DE10018762B4

DE10018762B4 - Diebstahlsicherungssystem für ein Kraftfahrzeug

Info

Publication number: DE10018762B4
Application number: DE2000118762
Authority: DE
Inventors: Gerald 38268 Koch; Jörg 29389 Havemann; Peter 38442 Anders; Josef 38446 Dettling; Burkard 38557 Nemitz
Original assignee: Volkswagen AG
Current assignee: Volkswagen AG
Priority date: 2000-04-15
Filing date: 2000-04-15
Publication date: 2011-06-22
Anticipated expiration: 2020-04-16
Also published as: DE10018762A1

Abstract

Diebstahlsicherungssystem für ein Kraftfahrzeug, bei dem eine unberechtigte Nutzung des Fahrzeugs ermittelt und daraufhin Maßnahmen für eine Wegfahrsperre, eine Meldung oder ein Warnsignal ausgelöst werden, wobei mehrere Teilsysteme jeweils zur Erkennung der unberechtigten Benutzung und zum Auslösen einer Maßnahme funktionell oder zeitlich nacheinander wirksam sind, dadurch gekennzeichnet, dass eine eine unberechtigte Nutzung des Fahrzeugs anzeigende Alarmeinheit in ein Luftfilter oder einen Wasserkasten integriert ist.

Description

Die Erfindung geht aus von einem Diebstahlsicherungssystem für ein Kraftfahrzeug gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Die Druckschriften DE 199 24 081 A1 , DE 198 48 038 A1 , DE 198 39 478 A1 , DE 198 39 349 C1 , DE 198 18 263 A1 , DE 44 35 894 C2 , FR 2 740 411 A1 , US 5 874 785 A und DE 43 26 514 A1 beschreiben im Wesentlichen Diebstahlschutzsysteme oder Zugangs- oder Startberechtigungssystem für Fahrzeuge.
Die Druckschriften DE 34 13 769 C1 , US 5 315 285 A und WO 95/25649 A1 offenbaren Alarmsysteme für Fahrzeuge, welche im Alarmfall insbesondere akustische Signale ausgeben.
Die Druckschriften DE 44 24 735 C2 und DE 93 18 057 U1 beschreiben eine Alarmanlage bzw. ein Diebstahlschutzsystem, wobei Scheinwerfer eingesetzt werden.
Die ständige Zunahme des Diebstahls von Kraftfahrzeugen oder Teilen von Kraftfahrzeugen wie Autoradios, Räder, Elektronikbausteinen usw. erfordert immer neue Lösungen, einen Diebstahlversuch möglichst schnell zu erkennen, den Diebstahl zu verhindern, anzuzeigen oder an eine Zentrale zu melden. Die Ermittlung einer unberechtigten Nutzung des Fahrzeugs kann zum Beispiel durch Erkennung eines falschen eingegebenen Kodes für die Freigabe, durch gewaltsamen Aufbruch von Türen, durch elektrische Messung des Ausbaus von Bauteilen oder durch Meldung des Diebstahls an eine Zentrale erfolgen.
Für die Verhinderung einer unberechtigten Nutzung des Fahrzeugs sind sogenannte Wegfahrsperren bekannt. Diese bestehen zum Beispiel in einer Blockierung von für den Fahrbetrieb notwendigen Funktionen wie Starterbetrieb, Zündung, Motorsteuerung, Bremse, Benzinzufuhr und dergl. In der Regel sind Mittel und Maßnahmen zur Erkennung einer unberechtigten Nutzung oder eines Versuches dafür und Mittel zur Verhinderung der Nutzung des Fahrzeugs durch eine unberechtigte Person funktionell miteinander kombiniert.
Die meisten bekannten Mittel und Maßnahmen können durch erfahrene und geschulte Diebe mehr oder weniger leicht umgangen werden, zumal dann, wenn die Funktion dieser Maßnahmen inzwischen allgemein bekannt sind und daher von geübten Dieben in einer ausreichend kurzen überwunden werden können.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Diebstahlsicherungssystem für ein Kraftfahrzeug mit einer erhöhten Sicherheit gegen eine unberechtigte Nutzung zu schaffen.
Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 angegebene Erfindung gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
Bei der Erfindung sind also mehrere Teilsysteme, die je zur Erkennung und/oder Verhinderung einer unberechtigten Nutzung und zum Auslösen einer entsprechenden Maßnahme dienen, funktionell oder zeitlich nacheinander wirksam. Wenn somit eine unberechtigte Person wie ein Dieb eine erste Sicherungsmaßnahme, wie zum Beispiel das unberechtigte Öffnen einer Fahrzeugtür, überwunden hat, müssen noch ein oder weitere Sicherheitsmaßnahmen überwunden werden. Die Wahrscheinlichkeit, daß die unberechtigte Person in der Lage ist, alle Sicherheitsmaßnahmen zu erkennen und zu überwinden, ist somit wesentlich geringer, als die Wahrscheinlichkeit, daß der Dieb nur eine Sicherheitsmaßnahme erkennt und ausschalten kann.
Dabei ist eine eine unberechtigte Nutzung des Fahrzeugs anzeigende Alarmeinheit wie zum Beispiel eine Sirene oder ein Lautsprecher im Fahrzeug schwer zugänglich und/oder schwer erkennbar untergebracht. Dadurch kann die Deaktivierung einer derartigen Alarmeinheit durch einen Dieb erschwert werden oder längere Zeit in Anspruch nehmen. Dazu ist die Alarmeinheit in ein Luftfilter oder einen Wasserkasten integriert. Dadurch ergeben sich eine Platzersparnis und eine leichtere Erkennbarkeit einer von einem Dieb vorgenommenen Manipulation. Dabei kann die Alarmeinheit auch so ausgebildet sein, dass sie bei Unterbrechung ihrer Zuleitungen für sich allein noch ein Alarmsignal erzeugen kann. Vorzugsweise ist dafür die Alarmeinheit mit einer eigenen Batterie und einem eigenen aktiven Warnsignalerzeuger ausgerüstet. Die Alarmeinheit kann bei verschiedenen Fahrzeugen an unterschiedlichen Stellen untergebracht sein. Dabei kann ein Gewöhnungseffekt beim Dieb verringert und die Suchzeit nach der Alarmeinheit für den Dieb verlängert werden.
Bei einer Ausführungsform der Erfindung wird zunächst beim Versuch zum Öffnen der Fahrzeugtür die Berechtigung zur Nutzung des Fahrzeugs durch Auswertung eines ersten eingegebenen Kodes und danach beim Anlassen des Motors die Berechtigung durch Auswertung eines zweiten, anderen eingegebenen Kodes geprüft. Erst wenn beide Hindernisse oder gegebenenfalls weitere Hindernisse überwunden sind, also zum Beispiel die Person alle notwendigen Kodes gekannt und eingegeben hat, ist eine Inbetriebnahme des Fahrzeugs möglich.
Bei einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird das Bremssystem in die Wegfahrsperre einbezogen, indem die Bremsen nur bei Erkennung eines gültigen Berechtigungskodes lösbar sind und bei Erkennung eines ungültigen Berechtigungskodes blockiert bleiben und somit einen Fahrbetrieb verhindern. Durch diese Lösung wird auch ein unberechtigtes Abschleppen des Fahrzeugs verhindert. Die Lösung ist vorzugsweise bei elektrisch gesteuerten Bremsanlagen anwendbar. Vorzugsweise wird die Blockierung der Bremsen nur dann vorgenommen, wenn eine unberechtigte Nutzung des Fahrzeugs oder ein Versuch dafür erkannt worden ist.
Bei einer weiteren Ausführungsform der Erfindung können die Fahrzeugtüren von außen nur mittels einer Fernbedieneinheit mit einem einen Kode enthaltenden Funksignal oder auch Infrarot- oder Ultraschallsignal, jedoch nicht mit einem mechanischen Schlüssel geöffnet werden. Vorzugsweise erfolgt nach Erkennung einer Nutzungsberechtigung und Deaktivierung des Diebstahlsicherungssystem die Freigabe einer Funktion wie die des Türschließzylinders oder des Anlassers jeweils nur für eine begrenzte Zeitdauer von zum Beispiel 20–30 Minuten.
Bei einer Weiterbildung der Erfindung sind Mittel vorgesehen, die dann, wenn bei geschärfter Diebstahlwarnanlage Zugang zu dem Fahrzeug erfolgt und die Diebstahlwarnanlage deaktiviert worden ist, beim Einschalten der Zündung ohne Erkennung einer Nutzungsberechtigung die Diebstahlwarnanlage wieder schärft und ein Alarmsignal auslöst. Der Diebstahl wird dann erschwert, weil zwei Hindernisse überwunden werden müssen.
Bei einer anderen Ausführungsform der Erfindung sind Mittel vorgesehen, die nach einem Unfall die Motorsteuergeräte automatisch deaktivieren und erst nach Überprüfung durch einen sogenannten LOGIN-Vorgang wieder aktivieren. Dadurch kann ein Mißbrauch durch Entwendung von Motorsteuergeräten aus Unfallfahrzeugen weitestgehend verhindert oder erschwert werden.
Vorzugsweise wird die Nutzung des Fahrzeugs nur dann freigegeben, wenn mehrere, unterschiedliche, gültige Kodenummern für die Wegfahrsperre und für das Fahrzeug erkannt worden sind. Diese unterschiedlichen Kodenummern können über einen dem unberechtigten Benutzer nicht bekannten Algorithmus miteinander verknüpft sein.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung näher erläutert. Die einzige Figur der Zeichnung zeigt ein Diebstahlsicherungssystem für ein Kraftfahrzeug, das gemäß zwei Ausführungsformen der Erfindung arbeitet.
Zu Beginn des Einstiegs in das Kraftfahrzeug richtet die Hand 1 des Fahrers die Fernbedieneinheit 2 auf den Bereich der Fahrzeugtür 3. Nach Betätigung einer Taste auf der Fernbedieneinheit 2 sendet diese ein einen Kode K1 enthaltendes Funksignal, das von der Empfangsspule 4 innerhalb des Kraftfahrzeugs empfangen wird. Dieses Funksignal mit dem Kode K1 gelangt über die Leitung 5 zu der Steuereinheit 6. In der Steuereinheit 6 ist unter anderem ein das Fahrzeug kennzeichnender Kode gespeichert. Die Steuereinheit 6 vergleicht den Kode K1 mit dem für das Fahrzeug charakteristischen Kode und prüft dadurch die Nutzungsberechtigung der Person, die die Tür 3 öffnen will. Wenn eine Übereinstimmung der beiden Kodes und somit eine Nutzungsberechtigung festgestellt wird, liefert die Steuereinheit 6 über die Leitung 7 ein Signal zu dem Türgriffschalter 8 und gibt diesen frei, so daß nunmehr die Tür 3 mittels des Handgriffs 9 manuell geöffnet werden kann. Wenn keine Übereinstimmung der beiden Kodes festgestellt wird, also offensichtlich die Person keine Berechtigung für die Nutzung des Fahrzeugs hat, zum Beispiel ein Dieb ist, wird der Türgriffschalter 8 nicht freigegeben, und die Tür 3 kann nicht geöffnet werden. Ein mechanischer Schließzylinder für einen üblichen Schlüssel ist an der Tür 3 nicht vorgesehen. Die Tür 3 kann daher mit einem mechanischen Schlüssel, gleich welcher Art, überhaupt nicht geöffnet werden.
Wenn nunmehr der Fahrer in dem Kraftfahrzeug Platz genommen hat, bleibt zunächst das Fahrzeug durch Sperrung von Zündung, Motorsteuergeräten und dergl. blockiert. Der Fahrer muß jetzt mit der Fernbedieneinheit 2 oder auch über ein im Armaturenbrett des Fahrzeuges angeordnetes Tastenfeld einen zweiten Kode K2 eingeben, der von dem Kode K1 abweicht, von der Epfangsspule 10 empfangen und über die Leitung 11 ebenfalls der Steuereinheit 6 zugeführt wird. In der Steuereinheit 6 wird der Kode K2 wieder mit einem gespeicherten Kode verglichen und die Nutzungsberechtigung des eingestiegenen Fahrers erneut geprüft. Nur wenn auch diese Prüfung eine Nutzungsberechtigung anzeigt, gibt die Steuereinheit 6 über die Leitung 12 den Zündschalter 13 für den Startvorgang frei. Außerdem bewirkt die Steuereinheit 6 über die Leitung 14 eine Freigabe der Wegfahrsperre oder mehrerer getrennt wirkender Wegfahrsperren, zum Beispiel die Freigabe der Motorsteuergeräte, die Inaktivierung einer Bremsenblockierung, die Freigabe der Benzinzufuhr usw.
Es ist ersichtlich, daß ein unberechtigter Benutzer wie ein Dieb zwei gültige Kodes kennen und zwei Hindernisse überwinden muß. Auf diese Weise können auch mehrere Diebstahlsicherungssysteme nacheinander wirksam sein, zum Beispiel ein erster Kode für das Öffnen der Tür, ein zweiter Kode für die Freigabe des Zündschlosses, ein dritter Kode für die Freigabe der Motorsteuergeräte, ein vierter Kode für die Aufhebung der Bremsenblockierung usw. Durch diese Reihenschaltung mehrerer Sicherungssysteme wird somit die Sicherheit gegen eine unberechtigte Nutzung des Fahrzeugs beträchtlich erhöht.
Bezugszeichenliste

1: Hand
2: Fernbedieneinheit
3: Fahrzeugtür
4: Empfangsspule
5: Leitung
6: Steuereinheit
7: Leitung
8: Türgriffschalter
9: Türgriff
10: Empfangsspule
11: Leitung
12: Leitung
13: Zündschalter
14: Leitung

Claims

Diebstahlsicherungssystem für ein Kraftfahrzeug, bei dem eine unberechtigte Nutzung des Fahrzeugs ermittelt und daraufhin Maßnahmen für eine Wegfahrsperre, eine Meldung oder ein Warnsignal ausgelöst werden, wobei mehrere Teilsysteme jeweils zur Erkennung der unberechtigten Benutzung und zum Auslösen einer Maßnahme funktionell oder zeitlich nacheinander wirksam sind, dadurch gekennzeichnet, dass eine eine unberechtigte Nutzung des Fahrzeugs anzeigende Alarmeinheit in ein Luftfilter oder einen Wasserkasten integriert ist.
System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zunächst beim Versuch zum Öffnen der Tür (3) die Berechtigung durch Auswertung eines ersten eingegebenen Kodes (K1) und danach beim Anlassen des Motors die Berechtigung durch Auswertung eines zweiten, anderen eingegebenen Kodes (K2) geprüft wird.
System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Bremssystem in die Wegfahrsperre einbezogen ist, indem die Bremsen nur bei Erkennung eines gültigen Berechtigungskodes lösbar sind und bei Erkennung einer unberechtigten Nutzung blockiert bleiben.
System nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Blockierung der Bremsen nur dann aktiviert wird, wenn eine unberechtigte Nutzung des Fahrzeugs oder ein Versuch dafür erkannt worden ist.
System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Fahrzeugtüren (3) von außen nur mittels einer Fernbedieneinheit (2) mit einem einen Kode (K1) enthaltenden Funksignal, jedoch nicht mit einem mechanischen Schlüssel geöffnet werden können.
System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass nach Erkennung einer Nutzungsberechtigung und Deaktivierung des Diebstahlsicherungssystems die Freigabe einer Funktion nur für eine begrenzte Zeitdauer erfolgt.
System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Mittel vorgesehen sind, die dann, wenn bei geschärfter Diebstahlwarnanlage Zugang zum Fahrzeug erfolgt und die Diebstahlwarnanlage deaktiviert worden ist, beim Einschalten der Zündung ohne Erkennung einer Nutzungsberechtigung die Diebstahlwarnanlage wieder geschärft und ein Alarmsignal ausgelöst wird.
System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Mittel vorgesehen sind, die nach einem Unfall die Motorsteuergeräte automatisch deaktivieren und erst nach Überprüfung durch einen sogenannten LOGIN-Vorgang wieder aktivieren.
System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Nutzung des Fahrzeugs nur dann freigegeben wird, wenn unterschiedliche gültige Kodenummern für die Wegfahrsperre und für das Fahrzeug erkannt worden sind.
System nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die unterschiedlichen Kodenummern über einen Algorithmus miteinander verknüpft sind.