DE1937411B1 - Befestigung zwischen einem anodenzapfen und einer kohlen stoffanode - Google Patents

Befestigung zwischen einem anodenzapfen und einer kohlen stoffanode

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Description

  • Die Erfindung betrifft eine Befestigung zwischen einem Anodenzapfen und einer Kohlenstoffanode von Schmelzflußelektrolyseöfen für Aluminiumelektrolyse, bestehend aus einem das Ende des Anodenzapfens satt umschließenden Gußkörper, der aus einer Ausnehmung der Anode eingegossenen und erstarrten Metallmasse gebildet und in der Anode materialschlüssig verankert ist.
  • Bei der derzeitigen elektrolytischen Erzeugung von Aluminium mittels sich verbrauchender vorgebackener Kohlenstoffanoden ist es üblich, die Enden der metallischen anodischen Stromzuführung, meist einen Anodenzapfen, in eine rechteckige Ausnehmung im Kopf der Anode einzusetzen und den zwischen Zapfen und Kohlekörper verbleibenden Zwischenraum mit einer elektrisch leitenden Kohlemasse auszustampfen. Der in der gebackenen Anode befestigte Zapfen dient nicht nur der Stromzuführung, sondern trägt im Betrieb auch das ganze Anodengewicht.
  • Daher muß der Anodenzapfen genügend tief in den Anodenkopf hineinreichen, damit eine ausreichende Tragkraft der hergestellten Verbindungen gewährleistet ist. Andererseits soll der Anodenzapfen nicht zu tief in die Anode hineinreichen, damit das Eisen des Anodenzapfens auch bei zunehmenden Abbrand der Anode nicht mit der Badschmelze in Berührung kommt und letztere verunreinigt. Aus diesen Gründen ist es üblich, mit einer von den Anodenköpfen umschlossenen Tiefe der Anodenzapfen von 8 bis 15 cm zu arbeiten. Solche Anoden werden so weit verbrannt, bis unter dem Zapfen noch eine genügend dicke, den Zapfen gegen den Angriff des Bades schützende Kohleschicht verbleibt. Die Höhe des Anodenrestes ist also größer als die genannte Befestigungstiefe.
  • Die verbrauchten Anoden werden samt Anodenstangen und -zapfen aus dem Elektrolyseofen entfernt und in eine Werkstatt transportiert, wo die Kohlereste von den Zapfen weggeschlagen und die letzteren gereinigt werden, damit sie in neue Anodenblöcke eingesetzt werden können.
  • Ein guter elektrischer Kontakt ist nur dann gegeben, wenn der Zapfen in einer Ecke der Ausnehmung im Anodenkopf eingesetzt wird, derart, daß er mit zwei seiner Seitenflächen in unmittelbarer Berührung mit der bereits gebackenen Kohlemasse der Anode steht. Das Kalzinieren der Einstampfmasse erfolgt erst, wenn die Anode im Betrieb ist, unter dem Einfluß der Wärme der Elektrolysezellen, so daß diese Kohlemasse erst nach einigen Tagen, wenn deren Verkokung genügend fortgeschritten ist, eine einigermaßen zufriedenstellende elektrische Leitfähigkeit erreicht. Daraus ergibt sich auch, daß der Stromübergang wegen der geringen Kontaktflächen von nur etwa 200 cm2 der Stellen des direkten Kontaktes zwischen Zapfen und Anodenblock, mangelhaft ist und die Stromverteilung in der Anodenkohle wegen des einseitigen Stromüberganges schlecht ist.
  • Aus beidem resultiert ein relativ hoher anodischer Spannungsabfall.
  • Es ist bereits vorgeschlagen worden, den Anodenzapfen in eine Ausnehmung des Anodenkopfes einzusetzen und den Zwischenraum mit flüssigem Metall, z. B. Gußeisen, auszugießen. Doch hat man dabei nur die übliche Arbeitsweise des Einstampfens mit Kohlemasse nachgeahmt und die Befestigungstiefe etwa im gleichen Maß gehalten, so daß immer ein bedeutender Anodenrest zurückblieb und auch der Kontaktwider- stand durch das Schrumpfen des Gußeisens eher ungünstig wurde.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die aufgezeigten Nachteile zu vermeiden, also zwischen Anodenzapfen und Kohlenanode eine Befestigung zu entwickeln, die zu einer Verringerung des erwähnten Spannungsabfalls sowie-des Anodenrestes führt.
  • Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung bei einer Befestigung der oben erläuterten Art gelöst durch eine plattenförmige Ausbildung des Gußkörpers, dessen von der Kohlenstoffanode umschlossene Tiefe 3 bis 6 cm beträgt, der mit seinen Seitenwandungen in entsprechende Hinterschneidungen der Anode eingreift und dessen horizontale Ausdehnung sich in zumindest einer Richtung zur Seitenlänge der Kohlenstoffanode wie 0,4 bis 0,9: 1, vorzugsweise wie 0,6 bis 0,8 1 verhält.
  • Da der Kohleverbrauch einer der größten Kostenfaktoren bei der Elektrolyse des Aluminiums ist, wurden bereits zahlreiche Versuche durchgeführt, um die Verbindungstiefe zu verringern. Dabei scheiterte man jedoch vor allem an einem Problem: Bei Aluminiumelektrolyseöfen ist die Kohlenstoffanode fest in einer Kryolithkruste von 10 bis 15 cm »eingefroren«. Diese Kruste muß regelmäßig etwa alle drei Stunden mit Preßlufthämmern durchbrochen werden, um der Schmelze wieder Tonerde zuzuführen. Beim Brechen der Kruste treffen starke Schläge des Preßlufthammers unmittelbar neben, zum Teil aber auch direkt auf die Anodenoberseite, so daß die Befestigung außerordentlich stark beansprucht ist. Eine Verringerung der Verbindungstiefe zwischen Anodenzapfen und Kohlenstoffanode führte daher bisher immer dazu, daß die Anoden -bei der starken Schlagbeanspruchung unverbraucht in das Elektrolysebad fielen. Außerdem erfolgte bei den herkömmlichen Befestigungen nach dem Gießen infolge des Schrumpfens des Gußeisens eine Lockerung der Verbindung, so daß auch die elektrische Verbindung mangelhaft war. Der elektrische Energieverbrauch, also der zweite große Kostenfaktor bei der Aluminiumherstellung, lag daher sehr hoch.
  • Trotz jahrzehntelanger Kenntnis dieser Nachteile und zahlreicher erfolgloser Versuche hinsichtlich einer Abhilfe wurde die Lösung des Problems nicht gefunden. Dies lag nicht zuletzt daran, daß sich die Fachwelt gegen die Verwendung von Gußeisen in einer plattenförmigen Ausbildung schon deshalb sträubte, weil dieses Material außerordentlich spröde ist und daher der Schlagbeanspruchung nach herkömmlicher Auffassung nicht gewachsen sein kann.
  • Bei der Ausbildung der Befestigung gemäß der Erfindung wird ein Lösen des Gußkörpers von der Anode trotz des Schrumpfens der Metallmasse dadurch verhindert, daß der Gußkörper mit seinen Seitenwandungen in entsprechende Hinterschneidungen der Anode eingreift.
  • Die erfindungsgemäße Befestigung, die im Verhältnis zu ihrer horizontalen Ausdehnung nur wenig tief in den Anodenblock eindringt, ermöglicht gleichzeitig einen guten Stromkontakt und eine Verminderung des Anodenrestes. Dabei kann die Form der erfindungsgemäß bemessenen stromverteilenden Gußkörper sehr verschieden ausgebildet sein. Die einfachste Form ist z. B. eine kompakte flachgründende Platte.
  • Ist der Anodenzapfen in Form eines Spatens mit länglichem Querschnitt ausgebildet, so kann seine Befestigung mit der Kohlenstoffanode unter Auswertung der gleichen erfinderischen Idee geringfügig verändert werden. Gemäß der Erfindung ist eine derartige Befestigung gekennzeichnet durch einen flach ausgebildeten Gußkörper, dessen von der Kohlenstoffanode umschlossene Tiefe 3 bis 6 cm beträgt und der Arme aufweist, die ein Verhältnis ihrer Länge zu ihrer Breite an der Basis von mehr als 1: 1, vorzugsweise 2: 1 bis 10: 1 aufweisen.
  • Bei dieser Ausbildung kann also auf Hinterschneidungen zwischen Gußkörper und Anode verzichtet werden. Da der Absolutwert der Schrumpfung proportional der Längenausdehnung ist, schrumpfen die den Gußkörper bildenden Arme zwar in ihrer Längsrichtung ebenso stark wie eine einfache Platte, nicht jedoch in ihrer Querrichtung. Der Gußkörper trägt somit die Kohlenstoffanode an den Seitenflächen seiner Arme.
  • Zur Herstellung der Befestigung eines Anodenzapfens mit einer Kohlenstoffanode kann ein besonderes Verfahren angewendet werden. Das Verfahren geht davon aus, daß der Anodenzapfen in eine entsprechende Ausnehmung der Kohlenstoffanode eingesetzt und der verbleibende Zwischenraum mit flüssigem Metall ausgegossen wird, das einen Materialschluß mit dem Kohlenstoff des Anodenzapfens bildet. Gemäß der Erfindung wird dieses Verfahren so durchgeführt, daß die Ausnehmung in die Anode 3 bis 6 cm tief eingearbeitet und mit vorspringenden Armen gleicher Tiefe versehen wird, die ein Verhältnis ihrer Länge zu ihrer Breite an der Basis von mehr als 1:1, vorzugsweise 2:1 bis 10:1 aufweisen, daß dann Anode und Anodenzapfen vorgewärmt werden und daß schließlich die Ausnehmung mit ihren Armen mit dem flüssigen Metall ausgegossen wird. Die Bedeutung der Vorwärmung von Anode und Anodenzapfen ist darin zu sehen, daß dadurch ein vorzeitiges Erstarren des eingegossenen-Metalls bei Herstellung der Arme verhindert und ein vollständiges Füllen der Ausnehmung in der Kohlenstoffanode erleichtert wird. Diese Vorwärmung wird man - wenn überhaupt - vor allem dann anwenden, wenn der Gußkörper nur sehr kurze Arme aufweist.
  • Die oben angegebenen Werte hinsichtlich der horizontalen Ausdehnung des Gußkörpers im Verhältnis zur Seitenlänge der Kohlenstoffanode sind so zu verstehen, daß die Oberfläche einer Kohlenstoffanode, in die zwei oder mehrere Elektrodenzapfen eingegossen sind, zeichnerisch in zu den einzelnen Zapfen gehörende Stromverteilungsgebiete aufgeteilt wird, und die Ausdehnungsverhältnisse der einzelnen Gußkörper jeweils auf die Abmessungen der entsprechenden Stromverteilungsgebiete bezogen werden.
  • In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Vorrichtung dargestellt.
  • Fig. 1 und 2 zeigen in vertikalem Querschnitt bzw. in Draufsicht eine vorgebackene Anode mit plattenförmigem Gußkörper; F i g. 3 und 4 zeigen in vertikalem Querschnitt bzw. in Draufsicht eine vorgebackene Anode mit kreuzförmigem Gußkörper, wobei der Schnitt von Fig 3 durch einen Arm des Kreuzes geht und die beiden senkrecht dazu liegenden Arme in Seitenansicht dargestellt sind, wie mit Linie A-A von Fig. 4 gezeigt.
  • Im Ausführungsbeispiel nach F i g. 1 und 2 weist der stromverteilende Gußkörper 1 die Form einer zusammenhängenden Platte auf, welche den Anodenzapfen 2 einschließt und in einer Ausnehmung im Kopf der Anode 3 verankert ist. Wie aus F i g. 2 ersichtlich, ist in diesem Beispiel der Gußkörper 1 quadratisch, doch er kann ohne weiteres auch rund, oval oder vieleckig ausgebildet sein.
  • Zur besseren Verankerung in der Ausnehmung weist der Gußkörper einen schwalbenschwanzförmigen vertikalen Querschnitt auf, so daß er die Anodenkopfmasse hinterschneidet. Die Tiefe des Gußkörpers beträgt etwa 5 cm und seine diagonal gemessene größte Ausdehnung beträgt etwa 60 ovo der Anodenseite. Bei dem vorteilhaften Ausführungsbeispiel gemaß Fig.3 und 4 ist der um den Anodenzapfen2 herumgegossene Gußkörper 1 kreuzförmig ausgebildet und weist vier den Strom in den Kopf der Anode 3 verteilende Arme 4 auf. Bei diesem Ausführungsbeispiel beträgt die Tiefe des Gußkörpers ebenfalls etwa 5 cm, seine größte Ausdehnung 70 ovo der Anodenseite und das Verhältnis der Länge seiner Arme zu deren Breite etwa 2,8 1. Um den Strom besser in die Ecke der Anode zu führen, sind die Arme 4 nach den Diagonalen des Anodengrundrisses gerichtet. Im vertikalen Querschnitt sind sowohl die Arme 4 wie auch der den Zapfen 2 umschließende Teil des Gußkörpers 1 schwalbenschwanzförmig.
  • Infolge der auch bei dieser Ausführungsform dargestellten Hinterschneidung der Kohlenstoffmasse des Anodenkopfes durch den Gußkörper und zufolge des Gewichts der im Betriebszustand am Zapfen hängenden Anode wird trotz des Erstarrungs- und Abkühlungsschwundes ein Auflagedruck auf die schrägen Seitenflächen5 des Gußkörpers 1 erzeugt und eine gute formschlüssige Verbindung zwischen dem stromverteilenden Gußkörper 1 und der Anode 3 hergestellt.
  • Die beschriebenen Ausführungsformen mit trapezförmigen Querschnitt des Gußkörpers oder der Arme setzen voraus, daß die als Kokille wirkende Ausnehmung im Anodenkopf bereits eine entsprechend hinterschnittene Form aufweist, die sich aber bei der Herstellung der grünen Anodenblöcke auf der Presse aus einem warmen Gemisch von Kokspulver und Pech als Bindemittel nicht ohne weiteres erzeugen läßt, weil sich der Block an dem die Ausnehmung bildenden Aufsatz des Preßwerkzeuges verklemmen würde; die Hinterschneidungen müssen nachträglich, vorzugsweise in der noch grünen Masse, d. h. vor dem Backen der Anode, herausgearbeitet werden.
  • Eine solche, an sich günstige Ausbildung mit trapezförmigem Querschnitt des Gußkörpers ist jedoch nicht unbedingt erforderlich. Ein kreuzförmiger Gußkörper mit vertikalen parallelen Seitenflächen ist ebenfalls brauchbar, insbesondere weil die Rauheit der Kohlenseitenwände der Anodenkopfausnehmung zusammen mit der relativ kleinen Querschrumpfung der schmalen Arme bereits verhindert, daß der Gußkörper sich löst. Es ist auch möglich, örtliche Untergrabungen in den Wänden der Ausnehmung, z. B. in der Nähe der Ansatzstelle des Gußkörpers am Anodenzapfen, z. B.
  • mit dem Meißel oder mit einem geeigneten Apparat auszuheben oder einzustoßen, welche die erforderliche Verankerung des Gußkörpers in der Elektrode ergeben. Auch können vertikale und geneigte Seitenwände des Gußkörpers kombiniert sein, wobei mit Vorteil die geneigten Seitenwände mindestens 50 °/o des Umfangs des Gußkörpers bilden.
  • Die Seitenarme können, wie in F i g. 3 dargestellt, durch das Zentrum der Vorrichtung, d. h. radial verlaufen. Dies ist aber nicht erforderlich: Wenn statt eines Zapfens mit quadratischem Querschnitt ein Spaten mit länglichem Querschnitt verwendet wird, z. B. für Anoden mit rechteckigem Grundriß, können die Arme auch senkrecht oder schräg zum Spaten gerichtet sein, ohne durch die Mitte der Vorrichtung zu verlaufen.
  • Mit der erfindungsgemäßen kreuzförmigen Stromzuführungsvorrichtung nach Fig. 3 und 4 versehene Anoden wurden in mehreren Elektrolyseöfen über Monate eingesetzt. Es zeigte sich dabei, daß die Anoden bis zu einer geringen Resthöhe von 7 bis 8 cm abgebrannt werden konnten.
  • Die Anoden haben üblicherweise eine Angangshöhe von etwa 40 bis 50 cm. Jeder Zentimeter, um welche die Resthöhe gekürzt, d. h. die Anode weiter abgebrannt werden kann, bedeutet also eine Einsparung von 2 bis 2t/2°/o. Da gegenüber der bekannten Einsatztiefe des Zapfens von 8 cm oder mehr nach der Erfindung eine solche von nur 5 cm ermöglicht wird, kann die Anode um mindestens 3 cm weiter abgebrannt werden, was eine Kohleneinsparung von mindestens 6 bis 8 O/o ergibt. Da der Anodenverbrauch pro Kilo erzeugten Aluminiums bei etwa 500g liegt, fällt die genannte Einsparung stark ins Gewicht.
  • Die Erfindung vereinigt also den Vorteil des guten elektrischen Kontakts mit demjenigen möglichst großer Kohleneinsparung.
  • Bei den Versuchen mit Anoden mit eingegossenen Zapfen war der Kontakt-Spannungsabfall zwischen Zapfen und Anodenkohle deutlich tiefer als bei Anoden mit eingestampften Zapfen. Auch sind die Meßergebnisse von Anoden mit eingestampften Zapfen wegen des ungleichmäßigeren Obergangswiderstandes unterschiedlich, während sie bei Anoden mit eingegossenen Zapfen gleichmäßiger ausfallen. Versuchsöfen konnten dementsprechend auch mit einer durchschnittlich etwa 0,05 bis 0,lV tieferen Gesamtofenspannung als sonst gleiche Vergleichs öfen gefahren werden.
  • Die Stromausbeute von Öfen mit eingegossenen Anoden zeigte dank des gleichmäßigeren Kontaktspannungsabfalles der einzelnen eingegossenen Anoden und der dadurch bewirkten gleichmäßigeren Stromverteilung eine leichte Erhöhung.
  • Die niedrigere Gesamtofenspannung und eine leicht höhere Stromausbeute ergeben eine Verringerung im spezifischen Energieverbrauch.
  • Die Ausbildung des Gußkörpers mit Armen bietet den Vorteil, daß mit möglichst wenig Gußmetall die größtmögliche Umfangsfläche, also die größtmögliche Kontaktfläche erreicht wird und daß ferner der Strom in dem Anodenkopf möglichst gut verteilt wird.
  • Zunächst wurde vermutet, daß die verringerte Anodenresthöhe dazu führen würde, daß beim Herausziehen des Anodenrestes durch die harte Elektrolytkruste leicht Teile abbrechen und ins Elektrolytbad fallen könnten; dadurch wäre der Betrieb stark behindert und die Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens eventuell unmöglich geworden.
  • Überraschenderweise zeigte sich im Betrieb jedoch eine eher größere Festigkeit des bedeutend dünneren Anodenrestes. Diese große Festigkeit ist auf die in warmem Zustand zähen Guß eisen arme zurückzu- führen, die die weit ausladenden Ecken des Anodenrestes gewissermaßen tragen. Nach dem Erkalten ist das Gußeisen dagegen spröde, so daß es sich unschwer vom Anodenzapfen abschlagen läßt.
  • Zur Herstellung des Gußkörpers kann, nach Einsetzen des Zapfens, das flüssige Gußeisen in die Ausnehmung der im kalten Zustand vorliegenden Anode eingegossen werden. Diese Abeitsweise eignet sich vor allem dann, wenn der Gußkörper plattenförmig ist. Zur Erzeugung eines sternförmigen Gußkörpers, der in einen relativ engen Zwischenraum zwischen Zapfen und Kohlewand und in die engen Ausnehmungen für die Arme eingegossen wird, ist es vorteilhaft, vor dem Eingießen die Anode samt eingesetztem Zapfen mit einer Gasflamme vorzuwärmen.
  • Es wird dadurch ein vorzeitiges Erstarren des Gußeisens verhindert und ein vollständiges Füllen der Ausnehmung erleichtert. Nach dem Gießen werden die Anoden mittels Preßluft auf eine Temperatur gekühlt, die ein Anbringen eines Kragens aus Kohlemasse zuläßt. Dieser Kragen soll, wie im Falle der herkömmlichen Anoden mit eingestampften Zapfen, im Elektrolyseofen den Zapfen gegen den Angriff des Elektrolyten schützen, dies vor allem gegen Ende der Lebensdauer der Anode, wenn der Anodenkopf tief liegt.
  • Der Gußkörper aus Gußeisen weist noch den weiteren Vorteil auf, daß er den Zapfen gegen den Angriff der Kohle schützt, so daß die Instandhaltung der Zapfen weniger Arbeit verlangt. Ferner läßt sich bei abgenützten und erkalteten Anoden der Kohlerest ohne Schwierigkeit vom Gußkörper wegschlagen und der Gußkörper durch einen stärkeren Schlag vom Zapfen trennen. Dabei bleibt der Zapfen mit sauberer Oberfläche zurück, während eingestampfte Zapfen nach Wegschlagen des Anodenkohlenrestes zum Entfernen der anhaftenden Kohlereste vor der Wiederverwendung sandgestrahlt werden müssen. Das Gußeisen selbst wird eingeschmolzen und wieder verwendet.
  • In längerem Betrieb von ganzen Elektrolysehallen mit der erfindungsgemäßen Anodenstromzuführung haben sich große Betriebsvorteile ergeben, die sich insbesondere in einer mehr als 6 bis 8 zeigen Kohleeinsparung und einer Verringerung des spezifischen Energieverbrauches von 0,2 bis 0,4 kWh/kg Al gegenüber dem konventionellen Betrieb unter Verwendung von Anoden mit eingestampften Anodenzapfen bemerkbar machen.

Claims (4)

Patentansprüche:
1. Befestigung zwischen einem Anodenzapfen und einer Kohlenstoffanode von Schmelzflußelektrolyseöfen für Aluminiumelektrolyse, bestehend aus einem das Ende des Anodenzapfens satt umschließenden Gußkörper, der aus einer in mindestens einer Ausnehmung der Anode eingegossenen und erstarrten Metallmasse gebildet und in der Anode materialschlüssig verankert ist, g e -kennzeichnet durch eine plattenförmige Ausbildung des Gußkörpers (1), dessen von der Kohlenstoffanode (3) umschlossene Tiefe 3 bis 6 cm beträgt, der mit seinen Seitenwandungen (5) in entsprechende Hinterschneidungen der Anode (3) eingreift und dessen horizontale Ausdehnung sich in zumindest einer Richtung zur Seitenlänge der Kohlenstoffanode wie 0,4 bis 0,9: 1, vorzugsweise wie 0,6 bis 0,8 : 1 verhält.
2. Befestigung zwischen einem Anodenzapfen ni Form eines Spaltens mit länglichem Querschnitt und einer Kohlenstoffanode von Schmelzflußelektrolyseöfen für Aluminiumelektrolyse, bestehend aus einem das Ende des Anodenzapfens satt umschließenden Gußkörper, der aus einer in mindestens einer Ausnehmung der Anode eingegossenen erstarrten Metallmasse gebildet und in der Anode materialschlüssig verankert ist, gekennzeichnet durch einen flach ausgebildeten Gußkörper (1), dessen von der Kohlenstoffanode (3) umschlossene Tiefe 3 bis 6 cm beträgt und der Arme (4) aufweist, die ein Verhältnis ihrer Länge zu ihrer Breite an der Basis von mehr als 1: 1, vorzugsweise 2: 1 bis 10: 1 aufweisen.
3. Verfahren zur Befestigung eines Anodenzapfens mit einer Kohlenstoffanode von Schmelz- flußelektrolyseöfen für Aluminiumelektrolyse, wobei der Anodenzapfen in eine entsprechende Ausnehmung der Kohlenstoffanode eingesetzt und der verbleibende Zwischenraum mit flüssigem Metall ausgegossen wird, das einen Materialschluß mit dem Kohlenstoff des Anodenzapfens bildet, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmung in die Anode (3) 3 bis 6 cm tief eingearbeitet und mit vorspringenden Armen gleicher Tiefe versehen wird, die ein Verhältnis ihrer Länge zu ihrer Breite an der Basis von mehr als 1:1, vorzugsweise 2:1 bis 10:1 aufweisen, daß dann Anode (3) und Anodenzapfen (2) vorgewärmt werden und daß schließlich die Ausnehmung mit ihren Armen mit dem flüssigen Metall ausgegossen wird.
4. Befestigung nach Anspruch 2 oder hergestellt nach einem Verfahren gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Arme (4) gegen die Ecken der Anode (3) gerichtet sind.
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