit dem Film
beschichtet wird. Bei diesem Kolben liegt die Schichtdicke des Filmes vorzugsweise im Be
reich 1 bis 20 µm.
Gemäß einem dritten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Gleitelement aus
einem aus Aluminium oder Aluminiumlegierung bestehenden Grundmetall bereitgestellt, wo
bei die gesamte Oberfläche des Gleitelements oder dessen Gleitfläche mit einem Film aus
einem Gemisch von NH4MgAlF6 und MgAlF5 . 1,5H2O oder einem Gemisch von NH4MgAlF6
und MgAl2F8 . 2H2O beschichtet ist, eine kubische Kristallstruktur hat und keine kristalline
Ausrichtung aufweist.
Weiterhin wird ein Gleitelement bereitgestellt, dessen gesamte Oberfläche oder des
sen Gleitfläche mit einem Film einer Dicke von 1 bis 20 µm beschichtet ist und aus einer
Vielzahl von Haufwerken mit einer Größe von 1 bis 20 µm besteht, wobei jedes Haufwerk
durch Mikrokristalle mit einer Größe von 1 µm oder kleiner gebildet wird.
Gemäß einem vierten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Film zur Oberflä
chenbehandlung von Aluminiumlegierungen bereitgestellt, der auf der Oberfläche von Alu
minium oder Aluminiumlegierung gebildet wird sowie aus einem Gemisch von NH4MgAlF6
und MgAlF5 . 1,5H2O oder einem Gemisch von NH4MgAlF6 und MgAl2F8 . 2H2O besteht und
in dem Siliziumteilchen dispergiert sind, wobei der Anteil der im Film dispergierten Silizium
teilchen im Bereich von 1 bis 24 Gew.-% und vorzugsweise 6 bis 24 Gew.-% und der Anteil
von Silizium in der Aluminiumlegierung im Bereich 4 bis 24 Gew.-% und 7 bis 24 Gew.-%
liegt.
Die Erfindung soll an Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnungen erläutert werden. In
den Zeichnungen zeigen:
Bild 1 ist eine schematische Darstellung eines Kolbens gemäß der vorliegenden Erfin
dung;
Bild 2 ist eine schematische Ansicht eines Oberflächenbehandlungsfilmes gemäß der
vorliegenden Erfindung;
Bild 3 ist eine schematische Ansicht eines Oberflächenbehandlungsfilmes gemäß der
vorliegenden Erfindung;
Bild 4 ist eine schematische Ansicht des Querschnittes eines Filmes;
Bild 5 ist ein Röntgenbeugungsdiagramm eines mit der Behandlungslösung 1 des Bei
spiels 1 erzeugten Filmes;
Bild 6 ist ein Röntgenbeugungsdiagramm eines mit der Behandlungslösung 2 des Bei
spiels 1 erzeugten Filmes;
Bild 7 ist ein Diagramm mit Darstellung der Querschnittsformen der in den Abriebver
suchen festgestellten Kratzspuren;
Bild 8 ist eine grafische Darstellung des in den Abriebversuchen festgestellten Ver
schleißausmaßes;
Bild 9 ist eine elektronenmikroskopische Aufnahme eines mit der Behandlungslösung 1
des Beispiels 1 erzeugten Filmes;
Bild 10 ist eine elektronenmikroskopische Aufnahme eines mit der Behandlungslösung
2 des Beispiels 1 erzeugten Filmes;
Bild 11 ist eine Mikroaufnahme eines Querschnittes eines mit der Behandlungslösung
1 des Beispiels 1 erzeugten Filmes;
Bild 12 ist eine Mikroaufnahme eines Querschnittes eines mit der Behandlungslösung
2 des Beispiels 1 erzeugten Filmes;
Bild 13 ist eine grafische Darstellung der Ergebnisse der in Beispiel 5 durchgeführten
Abriebfestigkeitsversuche;
Bild 14 ist ein Röntgenbeugungsdiagramm eines mit der Behandlungslösung 3 des
Beispiels 6 erzeugten Filmes;
Bild 15 ist ein Röntgenbeugungsdiagramm eines mit der Behandlungslösung 4 des
Beispiels 7 erzeugten Filmes; und
Bild 16 ist ein Röntgenbeugungsdiagramm eines mit der Behandlungslösung 5 des
Beispiels 8 erzeugten Filmes.
Die in diesen Bildern angegebenen Bezugszahlen haben folgende Bedeutung: 1 - Kol
ben; 2 - Grundmetall; 3 - Film; 4 - Ringnut; 5 - Kolbenwand; 6 - Bolzenbohrung; 7 - Mikrokri
stall; 8 - Haufwerk von Mikrokristallen; 9 - Silizium; 10 - Aluminiumlegierung; 11 - Film auf
Aluminiumoberfläche.
Zunächst wird nachstehend das Verfahren zur Oberflächenbehandlung gemäß dem
ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung beschrieben.
Das Verfahren zur Oberflächenbehandlung entsprechend der vorliegenden Erfindung
umfaßt die Schritte der Bereitstellung einer Magnesiumsilikofluorid (MgSiF6 . 6H2O) und eine
spezielle Ammoniumverbindung oder wäßrigen Ammoniak enthaltenden Behandlungslö
sung, der Erhitzung dieser Behandlungslösung auf eine Temperatur im Bereich von 70 bis
100°C und des Einweichens des Aluminiums oder der Aluminiumlegierung in dieser Be
handlungslösung.
Die in der vorliegenden Erfindung angewandte Ammoniumverbindung besteht vor
zugsweise aus einer Verbindung mit einer Löslichkeit von mindestens 1 g/l in Wasser und ist
im gelösten Zustand in der Lage, der Lösung Ammoniumionen (NH4 +) zuzuführen. In diesem
spezifischen Falle wird Ammoniumborfluorid oder Ammoniumchlorid verwendet. Das wäßri
ge Ammoniak kann in normaler Konzentration verwendet werden.
Die in der vorliegenden Erfindung verwendete Behandlungslösung enthält vorzugswei
se 0,1 bis 20 Gewichtsanteile und am günstigsten 0,2 bis 15 Gewichtsanteile Magnesiumsili
kofluorid (MgSiF6 . 6H2O) und 0,01 bis 10 als Ammonium (NH4) dargestellte Gewichtsanteile
und am günstigsten 0,02 bis 5 Gewichtsanteile der vorgenannten Ammoniumverbindung
oder einer ähnlichen Verbindung pro 100 Gewichtsanteile Wasser. Diese Behandlungslö
sung gestattet die Herstellung eines Filmes mit einer höheren Einheitlichkeit, Abriebfestigkeit
und Korrosionsbeständigkeit auf der Oberfläche von Aluminium oder Aluminiumlegierungen.
Wenn der Gehalt an Magnesiumsilikofluorid (MgSiF6 . 6H2O) weniger als 0,1 Ge
wichtsanteile beträgt oder wenn der als Ammonium (NH4) dargestellte Gehalt an Ammoni
umverbindung oder einer ähnlichen Verbindung in der in der vorliegenden Erfindung ver
wendeten Behandlungslösung unter 0,01 Gewichtsanteilen liegt, wird die Reaktion verzögert
und die Behandlungszeit übermäßig verlängert.
Wenn andererseits der Gehalt an Magnesiumsilikofluorid (MgSiF6 . 6H2O) höher als 20
Gewichtsanteile ist oder wenn der als Ammonium (NH4) dargestellte Gehalt an Ammonium
verbindung oder einer ähnlichen Verbindung größer als 10 Gewichtsanteile ist, kann dies die
Auflösung der Verbindung erschweren.
Der gemäß der vorliegenden Erfindung auf seiner Oberfläche zu beschichtende Werk
stoff ist Aluminium oder Aluminiumlegierung. Spezifische Beispiele sind unter anderen reines
Aluminium, Flachaluminiumwerkstoffe, Aluminiumgußwerkstoffe und Aluminiumdruckguß
werkstoffe. Die vorliegende Erfindung kann bei allen vorgenannten Werkstoffen angewandt
werden und bewirkt im Ergebnis der Oberflächenbehandlung die Verbesserung der Abrieb
festigkeit, Korrosionsbeständigkeit und anderer Eigenschaften.
Die Vorbehandlung eines für die Oberflächenbehandlung vorgesehenen Werkstoffes
kann einfach durch Beseitigung der anhaftenden Verunreinigungen (z. B. Öl) erfolgen. Die
Oberflächenbehandlung kann jedoch erfolgen, nachdem der Werkstoff einem alkalischen
Ätzprozeß mit Natriumhydroxid oder einer ähnlichen Substanz und einer sauren Reinigung
unterzogen wurde.
Gemäß der vorliegenden Erfindung wird das für die Oberflächenbehandlung vorgese
hene Aluminium oder die Aluminiumlegierung in der vorgenannten Behandlungslösung (oder
wäßrigen Lösung) eingeweicht.
Die Temperatur der Behandlungslösung, in der das Aluminium oder die Aluminiumle
gierung eingeweicht wird, liegt gewöhnlich im Bereich 70 bis 100°C, vorzugsweise 75 bis
99°C und am günstigsten 80 bis 98°C. Wenn die Temperatur der Behandlungslösung niedriger
als 70°C ist, wird die Reaktion verzögert und die Behandlungszeit übermäßig verlängert.
Wenn andererseits die Temperatur der Behandlungslösung über 100°C liegt, führt dies zu
einer erhöhten Verdampfung von Behandlungslösung.
In bezug auf die Behandlungszeit reicht es für die Zwecke der Oberflächenbehandlung
aus, den Werkstoff für einen Zeitraum von etwa 2 Minuten in der Behandlungslösung einzu
weichen, da die filmbildende Reaktion in einer Zeit von etwa 1 Minute abgeschlossen ist.
Man muß davon ausgehen, daß der Werkstoff nach erfolgter Filmbildung problemlos noch
für weitere 30 Minuten oder mehr in der Behandlungslösung eingeweicht verbleiben kann,
da dieser Film eine Schutzwirkung hat.
Der nach dem oben beschriebenen Verfahren zur Oberflächenbehandlung gemäß der
vorliegenden Erfindung auf Aluminium oder einem ähnlichen Werkstoff gebildete Oberflä
chenfilm hat eine Schutzwirkung und führt somit zu einer Verbesserung der Korrosionsbe
ständigkeit des Werkstoffes auf Aluminiumbasis. Weiterhin besitzt der so gebildete Oberflä
chenfilm eine ausgezeichnete Abriebfestigkeit.
Da andererseits das Verfahren zur Oberflächenbehandlung gemäß der vorliegenden
Erfindung keine Geräte zur Stromversorgung benötigt, führt dies zu einer Vereinfachung der
mechanischen Einrichtung und ist aus diesem Grunde aus der Sicht des Kostenaufwandes
sehr vorteilhaft. Außerdem ermöglicht das Verfahren zur Oberflächenbehandlung gemäß der
vorliegenden Erfindung im Vergleich zu herkömmlichen Methoden der Oberflächenbehand
lung eine schnellere Filmbildung auf der Oberfläche des Aluminiums oder ähnlicher Werk
stoffe und hat somit eine höhere Produktivität.
Im folgenden wird der Kolben entsprechend dem zweiten Aspekt der vorliegenden Er
findung beschrieben.
Der Kolben der vorliegenden Erfindung wurde einer Oberflächenbehandlung gemäß
einem Verfahren zur Oberflächenbehandlung mit den Schritten der Bereitstellung einer Ma
gnesiumsilikofluorid (MgSiF6 . 6H2O) und die vorgenannte spezielle Ammoniumverbindung
oder ähnliche Verbindung enthaltenden Behandlungslösung (oder wäßrigen Lösung), der
Erhitzung dieser Behandlungslösung auf eine Temperatur im Bereich von 70 bis 100°C und
des Einweichens des Aluminiums oder der Aluminiumlegierung in dieser Behandlungslösung
unterzogen. In diesem Verfahren enthält die vorgenannte Behandlungslösung vorzugsweise
0,1 bis 20 Gewichtsanteile Magnesiumsilikofluorid (MgSiF6 . 6H2O) und die als Ammonium
(NH4) dargestellten 0,1 bis 10 Gewichtsanteile der vorgenannten Ammoniumverbindung pro
100 Gewichtsanteile Wasser.
Vor der Erzeugung eines Filmes gemäß dem oben beschriebenen Verfahren zur
Oberflächenbehandlung wird der Kolben gemäß der vorliegenden Erfindung mit einem orga
nischen Lösungsmittel, einem Entfettungsmittel und ähnlichen Mitteln gereinigt. Die vorlie
gende Erfindung kann für eine breite Palette von normalen Motorkolben aus Aluminiumlegie
rung eingesetzt werden.
Der gereinigte Motorkolben wird nach dem oben beschriebenen Verfahren zur Ober
flächenbehandlung in der Behandlungslösung eingeweicht. Dadurch wird auf der Oberfläche
des Kolbens ein Film aus einem Gemisch von NH4MgAlF6 und MgAlF5 . 1,5H2O oder einem
Gemisch von NH4MgAlF6 und MgAl2F8 . 2H2O gebildet. Bei dieser Behandlung wird ein Ge
misch von NH4MgAlF6 und MgAlF5 . 1,5H2O oder einem Gemisch von NH4MgAlF6 und
MgAl2F8 . 2H2O in einer solchen Weise aufgetragen, daß in dem Falle, daß die bereitge
stellte Menge an Ammonium (NH4) für die Filmbildung allein aus NH4MgAlF8 nicht ausrei
chend ist, MgAlF5 . 1,5H2O oder MgAl2F8 . 2H2O durch Zumischung zu NH4MgAlF6 auskri
stallisiert. Während dieses Prozesses kann es zur teilweisen Bildung eines Filmes nur aus
NH4MgAlF6 kommen. Beide vorgenannte Filme besitzen eine ausgezeichnete Abriebfestig
keit.
In bezug auf die Behandlungszeit reicht es für die Zwecke der Oberflächenbehandlung
aus, den Kolben für einen Zeitraum von etwa 2 Minuten und vorzugsweise 2 bis 10 Minuten
in der Behandlungslösung einzuweichen, da die filmbildende Reaktion ähnlich wie in dem
oben beschriebenen Verfahren zur Oberflächenbehandlung in einer Zeit von etwa 1 Minute
abgeschlossen ist. Man muß davon ausgehen, daß der Werkstoff nach erfolgter Filmbildung
problemlos noch für weitere 30 Minuten oder mehr in der Behandlungslösung eingeweicht
verbleiben kann, da dieser Film eine Schutzwirkung hat.
An dem Kolben gemäß der in vorstehend beschriebener Art und Weise realisierten
Erfindung wird die Oberfläche mit einem Film aus einem Gemisch von NH4MgAlF6 und
MgAlF5 . 1,5H2O oder einem Gemisch von NH4MgAlF6 und MgAl2F8 . 2H2O sowie wahlweise
mit einem nur aus NH4MgAlF6 bestehenden Film beschichtet, wobei sich diese Oberfläche
durch hervorragende Oberflächeneigenschaften auszeichnet. Mit diesem Film lassen sich
günstige Wirkungen erzielen, selbst wenn er auf den verschiedenen Teilen des Kolbens wie
Kolbenringnuten, Kolbenbolzennabe, Kolbenwand, Kolbenkopf und alle Seitenflächen gebil
det wird. Es ist jedoch vorzugsweise anzustreben, daß die gesamte Oberfläche des Kolbens
einschließlich dieser Teile mit dem Film überzogen wird.
Der vorstehend beschriebene Kolben gemäß der vorliegenden Erfindung ist nicht so
weich wie herkömmliche Kolben, die zum Beispiel verzinnt wurden, hat aber eine hervorra
gende Abriebfestigkeit und sehr gute Standfestigkeit.
Im folgenden wird das Gleitelement gemäß dem dritten Aspekt der vorliegenden Erfin
dung beschrieben.
Das Gleitelement gemäß der vorliegenden Erfindung wird aus einem aus Aluminium
oder Aluminiumlegierung bestehenden Grundmetall gefertigt, und die gesamte Oberfläche
des Gleitelements oder dessen Gleitfläche wird mit einem Film aus einem Gemisch von
NH4MgAlF6 und MgAlF5 . 1,5H2O oder einem Gemisch von NH4MgAlF6 und MgAl2F8 . 2H2O
beschichtet, hat eine kubische Kristallstruktur und weist keine kristalline Ausrichtung auf
weist. Jeder der vorstehend genannten Filme hat eine hervorragende Abriebfestigkeit, wobei
der Film auch nur aus NH4MgAlF6 bestehen kann.
Weiterhin ist das erfindungsgemäße Gleitelement so gestaltet, daß die gesamte Ober
fläche des Gleitelements oder dessen Gleitfläche mit einem Film einer Dicke von 1 bis
20 µm beschichtet ist und aus einer Vielzahl von Haufwerken mit einer Größe von 1 bis 20 µm
besteht, wobei jedes Haufwerk durch Mikrokristalle mit einer Größe von 1 µm oder kleiner
gebildet wird.
Dieses Gleitelement wird nachstehend unter Bezugnahme auf Bild 1 näher beschrie
ben.
Unter Bezugnahme auf Bild 1 wird ein Kolben 1 für den Einsatz als Gleitelement in
einem Verbrennungsmotor aus einem aus einer Aluminiumlegierung bestehenden Grund
metall 2 gefertigt. Die Oberfläche des Grundmetalls wird mit einem Film 3 zur Verbesserung
ihrer Gleiteigenschaften beschichtet. Die Wand 5 des Kolbens gleitet entlang der Innenwand
einer das Gegenelement bildenden Zylinderbohrung, die Ringnuten 4 gleiten an den Kolben
ringen, und die Bolzenbohrung 6 gleitet entlang eines Kolbenbolzens.
Beispielhaft wird eine Legierung Al-Si-Cu-Ni-Mg oder eine ähnliche Legierung als
Grundmetall 2 eingesetzt. Spezifische Beispiele der Legierung umfassen AC8A, AC8B,
AC9A und AC9B.
Der Film 3 wird auf der Oberfläche des Kolbens 1 gebildet, indem der Kolben 1 einer
Behandlung zur chemischen Umwandlung unterzogen wird. Dieser Film 3 kann in einer aus
einem Gemisch von NH4MgAlF6 und MgAlF5 . 1,5H2O oder einem Gemisch von NH4MgAlF6
und MgAl2F8 . 2H2O gebildeten Schicht bestehen. Wahlweise kann dieser Film 3 durch eine
nur aus NH4MgAlF6 bestehenden Schicht gebildet werden. Selbst wenn der Film 3 eine der
genannten Zusammensetzungen hat, besitzt er eine kubische Kristallstruktur und weist keine
kristalline Ausrichtung auf.
Dieser Film 3 besteht aus Mikrokristallen 7 mit einer Größe von 1 µm oder kleiner.
Diese Mikrokristalle 7 bilden zusammen eine Vielzahl von Haufwerken 8 mit einer Größe von
1 bis 20 µm, und diese Haufwerke 8 überziehen die Oberfläche des Grundmetalls bis zu
einer Dicke von 1 bis 20 µm (Bild 2 und 3). Dieser Film bildet eine neue Gleitfläche. Die
Struktur dieser Haufwerke 8 ist entsprechend des Gehaltes an MgAlF5 . 1,5H2O oder
MgAl2F8 . 2H2O im Gemisch mit NH4MgAlF6 unterschiedlich.
Diese den Film 3 bildenden Mikrokristalle 7 und Haufwerke 8 bewirken eine Vergröße
rung der Gleitfläche und somit eine Verbesserung des Ölhaltevermögens. Da die Haufwerke
8 zum Verschleiß neigen, zeigt die Gleitfläche eine gute Anfangsgebrauchsfähigkeit. Diese
Verbesserungen bei den Verschleißeigenschaften wirken sich in einer höheren Standfestig
keit des Gleitelements, einer verminderten Reibung und eines geringeren Kraftstoffverbrau
ches aus.
Schließlich wird im folgenden der Oberflächenfilm gemäß dem vierten Aspekt der vor
liegenden Erfindung beschrieben.
Der erfindungsgemäße Oberflächenfilm für Aluminiumlegierungen ist ein Film, der auf
der Oberfläche von Aluminium oder Aluminiumlegierung hergestellt wird, aus einem Ge
misch von NH4MgAlF6 und MgAlF5 . 1,5H2O oder einem Gemisch von NH4MgAlF6 und
MgAl2F8 . 2H2O besteht und darin dispergierte Siliziumteilchen umfaßt. Wahlweise kann die
ser Film durch eine nur aus NH4MgAlF6 bestehenden Schicht gebildet werden. Weiterhin
liegt der Anteil der im Film dispergierten Siliziumteilchen im Bereich von 1 bis 24 Gew.-%
und vorzugsweise 6 bis 24 Gew.-% und der Anteil von Silizium in der vorgenannten Alumini
umlegierung im Bereich 4 bis 24 Gew.-% und vorzugsweise 7 bis 24 Gew.-%.
Die gemäß der vorliegenden Erfindung erzeugte Struktur des Filmes wird in Bild 4 dar
gestellt. Die Aluminiumlegierung des Grundmetalles enthält 4 bis 24 Gew.-% Silizium 9, und
eutektisches Silizium oder proeutektisches Silizium wird in der Aluminiummatrix dispergiert.
Die Oberfläche der Aluminiumlegierung wird mit einem aus einem Gemisch von NH4MgAlF6
und MgAlF5 . 1,5H2O oder einem Gemisch von NH4MgAlF6 und MgAl2F8 . 2H2O bestehenden
Film beschichtet, und Siliziumteilchen ähnlich dem in dem Grundmetal aus Aluminiumlegie
rung dispergierten eutektischen Silizium oder proeutektischen Silizium werden in diesem
Film dispergiert.
Die vorstehend beschriebene Struktur des erfindungsgemäßen Oberflächenbehand
lungsfilmes kann in der folgenden Art und Weise erzielt werden.
Eine Aluminiumlegierung mit einem Gehalt von 4 bis 24 Gew.-% Silizium (Si) wird mit
einer organischen Säure, einem Entfettungsmittel oder ähnlichen Mittel entfettet und danach
einem alkalischen Ätzprozeß mit Natriumhydroxid oder einer ähnlichen Substanz sowie einer
sauren Reinigung unterzogen. Danach wird eine Magnesiumsilikofluorid (MgSiF6 . 6H2O)
enthaltende Behandlungslösung (oder wäßrigen Lösung) und eine Ammoniumverbindung
auf eine Temperatur im Bereich von 70 bis 100°C erhitzt und die Aluminiumlegierung darin
für eine Zeit von etwa 2 bis 10 Minuten eingeweicht.
Gemäß dem vorstehend beschriebenen Verfahren wird das in der Oberfläche der
Aluminiumlegierung vorhandene Aluminium in der Behandlungslösung vorzugsweise gelöst.
Gleichzeitig reagiert das gelöste Aluminium (Al) mit dem in der Lösung vorhandenen Fluor
(F), Magnesium (Mg) und Ammonium (NH4) und bildet einen Film aus einem Gemisch von
NH4MgAlF6 und MgAlF5 . 1,5H2O oder einem Gemisch von NH4MgAlF6 und MgAl2F8 . 2H2O.
Dieser Film wird auf die Oberfläche der Aluminiumlegierung aufgetragen und enthält Silizi
umteilchen, die in der Behandlungslösung schwer löslich sind. Somit entsteht ein Film mit
darin dispergiertem Silizium.
Man muß jedoch davon ausgehen, daß in dem vorstehend beschriebenen Verfahren
die Entfettung mit Hilfe eines organischen Lösungsmittels, Entfettungsmittels oder eines
ähnlichen Mittels, der alkalische Ätzprozeß sowie die saure Reinigung der Reinigung des
Grundmetalls dienen und nicht direkt für die Herstellung der erfindungsgemäßen Filmstruktur
erforderlich sind.
Die vorliegende Erfindung wird unter Bezugnahme auf die folgenden Beispiele näher
beschrieben. Diese Beispiele sind jedoch nicht als Einschränkung des Geltungsbereiches
der vorliegenden Erfindung aufzufassen.
Das Verfahren zur Oberflächenbehandlung von Aluminium oder Aluminiumlegierungen
erfordert nur einfache Ausrüstungen, senkt die Behandlungskosten und bildet einen Film mit
hervorragender Abriebfestigkeit, Korrosionsbeständigkeit sowie andere Eigenschaften.
Das heißt, daß nach der vorliegenden Erfindung die mechanische Ausrüstung verein
facht werden kann, da die Behandlungsbedingungen unkompliziert sind und das entstehen
de beschichtete Aluminium oder ähnliche Material eine hervorragende Abriebfestigkeit hat
und eine Verminderung der Reibungsverluste bewirken kann. Weiterhin besitzt der mit dem
erfindungsgemäßen Verfahren erzeugte Film Schutzeigenschaften, so daß er unabhängig
von den Behandlungsbedingungen in einer gleichmäßigen Schicht über die gesamte Ober
fläche des Aluminiums oder ähnlichen Materials aufgetragen wird, und weist wenig Un
gleichmäßigkeiten in der Filmdicke auf. Weiterhin besitzt der in dieser Weise hergestellte
Film eine ausgezeichnete Korrosionsbeständigkeit und weist selbst unter aggressiven Um
gebungsbedingungen eine entsprechende Abriebfestigkeit auf.
Weiterhin besitzen die Kolben, die einer Oberflächenbehandlung entsprechend dem
erfindungsgemäßen Verfahren unterzogen wurden, eine ausgezeichnete Abriebfestigkeit,
Korrosionsbeständigkeit sowie andere Eigenschaften. Dementsprechend zeichnen sie sich
durch hervorragende Standfestigkeit aus und sind für einen effektiven Einsatz als Kolben für
verschiedene Motoren geeignet.
Weiterhin kann die Standfestigkeit der Gleitelemente von Motoren, Kompressoren und
ähnlichen Maschinen durch Beschichten der Gleitflächen der aus Aluminium oder Alumini
umlegierung gefertigten Gleitelemente gemäß der vorliegenden Erfindung verbessert wer
den. Durch die Beschichtung von Motorkolben zum Beispiel ist es möglich, Verbesserungen
in bezug auf Abriebfestigkeit, Anfangsgebrauchsfähigkeit, Ölhaltevermögen sowie andere
Eigenschaften zu erzielen. Das wirkt sich in einer Erhöhung der Standfestigkeit, Verringe
rung der Reibung, Verbesserung der Motorleistung und Verringerung des Kraftstoffverbrau
ches aus und ist demzufolge ein wichtiger Faktor aus wirtschaftlicher Sicht.
Hier handelt es sich um ein Beispiel, bei dem eine Aluminiumlegierung einer Oberflä
chenbehandlung unter Einsatz von Magnesiumsilikofluorid (MgSiF6 . 6H2O) und Ammonium
silikofluorid [(NH4)2SiF6] enthaltenden Behandlungslösungen (oder wäßrigen Lösungen) un
terzogen wurde.
0,67 Gewichtsanteile Magnesiumsilikofluorid (MgSiF6 . 6H2O) und 0,13 Gewichtsan
teile Ammoniumsilikofluorid [(NH4)2SiF6] wurden in 100 Gewichtsanteilen Wasser gelöst.
Diese wäßrige Lösung wurde auf 90°C erhitzt und als Behandlungslösung 1 verwendet. Ein
Probekörper aus Aluminiumguß AC8A-T6 mit einem Durchmesser von 50 mm und einer
Dicke von 5 mm wurde mit einem organischen Lösungsmittel und einem Entfettungsmittel
gereinigt und anschließend durch Einweichen in dieser Behandlungslösung 1 für die Dauer
von 5 Minuten oberflächenbehandelt.
Danach wurden 0,67 Gewichtsanteile Magnesiumsilikofluorid (MgSiF6 . 6H2O) und 0,33
Gewichtsanteile Ammoniumsilikofluorid [(NH4)2SiF6] in 100 Gewichtsanteilen Wasser gelöst.
Diese wäßrige Lösung wurde auf 90°C erhitzt und als Behandlungslösung 2 verwendet. Ein
Probekörper aus Aluminiumguß AC8A-T6 mit einem Durchmesser von 50 mm und einer
Dicke von 5 mm wurde mit einem organischen Lösungsmittel und einem Entfettungsmittel
gereinigt und anschließend durch Einweichen in dieser Behandlungslösung 2 für die Dauer
von 5 Minuten oberflächenbehandelt.
Bild 5 zeigt die Ergebnisse der Analyse des gebildeten Filmes mit Hilfe eines Röntgen
diffraktometers für den mit der vorgenannten Behandlungslösung 1 oberflächenbehandelten
Probekörper.
Aus Bild 5 ist ersichtlich, daß im Ergebnis der Behandlung mit Behandlungslösung 1
ein aus einem Gemisch von NH4MgAlF6 und MgAlF5 . 1,5H2O oder einem Gemisch von
NH4MgAlF6 und MgAl2F8 . 2H2O bestehender Film auf der Oberfläche des Probekörpers aus
Aluminiumguß gebildet wurde. Dieses Röntgenbeugungsdiagramm zeigt jedoch sowohl das
Röntgenbeugungsspektrum des gebildeten Filmes als auch die Röntgenbeugungsspektren
des Aluminiums (Al) als dem Grundmetall (d. h. des Werkstoffes AC8A-T6) und des im
Grundmetall enthaltenen Siliziums (Si). Aus diesem Röntgenbeugungsdiagramm ist eben
falls ersichtlich, daß der gebildete Film keine kristalline Ausrichtung aufwies.
Bild 6 zeigt die Ergebnisse der Analyse des gebildeten Filmes mit Hilfe eines Röntgen
diffraktometers für den mit der vorgenannten Behandlungslösung 2 oberflächenbehandelten
Probekörper.
Aus Bild 6 ist ersichtlich, daß im Ergebnis der Behandlung mit Behandlungslösung 2
ein Film aus NH4MgAlF6 auf der Oberfläche des Probekörpers aus Aluminiumguß gebildet
wurde. Dieses Röntgenbeugungsdiagramm zeigt jedoch sowohl das Röntgenbeugungs
spektrum des gebildeten Filmes als auch die Röntgenbeugungsspektren des Aluminiums
(Al) als dem Grundmetall (d. h. des Werkstoffes AC8A-T6) und des im Grundmetall enthalte
nen Siliziums (Si). Aus diesem Röntgenbeugungsdiagramm ist ebenfalls ersichtlich, daß der
gebildete Film keine kristalline Ausrichtung aufwies.
An den Probekörpern, die der erfindungsgemäßen Oberflächenbehandlung unter Ein
satz der vorgenannten Behandlungslösung 1 oder 2 unterzogen worden waren, wurden Ku
gel-Scheiben-Abriebversuche unter Verwendung des wärmebehandelten Werkstoffes
SCM435 als Gegenwerkstoff durchgeführt. Weiterhin wurde an einem Probekörper (aus dem
Werkstoff AC8A-T6), der keiner Oberflächenbehandlung unterzogen wurde, ein Kugel-
Scheiben-Abriebversuch in der gleichen Weise durchgeführt.
Die Querschnittsformen (oder -profile) der dadurch erzeugten Kratzspuren werden in
Bild 7 dargestellt.
Die im Ergebnis der Kugel-Scheiben-Versuche erhaltenen Verschleißausmaße werden
in Bild 8 gezeigt.
Aus Bild 7 ist ersichtlich, daß die der erfindungsgemäßen Oberflächenbehandlung un
ter Anwendung der vorgenannten Behandlungslösung 1 oder 2 unterzogenen Probekörper
im Vergleich zu den Probekörpern ohne Oberflächenbehandlung eine hervorragende Ab
riebfestigkeit aufwiesen.
Aus Bild 8 ist ersichtlich, daß die der erfindungsgemäßen Oberflächenbehandlung un
ter Anwendung der vorgenannten Behandlungslösung 1 oder 2 unterzogenen Probekörper
ein Verschleißausmaß von etwa 1/20 des Verschleißausmaßes des nicht oberflächenbehan
delten Probekörpers aufwiesen und sich daher durch eine hervorragende Abriebfestigkeit
auszeichneten.
Weiterhin kann festgestellt werden, daß unabhängig davon, ob der im Ergebnis der
Oberflächenbehandlung gebildete Film nur aus NH4MgAlF6, einem Gemisch von
NH4MgAlF6 und MgAlF5 . 1,5H2O oder einem Gemisch von NH4MgAlF6 und MgAl2F8 . 2H2O
bestand, die der Oberflächenbehandlung unterzogenen Probekörper im Vergleich zu den
Probekörpern ohne Oberflächenbehandlung eine deutliche Verbesserung der Abriebfestig
keit aufwiesen.
Bild 9 ist eine elektronenmikroskopische Aufnahme des gebildeten Filmes für den der
Oberflächenbehandlung unter Einsatz der vorgenannten Behandlungslösung 1 unterzoge
nen Probekörper. Bild 2 ist eine schematische Ansicht zum Bild 9.
Aus Bild 2 und 9 ist ersichtlich, daß der Film aus Mikrokristallen 7 mit einer Größe von
1 µm oder darunter besteht und daß diese Mikrokristalle sich zur Bildung einer Vielzahl von
Haufwerken 8 mit einer Größe von 1 bis 20 µm zusammenfinden. Weiterhin ist ersichtlich,
daß die Vielzahl der Haufwerke 8 die Oberfläche des Grundmetalls (d. h. des Werkstoffes
AC8A-T6) bedeckt und so einen Film bildet.
Bild 10 ist eine elektronenmikroskopische Aufnahme des gebildeten Filmes für den der
Oberflächenbehandlung unter Einsatz der vorgenannten Behandlungslösung 2 unterzoge
nen Probekörper. Bild 3 ist eine schematische Ansicht zum Bild 10.
Aus Bild 3 und 10 ist ersichtlich, daß der Film aus Mikrokristallen 7 mit einer Größe von
1 µm oder darunter besteht und daß diese Mikrokristalle sich zur Bildung einer Vielzahl von
Haufwerken 8 mit einer Größe von 1 bis 20 µm zusammenfinden. Weiterhin ist ersichtlich,
daß die Vielzahl der Haufwerke 8 die Oberfläche des Grundmetalls (d. h. des Werkstoffes
AC8A-T6) bedeckt und so einen Film bildet.
Aus Bild 9 und 10 ist auch ersichtlich, daß die Struktur dieser Haufwerke 8 entspre
chend der Zusammensetzung des Filmes, d. h. des Gehaltes an MgAlF5 . 1,5H2O oder
MgAl2F8 . 2H2O im Gemisch mit NH4MgAlF6 unterschiedlich ist (siehe Bild 2 und 3).
Die Bilder 11 und 12 sind Mikroaufnahmen eines Querschnittes des gebildeten Filmes
für die der Oberflächenbehandlung unter Einsatz der Behandlungslösung 1 oder 2 unterzo
genen Probekörper. Bild 4 ist eine schematische Ansicht zu den Bildern 11 und 12.
Aus Bild 4, 11 und 12 ist ersichtlich, daß ein Film mit einer Dicke von etwa 6 µm auf
der Oberfläche des Grundmetalls (d. h. des Werkstoffes AC8A-T6) gebildet wurde. Außer
dem kann festgestellt werden, daß aus dem Grundmetall (d. h. dem Werkstoff AC8A-T6)
stammende Silizium-(Si-)-Teilchen in den in diesen Mikroaufnahmen gezeigten Filmen ent
halten sind. Das ist darauf zurückzuführen, daß die in dem Grundmetall (d. h. dem Werkstoff
AC8A-T6) enthaltenen Siliziumteilchen an der Oberfläche des Grundmetalls verblieben und
während des Prozesses der Oberflächenbehandlung in den Film einbezogen wurden.
Ein Probekörper aus Aluminiumguß AC8A-T6 mit einem Durchmesser von 50 mm und
einer Dicke von 5 mm wurde mit einem organischen Lösungsmittel und einem Entfettungs
mittel gereinigt und anschließend durch Einweichen in einer Behandlungslösung ähnlich der
Behandlungslösung 2 des oben genannten Beispiels 1 für die Dauer von 5 Minuten oberflä
chenbehandelt.
An dem der oben beschriebenen Oberflächenbehandlung unterzogenen Probekörper
(d. h. dem Probekörper des Beispiels 2) und einem nicht der oben beschriebenen Oberflä
chenbehandlung unterzogenen Probekörper (d. h. einem unbehandelten Probekörper) wurde
die Korrosionsbeständigkeit in Salzwasser-Sprühversuchen bewertet.
Aus den in dieser Weise ermittelten Ergebnissen ist ersichtlich, daß der Probekörper
der vorliegenden Erfindung eine Schutzwirkung aufwies und der durch die oben beschriebe
ne Oberflächenbehandlung gebildete Oberflächenfilm eine Verbesserung der Korrosionsbe
ständigkeit von Aluminium oder Aluminiumlegierung bewirkte.
Ein Probekörper aus Aluminiumguß AC8A-T6 mit einem Durchmesser von 50 mm
und einer Dicke von 5 mm wurde mit einem organischen Lösungsmittel und einem Entfet
tungsmittel gereinigt und anschließend durch Einweichen in einer Behandlungslösung ähn
lich der Behandlungslösung 2 des oben genannten Beispiels 1 für die Dauer von 5 Minuten
oberflächenbehandelt.
An dem der oben beschriebenen Oberflächenbehandlung unterzogenen Probekörper
(d. h. dem Probekörper des Beispiels 3), einem der Oberflächenbehandlung mit Hart-Alumite
unterzogenen Probekörper (aus dem Werkstoff AC8A-T6) und einem keiner Oberflächenbe
handlung unterzogenen Probekörper (aus dem Werkstoff AC8A-T6) wurden die Reibungs
koeffizienten unter Ölschmierung mit dem Werkstoff SCM als Gegenmaterial gemessen. Die
dabei erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle 1 dargestellt.
Aus den in Tabelle 1 gezeigten Ergebnissen ist ersichtlich, daß die oben beschriebene
Oberflächenbehandlung zu einer Verminderung des Reibungskoeffizienten führte.
Ein Motorkolben (aus dem Werkstoff AC8A-T6) wurde mit einem organischen Lö
sungsmittel und einem Entfettungsmittel gereinigt und anschließend durch Einweichen in
einer Behandlungslösung ähnlich der Behandlungslösung 2 des oben genannten Beispiels 1
für die Dauer von 5 Minuten oberflächenbehandelt. Dabei wurde ein Film aus NH4MgAlF6 auf
der Oberfläche des Kolbens gebildet.
Sowohl der Kolben mit der oben beschriebenen erfindungsgemäßen Oberflächenbe
handlung (d. h. der Kolben des Beispiels 4) als auch der Kolben ohne die oben beschriebene
Oberflächenbehandlung (d. h. ein unbehandelter Kolben) wurden in einen Motor eingebaut
und der Motor mit Vollast betrieben.
Nach dem Betriebseinsatz wurden die beiden Kolben ausgebaut und auf ihren Ober
flächenzustand überprüft. Die geprüften Faktoren bestanden unter anderen in der Anhaftung
von Aluminium an den Ringen, Kerbenbildung an der Bolzennabe und Kerbenbildung auf der
Wandoberfläche. Die erhaltenen Ergebnisse werden in Tabelle 2 dargestellt.
Aus den in Tabelle 1 gezeigten Ergebnissen ist ersichtlich, daß der der erfindungsge
mäßen Oberflächenbehandlung unterzogene Kolben dem unbehandelten Kolben hinsichtlich
aller Faktoren, d. h. Kolbenringnuten, Bolzennabe und Wandoberfläche, überlegen war.
Sechs Aluminiumlegierungen mit unterschiedlichem Silizium-(Si-)-Gehalt wurden mit
einem organischen Lösungsmittel und einem Entfettungsmittel gereinigt und anschließend
durch Einweichen in einer Behandlungslösung ähnlich der Behandlungslösung 2 des oben
genannten Beispiels 1 für die Dauer von 5 Minuten oberflächenbehandelt. Im Ergebnis des
Versuches wurde das Aluminium (Al) in den Aluminiumlegierungen in der Behandlungslö
sung gelöst. Gleichzeitig ging das gelöste Aluminium (Al) eine Reaktion mit Fluor (F), Ma
gnesium (Mg) und Ammonium (NH4) in der Behandlungslösung ein, wodurch sich ein Film
auf der Oberfläche der Aluminiumlegierung bildete. Während der Bildung dieses vorge
nannten Filmes wurden Siliziumteilchen, die in der Behandlungslösung schwer löslich waren,
darin eingelagert, so daß ein Film mit darin dispergiertem Silizium entstand. Somit wurden
verschiedene Probekörper mit Filmen unterschiedlichen Silizium-(Si-)-Gehalts erhalten.
Die in dieser Weise hergestellten Probekörper wurden in Dorn-Scheiben-Abriebver
suchen untersucht, in denen ein einsatzgehärteter und vergüteter Dorn aus SCM420 als
Gegenmaterial verwendet wurde. In diesen Versuchen wurde die Abriebfestigkeit der Filme
als Verschleißausmaß bewertet. Die damit erreichten Ergebnisse werden in Bild 13 gezeigt.
Aus den Ergebnissen ist ersichtlich, daß im Vergleich zu dem Probekörper ohne Silizi
um-(Si-)-Gehalt im Film selbst der Probekörper mit nur etwa 1% Siliziumgehalt eine höhere
Abriebfestigkeit aufwies, und daß die Probekörper mit einem Siliziumgehalt von 6% und
darüber eine beträchtlich höhere Abriebfestigkeit zeigten.
In diesem Beispiel wurde eine Aluminiumlegierung mit einer Behandlungslösung (oder
wäßrigen Lösung) mit einem Gehalt an Magnesiumsilikofluorid (MgSiF6 . 6H2O) und Ammo
niumborfluorid (NH4BF4) oberflächenbehandelt.
0,67 Gewichtsanteile Magnesiumsilikofluorid (MgSiF6 . 6H2O) und 0,51 Gewichtsan
teile Ammoniumborfluorid (NH4BF4) wurden in 100 Gewichtsanteilen Wasser gelöst. Diese
wäßrige Lösung wurde auf 90°C erhitzt und als Behandlungslösung 3 verwendet. Ein Probe
körper aus Aluminiumguß AC8A-T6 mit einem Durchmesser von 50 mm und einer Dicke von
5 mm wurde mit einem organischen Lösungsmittel und einem Entfettungsmittel gereinigt und
anschließend durch Einweichen in der vorgenannten Behandlungslösung für die Dauer von 5
Minuten oberflächenbehandelt.
Bild 14 zeigt die Ergebnisse der Analyse des gebildeten Filmes mit Hilfe eines Rönt
gendiffraktometers für den mit der vorgenannten Behandlungslösung 3 erfindungsgemäß
oberflächenbehandelten Probekörper.
Aus Bild 14 ist ersichtlich, daß im Ergebnis der Behandlung mit Behandlungslösung 3
ein aus NH4MgAlF6 bestehender Film auf der Oberfläche des Probekörpers aus Aluminium
guß gebildet wurde. Dieses Röntgenbeugungsdiagramm zeigt jedoch sowohl das Röntgen
beugungsspektrum des gebildeten Filmes als auch die Röntgenbeugungsspektren des Alu
miniums (Al) als dem Grundmetall (d. h. des Werkstoffes AC8A-T6) und des im Grundmetall
enthaltenen Siliziums (Si).
In diesem Beispiel wurde eine Aluminiumlegierung mit einer Behandlungslösung (oder
wäßrigen Lösung) mit einem Gehalt an Magnesiumsilikofluorid (MgSiF6 . 6H2O) und Ammo
niumchlorid (NH4Cl) oberflächenbehandelt.
0,67 Gewichtsanteile Magnesiumsilikofluorid (MgSiF6 . 6H2O) und 0,26 Gewichtsan
teile Ammoniumchlorid (NH4Cl) wurden in 100 Gewichtsanteilen Wasser gelöst. Diese wäß
rige Lösung wurde auf 90°C erhitzt und als Behandlungslösung 4 verwendet. Ein Probekör
per aus Aluminiumguß AC8A-T6 mit einem Durchmesser von 50 mm und einer Dicke von
5 mm wurde mit einem organischen Lösungsmittel und einem Entfettungsmittel gereinigt und
anschließend durch Einweichen in der vorgenannten Behandlungslösung für die Dauer von 5
Minuten oberflächenbehandelt.
Bild 15 zeigt die Ergebnisse der Analyse des gebildeten Filmes mit Hilfe eines Rönt
gendiffraktometers für den mit der vorgenannten Behandlungslösung 4 erfindungsgemäß
oberflächenbehandelten Probekörper.
Aus Bild 15 ist ersichtlich, daß im Ergebnis der Behandlung mit Behandlungslösung 4
ein aus NH4MgAlF6 bestehender Film auf der Oberfläche des Probekörpers aus Aluminium
guß gebildet wurde. Dieses Röntgenbeugungsdiagramm zeigt jedoch sowohl das Röntgen
beugungsspektrum des gebildeten Filmes als auch die Röntgenbeugungsspektren des Alu
miniums (Al) als dem Grundmetall (d. h. des Werkstoffes AC8A-T6) und des im Grundmetall
enthaltenen Siliziums (Si).
In diesem Beispiel wurde eine Aluminiumlegierung mit einer Behandlungslösung
(oder wäßrigen Lösung) mit einem Gehalt an Magnesiumsilikofluorid (MgSiF6 . 6H2O) und
einer wäßrigen Ammoniaklösung oberflächenbehandelt.
0,67 Gewichtsanteile Magnesiumsilikofluorid (MgSiF6 . 6H2O) und 2 ml des wäßrigen
Ammoniaks (25%-ige wäßrige Lösung) wurden in 100 Gewichtsanteilen Wasser gelöst.
Diese wäßrige Lösung wurde auf 90°C erhitzt und als Behandlungslösung 5 verwendet. Ein
Probekörper aus Aluminiumguß AC8A-T6 mit einem Durchmesser von 50 mm und einer
Dicke von 5 mm wurde mit einem organischen Lösungsmittel und einem Entfettungsmittel
gereinigt und anschließend durch Einweichen in der vorgenannten Behandlungslösung für
die Dauer von 5 Minuten oberflächenbehandelt.
Bild 16 zeigt die Ergebnisse der Analyse des gebildeten Filmes mit Hilfe eines Rönt
gendiffraktometers für den mit der vorgenannten Behandlungslösung 5 erfindungsgemäß
oberflächenbehandelten Probekörper.
Aus Bild 16 ist ersichtlich, daß im Ergebnis der Behandlung mit Behandlungslösung 5
ein aus einem Gemisch von NH4MgAlF6 und MgAlF5 . 1,5H2O oder einem Gemisch von
NH4MgAlF6 und MgAl2F8 . 2H2O bestehender Film auf der Oberfläche des Probekörpers aus
Aluminiumguß gebildet wurde. Dieses Röntgenbeugungsdiagramm zeigt jedoch sowohl das
Röntgenbeugungsspektrum des gebildeten Filmes als auch die Röntgenbeugungsspektren
des Aluminiums (Al) als dem Grundmetall (d. h. des Werkstoffes AC8A-T6) und des im
Grundmetall enthaltenen Siliziums (Si).
Claims (8)
1. Verfahren zur Oberflächenbehandlung mit den Schritten der Herstellung einer Be
handlungslösung, die eine Ammoniumverbindung, d. h. entweder Ammoniumborfluorid oder
Ammoniumchlorid, oder wäßriges Ammoniak und Magnesiumsilikofluorid enthält; der Erhit
zung der Behandlungslösung auf eine Temperatur von 70 bis 100°C; und des Einweichens
des Aluminiums oder der Aluminiumlegierung in der Behandlungslösung.
2. Verfahren zur Oberflächenbehandlung nach Anspruch 1, in welchem die Behand
lungslösung 0,1 bis 20 Gewichtsanteile Magnesiumsilikofluorid und 0,01 bis 10 Gewichtsan
teile der als Ammonium dargestellten Ammoniumverbindung oder des wäßrigen Ammoniaks
pro 100 Gewichtsanteile Wasser enthält.
3. Kolben, der einer Oberflächenbehandlung entsprechend dem nach Anspruch 1 oder
2 beanspruchten Verfahren zur Oberflächenbehandlung unterzogen wurde.
4. Kolben, dessen Oberfläche mit einem aus einem Gemisch von NH4MgAlF6 und
MgAlF5 . 1,5H2O oder einem Gemisch von NH4MgAlF6 und MgAl2F8 . 2H2O bestehenden
Film beschichtet ist.
5. Kolben nach Anspruch 4, dessen gesamte Oberfläche einschließlich Kolbenringnu
ten, Kolbenbolzennabe, Wand, Kolbenkopf und Kolbeninnenflächen mit einem aus einem
Gemisch von NH4MgAlF6 und MgAlF5 . 1,5H2O oder einem Gemisch von NH4MgAlF6 und
MgAl2F8 . 2H2O bestehenden Film beschichtet ist.
6. Kolben nach Anspruch 4 oder 5, bei dem die Dicke des aus einem Gemisch von
NH4MgAlF6 und MgAlF5 . 1,5H2O oder einem Gemisch von NH4MgAlF6 und MgAl2F8 . 2H2O
bestehenden Filmes in Bereich 1 bis 20 µm liegt.
7. Gleitelement aus einem aus Aluminium oder Aluminiumlegierung bestehenden
Grundmetall, bei dem die gesamte Fläche des Gleitelementes oder dessen Gleitfläche mit
einem aus einem Gemisch von NH4MgAlF6 und MgAlF5 . 1,5H2O oder einem Gemisch von
NH4MgAlF6 und MgAl2F8 . 2H2O bestehenden Film beschichtet ist, der eine kubische kristalli
ne Struktur hat und keine kristalline Ausrichtung aufweist.
8. Oberflächenbehandlungsfilm für Aluminiumlegierungen, der auf der Oberfläche von
Aluminium oder Aluminiumlegierung hergestellt wird, aus einem Gemisch von NH4MgAlF6
und MgAlF5 . 1,5H2O oder einem Gemisch von NH4MgAlF6 und MgAl2F8 . 2H2O besteht und
darin dispergierte Siliziumteilchen enthält, wobei der Gehalt an den im Film dispergierten
Siliziumteilchen im Bereich 1 bis 24 Gew.-% und der Gehalt an Silizium in der Aluminiumle
gierung im Bereich 4 bis 24% liegt.
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