DE10015320A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Steuerung der Antriebseinheit eines Fahrzeugs - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Steuerung der Antriebseinheit eines FahrzeugsInfo
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Abstract
Es werden ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Steuerung der Antriebseinheit eines Fahrzeugs vorgeschlagen, bei welchem zur Begrenzung der Motordrehzahl auf einen vorgegebenen Grenzwert in wenigstens einem Betriebszustand ein Begrenzer vorgesehen ist. Der Begrenzer wird in diesem wenigstgens einen Betriebszustand abhängig vom wenigstens einer weiteren Betriebsgröße unwirksam gesteuert.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur Steuerung der Antriebseinheit eines Fahrzeugs.
Aus der DE-A 195 36 038 ist ein Verfahren und eine Vorrich
tung zur Steuerung einer Brennkraftmaschine bekannt, bei der
zur Sicherstellung der Betriebssicherheit der Brennkraftma
schinensteuerung wenigstens auf der Basis der Stellung eines
vom Fahrer betätigbaren Bedienelements ein maximal zulässi
ges Drehmoment der Brennkraftmaschine gebildet wird. Dieses
wird mit einem Ist-Drehmoment der Brennkraftmaschine vergli
chen. Überschreitet das Ist-Drehmoment das maximal zulässige
Drehmoment, wird von einer Fehlfunktion der Steuerung ausge
gangen und Maßnahmen zur Fehlerreaktion eingeleitet, bis das
Ist-Drehmoment wieder unter das maximal zulässige Drehmoment
fällt. Diese Momentenüberwachung hängt stark von der Güte
der Ist-Drehmomentenerfassung ab. Zur Verbesserung der Über
wachung der Brennkraftmaschinensteuerung wurde daher in der
DE 197 42 083 A1 ergänzt, dass diese Momentenüberwachung in
bestimmten Betriebssituationen abgeschaltet wird. In diesem
Fall wird die Kraftstoffzufuhr abgeschaltet, wenn bei einer
bestimmten Stellung des Fahrpedals die Motordrehzahl eine
vorgegebene Motordrehzahl überschreitet.
Ferner wird in der nicht vorveröffentlichten deutschen Pa
tentanmeldung 199 13 272.0 vom 24.03.1999 ein Drehzahlbe
grenzer vorgestellt, welcher die Motordrehzahl auf eine vor
gegebene Überwachungsdrehzahl begrenzt. Diese Begrenzung ist
dabei insbesondere bei nicht getretenem Fahrpedal aktiv. In
Bezug auf das Verhalten des Begrenzers bzw. auf den Fahrkom
fort bei aktivem Begrenzer sind zumindest in einigen Anwen
dungsfällen Anpassungen notwendig.
Aus der DE 42 39 711 A1 ist ein Beispiel bekannt, wie ein
Solldrehmomentwert in Steuergrößen zur Beeinflussung der
Füllung einer Brennkraftmaschine, des Zündwinkels und/oder
in eine Anzahl auszublendender Zylinder umgesetzt wird.
Die beschriebenen Maßnahmen verbessern den Komfort sowie die
Wirkungsweise des Begrenzers. Besonders vorteilhaft ist,
dass das Zusammenspiel des Begrenzers mit anderen Funktionen
der Motorsteuerung berücksichtigt wird. Dadurch wird gewähr
leistet, dass Begrenzer und Leerlaufregler und/oder Begren
zer und Fahrkomfortfunktionen (z. B. Dashpotfunktion, Last
schlagdämpfung, Ruckeldämpfung, etc.) nicht gegeneinander
arbeiten und auf diese Weise den Fahrkomfort bzw. die Wir
kung des Begrenzers beeinträchtigen.
In besonders vorteilhafter Weise wird der im Begrenzer ver
wendete Integrator begrenzt, wobei ein Grenzwert, im bevor
zugten Ausführungsbeispiel der untere der negative Wert des
Vorgabewertes für eine Steuergröße der Antriebseinheit (bei
spielsweise den Drehmomentensollwert) verwendet wird. Da
durch wird gewährleistet, daß dieser Vorgabewerte nie kleiner
als Null werden kann. Die Erzeugung eines negativen
Drehmoments der Antriebseinheit (Bremsbetrieb) bei aktivem
Begrenzer und die damit verbundene Komforteinbuße wird wirk
sam vermieden.
Vorteilhaft ist ferner, dass der Begrenzer nur dann aktiv
ist, wenn wenigstens eine vorhandene Fahrkomfortfunktion be
endet ist. In Verbindung mit einer Funktion, die den Über
gang bei Rücknahme des Fahrpedals glättet (Dashpotfunktion)
wird vermieden, dass der Begrenzer das Motormoment schlagar
tig begrenzt, wenn der Fahrer bei eingekuppeltem Fahrzeug
und hoher Geschwindigkeit den Fuß vom Gaspedal nimmt, so
dass ein weicher Übergang in den Betriebsbereich des Begren
zers gewährleistet ist.
Eine weitere vorteilhafte Verbesserung ist in der Verwendung
eines gesteuerten Integrators anstelle eines PID-Reglers zur
Drehzahlbegrenzung zu sehen. Der Vorteil ist, dass man den
Betrieb des Integrators abhängig von den Betriebszuständen
des Systems vorgeben kann (steigend, fallend, haltend) und
auf diese Weise Schwingungen, die durch Wechselwirkungen der
Integratoren des Drehzahlbegrenzers und des Leerlaufreglers
auftreten können, verhindert.
Ferner ist von Vorteil, dass mittels einer drehzahlabhängi
gen Kennlinie eine Entkopplung der Wirkungsbereiche von
Leerlaufregler und Begrenzer vorgesehen ist. Durch die Wich
tung des Ausgangssignal des Begrenzers in Abhängigkeit von
der Drehzahl wird in Drehzahlbereichen, in denen in der Re
gel der Leerlaufregler zur Einhaltung der Soll-Leerlauf-
Drehzahl arbeitet, die Wirkung des Begrenzers vermindert
oder ausgesetzt. In Drehzahlbereichen, die nahe an der Über
wachungsdrehzahl liegen, wird dem Begrenzer die volle Wir
kung zugestanden. Dadurch sind die Funktionsbereiche der
beiden Funktionen im wesentlichen entkoppelt, so dass sie
sich nicht gegenseitig nachteilig beeinflussen.
Durch die Verbesserungen werden in vorteilhafter Weise die
Vorteile des Überwachungsdrehzahlbegrenzers erhalten. Dessen
Vorteile sind die Unabhängigkeit von Streuungen einzelner
Motoren, der Lebenszeit des Motors sowie der jeweils herr
schenden Umgebungsbedingungen (Temperatur, Höhe, etc.). Er
reduziert den Applikationsaufwand, da nicht jede, im Fehler
fall ggf. momentenerhöhend wirkende Kenngröße bei der Über
wachung berücksichtigt werden muß. Ferner wird aus diesem
Grund der Entwicklungsprozess vereinfacht, weil die Einfüh
rung neuer Kenngrößen vereinfacht ist, die bei der Überwa
chung nicht berücksichtigt werden müssen. Ferner ist der
Einsatz des Begrenzers unabhängig von der Art des Steuersy
stems, beispielsweise ob es sich um ein System mit Saugroh
reinspritzung, ein System mit Benzindirekteinspritzung, ein
Steuersystem für einen Dieselmotor oder für ein alternatives
Antriebskonzept (Elektromotor, etc.) handelt.
Weitere Vorteile ergeben sich aus der nachfolgenden Be
schreibung von Ausführungsbeispielen bzw. aus den abhängigen
Patentansprüchen.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsformen näher erläutert. Fig. 1
zeigt dabei ein Blockschaltbild eines Steuersystems für eine
Brennkraftmaschine, während in den Fig. 2 und 3 Ablauf
diagramme dargestellt sind, ein Programm wenigstens eines
Mikrocomputers des Steuersystems skizzieren und bei denen
eine vorteilhafte Ausführungsform des Begrenzers dargestellt
ist. In Fig. 4 zeigt ein Beispiel für eine drehzahlabhängige
Kennlinie, die zur Trennung der Wirkungsbereiche von
Leerlaufregler und Begrenzer beiträgt.
Fig. 1 zeigt eine elektronische Steuereinheit 10, die we
nigstens über eine Eingangsschaltung 12, wenigstens einen
Mikrocomputer 14 und wenigstens eine Ausgangsschaltung 16
verfügt. Eingangsschaltung, Mikrocomputer und Ausgangs
schaltung sind über ein Kommunikationssystem 18 zum gegen
seitigen Datenaustausch miteinander verbunden. Der Eingangs
schaltung 12 werden die folgenden Eingangsleitungen zuge
führt: eine Eingangsleitung 20 von einer Messeinrichtung 22
zur Erfassung der Fahrpedalstellung wped, eine Eingangs
leitung 24 von einer Meßeinrichtung 26 zur Erfassung der
Drosselklappenstellung wdk, eine Eingangsleitung 28 von
einer Meßeinrichtung 30 zur Erfassung der der Brennkraft
maschine zugeführten Luftmasse hfm, eine Eingangsleitung 32
von einer Meßeinrichtung 34 zur Erfassung der Motordrehzahl
nmot und Eingangsleitungen 36 bis 40 von Meßeinrichtungen 42
bis 46 zur Erfassung weiterer Betriebsgrößen der Brennkraft
maschine und/oder des Fahrzeugs, die zur Durchführung der
Motorsteuerung benötigt werden, oder aus denen solche Be
triebsgrößen abgeleitet werden, wie beispielsweise Ansaug
lufttemperatur, Umgebungsdruck, etc.. über die Ausgangs
schaltung 16 steuert die elektronische Steuereinheit 10 Lei
stungsparameter der Brennkraftmaschine. So wird die Füllung
der Brennkraftmaschine durch Beeinflussung der Luftzufuhr
der Brennkraftmaschine über eine Drosselklappe 48 gesteuert.
Ferner wird der Zündzeitpunkt eingestellt (50), die Kraft
stoffzumessung beeinflußt (52) und/oder ein Turbolader (54)
gesteuert.
Die prinzipielle Funktionsweise der bevorzugten Ausführungs
form einer Motorsteuerung, die von der Steuereinheit 10 ausgeführt
wird, ist aus dem eingangs genannten Stand der Tech
nik bekannt. Wenigstens auf der Basis der Fahrpedalstellung
wped wird ein Sollwert für ein Drehmoment der Brennkraftma
schine ermittelt, welches dem Fahrerwunsch entspricht. Die
ses wird gegebenenfalls unter Berücksichtigung weiterer
Sollmomente von externen und internen Funktionen wie An
triebsschlupfregelung, Drehzahlbegrenzung, Geschwindigkeits
begrenzung, etc. in einen Momentensollwert umgewandelt. Der
Momentensollwert wird dann wenigstens unter Berücksichtigung
der Motordrehzahl in entsprechenden Kennfeldern, Tabellen
oder Berechnungsschritten in einen Sollwert für die Füllung,
d. h. für die relative Luftfüllung pro Zylinderhub, normiert
auf eine maximal mögliche Zylinderfüllung, umgesetzt. Abhän
gig von diesem Sollfüllungswert werden unter Berücksichti
gung der physikalischen Zusammenhänge im Saugrohr zumindest
ein Solldrosselklappenstellungswert bestimmt. Der Sollwert
wird dann durch einen entsprechenden Regelkreis eingestellt.
Ferner wird gegebenenfalls unter Berücksichtigung des Istmo
ments, welches z. B. auf der Basis des Luftmassensignals be
rechnet wird, wenigstens der Zündwinkel und/oder die Kraft
stoffzumessung beeinflußt, wobei das Istmoment an das Soll
moment herangeführt wird. Daneben wird in einem Ausführungs
beispiel von der Steuereinheit 10 der eingangs skizzierte
Momentenvergleich mit der vorgegebenen Fehlerreaktionsmaß
nahme im Fehlerfall durchgeführt.
Die nachfolgende Beschreibung des Begrenzer ist jedoch nicht
auf den Einsatz im Rahmen dieser Motorsteuerung beschränkt,
sondern wird mit den entsprechenden Vorteilen überall dort
eingesetzt, wo eine Steuervorgabegröße abhängig von wenig
stens der Stellung eines vom Fahrer betätigbaren Bedienele
ments gebildet wird (Drehmoment, Leistung, Drehzahl, Dros
selklappenwinkel, etc.).
Ferner wird ein Drehzahlbegrenzer eingesetzt, der die Mo
tordrehzahl auf eine vorgegebene, vorzugsweise von der Fahr
pedalstellung oder der Fahrervorgabegröße für die Steuergrö
ße (z. B. Fahrerwunschmoment) abhängige Überwachungsdrehzahl
durch Reduzieren der Vorgabegröße begrenzt. In Fig. 2 ist
ein Übersichtsablaufdiagramm dargestellt, welches die prin
zipielle Einbindung des Drehzahlbegrenzers in die im ein
gangs genannten Stand der Technik beschriebene Momenten
struktur zur Steuerung einer Antriebseinheit darstellt. Eine
entsprechende Einbindung erfolgt bei Steuersystemen auf der
Basis eines der oben genannten anderen physikalischen Para
meters.
Im Kennfeld 100 wird auf der Basis der Fahrpedalstellung
WPED und weiteren Betriebsgrößen wie der Motordrehzahl NMOT
das Fahrerwunschmoment FW gebildet. Dieses wird in einer
Verknüpfungsstelle 102 mit dem Ausgangswert DMLLR eines
Leerlaufreglers 104 verknüpft. Den Leerlaufregler stellt da
bei ein üblicher Leerlaufregler dar, der abhängig von Be
triebsgrößen (vgl. 106 bis 110) eine Soll-Leerlauf-Drehzahl
bildet, diese mit der Istdrehzahl vergleicht und abhängig
von der Abweichung zwischen den beiden Werten nach Maßgabe
einer vorgegebenen Regelstrategie ein Ausgangssignal er
zeugt, welches als Momentenkorrektur DMLLR in der Verknüp
fungsstelle 102 dem Fahrerwunschmoment FW aufgeschaltet
wird. Das korrigierte Fahrerwunschmoment wird einem Koordi
nator 112 zugeführt, dem ferner Sollmomentenwerte (114) ex
terner Systeme, wie beispielsweise einer Antriebsschlupfre
gelung, einer Motorschleppmomentenregelung, einer Getriebe
steuerung, etc. sowie Sollmomentenwerte interner Funktionen,
wie beispielsweise einer Maximal-Drehzahl-Begrenzung 116,
einer Momentenbegrenzung, etc. zugeführt werden. Auf der Ba
sis der zugeführten Sollmomentenwerte wählt der Koordinator
112 nach Maßgabe einer vorgegebenen Strategie einen resul
tierenden Sollmomentenwert MIZSOLLV aus. Dieser wird dem
Drehzahlbegrenzer 118 zugeführt. Auf der Basis dieses Si
gnals sowie weiterer Betriebsgrößen, die weiter unten anhand
des Ablaufdiagramms der Fig. 3 beschrieben sind, ermittelt
der Drehzahlbegrenzer 118 einen Korrekturwert DMUR, mit dem
das resultierende Solldrehmoment MIZSOLLV zu korrigieren
ist, um die vorgegebene Begrenzungsdrehzahl einzuhalten.
Dieser Korrekturwert wird in der Verknüpfungsstelle 120 dem
Sollmomentenwert aufgeschaltet, vorzugsweise addiert, und
auf diese Weise der Momentensollwert MIZSOLL gebildet. Die
ser wird dem Steuergrößenbilder 122 zugeführt, der abhängig
von Betriebsgrößen (124 bis 128) und vom Sollmomentenwert
beispielsweise in der im eingangs genannten Stand der Tech
nik beschriebenen Art und Weise Steuergrößen für die Steue
rung des Zündwinkels, der Kraftstoffzumessung, der Luftzu
fuhr, etc. bildet, wodurch das Drehmoment der Antriebsein
heit im wesentlichen auf den vorgegebenen Sollmomentenwert
geführt wird.
Fig. 3 zeigt ein Ablaufdiagramm eines bevorzugten Ausfüh
rungsbeispieles des Drehzahlbegrenzers 118. Das Ablaufdia
gramm skizziert dabei ein Programm des Mikrocomputers 14,
wobei die einzelnen Blöcke Programmschritte oder Programm
elemente darstellen, die Verbindungslinien den Informations
fluss.
Dem Begrenzer 118 werden als Eingangsgrößen wenigstens die
Motordrehzahl NMOT und das vom Koordinator gebildete Sollmo
ment MIZSOLLV zugeführt. Der Begrenzer 118 bewirkt im bevor
zugten Ausführungsbeispiel bei nicht getretenem Fahrpedal
eine Begrenzung des Sollmoments, so dass eine applizierbare
Motordrehzahl NS (z. B. 1500 Umdrehungen pro Minute) nicht
überschritten wird. Die Ausgangsgröße des Begrenzers DMUR
stellt einen korrigierenden Eingriff in den Drehmomenten
sollwert dar. Wesentlich dabei ist, dass die Wirkung des Be
grenzers abhängig von wenigstens einer weiteren Betriebsgröße
steuerbar ist (Betriebsbedingungen B_URP, B_URN, B_URBG,
NMOT-abhängige Kennlinie) bezeichnet sind.
Ein wesentliches Element des Begrenzers ist ein steuerbarer
Integrator 200. Der Integratorwert ist dabei auf einen Maxi
malwert MX und einen Minimalwert MN begrenzt. Der Integrator
ist gesteuert, da sein Eingangssignal zwischen den Werten 0,
1 und -1 umschaltbar ist und auf diese Weise der Betrieb des
Integrators (steigend, fallend, haltend) abhängig von den
jeweiligen Betriebszuständen des Systems vorgegeben wird.
Wechselwirkungen zwischen Begrenzer und dem Integrator des
Leerlaufreglers und die dadurch entstehenden Schwingungen im
System werden verhindert.
Die obere Begrenzung des Integrators 200 ist grundsätzlich
0. Die Minimalbegrenzung beträgt in einem Betriebszustand -
MIZSOLLV, wobei dieser Wert noch drehzahlabhängig korrigiert
wird. Auf diese Weise kann der Integratorwert seinen Wir
kungsbereich nicht verlassen. Durch die Begrenzung des Mini
malwertes auf den negativen Wert der Sollvorgabe in wenig
stens einem Betriebszustand wird die untere Grenze immer so
eingestellt, dass die ausgegebene Sollvorgabe nicht kleiner
als 0 werden kann. Der Minimalbegrenzungswert des Integra
tors 200 wird in Abhängigkeit einer vorgegebenen Betriebsbe
dingung B_URBG (vgl. 202) entweder auf den Wert 0 oder auf
die drehzahlabhängig korrigierte Sollwertvorgabe festgelegt.
Zwischen den beiden Grenzwerten wird mittels eines Schalte
lements 208 abhängig vom Vorliegen der Bedingung B_URBG um
geschaltet, wobei das Schaltelement von der gezeichneten
Stellung in seine zweite Stellung bei Vorliegen der Bedin
gung geschaltet wird. Die Bedingung B_URGBG liegt vor, wenn
das Fahrpedal seine Leerlaufstellung erreicht hat, keine
Kraftstoffabschaltung im Schubbetrieb stattfindet und keine
Komfortfunktion, beispielsweise eine Dashpotfunktion, aktiv
ist.
Liegen diese Bedingungen vor wird auf der Basis der aktuel
len Motordrehzahl mittels einer Kennlinie 204 ein Wert be
stimmt, von welchem in der Differenzstelle 206 der Sollwert
MIZSOLLV abgezogen wird. Die Kennlinie 204 ist dabei derart
vorgegeben, dass sie den Verlauf des minimal indizierten Mo
ments abhängig von der Drehzahl enthält, bei welchem bei mi
nimaler Füllung und spätem Zündwinkel gerade noch eine Ver
brennung des Gemisches stattfinden kann. Das Ergebnis der
Subtraktion wird über das Schaltelement 208 als Minimalwert
dem Integrator 200 zugeführt. In wenigstens einem Be
triebspunkt ist der Ausgang der Kennlinie 0, so daß als Mi
nimalwert der negative Wert der Sollwertvorgabe vorliegt.
Ist eine der genannten Bedingungen nicht erfüllt, d. h. be
findet sich das Schaltelement in der gezeichneten Position,
so wird als Minimalbegrenzungswert der Ausgangswert eines
Tiefpaßfilters 210 vorgegeben. Dieses hat eine Zeitkonstante
ZK, sein Eingangswert beträgt immer 0. Wenn sich also das
Bedingungssignal B_URBG ändert, wird der Tiefpaßfilter mit
dem Ausgangssignal der Differenzierstelle 206 initialisiert
und der Begrenzungswert durch die Tiefpaßfunktion auf den
Wert 0 gesetzt. Funktionsmäßig bedeutet dies, dass nur bei
Vorliegen des Bedingungssignals B_URBG ein von 0 verschiede
nes Ausgangssignal des Integrators 200 auftauchen kann. Ist
diese Bedingung nicht erfüllt, wird der Minimalwert mittels
des Tiefpaßfilters dem Maximalwert angenähert, so dass der
Wert des Integrators 200 0 ist.
Ferner wird der Begrenzer nur dann aktiviert, wenn keine
Fahrkomfortfunktion, wie eine Dashpotfunktion, aktiv ist und
der Leerlauf auf Fahrpedal erkannt wurde. Dies verhindert,
dass bei schlagartiger Rücknahme des Fahrpedals bei eingekuppeltem
Fahrzeug und hoher Geschwindigkeit infolge der ak
tiven Dashpotfunktion eine schlagartige Begrenzung des Mo
tormoments stattfindet. Dadurch bleibt der Fahrkomfort des
Fahrzeugs erhalten.
Die Eingangsgröße des Integrators wird in einer Multiplika
tionsstelle 212 gebildet. Dieser Multiplikationsstelle wird
das Ausgangssignal einer Kennlinie 214 zugeführt, die mo
tordrehzahlabhängig ist. Sie repräsentiert den Verlauf des
Verstärkungsfaktors des Integrators. Ein Beispiel für diese
Kennlinie weist monoton mit der Drehzahl ansteigende Aus
gangswerte (Moment pro Zeit) außerhalb des Leerlaufdrehzahl
bereichs auf. Das zweite Eingangssignal der Multiplikations
stelle 212 ist je nach Betriebsbedingung der Wert 0, der
Wert -1 oder der Wert +1. Der Wert 0 wird der Multiplikati
onsstelle 212 zugeführt, wenn sowohl ein Schalter 216, der
in Abhängigkeit des Bedingungssignals B_URN, als auch ein
Schalter 218, der abhängig vom Bedingungssignal B_URP ge
schaltet wird, in der gezeigten Stellung ist. Ist der Schal
ter 218 in seiner nicht gezeigten Stellung, ist das Ein
gangssignal der Wert 1. Ist der Schalter 218 in der gezeig
ten, der Schalter 216 in der nicht gezeigten Stellung, so
ist das Eingangssignal der Wert -1.
Das Signal B_URP liegt vor, wenn die Motordrehzahl NMOT
kleiner als die Begrenzungsdrehzahl NS ist, unterhalb der
Leerlaufsolldrehzahl NSOLL liegt und der Leerlaufregler ak
tiv ist. Sind diese Bedingungen erfüllt, so wird das Bedin
gungssignal B_URP erzeugt und das Schaltelement 218 in die
nicht gezeigte Stellung geschaltet, so dass der Multiplika
tionsstelle 212 der Wert 1 zugeführt wird.
Das Schaltsignal B_URN liegt vor, wenn die Motordrehzahl
größer als die Überwachungsdrehzahl NS ist oder der Inte
gralanteil der Leerlaufregelung aktiv ist. Ist dies der
Fall, so wird das Schaltelement 216 in die nicht gezeigte
Position geschaltet und der Wert -1 der Multiplikationsstel
le 212 bei entsprechender Stellung des Schaltelements 218
zugeführt.
Ist keines der genannten Signale vorhanden, ist das Ein
gangssignal der Multiplikationsstelle 212 und damit das des
Integrators 200 Null.
Das Bedingungssignal B_URP zeigt an, dass die Leerlaufrege
lung und der Begrenzer in entgegengesetzte Richtungen wir
ken. Daher wird als Eingangssignal der Wert 1 gewählt, da
der Integrator 200 in positive Richtung (von einem negativen
Wert in Richtung des Wertes Null) sich verändern darf, somit
die Begrenzungswirkung verschwindet.
Der Wert -1 wird zugeführt, wenn ein Begrenzung stattfinden
soll oder keine Wechselwirkung mit dem Integrator des Leer
laufreglers zu befürchten ist. Liegt diese Bedingung vor,
erzeugt der Integrator ein Ausgangssignal, welches die Be
grenzungswirkung verstärkt, weil der Wert des Ausgangs
signals größer wird und somit der Sollwert reduziert wird
(DMUR ist negativ). Diese Wirkung wird nur dann erzielt,
wenn eine der Bedingungen des Signals B_URP nicht vorliegt,
da sonst der Wert 1 dem Integrator zugeführt wird.
Eine Initialisierung des Integrators 200 mit dem Wert 0 wird
vorgenommen, wenn die Motordrehzahl für eine bestimmte Dauer
unterhalb einer Grenzdrehzahl liegt, die zwischen der Be
grenzungsdrehzahl NS und der maximalen stationären Leerlauf
drehzahl liegt.
Die Ausgangsgröße des Integrators 200 wird eines Multiplika
tionsstelle 220 zugeführt, in der der Integratorwert mit der
Ausgangsgröße KLFUR eines Kennfeldes 222 multipliziert wird.
Diese Kennlinie ist abhängig von der Motordrehzahl und
stellt einen motordrehzahlabhängigen Gewichtungsfaktor dar.
Dieser kann Werte zwischen 0 und 1 annehmen. In Fig. 4 ist
an einem Beispiel der Verlauf des Korrekturfaktors KLFUR ab
hängig von der Motordrehzahl aufgetragen. In diesem Beispiel
ist der Korrekturfaktor unterhalb von 1300 Umdrehungen pro
Minute, d. h. im Leerlaufdrehzahlbereich, 0 und steigt dann
bis zur Überwachungsdrehzahl von 1500 Umdrehungen pro Minute
kontinuierlich auf den Wert 1. Der Drehzahlwert, unterhalb
der der Korrekturfaktor den Wert 0 aufweist, kann dabei die
Drehzahl sein, bei deren Unterschreiten eine Initialisierung
des Integrators 200 stattfindet.
Liegt demnach die Motordrehzahl im Leerlaufdrehzahlbereich,
in dem der Korrekturfaktor 0 ist, wird der Integratorwert in
der Multiplikationsstelle 220 mit dem Wert 0 multipliziert,
so dass das Ausgangssignal DMUR ebenfalls 0 ist. In diesem
Drehzahlbereich ist der Leerlaufdrehzahlregler ausschließ
lich aktiv. Oberhalb dieses Drehzahlbereichs nimmt der Ge
wichtungsfaktor monoton zu, so dass das Ausgangssignal DMUR
des Begrenzers an Wirkung und somit die ggf. begrenzende
Wirkung selbst mit steigender Drehzahl zunimmt. Ein Gegen
einanderarbeiten von Leerlaufregler und Begrenzer ist somit
weitgehend ausgeschlossen.
In einem weiteren Ausführungsbeispiel reicht zum Schalten
der Schaltelemente 216 und 218 das Verhalten der Motordreh
zahl zur Grenzdrehzahl (Begrenzungsdrehzahl) aus.
Der oben beschriebene Begrenzer wird sowohl in Verbindung
mit der Steuerung von Brennkraftmaschine als auch anderen
Antriebskonzepten, beispielsweise Elektromotoren, einge
setzt. Ferner ist der Einsatz der beschriebenen Lösung nicht
auf eine momentenorientierte Steuerstruktur beschränkt, son
dern wird auch in anderen Umgebungen (Steuerungen auf der
Ebene von Leistungswerte, anderen Drehmomentenwerten, Dros
selklappenwinkels, etc.) eingesetzt.
Claims (11)
1. Verfahren zur Steuerung der Antriebseinheit eines Fahr
zeugs, wobei wenigstens eine Drehzahl der Antriebseinheit
erfaßt wird, in wenigstens einem Betriebszustand die An
triebseinheit derart gesteuert wird, dass die Motordreh
zahl eine vorgegebene Grenzdrehzahl nicht überschreitet,
wobei der Begrenzer in wenigstens einem Betriebszustand
der Antriebseinheit aktiv ist, dadurch gekennzeichnet,
dass der Begrenzer in diesem wenigstens einem Betriebszu
stand abhängig vom wenigstes einer weiteren Betriebsgröße
unwirksam gesteuert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
die wenigstens eine weitere Betriebsgröße die Motordreh
zahl ist und die Wirksamkeit des Begrenzers drehzahlab
hängig ist, wobei bei Drehzahlen unterhalb einer vorgege
benen Drehzahl im Leerlaufdrehzahlbereich der Begrenzer
keine Wirkung entfaltet.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass
im Drehzahlbereich zwischen der vorgegebenen Drehzahl und
der Grenzdrehzahl die Wirksamkeit des Begrenzers monoton
zunimmt.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine weitere
Betriebsgröße der Betriebszustand einer Komfortfunktion
wie einer Dashpotfunktion ist und der Begrenzer dann un
wirksam gesteuert wird, wenn diese Funktion aktiv ist.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine weitere
Betriebsgröße der Betriebszustand der Kraftstoffabschal
tung im Schubbetrieb ist und der Begrenzer dann unwirksam
gesteuert wird, wenn diese Funktion aktiv ist.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, dass der Begrenzer einen steuerba
ren Integrator enthält, dessen Betriebsart abhängig von
Betriebsbedingungen umschaltbar ist.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass
der Minimalbegrenzungswert des Integrators abhängig von
der Motordrehzahl und einem Vorgabewert für das Drehmo
ment der Antriebseinheit gebildet wird.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet,
dass der Minimalwert 0 ist, wenn eine Komfortfunktion ak
tiv ist, die Kraftstoffzufuhr zur Brennkraftmaschine ab
geschaltet ist oder das Fahrpedal nicht sich in seiner
Leerlaufstellung befindet.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, dass das Ausgangssignal des Begren
zers das Ausgangssignal eines Integrators ist, dessen
Wert sich in einer ersten Richtung verändert, wenn sich
wenigstens die Motordrehzahl unterhalb der Solldrehzahl
des Leerlaufreglers und der Grenzdrehzahl befindet, des
sen Wert sich in der anderen Richtung verändert, wenn
diese Bedingung nicht vorliegt und wenigstens die Dreh
zahl über der Grenzdrehzahl liegt, während ansonsten der
Integrator angehalten ist.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, dass das Ausgangssignal des Begren
zers einem Vorgabewert für ein Drehmoment zur Steuerung
der Antriebseinheit aufgeschaltet wird.
11. Vorrichtung zur Steuerung der Antriebseinheit eines Fahr
zeugs, mit einer Steuereinheit, welche wenigstens die
Drehzahl der Antriebseinheit erfaßt, und die ein Aus
gangssignal zur Steuerung der Antriebseinheit bildet,
welche einen Begrenzer umfaßt, der in wenigstens einem
Betriebszustand das Ausgangssignal derart beeinflußt,
dass die Motordrehzahl auf eine vorgegebene Grenzdrehzahl
begrenzt ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Begrenzer
in diesem einem Betriebszustand abhängig vom wenigstes
einer weiteren Betriebsgröße unwirksam gesteuert wird.
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