DE10005391A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Bogenführung in einer Rotationsdruckmaschine - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Bogenführung in einer RotationsdruckmaschineInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Bogenführung in einer Druckmaschine. DOLLAR A Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Vorrichtung zu schaffen, die eine gleichmäßige Bogenführung auf einem Bogenführungszylinder bei günstigem Energieverbrauch an Druckluft gestatten. DOLLAR A Gelöst wird das dadurch, indem vor einer Druckzone ein aus Ringspaltdüsen gebildetes Düsensystem 7 und/oder nach der Druckzone ein aus Ringspaltdüsen gebildetes Düsensystem 9 angeordnet ist, welches im Taktbetrieb mit Druckluft beaufschlagbar ist.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur
Bogenführung in einer Rotationsdruckmaschine nach den Oberbe
griffen von Haupt- und Nebenanspruch.
Eine Bogenführungsvorrichtung ist aus der EP 0 306 682 A2
bekannt. Die Vorrichtung besteht im wesentlichen aus zwei mit
Blasluft beaufschlagten Blasleisten, die vor und nach der
durch einen Gummituchzylinder und einen Druckzylinder gebil
deten Druckzone über die Zylinderbreite achsparallel angeord
net sind. Die in Förderrichtung vordere Blasleiste ist im
zwickelförmigen Raum oberhalb des einlaufenden Bogens zwi
schen Gummituchzylinder und Druckzylinder angeordnet. Der
Blasluftstrom ist dabei auf dem Gummituchzylinder, in die
Druckzone selbst sowie auf die Oberseite des auf dem Druckzy
linder im Greiferschluss geführten Bogens gerichtet. Die in
Förderrichtung nach der Druckzone angeordnete hintere Blas
leiste erzielt einen Blasluftstrom, welcher auf die Oberseite
des auf dem Druckzylinder geführten Bogens und auf den Gum
mituchzylinder entgegen der Förderrichtung gerichtet ist.
Bevorzugt ist eine Blasleiste mittels eines steuerbaren
Ventiles in der Phase zwischen Druckanfang und Druckende des
Bogenmaterials mittels getakteter Blasluft betreibbar.
Die Erfindung beschreibt primär die Bogenführungseinrichtung
im Druckbetrieb (Druck an-Stellung). Es ist darüber hinaus in
der Druckpraxis eine weitere Betriebsstellung gebräuchlich,
derart, dass bei abgestelltem Gummituchzylinder (Druck ab-
Stellung) der Blasluftbetrieb beibehalten wird, beispielswei
se bei Kontrolle des Papierlaufes oder wenn ein Druckwerk
nicht am Druck beteiligt ist. Der Bedruckstoff wird dann im
Greiferschluss auf dem Druckzylinder durch den Druckspalt
(kontaktlos zum inaktiven Gummituchzylinder) mittels Blasluft
durch das entsprechende Druckwerk gefördert.
Aus DE 43 18 777 C2 ist eine Bogenführungsvorrichtung für ein
nicht am Druck beteiligtes Druckwerk mit vorhandenem Spalt
zwischen Gummituchzylinder und Druckzylinder bekannt. Für
diese spezielle Betriebsstellung ist wiederum vor und nach
der Druckzone je ein Blasrohr mit Düsen angeordnet, wobei
jeweils eine Düse des vorgeordneten Blasrohres einer Düse des
nachgeordneten Blasrohres gegenübersteht. Hierbei blasen die
Düsen des vorgeordneten Blasrohres einen ständigen Blasluft
strahl gegen den Gummituchzylinder, der vor der Druckzone
abgelenkt wird, und die Düsen des nachgeordneten Blasrohres
blasen einen ständigen Blasluftstrahl gegen den Druckzylin
der, so dass das Bogenmaterial gegen die Förderrichtung
ausgestrichen wird.
Um ein Glattstreichen von Bogen zu erzielen, wird gemäß einer
weiteren bekannten Ausführung nach DE 39 20 730 C2 wenigstens
eine Blasdüse benutzt, die einen Luftstrahl auf den bogenför
migen Bedruckstoff richtet und hierdurch einen Streicheffekt
erzielt. Die Blasdüsen sind vor dem Druckspalt um eine paral
lel zur Achse des Druckzylinders liegende Achse pendelbar
gelagert und sind mit einem Antrieb kuppelbar, welcher im
Arbeitstakt der Druckmaschine die Blasdüse schwingend in
Förderrichtung des Bedruckstoffes vor- und zurückbewegt. In
Folge der Schwingbewegung ist ein Entspannen und gleichmäßi
ges Auflegen des Bogenmaterials auf den Bogenführungszylin
der, insbesondere bei dünnen Bedruckstoffen mit geringem
Flächengewicht, mit Sicherheit nicht gewährleistet. Dabei ist
in einer Ausbildung der Luftstrom der Blasdüsen im Ar
beitstakt der Druckmaschinen steuerbar.
Aus DE 195 30 039 C2 und DE 197 00 370 A1 sind Blasvorrich
tungen zur Unterstützung der Bogenführung bekannt, wobei das
jeweils speziell ausgebildete Blasrohr taktweise mit Blasluft
beaufschlagbar ist.
Von Nachteil ist der relativ hohe Luftverbrauch derartiger
Bogenführungsvorrichtungen. Nachteilig ist ferner, dass bei
taktweise beaufschlagbaren Bogenführungseinrichtungen Verzö
gerungen durch das Volumen der Blasrohre auftreten, so dass
die Bogenführungsvorrichtungen im Taktbetrieb, insbesondere
bei höheren Maschinengeschwindigkeiten, relativ träge reagie
ren.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde ein Verfahren und
eine Vorrichtung zur Bogenführung in einer Rotationsdruckma
schine zu schaffen, die die genannten Nachteile vermeidet,
die insbesondere eine gleichmäßigere Führung des Bedruckstof
fes auf einem Bogenführungszylinder, insbesondere einem
Druckzylinder, gestattet und einen günstigeren Energiever
brauch an Druckluft aufweist.
Die Aufgabe wird durch die Ausbildungsmerkmale von Haupt- und
Nebenanspruch gelöst. Weiterbildungen ergeben sich aus den
Unteransprüchen.
Ein erster Vorteil der Erfindung ist darin begründet, dass
die Vorrichtung ein Düsensystem aufweist, welches im Bereich
einer Druckzone durch eine Mehrzahl von über die maximale
Formatbreite des Bedruckstoffes angeordnete Ringspaltdüsen
gebildet ist. Ein derartiges Düsensystem ist mit Druckluft
betreibbar, welche mit sehr hoher Geschwindigkeit an den
Ringspaltdüsen austritt. Dieses Düsensystem reißt im hohen
Maße Umgebungsluft mit, welche gebündelt mit der Druckluft
als Strahlströmung aus den Ringspaltdüsen austritt und auf
das Bogenmaterial wirkt. Da die Ringspalte des Düsensystems
sehr eng sowie bevorzugt einstellbar sind und zusätzlich die
vorhandene Umgebungsluft genutzt wird ist der Energiever
brauch an Druckluft relativ gering. Da die Ringspalte bevor
zugt einstellbar sind, ist der auf den Bedruckstoff wirkende
Strahldruck unter Berücksichtigung des Flächengewichtes
und/oder der Steifigkeit und/oder des Drucksujets des Bogen
materials einstellbar. Damit ergibt sich bei einstellbaren
Ringspaltdüsen der Vorteil, dass über die Formatbreite be
trachtet unterschiedliche Strahlströmungen auf das Bogenmate
rial wirken.
Vorteilhaft ist weiterhin, dass das Düsensystem einen gerin
gen Schallpegel erzeugt, so dass die Geräuschbelastung für
den Bediener bzw. das Umfeld reduzierbar ist.
Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass das Düsensystem
kontinuierlich (mit Inbetriebnahme) der Druckmaschine in
allen Betriebsstellungen (in Druck an-Stellung oder Druck ab-
Stellung), bevorzugt im Taktbetrieb betreibbar ist.
Zumindest in Förderrichtung eines bogenförmigen Bedruckstof
fes ist vor einem aus dem Gummituch-/Formzylinder und dem
Bogenführungszylinder, vorzugsweise dem Druckzylinder, gebil
deten Druckzone eine Vorrichtung zur Bogenführung mit einem
taktweise betreibbaren Düsensystem angeordnet. Diese Vorrich
tung weist zumindest in zwickelförmigem Raum in Förderrich
tung des bogenförmigen Bedruckstoffes vor der Druckzone ein
achsparallel zum Bogenführungszylinder angeordnetes Düsensy
stem mit Ringspaltdüsen auf, welches mit einer Druckluftanla
ge und einer Einrichtung zur Taktsteuerung, z. B. einem
Schaltventil, in Funktionsverbindung ist. Das vor dem Drucks
palt angeordnete Düsensystem ist mit seiner Strömungsrichtung
bevorzugt komplett oder teilweise auf die Mantelfläche des
Gummituchzylinders/Formzylinder gerichtet angeordnet.
Alternativ ist das Düsensystem mit seiner Strömungsrichtung
auf die den Bogen führende Mantelfläche des Bogenführungszy
linders, beispielsweise des Druckzylinders, gerichtet.
Von Vorteil ist ebenso, dass bei der Steuerung der getakteten
Druckluft das Bogenformat berücksichtigt ist, derart, dass
ein Unterblasen der Bogenhinterkante (Ende des Bogens) auf
dem Bogenführungszylinder durch ein Düsensystem unabhängig
von der jeweiligen Betriebsstellung (Druck an-Stellung, Druck
ab-Stellung) vermeidbar ist. Die Einrichtung zur Taktsteue
rung der Druckluft ist bevorzugt mit einer zentralen Maschi
nensteuerung in Funktionsverbindung. Mittels dieser Maschi
nensteuerung ist formatabhängig vorzugsweise winkelkorreliert
der Taktbetrieb des Düsensystems realisierbar.
Vorteilhaft ist ferner, dass das Düsensystem im getakteten
Druckluftbetrieb reaktionsschnell steuerbar ist, da kurze
Schaltzeiten realisierbar sind.
Schließlich ist es von Vorteil, dass das Düsensystem einen
geringen Energieverbrauch an Druckluft aufweist. Mittels der
Düsen ist Druckluft mit hoher Geschwindigkeit erzielbar,
welche in großer Menge Umgebungsluft mitreißt und somit eine
gebündelte Luftströmung mit hohem Strahldruck als Verstär
kungseffekt erzeugbar ist. Durch die Mitnutzung der vorhande
nen Umgebungsluft wird ein günstiger Energieverbrauch an
Druckluft erzielt.
In einer weiteren Ausbildung ist neben der in Förderrichtung
vor der Druckzone angeordneten Bogenführungsvorrichtung eine
weitere Vorrichtung zur Bogenführung spiegelbildlich analog
zur vorgeordneten Bogenführungsvorrichtung mit einem Düsensy
stem mit Ringspaltdüsen, einer Einrichtung zur Taktsteuerung,
z. B. einem Schaltventil, und einer Druckluftanlage in Funkti
onsverbindung. Diese Ringspaltdüsen des Düsensystem sind
dabei auf die Mantelfläche des Bogenführungszylinders (Druck
zylinders) gerichtet und dienen der Führung des Bedruckstof
fes beim Verlassen der Druckzone.
Von Vorteil ist weiterhin, dass die Düsensysteme schwenkbar
auf einer Traverse und in Achsrichtung der Traverse ver
schiebbar angeordnet sind.
Die Erfindung soll an einem Ausführungsbeispiel näher erläu
tert werden.
Dabei zeigen:
Fig. 1 eine Bogenrotationsdruckmaschine (Aus
schnitt),
Fig. 2 eine Vorrichtung zur Bogenführung im
Bereich eines Druckspaltes (Seitenan
sicht),
Fig. 3 eine Vorrichtung zur Bogenführung in
Längsansicht,
Fig. 4 eine erste Ausbildung einer Düse,
Fig. 5 eine zweite Ausbildung einer Düse.
Eine Bogenrotationsdruckmaschine ist gemäß Fig. 1 in Reihen
bauweise dargestellt. Dabei sind mehrere Druckwerke 1 für den
Mehrfarbendruck mit Bogenführungszylindern aneinander gereiht
und untereinander mit Druckzylindern 5 und Transferzylindern
4 bzw. Wendesystemen verbunden und weisen Bogenhaltesysteme,
z. B. Greifersysteme, Saugersysteme, für den Bogentransport
auf.
Gemäß Fig. 1 ist ein Ausschnitt einer derartigen Druckma
schine für die Inline-Veredelung gezeigt. Dabei ist lediglich
en letztes Druckwerk 1 mit einem Plattenzylinder 10, einem
Gummituchzylinder 11 und dem Druckzylinder 5 als Bogenfüh
rungszylinder gezeigt. Dem Plattenzylinder 10 ist ein Farb
werk und ggf. ein Feuchtwerk zugeordnet, auf das hier nicht
näher eingegangen werden soll.
Dem Druckwerk 1 ist in Förderrichtung 8 ein erstes Lackwerk 3
nachgeordnet, welches durch einen Formzylinder 11, eine
Auftragwalze 12 sowie ein Dosiersystem 13, z. B. ein Kammerra
kel, gebildet ist. Dem Druckzylinder 5 ist wiederum der
Formzylinder 11 zugeordnet. Dem ersten Lackwerk 3 ist eine
Trocknereinrichtung 14, z. B. ein Infrarottrockner, einem
benachbarten Druckzylinder 5 oder einem benachbarten Trans
ferzylinder 4 zugeordnet, nachgeordnet. Der Trocknereinrich
tung 14 folgt in Förderrichtung 8 ein zweites Lackwerk 3 mit
Formzylinder 11, Auftragwalze 12 und einem Dosiersystem 13.
Die Druckzylinder 5 der Druckwerke 1, Lackwerke 13 sowie der
Trocknereinrichtung 14 sind mittels Transferzylinder 4 für
den Bogentransport untereinander verbunden. Dem zweiten
Lackwerk 3 folgt in Förderrichtung 8 ein Ausleger 2, welcher
den bogenförmigen Bedruckstoff mittels umlaufenden Fördersy
stemen 6 in bekannter Weise einem Auslegerstapel zuführt und
dort ablegt.
Im Bereich einer durch einen Gummituch-/Formzylinder 11 und
einen Bogenführungszylinder 5 gebildeten Druckzone 29 eines
Druckwerkes 1 und/oder wenigstens eines Lackwerkes 3 ist in
Förderrichtung 8 vor der Druckzone 29 ein vorgeordnetes
Düsensystem 7 angeordnet. Bevorzugt ist in Förderrichtung 8
nach der Druckzone 29 ein nachgeordnetes Düsensystem 9 spiegelbildlich
(bevorzugt baugleich) zum Düsensystem 7 angeord
net.
Die Düsensysteme 7, 9 erstrecken sich achsparallel in Längs
richtung über die Breite des Bogenführungszylinders, hier des
Druckzylinders 5, und sind aus einer Mehrzahl von Ringspalt
düsen 16 gebildet. Die Anordnung der Ringspaltdüsen 16 im
vorgeordneten Düsensystem 7 ist zur Anordnung der Ringspalt
düsen 16 im nachgeordneten Düsensystem beliebiger Art.
Bevorzugt zeigen die Ringspaltdüsen 16 des vorgeordneten
Düsensystems 7 in Richtung Gummituch-/Formzylinder 11 und die
Ringspaltdüsen 16 des nachgeordneten Düsensystems 9 zeigen in
Richtung Druckzylinder 5.
In einer Weiterbildung zeigen die Ringspaltdüsen 16 des
vorgeordneten Düsensystem 7 ausschließlich in Richtung Druck
zylinder 5. Alternativ zeigen die Ringspaltdüsen 16 des
Düsensystems 7 in Richtung Gummituch-/Formzylinder 11 und in
Richtung Druckzylinder 5. Bei letzterer Ausbildung überwiegt
bevorzugt der Anteil der in Richtung Gummituch-/Formzylinder
11 zeigenden Ringspaltdüsen 16. Wenigstens eine Ringspaltdüse
16 ist auf den Bogenführungszylinder 5 gerichtet.
In einer weiteren Ausgestaltung ist der überwiegende Anteil
der Ringspaltdüsen 16 gegen den Gummituch-/Formzylinder 11
gerichtet und ein geringerer Anteil der Ringspaltdüsen 16
zeigt in Richtung Druckzone 29. Alternativ ist der überwie
gende Anteil gegen den Gummituch-/Formzylinder 11 gerichtet
und je ein Anteil der Ringspaltdüsen 16 ist in Richtung
Druckzone 29 und auf den Bogenführungszylinder 5 gerichtet.
Die Ringspaltdüsen 16 sind auf einer in den Seitengestellen
21 fixierten Traverse 15 vorzugsweise um die Achse schwenkbar
und in Achsrichtung verschiebbar lösbar angeordnet. Die
Ringspaltdüsen 16 jedes Düsensystems 7, 9 sind jeweils mit
einem Verteilerkanal 17 in Funktionsverbindung. Der Vertei
lerkanal 17 ist mit einem bevorzugt im mittleren Bereich
einmündenden Zuführkanal 18 in Funktionsverbindung. Der
Zuführkanal 18 ist mit einer Druckluftquelle 20 in Funktions
verbindung, wobei für jedes Düsensystem 7 oder 9 eine Ein
richtung zur Taktsteuerung, bevorzugt ein steuerbares Schalt
ventil 19, dazwischen geschaltet ist.
In den Fig. 4 und 5 sind Ringspaltdüsen 16 in ihrem prin
zipiellen Aufbau gezeigt. Dabei zeigt Fig. 4 eine Ringspalt
düse 16 mit einem außen angeordneten Ringspalt 22, hingegen
zeigt Fig. 5 eine Ringspaltdüse 16 mit einem innen angeord
neten Ringspalt 22.
Die Ringspaltdüse 16 gemäß Fig. 4 weist einen Grundkörper 28
mit einem Kanal 30 auf, welcher über den Verteilerkanal 17
mit der Druckluftquelle 20 in Funktionsverbindung ist. Auf
dem Grundkörper 28 ist zentrisch ein Kegel 25 lösbar befe
stigt, z. B. auf den Grundkörper 28 aufgeschraubt. Zwischen
dem Grundkörper 28 und dem Kegel 25 ist ein außenliegender
Ringspalt 22 angeordnet, der mit dem Kanal 30 im Grundkörper
28 in Funktionsverbindung ist. Bevorzugt ist der Kegel 25 mit
dem Grundkörper 28 mittels Gewinde 32 lösbar verbunden. Über
das Gewinde 32 ist selbsthemmend bzw. mittels Anschlag der
Ringspalt 22 in seinem Querschnitt fein dosiert einstellbar.
In Fig. 5 weist der Grundkörper 28 ebenso einen Kanal 30
auf, welcher über den Verteilerkanal 17 mit der Druckluft
quelle 20 in Funktionsverbindung ist. Innerhalb des Grundkör
pers 28 ist zentrisch ein Einsatzelement 27 lösbar befestigt,
z. B. mit dem Grundkörper 28 verschraubt. Zwischen dem Grund
körper 28 und dem Einsatzelement 27 ist ein innenliegender
Ringspalt 22 angeordnet, der mit dem Kanal 30 im Grundkörper
28 in Funktionsverbindung ist. Bevorzugt ist das Einsatzele
ment 27 mit dem Grundkörper 28 mittels Gewinde 32 selbsthem
mend oder mittels Anschlag lösbar verbunden. Über das Gewinde
32 ist der Ringspalt 22 in seinem Querschnitt fein dosiert
einstellbar. Der Grundkörper 28 weist ferner eine Ansaugöff
nung 31 für die Umgebungsluft 24 auf, welche mit einem inner
halb des Einsatzelementes 27 zentrisch angeordneten, mit dem
Ringspalt 22 in Funktionsverbindung stehenden Kanal in Funk
tionsverbindung ist.
Die Düsensysteme 7, 9 sind wahlweise mit Ringspaltdüsen 16
gemäß der Fig. 4 und/oder 5 ausführbar.
Die Wirkungsweise der Ringspaltdüsen 16 ist wie folgt:
Von der Druckluftquelle 20 wird kontinuierlich Druckluft zum
steuerbaren Schaltventil 19 des jeweiligen Düsensystems 7
bzw. 9 zugeführt. Von der Druckluftquelle 20 wird über den
Zuführkanal 18 und den Verteilerkanal 17 Druckluft in den
Kanal 30 der Ringspaltdüse 16 zugeführt und innerhalb des
Kanales 30 verteilt sich die Druckluft und passiert den
Ringspalt 22.
Gemäß Fig. 4 tritt eine Spaltströmung 23 nach dem Ringspalt
22 aus, welcher aufgrund des Coanda-Effektes der Kontur des
Kegels 25 folgt. Dabei wird die Umgebungsluft 24 im hohen
Maße mitgerissen und an der Spitze des Kegels 25 löst sich
eine aus Spaltströmung 23 und Umgebungsluft 24 gebündelte
Strahlströmung 26 mit hohem Strahldruck ab, um die Bogenfüh
rung zu unterstützen.
Gemäß Fig. 5 verbleibt nach dem Passieren des Ringspaltes 22
die Spaltströmung 23 im Kanal 30 des Einsatzelementes 27. Da
der Kanal 30 mit der Ansaugöffnung 31 des Grundkörpers 28
gekoppelt ist, wird über die Ansaugöffnung 31 die Umgebungsluft
24 in hohem Maße in den Kanal 30 mitgerissen und tritt
am Ende des Kanales 30 als Strahlströmung 26 (gebildet aus
Spaltströmung 23 und Umgebungsluft 24) mit hohem Strahldruck
aus, um die Bogenführung zu unterstützen.
Das Arbeitsverfahren der Düsensysteme 7, 9 ist wie folgt. Je
ein bevorzugt mit einer Maschinensteuerung gekoppeltes
Schaltventil 19 steuert taktweise die zugeführte Druckluft
für das zugeordnete Düsensystem 7 bzw. 9. Das erste Schalt
ventil 19 für das vorgeordnete Düsensystem 7 steuert die auf
das Bogenmaterial auftreffende Strahlströmung 26 derart, dass
nur in der Phase zwischen Anfang und Ende des jeweiligen auf
dem Bogenführungszylinder (Druckzylinder 5) geführten Bogen
materials die Strahlströmung 26 aus den Ringspaltdüsen 16 im
Düsensystem 7 austritt (Taktbetrieb). Passiert das Ende des
Bogenmaterials den Druckspalt 29 wird die Strahlströmung 26
sofort unterbrochen.
Die Strahlströmung 26 ist zumindest gegen den Gummituch-/
Formzylinder 11 gerichtet. In einer Weiterbildung ist die
Strahlströmung 26 wenigstens einer Ringspaltdüse 16 des
Düsensystems 7 gegen den Bogenführungszylinder, hier den
Druckzylinder 5, gerichtet. Alternativ kann auch die
Strahlströmung 26 wenigstens einer Ringspaltdüse 16 in die
Druckzone 29 gerichtet sein. Der Taktbetrieb des Düsensystems
7 ist im Druckbetrieb bei angestelltem Gummituch-/Formzylin
der 11 oder bei einem nicht am Druck beteiligten Gummituch-/
Formzylinder 11 mit einem Spalt in der Druckzone 29 zwischen
Gummituch-/Formzylinder 11 und dem Bogenführungszylinder 5
realisierbar.
Ist ein der Druckzone 29 nachgeordnetes Düsensystem 9 vorge
sehen, so wird synchron zur unterbrochenen Strahlströmung 26
des vorgeordneten Düsensystems 7 die Druckluft über das
vorzugsweise mit einer Maschinensteuerung gekoppelte, zweite
steuerbare Schaltventil 19 an das Düsensystem 9 zugeführt,
derart, dass die Strahlströmung 26 im Düsensystem 9 zwischen
Anfang und Ende eines auf einem Bogenführungszylinder (Druck
zylinder 5) geführten Bogenmaterials, insbesondere bis zum
Ende des Bogenmaterials, auf dieses auftrifft. Die
Strahlströmung 26 der Ringspaltdüsen 16 ist dabei gegen den
Bogenführungszylinder, hier den Druckzylinder 5, gerichtet.
In einer Weiterbildung ist die Strahlströmung 26 des vor der
Druckzone 29 angeordneten Düsensystems 7 zumindest gegen den
Gummituch-/Formzylinder 11 gerichtet und tritt im Taktbe
trieb in der Phase zwischen Mitte und Ende des Bogenmaterials
aus.
In einer weiteren Ausbildung ist die Strahlströmung 26 des
nach der Druckzone 29 angeordneten Düsensystems 9 gegen den
Bogenführungszylinder, hier den Druckzylinder 5, gerichtet
und tritt im Taktbetrieb in der Phase zwischen Mitte und Ende
des Bogenmaterials aus.
In einer weiteren Ausbildung sind die der Druckzone 29 vor-
bzw. nachgeordneten Düsensysteme 7, 9 kombiniert angeordnet
und betreibbar. Hierbei tritt zumindest eine gegen den Gum
mituch/ Formzylinder 11 gerichtete Strahlströmung 26 takt
weise aus dem Düsensystem 7 aus und eine gegen den Bogenfüh
rungszylinder (Druckzylinder 5) gerichtete Strahlströmung 26
tritt taktweise aus dem Düsensystem 9 aus.
Diese Betriebsweise ist im Druckbetrieb bei angestelltem
Gummituch-/Formzylinder 11 oder bei einem nicht am Druck
beteiligten Gummituch-/Formzylinder 11 mit einem Spalt in
der Druckzone 29 zwischen Gummituch-/Formzylinder 11 und dem
Bogenführungszylinder 5 realisierbar, um die Bogenführung des
auf dem Bogenführungszylinder 5 geführten Bogenmaterials zu
unterstützen.
Die Düsensysteme 7, 9 sind einzeln anordbar und einzeln be
treibbar. Die Strahlströmungen 26 sind im Taktbetrieb zwi
schen Anfang und Ende eines auf dem Bogenführungszylinder 5
geführten Bogenmaterials aktiviert.
In Weiterbildung sind die Düsensysteme 7,9 kombiniert anord
bar und kombiniert betreibbar. In dieser Ausführung tritt die
Strahlströmung 26 des vorgeordneten Düsensystems 26 zuerst
aus und wird sofort unterbrochen, wenn das Ende des Bogenma
terials die Druckzone 29 passiert. Anschließend wird das
nachgeordnete Düsensystem 9 aktiviert, so dass die
Strahlströmung 26 aus den Ringspaltdüsen 16 auf das Bogenma
terial auftrifft und beim Passieren vom Ende des Bogenmateri
als abgeschaltet wird.
Beispielsweise ist der Taktbetrieb der Strahlströmungen 26
der Düsensysteme 7, 9 derart realisierbar, dass dieser sich
überschneidet. Hierbei wird zuerst das vorgeordnete Düsensy
stem 7 aktiviert und kurz vor dem Abschalten dieses Düsensy
stems 7 wird bereits das nachgeordnete Düsensystem 9 akti
viert.
1
Druckwerk
2
Ausleger
3
Lackwerk
4
Transferzylinder
5
Druckzylinder
6
Fördersystem
7
vorgeordnetes Düsensystem
8
Förderrichtung
9
nachgeordnetes Düsensystem
10
Plattenzylinder
11
Gummituch-/Formzylinder
12
Auftragwalze
13
Dosiersystem
14
Trocknereinrichtung
15
Traverse
16
Ringspaltdüse
17
Verteilerkanal
18
Zuführkanal
19
Schaltventil
20
Druckluftquelle
21
Seitengestell
22
Ringspalt
23
Spaltströmung
24
Umgebungsluft
25
Kegel
26
Strahlströmung
27
Einsatzelement
28
Grundkörper
29
Druckzone
30
Kanal
31
Ansaugöffnung
32
Gewinde
Claims (12)
1. Verfahren zur Bogenführung in einer Rotationsdruckmaschi
ne im Bereich einer durch einen Gummituch-/Formzylinder
und einen Bogenführungszylinder gebildeten Druckzone mit
tels Luftstrahlen, welche zwischen Anfang und Ende eines
auf dem Bogenführungszylinder geführten Bogenmaterials
aus einer achsparallel zum Bogenführungszylinder angeord
neten Blasvorrichtung austreten,
dadurch gekennzeichnet,
dass aus einem vor der Druckzone (29) angeordneten Düsen
system (7) eine zumindest gegen den Gummituch-/Formzy
linder (11) gerichtete Strahlströmung (26) im Druckbe
trieb bei angestelltem Gummituch-/Formzylinder (11) oder
bei einem nicht am Druck beteiligten Gummituch-/Formzy
linder (11) mit einem Spalt in der Druckzone (29) zwi
schen Gummituch-/Formzylinder (11) und dem Bogenführungs
zylinder (5) taktweise austritt.
2. Verfahren zur Bogenführung in einer Rotationsdruckmaschi
ne im Bereich einer durch einen Gummituch-/Formzylinder
und einen Bogenführungszylinder gebildeten Druckzone mit
tels Luftstrahlen, welche zwischen Anfang und Ende eines
auf dem Bogenführungszylinder geführten Bogenmaterials
aus einer achsparallel zum Bogenführungszylinder angeord
neten Blasvorrichtung austreten,
dadurch gekennzeichnet,
dass aus einem nach der Druckzone (29) angeordneten Dü
sensystem (9) eine gegen den Bogenführungszylinder (5)
gerichtete Strahlströmung (26) im Druckbetrieb bei ange
stelltem Gummituch-/Formzylinder (11) oder bei einem
nicht am Druck beteiligten Gummituch-/Formzylinder (11)
mit einem Spalt in der Druckzone (29) zwischen Gummituch-
/Formzylinder (11) und dem Bogenführungszylinder (5)
taktweise austritt.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass zumindest die gegen den Gummituch-/Formzylinder
(11) gerichtete Strahlströmung (26) aus dem Düsensystem
(7) vor der Druckzone (29) in der Phase zwischen Mitte
und Ende des Bogenmaterials austritt.
4. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die gegen den Bogenführungszylinder (5) gerichtete
Strahlströmung (26) aus dem Düsensystem (9) nach der
Druckzone (29) in der Phase zwischen Mitte und Ende des
Bogenmaterials austritt.
5. Verfahren nach wenigstens Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass im Druckbetrieb bei angestelltem Gummituch-/Formzy linder (11) oder bei einem nicht am Druck beteiligten Gummituch-/Formzylinder (11) mit einem Spalt in der Druckzone (29) zwischen Gummituchzylinder (11) und dem Bogenführungszylinder (5) aus einem vor der Druckzone (29) angeordneten Düsensystem (7) eine zumindest gegen den Gummituch-/Formzylinder (11) gerichtete Strahlströ mung (26) taktweise austritt und
dass aus einem nach der Druckzone (29) angeordneten Dü sensystem (9) eine gegen den Bogenführungszylinder (5) gerichtete Strahlströmung (26) taktweise austritt.
dass im Druckbetrieb bei angestelltem Gummituch-/Formzy linder (11) oder bei einem nicht am Druck beteiligten Gummituch-/Formzylinder (11) mit einem Spalt in der Druckzone (29) zwischen Gummituchzylinder (11) und dem Bogenführungszylinder (5) aus einem vor der Druckzone (29) angeordneten Düsensystem (7) eine zumindest gegen den Gummituch-/Formzylinder (11) gerichtete Strahlströ mung (26) taktweise austritt und
dass aus einem nach der Druckzone (29) angeordneten Dü sensystem (9) eine gegen den Bogenführungszylinder (5) gerichtete Strahlströmung (26) taktweise austritt.
6. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass im Taktbetrieb die Stahlströmung (26) des vorgeord
neten Düsensystems (7) zuerst austritt und anschließend
die Strahlströmung (26) aus dem nachgeordneten Düsensy
stem (9) austritt.
7. Verfahren nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Taktbetrieb der Strahlströmungen (26) der Düsen
systeme (7 und 9) sich überschneidet.
8. Vorrichtung zur Bogenführung in einer Rotationsdruckma
schine im Bereich einer durch einen Gummituch-/Formzy
linder und einen Bogenführungszylinder gebildeten Druck
zone mit Luftstrahlen, welche zwischen Anfang und Ende
eines auf dem Bogenführungszylinder geförderten Bogenma
terials aus einer achsparallel zum Bogenführungszylinder
angeordneten Blasvorrichtung austreten,
dadurch gekennzeichnet,
dass in Förderrichtung (8) des Bogenmaterials vor der
Druckzone (29) als Blasvorrichtung ein aus mehreren
Ringspaltdüsen (16) gebildetes Düsensystem (7) auf einer
gestellfesten Traverse (15) lösbar befestigt ist, dass
zumindest mehrere Ringspaltdüsen (16) gegen den Gum
mituch/Formzylinder (11) gerichtet und mit einem Ver
teilerkanal (17), einem vorgeordneten Zuführkanal (18)
und einem vorgeordneten, steuerbaren Schaltventil (19)
mit einer Druckluftquelle (20) in Funktionsverbindung
sind und dass der Gummituch-/Formzylinder (11) im Druckbetrieb
angestellt ist oder nicht am Druck beteiligt ist
und dabei einen Spalt zwischen Bogenführungszylinder (5)
und Gummituch-/Formzylinder (11) in einem Druckwerk (1)
oder Lackwerk (3) aufweist.
9. Vorrichtung zur Bogenführung in einer Rotationsdruckma
schine im Bereich einer durch einen Gummituch-/Formzy
linder und einen Bogenführungszylinder gebildeten Druck
zone mit Luftstrahlen, welche zwischen Anfang und Ende
eines auf dem Bogenführungszylinder geförderten Bogenma
terials aus einer achsparallel zum Bogenführungszylinder
angeordneten Blasvorrichtung austreten,
dadurch gekennzeichnet,
dass in Förderrichtung (8) des Bogenmaterials nach der
Druckzone (29) als Blasvorrichtung ein aus mehreren
Ringspaltdüsen (16) gebildetes Düsensystem (9) auf einer
gestellfesten Traverse (15) lösbar befestigt ist, dass
jede Ringspaltdüse auf den Bogenführungszylinder (5) ge
richtet und mit einem Verteilerkanal (17), einem vorge
ordneten Zuführkanal (18) und einem vorgeordneten, steu
erbaren Schaltventil (19) mit einer Druckluftquelle (20)
in Funktionsverbindung ist und dass der Gummituch-/Form
zylinder (11) im Druckbetrieb angestellt ist oder nicht
am Druck beteiligt ist und dabei einen Spalt zwischen Bo
genführungszylinder (5) und Gummituch-/Formzylinder (11)
in einem Druckwerk (1) oder Lackwerk (3) aufweist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass vor der Druckzone (29) ein aus Ringspaltdüsen (16)
gebildetes Düsensystem (7) und nach der Druckzone (29)
ein aus Ringspaltdüsen (16) gebildetes Düsensystem (9)
angeordnet ist, wobei jedes Düsensystem (7, 9) jeweils mit
einem Verteilerkanal (17), einem vorgeordneten Zuführka
nal (18) und einem vorgeordneten, steuerbaren Schaltven
til (19) mit einer Druckluftquelle (20) in Funktionsver
bindung ist.
11. Vorrichtung nach wenigstens Anspruch 8 und 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Ringspaltdüsen (16) auf den Traversen (15) in
Achsrichtung und/oder in Umfangsrichtung einstellbar
sind.
12. Vorrichtung nach wenigstens Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass wenigstens eine Ringspaltdüse (16) des vorgeordneten
Düsensystems (7) auf den Bogenführungszylinder (5) ge
richtet ist.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: MANROLAND AG, 63075 OFFENBACH, DE |
|
R002 | Refusal decision in examination/registration proceedings | ||
R119 | Application deemed withdrawn, or ip right lapsed, due to non-payment of renewal fee |
Effective date: 20120901 |