DE10006486A1 - Kran mit 2-Trommel-Hubwerk - Google Patents

Abstract

Die Erfindung betrifft einen Kran, insbesondere als Portalkran (1) ausgebildeter Kran für Stückgutbetrieb, insbesondere für Containerbetrieb mit Laufkatze, 2-Trommel-Hubwerken (5) mit vier Seilen (7) und einem von ihm getragenen Befestigungsmittel, insbesondere einem Spreader (9) mit Lastaufnahmemitteln und Umlenkrollen (10) für die Seile (7), wobei jeweils zwei Seiltrommeln (5) auf einer Achse und die Seile (7) zwischen einem Seilfestpunkt (8) und der Seiltrommel (5) angeordnet sind, wobei jedes Seil (7) mit nur einem Umlenkpunkt des Lastaufnahmemittels in Wechselwirkung tritt, dadurch gekennzeichnet, dass DOLLAR A die nebeneinander angeordneten Seiltrommeln (5) die Seile (7) zweigängig nebeneinander auf- beziehungsweise abwickeln, wobei jede Seiltrommel (5) nur eine rechtsgängige oder eine linksgängige Seilrillensteigung aufweist und die Wickelrichtung beider Seiltrommeln (5) in entgegen gesetzte Richtung verläuft.

Description

Die Erfindung betrifft einen Kran entsprechend dem Oberbegriff des 1. Patentanspruches.

Der erfindungsgemäße Kran ist insbesondere geeignet, als Portalkran für den Containerbetrieb, insbesondere für das Ent- und Beladen von Schiffen, wobei der Spreader zwischen den Containern in Seilschächte mit geringen Abständen hinabgelassen wird. Dabei ist auch ein paarweises Transportieren von Containern im sogenannten twin-twenty-Transport möglich.

Bei der modernen Containerschifffahrt geht die Tendenz dahin, immer größere Einheiten zu befördern. Das erfordert für den Bau der Containerbrücken immer größere Auslegerlängen und auch immer größere Höhen, die vom Ausleger überstrichen werden müssen. Das führt systematisch zu einem höheren Gewicht der Krane und ist mit steigenden Kosten für den Kranbau als auch für die Schienenfundamente, auf denen die Containerbrücken verfahren, verbunden. Weiterhin besteht die Tendenz mehrere Container nebeneinander an einem Spreader, im twin-twenty- Transportsystem, zu befördern. Da die Container dabei sehr unterschiedliche Lasten aufweisen können, wird die Stabilität am Spreader durch ein breites Seilsystem mit einem großen Festpunktabstand erreicht.

Derzeitig sind Ausleger der Containerbrücken z. B. als Monokastenträger mit etwa 4 m × 2 m ausgeführt, wobei die Katze entsprechend der Funktion hängend angeordnet ist. Die Tragkraft der Katze ist bei diesen Containerbrücken auf eine Last von bis < 60 t zu dimensionieren, wobei das Eigengewicht der Katze je nach Ausführung bei 60 bis 80 t liegt. Die Seiltrommeln, die beidseitig eines Antriebes angeordnet sind, weisen eingängige Rillen auf, wobei jeweils von der Mitte zu den Seiten jeder Seiltrommel auf- und abgewickelt wird, wobei die Seile beim Abwickeln V- förmig auseinanderlaufen. Dabei kann der Festpunktabstand der Seile zueinander so groß werden, daß ein erheblicher Bewegungsfreiraum für die Seilführung erforderlich wird wodurch der Kran nur noch begrenzt einsetzbar ist. Jede Erhöhung der Auslegerverlängerung und der zu überstreichenden Schiffshöhe führt zu einer weiteren überproportionalen Verstärkung der Stahlkonstruktion und zur steigenden Last des Kranes auf die Gründung des Hafens.

Aus DE 197 32 451 A1 sind Seiltrommeln mit zwei Rillen bekannt, deren Seile zu verschiedenen Befestigungsstellen laufen, wobei ein bestimmter Spreizwinkel des Seiles nicht überschritten werden soll. Die parallel zueinander angeordneten Seiltrommeln mit Seilrillen weisen mit dem Ziel eines geringen Spreizwinkels α beidseitig rechts und links Windungen auf. Beide Seiltrommeln sind auch nicht auf einer einzigen Achse, sondern nebeneinander angeordnet.

Aus DE 41 42 779 A1 geht ein Hubwerk auf der Katze eines Containerkranes hervor, welches unter Verminderung der Breite des Containerkranes entwickelt wurde, wodurch auch Gewichtsreduzierungen eintreten und die doppelgängig arbeitenden Seiltrommeln auf verschiedenen Achsen angeordnet sind. Wie das Hubwerk auf der Katze des Containerkranes angeordnet ist, ist dem Dokument nicht zu entnehmen. Ebenfalls nicht zu entnehmen ist die Anordnung der Katze am Ausleger des Containerkranes.

Es ist daher Aufgabe der Erfindung, einen Kran, insbesondere einen als Portalkran ausgebildeten Kran für den Stückgutbetrieb, insbesondere für den Containerbetrieb mit Laufkatze, zu entwickeln, der bei geringem Gewicht eine möglichst große Hubhöhe erreicht, wobei eine hohe Stabilität des Spreaders, vor allem im Hinblick auf den Doppelcontainerbetrieb mit unterschiedlichen Lasten erreicht werden soll, und das Seilsystem, der zwischen den Seilrollen der Containerkatze und dem Spreader gebildet ist, möglichst geringe Abmaße aufweisen soll.

Diese Aufgabe wird durch einen Kran nach den Merkmalen des 1. Patentanspruches gelöst.

Unteransprüche geben vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung wieder.

Die erfindungsgemäße Lösung sieht einen als Portalkran ausgebildeten Kran für den Stückgutbetrieb vor, mit dem es möglich ist, Container, auch jeweils zwei Container mit unterschiedlicher Last, an einem Spreader stabil zu transportieren oder diesen Spreader in einen Schacht mit geringen Abmessungen einzuführen, ohne dass die Seile zum Spreader seitlich viel Platz benötigen, wobei der Containerkran mit seinem Ausleger sehr hohe und breite Containerschiffe überfahren kann. Das ist bei geringer Last der Containerbrücke vor allem daher möglich, weil die erfindungsgemäße Lösung Wege aufzeigt, die Hubhöhe des Containerkranes zu steigern, ohne dass seine eigene Höhe und damit das Gewicht steigt.

Die erfindungsgemäße Lösung sieht vor, dass die nebeneinander angeordneten Seiltrommeln die Seile zweigängig nebeneinander auf bzw. abwickeln, wobei jede Seiltrommel nur eine rechtsgängige oder eine linksgängige Seilrillensteigung aufweist und die Wickelrichtung beider Seiltrommeln in entgegengesetzter Richtung verläuft. Die vier Seile der beiden Seiltrommeln des Kranes laufen dabei von der Seiltrommel über Umlenkpunkte des Lastaufnahmemittels, welches als Spreader ausgeführt sein kann, wobei die Umlenkpunkte, Umlenkrollen, zum Seilfestpunkt am Katzrahmen, darstellen sollten.

Vorteilhaft ist es, einen Antrieb der Seiltrommeln zwischen diesen anzuordnen. Durch die Zweigängigkeit der Seiltrommeln ist es möglich, die Seiltrommeln bis an den Antrieb für das Auf- und Abwickeln des Seiles zu nutzen, wodurch freie Flächen auf der Seiltrommel nicht erforderlich sind.

Weiterhin ist es vorteilhaft, die Seilfestpunkte an den Seiltrommeln jeweils innen anzuordnen, damit das Seil von außen nach innen ablaufen kann.

Weiterhin ist es vorteilhaft, den Katzrahmen über dem Doppelkastenträger des Kranes verfahrbar anzuordnen, wobei die Seiltrommeln über dem Katzrahmen angeordnet sind und die Seile durch Katzrahmen und zwischen den Doppelkastenträgern hindurch führen.

Nachfolgend sei die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel mit 6 Figuren näher erläutert. Die Figuren zeigen:

Fig. 1 Perspektivische Prinzipdarstellung des erfindungsgemäßen Kranes,

Fig. 2 Prinzipdarstellung der erfindungsgemäßen Seiltrommelanordnung,

Fig. 3 Perspektivdarstellung der erfindungsgemäßen Seiltrommelanordnung mit einer Katze, die auf dem Doppelkastenträger verfahrbar ist,

Fig. 4 Prinzipdarstellung der erfindungsgemäßen Seiltrommel mit Seilführung in einem Schacht zwischen Containern,

Fig. 5 isometische Darstellung des erfindungsgemäßen Kranes mit auf- und abgewickelten Seilen,

Fig. 6 Prinzipdarstellung der erfindungsgemäßen Seiltrommeln an einem einarmigen Ausleger.

Die Fig. 1 zeigt den erfindungsgemäßen Kran als Containerbrücke 1 zum Transport eines Containers 2 an einem Spreader 9 mit Umlenkrollen 10, von denen Seile 7 zur Maschinenhauskatze 4 führen, auf der zwei Seiltrommeln 5 auf einer Achse und vier Seilfestpunkte 8 angeordnet sind. Die Maschinenhauskatze 4 verfährt mit Rädern 6 auf zwei Doppelkastenträgern 3. Dadurch, dass die Maschinenhauskatze 4 stehend auf dem Doppelkastenträger 3 verfährt, kann die Hubhöhe für Container 2 gesteigert werden, ohne dass die gesamte Höhe der Containerbrücke 1 gegenüber dem Kai erhöht werden muss.

Die Fig. 2 zeigt twin-twenty-Container 12 an einem Spreader 9 mit Seilrollen 10. Der Schwerpunkt 13 dieser Container 12 ist besonders dann außermittig, wenn die Container unterschiedliche Lasten aufweisen, so dass eine besonders hohe Stabilität am Spreader 9 vorhanden sein muss. Die beiden zweigängigen Seiltrommeln 5, zwischen denen ein Antrieb 16 angeordnet ist, ermöglichen einen eng gehaltenen Katzrahmen 20 dadurch, dass die Seile 7 zweigängig nebeneinander auf- und abgewickelt werden.

Wie die Fig. 3 zeigt, werden die Seile 7 durch den Katzrahmen 20 über die Doppelkastenträger 3 geführt. Die gesamte Auslegerbreite befindet sich innerhalb der Störkante 21.

Aus Fig. 4 ist ein Container 2 an einem Spreader 9 mit Umlenkrollen 10 an Seilen 7 ersichtlich, wobei der Containerschiffschacht 17 schmal ist, so dass die Seile 7 einen geringen Festpunktabstand 11 bilden müssen, damit genügend Freiraum 19 zur Störkante 21 vorhanden ist.

Fig. 5 zeigt in einer isometrischen Darstellung die Seiltrommeln 5 mit aufgewickelten Seilen 14 und abgewickelten Seilen 15 am Spreader 9, wobei die Umlenkrollen 10 mit den Seiltrommeln 5 einen Seilwinkel 18 bilden. Die Seilfestpunkte 8 und die Seilwickelpunkte auf der Seiltrommel 5 bilden eine Linie. Bei abgewickeltem Seil 15 wandern die Seile 7 vom Festpunktabstand 11 nach innen. Die beiden von der Seiltrommel 5 parallel abgewickelten Seile 7 bilden zueinander keinen Seilwinkel.

Die Fig. 6 zeigt einen Monokastenträger 22, an dem eine Maschinenhauskatze 23 hängend angeordnet ist, wobei die parallelen Seiltrommeln 5 nebeneinander angeordnet sind. Auch bei diesem Beispiel wird eine kompaktere Bauweise ermöglicht, bei der bei gleicher Bauweise ein größerer Festpunktabstand erreicht wird.

Liste der verwendeten Bezugszeichen

1

Containerbrücke

2

Container

3

Doppelkastenträger

4

Maschinenhauskatze

5

Seiltrommel

6

Räder der Katze

7

Seile

8

Seilfestpunkte

9

Spreader

10

Umlenkrolle des Spreaders

11

Festpunktabstand

12

twin-twenty-Container

13

Containerschwerpunkt

14

aufgewickeltes Seil

15

abgewickeltes Seil

16

Antrieb

17

Containerschiffschacht

18

Seilwinkel

19

Freiraum für die Seilführung

20

Katzrahmen

21

Austeigende Störkante an einem Schiff

22

Monokastenträger

23

hängende Maschinenhauskatze

Claims (4)

1. Kran, insbesondere als Portalkran ausgebildeter Kran für Stückgutbetrieb, insbesondere für Containerbetrieb mit Laufkatze, 2-Trommel-Hubwerk mit vier Seilen und einem von ihm getragenen Befestigungsmittel, insbesondere einem Spreader mit Lastaufnahmemitteln und Umlenkrollen für die Seile, wobei zwei Seiltrommeln auf einer Achse und die Seile zwischen einem Seilfestpunkt und der Seiltrommel angeordnet sind, wobei jedes Seil mit nur einem Umlenkpunkt des Lastaufnahmemittels in Wechselwirkung tritt, dadurch gekennzeichnet, dass die nebeneinander angeordneten Seiltrommeln (5) die Seile (7) zweigängig nebeneinander auf- beziehungsweise abwickeln, wobei jede Seiltrommel (5) nur eine rechtsgängige oder eine linksgängige Seilrillensteigung aufweist und die Wickelrichtung beider Seiltrommeln (5) in entgegen gesetzte Richtung verläuft.

2. Kran nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Seiltrommeln (5) beidseitig eines Antriebes angeordnet sind.

3. Kran nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Seilfestpunkte (8) an den Seiltrommeln (5) jeweils innen angeordnet sind.

4. Kran nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Katzrahmen (20) über den Doppelkastenträgern (3) des Kranes verfahrbar angeordnet ist, die Seiltrommeln (5) über dem Katzrahmen (20) angeordnet sind und die Seile (7) durch Katzrahmen (20) und zwischen den Doppelkastenträgern (3) hindurchführen.