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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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1.
Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine piezoelektrische Paste, und
insbesondere eine piezoelektrische Paste, die in vorteilhafter Weise
zur Bildung eines als dicker Film in einem piezoelektrischen Teil,
wie einem piezoelektrischen Aktuator bzw. Kraftschalter, einem Oszillator,
einem piezoelektrischen Sensor oder dergleichen, vorgesehenen piezoelektrischen
Film verwendet wird.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch die Verwendung der obenstehenden
piezoelektrischen Paste zur Bildung eines piezoelektrischen Films
und eines den piezoelektrischen Film umfassenden piezoelektrischen
Teils.
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2. Beschreibung des verwandten
Fachgebiets
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Typische
Beispiele bekannter Perovskitoxide, welche Ferroelektrizität und eine
hohe Piezoelektrizität zeigen,
schließen
Keramiken eines Pb(Zr,Ti)O3-Systems, d.
h. PZT-Keramikkristalle, ein. PZT-Keramikkristalle können beispielsweise
durch Mischen von Pb3O4-,
TiO2- und ZrO3-Rohmaterialpulvern
unter Verwendung einer Kugelmühle
und durch anschließendes
Durchführen
einer Festlösungsreaktion
durch Kalzinierung erhalten werden.
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Durch
die Verwendung solcher PZT-Kristalle zur Bildung eines piezoelektrischen
Bereichs eines piezoelektrischen Teils, wie eines piezoelektrischen
Aktuators, eines Oszillators, eines piezoelektrischen Sensors oder
dergleichen, wird in einigen Fällen
ein piezoelektrischer Film in der Gestalt eines dicken Films gebildet. Um
einen solchen piezoelektrischen Film zu bilden, werden PZT-Kristalle
in einem pulverförmigen
Zustand hergestellt, und es werden ein Glaspulver und ein organisches
Vehikel dem PZT-Kristallpulver zur Bildung einer piezoelektrischen
Paste zugesetzt, die beschichtet und unter Bildung eines dicken
Films gebrannt wird.
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Da
die Sintertemperatur von PZT-Kristallkörnchen 1000°C überschreitet, ist die Verdampfung
von Blei in dem Brennschritt nicht zu vernachlässigen, und auf diese Weise
ist es erwünscht,
daß die
Sintertemperatur so weit wie möglich
herabgesetzt wird. Deshalb wird als der piezoelektrischen Paste
hinzuzugebendes Glaspulver ein Pulver, das als Hauptkomponente amorphes,
stabiles Glas mit einem niedrigen Erweichungspunkt enthält und viskose
Strömungen
in dem Brennschritt verursacht, wie zum Beispiel Borsilicatglas,
Alkali-zugesetztes Glas oder dergleichen, verwendet, um zu bewirken,
daß das
Glaspulver auch als ein Sinteradditiv fungiert. So ist aus
DE 195 40 203 A1 eine
piezoelektrische Paste bekannt, welche ein piezoelektrisches Kristallpulver
(PZT-PMN) und eine Keramik eines Pb(Zr,Ti)O
3 enthält und bei
der durch Zugabe eines Glaspulvers eine Sintertemperatur von ≤ 950° erreicht
wird.
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Allerdings
weist mit der piezoelektrischen Paste, welche das obenstehend beschriebene
amorphe Glas mit einem niedrigen Erweichungspunkt enthält, ein
piezoelektrischer Film nach dem Brennen einen Zustand auf, in welchem
die PZT-Kristallkörnchen mit
einer amorphen Glasphase mit einer niedrigen dielektrischen Konstante überzogen
sind, was die Ferroelektrizität
des piezoelektrischen Films verschlechtert. Dies verursacht Probleme
bei der Rotation von Dipolen und führt somit zu dem Problem der
Verschlechterung der Polarisierungsleistung durch Anwendung eines
elektrischen Gleichstromfeldes.
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Daher
wird bei dem piezoelektrischen Film, der durch die obengenannte
Dick-Film-Bildungstechnik gebildet
wird, eine piezoelektrische Konstante dij,
die als piezoelektrische Eigenschaft von Bedeutung ist, infolge
einer Verminderung der Polarisierbarkeit verringert, was den piezoelektrischen
Dehnungswert bei der Anwendung eines äußeren elektrischen Feldes verringert.
Deshalb ist der Bau eines piezoelek trischen Aktuators unter Verwendung
eines solchen piezoelektrischen Films mit dem Problem einer Herabsetzung
der durch die Biegung des Elements während der Ansteuerung bewirkten
Krümmung
behaftet.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Demzufolge
ist es ein Ziel der vorliegenden Erfindung, eine piezoelektrische
Paste bereitzustellen, welche die Ferroelektrizität von piezoelektrischen
Kristallen, wie PZT-Keramikkristallen, beibehält und somit zu keiner Verringerung
der Polarisierbarkeit führt
und die Erzielung einer hohen Piezoelektrizität und die Bildung eines piezoelektrischen
Films ermöglicht,
und einen unter Verwendung der piezoelektrischen Paste und eines den
piezoelektrischen Film umfassenden Teils gebildeten piezoelektrischen
Film bereitzustellen.
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Um
die obenstehend beschriebenen technischen Probleme zu lösen, ist
die vorliegende Erfindung in Kürze
durch die Verwendung eines Pulvers – als ein in der piezoelektrischen
Paste enthaltenes Glaspulver – charakterisiert,
das kristallisiertes Glas beinhaltet, welches eine feste Lösungsphase
wie eine feste PZT-Lösungsphase
mit Ferroelektrizität
und einer hohen Piezoelektrizität
durch Wärmebehandlung
wie Brennen präzipitiert.
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Im
Detail umfaßt
die piezoelektrische Paste der vorliegenden Erfindung ein piezoelektrisches
Kristallpulver, ein kristallisiertes Glaspulver, welches eine feste
Lösungsphase
durch Wärmebehandlung
präzipitiert, und
ein organisches Vehikel.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
umfaßt
die piezoelektrische Paste der vorliegenden Erfindung ein piezoelektrisches
Kristallpulver, welches eine Keramik eines Pb(Zr,Ti)O3-Systems,
ein kristallisiertes Glaspulver, welches eine feste Lösungsphase
eines Pb(Zr,Ti)O3-Systems durch Wärmebehandlung
präzipitiert, und
ein organisches Vehikel.
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Bei
dieser Ausführungsform
besitzt das piezoelektrische Kristallpulver weiter bevorzugt eine
durch die Formel Pb(ZrxTi1-x)O3 angegebene Formel, worin x im Bereich von
0,49 bis 0,56 liegt.
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Bei
dieser Ausführungsform
umfaßt
das piezoelektrische Kristallpulver vorzugsweise ein Compoundperovskitoxid,
das eine erste Komponente mit einer durch die Formel Pb (ZrxTi1-x)O3 angegebenen
Zusammensetzung, worin x im Bereich von 0,49 bis 0,56 liegt, und
eine zweite Komponente mit einer durch die Formel Pb(Zn1/3Nb2/3)O3, Pb(Mg1/3Nb2/3)O3 oder Pb(Ni1/3Nb2/3)O3 angegebenen
Zusammensetzung enthält,
wobei der Gehalt der zweiten Komponente im Bereich von 10 Gew.-%
bis 40 Gew.-%, bezogen auf die erste und zweite Komponente zusammengenommen,
umfaßt.
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Das
Compoundperovskitoxid wird durch Kalzinieren einer Mischung aus
einem Kristallpulver der ersten Komponente und einem Kristallpulver
der zweiten Kompponente erhalten.
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Die
zweite Komponente enthält
vorzugsweise ferner BaTiO3. Die BaTiO3 enthaltende zweite Komponente wird vorzugsweise
erhalten durch die Zugabe von BaTiO3-Kristallpulver mit
einem mittleren Körnchendurchmesser
von 0,5 μm
oder weniger zu einem Rohmaterial aus Pb(Zn1/3Nb2/3)O3, Pb(Mg1/3Nb2/3)O3 oder Pb(Ni1/3Nb2/3)O3, gefolgt von einer Wärmebehandlung.
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Bei
dieser Ausführungsform
enthält
das kristallisierte Glaspulver vorzugsweise eine durch die Formel iPbO-jTiO2-kZrO2-mSiO2 angegebene Hauptkomponente, worin i im
Bereich von 62 bis 70 Mol-% liegt, j im Bereich von 7 bis 19 Mol-%
liegt, k im Bereich von 7 bis 19 Mol-% liegt und m im Bereich von
8 bis 9 Mol-% liegt, und eine aus Bi2O3 oder MnO2 zusammengesetzte
additive Komponente enthält
und mit einem Gehalt von 3 Gewichtsteilen auf Basis von 100 Gewichtsteilen
der Hauptkomponente.
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Die
vorliegende Erfindung stellt auch einen durch Beschichten der obenstehend
beschriebenen piezoelektrischen Paste und deren Brennen erhaltenen
piezoelektrischen Film bereit.
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Bei
dem piezoelektrischen Film der vorliegenden Erfindung wird die Brenntemperatur
vorzugsweise in dem Bereich von 800 bis 950°C gewählt.
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Die
vorliegende Erfindung stellt weiterhin ein piezoelektrisches Teil,
umfassend ein isolierendes Substrat, eine auf dem isolierenden Substrat
gebildete Elektrode einer unteren Schicht, einen auf der Elektrode einer
unteren Schicht gebildeten piezoelektrischen Film und eine auf dem
piezoelektrischen Film gebildete Elektrode einer oberen Schicht
bereit. Bei diesem piezoelektrischen Teil umfaßt der piezoelektrische Film
den obenstehend beschriebenen piezoelektrischen Film.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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Die 1 ist
eine Grafik, welche die Beziehung zwischen der piezoelektrischen
Konstante d33 und dem Verhältnis Zr/(Zr
+ Ti) zeigt und einen bevorzugten Bereich von Zr/(Zr + Ti)-Verhältnissen
für ein
piezoelektrisches Kristallpulver zeigt, das in einer piezoelektrischen
Paste gemäß einer
spezifizierten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung enthalten ist;
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die 2 ist
eine Schnittansicht, die schematisch ein piezoelektrisches Teil
gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung zeigt;
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die 3 ist
eine Grafik, welche die Beziehung zwischen der piezoelektrischen
Konstante d33 und dem PZT-x-Gewichtsprozentanteil
an PZN zeigt und einen bevorzugten PZN-Gehalt für ein piezoelektrisches Kristallpulver,
welches PZT-PZN-Compoundperovskitoxid
umfaßt
und in der piezoelektrischen Paste der vorliegenden Erfindung enthalten
ist, zeigt; und
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die 4 ist
eine Grafik, welche die Beziehung zwischen der piezoelektrischen
Konstante d33 eines durch Brennen der piezoelektrischen
Paste gebildeten piezoelektrischen Films und der Brenntemperatur
gemäß einer
spezifizierten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung unter Bezug auf die in Tabelle 3 gezeigten
Proben 11 bis 19 zeigt.
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BESCHREIBUNG
DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORM
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Wie
obenstehend beschrieben, umfaßt
die piezoelektrische Paste der vorliegenden Erfindung ein piezoelektrisches
Kristallpulver, wie beispielsweise ein Pb(Zr,Ti)O3-Keramik enthaltendes
piezoelektrisches Kristallpulver, ein kristallisiertes Glaspulver,
welches eine feste Lösungsphase,
wie eine feste Lösungsphase
eines Pb(Zr,Ti)O3-Systems durch Wärmebehandlung
präzipitiert,
und ein organisches Vehikel. Als organisches Vehikel kann beispielsweise
eine Mischung aus einem Bindemittel, wie Ethylcellulose oder einem
Alkydharz und einem organischen Lösungsmittel verwendet werden.
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Erste Ausführungsform
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Zusammensetzung
des piezoelektrischen Kristallpulvers
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Bei
der ersten Ausführungsform
besitzt das piezoelektrische Kristallpulver eine durch die Formel Pb(ZrxTi1-x)O3 angegebene
Zusammensetzung, worin x im Bereich von 0,49 bis 0,56 liegt.
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Um
x, d. h. das Zr/(Zr + Ti)-Verhältnis
zu bestimmen, wurde bei der bevorzugten Ausführungsform das Zr/(Zr + Ti)-Verhältnis zur
Bildung von PZT-Kristallpulvern mit unterschiedlichen Zusammensetzungen
verändert,
wie in 1 gezeigt. Jedes der Kristallpulver wurde zur
Bildung eines gesinterten Kompakts gebrannt, und die piezoelektrische
Konstante d33 des gesinterten Kompakts jeder
Probe wurde gemessen. Die 1 zeigt
die durch Änderung
des Zr/(Zr + Ti)-Verhältnisses
erhaltenen piezoelektrischen Konstante d33.
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Die 1 zeigt,
daß da,
wo die Untergrenze für
die piezoelektrishe Konstante d33, welche
zum Aufbau des in der piezoelektrischen Paste enthaltenen Kristallpulvers
erforderlich ist, d33 ≥ 140 pC/N ist und das Zr/(Zr +
Ti)-Verhältnis,
d. h. der x-Bereich,
welcher dieser Bedingung genügt,
0,49 bis 0,56 ist.
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Zusammensetzung
von kristallisiertem Glaspulver
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Bei
dieser Ausführungsform,
wie obenstehend beschrieben, enthält das in der piezoelektrischen
Paste enthaltene kristallisierte Glaspulver eine durch die Formel
iP-bO-jTiO2-kZrO2-mSiO2 angegebene Hauptkomponente, worin i im
Bereich von 62 bis 70 Mol-% liegt, j im Bereich von 7 bis 19 Mol-%
liegt, k im Bereich von 7 bis 19 Mol-% liegt und m im Bereich von
8 bis 9 Mol-% liegt, und eine aus Bi2O3 oder MnO2 zusammengesetzte
additive Komponente enthält
und mit einem Gehalt von 3 Gewichtsteilen auf Basis von 100 Gewichtsteilen
der Hauptkomponente. Um die bevorzugte Zusammensetzung eines derartigen
kristallisierten Glaspulvers zu bestimmen, wurde das folgende Experiment
durchgeführt.
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Pb3O4, TiO2,
ZrO2, SiO2 und Bi2O3 wurden als Ausgangskomponenten
der Glaskomponente hergestellt und in verschiedenen Verhältnissen
vermischt. Jede der resultierenden Mischungen wurde bei einer Temperatur
von 1400°C
geschmolzen, rasch durch Wasserkühlung
gekühlt
und anschließend
durch einen Tiegel zermahlen unter Erhalt von kristallisierten Glaspulvern
mit unterschiedlichen Zusammensetzungen.
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Bei
der Herstellung des kristallisierten Glaspulvers, wo sowohl die
TiO2- als auch die ZrO2-Menge
im Bereich von 7 bis 19 Mol-% liegen und die Pb3O4-Menge weniger als 2 Mol-% bezüglich PbO
beträgt
oder die SiO2-Menge 9 Mol-% übersteigt,
wird das Verhältnis
der gebildeten ferroelektrischen Kristallphase verringert, wodurch
die dielektrischen Eigenschaften verringert werden. Wo demgegenüber sowohl
die TiO2- als auch die ZrO2-Mengen
im selben Bereich liegen und die Pb3O4-Menge
70 Mol-% bezüglich
PbO übersteigt
oder die SiO2-Menge weniger als 8 Mol- % beträgt, ist
die Pb-Menge zu hoch, um leicht eine Abweichung der Zusammensetzung
infolge von Verdampfung herbeizuführen.
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Bei
einer Betrachtung auf Basis der Mengen an Nukleierungsmitteln, wie
TiO2 und ZrO2, wobei
sowohl die TiO2- als auch die ZrO2-Mengen weniger als 8 Mol-% betragen, wird
die Kristallisierung verzögert,
und das Verhältnis
der gebildeten ferroelektrischen Kristallphase wird verringert,
wodurch die dielektrischen Eigenschaften abnehmen. Andererseits,
wo die Mengen der Nukleierungsmittel TiO2 und
ZrO2 auf über 19 Mol-% erhöht werden,
verbleiben Kristalle gar in einem Schmelzzustand, wodurch es zu
Problemen bei der Bildung von Glas kommt.
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Daher
enthält
die Hauptkomponente des kristallisierten Glaspulvers vorzugsweise
62 bis 70 Mol-% PbO, 7 bis 19 Mol-% TiO2,
7 bis 19 Mol-% ZrO2 und 8 bis 9 Mol-% SiO2.
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Das
durch die Zugabe einer beispielsweise Bi2O3 umfassenden additiven Komponente zu der
Hauptkomponente gebildete kristallisierte Glaspulver mit der obenstehend
beschriebenen bevorzugten Zusammensetzung wurde im Temperaturbereich
von 550 bis 700°C
zur Erzeugung einer Kristallisation und einer festen Lösung infolge
der Präzipitierung
der ferrolektrischen Phase und zur Bildung einer festen PZT-Lösungsphase bei
700°C erhitzt.
Ein Reaktionsprodukt von PbO-SiO2 wurde
ebenfalls als Nebenproduktphase gebildet. Außerdem wurde in einem Temperaturbereich
von 800°C
oder darüber
das Sintern beschleunigt, um eine dichte Kornstruktur zu bilden.
In diesem Schritt verschwand die Nebenproduktphase, und die Zugabe
von Bi2O3 in dem
Schritt zur Herstellung von Glasrohmaterialien beschleunigte das
Kristallkornwachstum.
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Durch
Ersetzen von Bi2O3 als
additive Komponente durch MnO2 wurde die
Kristallisationstemperatur auf 500°C herabgesetzt, um die feste
PZT-Lösungsphase
bei etwa 600°C
zu bilden, und es wird eine weitere feine Kristallkornphase gebildet.
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Der
Gehalt der aus Bi2O3 oder
MnO2 zusammengesetzten additiven Komponente
wurde auf 3 Gewichtsteile auf Basis von 100 Gewichtsteilen der Hauptkomponente
eingestellt, wodurch die Bildung der für die Eigenschaften unnötigen Nebenproduktphase
inhibiert wird.
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Beispiel für das piezoelektrische
Teil
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Die 2 zeigt
eine Querschnittstruktur eines piezoelektrischen Teils gemäß einer
Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung.
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Das
in 2 gezeigte piezoelektrische Teil 1 bildet
beispielsweise einen piezoelektrischen Aktuator und umfaßt ein isolierendes
Substrat 2, eine auf der Hauptoberfläche des isolierenden Substrats 2 gebildete Elektrode 3 einer
unteren Schicht, welches in der Zeichnung nach oben gerichtet ist,
einen auf der Elektrode 3 einer unteren Schicht gebildeten
piezoelektrischen Film 4 und eine auf dem piezoelektrischen
Film 4 gebildete Elektrode 5 einer oberen Schicht.
Außerdem
ist eine rückwärtige Elektrode 6 auf
der Hauptoberfläche
des isolierenden Substrats 2 gebildet, welches in der Zeichnung
nach unten gerichtet ist, so daß die
rückwärtige Elektrode 6 und
die Elektrode 3 einer unteren Schicht miteinander durch
eine auf einer Stirnfläche
des isolierenden Substrats 2 gebildete Stirnflächenelektrode 7 miteinander
in leitender Verbindung stehen.
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Bei
diesem piezoelektrischen Teil 1 wird der piezoelektrische
Film 4 durch Überziehen
der obenstehend beschriebenen piezoelektrischen Paste und deren
anschließendes
Brennen erhalten.
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Um
die piezoelektrischen Eigenschaften des piezoelektrischen Films 4,
insbesondere die piezoelektrische Konstante des in 2 gezeigten
piezoelektrischen Teils zu bewerten, wurde das folgende Experiment durchgeführt.
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Herstellung einer piezoelektrischen
Paste
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Als
in der piezoelektrischen Paste zur Bildung des piezoelektrischen
Films 4 enthaltenes kristallisiertes Glaspulver wurden
vier Arten von Pulvern, nämlich
a-1, a-2, b-1 bzw. b-2 mit den in Tabelle 1 untenstehend gezeigten
Zusammensetzungen hergestellt. In der Tabelle 1 ist die Zusammensetzung
jedes von PbO, TiO2, ZrO2 und
SiO2 in der Hauptkomponente als Mol-% aufgeführt, und
die Zusammensetzung jedes von Bi2O3 und MnO2 als Additivkomponente
ist als Gewichtsteile auf Basis von 100 Gewichtsteilen der Hauptkomponente
aufgeführt.
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Andererseits
wurde als in der piezoelektrischen Paste enthaltenes piezoelektrisches
Kristallpulver ein Pulver mit einem Zr/Ti-Verhältnis von 0,52/0,48, d. h.
die durch Pb(Zr0,52Ti0,48)O3 angegebene Zusammensetzung, hergestellt.
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Diese
kristallisierten Glaspulver und das piezoelektrische Kristallpulver
wurden wie in Tabelle 2 gezeigt kombiniert. Das heißt, es wurden
64 Gew.-% piezoelektrisches Kristallpulver, 16 Gew.-% kristallisiertes
Glaspulver, 20 Gew.-% eines Bindemittels auf Ethylcellulosebasis
und ein organisches Lösungsmittel
als Medium vermischt, und die resultierende Mischung wurde unter
Verwendung einer Walzenmühle
unter Erhalt der Proben 1 bis 4 der in Tabelle 2 gezeigten piezoelektrischen
Paste dispergiert.
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Herstellung
des piezoelektrischen Teils
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Unter
Verwendung jeder der auf diese Weise erhaltenen piezoelektrischen
Pastenproben wurde das aus teilweise stabilisiertem ZrO2 zusammengesetzte
dünne,
isolierende Substrat 2 mit hoher Zähigkeit und der Elektrode 3 einer
unteren Schicht, welches die rückwärtige Oberflächenlektrode 6 umfaßt, die
jeweils einen dünnen
Pt-Film von etwa 1,0 μm
Dicke umfassen, zur Bildung des in 2 gezeigten
piezoelektrischen Teils hergestellt. Um den piezoelektrischen Film 4 auf
der Elektrode 3 einer unteren Schicht zu bilden, wurde
die piezoelektrische Paste siebbeschichtet, ausreichend getrocknet
und anschließend
zum Brennen in Luft wärmebehandelt.
Bei dieser Wärmebehandlung
wurde ein Temperaturprofil verwendet, in welchem die Beschichtung
mit einer langsamen Erwärmungsrate
von 1°C/min
in dem Kristallisationstemperaturbereich von 500 bis 700°C erhitzt
wurde und anschließend
vollständig
durch Halten auf 950°C
für 3 Stunden
gesintert wurde. Die Dicke des piezoelektrischen Films 4 nach
dem Brennen wurde auf einen Bereich von etwa 35 bis 55 μm eingestellt.
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Als
nächstes
wurde die einen dünnen
Silberfilm umfassende Elektrode 5 einer oberen Schicht
auf dem piezoelektrischen Film 4 gebildet, und es wurde
die Stirnflächenelektrode 7,
die einen thermisch gehärteten, Silber
enthaltenden Film umfaßt,
gebildet.
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Um
das so erhaltene piezoelektrische Teil 1 jeder der Proben
zu polarisieren, wurde das piezoelektrische Teil 1 in Siliciumöl bei 80°C 30 Minuten
lang eingetaucht, wobei ein elektrisches Gleichstromfeld von 50 kV/cm
auf den piezoelektrischen Film 4 angewandt wurde.
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Als
eine Folge der Polarisierung, wie in Tabelle 2 gezeigt, zeigten
die Proben 1 und 2 der piezoelektrischen Paste
zur Bildung des piezoelektrischen Films 4, welcher ein
kristallisiertes Glaspulver eines PbO-TiO2-ZrO2-SiO2-Bi2O3-Systems enthielt,
eine piezoelektrische Konstante d33 von
118 bis 145 pC/N, und die ein kristallisiertes Glaspulver eines
PbO-TiO2-ZrO2-SiO2-MnO2-Systems enthaltenden
Proben 3 und 4 zeigten eine piezoelektrische Konstante
d33 von 50 bis 66 pC/N.
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Zweite Ausführungsform
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Zusammensetzung
des piezoelektrischen Kristallpulvers
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In
dieser Ausführungsform
umfaßt
ein in der piezoelektrischen Paste enthaltenes piezoelektrisches Kristallpulver
ein Compoundperovskitoxid, das nicht nur eine erste Komponente mit
einer durch dieselbe Formel Pb(ZrxTi1-x)O3 angegebenen
Zusammensetzung als erster Ausführungsform,
worin x im Bereich von 0,49 bis 0,56 liegt, sondern auch eine zweite
Komponente mit einer durch die Formel Pb(Zn1/3Nb2/3)O3, Pb(Mg1/3Nb2/3)O3 oder Pb(Ni1/3Nb2/3)O3 angegebenen
Zusammensetzung enthält.
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In
dieser Ausführungsform
enthält
die zweite Komponente vorzugsweise weiterhin BaTiO3 und
wird stärker
bevorzugt durch die Zugabe von BaTiO3 mit
einem mittleren Teilchendurchmesser von 0,5 μm oder weniger zu einem Rohmaterial
von Pb(Zn1/3Nb2/3)O3, Pb(Mg1/3Nb2/3)O3 oder Pb(Ni1/3Nb2/3)O3 erhalten, gefolgt von einer Wärmebehandlung.
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Um
diese zweite Komponente zu erhalten, wird beispielsweise der folgende
Vorgang durchgeführt.
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Mit
der zweiten Komponente mit einer durch Pb(Zn1/3Nb2/3)O3, Pb3O4, ZnO und Nb2O5 und BaTiO3 angegebenen Zusammensetzung wurden durch
hydrothermische Synthese erhaltene feine Teilchen (mittlere Teilchengröße 0,5 μm) als Ausgangsrohmaterialien
der zweiten Komponente hegestellt. 59,1 Mol-% ZnO und 40,9 Mol-%
Nb2O5 wurden gewogen
und gemischt, und die resultierende Mischung wird bei 900°C kalziniert und
danach zermahlen. Anschließend
werden Pb3O4 und
BaTiO3 mit dem kalzinierten ZnO-Nb2O5-Pulver vermischt.
In diesem gemischten Zustand werden die Mischmengen so eingestellt,
daß Pb3O4 69.8 Mol-% bezüglich PbO
ausmacht, ZnO 13,7 Mol-% ausmacht, Nb2O5 9,5 Mol-% ausmacht und BaTiO3 7,0
Mol-% ausmacht.
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In
dieser Mischung wird BaTiO3 zugesetzt, um
zu verhindern, daß eine
Pyrochlorphase als paraelektrische Phase infolge eines Mangels an
Kristallkeimen bzw. Impfkristallen zurückbleibt. Der mittlere Zuwachsdurchmesser
des BaTiO3-Kristallpulvers wird auf 0,5 μm oder weniger
eingestellt, und die Wirkung der Zugabe von BaTiO3 zeigt
sich auf diese Weise leicht. Dies trifft auf den Fall der zweiten
Komponente eines Pb(Mg1/3Nb2/3)O3-Systems und einer zweiten Komponente eines
Pb(Ni1/3Nb2/3)O3-Systems zu, welches untenstehend beschrieben
wird.
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Als
nächstes
wird die obenstehend beschriebene Mischung in einem Tiegel bei 900°C 12 Stunden
lang kalziniert, um ein Kristallpulver der zweiten Komponente als
stabiles PZN-Pulver mit der Perovskitstruktur zu erhalten.
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Mit
der zweiten Komponente mit einer durch Pb(Mg1/3Nb2/3)O3, Pb3O4, MgCO3 und Nb2O5 und BaTiO3 angegebenen Zusammensetzung wurden durch
hydrothermische Synthese erhaltene feine Teilchen (mittlere Teilchengröße 0,5 μm) als Ausgangsrohmaterialien
der zweiten Komponente hergestellt. 50 Mol-% MgCO3 in Bezug
auf MgO und 50 Mol-% Nb2O5 wurden
gewogen und gemischt, und die resultierende Mischung wird bei 900°C kalziniert
und danach zermahlen. Anschließend
werden Pb3O4 und
BaTiO3 mit dem kalzinierten MgO-Nb2O5-Pulver vermischt.
In diesem gemischten Zustand werden die Mischmengen so eingestellt,
daß Pb3O4 69.8 Mol-% bezüglich PbO
ausmacht, MgO 11,6 Mol-% ausmacht, Nb2O5 11,6 Mol-% ausmacht und BaTiO3 7,0
Mol-% ausmacht.
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Als
nächstes
wird die obenstehend beschriebene Mischung in einem Tiegel bei 900°C 12 Stunden
lang kalziniert, um ein Kristallpulver der zweiten Komponente als
stabiles PMN-Pulver mit der Perovskitstruktur zu erhalten.
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Mit
der zweiten Komponente mit einer durch Pb(Ni1/3Nb2/3)O3, Pb3O4, NiCO3 und Nb2O5 und BaTiO3 angegebenen
Zusammensetzung wurden durch hydrothermische Synthese erhaltene
feine Teilchen (mittlere Teilchengröße 0,5 μm) als Ausgangsrohmaterialien
der zweiten Komponente hergestellt. 50 Mol-% NiCO3 in Bezug
auf NiO und 50 Mol-% Nb2O5 wurden
gewogen und gemischt, und die resultierende Mischung wird bei 900°C kalziniert
und danach zermahlen. Anschließend
werden Pb3O4 und
BaTiO3 mit dem kalzinierten NiO-Nb2O5-Pulver vermischt.
In diesem gemischten Zustand werden die Mischmengen so eingestellt,
daß Pb3O4 69.8 Mol-% bezüglich PbO
ausmacht, NiO 11,6 Mol-% ausmacht, Nb2O5 11,6 Mol-% ausmacht und BaTiO3 7,0
Mol-% ausmacht.
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Als
nächstes
wird die obenstehend beschriebene Mischung in einem Tiegel bei 900°C 12 Stunden
lang kalziniert, um ein Kristallpulver der zweiten Komponente als
stabiles PNN-Pulver mit der Perovskitstruktur zu erhalten.
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Das
Perovskitcompoundoxid, welches das piezoelektrische Kristallpulver
bildet, kann durch Kalzinieren einer Mischung der Kristallpulver
der ersten und zweiten Komponente erhalten werden; der Gehalt der zweiten
Komponente liegt vorzugsweise im Bereich von 10 Gew.-% bis 40 Gew.-%,
bezogen auf die Gesamtmenge der ersten und zweiten Komponente.
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Um
den bevorzugten Bereich für
den Gehalt der zweiten Komponente zu bestimmen, wurde das PZN-Kristallpulver
als typisches Beispiel der zweiten Komponente in verschiedenen Verhältnissen
mit dem PZT-Kristallpulver als erster Komponente mit der Zusammensetzung
Pb(Zr0,52Ti0,48)O3 vermischt, und anschließend wurde jede der Mischungen
kalziniert und zermahlen unter Erhalt eines ein Perovskitcompoundoxid
umfassenden Pulvers. Die 3 zeigt die piezoelektrischen
Konstanten, die durch Ändern
der Menge des dem Pervoskitcompoundoxid zugesetzten PZN-Kristallpulvers auf
verschiedene Werte erhalten wurden.
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Die 3 zeigt,
daß unter
der Bedingung, daß die
Untergrenze der piezoelektrischen Konstante d33 der
Kristallmischung, die zum Aufbau des piezoelektrischen Pastenmaterials
erforderlich ist, 270 pC/N oder mehr beträgt, der Gehalt des PZN-Kristallpulvers,
welcher dieser Bedingung genügt,
im Bereich von 10 bis 40 Gew.-% liegt.
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Es
ist nachgewiesen, daß dies
auf das PMN-Kristallpulver für
PNN-Kristallpulver als zweiter Komponente zutrifft.
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Als
nächstes,
um die Eigenschaften eines durch die piezoelektrische Paste gebildeten
piezoelektrischen Films zu bewerten, welche ein aus dem obenstehend
beschriebenen PZT-PZN-Compoundperovskitoxid zusammengesetztes piezoelektrisches
Kristallpulver enthält,
wurde das nachstehende Experiment durchgeführt.
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In
diesem Experiment wurden Proben des in 2 gezeigten
piezoelektrischen Teils 1 unter denselben Bedingungen wie
bei dem Experiment zur Bestimmung der in Tabelle 2 in der ersten
Ausführungsform
gezeigten piezoelektrischen Konstanten hergestellt, mit Ausnahme
des Verfahrens zur Bildung einer piezoelektrischen Paste, die zur
Bildung des piezoelektrischen Films 4 verwendet wird, und
des Verfahrens zur Bildung des piezoelektrischen Films 4,
wie untenstehend beschrieben.
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Herstellung
der piezoelektrischen Paste
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Als
piezoelektrisches Kristallpulver, das in der in dem Experiment enthaltenen
piezoelektrischen Paste enthalten ist, wurden Pulver (Proben 11
bis 16), die jeweils ein PZT-PZN-Compoundperovskitoxid umfassen, Pulver
(Proben 17 bis 19), die jeweils lediglich ein PZT-Kristallpulver
umfassen, ein Pulver (Probe 20), welches ein PZT-PMN-Compoundperovskitoxid
umfaßt,
und ein Pulver (Probe 21), welches ein PZT-PNN-Compoundperovskitoxid
umfaßt,
hergestellt, wie in der untenstehenden Tabelle 3 gezeigt.
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Bei
jeder der in Tabelle 3 aufgeführten
Proben 11 bis 21 wurde PZT mit der Zusammensetzung Pb(Zr0,52Ti0,48)O3 verwendet.
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Bei
den Proben 11 bis 16 wurde PZN, das durch Kalzinieren einer 69,8
Mol-% PbO, 13,7 Mol-% ZnO, 9,5 Mol-% Nb2O5 und 7,0 Mol-% BaTiO3 enthaltenden
Mischung erhalten wurde, verwendet.
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Bei
der Probe 20 wurde PMN, das durch Kalzinieren einer 69,8 Mol-% PbO,
11,6 Mol-% MgO, 11,6 Mol-% Nb2O5 und
7,0 Mol-% BaTiO3 enthaltenden Mischung erhalten
wurde, verwendet.
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Bei
der Probe 21 wurde PMN, das durch Kalzinieren einer 69,8 Mol-% PbO,
11,6 Mol-% NiO, 11,6 Mol-% Nb2O5 und
7,0 Mol-% BaTiO3 enthaltenden Mischung erhalten
wurde, verwendet.
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Bei
jeder der Proben 11 bis 16 wurde das Mischverhältnis des PZT-Kristallpulvers
und des PZN-Kristallpulvers so eingestellt, daß der Gehalt des PZN-Kristallpulvers
30 Gew.-% der Gesamtmenge der PZT- und PZN-Kristallpulver ausmachte.
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Bei
der Probe 20 wurde das Mischverhältnis
des PZT-Kristallpulvers und des PMN-Kristallpulvers so eingestellt, daß der Gehalt
des PMN-Kristallpulvers 20 Gew.-% der Gesamtmenge der PZT- und PMN-Kristallpulver
ausmachte.
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Bei
der Probe 21 wurde das Mischverhältnis
des PZT-Kristallpulvers und des PNN-Kristallpulvers so eingestellt, daß der Gehalt
des PNN-Kristallpulvers 20,5 Gew.-% der Gesamtmenge der PZT- und
PNN-Kristallpulver ausmachte.
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Um
das in den Proben 11 bis 16 verwendete PZT-PZN-Compoundperovskitoxid
zu erhalten, wurden die PZT- und PZN-Kristallpulver wie obenstehend
beschrieben vermischt, und die resultierende Mischung wurde anschließend kalziniert.
Allerdings erfolgte die Kalzinierung bei 700°C während 5 Stunden (Proben 1 bis 13)
und bei 950°C
während
5 Stunden (Proben 14 bis 16), um zwei Arten herzustellen.
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Das
in der Probe 20 verwendete PZT-PMN-Compoundperovskitoxid wurde durch
Mischen der PZT- und PMN-Kristallpulver wie obenstehend beschrieben
und an schließendes
Kalzinieren der resultierenden Mischung bei 950°C während 5 Stunden hergestellt.
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Das
in der Probe 21 verwendete PZT-PNN-Compoundperovskitoxid wurde durch
Mischen der PZT- und PNN-Kristallpulver wie obenstehend beschrieben
und anschließendes
Kalzinieren der resultierenden Mischung bei 950°C während 5 Stunden hergestellt.
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Als
in der piezoelektrischen Paste enthaltenes kristallisiertes Glaspulver
wurde Glaspulver mit der in Tabelle 1 gezeigten Zusammensetzung
b-1 verwendet.
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Als
in der piezoelektrischen Paste enthaltenes organisches Vehikel wurde
ein Vehikel auf Ethylcellulosebasis verwendet.
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Das
piezoelektrische Kristallpulver, das kristallisierte Glaspulver
und das organische Vehikel wurden so verwendet, daß 76 Gew.-%
an piezoelektrischem Kristallpulver, 4 Gew.-% an kristallisiertem
Kristallpulver und 20 Gew.-% an organischem Vehikel enthalten waren.
Ein organisches Lösungsmittel
wurde der resultierenden Mischung zugesetzt und anschließend unter
Verwendung einer Walzenmühle
dispergiert, um eine piezoelektrische Paste für jede der Proben 11 bis 21
herzustellen.
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Herstellung
des piezoelektrischen Teils
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Um
als nächstes
das in 2 gezeigte piezoelektrische Teil 1 zu
erhalten, wurde das isolierende Substrat 2 mit der Elektrode 3 einer
unteren Schicht und der Elektrode 6 der rückwärtigen Oberfläche auf
die gleiche Weise wie in dem obenstehend beschriebenen Experiment
hergestellt. Um den piezoelektrischen Film 4 auf der Elektrode 3 einer
unter Schicht zu bilden, wurde eine Beschichtung der piezoelektrischen
Paste jeder der obenstehenden Proben durch Siebdruck gebildet, ausreichend
getrocknet und danach zum Brennen in Luft wärmebehandelt.
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Bei
dieser Wärmebehandlung
wurde ein Temperaturprofil für
die Proben 11 bis 19 verwendet, in welchem die Beschichtung mit
einer Erwärmungsrate
von 1 °C/min
im Glaskristallisationstemperaturbereich von 500 bis 700°C erwärmt wurde
und im Anschluß vollständig durch
Halten jeweils auf einer Temperatur von 800°C, 900°C und 950°C während 3 Stunden gesintert wurde,
wie in der Spalte "Brennbedingung" in Tabelle 3 aufgeführt. Für die Proben
20 und 21 wurde ein Temperaturprofil verwendet, in welchem nach
dem Erwärmen die
Beschichtung vollständig
durch Halten auf 800°C
während
3 Stunden gesintert wurde. Die Dicke des piezoelektrischen Films 4 wurde
nach dem Brennen auf etwa 50 μm
eingestellt.
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Danach
wurde die Elektrode 5 einer oberen Schicht und die Stirnflächenelektrode 7 durch
dasselbe Verfahren wie in dem obenstehenden Experiment gebildet,
um das piezoelektrische Teil 1 jeder der Proben herzustellen.
Die so erhaltenen piezoelektrischen Teile 1 wurden unter
denselben Bedingungen wie bei obenstehendem Experiment polarisiert.
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Als
ein Resultat der Messung der dielektrischen Eigenschaften des piezoelektrischen
Teils 1 jeder Probe, wie in Tabelle 3 gezeigt, zeigen die
Proben 11 bis 16 übermäßig hohe
dielektrische Konstanten εr, eine durch die dielektrische Hystereseanalyse
erhaltene hohe, remanente Polarisierung Pr und
ein niedriges elektrisches Koerzitivfeld Ec,
verglichen mit den Proben 17 bis 19.
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Wie
in Tabelle 3 gezeigt, zeigen die Proben 20 und 21 hohe dielektrische
Konstanten εr, verglichen mit den Proben 17 bis 19, insbesondere
die unter denselben Brennbedingungen erhaltene Probe 17.
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Die 4 zeigt
die Beziehung zwischen der Brenntemperatur zur Bildung des piezoelektrischen
Films 4 und der piezoelektrischen Konstante d33 in
paralleler Richtung zu der Polarisierungsachse bezüglich der
Proben 11 bis 19. Die 4 zeigt, daß die Proben 11 bis 13 und
14 bis 16 eine höhere
Polarisierbarkeit und Piezoelektrizität als die Proben 17 bis 19
aufweisen.
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Wie
obenstehend beschrieben, kann durch Verwendung der piezoelektrischen
Paste der vorliegenden Erfindung ein piezoelektrischer Film durch
Brennen in Luft bei einer relativ niedrigen Temperatur von 1000°C oder weniger
gebildet werden unter gleichzeitiger Anwendung einer herkömmlichen
Technik zur Bildung von dicken Filmen. Da die piezoelektrische Paste
ein kristallisiertes Glaspulver enthält, welches eine feste Lösungsphase
durch Wärmebehandlung
präzipitiert,
ist es möglich,
einen piezoelektrischen Film zu erhalten, welcher leicht polarisiert
werden kann, während
gleichzeitig die durch ein piezoelektrisches Kristallpulver aufgewiesene
Ferroelektrizität
beibehalten wird.
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Insbesondere
enthält
bei einer bevorzugten Ausführungsform
die piezoelektrische Paste ein piezoelektrisches Kristallpulver,
das eine Keramik eines Pb(Zr,Ti)O3-Systems enthält, und
ein kristallisiertes Glaspulver, welches eine feste Lösungsphase
eines Pb(Zr,Ti)O3-Systems durch Wärmebehandlung
präzipitiert.
Es ist somit möglich,
einen piezoelektrischen Film zu erhalten, welcher leicht polarisiert
werden kann unter Beibehaltung der Ferroelektrizität des piezoelektrischen
Kristallpulvers.
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Außerdem ist
die Brenntemperatur zur Bildung des piezoelektrischen Films im Bereich
von 800 bis 950°C
gewählt,
um eine höhere
Piezoelektrizität
zu erhalten.
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Die
piezoelektrische Paste der vorliegenden Erfindung verwendet das
piezoelektrische Kristallpulver, das ein Compoundperovskitoxid umfaßt, welches
eine erste Komponente einer durch die Formel Pb(ZrxTi1-x)O3 angegebenen
Zusammensetzung, worin x im Bereich von 0,49 bis 0,56 liegt, und
eine zweite Komponente einer durch die Formel Pb(Zn1/3Nb2/3)O3, Pb(Mg1/3Nb2/3)O3 oder Pb(Ni1/3Nb2/3)O3 angegebenen
Zusammensetzung, worin der Gehalt der zweiten Komponente im Bereich
von 10 Gew.-% bis 40 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge der ersten
und zweiten Komponente, liegt, enthält. Dies ermöglicht ein
Brennen bei einer niedrigeren Temperatur als nur die Verwendung
einer Keramik eines Pb(Zr,Ti)O3-Systems
und erleichtert die Polarisierung, wodurch ein piezoelektrischer
Film mit hoher Piezoelektrizität
erhalten wird.
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Die
zweite Komponente enthält
weiter BaTiO3, um zu verhindern, daß eine Pyrochlorphase
als paraelektrische Phase infolge eines Mangels an Keimkristallen
zurückbleibt,
womit eine Perovskit-Einzelphase gebildet wird.
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Außerdem enthält das in
der piezoelektrischen Paste der vorliegenden Erfindung enthaltene
kristallisierte Glaspulver eine durch die Formel iPbO-jTiO2-kZrO2-mSiO2 angegebene Hauptkomponente, worin i im Bereich
von 62 bis 70 Mol-% liegt, j im Bereich von 7 bis 19 Mol-% liegt,
k im Bereich von 7 bis 19 Mol-% liegt und m im Bereich von 8 bis
9 Mol-% liegt, und eine aus Bi2O3 oder MnO2 zusammengesetzte
additive Komponente enthält
und mit einem Gehalt von 3 Gewichtsteilen auf Basis von 100 Gewichtsteilen
der Hauptkomponente. In diesem Fall kann das Wachstum der Kristallkörner in
dem kristallisierten Glaspulver weiter beschleunigt werden.
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Neben
dem Pb(Zr,Ti)O3-System schließen Beispiele
für das
piezoelektrische Kristallpulver oder die durch Wärmebehandlung präzipitierte
feste Lösungsphase
ein Pb(Zn,Nb)O3-System, ein Pb(Mg,Nb)O3-System, ein Pb(Ni,Nb)O3-System,
ein Pb(Mn,Nb)O3-System, ein Pb(Sn,Nb)O3-System, ein Pb(Co,Nb)O3-System, ein
Pb(Fe,Nb)O3-System und dergleichen ein.
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Neben
Pb(Zn1/3Nb2/3)O3, Pb(Mg1/3Nb2/3)O3 und Pb(Ni1/3Nb2/3)O3 kann die zweite Komponente des piezoelektrischen
Kristallpulvers in geeigneter Weise aus Pb(Mn1/3Nb2/3)O3, Pb(Sn1/2Nb1/2)O3, Pb(Co1/3Nb2/3)O3 und Pb(Fe1/2Nb1/2)O3 gewählt
sein, wodurch ein piezoelektrischer Film mit einer ausgezeichneten
Piezoelektrizität
erhalten wird.