DE3724614A1 - Aluminiumverbundgegenstand und verfahren zu dessen herstellung - Google Patents
Aluminiumverbundgegenstand und verfahren zu dessen herstellungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen verbesserten Aluminiumgegen
stand und ein Verfahren zu dessen Herstellung.
Aluminiumgegenstände mit behandelten oxidierten Oberflächen
sind gut bekannt. Die niedrige Reibung und die hohe Korro
sionsbeständigkeit ihrer Oberflächen haben solche Aluminium
gegenstände für die Technik sehr gut geeignet gemacht. Alu
miniumgegenstände mit einer dünnen Schicht aus porösem un
regelmäßigem grobkristallinem Aluminiumoxid auf ihrer Ober
fläche und mit einer dünnen Versiegelung von porösem Oxid
sind von besonderer Eignung. Dies ist darauf zurückzuführen,
daß der Überzug sehr fest und zäh an dem Aluminiumsubstrat
haftet und daher hoch abriebfest ist. Vergleiche z. B.
US-PS 35 33 920 und 35 74 071.
Jedoch ist für viele Anwendungszwecke, bei denen es auf das
geringe Gewicht und die Festigkeit von Aluminium und die
niedrigen Reibungseigenschaften ankommt, die Festigkeit,
die Härte und die Korrosionsbeständigkeit (z. B. die Salzwas
serbeständigkeit) von solchen beschichteten Aluminiumober
flächen nicht ausreichend. Dies trifft beispielsweise für
Teile von Flugzeugen und Elektrizitätswerken zu. Es besteht
daher ein Bedürfnis nach einer harten oxidierten Aluminium
oberfläche, die eine erhöhte Festigkeit, eine erhöhte Härte
und eine erhöhte Korrosionsbeständigkeit aufweist, wobei
diese Eigenschaften besser sein sollen wie bislang bekannt.
Durch die Erfindung wird nun ein verbesserter Aluminiumver
bundgegenstand bzw. zusammengesetzter Aluminiumgegenstand
zur Verfügung gestellt, der
- a) eine Innenschicht aus Alu minium,
- b) eine Zwischenschicht aus porösem grobkristallinem Aluminiumoxid, die mit der Innenschicht integral bzw. ein heitlich bzw. einteilig ist, und
- c) gewünschtenfalls eine Außenoberfläche eines Schmiermittels, beispielsweise von Graphit, Siliconharz, Molybdänsdisulfid, Polymeren und Nylon und dergleichen, aufweist.
Obgleich die Oberfläche das End
aussehen des Gegenstands verbessern kann und dessen Funktion
verbessern kann, ist ihre Aufbringung auf den Gegenstand
nicht erforderlich oder notwendig. Die erfindungsgemäße
Verbesserung des Aluminiumverbundgegenstands umfaßt, daß:
mindestens ein Salz mit einem Anion, einem Kation oder beiden eines zweiwertigen oder dreiwertigen Metalls in dem Kristallgitter des Aluminiumoxids in der Zwischenschicht absorbiert ist und diese vorzugsweise sättigt, wodurch mit dem Aluminiumoxid ein Komplex gebildet wird, der eine er höhte Festigkeit, Härte und Korrosionsbeständigkeit auf weist.
mindestens ein Salz mit einem Anion, einem Kation oder beiden eines zweiwertigen oder dreiwertigen Metalls in dem Kristallgitter des Aluminiumoxids in der Zwischenschicht absorbiert ist und diese vorzugsweise sättigt, wodurch mit dem Aluminiumoxid ein Komplex gebildet wird, der eine er höhte Festigkeit, Härte und Korrosionsbeständigkeit auf weist.
Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindundg um
faßt die Struktur des Aluminiumoxids in der Zwischenschicht
hoch zellförmige, längsförmige Kristalle, die in der Form
von hohlen rohrförmigen Dendriten vorliegen, welche dicht
auf der Oberfläche der Innenschicht des Aluminiums gepackt
sind. Sie werden in einem sauren Bad elektroytisch gebil
et, indem man:
den angelegten Strom vom Beginn bis zum Ende des Ver fahrens von einer Spannung von etwa 5 bis 15 V mit einer Geschwindigkeit von etwa 1 bis 3 V/min auf eine Spannung von etwa 65 bis 85 V erhöht.
den angelegten Strom vom Beginn bis zum Ende des Ver fahrens von einer Spannung von etwa 5 bis 15 V mit einer Geschwindigkeit von etwa 1 bis 3 V/min auf eine Spannung von etwa 65 bis 85 V erhöht.
Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung ist
das Kristallgitter des Aluminiumoxids in der Zwischenschicht
im wesentlichen mit mindestens einem Salz gesättigt, das
ein Kation, ein Anion oder beide eines zweiwertigen oder
dreiwertigen Metalls aufweist. Dies erfolgt durch ein Ver
fahren mit den Stufen:
Entwässerung bzw. Dehydratisierung des Aluminiumoxids, um es hygroskopisch zu machen, und
anschließende Behandlung des Aluminiumoxids mit einer wäßrigen Lösung oder Suspension, die das Salz enthält.
Entwässerung bzw. Dehydratisierung des Aluminiumoxids, um es hygroskopisch zu machen, und
anschließende Behandlung des Aluminiumoxids mit einer wäßrigen Lösung oder Suspension, die das Salz enthält.
Der erfindungsgemäße Verbundgegenstand wird aus einem Alu
miniumsubstrat hergestellt, das reines Aluminium oder eine
Aluminiumlegierung sein kann und das geschmiedet, gegossen
oder gehämmert sein kann. Nach Reinigung der Oberfläche
des Aluminiumsubstrats wird in der Weise eine Aluminiumoxid
schicht elektrolytisch auf der Oberfläche des Aluminiumsub
strats gebildet, daß das Aluminiumoxid mit dem Grundalumi
nium integral bzw. einheitlich bzw. einteilig ist und un
regelmäßig, grobkristallin und hochporös ist. Dies gestat
tet es, Oberflächen aus einem Material mit niedriger Rei
bung auf die Aluminiumoxidschicht aufzubringen, um alle
Zwischenräume und Poren des Aluminiumoxids im wesentlichen
zu füllen und dieses fest und zäh gebunden an die Aluminium
oxidschicht und dadurch auf die Oberfläche des Grundalumi
niums zu binden, um einen Gegenstand mit verbesserter
Funktion und verbessertem Aussehen zur Verfügung zu stellen.
Erfindungsgemäß wird, wie unten beschrieben, die Aluminium
oxidschicht in der Weise gebildet, daß der angelegte Strom
vom Beginn bis zum Ende des elektrolytischen Prozesses kon
tinuierlich erhöht wird. Die resultierende einzigartige
Struktur umfaßt hoch zellförmige, längsförmige Aluminium
oxidkristalle in Form von hohlen rohrförmigen Dendriten,
die dicht auf der Oberfläche des Aluminiumsubstrats gepackt
sind.
Ebenfalls wird erfindungsgemäß die Aluminiumoxidschicht,
wie unten beschrieben, dadurch modifiziert, daß sie einmal
oder mehrmals mit einer Lösung oder Suspension behandelt
wird, die ein oder mehrere Salze mit einem Anion, einem
Kation oder beiden eines zweiwertigen oder dreiwertigen
Metalls enthält, so daß jedes Salz bzw. alle Salze im
Kristallgitter des Aluminiumoxids absorbiert wird bzw.
werden. Vorzugsweise sättigt bzw. sättigen das absorbierte
Salz bzw. die absorbierten Salze das Kristallgitter des Alu
miniumoxids. Es wird angenommen, daß solche wäßrigen chemi
schen Verbindungen auf diese Weise einen härteren, festeren
und korrosionsbeständigeren Komplex mit dem Aluminiumoxid
ergeben. Es wird auch angenommen, daß die Sättigung des Alu
miniumoxidkristallgitters mit einem solchen Salz bzw. mit
solchen Salzen bewirkt, daß die Zwischenräume und Poren des
Aluminiumoxids mindestens zum Teil durch das Salz bzw. die
Salze gefüllt werden. Auf diese Weise wird die Dichte der
Aluminiumoxidschicht erhöht. Beispiele für Salze, die zur
Modifizierung des Aluminiumoxids verwendet werden können,
sind die niederen Alkanate (z. B. das Acetat oder Formiat)
von Nickel, Kobalt, Blei, Zink und Kupfer und die Ammonium-,
Alkalimetall- und Erdalkalimetalldichromate und -molybdate
sowie andere herkömmliche Salze, die zum Versiegeln von Alu
miniumoberflächen verwendet werden. Bei dieser Behandlung
wird die Aluminiumoxidschicht vorzugsweise mit einem oder
mehreren Salzen gesättigt, indem das Aluminiumoxid entwäs
sert bzw. dehydratisiert bzw. getrocknet wird und sodann
mit einer wäßrigen Lösung oder Suspension jedes Salzes be
handelt wird, so daß das Salz durch die hygroskopische
Aluminiumoxidschicht absorbiert wird. Vorzugsweise wird die
Modifizierung der Aluminiumoxidschicht mehr als einmal
durchgeführt, wobei mehrere Salze verwendet werden, und das
Aluminiumoxid zwischen jeder Behandlung mit einem verschie
denen Salz entwässert wird, bis die Aluminiumoxidschicht
im wesentlichen mit den mehreren Salzen gesättigt ist. Die
resultierende modifizierte Aluminiumoxidschicht kann sodann
mit einem äußeren Überzug oder Film behandelt werden, wie
vorstehend beschrieben wurde.
Bei der Herstellung des erfindungsgemäßen verbesserten Ver
bundgegenstands kann zu Beginn die Oberfläche des Aluminium
substrats in herkömmlicher Weise gereinigt werden, um
Staub, Schmutz, Oxidüberzüge etc. zu entfernen. Das Reini
gungsverfahren wird für verschiedene Aluminiumlegierungen
variieren, doch können im allgemeinen herkömmliche Methoden
zur Vorbereitung von Aluminium für die Anodisierung bei
diesem Verfahren angewendet werden. In dieser Hinsicht kann
Alkali (z. B. eine heiße wäßrige Natriumhydroxidlösung) da
zu verwendet werden, um Fett und Oxidüberzüge zu entfernen.
Säuren (z. B. warme wäßrige Chromsäure-Salpetersäure) können
dazu verwendet werden, um Schmutz zu entfernen. Vorzugswei
se wird das Aluminiumsubstrat in einer Stufe mit einem wäß
rigen chelatisierten alkalischen Bad, das etwa 30 bis
67 g/l (4 bis 9 oz./gal.) Natriumhydroxid und Komplexierungs-
und Sequestrierungsmittel, beispielsweise mit einem pH von
etwa 9 bis 11, enthält und das eine Temperatur von etwa 51,7 bis
60,0°C (125 bis 140°F) aufweist, gereinigt.
Nach dem Waschen des Aluminiumsubstrats, um die Reinigungs
lösung(en) zu entfernen, kann die Aluminiumoxidschicht auf
dem Aluminiumsubstrat durch elektrolytische Behandlung in
einem oxidierenden sauren Bad wachsen gelassen werden. Das
Substrat kann als Anode dienen. Hohe Spannungen und Strom
dichten können dazu verwendet werden, um in herkömmlicher
Weise eine hochporöse Aluminiumoxidschicht zu bilden. Es
kann ein nichtätzendes saures Bad für das elektrolytische
Wachsenlassen von Aluminiumoxidkristallen verwendet werden,
das etwa 4 bis 8 Vol.-% Schwefelsäure (60° Baum´), jeweils
etwa 0,5 bis 3% einer oder mehrere Carbonsäuren, wie Oxal
säure, Salicylsäure, Malonsäure, Gerbsäure oder Bernstein
säure, wobei die bevorzugte Menge insgesamt bis etwa 1/5
der Konzentration der Schwefelsäure beträgt, und etwa 37
bis 187 g/l (5 bis 25 g/gal.) Zucker (z. B. Saccharose) ent
hält. Vorzugsweise enthält das Bad auch etwa 30 bis 204 g/l
(0,25 bis 1,7 lbs./gal.) sehr fein verteiltes Kohlepulver
(z. B mit etwa 3 bis 6 µm), um die elektrische Leitfähig
keit des Bades bei hohen Spannungen zu erhöhen. Ein bevor
zugtes Bad enthält: etwa 112 bis 150 g/l (15 bis 20 oz./gal.)
Schwefelsäure (66° Baum´), etwa 15 bis 22 g/l (2 bis 3 oz./
gal.) Malonsäure, etwa 15 bis 30 g/l (2 bis 4 oz./gal.)
Oxalsäure, etwa 60 bis 120 g/l (0,5 bis 1 lbs./gal.) Koh
lepulver und etwa 15 bis 30 g/l (2 bis 4 oz./gal.) Saccha
rose.
Während der Bildung der Aluminiumoxidschicht wird das sau
re Bad hoch durchgeführt, und hohe Konzentrationen von ge
löstem Sauerstoff werden in dem Bad aufrechterhalten, indem
große Mengen [z. B. mindestens etwa 14,2 l, vorzugsweise et
wa 28,3 bis 42,5 l (etwa 0,5, vorzugsweise etwa 1 bis 1,5
cubic foot) pro Minute pro 3,8 l (pro Gallone)] Luft durch
das Bad hindurchgeleitet werden, um den Rühr- und Sauer
stoffbedarf des Bades zu decken. Gewünschtenfalls kann auch
ein herkömmliches Netzmittel zu dem Bad, z. B. ein Alkyl
arylpolyetheralkohol-Netzmittel, wie es unter dem Warenzei
chen Triton X-100 von Rohm and Haas Corp., Philadelphia,
Pa., verfügbar ist, zugesetzt werden. Das Bad wird vorzugs
weise bei einer Temperatur von etwa -3,8 bis 26,7°C (25
bis 80°F), insbesondere etwa -3,3 bis 2,2°C (26 bis 36°F),
gehalten, und die Temperatur des Bades wird nicht wesent
lich während der elektrolytischen Bildung der Oxidschicht,
insbesondere bei Verwendung von hohen Stromdichten, anstei
gen gelassen. Bei der Durchführung dieses Verfahrens kön
nen eine Spannung von etwa 5 bis 130 V und eine Stromdichte
von etwa 1,1 bis 16,5 A/dm2 (10 bis 150 amps/sq. ft.) ver
wendet werden. Weiterhin können herkömmliche Techniken zum
elektrolytischen Wachsenlassen von Aluminiumoxdkristallen
auf Aluminiumsubstraten angewendet werden. Um jedoch die
einzigartige hoch zellförmige Struktur der erfindungsge
mäßen Aluminiumoxidschicht mit länglichen Kristallen in
Form von hohlen rohrförmigen Dendriten, die dicht auf der
Oberfläche des Aluminiumsubstrats gepackt sind, zu erhalten,
sollte der angelegte Strom zwischen die Anode und die Ka
thode stetig und kontinuierlich vom Beginn bis zum Ende des
Verfahrens erhöht werden. Vorzugsweise wird die Spannung
von etwa 5 bis 15 V auf etwa 65 bis 85 V und die Stromdichte
von etwa 1,1 bis 3,3 A/dm2 (10 bis 30 amps/sq. ft.) auf et
wa 6,6 bis 8,8 A/dm2 (60 bis 80 amps/sq. ft.) erhöht. Die
Spannung wird um etwa 1 bis 3, vorzugsweise 2 bis 3 V/min,
erhöht, und die Stromdichte wird um etwa 0,11 bis 0,33
(1 bis 3), vorzugsweise 0,17 bis 0,28 A/dm2 min (1,5 bis
2,5 amps/sq. ft./min), je nach der Zusammensetzung der Alu
miniumlegierung, erhöht. Hierdurch wachsen kleine feine
Aluminiumoxidkristalle mit hoher Dichte auf dem Aluminium
substrat am Beginn, und die kleinen feinen Kristalle bilden
hohle rohrförmige dendritische Kristalle, wenn der Strom
während des Verfahrens zunimmt. In dieser Hinsicht wird die
Anwendung von niedrigen Anfangsspannungen von etwa 5 bis
15 V, von hohen Endspannungen von etwa 65 bis 85 V und ei
ner Spannungserhöhung mit einer Geschwindigkeit von etwa
1 bis 3, vorzugsweise etwa 2 bis 3 V/min, als sehr wichtig
angesehen.
Eine geeignete Aluminiumoxidkristallstruktur mit einer
Dicke von mindestens etwa 0,0127 mm (0,0005 inch), vorzugs
weise mindestens etwa 0,0254 mm (0,001 inch), bis zu etwa
0,127 mm (0,005 inch) für bestimmte Aluminiumlegierungszu
sammensetzungen kann elektrolytisch innerhalb von etwa
30 min gebildet werden. Dieser Prozeß kann jedoch weniger
Zeit oder mehr Zeit (z. B. bis zu etwa 90 min), je nach der
gewünschten Dicke der Aluminiumoxidkristallstruktur und der
Zusammensetzung der Aluminiumlegierung, in Anspruch nehmen.
Es wird jedoch bevorzugt, daß der Prozeß nicht mehr als
etwa 20 min in Anspruch nimmt. Vorzugsweise wird die Alu
miniumoxidkristallstruktur gemäß der Erfindung nur bis zu
einer Dicke wachsen gelassen, die ihre Starrheit und Härte
nicht nachteilig beeinflußt, was im allgemeinen zwischen
etwa 0,381 bis 0,064 mm (0,0015 bis 0,0025 inch) der Fall
ist.
Der resultierende Verbundkörper aus der Aluminiumoxid
schicht auf dem Aluminiumsubstrat wird sodann gründlich mit
entionisiertem, vorzugsweise destilliertem, Wasser gespült,
um irgendwelche Rückstände auf den Oberflächen aus dem sau
ren Bad zu entfernen. Der Verbundkörper wird sodann ge
trocknet und entwässert, um Hydratationswasser, das an dem
Kristallgitter der Aluminiumoxidschicht gebunden ist, zu
entfernen. Dieser Trocknungsprozeß kann in herkömmlicher
Weise bei Temperaturen von etwa 100°C (212°F) oder höher
und etwa 15 bis 25 min lang durchgeführt werden. Vorzugs
weise wird dieser Trocknungsprozeß mittels eines Zwangsum
luft-Trockenofens bei einer Temperatur von etwa 107 bis
149°C (225 bis 300°F) durchgeführt, so daß eine rasche und
vollständige Entwässerung des Aluminiumoxids erfolgt.
Vorzugsweise wird die resultierende hygroskopische Alumi
niumoxidschicht sodann erfindungsgemäß durch eine erste Be
handlung mit einer wäßrigen Lösung oder Suspension modifi
ziert, welche ein oder mehrere der Salze mit einem Anion,
einem Kation oder beiden eines zweiwertigen oder dreiwerti
gen Metalls enthält. Bei der ersten Behandlung wird das Salz
mit dem wäßrigen Medium in dem hygroskopischen Kristallgit
ter des Aluminiumoxids absorbiert. Wenn dann, wie unten be
schrieben, die Oxidschicht getrocknet wird, bilden die
absorbierten Metallanionen, -kationen oder beide aus dem
Salz bzw. den Salzen einen härteren, festeren und korrosions
beständigeren Komplex mit dem Aluminiumoxid. Bei der Durch
führung dieser ersten Behandlung wird die Verwendung einer
wäßrigen kolloidalen Suspension bevorzugt, die mindestens
zwei Metallsalze, z. B. Kobalt- und Nickelsalze (wie Kobalt
acetat und Nickelacetat), enthält. Der pH-Wert der Suspen
sion wird vorzugsweise mit einer schwachen Säure, z. B. ei
ner niederen Alkansäure (z. B. Essigsäure), so eingestellt,
daß er leicht sauer ist (z. B. etwa 5 bis 6 beträgt), um die
Salze in Suspension zu halten. Die Anwendung von enthioni
siertem, vorzugsweise destilliertem, Wasser in der Suspen
sion wird als sehr wichtig angesehen, um eine Verunreini
gung des Aluminiumoxids durch im Wasser aufgelöste Verun
reinigungen zu verhindern. Die Konzentrationen des zwei
wertigen und dreiwertigen Metallsalzes bzw. der Metallsalze
in der Suspension sind nicht kritisch, doch wird die An
wendung von etwa 2 bis 10 g/l jedes Salzes bevorzugt. Ins
besondere wird die Verwendung von beispielsweise etwa 3 bis
8 g/l Nickelacetat zusammen mit etwa 2 bis 5 g/l Kobaltace
tat in Betracht gezogen. Bei dieser Behandlung ist die
Temperatur der wäßrigen Salzsuspension ebenfalls nicht kri
tisch, doch werden erhöhte Temperaturen von etwa 82 bis
99°C (180 bis 210°F) bevorzugt. Auch die Art und Weise der
Behandlung der Aluminiumoxidschicht mit der Salzsuspension
ist nicht kritisch, und diese erste Behandlung kann geeig
neterweise so durchgeführt werden, daß man einfach die
Aluminiumoxidschicht zusammen mit ihrem Substrat in die
Suspension, beispielsweise etwa 10 bis 40 min lang, ein
taucht. Vorzugsweise wird die Eintauchzeit so eingestellt,
daß die Menge des Salzes, die durch das Aluminiumoxid wäh
rend dieser ersten Behandlung absorbiert wird, kontrolliert
wird. In dieser Hinsicht sollte, wenn nur eine einzige
solche Behandlung durchgeführt werden soll, das Aluminium
oxid in die wäßrige Lösung oder Suspension des Salzes oder
der Salze so lange eingetaucht werden, bis es im wesent
lichen mit dem Salz bzw. den Salzen gesättigt ist. Wenn
aber mehr als eine solche Behandlung durchgeführt werden
soll, dann sollte das Aluminiumoxid während der ersten Be
handlung nur lang genug eingetaucht werden, um die gewünsch
te Menge von Salz(en) von der ersten Behandlung zu absorbieren.
Der resultierende Verbundkörper mit der modifizierten Alu
miniumoxidschicht auf dem Aluminiumsubstrat wird sodann
gründlich mit entionisiertem Wasser gespült und sodann in
der oben beschriebenen Weise getrocknet und entwässert.
Vorzugsweise wird sodann die resultierende hygroskopische
Aluminiumoxidschicht erfindungsgemäß durch eine zweite Be
handlung weiter modifiziert. Bei der zweiten Behandlung wird
eine wäßrige Lösung oder Suspension verwendet, die ein oder
mehrere Salze mit einem Anion, einem Kation oder beiden
eines zweiwertigen oder dreiwertigen Metalls enthält. Bei
dieser zweiten Behandlung wird das Salz wiederum mit der
Lösung oder Suspension in dem hygroskopischen Kristallgitter
des Aluminiumoxids absorbiert. Wenn die Oxidschicht dann,
wie unten beschrieben, getrocknet wird, dann bilden die ab
sorbierten Metallanionen, -kationen oder beide des Salzes
bzw. der Salze einen härteren, festeren und korrosionsbe
ständigeren kristallinen Komplex mit dem Aluminiumoxid. Bei
dieser zweiten Behandlung wird die Verwendung eines Alkali
metalldichromats als einziges Salz bevorzugt. Der pH-Wert
der wäßrigen Salzlösung wird vorzugsweise mit einer starken
Base, z. B. einem Alkalimetall- oder Erdalkalimetallhydroxid,
so eingestellt, daß die Lösung nur leicht sauer ist (z. B.
auf einen pH-Wert von etwa 4,5 bis 7). Die Verwendung von
entionisiertem Wasser in der Salzlösung wird als sehr wich
tig angesehen, um eine Verunreinigung des Aluminiumoxids
zu verhindern. Die Konzentrationen der starken Säure, des
Salzes und der starken Base in dieser Lösung sind nicht
kritisch, doch werden z. B. etwa 75 bis 125 g/l Kaliumdi
chromat und etwa 15 bis 25 g/l Kaliumhydroxid bevorzugt.
Bei dieser Behandlung ist die Temperatur der wäßrigen Salz
lösung ebenfalls nicht kritisch, doch wird eine Temperatur
von etwa 90,6 bis 96,1°C (195 bis 205°F) bevorzugt. Die Art
und Weise der Behandlung der Aluminiumoxidschicht mit die
ser Salzlösung ist gleichfalls nicht kritisch. Diese zweite
Behandlung kann geeigneterweise in der Weise durchgeführt
werden, daß man einfach die Aluminiumoxidschicht mit ihrem
Substrat in die Lösung, beispielsweise etwa 20 bis 40 min
lang, eintaucht. Wiederum wird die Eintauchzeit vorzugs
weise so eingestellt, daß die Menge Salz, die an dem Alumi
niumoxid während der zweiten Behandlung absorbiert ist,
kontrolliert wird.
Vorzugsweise stellt die zweite Behandlung die letzte sol
che Behandlung zur Modifizierung des Aluminiumoxids dar.
Die Eintauchzeit ist genügend, daß das Aluminiumoxid im we
sentlichen mit dem kombinierten Salz bzw. den kombinierten
Salzen von der ersten und von der zweiten Behandlung ge
sättigt wird. Naturgemäß kann die Reihenfolge der Durchfüh
rung der ersten und der zweiten Behandlung umgekehrt werden.
Gewünschtenfalls können auch weitere Behandlungen mit wäß
rigen Lösungen oder Suspensionen anderer Salze, die Anionen,
Kationen oder beide von zweiwertigen und dreiwertigen Metal
len haben, durchgeführt werden, solange die letzte die
ser Behandlungen in einem Aluminiumoxidkristallgitter re
sultiert, das im wesentlichen mit den Salzen von den Behand
lungen gesättigt ist.
Der resultierende Verbundkörper wird sodann gründlich mit
entionisiertem Wasser gespült und sodann, wie oben beschrie
ben, getrocknet und rasch entwässert. Auf die hierdurch ge
bildete versiegelte Aluminiumoxidschicht kann eines der oben
beschriebenen Schmiermittel auf herkömmliche Weise aufge
bracht werden.
Die Oberfläche des bei diesem Verfahren hergestellten Ver
bundkörpers hat eine einzigartige Kombination von verbes
serten Eigenschaften. Die Oberfläche mit niedriger Reibung
des Verbundkörpers hat eine Härte von mehr als 64 auf der
Rockwell-C-Skala. Mit einem Verbundkörper aus einer Alumi
niumlegierung, wie 6061-T6, kann eine Oberflächenhärte von
Rc 68 erhalten werden. Der Verbundkörper hat eine Korrosions
beständigkeit gegenüber dem Salzspray, gemessen nach der
ASTM-Norm B 117-73, die um mindestens etwa 500% über alle
derzeit anwendbaren Standards hinausgeht. Die Oberfläche
des Verbundkörpers hat eine Abriebbeständigkeit, gemessen
nach der ASTM-Norm D 658-81, unter Verwendung eines CS-17-
Rades und einer Last von 1000 mg bei 70 Upm, so daß der Ver
bundkörper 10 000 Zyklen bei einem Gewichtsverlust von nur
4 bis 6 mg widersteht. Die Lichtechtheit der Oberfläche des
Verbundkörpers, gemessen nach der ASTM-Norm 141, Methode
6192, und nach der ASTM-Norm D 2244, ohne Wasserspray geht
über 200 Stunden gegenüber dem Licht hinaus. Die Verbund
körperoberfläche zeigt beim Test nach der ASTM-Norm B 136-77
keine Verfleckung. Die Impedanz des Verbundkörpers, gemes
sen nach der ASTM-Norm B 457-67, geht über 100 kΩ hinaus.
Die Impedanz/Admittanz, gemessen nach der ISO-Norm 2931,
ist ein Minimum von 20 Mikrosiemens. Die Oberfläche des Ver
bundkörpers hat eine Schlagfestigkeit, die etwa 12- bis
20mal größer ist als diejenige ihres Aluminiumsubstrats.
Die Oberfläche des Verbundkörpers hat einen effektiven Tem
peraturbetriebsbereich von etwa -212°C (-350°F) bis +343,3°C
(+650°F) ohne signifikante Veränderungen der Festigkeit,
der Zähigkeit oder der selbstschmierenden Eigenschaften.
Claims (26)
1. Aluminiumverbundgegenstand mit
- a) einer Innenschicht aus Aluminium und
- b) einer Zwischenschicht aus porösem grobkristallinem Aluminiumoxid, die mit der Innenschicht integral bzw. einheitlich ist,
dadurch gekennzeichnet, daß in dem Kristall
gitter des Aluminiumoxids in der Zwischenschicht mindestens
ein Salz mit einem Anion und/oder einem Kation eines zwei
wertigen oder dreiwertigen Metalls absorbiert ist, um mit
dem Aluminiumoxid einen Komplex mit erhöhter Festigkeit,
Härte und Korrosionsbeständigkeit zu bilden.
2. Gegenstand nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Salz das Kristallgitter des Alu
miniumoxids in der Zwischenschicht im wesentlichen sättigt.
3. Gegenstand nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Salz ein Nickel-, Kobalt-
oder Chromsalz ist.
4. Gegenstand nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß ein Nickelsalz, ein Kobaltsalz und
ein Chromsalz in dem Kristallgitter des Aluminmiumoxids ab
sorbiert sind.
5. Gegenstand nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß Nickelacetat, Kobaltacetat und Ka
liumdichromat in dem Kristallgitter des Aluminiumoxids ab
sorbiert sind.
6. Verfahren zur Herstellung eines Aluminiumverbundge
genstands durch
- a) elektrolytische Bildung einer Zwischenschicht von porösem grobkristallinem Aluminiumoxid auf einer Innenschicht aus Aluminium, die mit der Innen schicht integral bzw. einheitlich ist, um eine resultierende Oberfläche zu bilden, und
- b) darauf erfolgendes Beschichten der Zwischenschicht mit einer Außenschicht aus einem Material mit nied riger Reibung, welche an der resultierenden Ober fläche des Aluminiumoxids der Zwischenschicht haftet,
dadurch gekennzeichnet, daß man die Zwischen
schicht in einem sauren Bad bildet und daß man den angeleg
ten Strom vom Beginn bis zum Ende des Verfahrens von einer
Spannung von etwa 5 bis 15 V mit einer Geschwindigkeit von
etwa 1 bis 3 V/min auf eine Spannung von etwa 65 bis 85 V
erhöht.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Stromdichte sich vom Beginn bis
zum Ende des Verfahrens von etwa 1,1 bis 3,3 A/dm2 (10 bis
30 amps/sq. ft.) bis etwa 6,6 bis 8,8 A/dm2 (60 bis 80 amps/
sq. ft.) mit einer Geschwindigkeit von etwa 0,11 bis 0,33
A/dm2 min (1 bis 3 amps/sq. ft. min) erhöht.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß man die Spannung mit einer Geschwin
digkeit von etwa 2 bis 3 V/min erhöht und daß sich die
Stromdichte mit einer Geschwindigkeit von 0,17 bis 0,28
A/dm2 min (1,5 bis 2,5 amps/sq. ft. min) erhöht.
9. Verbundgegenstand, dadurch gekennzeich
net, daß er eine Zwischenschicht, gebildet nach dem Ver
fahren nach Anspruch 6, und eine Aluminiumoxidstruktur auf
weist, welche längliche Kristalle umfaßt, die in der Form
von hohlen rohrförmigen Dendriten vorliegen, welche auf der
Oberfläche der Innenschicht von Aluminium dicht gepackt
sind.
10. Verbundgegenstand nach Anspruch 9, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Aluminiumoxidkristall
struktur der Zwischenschicht eine Dicke von 0,0381 bis
0,064 mm (0,0015 bis 0,0025 inch) hat.
11. Verfahren zur Herstellung eines Aluminiumverbundgegen
stands durch
- a) elektrolytische Bildung auf einer Innenschicht aus Aluminium, einer Zwischenschicht von porösem grobkristallinem Aluminiumoxid, die mit der Innen schicht integral bzw. einheitlich ist, und
- b) darauffolgende Beschichtung der Zwischenschicht mit einer Außenschicht aus einem Material mit nied riger Reibung, welche an der resultierenden Ober fläche des Aluminiumoxids der Zwischenschicht haftet,
dadurch gekennzeichnet, daß man die Zwi
schenschicht aus Aluminiumoxid mit einer Lösung oder Suspen
sion, die mindestens ein Salz mit einem Anion und/oder mit
einem Kation eines zweiwertigen oder dreiwertigen Metalls
enthält, vor der Anheftung des Materials mit niedriger Rei
bung behandelt.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Salz im wesentlichen das Kri
stallgitter des Aluminiumoxids sättigt.
13. Verfahren nach Anspruch 12, gekennzeich
net durch die Stufen
- - Entwässerung des Aluminiumoxids in der Zwischen schicht, um es hygroskopisch zu machen, und
- - darauffolgende Behandlung des hygroskopischen Aluminiumoxids mit einer wäßrigen Lösung oder Suspension des Salzes.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Salz ein Nickel- oder Kobaltsalz
ist.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Aluminiumoxid mit einer wäßri
gen Suspension von Nickelacetat und Kobaltacetat behandelt
wird.
16. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekenn
zeichnet, daß man nach der Anfangsentwässerung und
Behandlung des Aluminiumoxids mit einem Salz das Aluminium
oxid in der Zwischenschicht erneut entwässert, um es
hygroskopisch zu machen, und daß man sodann das hygrosko
pische Aluminiumoxid einer zweiten Behandlung mit einer
wäßrigen Lösung oder Suspension des Salzes unterwirft.
17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Salz der Anfangsbehandlung sich
von dem Salz der zweiten Behandlung unterscheidet.
18. Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekenn
zeichnet, daß man das Aluminiumoxid bei der An
fangsbehandlung mit einer wäßrigen Suspension von Nickel
acetat und Kobaltacetat und bei der zweiten Behandlung mit
einer wäßrigen Lösung von Kaliumdichromat behandelt.
19. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß man die Zwischenschicht aus Alumi
niumoxid elektrolytisch in einem sauren Bad bildet, indem
man den angelegten Strom vom Beginn bis zum Ende des Ver
fahrens zur Bildung der Aluminiumoxidschicht von einer
Spannung von etwa 5 bis 15 V mit einer Geschwindigkeit von
etwa 1 bis 3 V/min auf eine Spannung von etwa 65 bis 85 V
erhöht.
20. Verfahren nach Anspruch 19, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Stromdichte sich vom Beginn bis
zum Ende des Verfahrens von etwa 1,1 bis 3,3 A/dm2 (10 bis
30 amps/sq. ft.) bis etwa 6,6 bis 8,8 A/dm2 (60 bis 80 amps/
sq. ft.) mit einer Geschwindigkeit von etwa 0,11 bis 0,33
A/dm2 min (1 bis 3 amps/sq. ft. min) erhöht.
21. Verfahren nach Anspruch 20, dadurch gekenn
zeichnet, daß man die Spannung mit einer Geschwin
digkeit von etwa 2 bis 3 V/min erhöht und daß sich die Strom
dichte mit einer Geschwindigkeit von 0,17 bis 0,28 A/dm2 min
(1,5 bis 2,5 amps/sq. ft. min) erhöht.
22. Verfahren nach Anspruch 21, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Salz das Kristallgitter des Alu
miniumoxids im wesentlichen sättigt.
23. Verfahren nach Anspruch 22, gekennzeich
net durch die Stufen
- - Entwässerung des Aluminiumoxids in der Zwischen schicht, um es hygroskopisch zu machen, und
- - darauffolgende Behandlung des hygroskopischen Aluminiumoxids mit einer wäßrigen Lösung oder Suspension des Salzes.
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