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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Betreiben
einer Brennkraftmaschine.
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Bei
der Steuerung von Brennkraftmaschinen wird in einigen Anwendungen
aus verschiedenen Gründen
im Bereich höherer
Lasten, insbesondere im Volllastbereich, das zugeführte Gemisch
angereichert, indem die Brennkraftmaschine in diesem Betriebszustand
mit einem fetteren Gemisch betrieben wird als außerhalb. Die Gründe für diese
Anreicherung sind die durch die fettere Gemischzusammensetzung zur
Verfügung
gestellte höhere
Leistung und/oder der Schutz von Bauteilen wie Katalysator und Abgaskrümmer, welche
bei einem Betrieb mit stöchiometrischem
oder magerem Gemisch infolge der ansteigenden Abgastemperatur geschädigt werden
könnten.
Im letzteren Fall wird ein Großteil
der zusätzlichen
Kraftstoffmenge zur Kühlung
der gefährdeten
Bauteile verbraucht. Die geschilderte Situation ist somit weder
bezüglich
Verbrauchsaspekten noch bezüglich
Abgasaspekten befriedigend.
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In
der
DE 31 17 945 A1 wird
vorgeschlagen, dass der Fahrer über
einen Schalter die Möglichkeit besitzt,
diese Anreiche rung im höheren
Lastbereich ab- bzw. einzuschalten. Realisiert wird dies durch entsprechende
Steuerung von Ventilen in einer Vergaseranordnung und/oder einer
Kraftstoffeinspritzanlage in Abhängigkeit
des Schalterzustandes. Eine solche Realisierung lässt sich
nicht ohne Weiteres auf modernere elektronische Motorsteuersysteme übertragen.
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Aus
der
DE 196 19 320
A1 ist ein elektronisches Motorsteuersystem bekannt, bei
welchem unter anderem abhängig
von der Betätigung
des Fahrpedals durch den Fahrer oder abhängig vom Ausgangssignal eines
Fahrgeschwindigkeitsreglers ein Solldrehmoment für die Brennkraftmaschine ermittelt wird,
welches zumindest in einen Solldrosselklappenwinkel umgesetzt wird,
durch welchen die Stellung der Drosselklappe und somit die Luftzufuhr
zur Brennkraftmaschine auf den vorgegebenen Wert im Sinne einer
Bereitstellung des vorgegebenen Drehmoments eingestellt wird.
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Aufgabe
der Erfindung ist es eine Brennkraftmaschine bezüglich Verbrauchs- und Abgasaspekten
zu verbessern.
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Die
Aufgabe wird mit den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen
der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Eine
vorteilhafte Anpassung des Abschaltung der Anreicherungsfunktion
in höheren
Lastbereichen an elektronische Motorsteuerungen wird durch Begrenzen
eines Vorgabewerts, in dessen Abhängigkeit die Brennkraftmaschine
gesteuert wird, erreicht.
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Besonders
vorteilhaft ist in diesem Zusammenhang, dass diese Begrenzung abhängig von
einem vom Fahrer betätigbaren
Schaltelement ohne große Änderungen
in die Steuerstruktur der Motorsteuerung realisierbar ist.
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Vorteilhaft
ist, dass durch die Begrenzung des Vorgabewertes für die Drosselklappenstellung oder
für das
Drehmoment eine Schädigung
von Bauteilen aufgrund von einer zu hohen Abgastemperatur wirksam
vermieden wird. Dadurch lassen sich die mit dem Abschalten der Kraftstoffanreicherung
verbundenen Vorteile hinsichtlich des Kraftstoffverbrauchs und/oder
der Abgaszusammensetzung erreichen, ohne eine Schädigung von
Bauteilen wie Katalysator oder Abgaskrümmer befürchten zu müssen.
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Besonders
vorteilhaft ist, wenn bei der Begrenzung eines solchen Vorgabewerts
die gegebenenfalls messtechnisch erfasste Abgastemperatur berücksichtigt
wird und die Begrenzung abhängig von
der Abgastemperatur ist, derart, dass die Leistung der Brennkraftmaschinen
nur soweit begrenzt ist wie aus Abgastemperaturgründen notwendig.
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Vorteilhaft
ist ferner, dass gleichzeitig mit der Begrenzung auch eine Blockierung
der Gemischanreicherung aus Bauteileschutzgründen stattfindet.
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Als
Schalter zur Abschaltung der Anreicherung wird in vorteilhafter
Weise die bei einer automatischen Getriebesteuerung bereits vorhandene Schaltmöglichkeit
des Fahrers zwischen Sport und Economy ausgewertet.
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Besonders
vorteilhaft ist, dass die Umschaltung auf den Betrieb mit Anreicherung,
d. h. auf den unbegrenzten Betrieb, immer und sofort mit entsprechender
Betätigung
des Schalters erfolgt, so dass in kritischen Situationen, beispielsweise
bei Überholmanövern oder
Bergfahrt, sofort mehr Leistung bereitgestellt werden kann. Die
Rückschaltung
auf den Economybetrieb, d. h. den begrenzten Betrieb, erfolgt erst
dann, wenn die Brennkraftmaschine gedrosselt arbeitet, d. h. außerhalb
des Bereichs höherer
Lasten arbeitet. Dadurch wird wirksam vermieden, dass ein plötzlicher
Leistungsverlust durch irrtümliche
oder unpassende Betätigung
des Schalters, z. B. bei Überholmanövern, zu
unerwünschten
Fahrsituationen führt.
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In
vorteilhafter Weise wird bei einer anderen Ausführung die Abgastemperatur derart
berücksichtigt,
dass die Begrenzung des Vorgabewertes aufgehoben wird und eine Anreicherung
des Gemisches aus Bauteileschutzgründen zugelassen wird, wenn die
Abgastemperatur vorgegebene Grenzwerte überschreitet.
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Besonders
vorteilhaft wird eine Begrenzung des Vorgabewertes zur Vermeidung
einer Anreicherung auch im Fahrgeschwindigkeitsregelbereich vorgenommen.
Vorteilhaft ist hier eine Begrenzung des Sollmoments des Fahrgeschwindigkeitsreglers
unterhalb des Wertes, der eine Anreicherung auslöst. Wird der letztgenannte
Wert auf einen größeren Wert gesetzt,
so kann auch in begrenztem Betriebszustand immer noch die maximal
mögliche
Füllung
gestellt werden, ohne dass eine Gemischanreicherung stattfindet.
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In
besonders vorteilhafter Weise ist der Grenzwert für den Vorgabewert
drehzahl- und/oder fahrgeschwindigkeitsabhängig.
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Besonders
vorteilhaft ist, wenn die Unterdrückung der Anreicherung bei
Betätigen
eines entsprechenden Schalters und/oder bei Einlegen des höchsten Ganges
stattfindet. Auf diese Weise wird eine erheblich wirtschaftlichere
Fahrweise insbesondere im Fahrgeschwindigkeitsregelmodus erreicht,
da eine Anreicherung z. B. bei geringen Steigungen oder bei größerer Beladung
wirksam vermieden wird.
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Weitere
Vorteile ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen bzw.
aus den abhängigen
Patentansprüchen.
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Die
Erfindung wird nachstehend anhand der in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsformen näher erläutert. 1 zeigt
dabei ein Übersichtsblockschaltbild
einer elektronischen Steuereinrichtung zum Betreiben einer Brennkraftmaschine.
In den 2 und 3 sind anhand von Flussdiagrammen
zwei Ausführungsbeispiele
zur Realisierung der Unterdrückung
der Anreicherung im höheren
Lastbereich dargestellt. Die Flussdiagramme skizzieren Programme,
die in der Rechnereinheit einer elektronischen Steuereinheit ablaufen.
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In 1 ist
eine Steuervorrichtung für
eine mehrzylindrige Brennkraftmaschine 10 dargestellt. Die
Steuervorrichtung umfaßt
eine elektronische Steuereinheit 12, welche aus wenigstens
einem Mikrocomputer 14, einer Eingabe- 16 und
einer Ausgabeeinheit 18 besteht. Eingabeeinheit 16,
Ausgabeeinheit 18 und Mikrocomputer 14 sind über ein
Kommunikationssystem 20 zum gegenseitigen Datenaustausch
miteinander verknüpft.
Der Eingabeeinheit 16 sind Eingangsleitungen zugeführt. Die
Leitung 22 stammt von einer Meßeinrichtung 32 zur
Erfassung der Pedalstellung, die Leitung 24 von einer Meßeinrichtung 34 zur
Erfassung der Motordrehzahl, die Leitung 28 von einer Meßeinrichtung 38 zur
Erfassung der Motorlast und die Leitung 30 von wenigstens
einem weiteren Steuersystem 40, wie einem Fahrgeschwindigkeitsregler,
einem Antriebsschlupfregler, einer Getriebesteuerung und/oder einer
Motorschleppmomentenregelung. Zur Erfassung der Motorlast sind je
nach Ausführungsbeispiel
Luftmassen-, Luftmengenmesser oder Drucksensoren vorgesehen. Neben
den dargestellten Betriebsgrößen erfaßt die Steuereinheit
weitere zur Motorsteuerung wesentliche Größen wie die Motortemperatur,
Fahrgeschwindigkeit, Meereshöhe,
Abgastemperatur, etc. Ferner wird ein Signal eines vom Fahrer betätigbaren
Schaltelements eingelesen, durch welches signalisiert wird, ob der
Fahrer einen wirtschaftlichen Betrieb wünscht oder nicht. Der Fahrgeschwindigkeitsregler
ist in einem Ausführungsbeispiel
in der Steuereinheit integriert, so dass zusätzlich noch Bedienelementesignal
zugeführt
werden.
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An
der Ausgabeeinheit 18 ist eine Ausgangsleitung 42 angeschlossen,
die auf eine elektrisch betätigbare
Drosselklappe 44, die im Luftansaugsystem 46 der
Brennkraftmaschine angeordnet ist, führt. Ferner sind Ausgangsleitungen 48, 50, 52, 54,
usw. dargestellt, welche mit Stelleinrichtungen zur Kraftstoffzumessung
in jeden Zylinder der Brennkraftmaschine 10 verbunden sind
bzw. zur Einstellung des Zündwinkels
in jedem Zylinder dienen.
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Im
Mikrocomputer 14 laufen Programme ab, welche ausgehend
von den Eingangsgrößen Ausgangsgrößen erzeugen,
die die Luftzufuhr, die Kraftstoffzufuhr, den Zündwinkel etc. der Brennkraftmaschine
einstellen. Auf der Basis der Fahrpedalstellung sowie gegebenenfalls
weiterer Betriebsgrößen wird
dabei Fahrerwunschsollmoment ermittelt. Ferner ist in einem Ausführungsbeispiel
ein Programm vorhanden, welches einen Fahrgeschwindigkeitsregler
darstellt. Dieser bildet in Abhängigkeit
der Differenz zwischen einer vom Fahrer vorgegebenen Sollgeschwindigkeit
und einer gemessenen Istgeschwindigkeit eine Ausgangsgröße, welche
ein Sollmomentenwert darstellt, der durch Steuerung der obengenannten
Parameter der Brennkraftmaschine einzustellen ist, um die Sollgeschwindigkeit
zu erreichen bzw. einzuhalten. Von diesen Sollmomentenwerten wird
in einem Ausführungsbeispiel
der größere Wert zur
weiteren Verarbeitung weitergeführt.
Der Sollmomentenwert wird dann unter Berücksichtigung von Betriebsgrößen wie
beispielsweise der Motordrehzahl in einen Solldrosselklappenwinkel
umgewandelt, welcher unter Berücksichtigung
des gemessenen Istdrosselklappenwinkels im Rahmen eines Stellungsregelkreises
in ein Ansteuersignal zur Betätigung
der elektrisch steuerbaren Drosselklappe umgewandelt wird. Die Ansteuerung
der Drosselklappe ist dabei abhängig
von der Abweichung des Solldrosselklappenwinkels vom gemessenen
Istwinkel. Neben der Umsetzung des Sollmomentenwertes in einen Solldrosselklappenwinkel
findet eine Umsetzung des Sollmomentenwertes in einen Sollwert für die Zündwinkeleinstellung
und/oder in einen Sollwert für die
Einstellung des Luft-/Kraftstoffgemisches
statt. Neben dieser Grundfunktion sind Zusatzfunktionen vorhanden,
z. B. eine Gemischanreicherung im Betriebszustand höherer Lasten
(im folgenden Vollastzustand genannt). Der Volllastbetriebszustand
wird dabei anhand des vom Fahrer oder gegebenenfalls vom Fahrgeschwindigkeitsregler
abgeleiteten Fahrerwunsches bestimmt, wenn der Vorgabewert einen vorgegebenen,
den Bereich höherer
Lasten vom übrigen
Betriebsbereich der Brennkraftmaschine abgrenzenden Schwellenwert überschreitet.
In diesem Fall wird beispielsweise durch entsprechende Vorgabe eines
Sollgemischzusammensetzungswertes, durch entsprechende Korrektur
der eingespritzten Kraftstoffmasse oder der zugeführten Luftmasse
ein fetteres Luft-/Kraftstoffgemisch
erzeugt. Dadurch ergibt sich ein höheres Drehmoment und somit
eine erhöhte
Leistungsabgabe der Brennkraftmaschine. Entsprechendes gilt bei
Aktivierung einer Bauteileschutzfunktion. Auch diese wird im höheren Lastbereich
oder bei längeren
Eingriffen mit spätem
Zündwinkel
aktiviert und führt
zu einem fetteren Gemisch.
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Die
beschriebenen Funktionen zur Gemischanreicherung haben in erster
Linie den Nachteil eines erhöhten
Kraftstoffverbrauchs. Daher ist vorgesehen, dass der Fahrer mittels
eines Schaltsignals die Anreicherung abschalten kann. Um zu verhindern,
dass Bauteile wie Katalysatoren und/oder Abgaskrümmer beim Betrieb mit hohen
Lasten überhitzt werden,
muss die Leistung des Fahrzeugs begrenzt werden. Dann kann das Fahrzeug
in jedem Betriebsbereich mit stöchiometrischem
oder magerem Gemisch gefahren werden. Durch einen Schalter bei spielsweise
an der Kulisse des Automatikwählhebels erzeugt
der Fahrer das Schaltsignal, welches die Anreicherung ausschaltet
bzw. wieder einschaltet. Dadurch kann bei Bedarf, z. B. auf Autobahnen
oder bei Überholmanövern, die
volle Leistung des Motors freigegeben werden.
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In
einem anderen Beispiel wird die Anreicherung durch Erreichen des
Kickdown-Punkts
oder eines spürbar
schwergängigen
Pedalbereichs kurz vor dem Kickdown-Schalter eingeschaltet. Letzteres
wird durch eine zusätzliche
Feder vor dem Anschlag realisiert. Zusätzliche Schalter werden so
vermieden. Gegebenenfalls leuchtet beim Einschalten der Anreicherung
eine Lampe für
die Anfettung im Kombiinstrument.
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Eine
bevorzugte Realisierung ist eine vorgegebene, ggf. drehzahl- und/oder
meereshöhenabhängige Begrenzung
der Stellung der Drosselklappe oder des Drehmoments in Verbindung
mit einem Abschalten der Bauteileschutzfunktion. Der Begrenzungswert
steigt dabei mit der Drehzahl und/oder der Meereshöhe an. Abhängig von
der Stellung eines entsprechenden Schalters, beispielsweise an der
Kulisse des Getriebewählhebels,
dessen Signal vom Getriebesteuergerät an das Motorsteuergerät übergeben
wird, wird die Anreicherungsfunktionen zu- oder abgeschaltet. Im bevorzugten Ausführungsbeispiel
wird als Standardmodus der Modus vorgesehen, bei dem die Anreicherungsfunktion
wirkungslos ist und die Drosselklappenstellung bzw. das Drehmoment
begrenzt ist. Die Umschaltung auf den unbegrenzten Modus erfolgt
immer und sofort bei Betätigen
des Schalters, um in kritischen Situationen (Überholmanöver, Bergfahrt, etc.) sofort
mehr Leistung bereitzustellen. Die Rückschaltung in den begrenzten
Modus erfolgt erst dann, wenn der Motor gedrosselt betrieben wird,
d. h. wenn der Bereich höherer
Lasten verlassen ist. Dadurch werden unerwünschte Fahrsituationen durch
plötzlichen
Leistungsverlust bei Betätigung
des Schalters verhindert.
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In
einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist
der Begrenzungswert der Drosselklappenstellung bzw. des Drehmoments
abhängig
von der Abgastemperatur, die in einigen Fahrzeugen gemessen wird. Dadurch
kann die Begrenzung so gesteuert werden, dass sie die Leistung des
Motors nur soweit reduziert, wie es die Abgastemperatur notwendig
macht. Ein Bauteileschutz ist daher in gewisser Weise auch im begrenzten
Modus möglich.
Dies bedeutet, dass der Begrenzungswert für die Drosselklappenstellung um
so kleiner ist, je höher
die Abgastemperatur ist.
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Eine
Realisierung dieser Vorgehensweise ist in 2 anhand
eines Flussdiagramms dargestellt. Dieses skizziert ein im Mikrocomputer
der Steuereinheit 12 ablaufendes Programm. Nach Start des
Programms, welches zu vorgegebenen Zeitpunkten durchlaufen wird,
wird im ersten Schritt 100 anhand des Schaltzustandssignals überprüft, ob der
Fahrer den begrenzten Betrieb (Econo-Mode) eingeschaltet hat oder
nicht. Hat er ihn eingeschaltet, wird im Schritt 102 eine
Marke auf den Wert 1 gesetzt. Im darauffolgenden Schritt 106 wird
dann aus einem Kennfeld der Maximalwert für den Drosselklappenstellungssollwert
DKMAX als Funktion der Motordrehzahl nmot, der Meereshöhe fho und
gegebenenfalls der Abgastemperatur tab bestimmt. Entsprechend wird
vorgegangen, wenn ein Drehmomentensollwert begrenzt werden soll.
Die Aktivierung der Anreicherung aus Bauteileschutzgründen wird
z. B. mittels Setzen einer Marke im Schritt 106 verboten.
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Nach
Schritt 106 wird im Schritt 108 der Sollwert ggf
auf den im Schritt 106 bestimmten Grenzwert begrenzt. Danach
wird im Schritt 118 überprüft, ob die
Bedingungen für
eine der Anreicherungsfunktion vorliegen. Bezüglich der Vollastanreicherung wird
der Sollwert mit einem Schwellenwert verglichen, der bei Begrenzung
nicht erreichbar ist. Bezüg lich
der Bauteileschutzfunktion werden die Aktivierungsbedingungen abgeprüft. Es findet
keine Aktivierung statt, wenn die Bauteileschutzfunktion abgeschaltet
ist. Wird eine Anreicherung vorgenommen, so wird im Schritt 120 der
Sollwert für
die Gemischzusammensetzung λsoll
in den fetten Bereich verschoben, während im Falle einer Nein-Antwort
die Gemischzusammensetzung nach Maßgabe des aktuellen Betriebszustand
wie außerhalb
des hohen Lastbereichs bestimmt wird und mager sein kann. Im Schritt 122 werden
dann die einzustellenden Parameter der Brennkraftmaschine (Luft,
Kraftstoff, Zündung)
nach Maßgabe
des ggf begrenzten Sollwertes DKsoll, des Sollwertes für die Abgaszusammensetzung,
etc. gesteuert.
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Ist
der Econo-Modebetrieb gemäß Schritt 100 nicht
eingeschaltet, so wird im Schritt 110 überprüft, ob die Marke den Wert 1
aufweist. Ist dies der Fall, so bedeutet dies, dass der Fahrer den
Econo-Modebetrieb gerade abgeschaltet hat. Eine sofortige Umschaltung
findet wie oben erwähnt
nicht statt. Es wird vielmehr im Schritt 112 überprüft, ob die Brennkraftmaschine
gedrosselt betrieben wird, d. h. ob sich der Betriebszustand der
Brennkraftmaschine außerhalb
des Bereich hoher Lasten sich befindet. Ist dies nicht der Fall,
so wird mit Schritt 106 fortgefahren. Wird die Brennkraftmaschine
gedrosselt betrieben, so wird gemäß Schritt 114 die
Marke auf den Wert 0 gesetzt und daraufhin im Schritt 116,
der auch bei einer Nein-Antwort im Schritt 110 eingeleitet
wird, der Grenzwert auf seinen maximalen Wert (100%) gesetzt. Nach
Schritt 116 folgt 108 wie oben.
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Anstelle
des Drosselklappenwinkels wird in einem anderen Ausführungsbeispiel
ein anderer Vorgabewert der Motorsteuerung begrenzt, beispielsweise
der Lastsollwert, der Momentensollwert, ein Leistungssollwert, etc.
Ferner ist in einem Ausführungsbeispiel
vorgesehen, dass bei Berücksichtigung
der gemessenen Abgastemperatur eine automatische Umschaltung vom
begrenzten Betrieb in den unbegrenzten Betrieb durchgeführt wird,
wenn die Abgastemperatur einen vorgegebenen Grenzwert überschreitet.
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Eine
entsprechende Problematik ergibt sich auch im Fahrgeschwindigkeitsreglerbetrieb.
Dort wird bei Betätigen
der Beschleunigungstaste oder bei Betätigen der Wiederaufnahmetaste
ohne Begrenzung der angeforderten Momente eine Volllastanreicherung
vorgenommen, wenn die angeforderten Momente einen vorgegebenen Grenzwert überschreiten.
Auf diese Weise wird unter Umständen
bereits bei geringen Steigungen oder bei größerer Beladung des Fahrzeugs
die Anreicherung aktiviert. Ein typischer Betriebszustand ist, wenn
auf der Autobahn eine Wunsch-/bzw. Zielgeschwindigkeit von 130 oder 160
km/h eingestellt ist und immer wieder wegen langsameren Fahrzeugen
abgebremst wird. Somit wird häufig
bei Economy-Einstellung des Getriebes im höchsten Gang beschleunigt, was
zu einem Überschreiten
der Schwelle und somit zur Anreicherung führt. Dadurch stellt sich auch
beim Fahren mit Fahrgeschwindigkeitsregler ein erhöhter Verbrauch
gegenüber
dem Fahren ohne Fahrgeschwindigkeitsregler ein.
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Bei
Fahrzeugen mit Automatikgetrieben kann es außerdem zu sogenannten Pendelschaltungen
kommen, d. h. ein mehrfaches Hin- und Herschalten, welche zusätzlichen
Kraftstoff kosten.
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Wie
nachfolgend anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels beschrieben,
wird beim Fahrgeschwindigkeitsreglerbetrieb unter bestimmten Bedingungen
die oben genannte Anreicherung unterdrückt. Dies wird dadurch erreicht,
dass ein Maximalwert für
das vom Fahrgeschwindigkeitsregler vorgegebene Drehmoment bestimmt
wird, welches kleiner ist als die Momentenwertbedingung, die die
Anreicherung auslöst.
Wird letzterer auf einen Wert von 110% gesetzt, wäre trotz
des kleineren Begrenzungswert für
das Abschalten der Anreicherung immer noch eine maximal mögliche Füllung (Vollgas,
vollständige Öffnung der
Drosselklappe) möglich,
ohne dass eine Gemischanreicherung in diesem Betriebszustand stattfindet.
Im bevorzugten Ausführungsbeispiel
ist der Momentengrenzwert, der eine Aktivierung der Anreicherung
verhindert, abhängig
von der Motordrehzahl und/oder der Fahrzeuggeschwindigkeit, wobei
tendenziell der Grenzwert mit steigender Motordrehzahl und steigender
Geschwindigkeit ansteigt. Die Unterdrückung der Volllastanreicherung durch
Vorgabe eines Momentenbegrenzungswertes erfolgt im bevorzugten Ausführungsbeispiel
nur dann, wenn bei Handschaltgetrieben der fünfte oder vierte Gang eingelegt
ist bzw. auf der Basis von Drehzahl und Fahrgeschwindigkeit erkannt
wurde, bei Automatikgetrieben, wenn die Schaltstellung Economy eingenommen
ist und/oder der höchste
Gang eingestellt ist.
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Ist
die Abgastemperatur zu hoch, d. h. überschreitet sie einen vorgegebenen
Schwellenwert, wird die Unterdrückung
der Volllastanreicherung nicht durchgeführt, da dann eine Anfettung
aus Bauteileschutzgründen
angefordert ist. Alternativ kann auch hier der Begrenzungswert abhängig von
der Abgastemperatur vorgegeben werden.
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Die
Vorgabe eines kleineren Grenzwertes zur Unterdrückung der Volllastanreicherung
stellt gleichzeitig eine einfache Maßnahme gegen die oben erwähnte Pendelschaltungen
dar, die vor allem im Winterbetrieb unerwünscht sind.
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Ein
bevorzugtes Ausführungsbeispiel
der beschriebenen Vorgehensweise stellt das Flussdiagramm der 3 dar.
Dieses skizziert ein Programm, welches im Mikrocomputer der Steuereinrichtung 12 abläuft. Das
dargestellte Programm wird bei aktiviertem Fahrgeschwindigkeitsregler
zu vorgegebenen Zeitpunkten durchlaufen. Im ersten Schritt 200 wird das
Vorgabe moment MRFGRi auf der Basis der Geschwindigkeitsabweichung
nach Maßgabe
der vorgegebenen Reglerstrategie bestimmt. Im darauffolgenden Schritt 202 wird
der Vorgabewert MRFGR für das
Drehmoment als kleinerer der im Schritt 200 ermittelten
Vorgabewertes MRFGRi und eines maximalen Wertes MRFGRMAX gebildet.
Daraufhin wird im Schritt 204 überprüft, ob die Abgastemperatur
tab größer als
ein Schwellenwert ist. Ist dies nicht der Fall, wird im Schritt 206 überprüft, ob die
Economyeinstellung vorgegeben ist. Ist dies nicht der Fall, wird im
Schritt 208 abgefragt, ob der höchste Gang eingelegt ist. Ist
dies auch nicht der Fall, so wird wie im Schritt 204 im
Falle einer Ja-Antwort im Schritt 210 der zusätzliche
Grenzwert MRFGRMXE auf den Maximalwert MAX gesetzt. Ist die Antwort
im Schritt 206 oder im Schritt 208 ja, d. h. ist
die Economystellung eingeschaltet oder ist ein höchster Gang eingelegt, so wird
gemäß Schritt 212 der
zusätzliche
Maximalwert MRFGRMXE nach Maßgabe
eines Kennfeldes als Funktion der Motordrehzahl nmot und/oder der Fahrgeschwindigkeit
v und/oder der Abgastemperatur gebildet. Nach Schritt 212 bzw. 210 wird
im Schritt 214 der Vorgabewert MRFGRE für das Drehmoment als der kleinere
der Werte MRFGR aus Schritt 202 und dem in Schritt 212 bzw. 210 bestimmten
Maximalwert MRFGRMXE gebildet. Nach Schritt 214 wird im
Schritt 216 der gebildete Sollmomentenwert MRFGRE mit dem
vorgegebenen Schwellenwert für
die Volllastanreicherung MRFGRVL verglichen. Überschreitet der Anforderungswert
den Schwellenwert, so wird gemäß Schritt 218 die
Volllastanreicherung freigegeben, andernfalls gemäß Schritt 220 unterdrückt. Danach
wird das Programm beendet und zum nächsten Zeitpunkt erneut durchlaufen.
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Unter
Anreicherung versteht sich vorstehend eine Verschiebung der Gemischzusammensetzung von
dem im Normalbetrieb herrschenden Wert in Richtung eines fetteren
Gemisches, wo bei nicht notwendigerweise eine fette Gemischzusammensetzung
mit einem λ < 1 erreicht wird.
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Die
oben dargestellten Bedingungen und Abhängigkeiten werden in beliebiger
Kombination im Fahrgeschwindigkeitsreglerbetrieb und außerhalb davon
eingesetzt.
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Die
oben dargestellten Schritte 201 und 210 sind in
einem anderen Ausführungsbeispiel
nicht vorhanden. Hier bleibt der Fahrgeschwindigkeitsregler in dem
economy-mode. Unabhängig
davon wird der Bauteileschutz aktiviert, der dann das Gemisch anfettet
oder die Füllung
reduziert.