DE1002131B - Gebrannte Kohleanode fuer die Aluminium-Schmelzflusselektrolyse - Google Patents
Gebrannte Kohleanode fuer die Aluminium-SchmelzflusselektrolyseInfo
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- C25—ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PROCESSES; APPARATUS THEREFOR
- C25C—PROCESSES FOR THE ELECTROLYTIC PRODUCTION, RECOVERY OR REFINING OF METALS; APPARATUS THEREFOR
- C25C3/00—Electrolytic production, recovery or refining of metals by electrolysis of melts
- C25C3/06—Electrolytic production, recovery or refining of metals by electrolysis of melts of aluminium
- C25C3/08—Cell construction, e.g. bottoms, walls, cathodes
- C25C3/12—Anodes
- C25C3/125—Anodes based on carbon
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Description
DEUTSCHES
Die Anodenkohlen von Schmelzflußelektrolyseöfen sind neben der Abnutzung infolge der bei der Elektrolyse
auftretenden Reaktionen außerdem noch einem mehr oder weniger starken Abbrand durch den Luftsauerstoff
ausgesetzt. Von diesem Abbrand wird besonders der obere Teil der Anodenkohlen, der »Kohlekopf«,
betroffen, welcher der Luft ausgesetzt ist. Je nach der Qualität der als Elektroden verwendeten
Kunstkohlen setzt der Abbrand bei Anwesenheit von Luftsauerstoff an der Oberfläche der Kohlen im allgemeinen
bei Temperaturen zwischen 300 und 350° ein, um bei noch höheren Temperaturen zu einem
regelrechten Verfall der Außenzonen der Kunstkohle zu führen.
Die Anodenkohlen erwärmen sich während des Betriebes infolge der Einwirkung des Schmelzelektrolyts
nach mehrtägigem Einsatz allmählich auf die angegebenen Temperaturen, wobei sich der obere Teil der Anodenkohlen
zunächst noch außerhalb der vor dem Angriff durch den Luftsauerstoff schützenden Flußdecke
befindet. Es findet daher ein Abbrand des Kopfes statt, der erst dann aufhört, wenn die Anode nach Maßgabe
ihrer Abnutzung infolge des Elektrolysevorganges in den gasundurchlässigen Teil der Flußdecke untergetaucht
ist. Dieser Abbrand stellt im allgemeinen einen empfindlichen Verlust dar, der sich häufig auch
störend auf den Betrieb auswirkt.
Die Fig. 1 bis 4 veranschaulichen den Vorgang an dem Beispiel einer Anodenkohle von 300 X 400 mm
Querschnitt und 450 mm Höhe, die in einem Aluminiumelektrolyseofen eingesetzt ist, in dem sich ein
Fluß von 220 mm Höhe und von einer Temperatur von 950 bis 970° befindet.
Mit 1 ist der Boden des Elektrolyseofens bezeichnet, mit 2 die Schicht des abgeschiedenen Aluminiums, mit
3 die Kryolithschmelze (Fluß, Elektrolyt), mit 4 die Flußdecke (die aus Tonerde und Zuschlägen sowie
aus erstarrtem Fluß besteht), mit 5 die Anode aus gebrannter Kunstkohle und mit 6 der stromzuführende
Zapfen aus Eisen.
Nach dem Einsetzen der Anodenkohle (Fig. 1) erwärmt sich der obere Teil oder Kopf der Kohle erst
allmählich. Am ersten Tag nach dem Einsetzen herrscht am Kopf noch eine durchschnittliche Temperatur
von 180°, und erst nach 6 Tagen ist die Temperatur an dieser Stelle auf etwa 290° im Mittel gestiegen.
Die Kohle ist inzwischen so weit abgenutzt, daß der Kopf nur noch etwa 70 bis 100 mm aus der
Flußdecke herausragt (Fig. 2), die in einer Dicke von etwa 100 mm auf dem Elektrolyt aufliegt. Die Oberfläche
der Fluß decke hat eine Temperatur von durchschnittlich 300 bis 500°. In der Zone zwischen Flußdecke
und Fluß (Kryolithschmelze) herrscht eine Temperatur von etwa 600 bis 800°. Infolge der Er-Gebrannte
Kohleanode für die Aluniinium-Schmelzflußelektrolyse
Anmelder:
Aluminmm-Industrie-Aktien-Gesellschaft,
Aluminmm-Industrie-Aktien-Gesellschaft,
Chippis (Schweiz)
Vertreter: Dr. K. Schwarzhans, Patentanwalt,
München 38, Romanplatz 9
München 38, Romanplatz 9
Beanspruchte Priorität:
Schweiz vom 9. April und 7. Dezember 1954
Schweiz vom 9. April und 7. Dezember 1954
Dipl.-Ing. Hans Schmitt, Rheinfelden (Bad.),
und Jules Felley, Sierre-Clarey (Schweiz),
sind als Erfinder genannt worden
wärmung durch Stromdurchgang und Wärmeübertragung aus Fluß und Flußdecke hat die Kohle an der
Grenzzone ihres Eintrittes in die Fluß decke eine Temperatur von 320° angenommen. An dieser Stelle hat
daher am 6. Tag nach dem Einsetzen der Kohle der Abbrand bereits begonnen. Es ist dabei zu bemerken,
daß die obere Schicht der Flußdecke mehr oder weniger gasdurchlässig ist, so daß der Luftsauerstoff
noch an die Oberflächen teile der Kohle gelangen kann, die sich in dieser Zone befinden. Der Abbrand der
Kohle geht an diesen Flächen dann so lange weiter, bis der Kopf der Kohle gänzlich in die gasundurchlässige,
tiefere Fluß deckenzone bzw. in den Fluß selbst abgesunken ist.
9 Tage nach dem Einsatz ist der Anodenkopf, soweit er sich noch in der gasdurchlässigen Flußdeckenzone
befindet, bereits verhältnismäßig stark abgebrannt (Fig. 3), zumal inzwischen die Temperatur
am Kopf der Kohle auf 450° gestiegen ist. Selbst um das in den Kohlekopf hineinragende Zapfenende herum
ist der Kopf der Kohle bereits angegriffen.
Die Kohle kann daher nicht voll ausgenutzt werden. 12 Tage nach dem Einsetzen wird der Kohlekopf
bereits vom Fluß überspült, und der Zapfen am Kopf der Kohle vom Fluß angegriffen (Fig. 4). Die Kohle
609 76W232
muß infolgedessen nach 12 Tagen aus dem Ofen entfernt werden, nachdem sie bis auf einen Stumpf von
etwa 170 mm Höhe abgebrannt ist.
Die vorzeitige Abnutzung der Kohleanode bei der Aluminium-Schmelzflußelektrolyse durch den Abbrand
am Kopf wird erfindungsgemäß dadurch weitgehend verhindert, daß die obere Fläche der gebrannten
Anode mit einem dicken· Aluminiumkopf versehen wird, der die ganze obere Fläche deckt; mit
ragt die Kohlemanschette zweckmäßig den Aluminiumkühlkopf, d. h. ihre Höhe wird größer gewählt als die
Dicke des letzteren; daurch bleibt der Eisenzapfen noch besser geschützt nach dem Abschmelzen des
5 kühlkopf, d. h„ ihre Höhe wird größer gewählt als die kopf um beispielsweise 50 bis 80 mm.
Es ist möglich, den Aluminiumkopf gesondert herzustellen und sodann auf die Kohleanode, vorzugsweise
mit Hilfe eines geeigneten Bindemittels (z. B.
Ausnahme derjenigen Stelle in der Mitte, wo der io von Kohlenteerpech), aufzusetzen. Das einfachste und
Eisenzapfen in den Anodenkopf eingelassen ist, und sicherste Verfahren besteht jedoch darin, den Alumigegebenenfalls
eines schmalen Randes von z. B. 10 bis niumkopf unter Benutzung einer passenden Form auf-20
mm am Umfang, welcher Rand zum Aufsetzen zugießen. Wenn im Elektrolyseofen Reinaluminium
einer Gießform für die Herstellung des Aluminium- erzeugt wird, muß dieser Kopf selbstverständlich aus
kopfes dienen kann; und ferner dadurch, daß der 15 Reinaluminium bestehen. Wird dagegen eine Alumi-Raum
zwischen Aluminiumkopf und Eisenzapfen mit niumlegierung erzeugt, so kann der Kopf aus einer
Elektrodenmasse, d. h. mit Kunstkohlemischung gefüllt entsprechenden oder sonst passenden Aluminiumist,
wobei die Elektrodenmasse eine Manschette bildet, legierung hergestellt sein.
die allmählich gebacken wird und bei fortgeschrittener Die Fig. 5 bis 9 veranschaulichen ein Ausführungs-Abnutzung
der Anode den eisernen Zapfen vor dem 20 beispiel. Auch hier ist die Sohle der Elektrolysierzelle
Angriff durch den Elektrolyt schützt. Die Höhe des mit 1, das abgeschiedene, schmelzflüssige Aluminium
Aluminiumkopfes ist so zu wählen, daß dieser die mit 2, der Fluoridelektrolyt mit 3, die Flußdecke mit 4,
obere Fläche der Kohleanode mindestens bis zu dem die Kohleanode mit 5 und der eiserne Stromzufüh-Augenblick
schützt, in welchem letztere so weit in die rungszapfen mit 6 bezeichnet. Die Anode 5 aus geFluß
decke eingetaucht ist, daß sie der Einwirkung des 25 brannter Kohle ist mit einem Kopf 7 versehen, der
Luftsäuerstoffes im wesentlichen entzogen ist. Dem- zwei umlaufende Rippen 8 und 9 aufweist. Die
zufolge muß die Dicke eines vollen Aluminiumkopfes Rippe 8 bildet eine Abstrahlungsfläche, die den oberen
über die ganze obere Fläche der Kohleanode min- Rand der Anodenkohle vor vorzeitigem Abbrand
destens der Dicke der gasdurchlässigen Schicht der schützt, während die Rippe 9 zur Herstellung der
Flußdecke entsprechen. Bei den üblichen Aluminium- 30 Manschette 10 aus gegossener Kunstkohlemasse dient.
fluorid-Schmelzflußelektrolyseöfen muß die Dicke des Die Rippe 8 muß nicht unbedingt unmittelbar am
Aluminiumkopfes mindestens 30 mm betragen. Bei Rand der Kohleanode angeordnet sein, sondern kann
Kohleanoden mit einem waagerechten Querschnitt von auch im Abstand von diesem stehen. An Stelle von
300 X 300 mm beträgt sie vorteilhafterweise 80 bis zwei Rippen können auch deren mehrere vorgesehen
100 mm. Eine allzu große Höhe ist zu vermeiden, da 35 sein.
eine zu starke Abkühlung und daher unnötige Wärme- Nach dem Einsetzen der Kohleanode (Fig. 5) in
Verluste entstehen. Es ist zu empfehlen, die höchste den Ofen sind die Temperaturverhältnisse am Kopf
Höhe nicht größer als 150 mm zu wählen. der Kohle noch ungefähr die gleichen wie bei der un-
Der Aluminiumkopf kann die Gestalt einer dicken, geschützten Kohleanode gemäß Fig. 1. 6 Tage nach
der Gestalt des Anodenkopfes angepaßten Scheibe mit 40 dem Einsetzen der Kohleanode (Fig. 6) macht sich
zentraler Bohrung haben, doch ist es für das Er- bereits die kühlende Wirkung des Aluminiumkopfes
reichen des angestrebten Schutzes nicht erforderlich. bemerkbar. Am oberen Rand der Kohleanode beträgt
den Aluminiumkopf überall gleichmäßig dick zu die Temperatur etwa 250 statt 290°, wie im Falle der
machen. Es genügt, wenn der Aluminiumkopf am Fig. 2. Ein Abbrand findet noch nicht statt. 9 Tage
Rande der Kohleanode oder in geringem Abstande 45 nach dem Einsetzen der Kohleanode (Fig. 7) ist der
davon die erforderliche Mindesthöhe aufweist und um Aluminiumkopf noch völlig erhalten; die Temperatur
den Eisenzapfen eine Hülse bildet, die etwa dieselbe des oberen Randes der Kohleanode, der noch unan-
Höhe aufweist wie der Rand und für die Aufnahme gegriffen ist, hat etwa 300° erreicht. Nach 11 Tagen
der Kohlemanschette (Manschette aus Elektroden- (Fig. 8) befindet sich der Aluminiumkopf bereits teil-
masse) bestimmt ist. Zwischen Rand und Hülse kann 50 weise in der Flußdecke. Auch hier ist der Aluminium-
der Aluminiumkopf oben hoch ausgebildet sein, d. h. kopf erhalten. Die Rippen ragen noch heraus, wobei
eine tiefe Rinne aufweisen. Dadurch läßt sich die der Kopf der Kohle weiterhin gekühlt wird. Die Tem-
Menge des für die Bildung des Aluminiumkopfes peratur des oberen Randes der Kohleanode liegt noch
erforderlichen Metalls und gleichzeitig das Gewicht unterhalb der Grenze, bei welcher der Abbrand ein-
der am Eisenzapfen angekitteten Anodenkombination 55 setzt. Erst wenn der Kohlekopf in die gasundurch-
herabsetzen. lässige untere Schicht der Flußdecke, also um etwa
Normalerweise beträgt die Dicke der gasdurchlässigen oberen Schicht der Flußdecke etwa 30 bis
70 mm, während die Fluß decke normalerweise eine Gesamtdicke von etwa 10 cm hat.
Das Spiel zwischen Eisenzapfen und Aluminiumkopf beträgt etwa 10 bis 50 mm. Ist das Spiel kleiner
als 10 mm, so bietet die eingestampfte oder besser noch eingegossene Manschette aus Kunstkohlemasse
30 bis 70 mm eingetaucht ist, steigt seine Temperatur allmählich auf Werte von über 350° an, und dann
beginnt auch der Aluminiumkopf zu schmelzen. In 60 diesem Zeitpunkt kann jedoch der Luftsauerstoff
nicht mehr an den Kohlekopf gelangen; dieser ist daher vor Abbrand geschützt. Fig. 9 zeigt den Zustand
nach 14 Tagen. Der Aluminiumkopf ist bereits am 13. Tag abgeschmolzen. Die Kohlemanschette 10
keinen genügenden Schutz des eisernen Zapfens gegen 65 schützt jetzt den Eisenzapfen 6 vor dem Angriff
den Elektrolyt. Die Kohlemanschette läßt sich ge- durch den Elektrolyt. Der Vorteil, der durch die Ertrennt
herstellen, indem eine Hülse aus Aluminiumblech um den Eisenzapfen angeordnet und mit Kohle
masse gefüllt wird, worauf erst das Gießen des AIu-
findung erreicht wird, läßt sich am Vergleich der Fig. 4 und 9 erkennen. Dank dem Aluminiumkopf
bleibt der Kohlekopf in seiner Form im wesentlichen
miniumkühlkopfes stattfindet. In diesem Fall über- 7° erhalten. Dies bietet auch Gewähr für eine gute Bin-
dung zwischen der verkokenden Masse der Manschette 10 und dem Kohlekopf und infolgedessen für den
Schutz des Zapfens vor dem Angriff durch den Elektrolyt, auch wenn dieser den Kopf überspült.
Die Lebensdauer einer Kohleanode, die erfmdungsgemäß
durch einen Aluminiumkopf und eine Manschette aus Kohlemasse geschützt wird, ist daher
größer als die einer ungeschützten Kohleanode, und die Kohle kann für den elektrolytischen Prozeß besser
ausgenutzt werden.
Der Aluminiumkopf kann so ausgebildet werden, daß er den oberen Teil der Kohleanode in Form eines
eng anliegenden Mantels umgibt, also über den oberen Rand hinaus ein Stück weit nach unten reicht.
Fig. 10 zeigt im senkrechten Schnitt zwei Kohleanöden
11 mit gemeinsamem Aluminiumkühlkopf 12, der diese auch seitlich umfaßt und dadurch einen
Mantel bildet. Der Kühlkopf weist eine äußere, tiefer liegende Rippe 13 und zwei innere, höher liegende
Rippen 14 um die Eisenzapfen 6 auf. Der Unterschied in der Höhenlage zwischen der äußeren Rippe und den
inneren Rippen ist durch die Form des Kohlekopfes bedingt, der hier im Gegensatz zu den Beispielen
gemäß Fig. 1 bis 9 nicht eben ist.
Der Aluminiumkopf kann in beliebiger Art und Weise hergestellt werden. Man kann z. B. Kopf und
Rippen aus einem Stück gießen oder den Kopf als dicke, die obere Fläche der Anode deckende Schicht
mit Druckluft aufspritzen oder nach einem anderen Verfahren aufbringen und die Rippen gesondert herstellen.
Die Rippe für die Kohlemanschette kann z. B. dadurch hergestellt werden, daß eine Hülse aus Aluminiumblech
um den Eisenzapfen angeordnet wird.
Weitere systematische Versuche haben nun ergeben, daß der Aluminiumkopf nicht überall so dick zu sein
braucht, daß seine Dicke derjenigen der gasdurchlässigen Schicht der Flußdecke entspricht. Es genügt,
wenn die Höhe der Rippen oder der Rippe mindestens der Dicke der gasdurchlässigen Schicht der Flußdecke
entspricht, während die Aluminiumschicht, welche die Anode deckt, von gefingerer Dicke sein kann, z. B.
2 bis 10 mm. Es hat sich ferner herausgestellt, daß der weiter oben beschriebene Schutz des Anodenkopfes
vor Luftabbrand auch erreicht wird, wenn der Anodenkopf nur von einer einzigen Rippe überragt wird, die
gleichzeitig als Hülse für die Kohlemanschette dient. Die auf diese Weise geschützte Kohleanode verhält
sich wie diejenige, die mit einem Aluminiumkopf versehen ist, dessen Höhe überall mindestens der Dicke
der gasdurchlässigen Schicht der Flußdecke entspricht. Der Anodenkopf bleibt zunächst in seiner Form erhalten.
Wenn er sich bereits teilweise in der Flußdecke befindet, ragt noch die Rippe heraus und bewirkt
eine Kühlung des Kopfes und daher eine Herabsetzung der Temperatur des oberen Randes der Kohleanode.
Erst wenn der Kohlekopf in die gasdurchlässige untere Schicht der Flußdecke eingetaucht ist, beginnt
auch die Aluminiumrinne zu schmelzen. In diesem Zeitpunkt ist jedoch der Kohlekopf vor Luftabbrand
bereits geschützt und die Manschette genügend gebacken.
Wenn die Aluminiumschicht, die den Aluminiumkopf bilden soll, aufgespritzt wird, ist es angebracht,
im gleichen Arbeitsgang auch die Seitenflächen der Anodenkohle mit einem Aluminiumüberzug zu versehen.
Das Aufspritzen erfolgt zweckmäßig in der Weise, daß Metall aus einer Pfanne gegossen und der
freie Strahl mit Preßluft gegen die Anodenkohle verspritzt wird, wobei letztere frei hängend um ihre
Achse gedreht wird. Das Aufspritzen mit der Pistole ist auch anwendbar, aber bei weitem nicht so wirtschaftlich.
Es ist an sich bekannt, gebrannte Kohleanoden für die Aluminium-Schmelzflußelektrolyse mit einem Aluminiummantel
zum Schutz der Kohle vor Abbrand zu versehen. Ein gewöhnlicher Aluminiummantel schützt jedoch den Kohlekopf nur in unvollkommener
Weise. In der oberen gasdurchlässigen Schicht der Flußdecke herrschen Temperaturen zwischen 500 und
700°. Schon etwa 6 Tage nach dem Einsetzen der Kohleanode hat sich der Mantel auf 400 bis 500° erwärmt.
9 bis 10 Tage nach dem Einsetzen fängt der Aluminiummantel auch am Kopf der Kohle an zu schmelzen,
noch bevor der Kohlekopf durch die gasdurchlässige obere Schicht der Flußdecke gelangt ist. Aus
diesem Grunde findet häufig auch, bei in bekannter Weise ummantelten Kohleanoden ein Abbrand am
Kohlekopf statt. Erst durch den erfindungsgemäßen hohen Aluminiumkopf ist es gelungen, diese Erscheinung
zu vermeiden.
Es ist auch bereits bekannt, das untere Ende des eisernen Stromzuführungszapfens der Kohleanode mit
Elektrodenmasse zum Schütze des Eisens vor Angriff durch den Elektrolyt zu umgeben. Die Verwendung
einer solchen Manschette allein gewährleistet aber nicht immer den Schutz des eisernen Zapfens. Wenn
der Kohlekopf abbrennt, läßt sich eine ausreichende Bindung zwischen der langsam verkokenden Masse
der Manschette und dem Kohlekopf nicht erreichen. Wird der Kohlekopf dazu noch vom Fluß überspült,
so dringt dieser zwischen Manschette und Kohlekopf ein; die Manschette löst sich und kann ihre Schutzwirkung
nicht mehr ausüben.
Ein ausreichender Schutz wird erst durch die erfindungsgemäße, kombinierte Wirkung eines besonders
ausgebildeten Aluminiumkopfes und einer Kohlemanschette um den eisernen Anschlußzapfen erreicht.
Durch die wärmeabführende Wirkung des Aluminiumkopfes wird der Kohlekopf beim Durchgang durch
die kritische Zone der Flußdecke, wo er noch dem Luftsauerstoff ausgesetzt ist, so weit gekühlt, daß
seine Temperatur unterhalb der Grenze bleibt, bei welcher der Abbrand einsetzt. Dadurch bleibt der
Kohlekopf erhalten, und es besteht Gewähr dafür, daß sich eine gute Bindung zwischen der Kohlemasse der
Manschette und der Kohleanode ergibt und die Manschette auf diese Weise den eisernen Zapfen vor dem
Angriff durch den Elektrolyt schützt.
Claims (10)
1. Gebrannte Kohleanode für die Aluminium-Schmelzflußelektrolyse, dadurch gekennzeichnet,
daß sie auf ihrer oberen Fläche mit einem dicken Aluminiumkopf versehen ist, der die ganze obere
Fläche deckt, mit Ausnahme derjenigen Stelle in der Mitte, wo der Eisenzapfen in den Anodenkopf
eingelassen ist, und gegebenenfalls eines schmalen Randes am Umfang, und ferner dadurch, daß der
Raum zwischen Aluminiumkopf und Eisenzapfen mit Elektrodenmasse gefüllt ist, wobei die Höhe
des Aluminiumkopfes mindestens der Dicke der gasdurchlässigen Schicht der Flußdecke entspricht.
2. Gebrannte Kohleanode nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Aluminiumkopf mit
mindestens einer Rippe versehen ist.
3. Gebrannte Kohleanode nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Alumi-
niumkopf. mindestens zwei Kühlrippen aufweist, wobei die innere zur Aufnahme der Kohlemanschette
dient.
4. Gebrannte Kohleanode nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß am Rande des AIuminiümkopfes
eine senkrechte Rippe angeordnet ist, deren Höhe mindestens 70 mm beträgt, und eine zweite Rippe etwa der gleichen Höhe den
eisernen Zapfen umgibt, wodurch der Aluminiumkopf oben eine tiefe Rinne aufweist.
5. Gebrannte Kohleanode nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Aluminiumkopf den
oberen Teil der Kohleanode in Form eines eng anliegenden Mantels umgibt.
6. Gebrannte Kohleanode nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß nur die Rippe bzw. nur
die Rippen des Aluminiumkopfes eine Höhe haben, die mindestens der Dicke der gasdurchlässigen
Schicht der Flußdecke entspricht, wäh-
rend die Dicke des Aluminiumkopfes an den übrigen Stellen kleiner ist als die Dicke der gasdurchlässigen
Schicht der Flußdecke.
7. Gebrannte Kohleanode nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Aluminiumkopf,
mit Ausnahme der Rippen eine Dicke von 2 bis 10 mm aufweist.
8. Gebrannte Kohleanode nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß sie nur eine Rippe aufweist,
die um den Eisenzapfen angeordnet ist, und zur Aufnahme der Kohlemanschette dient.
9. Verfahren zur Herstellung einer gebrannten Kohleanode nach Anspruch 1 oder 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der Aluminiumkopf aufgegossen wird.
10. Verfahren zur Herstellung einer gebrannten Kohleanode gemäß Anspruch 1 oder 6, dadurch
gekennzeichnet, daß der Aluminiumkopf mit Ausnahme der Rippen durch Spritzen hergestellt wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
CH1002131X | 1954-04-09 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1002131B true DE1002131B (de) | 1957-02-07 |
Family
ID=4552103
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEA22431A Pending DE1002131B (de) | 1954-04-09 | 1955-04-05 | Gebrannte Kohleanode fuer die Aluminium-Schmelzflusselektrolyse |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1002131B (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
NL8300711A (nl) * | 1983-02-25 | 1984-09-17 | Delfzijl Aluminium | Inrichting voor het positioneren en vullen van de beide beschermkragen op een anodeblok. |
-
1955
- 1955-04-05 DE DEA22431A patent/DE1002131B/de active Pending
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
NL8300711A (nl) * | 1983-02-25 | 1984-09-17 | Delfzijl Aluminium | Inrichting voor het positioneren en vullen van de beide beschermkragen op een anodeblok. |
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