DE3538016C2 - - Google Patents
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- C25—ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PROCESSES; APPARATUS THEREFOR
- C25C—PROCESSES FOR THE ELECTROLYTIC PRODUCTION, RECOVERY OR REFINING OF METALS; APPARATUS THEREFOR
- C25C3/00—Electrolytic production, recovery or refining of metals by electrolysis of melts
- C25C3/06—Electrolytic production, recovery or refining of metals by electrolysis of melts of aluminium
- C25C3/08—Cell construction, e.g. bottoms, walls, cathodes
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Description
Die Erfindung betrifft einen Kathodenboden mit vorgebrann
ten Kohlenstoffblöcken für Aluminium-Schmelzflußelektrolyse
zellen mit einer Stromstärke von 100 000 A und mehr, vorzugs
weise 150 000 A und mehr, der für die Stromableitung mit
massiven Stahl-Stromschienen in Verbindung steht.
In den Aluminium-Schmelzflußelektrolysezellen befindet sich
das Elektrolysebad in großen flachen Wannen, deren Boden
und Seiten mit Kohlenstoffmaterial ausgekleidet sind. Der von
der Kohlenstoffmaterialauskleidung gebildete Kohlenstoffboden
dient als Kathode und ist in der Regel aus einer Anzahl von
quer zur Längsrichtung der Elektrolysezelle angeordneten,
nebeneinander liegenden, langgestreckten Kohlenstoffblöcken,
rechteckigen oder quadratischen Querschnitts gebildet, die
miteinander durch mit Kohlenstoffmasse gefüllte Stampffugen
verbunden sind. Die aufgrund ihrer Funktion auch als Katho
denblöcke bezeichneten Kohlenstoffblöcke mit einer mittleren
Länge von ca. 3 m und mehr weisen an ihrer Unterseite Längs
nuten auf, in die für die Stromabteilung massive Stromschie
nen aus Stahl eingelassen sind. Die Stahl-Stromschienen, die
auch als Kathodenanschlußeisen oder einfach als Kathoden
eisen bezeichnet werden, sind in die ggfs. mit einer Hinter
schneidung ausgebildeten Nuten der Kathodenblöcke mit einer
Kohlenstoffmasse eingestampft oder mittels Gußeisen einge
gossen.
Der Kohlenstoffboden hat in der Aluminium-Elektrolysezelle
zwei wichtige Aufgaben zu erfüllen. Einerseits soll er als
refraktäres Auskleidungsmaterial resistent sein gegen flüs
siges Aluminium, gegen abgeschiedenes Natrium sowie gegen
Komponenten des Schmelzflußelektrolyten auf Kryolithbasis.
Andererseits soll er den Stromfluß von der über dem Kohlen
stoffboden stehenden Schicht aus flüssigem Aluminium mit
möglichst geringem Spannungsabfall, d. h. mit möglichst
geringem elektrischem Energieverlust, auf die kathodischen
Anschlußschienen aus Stahl übertragen. Das refraktäre
Verhalten des Kohlenstoffbodens ist ausschlaggebend für
die Erfüllung seiner Aufgabe als Elektrode.
Wie sich in der Praxis zeigt, sind sowohl der Kohlen
stoffboden als auch die Seitenauskleidung aus Kohlenstoff
nicht flüssigkeitsdicht, da sie einen offenen, von außen
zugänglichen Porenraum in der Größenordnung von 10 bis 20%
besitzen. Elektrolytbestandteile, Natrium und Aluminium
können daher die Kohlenstoffauskleidung so weit und so
lange von innen nach außen durchdringen, bis sie durch
hinreichende Temperaturerniedrigung zur Erstarrung kommen.
Bei der Elektrolysezelle schließt sich unter dem Kohlen
stoffboden eine feuerfeste Wärmeisolierung an. Gewöhnlich
penetrieren tiefschmelzende Eutektika und Dämpfe der Kryo
lithschmelze das poröse Feuerfestmaterial dieser Wärme
isolierung und verändern es in seiner chemischen Zusammen
setzung, physikalischen Struktur und Wärmeleitfähigkeit.
Neben der Gefahr einer frühzeitigen Alterung und Zerstö
rung der Elektrolysezellenauskleidung treten durch die
vorstehend beschriebenen Vorgänge während der Betriebs
dauer der Zelle wesentliche Veränderungen im Wärmeabfluß
und damit im Wärmehaushalt auf. Die Imprägnierung des
Isoliermaterials mit Elektrolytschmelze führt zu einer Er
höhung seiner Wärmeleitfähigkeit, die umso gravierender
ausfällt, je größer die Ausgangsporosität und die Iso
lierfähigkeit des eingesetzten Feuerfestmaterials ist.
Außerdem ist eine ständige Volumenvergrößerung der feuer
festen Auskleidung zu beobachten, die eine allmähliche Auf
wölbung des gesamten Bodens der Elektrolysezelle nach sich
zieht.
Von Bedeutung ist auch das Problem der Wärmeisolierung
in den Randbereichen der Elektrolysezelle, wo zum rein
chemischen Angriff noch eine starke mechanische Erosion
durch die Bewegung des Elektrolysebades hinzu kommt.
Die Zustellungsprobleme in den Randbereichen werden
häufig nur in einer aus der Sicht des Energieverbrauchs
unökonomischen Weise gelöst, indem man den Schmelzfluß
elektrolyt, bevor dieser die Randauskleidung erreicht,
durch einen intensiven Wärmeentzug zur Erstarrung bringt,
d. h. eine mehr oder weniger dicke Kruste bildet.
Vorliegende Erfindung macht es sich zur Aufgabe, die
vorstehend beschriebenen Mängel durch geeignete konstruk
tive Maßnahmen teilweise oder auch ganz zu beseitigen,
je nach dem, in welchem Umfang sich dies entsprechend
ihrer voraussichtlichen Intensität von Fall zu Fall als
zweckmäßig bzw. erforderlich erweist.
Diese Aufgabe wird bei einem Kathodenboden aus Kohlenstoff
für Aluminium-Schmelzflußelektrolysezellen, der für die
Stromableitung mit wenigstens einer massiven Stahl-Strom
schiene in Verbindung steht, erfindungsgemäß durch die
kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Zweck
mäßige Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprü
chen beschrieben.
Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen u. a.
darin, daß die Wärmeverluste und damit der spezifische
elektrische Energieverbrauch für das erzeugte Aluminium
wesentlich vermindert wird und der Wärmehaushalt bzw. das
Wärmegleichgewicht über eine lange Betriebsperiode der
Elektrolysezelle stabilisiert wird. Damit ist aber infolge
minimaler Veränderung der Zellenauskleidung auch eine Be
rechenbarkeit des Wärmefeldes der Elektrolysezellen (Iso
thermenberechnung) mit langer Gültigkeitsdauer möglich.
Durch Verhinderung frühzeitiger Zerstörungserscheinungen im
Boden und Verlangsamung der Alterung ergibt sich eine Ver
ringerung der Spannungsverluste zwischen Aluminiumbad und
äußerem kathodischem Stromanschluß. Die Haltbarkeit bzw.
Lebensdauer der Zellenauskleidung wird verbessert und damit
werden Einsparungen bei den Zustellungskosten (Kathoden
blöcke, Kohlenstoffstampfmassen, Stahl-Anschlußschienen,
feuerfestes Isolationsmaterial, Arbeitsaufwand, Produk
tionsausfall) ermöglicht. Durch den erheblich geringeren
Anfall an verbrauchter Zellenauskleidung ergeben sich we
sentliche Vorteile in bezug auf deren Deponie und/oder Auf
arbeitung, die ein ernsthaftes, kostenaufwendiges und um
weltbelastendes, bislang technisch noch nicht befriedigend
gelöstes Problem darstellt. Des weiteren läßt sich eine
erhebliche Verminderung der Verluste an Kryolith und
Schmelzzusätzen wie AlF3, LiCO3, Na2CO3 usw., die ansonsten
zu fast 2/3 der Gesamtverluste in die Zellenauskleidung ver
loren gehen, erreichen. Als weiterer Vorteil läßt sich auch
ein verbesserter Schutz der thermischen Bodenisolierung
gegen Schmelzepenetration und dadurch die Einbaumöglichkeit
hochwärmedämmender Feuerfestwerkstoffe in reduzierter Menge
und Schichtdicke verwirklichen.
Anhand von Versuchen konnte beispielsweise nachgewiesen wer
den, daß, wenn man einen Grafittiegel locker in einen hitze
beständigen Stahltiegel stellt und in dem Grafittiegel
Kryolith bei ca. 1000°C schmilzt, die Innenwand des sonst
oxidationsbeständigen Stahltiegels in erheblichem Maße
korrodiert. Umgießt man dagegen den Grafittiegel im Sinne der
Erfindung stramm mit einer Gußeisenschicht, so wird die In
nenwandung des Gußeisentiegels nicht angegriffen.
Ebenso wurde festgestellt, daß bei den bekannten, konventio
nellen Elektrolysezellen, die im Neuzustand einen ebenen
Kathodenboden aufweisen und bei denen das Aluminiumbad -
wenn nicht außergewöhnliche, magnetisch bedingte Aufwölbun
gen vorliegen - eine planparallele Schicht darstellt, die
wegen der hohen Wärmeleitfähigkeit des Aluminiums die haupt
sächlich im Elektrolyten erzeugte Widerstandswärme ohne Ab
schwächung in voller Schichthöhe des Metalls an die Außen
ränder leitet. Der Wärmetransport durch Leitung wird durch
Konvektion noch unterstützt. Wärmeflußmessungen haben ge
zeigt, daß in Höhe des Aluminiumbades ein Maximum der Wärme
auf die Seitenwandungen trifft und die Wärmeverluste
durch die Seitenwände der Stahlwanne hindurch
beträchtlich größer sind als durch die Bodenfläche
hindurch. Eine Eindämmung dieser seitlichen Wärmeverluste
durch eine verstärkte seitliche Wärmeisolierung hat sich
nicht bewährt, weil das Aluminiumbad zusammen mit der
Kryolithschmelze einen nicht beherrschbaren Verschleiß
der Seitenzustellung hervorruft.
Wird dagegen durch die erfindungsgemäße oberseitige Ver
tiefung des Kathodenbodens dafür gesorgt, daß das Alu
miniumbad nach dem Seitenrand zu sich keilförmig verjün
gend ausläuft, so werden die peripheren Wärmeverluste
und der Verschleiß der Seitenauskleidung auf ein Minimum re
duziert, da das Aluminiumbad kaum Wärme in horizontaler
Richtung auf die Seitenauskleidung übertragen kann. Bereits
eine geringe äußere Wärmeabführung genügt, um eine ver
schleißsichere Kruste aus Kryolithschmelze und Oxid vor
der Randplatte aus Kohlenstoff entstehen zu lassen.
Die Erfindung ist in der Zeichnung in Ausführungsbei
spielen gezeigt und wird anhand dieser im folgenden be
schrieben. Es zeigen:
Fig. 1 einen Kathodenblock mit in einer unterseitigen
Nut mittels einer Umhüllung aus Gußeisen
verankerter Stahl-Stromschiene und mit der
Umhüllung einstückig ausgebildeter untersei
tiger Abdeckung in einem Querschnitt,
Fig. 2 in gleicher Weise in etwas kleinerem Maßstab
die gegenseitige Verbindung mehrerer Kathoden
blöcke gemäß Fig. 1,
Fig. 3 ebenfalls im Querschnitt ein anderes Ausfüh
rungsbeispiel für die unterseitige Abdeckung
des Kathodenblockes,
Fig. 4 wiederum im Querschnitt die gegenseitige Ver
bindung mehrerer Kathodenblöcke gem. Fig. 3,
Fig. 5 einen Querschnitt eines weiteren Ausfüh
rungsbeispiels für einen Kathodenblock,
Fig. 6 dazu in einem Längsschnitt den Übergangsbe
reich vom Kathodenblock zur Kathodenschiene,
Fig. 7 einen Schnitt längs der Linie A-A der Fig. 6,
Fig. 8 in einem Ausschnitt und im Querschnitt einen
Teil einer Elektrolysezelle,
Fig. 9 in gleicher Weise eine andere Ausführungs
form einer Elektrolysezelle und
Fig. 10 wiederum in gleicher Darstellung ein weiteres
Ausführungsbeispiel für eine Elektrolysezelle.
Nach Fig. 1 der Zeichnung ist der hier mit quadratischem Quer
schnitt ausgebildete Kathodenblock 1 aus Kohlenstoffmaterial
an seiner unteren Seite mit der leicht hinterschnittenen Nut 2
versehen. In dieser Nut 2 ist die aus Stahl hergestellte Ka
thodenschiene 3 angeordnet und mit der aus Gußeisen bestehen
den Umhüllung 4 in der Nut 2 verankert. An der Umhüllung 4
einstückig angeformt ist die Kathodenblockabdeckung 5, die
satt an der unterseitigen Fläche 10 des Kathodenblockes 1 an
liegt. Die Kathodenblockabdeckung 5 weist die seitlich über
dem Kathodenblock 1 überstehenden Verlängerungen 7 u. 8 auf.
Vorteilhaft erfolgt die Herstellung des in Fig. 1 dargestellten
Kathodenblockes in der Weise, daß der an seiner Unterseite mit
der Nut 2 versehene Kathodenblock außerhalb der Elektrolyse
zelle in der sogenannten Kathodenvorbereitung in umgewendeter
Lage, d. h. mit der Unterseite nach oben, in einen Gießkasten
eingespannt oder mit einem Gießrahmen versehen wird, dann die
Stahl-Stromschiene in der Nut 2 in der vorgesehenen Weise po
sitioniert wird und schließlich der zwischen Nut 2 und Stahl-
Stromschiene 3 vorhandene Zwischenraum mit Gußeisen ausgegos
sen und dabei gleichzeitig auf die Fläche 10 des Kathoden
blockes 1 die Abdeckung 5 in Form einer definierten Schicht
von beispielsweise etwa 1 bis 4 cm Dicke mit den seit
lichen Verlängerungen 7 u. 8 in einem Arbeitsgang auf
gegossen wird.
Der Zusammenbau von Kathodenblöcken gemäß Fig. 1 ist in
der Fig. 2 gezeigt. Die zwischen den Kathodenblöcken 1
gebildeten Fugen sind in an sich bekannter Weise mit der
Kohlenstoffstampfmasse 6 gefüllt, und die seitlichen Ver
längerungen 7 u. 8 überlappen sich entsprechend ihrer
Ausbildung im Bereich dieser Fugen. Die Breite der zwi
schen den Gußschichten 5 und den Verlängerungen 7 u. 8
gebildeten Lücken 9 wird zweckmäßig so bemessen, daß für
die Montage und für die Wärmedehnung ein ausreichender
Spielraum vorhanden ist.
Bei den Kathodenblöcken der Fig. 1 und 2 kann auch eine
solche Anordnung getroffen werden, bei welcher die unter
seitige Fläche der Stahl-Stromschiene 3 mit der unter
seitigen Fläche 10 (Fig. 1) der Kathodenblöcke 1 genau
fluchtet.
Der Kathodenblock 1 der Fig. 3 weist wiederum eine mit
seitlicher Hinterschneidung versehene Nut 2 auf, in wel
cher die Stahl-Stromschiene 3 durch Umgießen mit Gußeisen
verankert ist. Die gußeiserne Umhüllung 4 ist an der Un
terseite des Kathodenblockes 1 lediglich nach dessen ei
ner Seite zu mit der einstückig angegossenen Abdeckung 5
versehen, wobei diese den Kathodenblock 1 so weit über
ragt, daß sich beim Zusammenbau mit weiteren Kathoden
blöcken 1 der in Fig. 4 dargestellte Zustand ergibt, wo
bei also der überstehende Teil der Abdeckung 5 den noch
nicht abgedeckten Teil der unteren Fläche des benachbar
ten Kathodenblockes abdeckt. Auch hier kann selbstverständ
lich die Bemessung der Lücke 9 so erfolgen, wie in Zusam
menhang mit Fig. 1 und 2 erwähnt.
Selbstverständlich sind auch andere Möglichkeiten der
gegenseitigen Überlappung der gußeisernen Abdeckung wie
auch weitere Möglichkeiten der Anordnung der Schiene im
Kathodenblock denkbar, beispielsweise eine solche, bei
welcher die Schiene über die unterseitige Fläche 10 der
Kathodenblöcke 1 übersteht.
Bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 5 bis 7 ist ein
Verbundsystem aus Kathodenblock und Gußeisenabdeckung
veranschaulicht, bei dem auf eine Stahl-Anschlußschiene
im Kathodenblock verzichtet ist. Im Kathodenblock 1 sind
die V-förmig zueinander angeordneten Längsnuten 12
ausgebildet. Das Ausfüllen dieser Nuten mit Gußeisen
und das Angießen der abdichtenden Gußeisenschicht 5 ge
schieht auch hier zweckmäßig in einem einzigen Arbeits
gang bei umgewendetem Kathodenblock.
Wie aus dem Längsschnitt der Fig. 6 ersichtlich, ist die
Stahl-Stromschiene 3 in Verlängerung des Kathodenblockes 1
angeordnet. Die V-förmig angeordneten Stege 13 sind
dabei über das Ende des Kathodenblockes 1 hinaus verlän
gert, wobei diese Verlängerung 14 zweckmäßig als Platte
von der Größe der Außenkontur des für die Aufnahme der
Stahl-Stromschiene 3 vorgesehenen hohlquadratischen An
gusses 15 ausgebildet wird, wie aus dem in Fig. 7 darge
stellten Schnitt A-A durch das Anschlußende 16 der Fig. 6
zu entnehmen ist.
Für das Zusammenfügen mehrerer Kathodenblöcke gilt ent
sprechend das in Verbindung mit den Fig. 3 und 5 Erwähnte.
In Verbindung mit den Maßnahmen der Fig. 1 bis 7, aber
auch unabhängig davon für sich allein, kann eine Ausbil
dung des Kathodenbodens gem. Fig. 8 vorgesehen werden,
bei der innerhalb der Stahlwanne 27 die Kathodenblöcke 22
mit in diesen angeordneten und aus der Stahlwanne 27 her
ausgeführte Kathodenschienen 23 in Schräglage angeordnet
sind, so daß sie miteinander einen stumpfen Winkel, der
beispielsweise 150-170° betragen kann, bilden. Die Lücke
zwischen den mittigen, stirnseitigen Enden der Kathoden
blöcke 22 ist mit der Kohlenstoffstampfmasse 24 ausge
füllt. Unterhalb des Kathodenbodens befindet sich inner
halb der Stahlwanne 27 die Wärmeisolierung 26 aus Feuer
festmaterial.
Die mit dem aus den Profilen 28, beispielsweise U-Profilen
o. dgl., gebildeten Versteifungsrahmen außenseitig abge
stützte bzw. versteifte Stahlwanne 27 ist an ihrem innen
seitigen Rand mit den aus Kohlenstoff hergestellten Plat
ten 25 ausgekleidet, wobei die Lücke zwischen diesen Plat
ten und den äußeren stirnseitigen Enden der Kathodenblö
cke 22 wiederum mit Kohlenstoffstampfmasse 24 ausgefüllt
ist.
Über dem Kathodenboden befindet sich das Aluminiumbad 21,
das entsprechend der Schräglage der Kathodenblöcke 22 die
Querschnittform eines mit seiner Spitze nach unten zei
genden gleichseitigen stumpfwinkligen Dreieckes aufweist.
Über der Oberfläche des Aluminiumbades 21 befindet sich
der Schmelzflußelektrolyt 18, in den die Anodenblöcke 17
mit ihrem unteren Ende hineinragen. Durch die Linie 34 ist
die Grenzfläche zwischen dem Schmelzflußelektrolyt 18
und der verschleißsicheren Kruste 19, die sich infolge
geringer Wärmeabgabe gebildet hat, schematisch angedeu
tet. Mit 20 ist das für die elektrolytische Zersetzung
bestimmte Aluminiumoxid bezeichnet.
Die Schräglage der Kathodenblöcke 22 wird zweckmäßig so
bemessen, daß in Verlängerung der äußeren Seite 33 der
Anodenblöcke 17 nach unten eine Metallschichthöhe von
etwa 2-8, vorzugsweise etwa 3-6 cm, aufrecht erhalten wird.
Die Kathodenblöcke 22 reichen seitlich so weit über die
Anodenblöcke hinaus, daß deren Ende vom Metallspiegel
nicht überstiegen wird. Die Neigung der Kathodenblöcke 22
richtet sich nach dem im Mittel gewünschten Metallstand,
der üblicherweise etwa 13 bis 23 cm beträgt. Wird z. B.
über den zur Mitte geneigten Kathodenblöcken 22 mit einer
angenommenen Länge von ca. 210 cm eine mittlere Tiefe
des Aluminiumbades 21 von rd. 17 cm gewünscht, so be
trägt die Metallbadtiefe in der Längsachse der Elektro
lysezelle rd. 34 cm.
Außer den stark reduzierten Wärmeverlusten weist der
zur Mitte hin geneigte Kathodenboden mit dreieckförmigem
Metallbadprofil noch weitere Vorteile auf. Der Kohlen
stoffboden erleidet je nach Qualität der Kathodenblöcke
durch Natriumeinwirkung und Schmelzeinfiltration eine
Volumenexpansion, die im Falle eines ebenen Kathodenbo
dens zu einem Auftreiben des Bodens führt. Dabei können
Risse und Spalte entstehen, die die Haltbarkeit und das
elektrische Leitvermögen des Kohlenstoffbodens verschlech
tern. Wenn bei dem erfindungsgemäßen Kathodenboden mit
nach unten gerichteter, negativer Vorneigung Volumenexpan
sionen auftreten, übt dieser sich selbst abdichtende
Druckspannungen aus, die durch den Versteifungsrahmen 28
der Stahlwanne 27 in konstruktiv günstiger Weise aufge
fangen werden. Das stromdurchflossene Aluminiumbad 21
wird erfahrungsgemäß durch das Magnetfeld der Stromschie
nen und dadurch ausgelöste Schubkräfte zu rotierender
Strömung angeregt. Die Zirkulation und Wellenbewegung
des flüssigen Aluminiums werden durch die in Richtung der
Seitenränder abnehmende Badtiefe abgeschwächt. Dagegen ver
bleibt eine ausreichende, erwünschte Bewegung des Elektro
lysebades in der Mittelzone mit höherem Metallstand, die
die Auflösung und Verteilung des Aluminiumoxids in der
Kryolithschmelze unterstützt, weil in den neuzeitlichen
Elektrolysezellen das Aluminiumoxid in der Mittelgasse
zwischen den Anodenblöcken 17 chargiert und eingestoßen
wird. Schließlich wird durch die schrägen Böden der Stahl
wanne 27 eine gleichmäßige Luftkühlung für den unteren
Teil der Elektrolysezelle gewährleistet.
Beide für die erfindungsgemäße Ausführung des Kathoden
bodens beschriebenen Teilmaßnahmen, d. h. einerseits die
Penetrationssperre aus angegossenem Gußeisen auf der
Unterseite des Kohlenstoffbodens und andererseits das
Aluminiumbadprofil in Form eines nach unten gerichteten,
gleichseitig flachen Dreiecks, bieten in ihrer Kombi
nation eine Kathodenkonstruktion für die Aluminium-Elek
trolysezelle, mit der sich die der Erfindung zu Grunde
liegenden Zielsetzungen voll realisieren lassen. Es ist
aber durchaus möglich, nur eine der beiden Verbesserungs
maßnahmen anzuwenden, wenn nur ein Teil der gestellten
Aufgaben gelöst werden soll.
Um auch in vorhandenen konventionellen Elektrolysewannen
mit ebenem Boden ohne Konstruktionsänderung das erfindungs
gemäße Querschnittsprofil des Aluminiumbades mit nach der
Mitte zu sich vergrößernder Tiefe, also beispielsweise in
der Form des in Fig. 8 gezeigten Dreiecks, verwirklichen
zu können, werden anstelle der geneigten planparallelen
Kathodenblöcke nach Fig. 8 bei dem Ausführungsbeispiel
der Fig. 9 solche mit dreieckförmiger Vertiefung verwendet.
Der als Beispiel dargestellte Kathodenblock 22 mit sym
metrischer Dreiecksvertiefung wird bevorzugt als durchge
hender Kathodenblock gefertigt und entsprechend eingesetzt.
Die aus dem Kathodenblock 22 herausragenden und die Stahl
wanne 27 durchdringenden Enden sind mittels der elektrisch
nicht leitenden keramischen Platten 30 abgedeckt.
Das Blockprofil läßt sich mit Hilfe eines Vibrationsverdich
ters ohne Schwierigkeiten herstellen. Der Kathodenblock 22
läßt sich jedoch auch in geteilter Form, d. h. aus zwei
Einzelblöcken mit Stoßfuge in der Mitte verwenden. Der in
seiner Höhe vom Rand zur Mitte hin abfallende Kathoden
block 22 hat nicht nur den schon erwähnten Vorteil einer
beachtlich verminderten Wärme- und Erosionsbelastung des
Randes, sondern auch Vorteile bezüglich der kathodischen
Stromverteilung.
Betrachtet man den Stromfluß vom Aluminiumbad 21 zur
stromableitenden Kathodenschiene 23, so ist bei Verwen
dung der üblichen planparallelen Kohlenstoffblöcke be
kannt, daß sich die Stromdichte im Kathodenblock von
der Mitte zum Rand hin erhöht und demzufolge die Strom
linien im Metallbad und Kathodenblock von der Mitte zum
Rand hin mit zunehmender Schräge verlaufen. Horizontale
Stromflußkomponenten im Aluminiumbad haben in Wechsel
wirkung mit dem Magnetfeld bekanntlich ungünstige Metall
wölbungs- und -Rotationseffekte zur Folge. Der in Rich
tung von der Mitte zum Rand ansteigende elektrische Wider
stand in Vertikalrichtung des Kathodenbodens gemäß Fig. 9
bewirkt eine gleichmäßigere kathodische Stromdichte im
Kohlenstoffblock und infolgedessen geringere Metallver
schiebungseffekte.
Ein weiterer, wirtschaftlich nutzbarer Vorteil des am Rand
flach auslaufenden Aluminiumbades liegt darin, daß man
wegen des verringerten Wärmestroms auf die Seitenausklei
dung den Abstand zwischen der Außenseite 33, der Anoden
blöcke 17 und der Stahlwandung 27 reduzieren kann. Das be
deutet, daß man in einer gegebenen Elektrolysewanne längere
Anodenblöcke einsetzen kann. Dadurch wird bei gleicher
Stromstärke die anodische Stromdichte und die Wärmeerzeu
gung im Elektrolyten vermindert. Die verringerten seitli
chen Wärmeverluste werden durch diese Maßnahme kompensiert.
Wie aus dem Ausführungsbeispiel der Fig. 10, bei der für
gleiche Teile wieder die gleichen Bezugszeichen verwendet
sind, ersichtlich ist, kann das dreieckige Aluminiumbad 21
auch dadurch erreicht werden, daß auf den planparallelen
Kathodenblock 22 die keilförmig geformten Kohlenstoff
körper 32 mit einem fest verbindenden und elektrisch gut
leitenden Kleber oder Kitt wie gezeigt aufgeklebt werden.
Vorteilhafterweise werden die Kohlenstoffkeile 32 dabei
so aufgeklebt, daß sie die Fugen zwischen den darunter
liegenden aneinander gereihten Kathodenblöcke 22 über
decken.
In den Fig. 8-10 wurden als Beispiele dreieckige Quer
schnittsprofile des Aluminiumbades dargestellt. Unter Be
rücksichtigung einer ausreichenden Menge Kathodenmetall
werden für die dreieckige Querschnittsform Neigungswin
kel des Kathodenbodens zwischen etwa 5 und 15° vorgesehen.
Die dreiecksförmige Vertiefung des Kathodenbodens, d. h.
die Höhendifferenz zwischen Dreiecksspitze in Bodenmitte
und oberen Außenrand kann 10 bis 50 cm betragen. Für die
oberseitige Profilgebung des Kathodenbodens nach den Aus
führungsarten in Fig. 9 u. 10 können auch andere Quer
schnittsformen des Aluminiumbades als die eines gleich
schenkligen, stumpfwinkligen Dreiecks gewählt werden.
Anstelle der in Fig. 9 gezeigten Dreiecksform bieten sich
als Beckenprofil für das Aluminiumbad auch flache, gleich
schenklige Trapeze, flache Kreisabschnitte oder andere
leicht einformbare Muldentypen an. Die nach Fig. 10 auf
gesetzten Keilstücke müssen nicht unbedingt mit ihrer
Spitze in Bodenmitte auslaufen, vielmehr könnten sie auch
so ausgebildet werden, daß dadurch gleichfalls ein flaches
Trapezprofil für das Aluminiumbad entsteht.
Claims (14)
1. Kathodenboden mit vorgebrannten Kohlenstoffblöcken für
Aluminium-Schmelzflußelektrolysezellen mit einer Stromstärke
von 100 000 A und mehr, insbesondere 150 000 A und mehr, der
für die Stromableitung mit massiven Stahl-Stromschienen in
Verbindung steht, dadurch gekennzeichnet, daß er
- a) auf seiner gesamten unterseitigen Fläche mit einer satt an dieser anliegenden, mit der Stahl-Stromschiene (3, 14) in Verbindung stehenden plattenförmigen, abdichtenden Schicht (5, 13) aus Gußeisen bedeckt ist und/oder
- b) zur Erzielung eines dreieckförmigen oder ähnlichen Querschnittprofils des Aluminiumbades an seiner Oberseite eine Vertiefung mit, in Richtung der Längsachse betrachtet, nach seiner Mitte zu sich vergrößernden Tiefe aufweist.
2. Kathodenboden nach Anspruch 1, der aus einer Mehrzahl von
parallel nebeneinander angeordneten, langgestreckten Kohlenstoffblöcken,
rechteckigen oder quadratischen Querschnitts
gebildet ist, die mittels durch Kohlenstoffmasse gefüllte
Fugen fest miteinander verbunden sind, mit einer unterseitigen
gußeisernen Abdeckung, dadurch gekennzeichnet, daß
jeder der Kohlenstoffblöcke (1, 22) an seiner Unterseite
(10) mit einem in ihm verankerten Teil der plattenförmigen,
abdichtenden Schicht (5) versehen ist.
3. Kathodenboden nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Teile der plattenförmigen, abdichtenden Schicht (5) je
mittels wenigstens einer einstückig an ihnen angeformten,
sich in Längsrichtung der Kohlenstoffblöcke (1, 22) erstreckenden
und in eine an der Unterseite (10) in den
Kohlenstoffblöcken (1, 22) ausgebildeten Nut (11, 12)
eingreifenden leistenförmig und stabartig ausgebildeten
Vorsprung (13, 14), vorzugsweise je mittels zweier V-förmig
angeordneter Vorsprünge, in den Kohlenstoffblöcken (1, 22)
verankert sind.
4. Kathodenboden nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
am stirnseitigen Ende der Kathodenblöcke (1, 22) an den
Teilen der plattenförmigen, abdichtenden Schicht (5) ein
Gußmantel (15) für die Aufnahme der Stahl-Stromschiene (3)
für die Stromableitung einstückig angeformt ist.
5. Kathodenboden nach Anspruch 2 mit in einer an der Unterseite
der Kohlenstoffblöcke ausgebildeten, vorzugsweise hinterschnittenen
Längsnut mittels einer Umhüllung mit Gußeisen
verankerten Stahl-Stromschiene, dadurch gekennzeichnet, daß
die Teile der plattenförmigen abdichtenden Schicht (5)
einstückig an der gußeisernen Umhüllung (4) der Stahl-Stromschiene
(3) angeformt sind.
6. Kathodenboden nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Teile der plattenförmigen abdichtenden
Schicht (5) als im Querschnitt betrachtet beidseitig
über die Kohlenstoffblöcke (1, 22) überstehend
ausgebildet sind.
7. Kathodenboden nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Teile der plattenförmigen abdichtenden
Schicht (5) als im Querschnitt betrachtet einseitig
über die Kohlenstoffblöcke (1, 22) überstehend
ausgebildet sind.
8. Kathodenboden nach einem der Ansprüche 1 bis 7 mit einer
oberseitigen Vertiefung, dadurch gekennzeichnet, daß die
Vertiefung, in Längsrichtung des Kathodenbodens betrachtet,
einen muldenförmigen oder trapezförmigen Querschnitt,
insbesondere den Querschnitt eines stumpfwinkligen gleichseitigen
Dreiecks aufweist.
9. Kathodenboden nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die Vertiefung in der Mitte eine Größe von 10 bis 50 cm,
vorzugsweise 20 bis 40 cm, aufweist.
10. Kathodenboden nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet,
daß er, in Längsrichtung betrachtet, spiegelbildlich
gleiche, in der Mitte mittels einer Stampffuge (8)
aus Kohlenstoffmasse miteinander verbundene, mit ihrer
ebenen Fläche die Vertiefung bildende Teile aufweist.
11. Kathodenboden nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
die Teile Rechteck-Querschnitt aufweisen und nach der Mitte
zu gegeneinander geneigt angeordnet sind.
12. Kathodenboden nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
die Teile Keilform aufweisen und mit ihrer Unterseite auf
eine über die Breite des Bodens reichende, durchgehende,
planparallele, horizontale Unterlage aufgeklebt sind.
13. Kathodenboden nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet,
daß er aus über seine Breite reichenden, mit ihrer
oberen Fläche der Vertiefung bildenden Kathodenblöcken mit
planer Unterseite gebildet ist.
14. Kathodenboden nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß seine Oberfläche in Längsrichtung
betrachtet einen mit seiner Spitze nach unten gerichteten
stumpfen Winkel von etwa 150 bis 170° bildet.
Priority Applications (1)
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---|---|---|---|
DE19853538016 DE3538016A1 (de) | 1985-10-25 | 1985-10-25 | Kathodenboden fuer aluminium-elektrolysezellen |
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DE19853538016 DE3538016A1 (de) | 1985-10-25 | 1985-10-25 | Kathodenboden fuer aluminium-elektrolysezellen |
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DE3044676C2 (de) * | 1980-11-27 | 1982-11-18 | Schweizerische Aluminium AG, 3965 Chippis | Verankerung für einen Kathodenbarren |
FR2546183B1 (fr) * | 1983-05-16 | 1985-07-05 | Pechiney Aluminium | Ecran sous-cathodique comportant des zones deformables, pour les cuves d'electrolyse hall-heroult |
-
1985
- 1985-10-25 DE DE19853538016 patent/DE3538016A1/de active Granted
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