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Stand der Technik
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Die Erfindung geht von einem Verfahren
und von einer Vorrichtung zur Steuerung einer Antriebseinheit mit
einer Brennkraftmaschine nach der Gattung der unabhängigen Ansprüche aus.
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Um bei einem Lastwechsel, d.h. bei
einem Nulldurchgang des Kupplungsmomentes, den Lastschlag im Antriebsstrang
eines Fahrzeugs mit einer Brennkraftmaschine zu vermeiden, muss
die Änderung
des Kupplungsmomentes begrenzt werden. Das Luftsystem eines Otto-Motors
im Homogenbetrieb ist mit Trägheit
behaftet, die in guter Näherung
als PT1-Verhalten beschrieben werden kann.
Die Begrenzung bei einem positiven Lastwechsel, d.h. einem Übergang
vom Schubbetrieb in den Zugbetrieb, wird über einen Zündwinkeleingriff realisiert.
Auf einem Stellpfad zur Einstellung eines Istwertes für das Kupplungsmoment über eine
Luftzufuhr zur Brennkraftmaschine wird in Abhängigkeit vom Istwert für das Kupplungsmoment,
der Motordrehzahl und der Triebstrangübersetzung ein Vorhalt aufgebaut.
Dieser Vorhalt wird dabei mit Hilfe von Kennlinien in Abhängigkeit
des Istwertes des Kupplungsmomentes, der Motordrehzahl und der Triebstrangübersetzung
appliziert. Auf diese Weise ist ein schneller Aufbau des Istwertes
für das
Kupplungsmoment nach dem Kupplungsmomentennulldurchgang möglich.
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Bei einem negativen Lastwechsel beim Übergang
vom Zugbetrieb in den Schubbetrieb wird ein umzusetzender Zielwert
für das
Kupplungsmoment sowohl auf dem Stellpfad für die Luftzufuhr zur Brennkraftmaschine,
als auch auf einem sogenannten kurbelwellen synchronen Stellpfad
unter Beeinflussung des Zündwinkels
und/oder der Kraftstoffzufuhr zur Brennkraftmaschine über ein
PT1-Glied gefiltert. Dabei wird ein Zündwinkeleingriff
freigegeben, um die Verminderung des Istwertes für das Kupplungsmoment zu beschleunigen.
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Vorteile der
Erfindung
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Das erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäße Vorrichtung
mit den Merkmalen der unabhängigen
Ansprüche
haben demgegenüber
den Vorteil, dass für
einen Lastwechsel die Änderung
einer Ausgangsgröße der Antriebseinheit
begrenzt wird, wobei für
den Lastwechsel ein gewünschter
Verlauf für
die Ausgangsgröße gebildet
wird und wobei der gewünschte
Verlauf für
die Ausgangsgröße durch Änderung
der Luftzufuhr zur Brennkraftmaschine umgesetzt wird, wobei mindestens
ein erster Vorhalt für
die Einstellung der Ausgangsgröße durch
Filterung des gewünschten
Verlaufes in Abhängigkeit
der Trägheit
eines Luftsystems für
die Luftzufuhr zur Brennkraftmaschine gebildet wird. Auf diese Weise
lässt sich
die Bildung eines Vorhaltes für
die Einstellung der Ausgangsgröße erheblich
vereinfachen und erfordert weniger Applikationsaufwand. Die Bildung
des ersten Vorhaltes ist dabei durch die Trägheit des Luftsystems und damit
die Motorphysik der Brennkraftmaschine bestimmt.
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Vorteilhaft ist dabei außerdem,
dass sich bei der Umsetzung des ersten Vorhaltes für die Einstellung der
Ausgangsgröße auf Grund
der Trägheit
des Luftsystems der gewünschte
Verlauf für
die Ausgangsgröße ohne
weiteres ergibt.
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Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen
sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen des im Hauptanspruch
angegebenen Verfahrens möglich.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn
die Filterung unter Verwendung eines PDT1-Gliedes
durchgeführt wird.
Auf diese Weise lässt
sich die Trägheit
des Luftsystems für
die Bildung des ersten Vorhaltes besonders wirkungsvoll berücksichtigen,
da diese Trägheit
in guter Näherung
ein PT1-Verhalten aufweist, welches sich invers
zum PDT1-Verhalten der Filterung auswirkt.
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Ein weiterer Vorteil wird dadurch
erreicht, dass durch den ersten Vorhalt ein durch den Lastwechsel einzustellender
Zielwert für
die Ausgangsgröße zumindest
zeitweise be tragsmäßig überschritten
wird. Auf diese Weise lässt
sich die Einstellung des Zielwertes für die Ausgangsgröße nach
Beenden der Begrenzung der Änderung
der Ausgangsgröße besonders
schnell einstellen.
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Ein weiterer Vorteil ergibt sich,
wenn zur Einstellung der Ausgangsgröße während dem Lastwechsel zumindest
zeitweise ein zweiter Vorhalt gebildet wird, der den ersten Vorhalt
zumindest zeitweise betragsmäßig überschreitet.
Auf diese Weise lässt
sich die Umsetzung des Zielwertes für die Ausgangsgröße ebenfalls schneller
erreichen, gegebenenfalls unter Einsatz eines Zündwinkeleingriffs, um einen
Istwert für
die Ausgangsgröße auf den
gewünschten
Verlauf zu begrenzen.
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Ein weiterer Vorteil ergibt sich,
wenn der zweite Vorhalt abhängig
von einer Differenz zwischen einem durch den Lastwechsel einzustellenden
Zielwert und dem gewünschten
Verlauf für
die Ausgangsgröße aktiviert
wird. Auf diese Weise lässt
sich die Verwendung des zweiten Vorhaltes je nach Bedarf einer schnelleren Umsetzung
des Zielwertes für
das Kupplungsmoment aktivieren.
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Ein weiterer Vorteil ergibt sich,
wenn der zweite Vorhalt abhängig
von einer Differenz zwischen einem durch den Lastwechsel einzustellenden
Zielwert und dem gewünschten
Verlauf für
die Ausgangsgröße gebildet
wird. Auf diese Weise kann der zweite Vorhalt selbst je nach Bedarf
einer schnellen Umsetzung des Zielwertes für das Kupplungsmoment gebildet
werden.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn
die Begrenzung der Änderung
der Ausgangsgröße zusätzlich durch einen
Zündwinkeleingriff
umgesetzt wird, wenn ein Istwert für die Ausgangsgröße den gewünschten
Verlauf für die
Ausgangsgröße betragsmäßig überschreitet.
Auf diese Weise kann ein Lastschlag beim Lastwechsel sicher vermieden
werden.
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Ein weiterer Vorteil ergibt sich,
wenn der Zündwinkeleingriff
aufgehoben wird, sobald die Begrenzung der Änderung der Ausgangsgröße aufgehoben
wird. Auf diese Weise kann sicher gestellt werden, dass die Begrenzung
der Änderung
der Ausgangsgröße auf den
Bereich des Lastwechsels beschränkt
bleibt und außerhalb
des Bereichs des Lastwechsels der Zielwert für die Ausgangsgröße schnellstmöglich umgesetzt
werden kann.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn
jeder Vorhalt betragsmäßig auf
einen Maximalwert derart begrenzt wird, dass ein betragsmäßiges Überschreiten
eines durch den Lastwechsel einzustellenden Zielwertes für die Ausgangsgröße durch
einen Istwert für
die Ausgangsgröße vermieden
wird. Auf diese Weise wird ein fehlerfreier Betrieb der Antriebseinheit
sicher gestellt und im Falle eines Fahrzeug ein den Fahrkomfort
beeinträchtigendes
Ruckeln vermieden.
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Vorteilhaft ist es weiterhin, wenn
bei negativem Lastwechsel ein Zündwinkeleingriff
durchgeführt
wird, wenn ein Istwert für
die Ausgangsgröße den gewünschten
Verlauf für
die Ausgangsgröße um mehr
als eine vorgegebene Schwelle überschreitet.
Auf diese Weise wird sicher gestellt, dass die Umsetzung des Zielwertes für die Ausgangsgröße auch
bei negativem Lastwechsel nicht unnötig verzögert wird.
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Zeichnung
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
ist in der Zeichnung dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung
näher erläutert.
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Es zeigen
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1 ein
Blockschaltbild einer Antriebseinheit mit einer Brennkraftmaschine,
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2 ein
Funktionsdiagramm zur Verdeutlichung des Aufbaus der erfindungsgemäßen Vorrichtung und
des Ablaufs des erfindungsgemäßen Verfahrens
gemäß einer
ersten Ausführungsform,
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3 ein
Momenten-Zeit-Diagramm für
die erste Ausführungsform
in einer ersten Betriebsweise,
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4 ein
Momenten-Zeit-Diagramm für
die erste Ausführungsform
in einer zweiten Betriebsweise,
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5 ein
Funktionsdiagramm zur Verdeutlichung des Aufbaus der erfindungsgemäßen Vorrichtung und
des Ablaufs des erfindungsgemäßen Verfahrens
in einer zweiten Ausführungsform
und
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6 ein
Momenten-Zeit-Diagramm für
die zweite Ausführungsform
Beschreibung der Ausführungsbeispiele
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In 1 kennzeichnet 30 eine
Antriebseinheit beispielsweise eines Kraftfahrzeugs. Die Antriebseinheit 30 umfasst
eine Brennkraftmaschine 35, beispielsweise einen Otto-Motor. Die Brennkraftmaschine 35 bildet
zusammen mit einem Getriebe 50 einen Antriebsstrang. Dabei
kann die Brennkraftmaschine 35 über das Getriebe 50 beispielsweise
die Antriebsräder
eines Kraftfahrzeugs antreiben. Je nach eingelegter Schaltstufe bzw.
je nach eingelegtem Gang weist das Getriebe 50 ein unterschiedliches Übersetzungsverhältnis auf.
Dies wird einer Vorrichtung 130 mitgeteilt, die eine Steuerung
der Antriebseinheit 30 darstellt und im Folgenden auch
als Motorsteuerung bezeichnet wird. In mindestens einem in 1 nicht dargestellten Zylinder
der Brennkraftmaschine 35 wird mittels einer Zündkerze 65 ein
im Brennraum des Zylinders befindliches Luft-/Kraftstoff-Gemisch gezündet, um
den Kolben des Zylinders anzutreiben. Dabei wird dem Brennraum des
Zylinders über
eine Drosselklappe 55 und ein Luftsystem 40, beispielsweise
ein Saugrohr, Luft zugeführt. Über ein
Einspritzventil 135 wird dem Brennraum des Zylinders entweder
direkt oder, wie in 1 dargestellt, über das Saugrohr 40,
Kraftstoff zugeführt.
Die bei der Verbrennung des Luft-/Kraftstoff-Gemisches im Brennraum
entstehenden Abgase werden über
einen Abgasstrang 60 weggeführt. Die durch die Bewegung
des mindestens einen Kolbens erzeugte Motordrehzahl wird durch einen
Drehzahlsensor 45 der Brennkraftmaschine 35 erfasst und
an die Motorsteuerung 130 weitergeleitet. Eine Ausgangsgröße der Antriebseinheit 30 ist
beispielsweise ein Ausgangsmoment oder eine Ausgangsleistung oder
eine von einer der beiden Größen abgeleitete
Ausgangsgröße. Im Folgenden
wird beispielhaft das Ausgangsmoment als Ausgangsgröße der Antriebseinheit 30 betrachtet.
Dabei wird in diesem Beispiel als Ausgangsmoment ein Kupplungsmoment
des Getriebes 50 betrachtet, also das Drehmoment, das von
der Brennkraftmaschine 35 auf die Kupplung des Getriebes 50 gebracht
wird. Das Kupplungsmoment verhält
sich im Wesentlichen proportional zur Füllung des mindestens einen
Zylinders der Brennkraftmaschine 35 und damit zur Luftzufuhr
zur Brennkraftmaschine 35. Ein Istwert dieses Kupplungsmomentes
wird ebenfalls der Motorsteuerung 130 zugeführt. Der
Motorsteuerung 130 wiederum ist von einem Momentenkoordinator 140 ein
Sollwert für
das Kupplungsmoment zugeführt.
Der Momentenkoordinator 140 bildet dabei diesen Sollwert
ausgehend von Momentenanforderungen verschiedener Komponenten, beispielsweise
im Sinne einer Maximalauswahl. Handelt es sich bei der Antriebseinheit 30 um
die Antriebseinheit eines Fahrzeugs, so können die verschiedenen Komponenten,
beispielsweise einen Fahrgeschwindigkeitsregler, ein elektronisches
Fahrpedal, eine Antriebsschlupfregelung, ein Antiblockiersystem, oder
dergleichen umfassen. Der Momentenkoordinator 140 gibt
dann als Sollwert für
das Kupplungsmoment die gerade von den verschiedenen Komponenten
vorliegende maximale Momentenanforderung an die Motorsteuerung 130 ab.
Dabei kann es sich beispielsweise um ein über das elektronische Fahrpedal
vorgegebenes Fahrerwunschmoment handeln. Zur Umsetzung des Sollwertes
für das
Kupplungsmoment kann die Motorsteuerung 130 die Luftzufuhr über die
Stellung der Drosselklappe 55, die Einspritzmenge über den
Einspritzzeitpunkt und/oder die Einspritzdauer des Einspritzventils 135 und/oder
den Zündzeitpunkt
der Zündkerze 65 geeignet
steuern.
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In
2 ist
nun ein Funktionsdiagramm für
einen beispielhaften Aufbau der Steuerung
130 gemäß einer
ersten Ausführungsform
dargestellt, die gleichzeitig den Ablauf des erfindungsgemäßen Verfahrens
verdeutlicht. Dabei wird zunächst
vom Momentenkoordinator
140 ein Zielwert CoETS_trqlnrSet
für das
Kupplungsmoment Formungsmitteln
15 der Motorsteuerung
130 zugeführt. Die
Formungsmittel
15 umfassen dabei ein erstes PDT
1-Glied (P = Proportional, D = Differential,
T = Zeit). Die Übertragungsfunktion
des ersten PDT
1-Gliedes
80 ist
in
2 wie folgt angegeben:
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Dabei stellen TZ und
TN Parameter des ersten PDT1-Gliedes 80 in
Form von Zeitkonstanten dar und s ist die komplexe Laplace-Variable.
Das erste PDT1-Glied 80 dient dabei
einer Tiefpassfilterung des Zielwertes CoETS_trqlnrSet mit dem Ziel,
Schwingungen des Antriebsstranges der Antriebseinheit 30 durch
Sprünge
des Zielwertes für
das Kupplungsmoment und damit ein Ruckeln der Antriebseinheit 30 zu
vermeiden. Dazu werden die Zeitkonstanten TZ,
TN auf einer Teststrecke geeignet appliziert.
Der durch das PDT1-Glied 80 gefilterte Zielwert
CoETS_trqlnrSet des Kupplungsmomentes wird anschließend Begrenzungsmitteln 10 zugeführt, die die Änderung
des gefilterten Zielwertes für
das Kupplungsmoment im Bereich eines Nulldurchganges des Zielwertes
begrenzen. Dazu ist den Begrenzungsmitteln 10 ein minimal
zulässiger
Gradient und ein maximal zulässiger
Gradient zugeführt.
Der minimal zulässige
Gradient und der maximal zulässige
Gradient können
in der Motorsteuerung 30 oder einem zugeordneten Speicher
abgelegt sein. Im Bereich des Nulldurchgangs des Zielwertes für das Kupplungsmoment
wird somit durch die Begrenzungsmittel 10 die zeitliche Änderung
des Kupplungsmomentes auf einen Bereich zwischen dem minimal zulässigen Gradienten
und dem maximal zulässigen Gradienten
begrenzt. Auf diese Weise liegt am Ausgang der Begrenzungsmittel 10 ein
Sollwert ASDrf_trqlnrSet für
das Kupplungsmoment vor, dessen Änderung
im Bereich eines Nulldurchgangs auf den Bereich zwischen dem minimal
zulässigen
Gradienten und dem maximal zulässigen
Gradienten begrenzt ist. Eine Umsetzung dieses Sollwertes ASDrf_trqlnrSet
für das
Kupplungsmoment führt
dann bei einem Nulldurchgang und damit einem Lastwechsel nicht zu
einem den Fahrkomfort beeinträchtigenden
Lastschlag. Der Bereich um den Nulldurchgang des gefilterten Zielwertes
für das
Kupplungsmoment, in dem die beschriebene Änderungsbegrenzung durch die
Begrenzungsmittel 10 stattfindet, kann ebenfalls auf einer
Teststrecke geeignet appliziert werden, um einen Lastschlag beim
Lastwechsel sicher auszuschließen.
Die Aktivierung der Begrenzungsmittel 10 zur Begrenzung
der Änderung
des gefilterten Zielwertes wird dabei von der Motorsteuerung 130 veranlasst,
wenn sich der gefilterte Zielwert in dem applizierten Bereich um
den Nulldurchgang des Kupplungsmomentes befindet. Diese Aktivierung
kann mit Hilfe eines Aktivierungssignals A von der Motorsteuerung 130 veranlasst
werden, wobei das Aktivierungssignal A abhängig vom gefilterten Zielwert
für das
Kupplungsmoment mit Hilfe eines Vergleichers 145 gebildet
werden kann. Liegt der gefilterte Zielwert in dem applizierten Bereich
um den Nulldurchgang des Kupplungsmomentes, so erzeugt der Vergleicher 145 ein
Aktivierungssignal zur Aktivierung der Begrenzungsmittel 10,
andernfalls bleiben die Aktivierungsmittel 10 deaktiviert.
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In 3 ist
ein Momenten-Zeit-Diagramm dargestellt, in dem ein beispielhafter
Verlauf des Zielwertes CoETS_trqlnrSet unter der Bezeichnung MZIEL
gestrichelt dargestellt ist. Der Zielwert MZIEL führt dabei
zu einem Zeitpunkt t = t0 einen Sprung von
einem negativen Wert auf einen positiven Wert durch, so dass sich
ein Lastwechsel von einem Schubbetrieb in einen Zugbetrieb der Antriebseinheit 30 ergibt.
Der durch das erste PDT1-Glied 80 und
die Begrenzungsmittel 10 der Formungsmittel 15 gebildete
Sollwert ASDrf_trqlnrSet für
das Kupplungsmoment ist in 3 mit
MSOLL bezeichnet, wobei erkennbar ist, dass die Steigung dieses
Sollwertes MSOLL im Bereich des Nulldurchgangs des Sollwertes MSOLL
begrenzt ist. Dabei ist der applizierte Bereich zur Begrenzung des
Sollwertes MSOLL des Kupplungsmomentes in 3 durch eine untere Grenze B1 < 0 und eine obere
Grenze B2 > 0 dargestellt.
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Der Sollwert MSOLL soll nun durch
entsprechende Einstellung bzw. Änderung
der Luftzufuhr zur Brennkraftmaschine 35 umgesetzt werden.
Dabei weist das Saugrohr 40 als Luftsystem der Brennkraftmaschine 35 eine
gewisse Trägheit
auf, die sich je nach Betriebszustand der Brennkraftmaschine abhängig von
der Motordrehzahl und der Last in einer unterschiedlichen Saugrohrzeitkonstanten
TSaugrohr äußert. So ist beispielsweise
bei hoher Motordrehzahl die Saugrohrzeitkonstante TSaugrohr kleiner
als bei niedriger Motordrehzahl. In guter Näherung weist das Luftsystem 40 ein
PT1-Verhalten (P = Proportional, T = Zeit)
auf. Das PT1-Verhalten des Saugrohrs 40 kann
durch einen ersten Vorhalt V1 kompensiert werden, der sich aus dem
Sollwert MSOLL durch PDT1-Filterung ergibt.
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Zu diesem Zweck ist es erfindungsgemäß vorgesehen,
dass der Sollwert MSOLL = ASDrf_trqlnrSet einem zweiten PDT1-Glied 1 zugeführt wird. Das zweite PDT1-Glied 1 ist dabei Teil von Mitteln 70 zur
Bildung des ersten Vorhaltes 1, wobei die Mittel 70 zur
Bildung des ersten Vorhaltes 1 wiederum Teil von Mitteln 25 zur Vorhaltbildung
sind. Damit das zweite PDT1-Glied 1 das
PT1-Verhalten des Saugrohrs 40 kompensieren
kann, muss ihm die Saugrohrzeitkonstante TSaugrohr zugeführt werden,
die für
beliebige Betriebspunkte der Brennkraftmaschine 35 in einem
Kennfeld der Motorsteuerung 130 abgelegt sein kann. Die
Saugrohrzeitkonstante TSaugrohr wird dabei
abhängig
von der aktuellen Motordrehzahl, der aktuellen Getriebeübersetzung
und dem Istwert MIST des Kupplungsmomentes und damit abhängig vom
Betriebspunkt der Antriebseinheit 30 gemäß einem Saugrohrmodell
in dem Fachmann bekannter Weise berechnet. Somit ergibt sich als
Ausgang des zweiten PDT1-Gliedes 1 der
erste Vorhalt V1, der ebenfalls in
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3 eingezeichnet
ist. Wenn der erste Vorhalt V1 durch geeignete Ansteuerung der Luftzufuhr
zur Brennkraftmaschine 35 umgesetzt wird, so ergibt sich
ein Istwert MIST für
das Kupplungsmoment gemäß dem Momenten-Zeit-Diagramm
in 4, der gegenüber dem
ersten Vorhalt V1 in guter Näherung
gemäß dem PT1-Verhalten verzögert ist und damit im Wesentlichen
dem Verlauf des Sollwertes MSOLL entspricht bzw. nach oben auf diesen
Sollwert MSOLL begrenzt ist. Zu einem zweiten Zeitpunkt t2 erreicht der erste Vorhalt V1 den Zielwert
MZIEL, so dass anschließend
der erste Vorhalt V1 gemäß 3 und 4 durch den Zielwert MZIEL selbst begrenzt
ist. Dies führt
dazu, dass der Istwert MIST anschließend nicht mehr dem ersten
Vorhalt V1, sondern dem Zielwert MZIEL in guter Näherung durch
das PT1-Verhalten verzögert nachgeführt ist
und somit nach unten vom Sollwert MSOLL abweicht. Die Fortführung des
Sollwertes MSOLL vom zweiten Zeitpunkt t2 an
ist in 4 gestrichelt
dargestellt.
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In einer alternativen Ausführungsform
der Erfindung kann es vorgesehen sein, dass der erste Vorhalt V1
auch über
den Zielwert MZIEL ab dem zweiten Zeitpunkt t2 hinaus
gehen darf, wie dies ebenfalls gestrichelt in 4 dargestellt ist. Dies hat zur Folge,
dass der Istwert MIST ab dem zweiten Zeitpunkt t2 zunächst nicht durch
den Zielwert MZIEL begrenzt wird, sondern weiterhin dem ersten Vorhalt
V1 in guter Näherung
ge mäß dem PT1-Verhalten verzögert nachfolgt und somit bis
zum Erreichen des Zielwertes MZIEL in etwa dem Verlauf des Sollwertes
MSOLL entsprechen kann.
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Dabei ist zu beachten, dass der erste
Vorhalt V1 den Zielwert MZIEL nicht mehr als einen vorgegebenen
Offset überschreiten
sollte. Dieser Offset ist dabei so gewählt, dass der Istwert MIST
den Zielwert MZIEL nicht überschreiten
kann, um eine ungewollte Erhöhung
des Kupplungsmomentes zu vermeiden. Gemäß dem Funktionsdiagramm nach 2 wird die beschriebene
Funktionalität
dadurch realisiert, dass der Zielwert CoETS_trqlnrSet über ein
erstes Additionsglied 95 mit dem Offset additiv verknüpft wird.
Das Ergebnis dieser Summation wird einem ersten Minimumauswahlglied 105 zugeführt, dem
als weitere Eingangsgröße der erste Vorhalt
V1 zugeführt
ist. Das erste Minimumauswahlglied 105 wählt das
Minimum aus dem Ausgang des ersten Additionsgliedes 95 und
dem ersten Vorhalt V1 aus und gibt dieses zur Umsetzung über eine
entsprechende Einstellung der Luftzufuhr zur Brennkraftmaschine 35 ab.
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Zusätzlich kann es nun vorgesehen
sein, dass die Mittel 25 zur Vorhaltbildung Mittel 75 zur
Bildung eines zweiten Vorhaltes V2 umfassen. Die Mittel 75 zur
Bildung des zweiten Vorhaltes V2 umfassen dabei ein zweites Additionsglied 100,
dem einerseits der Sollwert ASDrf_trqlnrSet und andererseits der
Ausgang eines zweiten Kennfeldes 90 zugeführt ist.
Der Ausgang des zweiten Kennfeldes 90 stellt dabei ein
Offsetmoment dar. Dieses wird aus dem zweiten Kennfeld 90 in
Abhängigkeit
der aktuellen Getriebeübersetzung
und der Ausgangsgröße eines
ersten Kennfeldes 85 ermittelt. Die Ausgangsgröße des ersten
Kennfeldes 85 wird dabei abhängig vom Istwert des Kupplungsmomentes
und von der aktuellen Motordrehzahl gebildet. Die beiden Kennfelder 85, 90 können beispielsweise
auf einem Prüfstand
appliziert werden, um vom Ausgang des zweiten Kennfeldes 90 das
gewünschte
Offsetmoment zu erhalten. Das Offsetmoment kann somit durch geeignete
Bedatung der beiden Kennfelder 85, 90 in Abhängigkeit
des Istwertes für
das Kupplungsmoment, der aktuellen Motordrehzahl und der aktuellen
Getriebeübersetzung
auf beliebige Werte appliziert werden. Durch die aktuelle Motordrehzahl
und die aktuelle Getriebeübersetzung
wird das dynamische Verhalten der Antriebseinheit 30 und
damit des in diesem Beispiel beschriebenen Fahrzeugs berücksichtigt.
Dabei wirkt sich die aktuelle Motordrehzahl auf die Saugrohrzeitkonstante
TSaugrohr und damit auf die Dynamik des
Luftsystems 40 aus. Je größer die Motordrehzahl ist,
umso geringer ist die Saugrohrzeitkonstante TSaugrohr und
damit umso größer die
Dynamik der Antriebseinheit 30. Die aktuelle Getriebeübersetzung
wirkt sich ebenfalls auf die Dynamik der Antriebseinheit 30 aus.
Je niedriger der eingelegte Gang, umso höher ist das Übersetzungsverhältnis und
damit die Dynamik der Antriebseinheit 30. Je höher der
eingelegte Gang des Getriebes 50, desto niedriger ist die Übersetzung
und damit auch die Dynamik der Antriebseinheit 30. Ausgehend
vom Istwert des Kupplungsmomentes unter Berücksichtigung des dynamischen
Verhaltens der Antriebseinheit 30 auf Grund der aktuellen Motordrehzahl
und der aktuellen Getriebeübersetzung
wird nun das Offsetmoment beispielsweise derart gebildet, dass es
umso größer ist,
je näher
der Istwert des Kupplungsmomentes am Nulldurchgang liegt und dass es
umso kleiner ist, je weiter der Istwert des Kupplungsmomentes vom
Nulldurchgang entfernt ist. Das Offsetmoment ist dabei positiv.
Somit ist der am Ausgang des ersten Additionsgliedes 100 anliegende
zweite Vorhalt V2 größer als
der Sollwert MSOLL. Zusätzlich
oder alternativ kann es vorgesehen sein, dass das Offsetmoment und
damit der zweite Vorhalt V2 abhängig
von einer Differenz zwischen dem beim Lastwechsel einzustellenden
Zielwert MZIEL und dem Sollwert MSOLL und damit dem gewünschten
Verlauf für
die Ausgangsgröße gebildet
wird. Dabei kann das Offsetmoment beispielsweise derart in Abhängigkeit
dieser Differenz gebildet werden, dass das Offsetmoment ansteigt,
wenn die Differenz zwischen dem Zielwert MZIEL und dem Sollwert
MSOLL betragsmäßig gegen
den Zielwert MZIEL geht und damit der Sollwert MSOLL gegen Null geht.
Je weiter sich die Differenz zwischen dem Zielwert MZIEL und dem
Sollwert MSOLL betragsmäßig vom Zielwert
MZIEL hin zu größeren Werten
einerseits oder gegen Null andererseits bewegt, umso kleiner wird
in diesem Fall das Offsetmoment gewählt. Dieser Zusammenhang lässt sich
etwa beim Vergleich des Verlaufs des Zielwertes MZIEL, des Sollwertes
MSOLL und des zweiten Vorhaltes V2 aus 3 entnehmen.
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Es kann nun vorgesehen sein, dass
der zweite Vorhalt V2 entweder während
des gesamten Lastwechsels gemäß 3 oder nur zeitweise gebildet
wird. Entscheidend ist dabei, dass der zweite Vorhalt V2 nur dann
als Vorgabe zur Einstellung des Istwertes MIST des Kupplungsmomentes
verwendet wird, wenn er den ersten Vorhalt V1 betragsmäßig überschreitet.
Dies ist gemäß 3 vom Zeitpunkt t1 bis zum Zeitpunkt t2 der Fall.
In der dazwischen liegenden Zeitspanne folgt also der Istwert MIST
des Kupplungsmomentes in guter Näherung
gemäß dem PT1-Verhalten dem zweiten Vorhalt V2 nach,
wie dies in 3 ebenfalls
dargestellt ist. Dies führt
dazu, dass der Istwert MIST vom Zeitpunkt t1 bis
zum Zeitpunkt t2 den Sollwert MSOLL, wie
in 3 dargestellt, überschreitet.
Somit ergibt sich gemäß 3 ein resultierender Vorhalt
VRES, der vom Zeitpunkt t0, zu dem der Sprung
des Zielwertes MZIEL stattfindet, bis zum Zeitpunkt t1 durch
den ersten Vorhalt V1 gebildet wird, weil in diesem Zeitraum der
erste Vorhalt V1 größer als
der zweite Vorhalt V2 ist. Vom Zeitpunkt t1 bis
zum Zeitpunkt t2 ist dann der zweite Vorhalt
V2 größer als
der erste Vorhalt V1 und der resultierende Vorhalt VRES wird durch
den zweiten Vorhalt V2 gebildet. Vom Zeitpunkt t2 an
ist wieder der erste Vorhalt V1 größer als der zweite Vorhalt
V2 und der resultierende Vorhalt VRES wird durch den ersten Vorhalt
V1 gebildet. Gemäß dem Funktionsdiagramm
nach 2 erfolgt die Bildung
des resultierenden Vorhaltes VRES mit Hilfe eines ersten Maximalauswahlgliedes 115,
dem einerseits der Ausgang des ersten Minimalauswahlgliedes 105 und
andererseits der Ausgang eines zweiten Minimalauswahlgliedes 110 zugeführt ist.
Dem zweiten Minimalauswahlglied 110 ist dabei einerseits
der zweite Vorhalt V2 und zur betragsmäßigen Begrenzung des zweiten Vorhaltes
V2 der Zielwert CoETS_trqlnrSet zugeführt. Somit wird auch der zweite
Vorhalt V2 betragsmäßig auf einen
Maximalwert begrenzt, der in diesem Beispiel durch den Zielwert
CoETS_trqlnrSet gebildet wird, so dass ein betragsmäßiges Überschreiten
des durch den Lastwechsel einzustellenden Zielwertes MZIEL = CoETS_trqlnrSet
für das
Kupplungsmoment vermieden wird. Der Ausgang des ersten Maximalauswahlgliedes 115 ist
also der resultierende Vorhalt VRES, der in 2 auch durch ASDrf_trqlnrLd gekennzeichnet
ist und Umsetzmitteln 20 der Motorsteuerung 130 zugeführt ist,
die durch entsprechende Ansteuerung der Drosselklappe 55 das
Kupplungsmoment gemäß der Vorgabe
des resultierenden Vorhaltes VRES einstellt, wobei der Istwert MIST
des Kupplungsmomentes dann in guter Näherung mit dem PT1-Verhalten dem resultierenden Vorhalt
VRES gemäß 3 nachfolgt. Für das Beispiel
nach 3 soll dabei angenommen
werden, dass der im ersten Additionsglied 95 addierte Offset
gleich Null ist, so dass der resultierende Vorhalt VRES auch nach dem
Zeitpunkt t2 auf den Zielwert MZIEL begrenzt
ist.
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Wie beschrieben, kann der zweite
Vorhalt V2 alternativ auch nur zeitweise gebildet werden. So kann es
beispielsweise vorgesehen sein, dass die Mittel 75 zur
Bildung des zweiten Vorhaltes V2 abhängig von der Differenz zwischen
dem durch den Lastwechsel einzustellenden Zielwert MZIEL und dem
Sollwert MSOLL und damit dem gewünschten
Verlauf für
das Kupplungsmoment aktiviert wird. So kann zum Beispiel ein erster Schwellwert
appliziert werden, bei dessen betragsmäßigem Unterschreiten durch
die Differenz zwischen dem Zielwert MZIEL und dem Sollwert MSOLL
die Mittel 75 zur Bildung des zweiten Vorhaltes V2 aktiviert
werden. Weiterhin kann ein zweiter Schwellwert appliziert werden,
bei dessen betragsmäßigem Unterschreiten
durch die Differenz zwischen dem Zielwert MZIEL und dem Sollwert
MSOLL die Mittel 75 zur Bildung des zweiten Vorhaltes V2
wieder deaktiviert werden, wobei der zweite Schwellwert kleiner
gewählt
wird, als der erste Schwellwert. Die Applizierung der beiden Schwellwerte
sollte dabei so erfolgen, dass sicher gestellt ist, dass die Mittel 75 zur
Bildung des zweiten Vorhaltes V2 dann aktiviert werden, wenn der
zweite Vorhalt V2 auch größer als
der erste Vorhalt V1 ist, also zwischen dem Zeitpunkt t1 und
dem Zeitpunkt t2 gemäß dem Beispiel nach 3. Die Schwellwerte können dabei
für unterschiedliche
Sprünge
des Zielwertes MZIEL appliziert werden. Auf diese Weise lässt sich
die Bildung des zweiten Vorhaltes V2 mit geringerem Applikationsaufwand
realisieren, da der zweite Vorhalt V2 dann im Wesentlichen dort
nicht appliziert werden muss, wo er nicht den resultierenden Vorhalt
VRES bildet.
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Auch bei den Mitteln 75 zur
Bildung des zweiten Vorhaltes V2 kann es vorgesehen sein, den zweiten Vorhalt
V2 durch das zweite Minimalauswahlglied 110 ebenfalls auf
einen durch einen Offset korrigierten Zielwert zu begrenzen, wie
dies für
die Mittel 70 unter Verwendung des ersten Additionsgliedes 95 beschrieben wurde.
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Wie beschrieben liegt zwischen dem
Zeitpunkt t1 und dem Zeitpunkt t2 der Istwert MIST für das Kupplungsmoment gemäß 3 über dem Sollwert MSOLL, was
durch die gestrichelte Darstellung dieses Überschneidungsbereiches in 3 zum Ausdruck kommen soll.
Das bedeutet, dass zwischen dem Zeitpunkt t1 und
dem Zeitpunkt t2 der Istwert MIST nicht
durch den Sollwert MSOLL begrenzt ist, so dass die gewünschte Lastschlagdämpfung in
diesem Zeitraum nicht gewährleistet
wäre. Deshalb
erfolgt die Begrenzung der Änderung
des Istwertes MIST für
das Kupplungsmoment zwischen dem Zeitpunkt t1 und
dem Zeitpunkt t2 durch einen zusätzlichen
Zündwinkeleingriff.
Dabei wird der Zündwinkelwirkungsgrad
durch die Motorsteuerung 130 bewusst verschlechtert, um
die gewünschte
Begrenzungswirkung für
den Istwert MIST des Kupplungsmomentes zu erreichen. Dies kann durch
geeignete Verstellung des Zündzeitpunktes
in Abweichung von einem optimalen Zündzeitpunkt für einen
optimalen Zündwinkelwirkungsgrad
erfolgen. Auf diese Weise lässt
sich der Istwert MIST für
das Kupplungsmoment zwischen dem Zeitpunkt t1 und
dem Zeitpunkt t2 wieder auf den Verlauf des
Sollwertes MSOLL begrenzen. Da zur Lastschlagdämpfung vor allem eine Änderungsbegrenzung
im Verlauf des Kupplungsmomentes zwischen den beiden Momentenwerten
B1 und B2 erforderlich ist, kann auf den Zündwinkeleingriff für Istwerte
MIST < B 1 und
MIST > B2 auch verzichtet
werden. Ein aktivierter Zündwinkeleingriff
kann also beispielsweise aufgehoben werden, wenn die Begrenzung
der Änderung
des Kupplungsmomentes aufgehoben wird, also wenn der Istwert MIST
für das
Kupplungsmoment den Wert B2 überschreitet. Das
Aufheben des Zündwinkeleingriffs
sollte dabei stetig, beispielsweise mittels einer Rampenfunktion,
erfolgen, um einen zusätzlichen
Sprung des Kupplungsmoments zu vermeiden. Ein auf den Momentenbereich
zwischen den Werten B1 und B2 beschränkter Zündwinkeleingriff ist in 3 durch Doppelschraffur
gekennzeichnet.
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Durch die Verwendung des zweiten
Vorhaltes V2 im Bereich des absinkenden ersten Vorhaltes V1, d.h.
also zwischen dem Zeitpunkt t1 und dem Zeitpunkt
t2 gemäß dem Beispiel
nach 3 wird der Vorteil
erreicht, dass der Istwert MIST den Zielwert MZIEL schneller erreicht,
als dies bei alleiniger Verwendung des ersten Vorhaltes V1 gemäß 4 und ohne Verwendung des
im ersten Additionsglied 95 addierten Offsets der Fall
wäre. Die
fehlende Begrenzung der Änderung
des Istwertes MIST für
das Kupplungsmoment zwischen dem Zeitpunkt t1 und
dem Zeitpunkt t2 muss dann zumindest im
Bereich zwischen den Werten B1 und B2 durch einen Zündwinkeleingriff
hergestellt werden.
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5 zeigt
ein Funktionsdiagramm für
eine zweite Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
und des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Dabei kennzeichnen in 5 gleiche
Bezugszeichen gleiche Elemente wie in 2.
Die zweite Ausführungsform
nach 5 ist für den Fall
eines negativen Lastwechsels vom Zugbetrieb in den Schubbetrieb
der Antriebseinheit 30 vorgesehen. Im Unterschied zum Funktionsdiagramm
nach 2 weisen die Mittel 70 zur
Bildung des ersten Vorhaltes V1 beim Funktionsdiagramm nach 5 nicht die Möglichkeit
auf, einen Offset zum Sollwert ASDrf_trqlnrSet für die Begrenzung des ersten
Vorhaltes V1 zu addieren. Dies könnte
jedoch alternativ vorgesehen sein, wobei ein solcher Offset in diesem
Fall negativ wäre,
um eine Begrenzung des ersten Vorhaltes V1 nach unten durchzuführen. Weiterhin
ist im Falle des negativen Lastwechsels an Stelle des ersten Minimalauswahlgliedes 105 ein
zweites Maximalauswahlglied 120 erforderlich, dem einerseits
der erste Vorhalt V1 und andererseits der Sollwert ASDrf_trqlnrSet
zugeführt
sind, so dass als Ausgang des zweiten Maximalauswahlgliedes 120 der
gegebenenfalls auf den Sollwert ASDrf_trqlnrSet begrenzte erste
Vorhalt V1 anliegt. Es kann nun vorgesehen sein, dass die Mittel 25 zur Vorhaltbildung
beim zweiten Ausführungsbeispiel
nach 5 lediglich die
Mittel 70 zur Bildung des ersten Vorhaltes V1 unter Verwendung
des bereits zur 2 beschriebenen
zweiten PDT1-Gliedes 1 umfassen.
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Zusätzlich können die Mittel 25 zur
Vorhaltbildung aber auch bei der zweiten Ausführungsform nach 5 die Mittel 75 zur
Bildung des zweiten Vorhaltes V2 umfassen, die jedoch anders aufgebaut
sind, als bei der ersten Ausführungsform
nach 2. Bei der zweiten
Ausführungsform
nach 5 umfassen die
Mittel 75 zur Bildung des zweiten Vorhaltes V2 ein PT1-Glied 5, dem der Sollwert ASDrf_trqlnrSet
zugeführt
ist und dessen Zeitkonstante beispielsweise abhängig von der aktuellen Motordrehzahl
und der aktuellen Getriebeübersetzung
appliziert ist. Das PT1-Glied 5 filtert
somit den Sollwert ASDrf_trqlnrSet abhängig von der Dynamik des Fahrverhaltens
und gibt als Ausgangsgröße den zweiten
Vorhalt V2 ab. Dabei ist der zweite Vorhalt V2 einem dritten Maximalauswahlglied 125 zugeführt, dem
außerdem
der Zielwert CoETS_trqlnrSet zugeführt ist. Somit liegt am Ausgang
des dritten Maximalauswahlgliedes 125 der gegebenenfalls
auf den Zielwert CoETS_trqlnrSet nach unten begrenzte zweite Vorhalt
V2 an. Der Ausgang des zweiten Maximalauswahlgliedes 120 und
der Ausgang des dritten Maximalauswahlgliedes 125 sind
jeweils als Eingangsgröße auf ein
drittes Minimalauswahlglied 115 geführt, das das Minimum aus den
beiden Eingangsgrößen auswählt und
als resultierenden Vorhalt ASDrf_trqlnrLd an die Umsetzmittel 20 zur
entsprechenden Ansteuerung der Drosselklappe 55 abgibt.
Somit wird bei der zweiten Ausführungsform
nach 5 der resultierende
Vorhalt VRES = ASDrf_trqlnrLd derart gebildet, dass er entweder
dem ersten Vorhalt V1 oder dem zweiten Vorhalt V2 entspricht, je
nach dem, welcher der beiden Vorhalte kleiner ist.
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Dadurch, dass sowohl der erste Vorhalt
V1, als auch der zweite Vorhalt V2 beim zweiten Ausführungsbeispiel
nach 5 durch Filterung
gebildet wird, reduziert sich bei der zweiten Ausführungsform
nach 5 der Applikationsaufwand
erheblich.
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In 6 ist
nun beispielhaft ein Momenten-Zeit-Diagramm für einen negativen Lastwechsel
dargestellt, der durch einen Sprung des Zielwertes CoETS_trqlnrLd
von einem positiven Momentenwert zu einem negativen Momentenwert
erfolgt, so dass sich ein Nulldurchgang des Kupplungsmomentes ergibt.
Der Zielwert CoETS_trglnrLd = MZIEL für das Kupplungsmoment wird
durch die Formungsmittel 15 wie beschrieben in den Sollwert
MSOLL = ASDrf_trqlnrSet verwandelt, der im Bereich des Nulldurchgangs
in seiner Steigung begrenzt ist. Beim Beispiel nach 6 soll davon ausgegangen werden, dass
die Mittel 25 zur Vorhaltbildung nur die Mittel 70 zur
Bildung des ersten Vorhaltes V1 umfassen. Der erste Vorhalt V1 entspricht
somit dem resultierenden Vorhalt ASDrf_trqlnrLd = VRES. Er geht
aus dem Sollwert MSOLL durch PDT1-Filterung
mit Hilfe des zweiten PDT1-Gliedes 1 mit
der Saugrohrzeitkonstante TSaugro
hr hervor und ist in 6 strichpunktiert dargestellt zwischen
dem Zielwert MZIEL und dem Sollwert MSOLL angeordnet. Der resultierende
Vorhalt ASDrf_trqlnrLd wird an die Umsetzmittel 20 zur
entsprechenden Ansteuerung der Drosselklappe 55 weitergeleitet.
Dem resultierenden Vorhalt ASDrf_trqlnrLd folgt dann der Istwert
MIST des Kupplungsmomentes auf Grund der Trägheit des Saugrohrs 40 in
guter Näherung
mit einem PT1-Verhalten nach, dessen Zeitkonstante
die Saugrohrzeitkonstante TSaugro
hr ist. Die Saugrohrzeitkonstante TSaugro
hr hängt dabei,
wie beschrieben, insbesondere von der aktuellen Motordrehzahl ab.
Da der erste Vorhalt V1 und damit der resultierende Vorhalt VRES
durch PDT1-Filterung aus dem Sollwert MSOLL
hervorgeht, ist damit auch der Istwert MIST für das Kupplungsmoment durch den
Sollwert MSOLL nach unten begrenzt, wie in 6 dargestellt ist. Dies liegt wie beschrieben
daran, dass die PDT1-Filterung mit der Saugrohrzeitkonstante
TSaugrohr die Trägheit des Saugrohrs 40 im
Wesentlichen kompensiert, die in guter Näherung durch ein PT1-Verhalten mit der Saugrohrzeitkonstante
TSaugroh
r gekennzeichnet ist.
Die PDT1-Filterung durch das zweite PDT1-Glied 1 mit der Saugrohrzeitkonstanten
TSaugrohr ist also invers zum PT1-Verhalten des Saugrohrs 40 mit
der Saugrohrzeitkonstanten TSaugro
hr.
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Auch beim negativen Lastwechsel kann
ein Zündwinkeleingriff
durchgeführt
werden, um den Zündwinkelwirkungsgrad
zu verschlechtern und damit den Istwert MIST schneller dem Zielwert
MZIEL anzunähern,
unter der Voraussetzung, dass zumindest in dem durch die beiden
Werten B1 und B2 definierten Bereich um den Nulldurchgang des Kupplungsmomentes
die Änderung
des Istwertes MIST auf die Änderung
des Sollwertes MSOLL begrenzt bleibt, um den Lastschlag zu dämpfen. Dabei
kann der Zündwinkeleingriff
bei negativem Lastwechsel beispielsweise dann aktiviert werden,
wenn der Istwert MIST für
das Kupplungsmoment den Sollwert MSOLL und damit den gewünschten
Verlauf für
das Kupplungsmoment um mehr als einen vorgegebenen Schwellwert überschreitet.
Der vorgegebene Schwellwert kann dabei derart appliziert werden,
dass eine zu langsame Annäherung
des Istwertes MIST an den Zielwert MZIEL sicher verhindert wird.
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Wird der Istwert MIST des Kupplungsmomentes
für die
Applikation des zweiten Vorhaltes V2 gemäß der ersten Ausführungsform
nach 2, als Kriterium
zur Aktivierung des Zündwinkeleingriffes
oder zur Berechnung der Saugrohrzeitkonstanten TSaugro
hr verwendet, so kann dazu auch ein prädizierter
Istwert des Kupplungsmomentes herange zogen werde, der sich aus einer
oder mehreren vorangegangenen Messungen des Istwertes für das Kupplungsmoment,
beispielsweise mit Hilfe einer Extrapolation ergibt.
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Bei beiden Ausführungsformen kann auf einen
Zündwinkeleingriff
verzichtet werden, wenn als resultierender Vorhalt VRES lediglich
der erste Vorhalt V1 verwendet wird, da auf diese Weise sicher gestellt
ist, dass der Istwert MIST durch den geformten Sollwert MSOLL begrenzt
ist, so dass der Istwert MIST den Sollwert MSOLL betragsmäßig nicht überschreitet.
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Die Ansteuerung der Drosselklappe 55 durch
die Umsetzmittel 20 erfolgt derart, dass die Drosselklappe 55 umso
weiter geöffnet
wird, je größer der
umzusetzende resultierende Vorhalt VRES ist, und dass die Drosselklappe 55 umso
weniger geöffnet
wird, je geringer der umzusetzende resultierende Vorhalt VRES ist.
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Die Erfindung ist für alle Antriebseinheiten 30 einsetzbar,
die eine Umsetzung des Kupplungsmomentes über den sogenannten Luftpfad,
also durch Steuerung der Luftzufuhr zur Brennkraftmaschine 35,
beispielsweise über
die Drosselklappe 55, ermöglichen. Dabei kann zusätzlich oder
alternativ zu einem gegebenenfalls erforderlichen Zündwinkeleingriff
auch die Kraftstoffeinspritzmenge bzw. Einspritzzeitpunkt variiert
werden, um die gewünschte
Begrenzung im Verlauf des Kupplungsmomentes beim Lastwechsel zu
erzielen bzw. im Fall des negativen Lastwechsels eine schnellere
Annäherung
des Istwertes MIST des Kupplungsmomentes an den Zielwert MZIEL zu
gewährleisten.
Somit eignet sich die Erfindung beispielsweise für Antriebseinheiten 30 mit Otto-Motor
oder mit Dieselmotor, sofern die Luftzufuhr in der beschriebenen
Weise für
die gewünschte
Umsetzung des Kupplungsmomentes einstellbar ist. Beim Otto-Motor
lässt sich
dabei das Kupplungsmoment in seiner Änderung zusätzlich durch Zündwinkeleingriff
und/oder durch Änderung
der Kraftstoffeinspritzmenge und/oder des Kraftstoffeinspritzzeitpunktes
begrenzen. Beim Dieselmotor lässt
sich das Kupplungsmoment in seiner Änderung zusätzlich lediglich durch Änderung
der Kraftstoffeinspritzmenge begrenzen. Entsprechendes gilt für die beschriebene
beschleunigte Annäherung
des Istwertes MIST des Kupplungsmomentes an den Zielwert MZIEL im
Falle des negativen Lastwechsels.