DE1002219B - Kraftbetaetigte Vorrichtung zum OEffnen und Schliessen von Fluegeln fuer Tueren - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine kraftbetätigte Vorrichtung zum öffnen und Schließen von Flügeln für Türen, bestehend aus einer Schließvorrichtung mit einer Schließerfeder und einem Dämpfzylinder mit Kolben, dessen eine Seite durch ein Druckmittel 5 zum öffnen des Flügels so weit beaufschlagbar ist, bis in der Endstellung eine Öffnung in der Zylinderwand das Druckmittel frei zurücklaufen läßt.

Bei bekannten Vorrichtungen dieser Art wird der Türflügel immer vollständig geöffnet, indem keinerlei Möglichkeit besteht, dessen konstruktionsbedkigten Öffnungswinkel zu beeinflussen. Die Erfindung geht aus von der Erkenntnis, daß es sehr vorteilhaft wäre, einen Türöffner und -schließer so auszubilden, daß er für verschiedene öffnungswinkel verwendet werden kann. Dieses Problem wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß die Öffnung in der Zylinderwand durch eine Gruppe von axial hintereinander angeordneten und wahlweise abschließbaren Bohrungen gebildet ist. ao

Es sei hierzu bemerkt, daß es an sich bekannt ist, z. B. durch die deutsche Patentschrift 42 355, in der Zylinderwand eine Reihe von Querbohrungen anzuordnen und durch eine parallel zur Zylinderachse einstellbare Schraube zu verschließen. Diese bekannte Einrichtung dient aber nicht zur Einstellung des öffnungswinkels, sondern zur Regulierung eines pneumatischen Gegendruckes für die Schließfeder.

Bei einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der neuen Vorrichtung ist erfindungsgemäß zur Dämpfung der Öffnungsbewegung in der Endstellung eine zweite Gruppe von axial hintereinander angeordneten und wahlweise abschließbaren Bohrungen so vorgesehen, daß sie vom Kolben in der Endstellung beim öffnen überdeckt ist.

Um die zahlreichen Bohrungen nicht durch besondere Mittel miteinander verbinden bzw. abdichten zu müssen, ist ferner erfindungsgemäß vorgesehen, daß eine einen hydraulischen Druck erzeugende Pumpe und der Dämpf- und Antriebszylinder mit Kolben und Ventilen in einem Flussigkeitsbehälter untergebracht sind.

In der Zeichnung ist das Schema eines Ausführungsbeispieles nach der Erfindung dargestellt.

In einem Behälter 1 ist das hydraulische Druckmittel, ζ. B. öl, und der ganze hydraulische Teil der Offen- und Schließvorrichtung in das öl eingetaucht, untergebracht. Im Behälter 1 befindet sich die Zahnradpumpe 2 mit dem Ansaugstutzen 3. Der Antrieb dieser Pumpe erfolgt durch einen Elektromotor 31. Von der Zahnradpumpe 2 gelangt das öl durch Leitung 4 zu einem Differentialdruckventil 5. Von diesem letzteren führt eine Leitung 6, von der ein regulierbares Auslaßventil 27 abzweigt, über ein Rückschlag-Kraftbetätigte Vorrichtung zum öffnen
und Schließen von Flügeln für Türen

Anmelder:

Landert-Motoren A. G.,
Bülach bei Zürich (Schweiz)

Vertreter: Dr.-Ing. W. Höger, Dr.-Ing. E. Maier

und Dipl.-Ing. W. Stellrecht M. Sc, Patentanwälte,

Stuttgart-O, Uhlandstr. 16

Beanspruchte Priorität:
Schweiz vom 18. August 1952

ventil 28 zum Zylinder 8, in dessen Kopf sie frei einmündet. Am gleichen Zylinderkopf sind ein Ansaugventil 17, ein einstellbares Überdruckventil 29, ein Auslaßventil 11 und ein Dämpfungsventil 10 angeschlossen; die beiden letzteren münden in eine Leitung 9 ein, deren Austrittsöffnung 7 durch das bereits erwähnte Differentialdruckventil 5 gesteuert wird. Im Zylinder 8 ist der doppelt wirkende, beidseitig beaufschlagte Kolben schiebbar. Er besteht aus einem Kopfteil 14 und einem Schaft 15. Letzterer ist über einen das Loch 16 durchsetzenden Gelenkbolzen mit dem zu betätigenden Flügel direkt oder indirekt verbunden, z. B. über den Hebel 32, wobei eine vorzugsweise einstellbare Feder 33 dazu dient, den Kolben 14, 15 und den mit ihm gekuppelten Flügel in seine geschlossene Lage zurückzubringen. Außer den bereits erwähnten, an den Zylinderkopf angeschlossenen Ventilen ist am Zylinderende auf der Kolbenstangenseite noch ein Drosselventil 19 angeschlossen. Die Ventile 17, 19 stehen über Stutzen 21 bzw. 22 mit dem Innenraum des Behälters 1 in Verbindung.

Im Zylinder 8 sind nun axial hintereinander angebrachte Bohrungen 23 und 25 vorgesehen, die einzeln durch je eine quer zu den genannten Öffnungen gerichtete Schraube 24 bzw. 26 abschließbar sind.

Wie in der Zeichnung schematisch angedeutet, sind die Ventile 10,11 und 19 je einzeln durch Drosselschrauben ein- und feststellbar. Das Ventil 27 mündet

M9.769/41

durch die Leitung 30 in den Innenraum des Behälters 1.

Die Wirkungsweise des beschriebenen Türöffners ist folgende:

Der Antriebsmotor für die Zahnradpumpe 1 kann durch von Hand betätigte Kontakte, Bodenschwellen, Lichtstrahlunterbrechung usw. in an sich bekannter Weise in Tätigkeit gesetzt werden. Das durch die Pumpe 2 geförderte öl gelangt durch Leitung 4 unter dem Ventilkörper des angehobenen Differentialdruckventils 5 hindurch, über Leitung 6 und unter dem ebenfalls angehobenen Rückschlagventil 28 hindurch in den Zylinder 8. Durch den Flüssigkeitsdruck auf die Oberseite des Kolbenkopfes 14 wird der Kolben 14, 15 geschoben und der mit ihm gekuppelte Flügel geöffnet. Bei seiner Bewegung muß der Kolben das rechts seines Kopfes zwischen Schaft und Zylinderinnenwand befindliche Öl verdrängen. Dieses öl kann dabei anfänglich durch die Öffnungen 23 und 25 sowie durch das Drosselventil 19, gegen den Schluß des Arbeitsspieles nur noch durch letzteres, austreten. Die Druckwirkung auf den Kolben hält unvermindert an, bis die linke Seite des Kolbens die Ausflußöffnung 23 freigibt. Ungefähr gleichzeitig, sobald die rechte Seite des Kolbens die Ausfluß öffnungen 25 abschließt, beginnt die Dämpfung der Öffnungsbewegung, weil in dieser Stellung die Bremsflüssigkeit nur noch durch das Drosselventil 19 austreten kann. Die Wirkung der Dämpfung kann durch entsprechende Einstellung dieses Ventils den Erfordernissen des Betriebes angepaßt werden. Durch die Schraube 26 wird dabei der Beginn dieser Dämpfung je nach den gegebenen Verhältnissen eingestellt.

Der Überdruck auf die linke Kolbenoberseite und somit die größte Öffnungskraft kann durch entsprechende Einstellung des Überdruckventils¹28 geregelt werden, während die Öffnungsgeschwindigkeit durch die Einstellung des Drosselventils 27 bestimmt wird. Durch entsprechende Einstellung der Regulierschrauben 24 und 26 hat man es in der Hand, den öffnungswinkel des Flügels innerhalb gewissen Grenzen, beispielsweise von 85 bis 100°, wahlweise einstellen zu können.

Der Flügel wird so lange offen gehalten, als der Antriebsmotor läuft, welche Zeit beispielsweise durch ein Zeitrelais eingestellt werden kann. Die Rückwärtsbewegung des Kolbens geschieht nach der durch die an Stich bekannte Steuerung herbeigeführten Abstellung des Motors für die Zahnradpumpe 2 durch die bereits erwähnte Feder. Die Schließgeschwindigkeit wird durch Einstellung des Drosselventils 11 bestimmt. Nachdem der Kolben 14 beispielsweise die in der Zeichnung in ausgezogenen Linien dargestellte Lage erreicht hat, kann das vor seiner linken Seite befindliche öl nur noch über das Drosselventil 10 entweichen, dessen Einstellung somit die Dämpfung beim Schließen des Flügels bestimmt.

Ein mit der beschriebenen Einrichtung zu öffnender und zu schließender Flügel kann selbstverständlich auch von Hand geöffnet werden, wenn der Antrieb z. B. infolge Stromausfall außer Betrieb ist. Zu diesem Zweck ist das Saugventil 17 vorgesehen, das ohne weiteres eine Bewegung des Kolbens nach rechts und damit das Öffnen des Flügels ermöglicht. Auch bei stromlosem Zustand des Antriebsmotors für die Pumpe 2 läßt sich der Flügel der mit der neuen Vorrichtung versehenen Tür ohne weiteres von Hand öffnen, während die genannte Feder automatisch das Schließen besorgt.

Die beschriebene Einrichtung ist sehr einfach und dadurch betriebssicher.

Claims (3)

PATENTANSPRÜCHE:

1. Kraftbetätigte Vorrichtung zum öffnen und Schließen von Flügeln für Türen, bestehend aus einer Schließeinrichtung mit einer Schließerfeder und einem Dämpfzylinder mit Kolben, dessen eine Seite durch ein Druckmittel zum öffnen des Flügels so weit beaufschlagbar ist, bis in der Endstellung eine Öffnung in der Zylinderwand das Druckmittel frei zurücklaufen läßt, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnung in der Zylinderwand durch eine Gruppe von axial hintereinander angeordneten und wahlweise abschließbaren Bohrungen (23) gebildet ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Dämpfung der öffnungsbewegung in der Endstellung eine zweite Gruppe von axial hintereinander angeordneten und wahlweise abschließbaren Bohrungen (24) in der Zylinderwand so vorgesehen ist, daß sie vom Kolben (14) in der Endstellung beim öffnen überdeckt ist.

3. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2 mit einer einen hydraulischen Druck erzeugenden Pumpe, dadurch gekennzeichnet, daß die Pumpe (2) und der Dämpf- und Antriebszylinder (8) mit Kolben (14) und Ventilen (5, 10, 11, 17, 19, 23, 25, 27, 28, 29) in einem Flüssigkeitsbehälter (1) untergebracht sind.

In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 710 153, 42 355; schweizerische Patentschrift Nr. 188 573.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

© 609 769/41 1.57