DE10018675B4

DE10018675B4 - Flexibles Rohr eines Endoskops

Info

Publication number: DE10018675B4
Application number: DE10018675A
Authority: DE
Inventors: Tomoko Iwasaki; Kenichi Ohara; Akira Sugiyama; Naoya Ouchi
Original assignee: Pentax Corp
Current assignee: Pentax Corp
Priority date: 1999-04-14
Filing date: 2000-04-14
Publication date: 2007-01-11
Anticipated expiration: 2020-04-15
Also published as: JP2000296105A; JP3574590B2; DE10018675A1; US6503193B1

Abstract

Flexibles Rohr eines Endoskops, mit einem äußeren Rohrelement (12), auf dessen Außenseite eine Kunstharzschicht (13) gebildet ist, auf deren Außenseite ein Überzug (14) zum Schutz der Kunstharzschicht (13) vor Desinfektionsmitteln aufgebracht ist, wobei die zylindrische Außenseite der Kunstharzschicht (13) zumindest eine Vertiefung (15) hat, die im wesentlichen über die gesamte Länge des flexiblen Rohres (1) verläuft.

Description

Ein flexibles Rohr für ein Endoskop hat allgemein folgenden Aufbau:

1. Bandartiges Material aus Metall oder Kunstharz wird spiralig mit einem vorbestimmten Durchmesser zu einem Rohr gewunden.
2. Das so gewundene Rohr ist durch ein Drahtgeflechtrohr umhüllt, das durch Verflechten dünner Drähte entsteht.
3. Das Hüllrohr ist außen mit Kunstharz beschichtet.

Nach dem Gebrauch werden flexible Rohre mit starken Desinfektionsmitteln desinfiziert, die die Kunstharzschicht angreifen können. Um dies zu verhindern, wird auf die Kunstharzschicht ein Überzug aus chemisch beständigem Material aufgebracht.
Dieser Überzug wird durch Aufdampfen im Vakuum auf die gleichmäßig geglättete Außenseite der Kunstharzschicht hergestellt. Ein derartiger Überzug haftet jedoch schlecht auf dem Kunstharz und löst sich schrittweise während des Gebrauchs, wodurch die Kunstharzschicht freigelegt wird. Wiederholtes Desinfizieren des flexiblen Rohres mit starken Desinfektionsmitteln führt zu Beschädigung der Kunstharzschicht.

Aus der Druckschrift DE 41 15 419 A1 ist ein flexibles Rohr eines Endoskops bekannt, das ein äußeres Rohrelement aufweist, auf dessen Außenseite eine Kunstharzschicht gebildet ist. Auf der Außenseite der Kunstharzschicht sitzt ein Gitterrohr. Mehrere Rohre dieser Art werden über geeignete Kopplungselemente miteinander verbunden, um so ein langes Endoskoprohr auszubilden.

Aus der Druckschrift US 4 790 831 ist ein Katheterrohr bekannt, das aus einem inneren Rohrelement, einer auf der Außenseite dieses Rohrelementes aufgebrachten Schicht sowie einer Umhüllung besteht. Das innere Rohrelement hat eine im Querschnitt gezackte, nichtzylindrische Außenseite.

Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein verbessertes flexibles Rohr anzugeben, dessen Überzug schwer von der Kunstharzschicht lösbar ist und ausgezeichnete Beständigkeit gegen Desinfektionsmittel hat.

Die Erfindung löst diese Aufgabe durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 oder 5. Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand von Unteransprüchen.

Die Erfindung wird im folgenden an Hand der Zeichnungen näher erläutert. Darin zeigen:
1 schematisch den Aufbau eines Endoskops, bei dem ein flexibles Rohr nach der Erfindung eingesetzt wird,
2 den grundsätzlichen Aufbau des flexiblen Rohrs,
3 den Querschnitt des flexiblen Rohrs als erstes Ausführungsbeispiel, und
4 den Querschnitt des flexiblen Rohrs als zweites Ausführungsbeispiel.
1 zeigt schematisch den Aufbau eines Endoskops 100, bei dem die Erfindung eingesetzt wird.
Das Endoskop 100 hat ein flexibles Rohr 1, das in eine Körperhöhle eingeführt werden kann. Das proximale Ende des flexiblen Rohrs 1 ist mit dem distalen Ende (in 1 das untere Ende) einer Bedieneinheit 2 verbunden.
Die Spitze des flexiblen Rohres 1 ist mit einem biegsamen Teil 3 verbunden, der in beliebige Richtung und mit beliebigem Winkel durch Betätigen eines Knopfes 4 an der Bedieneinheit 2 gebogen werden kann. An die Spitze des biegsamen Teils 3 ist eine optische Einheit 5 angeschlossen, die ein Objektiv enthält.
An der Spitze eines flexiblen Verbindungsrohrs 6, das mit dem oberen Ende der Bedieneinheit 2 verbunden ist, ist ein Stecker 7 vorgesehen. Dieser kann an einen Videoprozessor mit Lichtquelleneinheit (nicht dargestellt) angeschlossen werden, um Licht über eine optische Einheit 5 einem Objekt zuzuführen und Bildsignale zu verarbeiten, die die optische Einheit 5 liefert.
2 zeigt den grundsätzlichen Aufbau des flexiblen Rohres 1. Die innerste Schicht besteht aus zwei Spiralrohren 11A und 11B, die typischerweise durch spiraliges Wickeln bandförmigen Metalls wie Edelstahl oder einer Kupferlegierung gebildet werden. In 2 sind zwei Spiralrohre 11A und 11B gezeigt, deren Wicklungen gegenläufig sind. Die Erfindung ist jedoch keineswegs auf eine derartige Struktur beschränkt, sondern kann auch bei Endoskopen mit nur einem Spiralrohr oder mehr als zwei Spiralrohren eingesetzt werden.
Die Spiralrohre 11A und 11B sind mit einem geflochtenen Rohr 12 aus geflochtenen dünnen Metall- oder Nichtmetalldrähten umhüllt, welches wiederum mit einer Kunstharzschicht 13, oder einer flexiblen Hülle aus Kunstharz, überzogen ist. Auf die Außenfläche der Kunstharzschicht 13 ist außerdem ein Überzug 14 aufgebracht.
Die Kunstharzschicht 13 besteht beispielsweise aus einem Material, das als Hauptanteil Polyurethan enthält. Dieses Material wird in eine Extrudiermaschine eingegeben und in geschmolzenem Zustand direkt auf die Außenseite des geflochtenen Rohres 12 aufgebracht und anschließend ausgekühlt, so daß sich eine rohrförmige Kunstharzschicht 13 auf dem geflochtenen Rohr 12 bildet. Die Dicke der Kunstharzschicht 13 beträgt beispielsweise 0,3 mm bis 0,8 mm.
Der Überzug 14 besteht aus Material mit hoher chemischer Beständigkeit, wie z.B. Acryl-, Epoxid- oder Urethanmaterial und wird mit einer Dicke von 0,01 mm bis 0,1 mm auf die Außenseite der Kunstharzschicht 13 aufgebracht.
3 ist ein Querschnitt des flexiblen Rohres 1, in einer Ebene senkrecht zu seiner Achse, als erstes Ausführungsbeispiel. Die folgenden Komponenten sind dar gestellt: eine Bildsignal-Übertragungsleitung 21, ein Lichtführungsfaserbündel 22, ein Luft- bzw. Wasserzufuhrrohr 23 bzw. 24, ein Einführkanal für ein Behandlungsinstrument 25 und ein Manipulationsdraht 26.
Auf der Außenseite der Kunstharzschicht 13 sind V-förmige Vertiefungen 15 ausgebildet, die parallel zur Achse des flexiblen Rohres 1 verlaufen. In dem hier beschriebenen Ausführungsbeispiel sind sechsunddreißig (36) Vertiefungen 15 mit einer Tiefe von 0,01 mm bis 0,05 mm im wesentlichen gleichmäßig in Umfangsrichtung über die Kunstharzschicht 13 verteilt.
Durch die Vertiefungen 15 auf der Außenseite der Kunstharzschicht 13 vergrößert sich die Berührungsfläche zwischen der Kunstharzschicht 13 und dem Überzug 14. Außerdem ragen die den Vertiefungen 15 gegenüberstehenden Bereiche der Innenfläche des Überzugs 14 in die Vertiefungen 15 hinein, so daß sich die Bindungskraft zwischen Überzug 14 und Kunstharzschicht 13 erhöht.
Da der Überzug 14 nur schwer von der Kunstharzschicht 13 lösbar ist, kommt diese nicht mit der Umgebung in Kontakt und wird daher nicht von Desinfektionsmitteln angegriffen. Somit hat das flexible Rohr 1 mit der oben beschriebenen Struktur eine höhere chemische Beständigkeit.
Es wird darauf hingewiesen, daß die Vertiefungen auch eine andere Form haben können. Auch ist ihre Anzahl variabel. Bereits eine einzige Vertiefung kann die Bindungskraft zwischen Kunstharzschicht 13 und Überzug 14 verbessern. Die Vertiefungen müssen nicht zwingend parallel zur Achse der Kunstharzschicht 13 verlaufen, sondern können auch spiralförmig auf der Außenseite der Kunstharzschicht 13 ausgebildet sein.
4 ist ein Querschnitt des flexiblen Rohres 1, in einer Ebene senkrecht zur seiner Achse, als zweites Ausführungsbeispiel. In diesem zweiten Ausführungsbeispiel sind statt der V-förmigen Vertiefungen mehrere Vorsprünge 15P auf der Außenseite der Kunstharzschicht 13 ausgebildet. Die Vorsprünge verlaufen parallel zur Achse der Kunstharzschicht 13 und sind über ihre Außenseite verteilt.
Der Querschnitt eines Vorsprungs 15P in einer Ebene senkrecht zur Achse der Kunstharzschicht 13 ist halbkreisförmig. Die Höhe des Vorsprungs bezüglich zur Grundfläche der Kunstharzschicht 13 sollte geringer sein als die Dicke des Überzugs 14, beispielsweise 0,01 mm bis 0,1 mm.
Die Form der Vorsprünge ist keineswegs auf die hier beschriebene Form beschränkt, sondern ist beliebig variierbar. So ist beispielsweise der Querschnitt der Vorsprünge 15P nicht auf die Halbkreis-Form beschränkt, sondern kann verschiedene andere Formen haben. Auch müssen die Vorsprünge 15P nicht parallel zur Achse der Kunstharzschicht 13 verlaufen, sondern können auch spiralförmig auf deren Außenseite ausgebildet sein.
Auch die Anzahl der Vorsprünge 15P ist nicht beschränkt. Bereits ein einziger Vorsprung kann die Bindungskraft zwischen Überzug 14 und Kunstharzschicht 13 verbessern.
Außerdem können Vertiefungen 15 und Vorsprünge 15P zusammen auf der gleichen Außenseite der Kunstharzschicht 13 ausgebildet sein.
Vertiefungen 15 und Vorsprünge 15P müssen nicht durchgehend über die gesamte Länge des flexiblen Rohres 1 verlaufen, sondern können mit Abständen darüber verteilt sein.
Die vorliegende Erfindung ist nicht auf die Anwendung bei dem flexiblen Rohr 1 beschränkt, sondern kann bei jeglichem anderem flexiblen Teil des Endoskops 100 eingesetzt werden, wie beispielsweise bei dem flexiblen Verbindungsrohr 6 (1).
Wie oben beschrieben, wird die Haftung zwischen dem Überzug und der Kunstharzschicht durch die vorliegende Erfindung verbessert.

Claims

Flexibles Rohr eines Endoskops, mit einem äußeren Rohrelement (12), auf dessen Außenseite eine Kunstharzschicht (13) gebildet ist, auf deren Außenseite ein Überzug (14) zum Schutz der Kunstharzschicht (13) vor Desinfektionsmitteln aufgebracht ist, wobei die zylindrische Außenseite der Kunstharzschicht (13) zumindest eine Vertiefung (15) hat, die im wesentlichen über die gesamte Länge des flexiblen Rohres (1) verläuft.
Flexibles Rohr nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zumindest eine Vertiefung (15) im wesentlichen parallel zur Achse des äußeren Rohrelements (12) verläuft.
Flexibles Rohr nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Vertiefungen (15) vorgesehen sind.
Flexibles Rohr nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die zumindest eine Vertiefung (15) spiralförmig auf der Außenseite der Kunstharzschicht (13) ausgebildet ist.
Flexibles Rohr eines Endoskops, mit einem äußeren Rohrelement (12), auf dessen Außenseite eine Kunstharzschicht (13) gebildet ist, auf deren Außenseite ein Überzug (14) zum Schutz der Kunstharzschicht (13) vor Desinfektionsmitteln aufgebracht ist, wobei die zylindrische Außenseite der Kunstharzschicht (13) zumindest einen Vorsprung (15P) hat, der im wesentlichen über die gesamte Länge des flexiblen Rohres (1) verläuft.
Flexibles Rohr nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der zumindest eine Vorsprung (15P) im wesentlichen parallel zur Achse des äußeren Rohrelements (12) verläuft.
Flexibles Rohr nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Vorsprünge (15P) vorgesehen sind.
Flexibles Rohr nach Anspruch 5 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß der zumindest eine Vorsprung (15P) spiralförmig auf der Außenseite der Kunstharzschicht (13) ausgebildet ist.