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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Vernichten von gestapelt vorliegendem
Blattgut gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1. Die Erfindung betrifft weiterhin eine Vorrichtung
gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 6 zur Durchführung
des genannten Verfahrens.
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Die
technische Spezifikation von Aktenvernichtern ist Gegenstand der
DIN-Norm 32757, die ganz allgemein das „Vernichten von Informationsträgern" in der Büro- und Datentechnik
betrifft. Aktenvernichter enthalten ein Schneidwerk, welches üblicherweise
zwei motorisch gegenläufig
angetriebene Schneidwalzen enthält,
welche mit radial vorstehenden Schneidscheiben ineinandergreifen
und auf der einen Seite zugeführtes
Blattgut einziehen und auf der anderen Seite in Form von Schneidstreifen
als Ergebnis des Vernichtungsvorganges abgeben. Weiterentwicklungen
derartiger Aktenvernichter sind zum „cross cut"-Schnitt ausgestattet, bei welchem die
geschnittenen Streifen zur Zerkleinerung der anfallenden Streifenlängen zusätzlich quergeschnitten bzw.
gehäckselt
werden. Übereinstimmendes
Merkmal dieser üblichen
Aktenvernichter ist, dass das zu zerschneidende Blattgut dem Schneidwerk
mit einer Blattgutkante oder -ecke zugeführt wird. Das Schneidwerk ergreift
das Blattgut an dieser Kante bzw. Ecke und zieht es selbsttätig durch
die Schneidwalzen hindurch.
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Derartige
Aktenvernichter bzw. deren Schneidwerke sind in der Regel so ausgelegt,
dass sie das zugeführte
Blattgut nur in begrenzter Stärke bzw.
Stapelhöhe
vernichten. Ist ein dem Aktenvernichter zugeführter Blattstapel zu dick,
so bewirkt er ein Blockieren des Schneidwerkes. Die Beseitigung einer
solchen Blockade bereitet erhebliche Probleme, wenn sie überhaupt
möglich
ist. In der Regel ist die Beseitigung mit einer erheblichen Verschmutzung der
Umgebung verbunden. Es bereitet zwar technisch keine Probleme, derartige
Aktenvernichter mit einer erhöhten
Vernichtungskapazität
auszustatten. Das ist aber kostenintensiv und beeinträchtigt die Marktgängigkeit
des Aktenvernichters.
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Aus
der
DE 37 33 413 C2 sind
ein Verfahren zum Vernichten von Blattgut sowie eine zugehörige Vorrichtung
bekannt. Hierbei liegt das zu vernichtende Blattgut in einem Blattgutstapel
vor und wird Blatt für
Blatt vernichtet, indem es maschinell vereinzelt am Blattrand ergriffen
und mit einer Blattkante voran zwischen zwei rotierende Schneidwalzen
eines Schneidwerks eingezogen wird.
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Bei
einem Reißwolf,
wie er beispielsweise in der
JP 05146699 A offenbart ist, ist ferner bekannt, einen
zu vernichtenden Blattgutstapel mit einem Mittenbereich eines äußersten
Blatts des Stapels voran an ein Reißwerk heranzuführen. Das
Reißwerk
umfasst zwei Reißwalzen
mit daran angebrachten gezahnten Reißscheiben. Die Reißwalzen
sind zur Blattgutvernichtung derart gegensinnig rotationsangetrieben,
das das Blattgut von den Reißscheiben der
beiden Walzen ergriffen und zerrissen wird.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu entwickeln,
welches ohne größeren Personalaufwand
die Vernichtung von erheblichen Blattgutmengen mit herkömmlich arbeitenden Schneidwerken
ermöglicht,
die bei herkömmlichem Blattgutdurchlauf
von Hause aus eine nur begrenzte Vernichtungskapazität aufweisen.
Der Erfindung liegt weiterhin die Aufgabe zugrunde, eine zur Durchführung des
Verfahrens geeignete Vorrichtung anzugeben.
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Bezüglich des
Verfahrens wird die Aufgabe erfindungsgemäß gelöst durch die Merkmale des Anspruchs
1. Das erfindungsgemäße Verfahren
bewältigt
die Vernichtung von Blattgutstapeln auch mit einem eine begrenzte
Vernichtungskapazität
aufweisenden Schneidwerk, ohne dass dazu eine längere Bedienzeit durch Personal
erforderlich ist.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind in den
Ansprüchen
2 bis 5 beschrieben. Zweckmäßigerweise
ist insbesondere vorgesehen, dass das in einem Blattgutstapel zusammengefasste
Blattgut nicht – wie
vielleicht bei Handbedienung naheliegend – von oben nach unten, sondern
von unten nach oben abgearbeitet, d.h. Blatt für Blatt vernichtet wird. Die
erfindungsgemäß vorgesehene
Einzelblattvernichtung ermöglicht
die Verwendung auch eines mit geringer Vernichtungskapazität ausgestatteten
Schneidwerkes zur Bewältigung selbst
einer großen
Blattmenge. Der dazu erforderliche erhöhte Zeitaufwand ist vernachlässigbar,
weil er lediglich Maschinen- und keine Personalzeit erfordert.
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Insbesondere
wird jeweils das im Blattgutstapel außen liegende Blatt vernichtet.
Dies ist vorteilhafterweise das untere Blatt. Der Blattgutstapel wird
also Blatt für
Blatt von unten nach oben abgearbeitet, also sukzessiv vernichtet.
Dadurch erfordert das benötigte
Schneidwerk zu seiner vollen Funktionsfähigkeit nur einen begrenzt
leistungsfähigen
Antriebsmotor. Das erspart erhebliche Kosten, weil die Kosten des
Antriebsmotors die Gesamtkosten eines Schneidwerkes wesentlich beeinflussen.
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Eine
weitere Besonderheit besteht darin, dass das Blattgut nicht wie
herkömmlich
mit einer Blattkante zuerst dem Schneidwerk zugeführt wird, sondern
mit seinem in Form einer Faltung vorliegenden Mittenbereich. Diese
Faltung ist zweckmäßigerweise
zunächst
keine Knick- sondern eine Biegefaltung, bei welcher das in Förderrichtung
zum Schneidwerk hin vorauseilende Blattgutteil nicht geknickt, sondern
mit einer zunächst
durch Biegefaltung erzeugten Wölbung
dem Schneidwerk zugeführt
wird. Dort erst wird die Biegewölbung
beim Ein- und Durchlauf zu einer Knickfaltung gepresst. Weil es sich
in der Regel um ein Einzelblatt handelt, beeinträchtigt die dem Schneidwerk
zugeführte
Biegung bzw. Blattwölbung
nicht die Fähigkeit
der umlaufenden und ineinandergreifenden Schneidscheiben der Schneidwalzen,
das Einzelblatt zu erfassen und die durch die etwa mittige Faltung
voneinander abgegrenzten Seitenbereiche mit einer Knickfaltung aufeinanderzupressen
und durch das Schneidwerk hindurchzuziehen.
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Beim
eigentlichen Schnittvorgang liegt also das Einzelblatt in gedoppelter
Form mit letztlich geknickter Faltung vor. Das bedeutet gegenüber dem Durchlauf
eines Einzelblattes bei einem herkömmlichen Aktenvernichter mit
von der Blattkante aus wirksam werdendem Schneidwerk etwa eine Halbierung der
Schnittdauer, wenn von einer gleichen Drehzahl der Schneidwalzen
bzw. der Umfangsgeschwindigkeit ihrer Schneidscheiben ausgegangen
wird.
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Die
Mittenerfassung des zur Vernichtung anstehenden Blattes des Blattstapels
bedeutet weiter, dass die Einzelblätter des Blattgutstapels nicht
gerade und geordnet ausgerichtet sein müssen, um die Funktionsfähigkeit
einer im Fließverfahren
erfolgenden Erfassung des zur Vernichtung anstehenden, außenliegenden
Blattes sicherzustellen, wie das z.B. beim Schnelleinzug eines Kopiergerätes üblich ist. Die
stapelweise aufeinanderliegenden Blätter können vielmehr ein völlig unterschiedliches
Format, eine unterschiedliche Kantenform und hinsichtlich ihres
Formates eine beliebige Ausrichtung aufweisen.
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Es
lässt sich
infolge der Oberflächenreibung des
einzeln aufeinanderliegenden Blattgutes gelegentlich nicht vermeiden,
dass trotz der Mittenerfassung nur des im Blattstapel außen bzw.
unten liegenden Blattes mehr als ein Blatt erfasst und eingezogen wird.
Das bereitet indessen in der Praxis keine Probleme, selbst wenn
es auch nicht angestrebt ist. Jedenfalls gibt es wegen des Prinzips
des Ergreifens. des im Blattgutstapel jeweils außen liegenden Blattes in dessen
Mittenbereich von außen
kein Problem auch mit sogenannten Eselsohren. Wenn hier von dem
mittigen flächigen
Ergreifen des im Blattgutstapel außen liegenden Blattes die Rede
ist, so muss das Ergreifen nicht jeweils genau die Blattmitte betreffen.
Es muss nur das sichere Erfassen und der Abtransport des Blattes
gewährleistet
sein, um den Vernichtungsfluss nicht zu unterbrechen.
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Ein
weiteres bevorzugt vorgesehenes Verfahrensmerkmal besteht darin,
dass das in seinem Mittenbereich ergriffene und abgeführte Blatt
beim Ab- und Einziehen über
eine Abstreifkante hinübergezogen
wird, um etwa anhaftende Heftklammern abzustreifen oder auch um
bestehende Verklammerungsheftungen mit benach barten Blättern durch
Abreißen
zu lösen
und damit nach Möglichkeit
das Ideal einer aufeinanderfolgenden Einzelblattvernichtung zu verwirklichen.
Die Wirksamkeit der Abstreifkante nicht nur zum Abstreifen von aufgeschobenen
Heftklammern sondern auch zum Aufreißen von formschlüssigen Verklammerungen
mehrerer aufeinanderliegender Blätter
wird erheblich dadurch begünstigt,
dass der zur Vernichtung anstehende Blattgutstapel von unten nach
oben abgearbeitet wird. Dadurch lastet nämlich das Gewicht des aufliegenden Blattgutes
nur etwa mittig auf dem der horizontalen Abzugsbewegung unterworfenen
Blatt, während
dessen freie, möglicherweise
geklammerten Enden unabgestützt
nach unten fallen bzw. hängen
und dadurch zwangsläufig
mit ihrer Verklammerung in den Einzugsbereich der Abstreifkante
geraten. Eine nur aufgesteckte und durch Reibungsdruck gehaltene Klammer
wird dann durch das Hinüberziehen
des unteren Blattes über
die Abstreifkante durch direkten Kontakt mit der Abstreifkante abgestreift.
Die Aufsteckklammer fällt
frei nach unten in einen für
ihre Aufnahme vorgesehenen Aufnahmebehälter, welcher vorteilhaft auch
der Aufnahmebehälter
für das aus
dem Schneidwerk austretende Schnittgut ist.
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Handelt
es sich indessen um eine mehrere Blätter formschlüssig durchsetzende
Verklammerung, so zieht das untere, horizontal nach innen zum Durchlaufspalt
gezogene Blatt die mit ihm verklammerten und über ihm liegenden Blattenden
mit. Die verklammertenm aufliegenden Enden beulen sich nach unten
und innen aus, weil die aufliegenden nicht horizontal abgezogenen
Blätter
durch die Andruckvorrichtung im Blattgutstapel gehalten werden.
Sie üben
einen erheblichen, der Abzugsbewegung des unteren Blattes entgegenwirkenden
Widerstandsdruck auf die Verklammerung des der Abzugsbewegung unterworfenen,
unteren Blattes aus. Dieser mit fortschreitender Abzugsbewegung
steigende Widerstandsdruck führt
dazu, dass die Verklammerung des der horizontalen Abzugsbewegung
unterworfenen unteren Blattes ruckartig aufreißt. Das ist in der Praxis mit
einem deutlich hörbaren,
knallartigen Geräusch
verbunden. Auf diese Weise wird Blatt für Blatt, auch eine formschlüssige Verklammerung
gelöst
und die am letzten, oberen Blatt des Verklammerungsstapels anhaftende
Formschlussklammer wird durch unmit telbaren Kontakt mit der Abstreifkante des
Abstreifbleches abgerissen, so dass sie in weiter oben beschriebener
Weise direkt in den Abfallbehälter
hineinfällt.
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Bezüglich der
Vorrichtung wird die Aufgabe erfindungsgemäß gelöst durch die Merkmale des Anspruchs
6. Die erfindungsgemäße Vorrichtung
zeichnet sich danach durch eine Anlagefläche, insbesondere eine Lagerfläche für den Blattgutstapel
aus, die in ihrem Mittenbereich eine Durchlassöffnung zum Erfassen und Abziehen
des im Blattstapel jeweils unten liegenden Blattes in bzw. mittels
dessen Mittenbereich enthält.
Diese Anlagefläche
ist in der Regel horizontal ausgerichtet, wie das z.B. bei einer
Tischoberfläche
regelmäßig der
Fall ist. Das muss aber nicht sein. Es kann die Anlagefläche z.B.
auch schräg geneigt
sein, ohne dass das etwa das Abarbeiten eines an die Anlagefläche lediglich
angelehnten Blattgutstapels von unten, also von seiner Anlageseite her,
nach oben bzw. außen
beeinträchtigt.
Wesentlich ist nur, dass die Erfassungs- und Weiterbeförderungseinrichtung
für das
im Blattgutstapel jeweils unten liegende Blatt durch die etwa mittige
Durchlassöffnung
in der Anlagefläche
hindurch sicher erfasst und zum Schneidwerk weitergefördert wird.
Zweckmäßigerweise
entspricht die Länge
der Durchlassöffnung
in der Anlagefläche
etwa der Länge
des Einzugsschlitzes des anschließenden Schneidwerkes, also
der Einzugsbreite des Schneidwerkes. Dadurch ist nämlich gewährleistet,
dass das ergriffene und vom Blattgutstapel abgezogene Blatt beim
Durchziehen durch die Durchlassöffnung
nicht noch zusätzlich gefaltet
wird. Die Längsrichtung
der Durchlassöffnung
verläuft
zweckmäßig parallel
zur Längsrichtung des
Einlaufschlitzes des Schneidwerkes, eben um eine zusätzliche
Blattknickung mit dadurch zusätzlich auftretenden
Widerstandsdrücken
zu vermeiden.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung werden durch
die Ansprüche
7 bis 44 beschrieben. Vorteilhafterweise enthält die Erfassungs- und Fördereinrichtung
zwei gegenläufig angetriebene
Rollenwellen, deren Längsachsen
etwa parallel zur Längsachse
der Durchlassöffnung
verlaufen. Die Rollenwellen sind unterhalb der Lagerfläche positioniert.
Sie sind im Bereich der Durchlassöffnung mit radial über ihren
Umfang hinausstehenden, koaxialen Reibrollen bestückt, welche
im Bereich der Durchlassöffnung
liegen. Die Reibrollen liegen mit einem Teil ihres Umfanges in der
Durchlassöffnung
ein und sind insbesondere bis in den Bereich der Oberfläche der
Lagerfläche
hinein wirksam. Die beiden Rollenwellen bzw. ihre Reibrollen sind
gegenläufig derart
angetrieben, dass ihre einander zugewandten Umfangsbereiche in etwa
der Ebene der Lagerfläche aufeinanderzu
vom aufliegenden Blattgutstapel weggewandter Förderrichtung zum Schneidwerk
hin umlaufen. Die Wirkung der Erfassung und Förderung des unteren Blattes
im Blattgutstapel wird bevorzugt durch zusätzliche Sägezahnscheiben unterstützt.
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Zweckmäßigerweise
bildet die Anlagefläche teilweise
den Boden eines durch Seitenwände
begrenzten Aufnahmekastens. Das erleichtert die funktionsgerechte
Vernichtung auch eines ungeordnet geschichteten Blattstapels. Weiterhin
dient der vollen Funktionsfähigkeit
eine den Blattgutstapel von oben beaufschlagende und dadurch auf
die Anlagefläche gerichtete
Andruckvorrichtung. Diese Andruckvorrichtung sichert vor allen Dingen
die Vollständigkeit der
Vernichtung des Blattgutstapels bis zu dessen letztem Einzelblatt.
Zweckmäßig ist
die Andruckvorrichtung von der Anlagefläche hochschwenkbar an dieser
gelagert, um nach der Abarbeitung eines Blattgutstapels den nächsten Blattgutstapel
wieder ungehindert auf die Anlagefläche auflegen zu können. Zweckmäßig verläuft dabei
die Schwenkachse der Andruckvorrichtung parallel zur Längsachse
der Durchlassöffnung.
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Weitere
Ausgestaltungsmerkmale der Andruckvorrichtung und der mit ihr funktionsmäßig zusammenwirkenden
Anlagefläche
sind Gegenstand der Ansprüche
18 ff. Damit soll auch gewährleistet sein,
dass beiderseits der Durchlassöffnung
der Blattgutstapel unabhängig
von seinem oft unregelmäßigen Schichtungsaufbau
möglichst
gleichmäßig in Richtung
auf die Anlagefläche
belastet ist, so dass die Reibrollen und Sägezahnscheiben der Rollenwellen
zur Erfassung des jeweils unten liegenden Blattes zu voller Wirksamkeit
gelangen. Von in diesem Sinne bedeutsamer Wirksamkeit ist auch der
Schwenklenker, welcher zwischen der Anlagefläche und dem Andruckelement
der Andruckvorrichtung beidseitig an gelenkt ist. Dadurch liegen
das Andruckelement und insbesondere unabhängig von dessen Ausrichtung seine
beiden Andruckflächen
möglichst
von der Stapelform unbeeinflusst etwa parallel zur Anlagefläche ausgerichtet
und dadurch mit voller Auflage wirksam auf dem Blattgutstapel auf.
Das Dreh-Schub-Gelenk zwischen Andruckelement und Schwenklenker
ermöglicht
eine weitestgehende Beibehaltung dieser idealen Vollauflage des
Andruckelements zur Anlagefläche
weitgehend unabhängig
von der Dicke des Blattgutstapels.
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Der
Biegebereich des Andruckelementes und die Mittel zu seiner Erzeugung
gemäß den Ansprüchen 24
bis 26 sind besonders wirksam, wenn der Blattgutstapel sich dem
Ende seiner Aufarbeitung nähert
und dementsprechend dünn
ist. Je dünner
er nämlich
wird, um so stärker
wird eine vom Biegebereich der Andruckvorrichtung ausgehende Auswölbung des
Mittenbereiches des Blattgutstapels in Richtung auf die Reibrollen
der Rollenwalzen ausgeprägt.
Das erleichtert die Vollständigkeit
der Aufarbeitung eines auf der Anlagefläche aufliegenden Blattgutstapels
bis zum letzten Blatt.
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Ebenfalls
dem Zweck der vorgenannten Aufarbeitung dient das Richtungsgehemme
gemäß den Ansprüchen 27
ff. Es sorgt nämlich
dafür,
dass die Andruckvorrichtung mit ihrem vollen, auf den im Zuge der
Blattvernichtung immer dünner
werdenden Blattgutstapel gerichteten Gewichtsdruck aufrecht erhalten
bleibt. Dadurch muss dieser Andruck nicht besonders groß sein.
Bei weitgehend vollflächiger
Beaufschlagung beider Seitenbereiche reicht als Anpressdruck das
Eigengewicht der Andruckvorrichtung und ihrer Einzelteile für die angestrebte
Wirksamkeit aus. Das ist insbesondere dadurch der Fall, dass ein
Wiederhochdrücken
des Blattgutstapels von unten nach oben durch das Richtungsgehemme
verhindert wird. Dieses erzeugt dann gegebenenfalls eine Erhöhung des
Anpressdruckes, wenn der Blattgutstapel durch die Erfassungseinrichtung
hochgedrückt
werden sollte. Die Möglichkeit
der Aufhebung der Hemmwirkung des Richtungsgehemmes erleichtert
die Neubelegung der Anlagefläche
mit Blattgut bzw. einem Blattgutstapel.
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Die
Ansprüche
34 ff. beinhalten eine zweckmäßige konstruktive
Ausgestaltung der Abstreifkante zum Abstreifen von Heftklammern,
wie sie in der Regel an einem Blattrand positioniert sein können, und Maßnahmen
zur Gewährleistung
ihrer Wirksamkeit. Dabei ist die Bodenöffnung in der Anlagefläche zweckmäßig räumlich mit
dem Aufnahmeraum für das
vernichtete Blattgut direkt verbunden, um den Gesamtabfall konzentriert
sammeln zu können.
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Um
eine an einem dem Abzug unterliegenden Einzelblatt anhaftende Heftklammer
in eine möglichst
günstige
Abstreifposition gegenüber
der Abstreifkante zu bringen, kommt einer innerhalb der Bodenöffnung wirksamen
Zusatzanlage, insbesondere in zweckmäßiger Ausgestaltung als Auflagesporn eine
wichtige Bedeutung zu.
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Die
Ansprüche
40 ff. lösen
in besonders zweckmäßiger Weise
die Fallsituation einer gewünschten
Einzelblattvernichtung, ohne dass dabei die Andruckvorrichtung der
erfindungsgemäßen Konstruktion
bewegt, nämlich
von der Anlagefläche
abgehoben werden muss. Diese Lösung öffnet nämlich eine
Einzelblattvernichtung nicht nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
sondern in herkömmlicher Art
und Weise, indem nämlich
ein Einzelblatt dem Schneidwerk in herkömmlicher Weise mit ihm zugewandter
Blattkante zugeführt
werden kann. Bei einer bevorzugten Ausführungsform brauchen die normalerweise
für die
erfindungsgemäße Verfahrensdurchführung in
Inaktivstellung befindlichen Leitwände lediglich in ihre Aktivstellung
geschwenkt zu werden, in welcher sie eine Einfädelung des zu vernichtenden Einzelblattes
durch dessen Direktzuführung
erleichtern bzw. ermöglichen,
und zwar durch die Trichterwirkung der Aktivstellung der Leitwände.
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Die
Erfindung wird anhand der Zeichnungen beispielsweise erläutert. Es
zeigen:
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1 eine schematische Seitendarstellung einer
zur Verfahrensdurchführung
geeigneten Vorrichtung.
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2 eine detailliertere Darstellung
einer hinsichtlich insbesondere der Ausgestaltung der Andruckvorrichtung
modifizierten bzw. detaillierten Ausführungsform ähnlich 1.
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3 eine Seitendarstellung
analog 1 und 2 mit mehreren Funktionsstellungen
der Andruckvorrichtung.
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4 eine hinsichtlich der
Andruckvorrichtung noch weiter detaillierte Seitenansicht analog 3.
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5 eine perspektivische Schrägdraufsicht auf
eine Vorrichtung zur Verfahrensdurchführung.
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Der
in den Figuren noch relativ geordnet dargestellte Blattgutstapel 1 liegt
mit im Wesentlichen horizontal geschichteten Einzelblättern auf
der nach Art einer üblichen
Tischplatte horizontal ausgerichteten Anlagefläche 2 der Blattgutvernichtungsvorrichtung
auf. Die Einzelblätter
des Blattgutstapels 1 werden maschinell vereinzelt durch
die Erfassungs- und Fördereinrichtung 3 von
der Unterseite des Blattgutstapels 1 her Lage für Lage in
ihrem Mittenbereich 4 von unten ergriffen, gefaltet und
mit dem Faltscheitel 5 als in nach unten weisender Förderrichtung 6 vorauseilendes
Blattteil vom Blattgutstapel 1 abgeführt und dem Schneidwerk 7 zugeführt. Die
Faltung des Faltscheitels 5 ist zunächst eine Biegefaltung (1, 2) und keine Knickfaltung. Die horizontal
verlaufende Ebenenschichtung des Blattgutstapels 1 ist
in den 1, 2 und 4 deutlich erkennbar. Die Anlagefläche 2 für den Blattgutstapel 1 enthält in ihrem
Mittenbereich 4 eine Durchlassöffnung 8, durch welche
hindurch die auf der der Anlageseite abgewandten Unterseite positionierte
Erfassungs- und Fördereinrichtung 3 von
unten her hindurchreicht und oberhalb der Anlagefläche 2 wirksam
ist. Die Durchlassöffnung 8 weist
eine der in Breitenerstreckung 9 (5) wirksamen Einzugsbreite des Schneidwerkes 7 entsprechende
Länge auf,
die in der perspektivischen Draufsicht der 5 erkennbar bzw. abschätzbar ist.
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Die
Erfassungs- und Fördereinrichtung 3 enthält zwei
gegenläufig
in den Umlaufrichtungen 56,57 angetriebene Rollenwellen 10,
deren Längsachsen 11 etwa
parallel zur Breitenerstreckung 9 bzw. zu der in Richtung
der Breitenerstreckung 9 verlaufenden Längsachse der Durchlassöffnung 8 verlaufen.
Die unterhalb der Anlagefläche 2 positionierten
Rollenwellen 10 liegen mit zu ihnen koaxialen Reibrollen
12 im Bereich der Durchlassöffnung 8.
Insbesondere stehen die Reibrollen 12 in die Durchlassöffnung 8 hinein
und sind mit ihrem Umfangsbereich bis in den Bereich der Anlagefläche 2 hinein
wirksam.
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Die
Reibrollen 12 können
eine ihre Oberflächenreibung
erhöhende
Beschichtung, z.B. einer weiche Gummischicht aufweisen.
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Die
Wirksamkeit der Rollenwellen 10 bzw. ihrer Reibrollen 12 wird
durch mit den Rollenwellen 10 konzentrische Sägezahnscheiben 54 erhöht. Der
mit Sägezähnen bestückte Umfang
der Sägezahnscheiben
hat eine einem Kreisbogen angenäherte
Form. Der Kreismittelpunkt dieser Form liegt auf der Längsachse 11 der
Rollenwellen 10. Der Durchmesser dieser angenäherten Kreisbogenform
des Umfanges der Sägezahnscheiben 54 entspricht
etwa dem Durchmesser der Reibrollen 12, so dass die umfänglichen
Sägezähne in radialer
Richtung nur geringfügig über den
Umfang der Reibrollen 12 hinausstehen.
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Die
Anlagefläche 2 ist
im Wesentlichen durch Bodenbereiche 51 und 52 eines
durch Seitenwände 13, 14 begrenzten,
nach oben offenen Aufnahmeraumes für die Aufnahme des Blattgutstapels 1 gebildet.
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Die
beiden Rollenwellen 10 verlaufen in einem solchen Abstand
parallel zueinander, dass die von ihnen getragenen und konzentrisch
mit ihnen umlaufenden Reibrollen 12 bzw. Sägezahnscheiben 54 einen
etwa 5 bis 10 mm breiten Durchlaufspalt 15 für den Faltscheitel 5 eines
nach unten abgezogenen und abgeführten
Einzelblattes 16 zwischen sich bilden. Der Faltscheitel 5 des
abgezogenen Blattes 16 liegt zwischen dessen beiden Seitenbereichen 17, 18.
Er bleibt in seiner in den 1 und 2 dargestellten gebogenen
Faltform bis unmittelbar vor dem Einzug in die Schneidscheiben 49 des
Schneidwerkes 7 (2)
erhalten. Durch die zunächst
gebogene Faltung infolge des Mittenabzuges des unteren Einzelblattes 16 des
Blattgutstapels 1 wird die Durchlauflänge des Einzelblattes 16 durch
das Schneidwerk 7 praktisch auf etwa die Hälfte der
Blattdimension reduziert, die das Einzelblatt 16 in Längserstreckung 19 der
Vernichtungsvorrichtung vor seiner Entnahme aus dem Blattgutstapel 1 hatte.
Beim Einlauf des gebogenen Faltscheitels 5 zwischen die
Schneidscheiben 49 des Schneidwerkes 7 (2) wird die bis dahin in
gebogener Form erhaltene Faltung des Faltscheitels 5 durch
dessen Erfassung seitens der Schneidscheiben 49 in eine
Knickform umgewandelt (nicht dargestellt), in welcher die beiden
Seitenbereiche 17, 18 des Einzelblattes flächig aufeinanderliegend
gemeinsam durch das Schneidwerk 7 hindurchgeführt und
in Streifen geschnitten werden, wie das bei herkömmlichen Schneidwerken der
Fall ist. Hier sind die Schneidscheiben 49 zweckmäßig zum „cross-cut"-Schnitt geeignet,
um das Aufnahmevolumen des nicht dargestellten Aufnahmebehälters für das Schnittgut
möglichst
rationell, d.h. optimal ausnutzen zu können.
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Oberhalb
des auf der Anlagefläche 2 aufliegenden
Blattgutstapels 1 ist eine insgesamt mit 20 gekennzeichnete,
auf den Blattgutstapel 1 wirkende Andruckvorrichtung angeordnet.
Die Andruckvorrichtung 20 ist an der rechten Seite der
Anlagefläche 2 um
eine horizontale Achse 21 schwenkbar gelagert. Die Andruckvorrichtung 20 ist
in den 3 bis 5 in hochgeschwenkter und
in den 1 und 2 in den Blattgutstapel 1 beaufschlagender
Position dargestellt. 3 enthält neben
der hochgeschwenkten Position der Andruckvorrichtung 20 zwei
weitere in Beaufschlagungsposition befindliche Darstellungen der
Andruckvorrichtung 20.
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Die
Andruckvorrichtung 20 enthält zwei in Beaufschlagungsposition
(1 und 2) den Blattgutstapel 1 jeweils
beiderseits seines Mittenbereiches 4 beaufschlagen de, voneinander
separierte Andruckbereiche, deren jeder durch eine Andruckplatte 22 bzw. 23 realisiert
ist. Die Andruckplatte 22 beaufschlagt nahezu vollflächig die
bezogen auf die Durchlassöffnung 8 linke
Seite des Blattgutstapels 1. Die Andruckplatte 23 beaufschlagt
analog die bezogen auf die Durchlassöffnung 8 rechte Seite
des Blattgutstapels 1 (1, 2).
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Die
Andruckplatten 22, 23 sind jeweils um eine zur
Schwenkachse 21 der Andruckvorrichtung 20 parallele
Pendelachse 24 bzw. 25 schwenkbar an der Andruckvorrichtung 20 gelagert.
Jede Pendelachse 24, 25 ist etwa mittig zur an
ihr gelagerten bzw. aufgehängten
Andruckplatte 22,23 positioniert. Beide Pendelachsen 24, 25 sind
Teile des Andruckelementes 26 der Andruckvorrichtung 20 und
dieses Andruckelement 26 ist seinerseits mittels des Schwenklenkers 27 an
der rechten Seite der Anlagefläche 2 um
die horizontale Schwenkachse 21 schwenkbar angelenkt. Wie
besonders klar und eindeutig bei der Ausführungsform nach 1 bildlich dargestellt,
ist das Andruckelement 26 ein zentraler, sich über den Mittenbereich
des Blattgutstapels 1 erstreckender und in Andruckstellung
im Wesentlichen horizontal ausgerichteter Druckrahmen, welcher dabei
den Blattgutstapel 1 etwa über seine gesamte Breitenerstreckung 9 beaufschlagt.
Die Flächenausdehnung der
Andruckvorrichtung 20 ganz allgemein und dadurch auch ihres
Andruckelementes 26 ist besonders aus der perspektivischen
Darstellung in 5 ersichtlich.
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Der
Schwenkbereich der beiden Andruckplatten 22, 23 um
ihre Schwenkachsen 24 und 25 bzw. 28 (bei
der Ausführungsform
der 2–4) ist begrenzt. In den Figuren
sind die Andruckplatten 22, 23 jeweils im Wesentlichen
parallel zu dem sie tragenden Andruckelement 26 dargestellt.
Das ist die Mittelstellung, aus welcher heraus die beiden Andruckplatten 22, 23 in
Schwenkrichtung 60 (4, 5) beidseitig um einen zweckmäßig begrenzten
Bereich schwenkbar sind. Die Schwenkbarkeit der beiden Andruckplatten 22, 23 als
solche aus ihrer dargestellten Mittelstellung beidseitig in Schwenkrichtung 60 soll
sicherstellen, dass die Andruckplatten 22, 23 auch
bei über
die gesamte Auflagefläche
variierender Schichthöhe
bzw. Schichtdicke des Blattgutstapels 1 möglichst
vollflächig
auf diesem aufliegen, da mit der Anpressdruck über die gesamte Fläche der Andruckplatten
auf dem Blattgutstapel 1 wirksam wird. Die Begrenzung des
Schwenkbereiches in Schwenkrichtung 60 ausgehend von der
in den Fig. dargestellten Mittelstellung soll darüber hinaus
sicherstellen, dass die Andruckplatten 22, 23 bei
einem Hochschwenken der Andruckvorrichtung 20 mit dem Andruckelement 26 ihre
in den 3–5 dargestellte, einer Parallelstellung
zum Andruckelement 26 wenigstens angenäherte Position beibehalten,
in welcher sie eine Neubeschickung des Aufnahmeraumes für den Blattgutstapel 1 nicht
behindern.
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Die
weitere Schwenkachse 28 zwischen Andruckelement 26 und
Schwenklenker 27 ist zur Bildung eines Dreh-Schub-Gelenks
etwa in Längsrichtung 29 des
Schwenklenkers 27 an diesem verschiebbar gelagert.
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Die
Andruckvorrichtung 20 enthält zwischen ihren beiden Andruckbereichen
bzw. Andruckplatten 22, 23 einen in Andruckrichtung 30 bzw.
in Förderrichtung 6 nach
unten über
das Andruckelement 26 hinausstehenden Biegebereich 31 zur
Auswölbung des
Mittenbereiches 4 des Blattgutstapels 1 in Richtung
auf die Erfassungs- und Fördereinrichtung 3. Der
Biegebereich 31 der Andruckvorrichtung 20 enthält zwei
nebeneinanderliegende, zur Längsachse der
Durchlassöffnung 8 parallele
Biegewalzen 32, 33. Jede Biegewalze 32, 33 ist
in Druckstellung (1, 2 und teilweise 3) der Andruckvorrichtung 20 oberhalb
einer der Reibrollen 12 der Rollenwellen 10 positioniert.
Die Biegewalzen 32, 33 beaufschlagen den Blattgutstapel 1 jeweils
in Richtung auf eine der beiden Reibrollen 12. Sie dienen
dadurch der Erhöhung des
Anlagedruckes des Blattgutstapels 1 auf die beiden Reibrollen 12 und
erhöhen
dadurch deren Mitnahmewirkung in Bezug auf das untere, von ihnen beaufschlagte
Blatt 24 im Blattgutstapel 1.
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Die
Andruckvorrichtung 20 ist mit einem Richtungsgehemme an
der mit der Anlagefläche 2 verbundenen,
in Andruckrichtung 30, nämlich etwa lotrecht zur Anlagefläche 2 verlaufenden
Längsführung geführt. Diese
Längsführung erfolgt
grundsätzlich
durch mindestens einseitig, vorzugsweise beidseitig wirksame Führungsvorsprünge, insbesondere durch
eine Rolle (nicht dargestellt) in bezogen auf die Zeichnungsfiguren
vertikaler Richtung durch Einlage in Vertikalschlitzen 59 der
Seitenwände 13 (5).
-
In
Andruckstellung (1, 2 und 3, 4, untere
Position) tauchen z.B. beidseitig über das Andruckelement 26 der
Andruckvorrichtung 20 hinausstehende Führungsrollen in die Längsschlitze 59 der beiden
Seitenwände 13 des
Aufnahmeraumes für den
Blattgutstapel 1 ein. In dieser Eintauchstellung übernehmen
die beiden vertikal ausgerichteten Schlitze 59 die Längsführung des
Andruckelementes 26, welches außerdem um die Lagerachse 21 schwenkbar
angelenkt ist. Die Lagerachse 21 ist bei der Ausführungsform
nach den 2 bis 5 nur mittelbar wirksam.
Die unmittelbare Lagerachse des Andruckelementes 26 ist
bei der Ausführungsform
gemäß 2 bis 5 die weitere Schwenkachse 28,
welche vom äußeren Ende
des Schwenklenkers 27 als Teil eines dort wirksamen Dreh-Schub-Gelenkes gelagert
ist. Dieses Dreh-Schub-Gelenk stellt sicher, dass das Andruckelement 26 über die
gesamte Höhe des
von seiner Maximalstärke
bis zum letzten Blatt abzuarbeitenden Blattgutstapels 1 innerhalb
des Aufnahmeraumes oberhalb der Anlagefläche 2 in weitgehender
Parallellage vollflächig
auf den Blattgutstapel 4 bis zum letzten Blatt wirksam
ist.
-
Die
vorstehend beschriebene Längsführung enthält eine
mittelbar mit der Auflagefläche 2 verbundene
Zahnstange 35, mit welcher ein am Andruckelement 26 der
Andruckvorrichtung 20 gelagertes Zahnrad 36 kämmt. Das
Richtungsgehemme ist auf die Drehlagerung 37 des Zahnrades 36 wirksam
derart, dass es in der Anlagefläche 2 zugewandter
Bewegungsrichtung des Zahnrades 36, nämlich in Andruckrichtung 30,
bezogen auf die Figuren also im Gegenuhrzeigersinn, frei läuft und
in Gegenrichtung, also im Uhrzeigersinn, sperrt. Dadurch sperrt
das Richtungsgehemme der Drehlagerung 37 des Zahnrades 36 ein
Anheben der Andruckvorrichtung 20, solange das Zahnrad 36 mit
der Zahnstange 35 kämmt. Dadurch
wird der von der Andruckvorrichtung 20 auf den Blattgutstapel 1 einwirkende
Anpressdruck gegebenenfalls erhöht.
Die Größe des Anpressdruckes entspricht
aber grundsätzlich
etwa der von der Andruckvorrichtung 20 bzw. vom Andruckelement 26 auf
den Blattgutstapel 1 ausgeübten Gewichtsbelastung.
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Das
Kämmen
des Zahnrades 36 mit der Zahnstange 35 ist aufhebbar
dadurch, dass das Zahnrad 36 am rechten Ende eines Längsschiebers 38 gelagert
ist. Dieser Längsschieber 38 ist
in Längsrichtung 19 des
Andruckelementes 26 verschiebbar. Das dem Zahnrad 36 abgewandte,
linke Ende 39 des Längsschiebers 38 ist
von dem rechten Ende des am Andruckelement 26 gelagerten
Handschwenkhebels 40 derart beaufschlagt, dass es bei einem
Hochschwenken des Handschwenkhebels 40 um seine am linken
Ende des Andruckelementes 26 positionierte Handschwenkachse 41 nach
links gezogen wird. Der Handschwenkhebel 40 greift mit
einem an seinem rechten Lagerauge fixierten Vorsprung 42 formschlüssig am
linken Ende 39 des Längsschiebers 38 an.
Durch ein Hochschwenken des Handschwenkhebels 40 im Uhrzeigersinn
um die Schwenkhebelachse 41 wird der Längsschieber 38 mit
Bezug auf 2 nach links
derart gezogen, dass das Zahnrad 36 außer Eingriff mit der Zahnstange 35 kommt.
Dadurch wird die durch die Ausgestaltung der Drehlagerung 37 des
Zahnrades 36 nach oben sperrende Richtungshemmung der Andruckvorrichtung 20 aufgehoben.
Außerdem
kann nunmehr die Andruckvorrichtung 20 im Uhrzeigersinn
um die horizontale Schwenkachse 21 ungehindert nach oben geschwenkt
werden (4, 5).
-
Die
Anlagefläche 2 ist
beiderseits der Durchlassöffnung 8 bzw.
beiderseits des Einzugsbereiches der Erfassungs- und Fördereinrichtung 3 in
von der Durchlassöffnung 8 und
von der in ihr wirksamen Erfassungs- und Fördereinrichtung 3 weggewandter Richtung
nur über
einen gewissen Bereich wirksam. Es sind das die beiden Bodenbereiche 51 und 52.
Auf der der Durchlassöffnung 8 mit
der Erfassungs- und Fördereinrichtung 3 abgewandten
Seite sind neben den die Anlagefläche 2 bildenden Bodenbereichen 51 und 52 ausgeprägte Bodenöffnungen 53 vorhanden.
Diese beiden Bodenöffnungen 53 sind
in Richtung der Längserstrekkung 19 einerseits
durch die Bodenbereiche 51 bzw. 52 und andererseits
durch die beiden Seitenwände 14 begrenzt.
In Richtung der Breitenerstreckung 9 sind sie lediglich
durch die beiden Seitenwände 13 begrenzt.
Innerhalb der beiderseitigen Bodenöffnungen 53 ist lediglich
noch eine Zusatzanlage 55 für den Blattgutstapel wirksam.
Diese Zusatzanlage 55 ist ein in Richtung der Breitenerstrekkung 9 etwa
mittig innerhalb der Bodenöffnungen
positionierter und in Richtung der Längserstreckung 19 auf
die Durchlassöffnung 8 vorstehender Auflagesporn.
Der Auflagesporn 55 ist an jeweils einer Seitenwand 14 des
Aufnahmeraumes für
den Blattgutstapel 1 fixiert und steht von dieser Seitenwand 14 in
Richtung auf die Durchlassöffnung 8 vor. Durch
die Begrenzung der Wirksamkeit der beiden Auflagesporne 55 nur
im Mittenbereich der Innenseite der beiden Seitenwände 14 und
mit kurzer Vorstehlänge
hängt der
Blattgutstapel 1 mit seinen beiderseits äußeren Ecken
mangels dortiger Unterstützung
etwas nach unten über
die Ebene der Zusatzanlage 55 nach unten hinunter. Das
ist in den 1, 2 und 4 nicht näher dargestellt. Dieses geringfügige Hinunterhängen des
Blattgutstapels 1 im Bereich seiner äußeren Ecken ist erwünscht.
-
Wenn
nun das untere Blatt des Blattgutstapels 1 von der Erfassungs-
und Fördereinrichtung 3 in
Richtung auf die Durchlassöffnung 8 beiderseits einwärts gezogen
wird und wenn dieses untere Blatt durch eine Heftklammer 61 mit
einem oder mehreren, darüber
liegenden Blattecken verklammert ist, so wird ein oberhalb des unteren
Blattes liegendes, verklammertes Blatt bzw. so werden oberhalb des
abgezogenen unteren Blattes befindliche, verklammerte Blätter in
ihrem verklammerten Eckbereich mitgezogen. Dadurch biegt bzw. biegen
bzw. beulen sich die mitgenommenen Blattecken 62 bzw. Blattenden
nach unten aus (2 und 1). Die durch die Heftklammer 61 verklammerte
Ecke 63 des unteren, dem Zug ausgesetzten Blattes ist infolge
des durch die Biegung bzw. Ausbeulung der mitgenommenen, aufliegenden Blattecken 62 ausgeübten Widerstandsdruckes strammgezogen.
Mit zunehmendem Einwärtszug des
unteren Blattes des Blattgutstapels 1 erhöht sich dieser
Widerstandszug bis zum Abreißen
der unteren Blattecke 63 von der Heftklammer 61.
Dieses Abreißen
ist in der Regel mit einem deutlich hörbaren Schnalzgeräusch verbunden.
Nach dem Abreißen schnellt
die mitgenommene Blattecke 62 bzw. schnellen die mitgenommenen
Blattecken 62 wieder in Richtung auf ihre nur geringfügig nach
unten herunterhängende
Ausgangsposition zurück.
Dieses Zurückschnellen
beruht auf der den Blättern
innewohnenden Biegeelastizität.
Auf die geschilderte Weise wird also eine in der Regel an den Blattecken
vorliegende Verklammerung von unten nach oben Blatt für Blatt
gelöst.
Mit dem obersten, letzten verklammerten Blatt wird die Heftklam mer 61 einwärts in Richtung auf
die Durchlassöffnung 8 abgezogen
und durch die äußere Begrenzungskante 64 der
Anlagefläche 2 bzw.
ihrer beiden Bodenbereiche 51, 52 abgestreift. Dadurch
ist die beiderseitige äußere Begrenzungskante 64 der
beiden Bodenbereiche 51, 52 als Abstreifkante
wirksam.
-
Die
Andruckvorrichtung 20 enthält weiterhin zwei parallel
zu den Seitenlängskanten 43, 44 der Durchlassöffnung 8 der
Anlagefläche 2 ausgerichtete und
insbesondere parallel zur im Biegebereich 31 des Andruckelements 26 vorhandenen
Durchreichöffnung 45 (3) positionierte Leitwände 46, 47, welche
aus einer von der Andruckseite zurückgezogenen, mehr liegenden
Inaktivstellung (3,
hochgeschwenkte Andruckvorrichtung 20) in eine über den
Biegebereich 31 bzw. über
die Andruckplatten 22, 23 der Andruckvorrichtung 20 nach
unten in Richtung auf die Durchlassöffnung 8 in der Anlagefläche 2 hinausstehende,
mehr aufrecht stehende Leitstellung überführbar sind (3, mittl. Darstellung des Andruckelementes 26 bzw.
obere Horizontalstellung des Andruckelementes 26). In aktivierter
Leitstellung bilden die Leitwände 46, 47 einen
spitzen Winkel 48 miteinander, während sie in der zurückgezogenen
Inaktivstellung einen stumpfen Winkel 49 zwischen sich
einschließen
(3, oben). In ihrer
spitzwinkligen (48) Leitstellung bilden die beiden Leitwände 46, 47 einen
Fülltrichter
als Einführungs-
bzw. Zuführungshilfe
für eine
Einzelblattzuführung
zum Schneidwerk 7. Diese Einzelblattzuführung ist wegen des ausreichend
groß dimensionerten
Durchlaufspaltes 15 zwischen den beiden Reibrollen 12 ungehindert
mit vorauseilender Blattkante möglich,
wenn kein Blattgutstapel 1 den Durchgang durch die Durchlassöffnung 8 sperrt.
-
Die
Rollenwellen 10 enthalten zwischen sich und den von ihnen
getragenen Reibrollen 12 ebenfalls ein Richtungsgehemme.
Dieses ist so ausgebildet, dass es eine Übertragung des in Förderrichtung 6 wirksamen
Drehantriebes (nicht dargestellt) der Rollenwellen 10 auf
die Reibrollen 12 sperrt, jedoch eine die Drehgeschwindigkeit
der Rollenwellen 10 übersteigende
Drehgeschwindigkeit der Reibrollen 12 zulässt. Dieses
Merkmal ist dann von Bedeutung, wenn der Faltscheitel 5 des
ergriffenen, vom Blattgutstapel 1 abgezogenen unteren Einzelblattes 16 von den
Schneidscheiben 49 der beiden Schneidwalzen 50 des
Schneidwerkes 7 erfasst ist und nunmehr mit der Umlaufgeschwindigkeit
der Schneidscheiben 49 der Schneidwalzen 50 des
Schneidwerkes 7 durch das Schneidwerk 7 hindurchgezogen
wird. Dieses Hindurchziehen soll nicht durch eine etwa verminderte
Umfangsgeschwindigkeit der konstant in Förderrichtung 6 umlaufenden
Reibrollen 12 behindert werden Können, deren Umfänge schließlich von
den beiden Seitenbereichen 17, 18 des durch das
Schneidwerk 7 hindurchlaufenden unteren, vom Blattgutstapel 1 abgezogenen
Einzelblattes 34 beaufschlagt sind.
-
- 1
- Blattgutstapel
- 2
- Anlagefläche
- 3
- Erfassungs-
und Fördereinrich
-
- tung
- 4
- Mittenbereich
- 5
- Faltenscheitel
- 6
- Förderrichtung
- 7
- Schneidwerk
- 8
- Durchlassöffnung
- 9
- Breitenerstreckung
- 10
- Rollenwellen
- 11
- Längsachse
- 12
- Reibrolle
- 13
- Seitenwand
- 14
- Seitenwand
- 15
- Durchlaufspalt
- 16
- Einzelblatt
- 17
- Seitenbereich
- 18
- Seitenbereich
- 19
- Längserstreckung
- 20
- Andruckvorrichtung
- 21
- horiz.
Schwenkachse
- 22
- Andruckplatte,
Andruckbereich
- 23
- Andruckplatte,
Andruckbereich
- 24
- Pendelachse
- 25
- Pendelachse
- 26
- Andruckelement
- 27
- Schwenklenker
- 28
- weitere
Schwenkachse
- 29
- Längsrichtung
- 30
- Andruckrichtung
- 31
- Biegebereich
- 32
- Biegewalze
- 33
- Biegewalze
- 34
- unteres
Blatt
- 35
- Zahnstange
- 36
- Zahnrad
- 37
- Lagerachse,
Drehlagerung
- 38
- Längsschieber
- 39
- linkes
Ende
- 40
- Handschwenkhebel
- 41
- Handschwenkachse
- 42
- Vorsprung
- 43
- Seitenlängskante
- 44
- Seitenlängskante
- 45
- Durchreichöffnung
- 46
- Leitwand
- 47
- Leitwand
- 48
- spitzer
Winkel
- 49
- Schneidscheibe
- 50
- Schneidwalze
- 51
- Bodenbereich
- 52
- Bodenbereich
- 53
- Bodenöffnung
- 54
- Sägezahnscheibe
- 55
- Zusatzanlage,
Auflagesporn
- 56
- Umlaufrichtung
- 57
- Umlaufrichtung
- 58
- Blattführungswand
- 59
- Schlitz
- 60
- Schwenkrichtung
- 61
- Heftklammer
- 62
- mitgenommene
Blattecke
- 63
- untere
Blattecke
- 64
- Abstreifkante,
Begrenzungskante