DE10039784A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Betreiben einer Brennkraftmaschine - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zum Betreiben einer Brennkraftmaschine

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Abstract

Es werden ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Betreiben einer Brennkraftmaschine vorgeschlagen, bei welchem im Bereich hoher Lasten und/oder aus Bauteileschutzgründen eine Anreicherung des Luft-/Kraftstoffgemisches im Sinne einer fetteren Gemischzusammensetzung stattfindet. Abhängig von dem Schaltzustand eines vom Fahrer betätigbaren Schalters und/oder der Getriebestellung wird der die Leistung der Brennkraftmaschine steuernde Vorgabewert derart begrenzt, dass keine Gemischanreicherung stattfindet.

Description

Stand der Technik
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Betreiben einer Brennkraftmaschine.
Bei der Steuerung von Brennkraftmaschinen wird in einigen Anwendungen aus verschiedenen Gründen im Bereich höherer La­ sten, insbesondere im Volllastbereich, das zugeführte Ge­ misch angereichert, indem die Brennkraftmaschine in diesem Betriebszustand mit einem fetteren Gemisch betrieben wird als außerhalb: Die Gründe für diese Anreicherung sind die durch die fettere Gemischzusammensetzung zur Verfügung ge­ stellte höhere Leistung und/oder der Schutz von Bauteilen wie Katalysator und Abgaskrümmer, welche bei einem Betrieb mit stöchiometrischem oder magerem Gemisch infolge der an­ steigenden Abgastemperatur geschädigt werden könnten. Im letzteren Fall wird ein Großteil der zusätzlichen Kraft­ stoffmenge zur Kühlung der gefährdeten Bauteile verbraucht. Die geschilderte Situation ist somit weder bezüglich Ver­ brauchsaspekten noch bezüglich Abgasaspekten befriedigend.
In der DE 31 17 945 A1 wird vorgeschlagen, dass der Fahrer über einen Schalter die Möglichkeit besitzt, diese Anreiche­ rung im höheren Lastbereich ab- bzw. einzuschalten. Reali­ siert wird dies durch entsprechende Steuerung von Ventilen in einer Vergaseranordnung und/oder einer Kraftstoffein­ spritzanlage in Abhängigkeit des Schalterzustandes. Eine solche Realisierung lässt sich nicht ohne Weiteres auf mo­ dernere elektronische Motorsteuersysteme übertragen.
Aus der DE-A 196 19 320 ist ein elektronisches Motorsteuer­ system bekannt, bei welchem unter anderem abhängig von der Betätigung des Fahrpedals durch den Fahrer oder abhängig vom Ausgangssignal eines Fahrgeschwindigkeitsreglers ein Solldrehmoment für die Brennkraftmaschine ermittelt wird, welches zumindest in einen Solldrosselklappenwinkel umge­ setzt wird, durch welchen die Stellung der Drosselklappe und somit die Luftzufuhr zur Brennkraftmaschine auf den vorgege­ benen Wert im Sinne einer Bereitstellung des vorgegebenen Drehmoments eingestellt wird.
Vorteile der Erfindung
Eine vorteilhafte Anpassung des Abschaltung der Anreiche­ rungsfunktion in höheren Lastbereichen an elektronische Mo­ torsteuerungen wird durch Begrenzen eines Vorgabewerts, in dessen Abhängigkeit die Brennkraftmaschine gesteuert wird, erreicht.
Besonders vorteilhaft ist in diesem Zusammenhang, dass diese Begrenzung abhängig von einem vom Fahrer betätigbaren Schalt­ element ohne große Änderungen in die Steuerstruktur der Mo­ torsteuerung realisierbar ist.
Vorteilhaft ist, dass durch die Begrenzung des Vorgabewertes für die Drosselklappenstellung oder für das Drehmoment eine Schädigung von Bauteilen aufgrund von einer zu hohen Abgas­ temperatur wirksam vermieden wird. Dadurch lassen sich die mit dem Abschalten der Kraftstoffanreicherung verbundenen Vorteile hinsichtlich des Kraftstoffverbrauchs und/oder der Abgaszusammensetzung erreichen, ohne eine Schädigung von Bauteilen wie Katalysator oder Abgaskrümmer befürchten zu müssen.
Besonders vorteilhaft ist, wenn bei der Begrenzung eines solchen Vorgabewerts die gegebenenfalls messtechnisch er­ fasste Abgastemperatur berücksichtigt wird und die Begren­ zung abhängig von der Abgastemperatur ist, derart, dass die Leistung der Brennkraftmaschinen nur soweit begrenzt ist wi aus Abgastemperaturgründen notwendig.
Vorteilhaft ist ferner, dass gleichzeitig mit der Begrenzung auch eine Blockierung der Gemischanreicherung aus Bauteile­ schutzgründen stattfindet.
Als Schalter zur Abschaltung der Anreicherung wird in vor­ teilhafter Weise die bei einer automatischen Getriebesteue­ rung bereits vorhandene Schaltmöglichkeit des Fahrers zwi­ schen Sport und Economy ausgewertet.
Besonders vorteilhaft ist, dass die Umschaltung auf den Be­ trieb mit Anreicherung, d. h. auf den unbegrenzten Betrieb, immer und sofort mit entsprechender Betätigung des Schalter erfolgt, so dass in kritischen Situationen, beispielsweise bei Überholmanövern oder Bergfahrt, sofort mehr Leistung be­ reitgestellt werden kann. Die Rückschaltung auf den Economy betrieb, d. h. den begrenzten Betrieb, erfolgt erst dann, wenn die Brennkraftmaschine gedrosselt arbeitet, d. h. au­ ßerhalb des Bereichs höherer Lasten arbeitet. Dadurch wird wirksam vermieden, dass ein plötzlicher Leistungsverlust durch irrtümliche oder unpassende Betätigung des Schalters, z. B. bei Überholmanövern, zu unerwünschten Fahrsituationen führt.
In vorteilhafter Weise wird bei einer anderen Ausführung die Abgastemperatur derart berücksichtigt, dass die Begrenzung des Vorgabewertes aufgehoben wird und eine Anreicherung des Gemisches aus Bauteileschutzgründen zugelassen wird, wenn die Abgastemperatur vorgegebene Grenzwerte überschreitet.
Besonders vorteilhaft wird eine Begrenzung des Vorgabewertes zur Vermeidung einer Anreicherung auch im Fahrgeschwindig­ keitsregelbereich vorgenommen. Vorteilhaft ist hier eine Be­ grenzung des Sollmoments des Fahrgeschwindigkeitsreglers un­ terhalb des Wertes, der eine Anreicherung auslöst. Wird der letztgenannte Wert auf einen größeren Wert gesetzt, so kann auch in begrenztem Betriebszustand immer noch die maximal mögliche Füllung gestellt werden, ohne dass eine Gemischan­ reicherung stattfindet.
In besonders vorteilhafter Weise ist der Grenzwert für den Vorgabewert drehzahl- und/oder fahrgeschwindigkeitsabhängig.
Besonders vorteilhaft ist, wenn die Unterdrückung der Anrei­ cherung bei Betätigen eines entsprechenden Schalters und/oder bei Einlegen des höchsten Ganges stattfindet. Auf diese Weise wird eine erheblich wirtschaftlichere Fahrweise insbesondere im Fahrgeschwindigkeitsregelmodus erreicht, da eine Anreicherung z. B. bei geringen Steigungen oder bei grö­ ßerer Beladung wirksam vermieden wird.
Weitere Vorteile ergeben sich aus der nachfolgenden Be­ schreibung von Ausführungsbeispielen bzw. aus den abhängigen Patentansprüchen.
Zeichnung
Die Erfindung wird nachstehend anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsformen näher erläutert. Fig. 1 zeigt dabei ein Übersichtsblockschaltbild einer elektroni­ schen Steuereinrichtung zum Betreiben einer Brennkraftma­ schine. In den Fig. 2 und 3 sind anhand von Flussdiagram­ men zwei Ausführungsbeispiele zur Realisierung der Unter­ drückung der Anreicherung im höheren Lastbereich darge­ stellt. Die Flussdiagramme skizzieren Programme, die in der Rechnereinheit einer elektronischen Steuereinheit ablaufen.
Beschreibung von Ausführungsbeispielen
In Fig. 1 ist eine Steuervorrichtung für eine mehrzylindri­ ge Brennkraftmaschine 10 dargestellt. Die Steuervorrichtung umfaßt eine elektronische Steuereinheit 12, welche aus we­ nigstens einem Mikrocomputer 14, einer Eingabe- 16 und einer Ausgabeeinheit 18 besteht. Eingabeeinheit 16, Ausgabeeinheit 18 und Mikrocomputer 14 sind über ein Kommunikationssystem 20 zum gegenseitigen Datenaustausch miteinander verknüpft. Der Eingabeeinheit 16 sind Eingangsleitungen zugeführt. Die Leitung 22 stammt von einer Meßeinrichtung 32 zur Erfassung der Pedalstellung, die Leitung 24 von einer Meßeinrichtung 34 zur Erfassung der Motordrehzahl, die Leitung 28 von einer Meßeinrichtung 38 zur Erfassung der Motorlast und die Lei­ tung 30 von wenigstens einem weiteren Steuersystem 40, wie einem Fahrgeschwindigkeitsregler, einem Antriebsschlupfreg­ ler, einer Getriebesteuerung und/oder einer Motorschleppmo­ mentenregelung. Zur Erfassung der Motorlast sind je nach Ausführungsbeispiel Luftmassen-, Luftmengenmesser oder Drucksensoren vorgesehen. Neben den dargestellten Betriebs­ größen erfaßt die Steuereinheit weitere zur Motorsteuerung wesentliche Größen wie die Motortemperatur, Fahrgeschwindig­ keit, Meereshöhe, Abgastemperatur, etc. Ferner wird ein Si­ gnal eines vom Fahrer betätigbaren Schaltelements eingele­ sen, durch welches signalisiert wird, ob der Fahrer einen wirtschaftlichen Betrieb wünscht oder nicht. Der Fahrge­ schwindigkeitsregler ist in einem Ausführungsbeispiel in der Steuereinheit integriert, so dass zusätzlich noch Bedienele­ mentesignal zugeführt werden.
An der Ausgabeeinheit 18 ist eine Ausgangsleitung 42 ange­ schlossen, die auf eine elektrisch betätigbare Drosselklappe 44, die im Luftansaugsystem 46 der Brennkraftmaschine ange­ ordnet ist, führt. Ferner sind Ausgangsleitungen 48, 50, 52, 54, usw. dargestellt, welche mit Stelleinrichtungen zur Kraftstoffzumessung in jeden Zylinder der Brennkraftmaschine 10 verbunden sind bzw. zur Einstellung des Zündwinkels in jedem Zylinder dienen.
Im Mikrocomputer 14 laufen Programme ab, welche ausgehend von den Eingangsgrößen Ausgangsgrößen erzeugen, die die Luftzufuhr, die Kraftstoffzufuhr, den Zündwinkel etc. der Brennkraftmaschine einstellen. Auf der Basis der Fahrpedal­ stellung sowie gegebenenfalls weiterer Betriebsgrößen wird dabei Fahrerwunschsollmoment ermittelt. Ferner ist in einem Ausführungsbeispiel ein Programm vorhanden, welches einen Fahrgeschwindigkeitsregler darstellt. Dieser bildet in Ab­ hängigkeit der Differenz zwischen einer vom Fahrer vorgege­ benen Sollgeschwindigkeit und einer gemessenen Istgeschwin­ digkeit eine Ausgangsgröße, welche ein Sollmomentenwert dar­ stellt, der durch Steuerung der obengenannten Parameter der Brennkraftmaschine einzustellen ist, um die Sollgeschwindig­ keit zu erreichen bzw. einzuhalten. Von diesen Sollmomenten­ werten wird in einem Ausführungsbeispiel der größere Wert zur weiteren Verarbeitung weitergeführt. Der Sollmomenten­ wert wird dann unter Berücksichtigung von Betriebsgrößen wie beispielsweise der Motordrehzahl in einen Solldrosselklap­ penwinkel umgewandelt, welcher unter Berücksichtigung des gemessenen Istdrosselklappenwinkels im Rahmen eines Stel­ lungsregelkreises in ein Ansteuersignal zur Betätigung der elektrisch steuerbaren Drosselklappe umgewandelt wird. Die Ansteuerung der Drosselklappe ist dabei abhängig von der Ab­ weichung des Solldrosselklappenwinkels vom gemessenen Ist­ winkel. Neben der Umsetzung des Sollmomentenwertes in einen Solldrosselklappenwinkel findet eine Umsetzung des Sollmo­ mentenwertes in einen Sollwert für die Zündwinkeleinstellung und/oder in einen Sollwert für die Einstellung des Luft- /Kraftstoffgemisches statt. Neben dieser Grundfunktion sind Zusatzfunktionen vorhanden, z. B. eine Gemischanreicherung im Betriebszustand höherer Lasten (im folgenden Volllastzustand genannt). Der Volllastbetriebszustand wird dabei anhand des vom Fahrer oder gegebenenfalls vom Fahrgeschwindigkeitsreg­ ler abgeleiteten Fahrerwunsches bestimmt, wenn der Vorgabe­ wert einen vorgegebenen, den Bereich höherer Lasten vom üb­ rigen Betriebsbereich der Brennkraftmaschine abgrenzenden Schwellenwert überschreitet. In diesem Fall wird beispiels­ weise durch entsprechende Vorgabe eines Sollgemischzusammen­ setzungswertes, durch entsprechende Korrektur der einge­ spritzten Kraftstoffmasse oder der zugeführten Lustmesse ein fetteres Luft-/Kraftstoffgemisch erzeugt. Dadurch ergibt sich ein höheres Drehmoment und somit eine erhöhte Lei­ stungsabgabe der Brennkraftmaschine. Entsprechendes gilt bei Aktivierung einer Bauteileschutzfunktion. Auch diese wird im höheren Lastbereich oder bei längeren Eingriffen mit spätem Zündwinkel aktiviert und führt zu einem fetteren Gemisch.
Die beschriebenen Funktionen zur Gemischanreicherung haben in erster Linie den Nachteil eines erhöhten Kraftstoffver­ brauchs. Daher ist vorgesehen, dass der Fahrer mittels eines Schaltsignals die Anreicherung abschalten kann. Um zu ver­ hindern, dass Bauteile wie Katalysatoren und/oder Abgaskrüm­ mer beim Betrieb mit hohen Lasten überhitzt werden, muss die Leistung des Fahrzeugs begrenzt werden. Dann kann das Fahr­ zeug in jedem Betriebsbereich mit stöchiometrischem oder ma­ gerem Gemisch gefahren werden. Durch einen Schalter bei­ spielsweise an der Kulisse des Automatikwählhebels erzeugt der Fahrer das Schaltsignal, welches die Anreicherung aus­ schaltet bzw. wieder einschaltet. Dadurch kann bei Bedarf, z. B. auf Autobahnen oder bei Überholmanövern, die volle Leistung des Motors freigegeben werden.
In einem, anderen Beispiel wird die Anreicherung durch Errei­ chen des Kickdown-Punkts oder eines spürbar schwergängigen Pedalbereichs kurz vor dem Kickdown-Schalter eingeschaltet. Letzteres wird durch eine zusätzliche Feder vor dem Anschlag realisiert. Zusätzliche Schalter werden so vermieden. Gege­ benenfalls leuchtet beim Einschalten der Anreicherung eine Lampe für die Anfettung im Kombiinstrument.
Eine bevorzugte Realisierung ist eine vorgegebenen, ggf. drehzahl- und/oder meereshöhenabhängige Begrenzung der Stel­ lung der Drosselklappe oder des Drehmoments in Verbindung mit einem Abschalten der Bauteileschutzfunktion. Der Begren­ zungswert steigt dabei mit der Drehzahl und/oder der Meeres­ höhe an. Abhängig von der Stellung eines entsprechenden Schalters, beispielsweise an der Kulisse des Getriebewählhe­ bels, dessen Signal vom Getriebesteuergerät an das Motor­ steuergerät übergeben wird, wird die Anreicherungsfunktionen zu- oder abgeschaltet. Im bevorzugten Ausführungsbeispiel wird als Standardmodus der Modus vorgesehen, bei dem die An­ reicherungsfunktion wirkungslos ist und die Drosselklappen­ stellung bzw. das Drehmoment begrenzt ist. Die Umschaltung auf den unbegrenzten Modus erfolgt immer und sofort bei Be­ tätigen des Schalters, um in kritischen Situationen (Über­ holmanöver, Bergfahrt, etc.) sofort mehr Leistung bereitzu­ stellen. Die Rückschaltung in den begrenzten Modus erfolgt erst dann, wenn der Motor gedrosselt betrieben wird, d. h. wenn der Bereich höherer Lasten verlassen ist. Dadurch wer­ den unerwünschte Fahrsituationen durch plötzlichen Lei­ stungsverlust bei Betätigung des Schalters verhindert.
In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist der Begren­ zungswert der Drosselklappenstellung bzw. des Drehmoments abhängig von der Abgastemperatur, die in einigen Fahrzeugen gemessen wird. Dadurch kann die Begrenzung so gesteuert wer­ den, dass sie die Leistung des Motors nur soweit reduziert, wie es die Abgastemperatur notwendig macht. Ein Bauteile­ schutz ist daher in gewisser Weise auch im begrenzten Modus möglich. Dies bedeutet, dass der Begrenzungswert für die Drosselklappenstellung um so kleiner ist, je höher die Abgas­ temperatur ist.
Eine Realisierung dieser Vorgehensweise ist in Fig. 2 an­ hand eines Flussdiagramms dargestellt. Dieses skizziert ein im Mikrocomputer der Steuereinheit 12 ablaufendes Programm. Nach Start des Programms, welches zu vorgegebenen Zeitpunk­ ten durchlaufen wird, wird im ersten Schritt 100 anhand des Schaltzustandssignals überprüft, ob der Fahrer den begrenz­ ten Betrieb (Econo-Mode) eingeschaltet hat oder nicht. Hat er ihn eingeschaltet, wird im Schritt 102 eine Marke auf den Wert 1 gesetzt. Im darauffolgenden Schritt 106 wird dann aus einem Kennfeld der Maximalwert für den Drosselklappenstel­ lungssollwert DKMAX als Funktion der Motordrehzahl nmot, der Meereshöhe fho und gegebenenfalls der Abgastemperatur tab bestimmt. Entsprechend wird vorgegangen, wenn ein Drehmomen­ tensollwert begrenzt werden soll. Die Aktivierung der Anrei­ cherung aus Bauteileschutzgründen wird z. B. mittels Setzen einer Marke im Schritt 106 verboten.
Nach Schritt 106 wird im Schritt 108 der Sollwert ggf auf den im Schritt 106 bestimmten Grenzwert begrenzt. Danach wird im Schritt 118 überprüft, ob die Bedingungen für eine der Anreicherungsfunktion vorliegen. Bezüglich der Voll­ lastanreicherung wird der Sollwert mit einem Schwellenwert verglichen, der bei Begrenzung nicht erreichbar ist. Bezüg­ lich der Bauteileschutzfunktion werden die Aktivierungsbe­ dingungen abgeprüft. Es findet keine Aktivierung statt, wenn die Bauteileschutzfunktion abgeschaltet ist. Wird eine An­ reicherung vorgenommen, so wird im Schritt 120 der Sollwert für die Gemischzusammensetzung λsoll in den fetten Bereich verschoben, während im Falle einer Nein-Antwort die Gemisch­ zusammensetzung nach Maßgabe des aktuellen Betriebszustand wie außerhalb des hohen Lastbereichs bestimmt wird und mager sein kann. Im Schritt 122 werden dann die einzustellenden Parameter der Brennkraftmaschine (Luft, Kraftstoff, Zündung) nach Maßgabe des ggf begrenzten Sollwertes DKsoll, des Soll­ wertes für die Abgaszusammensetzung, etc. gesteuert.
Ist der Econo-Modebetrieb gemäß Schritt 100 nicht einge­ schaltet, so wird im Schritt 110 überprüft, ob die Marke den Wert 1 aufweist. Ist dies der Fall, so bedeutet dies, dass der Fahrer den Econo-Modebetrieb gerade abgeschaltet hat. Eine sofortige Umschaltung findet wie oben erwähnt nicht statt. Es wird vielmehr im Schritt 112 überprüft, ob die Brennkraftmaschine gedrosselt betrieben wird, d. h. ob sich der Betriebszustand der Brennkraftmaschine außerhalb des Be­ reich hoher Lasten sich befindet. Ist dies nicht der Fall, so wird mit Schritt 106 fortgefahren. Wird die Brennkraftma­ schine gedrosselt betrieben, so wird gemäß Schritt 114 die Marke auf den Wert 0 gesetzt und daraufhin im Schritt 116, der auch bei einer Nein-Antwort im Schritt 110 eingeleitet wird, der Grenzwert auf seinen maximalen Wert (100%) ge­ setzt. Nach Schritt 116 folgt 108 wie oben.
Anstelle des Drosselklappenwinkels wird in einem anderen Ausführungsbeispiel ein anderer Vorgabewert der Motorsteue­ rung begrenzt, beispielsweise der Lastsollwert, der Momen­ tensollwert, ein Leistungssollwert, etc. Ferner ist in einem Ausführungsbeispiel vorgesehen, dass bei Berücksichtigung der gemessenen Abgastemperatur eine automatische Umschaltung vom begrenzten Betrieb in den unbegrenzten Betrieb durchge­ führt wird, wenn die Abgastemperatur einen vorgegebenen Grenzwert überschreitet.
Eine entsprechende Problematik ergibt sich auch im Fahrge­ schwindigkeitsreglerbetrieb. Dort wird bei Betätigen der Be­ schleunigungstaste oder bei Betätigen der Wiederaufnahmeta­ ste ohne Begrenzung der angeforderten Momente eine Voll­ lastanreicherung vorgenommen, wenn die angeforderten Momente einen vorgegebenen Grenzwert überschreiten. Auf diese Weise wird unter Umständen bereits bei geringen Steigungen oder bei größerer Beladung des Fahrzeugs die Anreicherung akti­ viert. Ein typischer Betriebszustand ist, wenn auf der Auto­ bahn eine Wunsch- bzw. Zielgeschwindigkeit von 130 oder 160 km/h ein­ gestellt ist und immer wieder wegen langsameren Fahrzeugeh abgebremst wird. Somit wird häufig bei Economy-Einstellung des Getriebes im höchsten Gang beschleunigt, was zu einem Überschreiten der Schwelle und somit zur Anreicherung führt. Dadurch stellt sich auch beim Fahren mit Fahrgeschwindig­ keitsregler ein erhöhter Verbrauch gegenüber dem Fahren ohne Fahrgeschwindigkeitsregler ein.
Bei Fahrzeugen mit Automatikgetrieben kann es außerdem zu sogenannten Pendelschaltungen kommen, d. h. ein mehrfaches Hin- und Herschalten, welche zusätzlichen Kraftstoff kosten.
Wie nachfolgend anhand eines bevorzugten Ausführungsbei­ spiels beschrieben, wird beim Fahrgeschwindigkeitsreglerbe­ trieb unter bestimmten Bedingungen die oben genannte Anrei­ cherung unterdrückt. Dies wird dadurch erreicht, dass ein Maximalwert für das vom Fahrgeschwindigkeitsregler vorgege­ bene Drehmoment bestimmt wird, welches kleiner ist als die Momentenwertbedingung, die die Anreicherung auslöst. Wird letzterer auf einen Wert von 110% gesetzt, wäre trotz des kleineren Begrenzungswerts für das Abschalten der Anreiche­ rung immer noch eine maximal mögliche Füllung (Vollgas, vollständige Öffnung der Drosselklappe) möglich, ohne dass eine Gemischanreicherung in diesem Betriebszustand stattfin­ det. Im bevorzugten Ausführungsbeispiel ist der Momenten­ grenzwert, der eine Aktivierung der Anreicherung verhindert, abhängig von der Motordrehzahl und/oder der Fahrzeugge­ schwindigkeit, wobei tendenziell der Grenzwert mit steigen­ der Motordrehzahl und steigender Geschwindigkeit ansteigt. Die Unterdrückung der Volllastanreicherung durch Vorgabe ei­ nes Momentenbegrenzungswertes erfolgt im bevorzugten Ausfüh­ rungsbeispiel nur dann, wenn bei Handschaltgetrieben der fünfte oder vierte Gang eingelegt ist bzw. auf der Basis von Drehzahl und Fahrgeschwindigkeit erkannt wurde, bei Automa­ tikgetrieben, wenn die Schaltstellung Economy eingenommen ist und/oder der höchste Gang eingestellt ist.
Ist die Abgastemperatur zu hoch, d. h. überschreitet sie ei­ nen vorgegebenen Schwellenwert, wird die Unterdrückung der Volllastanreicherung nicht durchgeführt, da dann eine Anfet­ tung aus Bauteileschutzgründen angefordert ist. Alternativ kann auch hier der Begrenzungswert abhängig von der Abgas­ temperatur vorgegeben werden.
Die Vorgabe eines kleineren Grenzwertes zur Unterdrückung der Volllastanreicherung stellt gleichzeitig eine einfache Maßnahme gegen die oben erwähnte Pendelschaltungen dar, die vor allem im Winterbetrieb unerwünscht sind.
Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der beschriebenen Vorge­ hensweise stellt das Flussdiagramm der Fig. 3 dar. Dieses skizziert ein Programm, welches im Mikrocomputer der Steuer­ einrichtung 12 abläuft. Das dargestellte Programm wird bei aktiviertem Fahrgeschwindigkeitsregler zu vorgegebenen Zeit­ punkten durchlaufen. Im ersten Schritt 200 wird das Vorgabe­ moment MRFGRi auf der Basis der Geschwindigkeitsabweichung nach Maßgabe der vorgegebenen Reglerstrategie bestimmt. Im darauffolgenden Schritt 202 wird der Vorgabewert MRFGR für das Drehmoment als kleinerer der im Schritt 200 ermittelten Vorgabewertes MRFGRi und eines maximalen Wertes MRFGRMAX ge­ bildet. Daraufhin wird im Schritt 204 überprüft, ob die Ab­ gastemperatur tab größer als ein Schwellenwert ist. Ist dies nicht der Fall, wird im Schritt 206 überprüft, ob die Eco­ nomyeinstellung vorgegeben ist. Ist dies nicht der Fall, wird im Schritt 208 abgefragt, ob der höchste Gang eingelegt ist. Ist dies auch nicht der Fall, so wird wie im Schritt 204 im Falle einer Ja-Antwort im Schritt 210 der zusätzliche Grenzwert MRFGRMXE auf den Maximalwert MAX gesetzt. Ist die Antwort im Schritt 206 oder im Schritt 208 ja, d. h. ist die Economystellung eingeschaltet oder ist ein höchster Gang eingelegt, so wird gemäß Schritt 212 der zusätzliche Maxi­ malwert MRFGRMXE nach Maßgabe eines Kennfeldes als Funktion der Motordrehzahl nmot und/oder der Fahrgeschwindigkeit v und/oder der Abgastemperatur gebildet. Nach Schritt 212 bzw. 210 wird im Schritt 214 der Vorgabewert MRFGRE für das Drehmoment als der kleinere der Werte MRFGR aus Schritt 202 und dem in Schritt 212 bzw. 210 bestimmten Maximalwert MRFGRMXE gebildet. Nach Schritt 214 wird im Schritt 216 der gebildete Sollmomentenwert MRFGRE mit dem vorgegebenen Schwellenwert für die Volllastanreicherung MRFGRVL vergli­ chen. Überschreitet der Anforderungswert den Schwellenwert, so wird gemäß Schritt 218 die Volllastanreicherung freigege­ ben, andernfalls gemäß Schritt 220 unterdrückt. Danach wird das Programm beendet und zum nächsten Zeitpunkt erneut durchlaufen.
Unter Anreicherung versteht sich vorstehend eine Verschie­ bung der Gemischzusammensetzung von dem im Normalbetrieb herrschenden Wert in Richtung eines fetteren Gemisches, wo­ bei nicht notwendigerweise eine fette Gemischzusammensetzung mit einem λ < 1 erreicht wird.
Die oben dargestellten Bedingungen und Abhängigkeiten werden in beliebiger Kombination im Fahrgeschwindigkeitsreglerbe­ trieb und außerhalb davon eingesetzt.
Die oben dargestellten Schritte 201 und 210 sind in einem anderen Ausführungsbeispiel nicht vorhanden. Hier bleibt der Fahrgeschwindigkeitsregler in dem economy-mode. Unabhängig davon wird der Bauteileschutz aktiviert, der dann das Ge­ misch anfettet oder die Füllung reduziert.

Claims (7)

1. Verfahren zum Betreiben einer Brennkraftmaschine, bei welcher im Bereich hoher Lasten und/oder aus Bauteileschutz­ gründen eine Anreicherung des Luft-/Kraftstoffgemisches im Sinne einer fetteren Gemisch­ zusammensetzung vorgenommen wird, wobei die Brennkraftma­ schine auf der Basis wenigstens eines Vorgabewertes betrie­ ben wird, dadurch gekennzeichnet, dass bei Vorliegen vorge­ gebener Bedingungen eine Begrenzung des Vorgabewertes statt­ findet, derart, dass keine Gemischanreicherung stattfindet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Bedingung der Schaltzustand eines vom Fahrer betätigbaren Schalters und/oder die Getriebestellung ist.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da­ durch gekennzeichnet, dass der Vorgabewert ein Solldrehmo­ mentenwert, ein Sollleistungswert, ein Solllastwert oder ein Solldrosselklappenstellungswert ist.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da­ durch gekennzeichnet, dass bei betätigtem Schaltelement ein Grenzwert vorgegeben wird, der den Vorgabewert begrenzt.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Begrenzungswert abhängig ist von Motordrehzahl, Meeres­ höhe, Fahrzeuggeschwindigkeit und/oder Abgastemperatur.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da­ durch gekennzeichnet, dass eine Anreicherung dann stattfin­ det, wenn die Abgastemperatur einen vorgegebenen Schwellen­ wert überschritten hat, und/oder wenn ein Vorgabewert zur Steuerung der Brennkraftmaschine einen vorgegebenen Grenz­ wert überschritten hat und/oder wenn eine Funktion zum Schutz von Bauteilen gegen Überhitzung aktiviert wird.
7. Vorrichtung zum Betreiben einer Brennkraftmaschine, mit einer Steuereinrichtung, welche wenigstens ein Ausgangs­ signal abgibt, mit dem ein bestimmtes Luft-/Kraftstoffverhältnis der Brennkraftmaschine zugeführt wird, wobei dieses Luft-/Kraftstoffverhältnis in Richtung eines fetteren Gemisches im Bereich hoher Lasten, insbeson­ dere der Volllast, und/oder aus Bauteileschutzgründen korri­ giert wird, wobei die Leistung der Brennkraftmaschine abhän­ gig von wenigstens einem Vorgabewert eingestellt wird, da­ durch gekennzeichnet, dass bei Auftreten wenigstens einer Bedingung eine Begrenzung dieses wenigstens einen Vorgabe­ wertes stattfindet, so dass keine Anreicherung des Gemisches erfolgt.
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