DE10011244C2 - Auftragsgerät mit einer Auftragsmine - Google Patents
Auftragsgerät mit einer AuftragsmineInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Auftragsgerät gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Aus der DE 44 45 231 A1 ist ein Auftragsgerät bzw. ein Verfahren zu seiner
Herstellung bekannt, wobei die Minenhülse an ihrem rück- bzw. innenseitigen
Endabschnitt mit einem umlaufenden keilförmigen Bund, einem daran angrenzenden
Schraubabschnitt und einem an den Schraubabschnitt anschließenden Abdichtabschnitt
ausgebildet ist. Die Realisierung einer solchen Minenhülse bedingt einen nicht zu
vernachlässigenden Aufwand. Außerdem haftet bei diesem bekannten Auftragsgerät die
Minenmasse in der Minenhülse nur an deren vorderseitigem Endabschnitt. Die
Auftragsmine selbst steht mit ihrer zu verbrauchenden Länge aus der Minenhülse frei
vor. Bei einer flüchtige Bestandteile beinhaltenden Auftragsmine ist eine Verflüchtigung
dieser Bestandteile nicht vermeidbar. Deshalb ist es notwendig, die Minenhülse an ihrem
rückseitigen Endabschnitt dicht zu verschließen. Auch das bedingt einen nicht zu
vernachlässigenden Aufwand. Bei diesem bekannten Auftragsgerät bildet die
Minenhülse also für die Auftragsmine nur ein Vorschub- und Rückstellorgan, um die
Auftragsmine aus dem Gehäusevorderteil des Auftragsgerätes heraus vorverstellen und
die Auftragsmine nach der Benutzung des Auftragsgerätes wieder in das
Gehäusevorderteil zurück verstellen zu können.
Ein Auftragsgerät der eingangs genannten Art ist aus der EP 0 585 719 A1 bekannt. Die
Mine dieses bekannten Auftragsgerätes besteht aus einer streichfähigen Masse, die in
einem Minenrohr vorgesehen ist. Das Minenrohr ist in bezug auf ein Gehäusevorderteil
begrenzt axial beweglich. Zwischen dem Minenrohr und dem Gehäusevorderteil ist ein
erstes Federelement vorgesehen. Das Vorderteil weist an seinem einem Griffteil
zugewandten Endabschnitt einen Kupplungsabschnitt auf, der mit einem an einem
Mutterelement vorgesehenen Steckabschnitt verdrehfest verbindbar bzw. verbunden ist.
Das im Griffteil vorgesehene Mutterelement weist radial elastisch federnde
Gewindeklauen auf, die mittels des Kupplungsabschnittes des Gehäusevorderteils mit
einer Gewindespindel in Eingriff bringbar sind. Die Schraubspindel der Minen-
Antriebseinrichtung ist dort einfach als Gewindespindel mit einem kreisförmigen
Querschnitt ausgebildet.
Die DE 87 03 023 U1 offenbart eine Auftragseinrichtung mit einer Mine, die mittels
einer Schubstange eines Spindelantriebes aus einem hülsenartigen Gehäuse heraus
bewegbar ist. Die Mine ist an einem im Gehäuse längs geführten Halteteil festlegbar.
Die Schubstange liegt an dem Halteteil an. Eine Schraubenfeder stützt sich einerseits im
Inneren des Gehäuses und andererseits am Halteteil ab, um dieses gegen die
Schubstange zu drücken.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Auftragsgerät der eingangs genannten Art
zu schaffen, das einfach ausgebildet ist und bei dem die Auftragsmine von der
Minenhülse bis auf einen kurzen aus der Minenhülse herausstehenden Auftragsabschnitt
von der Minenhülse umschlossen ist, so daß auch bei einer flüchtige Bestandteile
beinhaltenden Auftragsmine eine ungewünschte Verflüchtigung der Bestandteile
vermieden wird, wobei es möglich ist, die Auftragsmine wunschgemäß aus dem
Gehäusevorderteil vor zu bewegen und nach Gebrauch des Auftragsgerätes auch wieder
in das Gehäusevorderteil zurück zu bewegen.
Diese Aufgabe wird bei einem Auftragsgerät der eingangs genannten Art
erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruches 1, durch die Merkmale des
Anspruches 9 oder durch die Merkmale des Anspruches 10 gelöst. Bevorzugte Aus-
bzw. Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Auftragsgerätes sind in den
Unteransprüchen gekennzeichnet.
Die Antriebseinrichtung des erfindungsgemäßen Auftragsgerätes weist eine
Schraubspindel auf, die mit Abflachungen mit einem regelmäßig mehreckigen
Querschnitt und mit an ihren Längskanten vorgesehenen Gewindekämmen ausgebildet
ist. Die Verdrehsicherung weist mindestens ein Backenelement auf, das vom
Gehäusevorderteil rückseitig einstückig axial wegsteht und das an einer zugehörigen
Längs-Abflachung der Schraubspindel anliegt. Die Ausbildung der Schraubspindel mit
Abflachungen zur Realisierung eines regelmäßig mehreckigen Querschnitt der
Schraubspindel mit an den Längskanten der Schraubspindel ausgebildeten
Gewindekämmen weist den Vorteil auf, daß sie einfach und preisgünstig herstellbar
sind, wobei auch die Verdrehsicherung mit dem mindestens einen Backenelement, das
vom Gehäusevorderteil rückseitig axial einstückig wegsteht, einfach und preisgünstig
realisierbar ist. Auch das Schraubverhalten zwischen der Schraubspindel und dem
Mutterelement ist optimal.
Bevorzugt ist hierbei, wenn die Verdrehsicherung ein Paar sich diametral
gegenüberliegende Backenelemente aufweist. Die mit Abflachungen ausgebildete
Schraubspindel kann einen quadratischen Querschnitt besitzen, wobei die sich diametral
gegenüberliegenden Backenelemente an sich diametral gegenüberliegenden Längs-
Abflachungen der Schraubspindel eng d. h. formschlüssig anliegen, um die
Verdrehsicherung der Schraubspindel relativ zum Gehäusevorderteil zu bewirken und zu
gewährleisten.
Erfindungsgemäß kann das Gehäusevorderteil mit einem Gehäuseschaft drehbeweglich
verbunden sein, an dem das weiter oben erwähnte Mutterelement axial unbeweglich
und gegen Verdrehung gesichert angeordnet ist, durch das die Schraubspindel
durchgeschraubt ist. Das Mutterelement kann hierbei aus einem Kunststoffmaterial
bestehen und zwei miteinander mittels eines Filmscharnieres integral verbundene
Mutterteile aufweisen. Die beiden Mutterteile können miteinander zum Mutterelement
verrastbar sein. Die Ausbildung eines solchen Mutterelementes mit zwei miteinander
mittels eines Filmscharnieres integral schwenkbeweglich verbundenen Mutterteilen
weist den erheblichen Vorteil auf, daß es nicht erforderlich ist, beim Zusammenbau des
Komponenten des erfindungsgemäßen Auftragsgerätes die Schraubspindel durch das
Mutterelement durchschrauben zu müssen, vielmehr kann das Mutterelement mit um
das Filmscharnier aufgeklappten Mutterteilen an der axial richtigen Stelle der
Schraubspindel um diese herum geklappt werden. Die beiden Mutterteile werden dann
miteinander zum Mutterelement verrastet. Ein derartiges Mutterelement ist also einfach
und sehr zeitsparend mit der Schraubspindel an der axial richtigen Stelle der
Schraubspindel kombinierbar. Das wirkt sich über die reduzierten Montagekosten auf die
Herstellungskosten des Auftragsgerätes vorteilhaft aus. Auch die Herstellung eines
solchen Mutterelementes ist in einem relativ einfachen Spietzgießwerkzeug einfach und
hochproduktiv möglich, weil ein Schraubdorn zur Ausbildung des Innengewindes des
Mutterelementes nicht erforderlich ist.
Bei der Auftragsmine handelt es sich vorzugsweise um eine gegossene Auftragsmine. Es
ist jedoch auch möglich, daß es sich um eine in die Minenhülse eingeschobene
Auftragsmine handelt. Die Mine füllt die Minenhülse im Original-Herstellungszustand bis
zu ihrem rückseitigen Endabschnitt aus, so daß die Minenmasse durch die Minenhülse
gut geschützt ist. Bei einer flüchtige Bestandteile enthaltenden Auftragsmine werden die
flüchtigen Bestandteile an einer Verflüchtigung durch die Minenhülse zuverlässig
gehindert. Auch bei der Herstellung der Auftragsmine und ihrer Manipulation während
der Herstellung des Auftragsgerätes ergeben sich wesentliche Vorteile, weil die
Handhabung einfach ist.
Bei der in der Minenhülse haftenden, vorzugsweise eingegossenen Auftragsmine kann
es sich um einen weiche, um eine halbharte oder um eine harte Auftragsmine handeln.
Die Minenhülse des erfindungsgemäßen Auftragsgerätes ist einfach röhrchenförmig
ausgebildet, so daß sie relativ einfach und preisgünstig zur Verfügung steht. Die
Minenhülse kann aus einem Metall oder aus Kunststoff bestehen.
Bei dem erfindungsgemäßen Auftragsgerät steht aus der Minenhülse nur ein relativ
kurzer Auftragsabschnitt vorderseitig vor. Dieser Auftragsabschnitt kann bspw. beim
Gießen des Minenmaterials der Auftragsmine in die Minenhülse direkt und unmittelbar
mit der gewünschten Auftragskontur gestaltet werde.
Die Vorschubbewegung der Auftragsmine bzw. des aus der Minenhülse vorstehenden
Auftragsabschnittes der Auftragsmine erfolgt bei dem erfindungsgemäßen Auftragsgerät
mit Hilfe der Antriebseinrichtung in der Weise, daß mit Hilfe des Kolbens der
Antriebseinrichtung zuerst eine Vorschubbewegung der Minenhülse mit der daran
haftenden Auftragsmine erfolgt, bis die Minenhülse an dem Anschlag in der
Nachbarschaft der Gehäuseöffnung des Gehäusevorderteiles ansteht. Bei einer weiteren
Vorstell-Betätigung der Antriebseinrichtung bewirkt der Kolben der Antriebseinrichtung
dann nur mehr eine Vorstellbewegung der Auftragsmine bei feststehender Minenhülse.
Bei einer Rückstell-Betätigung der Antriebseinrichtung nach Gebrauch des
Auftragsgerätes wird die Minenhülse mit der in ihr haftenden Auftragsmine wieder in
das Gehäusevorderteil des Auftragsgerätes hinein zurück gestellt.
Wie bereits erwähnt worden ist, ist bei dem erfindungsgemäßen Auftragsgerät die
Minenhülse einfach röhrchenförmig ausgebildet, d. h. ein umlaufender Keilabschnitt, ein
an den umlaufenden Keilabschnitt angrenzender Schraubabschnitt und ein an den
Schraubabschnitt anschließender Abdichtabschnitt sind entbehrlich. Die Minenhülse des
erfindungsgemäßen Auftragsgerätes ist an ihren beiden voneinander entfernten Enden
einfach gerade abgeschnitten und im übrigen röhrchenförmig außen und innen mit einer
glatten Oberfläche ausgebildet.
Erfindungsgemäß kann das die Minenhülse mit der Auftragsmine beinhaltende
Gehäusevorderteil einstückig ausgebildet sein. Eine solche einstückige Ausbildung
kommt insbesondere bei einem Einweg-Auftragsgerät zur Anwendung. Um das
erfindungsgemäße Auftragsgerät wiederholt mit einer in eine Minenhülse eingegossenen
Auftragsmine benutzen zu können, d. h. um ein Mehrweg-Auftragsgerät zu realisieren,
ist es zweckmäßig, wenn das die Minenhülse mit der Auftragsmine beinhaltende
Gehäusevorderteil ein Spitzenteil und damit lösbar verbundenes Hauptteil aufweist. Bei
einer solchen Ausbildung der zuletzt genannten Art verbleibt das Hauptteil mit dem
Gehäuseschaft drehbeweglich verbunden. Das Spitzenteil kann vom Hauptteil entfernt
werden, um im Auftragsgerät eine ungebrauchte neue in eine Minenhülse eingegossene
Auftragsmine vorzusehen. Die lösbare Verbindung zwischen dem Spitzenteil und dem
Hauptteil des Gehäusevorderteiles kann als Schraubverbindung oder als Schnapp-
Rastverbindung gestaltet sein.
Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe kann erfindungsgemäß auch dadurch
gelöst werden, daß der an der Vorderseite der Schraubspindel vorgesehene Kolben eine
Kolbenscheibe mit einem federnden Klemmrand aufweisen. Der federnde Klemmrand
wird bei der Rückstell-Betätigung des Kolbens der Schraubspindel der
Antriebseinrichtung des Auftragsgerätes wirksam. Die der Erfindung zugrunde liegende
Aufgabe kann auch dadurch gelöst werden, daß der an der Vorderseite der
Schraubspindel vorgesehene Kolben zwei voneinander axial beabstandete und
miteinander exzentrisch verbundene Klemmscheiben aufweist, die gegen die Längsachse
der Schraubspindel und die gegeneinander bei der Vorstell- und bei der Rückstell-
Betätigung der Antriebseinrichtung jeweils klemmend geneigt sind, wobei ihre
gemeinsame gedachte Schnittlinie zur Längsachse der Schraubspindel senkrecht
orientiert ist. Bei der Vorstell-Betätigung ist die entsprechende Klemmscheibe nur so
lange klemmend wirksam, bis die Minenhülse an dem in der Nachbarschaft der
Gehäuseöffnung im Inneren des Gehäusevorderteiles ausgebildeten Anschlag anliegt. Bei
der Rückstell-Betätigung der Antriebseinrichtung ist die entsprechende andere
Klemmscheibe vom Beginn der Rückstell-Betätigung bis zu deren Beendigung wirksam.
Ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Auftragsgerätes ist in der Zeichnung
dargestellt und wird nachfolgend beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch das Auftragsgerät,
Fig. 2 einen Längsschnitt durch das Gehäusevorderteil des Auftragsgerätes gemäß Fig. 1,
Fig. 3 einen Längsschnitt durch die Minenhülse mit der in der Minenhülse haftenden
Auftragsmine,
Fig. 4 eine Kombination der Minenhülse mit der in der Minenhülse haftenden,
vorzugsweise eingegossenen Auftragsmine mit einer Schraubspindel,
Fig. 5 die Kombination d. h. den Zusammenbau der Minenhülse mit eingegossener
Auftragsmine und der Schraubspindel gemäß Fig. 4 mit dem Gehäusevorderteil gemäß
Fig. 2,
Fig. 6 das Mutterelement für die Schraubspindel im auseinandergeklappten
Originalzustand,
Fig. 7 einen Längsschnitt durch den Gehäuseschaft des Auftragsgerätes gemäß Fig. 1,
Fig. 8 eine Längsschnittdarstellung der Schutzkappe des Auftragsgerätes gemäß Fig. 1,
Fig. 9 in einem größeren Maßstab die Kombination der Minenhülse mit eingegossener
Auftragsmine und Schraubspindel - ähnlich wie in Fig. 4 -, wobei der Kolben der
Schraubspindel zwei Klemmscheiben aufweist,
Fig. 10 das Detail X aus Fig. 9 zur weiteren Verdeutlichung der beiden miteinander
exzentrisch verbundenen Klemmscheiben des Kolbens der Schraubspindel,
Fig. 11 eine der Fig. 9 ähnliche Darstellung, wobei der Kolben der Schraubspindel eine
Kolbenscheibe mit federndem Klemmrand aufweist,
Fig. 12 das Detail XII in Fig. 11 in einem weiter vergrößerten Maßstab,
Fig. 13 eine räumliche Darstellung des Mutterelementes der Antriebseinrichtung gemäß
Fig. 6 in einem vergrößerten Maßstab im aufgeklappten Originalzustand,
Fig. 14 das Mutterelement gemäß Fig. 13 in einer Zwischenstellung zwischen dem in
Fig. 13 gezeichneten aufgeklappten Originalzustand und dem das fertige Mutterelement
bildenden zusammengeklappten Zustand,
Fig. 15 das Auftragsgerät ohne die Schutzkappe während des Zusammenbaus, d. h.
während des Anbringens des Gehäuseschaftes am Gehäusevorderteil,
Fig. 16 einen Schnitt durch die Schraubspindel entlang der Schnittlinie XVI-XVI in Fig. 9,
Fig. 17 einen Schnitt entlang der Schnittlinie XVII-XVII in Fig. 15 durch den
Gehäuseschaft, das Mutterelement und die Schraubspindel,
Fig. 18 einen Schnitt entlang der Schnittlinie XVIII-XVIII in Fig. 15, und
Fig. 19 einen Schnitt entlang der Schnittlinie XIX-XIX in Fig. 15.
Fig. 1 zeigt längsgeschnitten eine Ausbildung des Auftragsgerätes 10. Das
Auftragsgerät 10 weist ein Gehäusevorderteil 12 und einen Gehäuseschaft 14 auf, der
mit dem Gehäusevorderteil 12 verdrehbar und axial unbeweglich vorgesehen ist. Im
Gehäusevorderteil 12 ist eine Auftragsmine 16 vorgesehen, die in eine Minenhülse 18
eingeschoben oder vorzugsweise eingegossen ist. Die Auftragsmine 16 steht mit einem
kurzen Auftragsabschnitt 20 aus der einfach röhrchenförmig ausgebildeten Minenhülse
18 vor. Die Auftragsmine 16 ist mit Hilfe einer Antriebseinrichtung 22 aus dem
Gehäusevorderteile 12 des Auftragsgerätes 10 heraus vor verstellbar und in das
Gehäusevorderteil 12 zurück bewegbar. Die Antriebseinrichtung 22 weist eine
Schraubspindel 24 auf, an deren Vorderende ein Kolben 26 vorgesehen ist. Die
Schraubspindel 24 ist durch ein Mutterelement 28 durchgeschraubt, das im
Gehäuseschaft 14 axial unbeweglich und gegen Verdrehung gesichert angeordnet ist.
Alle diese Einzelteile des vorzugsweise eine eingegossene Auftragsmine 16
aufweisenden Auftragsgerätes 10 werden nachfolgend in Verbindung mit den jeweils
zugehörigen Figuren beschrieben.
Das Auftragsgerät 10 weist außerdem eine Schutzkappe 30 auf, die bei Nichtgebrauch
des Auftragsgerätes 10 das Gehäusevorderteil 12 mit der Auftragsmine 16 gegen
Einwirkungen von Außen schützt, und die am Gehäuseschaft 14 abnehmbar festgelegt
ist.
Fig. 2 zeigt längsgeschnitten das Gehäusevorderteil 12 mit seiner vorderseitigen
Gehäuseöffnung 32, in deren unmittelbarer Nachbarschaft das Gehäusevorderteil 12
innenseitig mit einem Anschlag 34 ausgebildet ist. Am Anschlag 34 kommt das
Vorderende 36 der röhrchenförmigen Minenhülse 18 bei einer Vorstell-Betätigung der
Antriebseinrichtung 22 des Auftragsgerätes 10 zur Anlage. Das Gehäusevorderteil 12
ist mit einem rückseitigen Anschlußabschnitt 38 für den Gehäuseschaft 14 ausgebildet.
Vom rückseitigen Ende des Anschlußabschnittes 38 des Gehäusevorderteiles 12 stehen
axial einstückig zwei Backenelemente 40 weg, die sich diametral gegenüber liegen. Die
Backenelemente 40 liegen im zusammengebauten Zustand des Auftragsgerätes 10 an
Abflachungen 43 der Schraubspindel 24 (s. bspw. Fig. 4) eng an und bilden somit für die
Schraubspindel 24 eine Verdrehsicherung. Die Abflachungen 43 erstrecken sich längs
der Schraubspindel 24.
Wie aus Fig. 3 ersichtlich ist, füllt die in die Minenhülse 18 eingegossene und an der
Minenhülse 18 haftende Auftragsmine 16 die rörchenförmige Minenhülse 18 bis zu
ihrem rückseitigen Endabschnitt 42 aus und steht mit ihrem Auftragsabschnitt 20, der
mit einer bestimmten Auftragskontur 44 ausgebildet ist, aus der Minenhülse 18 vor.
Fig. 4 zeigt die Minenhülse 18 mit der in sie eingegossenen Auftragsmine 16, sowie die
Schraubspindel 24 quadratischen Querschnitts mit ihren vier zueinander senkrecht
orientierten Längs-Abflachungen 43. Am Vorderende der Schraubspindel 24 ist
einstückig ein Kolben 26 ausgebildet, der weiter unten in Verbindung mit Fig. 9 und
insbesondere in Verbindung mit Fig. 10 beschrieben wird.
Durch die Abflachungen 43 der Schraubspindel 24 quadratischen Querschnitts sind
Längskanten 46 festgelegt, die mit Gewindekämmen 48 ausgebildet sind.
Fig. 5 verdeutlicht das Gehäusevorderteil 12 und die in ihm angeordnete, von der
Minenhülse 18 umgebene Auftragsmine 16 sowie die Schraubspindel 24 mit ihrem
Kolben 26, der in die Minenhülse 18 klemmend eingebracht ist. Die Minenhülse 18
steht mit ihrem Vorderende 36 am vorderseitigen Anschlag 34 des Gehäusevorderteiles
12 an.
Von der Schraubspindel 24 axial beabstandet ist in Fig. 6 das Mutterelement 28 in
seinem Original-Herstellungszustand gezeichnet, das weiter unter in Verbindung mit den
Fig. 13 und 14 beschrieben wird. Das Mutterelement 28 weist zwei Mutterteile 50 auf,
die miteinander mittels eines Filmscharnieres 52 schwenkbeweglich verbunden sind. Ein
solches Mutterelement 28 ist in einem Spritzgießwerkzeug aus einem geeigneten
Kunststoffmaterial einfach und zeitsparend herstellbar.
Fig. 7 zeigt längsgeschnitten des Gehäuseschaft 14, der an seinem vorderseitigen
Endabschnitt 54 einem an die Schutzkappe 30 angepaßten Befestigungsabschnitt 56
aufweist. In seinem Inneren ist der Gehäuseschaft 14 mit einer umlaufenden Rill 58
ausgebildet. In die Rille 58 stehen Noppen 60 im zusammengebauten Zustand des
Auftragsgerätes 10 spielfrei hinein, die von den Backenelementen 40 des
Gehäusevorderteiles 12 nach außen stehen (s. auch die Fig. 2 und 5).
Der Gehäuseschaft 14 ist in seinem Inneren mit Längsrippen 62 ausgebildet, deren
Vorderenden 64 für das Mutterelement 28 im zusammengebauten Zustand des
Auftragsgerätes 10 eine axiale Fixierung bilden (s. Fig. 1). Auf der axial
gegenüberliegenden Seite ist das Mutterelement 28 durch die vom Gehäusevorderteil
12 einstückig axial wegstehenden Backenelemente 40 axial unbeweglich festgelegt,
wie ebenfalls aus Fig. 1 ersichtlich ist. Gegen Verdrehung ist das Mutterelement 28
dadurch gesichert, daß es mit einer regelmäßig mehreckigen, bspw. regelmäßig
sechseckigen Umfangs- bzw. Mantelkontur 66 (s. die Fig. 13 und 14) und der
Gehäuseschaft 14 am entsprechenden axialen Abschnitt im Anschluß an die
Vorderenden 64 der Längsrippen 62 mit einer daran angepaßten lichten mehreckigen
Innenkontur 68 ausgebildet ist (s. Fig. 17).
Die Fig. 9 zeigt wie die Fig. 4 aber in einem größeren Maßstab die Minenhülse 18 mit der
eingegossenen Auftragsmine 16 und die Schraubspindel 24 mit ihrem Kolben 26 zum
Vorwärtsbewegen der Auftragsmine 16 mit der Minenhülse 18 bis zum Anschlag 34 an
der Gehäuseöffnung 32 des Gehäusevorderteiles 12 und von dort weg zum
Vorwärtsbewegen der Auftragsmine 16 allein aus dem Gehäusevorderteil 12 heraus,
sowie zum Zurückbewegen der Auftragsmine 16 mit der Minenhülse 18. Der Kolben 26
ist in Fig. 10 stark vergrößert gezeichnet, um diese spezielle Ausbildung des Kolbens 26
mit zwei Klemmscheiben 70 und 72 zu verdeutlichen, die miteinander mittels eines
exzentrischen Verbindungsabschnittes 74 kippbeweglich verbunden sind. Die beiden
Klemmscheiben 70 und 72 sind gegen die Längsachse 76 der Schraubspindel 24 und
gegeneinander geneigt, wobei ihre gemeinsame gedachte Schnittlinie 78 zur
Längsachse 76 der Schraubspindel 24 senkrecht orientiert ist. In Fig. 10 ist die besagte
gedachte Schnittlinie 78 zur Zeichnungsebene senkrecht orientiert.
Durch diese Ausbildung des Kolbens 26 mit den beiden geneigten Klemmscheiben 70
und 72 ergibt sich bei einer Vorstell-Betätigung ein Verklemmen der Klemmscheibe 72
in der Minenhülse 18 und bei einer Rückstell-Betätigung ein Verklemmen der
Klemmscheibe 70 in der Minenhülse 18.
Die Fig. 11 und 12 unterscheiden sich von den Fig. 9 und 10 insbesondere
dadurch, daß der von der Schraubspindel 24 vorderseitig axial einstückig wegstehende
Kolben 26 eine einzige Kolbenscheibe 80 mit einem federnden Klemmrand 82 aufweist.
Bei einer Vorstell-Betätigung wird die Auftragsmine 16 gemeinsam mit der Minenhülse
18 vorwärts bewegt, bis die Minenhülse 18 mit ihrem Vorderende 36 am Anschlag 34
des Gehäusevorderteiles 12 ansteht. Bei einer weiteren Vorstell-Betätigung wird nur
mehr die Auftragsmine 16 aus der Gehäuseöffnung 32 des Gehäusevorderteils 12
heraus vorwärts bewegt. Bei einer Rückstell-Betätigung verklemmt sich die
Kolbenscheibe 80 mit ihrem federnden Klemmrand 82 mit der Minenhülse 18 und zieht
die Minenhülse 18 mit der in ihr haftenden Auftragsmine 16 wieder in das
Gehäusevorderteil 12 zurück.
Wie bereits weiter oben ausgeführt worden ist, zeigen die Fig. 13 das Mutterelement 28
im auseinander geklappten Herstellungs-Originalzustand und die Fig. 14 das
Mutterelement 28 in einer Zwischenstellung zwischen der auseinander geklappten
Originalstellung und der zusammengeklappten aktiven Mutterelement-Stellung. In der
zusammengeklappten Stellung sind die beiden Hälften d. h. die Mutterteile 50 des
Mutterelementes 28 miteinander verrastet. Zu diesem Zwecke sind die beiden
Mutterteile 50 mit Schnapp-Rastelementen 84 und 86 ausgebildet. Die beiden
Mutterteile 50 sind jeweils mit einem Halbgewinde 88 und 90 ausgebildet, die im
zusammengeklappten verrasteten Zustand der Mutterteile 50 zum Mutterelement 28 ein
durchgehendes Innengewinde 92 für die Schraubspindel 14, d. h. für deren
Gewindekämme 48 an den Längskanten 46 der Schraubspindel 24 bilden.
Fig. 15 verdeutlicht einen Montagezustand des Auftragsgerätes 10, bei welchem der
Gehäuseschaft 14 mit dem Gehäusevorderteil 12 zusammengebaut wird.
Gleiche Einzelheiten sind in Fig. 15 mit den selben Bezugsziffern wie in den Fig. 1 bis
14 bezeichnet, so daß es sich erübrigt, in Verbindung mit Fig. 15 alle diese Einzelheiten
noch einmal detailliert zu beschreiben.
Fig. 16 zeigt stark vergrößert einen Querschnitt durch die Schraubspindel 24
quadratischen Querschnitts, d. h. die Schraubspindel 24 mit ihren vier zueinander
senkrechten Abflachungen 43. Durch die vier Abflachungen 43 sind die vier
Längskanten 46 der Schraubspindel 24 bestimmt, die jeweils einen Gewindekamm 48
aufweisen. Die Gewindekämme 48 bilden ein Außengewinde, das an das durch die
Halbgewinde 88 und 90 der Mutterteile 50 gebildete Innengewinde 92 des
Mutterelementes 28 gewindemäßig angepaßt ist.
Fig. 17 zeigt einen Querschnitt durch den Gehäuseschaft 14 mit seiner regelmäßig
sechseckigen Innenkontur 68, das Mutterelement 28 mit seiner regelmäßig
sechseckigen Mantelkontur 66 und seinem durch die Halbgewinde 88 und 90
gebildeten Innengewinde 92 sowie die Schraubspindel 24 quadratischen Querschnitts
mit ihren in das Innengewinde 92 eingreifenden Gewindekämmen 48. Wird der
Gehäuseschaft 14 des Auftragsgerätes 10 in die eine oder andere Drehrichtung
gedreht, so wird mittels des mit dem Gehäuseschaft 14 verdrehfest und axial
unbeweglich vorgesehenen Mutterelementes 28 die Schraubspindel 24 vorwärts oder
zurück bewegt.
Die Fig. 18 zeigt quergeschnitten den Gehäuseschaft 14 mit der regelmäßig
sechseckigen lichten Innenkontur 68, die Längsrippen 62 sowie die Schraubspindel 24
quadratischen Querschnitts mit den Gewindekämmen 48.
Fig. 19 zeigt einen Querschnitt durch den Gehäuseschaft 14 mit den Längsrippen 62.
Claims (10)
1. Auftragsgerät mit einer in einer Minenhülse (18) haftenden Auftragsmine (16), die
mittels einer Antriebseinrichtung (22) aus einer Gehäuseöffnung (32) eines
Gehäusevorderteils (12) des Auftragsgerätes (10) heraus vorbewegbar und die in das
Gehäusevorderteil (12) zurück bewegbar ist, wobei in der Nachbarschaft der
Gehäuseöffnung (32) im Inneren des Gehäusevorderteiles (12) ein Anschlag (34) für
die Minenhülse (18) ausgebildet ist, wobei die in der Minenhülse (18) haftende
Auftragsmine (16) mit einem Auftragsabschnitt (20) vorderseitig aus der Minenhülse
(18) vorsteht und die Minenhülse (18) bis zu ihrem rückseitigen Endabschnitt (42)
ausfüllt, wobei die Antriebseinrichtung (22) eine Schraubspindel (24) und an der
Schraubspindel vorderseitig einen Kolben (26) aufweist, der in den rückseitigen
Endabschnitt (42) der Minenhülse (18) hineinsteht und derartig vorgesehen ist, daß
bei einer Vorstell-Betätigung der Antriebseinrichtung (22) die Auftragsmine (16)
gemeinsam mit der Minenhülse (18) vorwärts bewegt wird, bis die Minenhülse (18)
am Anschlag (34) ansteht, wonach bei am Anschlag (34) anstehender Minenhülse
(18) nur mehr die Auftragsmine (16) vorwärts bewegt wird, und wobei bei einer
Rückstell-Betätigung der Antriebseinrichtung (22) die Auftragsmine (16) mit der
Minenhülse (18) mitgenommen und zurückbewegt wird, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schraubspindel (24) mit Abflachungen (43) zur Ausbildung eines regelmäßig
mehreckigen Querschnittes und an ihren Längskanten (46) mit Gewindekämmen (48)
ausgebildet ist, und daß das Gehäusevorderteil (12) mit einer die Schraubspindel (24)
gegen Verdrehung sichernden Verdrehsicherung ausgebildet ist, wobei die
Verdrehsicherung mindestens ein Backenelement (40) aufweist, das vom
Gehäusevorderteil (12) rückseitig integral axial wegsteht und das an einer
zugehörigen Abflachung (43) der Schraubspindel (24) anliegt.
2. Auftragsgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verdrehsicherung
ein Paar sich diametral gegenüberliegende Backenelemente (40) aufweist.
3. Auftragsgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäusevorderteil
(12) mit einem Gehäuseschaft (14) drehbeweglich verbunden ist, an dem ein
Mutterelement (28) axial unbeweglich und gegen Verdrehung gesichert angeordnet
ist, durch das die Schraubspindel (24) durchgeschraubt ist.
4. Auftragsgerät nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Mutterelement
(28) aus einem Kunststoffmaterial besteht und zwei miteinander mittels eines
Filmscharnieres (52) integral verbundene Mutterteile (50) aufweist.
5. Auftragsgerät nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Mutterteile
(50) miteinander zum Mutterelement (28) verrastbar sind.
6. Auftragsgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Minenhülse (18)
einfach röhrchenförmig ausgebildet ist.
7. Auftragsgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das die Minenhülse
(18) mit der Auftragsmine (16) beinhaltende Gehäusevoerderteil (12) einstückig
ausgebildet ist.
8. Auftragsgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das die Minenhülse
(18) mit der Auftragsmine (16) beinhaltende Gehäusevorderteil (12) ein Spitzenteil
und ein damit lösbar verbundenes Hauptteil aufweist.
9. Auftragsgerät nach dem Oberbegriff des Anspruches 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der an der Vorderseite der Schraubspindel (24) vorgesehene Kolben (26) eine
Kolbenscheibe (80) mit einem federnden Klemmrand (82) aufweist.
10. Auftragsgerät nach dem Oberbegriff des Anspruches 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der an der Vorderseite der Schraubspindel (24) vorgesehene Kolben (26) zwei
voneinander axial beabstandete und miteinander verbundene Klemmscheiben (70, 72)
aufweist, die gegen die Spindellängsachse (76) und die gegeneinander bei der
Vorstell- und bei der Rückstell-Betätigung der Antriebseinrichtung (22) jeweils
klemmend geneigt sind, wobei ihre gemeinsame gedachte Schnittlinie (78) zur
Spindellängsachse (76) senkrecht orientiert ist.
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