DD288389A5 - Kautschukmischungen zur herstellung von polymerwerkstoffen mit fungiziden eigenschaften - Google Patents

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DD288389A5
DD288389A5 DD33342189A DD33342189A DD288389A5 DD 288389 A5 DD288389 A5 DD 288389A5 DD 33342189 A DD33342189 A DD 33342189A DD 33342189 A DD33342189 A DD 33342189A DD 288389 A5 DD288389 A5 DD 288389A5
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DD
German Democratic Republic
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fungicidal
adduct
rubber mixtures
polymeric materials
manufacture
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DD33342189A
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Inventor
Konrad Giessmann
Gerhard Merkmann
Werner Schunk
Herbert Knoll
Siegfried Borgmann
Horst Hoetzel
Original Assignee
Thueringen Gummiwerke Veb
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Abstract

Die Erfindung hat eine Kautschukmischung zur Herstellung von Polymerwerkstoffen mit fungiziden Eigenschaften zum Inhalt. Die Erfindung kann in der kautschukverarbeitenden Industrie angewandt werden, vorzugsweise fuer Materialien, die in feuchten Raeumen als Bausubstanz eingesetzt werden und damit Mikroorganismenbefall ausgesetzt sind. Die Aufgabe der Erfindung wird dadurch geloest, dasz ein zeolithisches Molekularsieb-Addukt (oder Schichtsilikat), welches mit fungiziden Wirkstoffen beladen ist, der Mischung zugegeben wird. Durch den Einsatz der Traegersubstanzen wird die Wirksamkeit der Fungizide erhoeht und ihre Toxizitaet erheblich herabgesetzt.{Mischung; Polymerwerkstoff; Herstellung; Eigenschaften, fungizid; Molsieb; Schichtsilikat; Addukt; Wirksamkeit; Toxizitaet}

Description

Anwendungsgebiet der Erfindung
Die Erfindung betrifft Kautschukmischungen zur Herstellung von Polymerwerkstoffen mit fungizfden Eigenschaften. Sie findet Anwendung in Gummierzeugnissen, die mit Feuchtigkeit und ähnlichem Kontakt haben und durch Befall von Mikroorganismen gefährdet sind. '
Charakteristik des bekannten Standes der Technik
Die im Bauwesen, speziell im Sanitärbereicn verwendeten Dichtungsmassen und Klebstoffe auf Silikonkautschukbasis unterliegen insbesondere in feuchten Innenräumen einem Befall durch Mikroorganismen. Durch den Befall werden die Gebrauchseigenschaften sowie das ästhetische Aussehen der Dichtoberflächen beeinträchtigt. Außerdem tritt durch den Mikrobenbefall eine Verschlechterung der hygienischen Verhältnisse ein. Zur Vermeidung der Gebrauchswertminderung werden deshalb den Dichtstoffen fungizide Wirkstoffe wie 2-(4-Thiazyl)-benzimidasol, Benzimidasolylalkylcarbonate, 4-Methylsulfonyl-2,3,5,6-Tetrachlorpyridin zugesetzt.
Der Nachteil dieser Wirkstoffe besteht in der schwierigen Herstellbarkeit und der hohen Toxizität, verbunden mit einer ungenügenden Langzeitwirkung.
Die in der Patentschrift DD-PS 138 427 angegebene gute Wirksamkeit mit Dibutylzinndiacetat oder Carbendazim konnte in Kautschukmischungen nicht bestätigt werden. In der Patentschrift DD 247 225 wird die Behandlung mit Schutzmitteln durch Einstreichen und Besprühen beschrieben. Hier ergibt sich der Nachteil, daß die Wirksamkeit sehr beschränkt ist, da die ständige Gefahr des vorzeitigen Abwaschens besteht.
In den Patentschriften DD-PS 264009 und DD-PS 264008 werden hochmolekulare Polymerwerkstoffe mit antimykotisch wirkenden Eigenschaften beschrieben. Die dort aufgeführten Substanzen besitzen jedoch nur ein sehr eingeengtes Wirkungsspektrum. Es handelt sich bei den eingesetzten Substanzen um Pharmaka, die eine ganz spezifische Wirksamkeit gegen Fußpilz aufweisen und als pharmazeutisches Produkt hautverträglich sind. Eine Keimfreihaltung ist durch diese Art von Kautschukmischungen nicht möglich, da sie durch ihr eingeengtes Wirkungsspektrum nur eine bestimmte Mikroorganismengruppe bekämpft.
Ziel der Erfindung
Ziel der Erfindung ist es, eine Kautschukmischung zur Herstellung von Polymerwerkstoffen mit fungiziden Eigenschaften zu entwickeln, die unter üblichen technologischen Bedingungen einsetzbar ist, dem Befall von Mikroorganismen langanhaltend und wirkungsvoll vorbeugt.
Darlegung des Wesens der Erfindung
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Kautschukmischungen zur Herstellung von Polymerwerkstoffen zu entwickeln, die eine homogene Verteilung der Fun{,:*ide gewährleisten und die Toxizität dnr eingesetzten Fungizide erheblich herabsetzt.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß ein Addukt, bestehend aus zeolithischen Molekularsieben und/oder Schichtsilikaten, welche mit fungizidwirksamen Substanzen beladen sind, während des Mischprozesses der Kautschukmischung zugegeben wird.
Vorzugsweise werden zeolithische Molekularsiebe pulverförmiger Produkte der Typen A, X oder Y bzw. als Schichtsilikate Produkte vom Typ Magadiit verwendet.
Der Anteil des beladenen Trägersubstanz-Adduktes beträgt erfindungsgemäß 0,1 bis 25 Masseanteile in %, bezogen auf die Gesamtmischung. Der Beladungsgrad des Adduktes mit fungizidem Wirkstoff beträgt 5 bis 50 Masseanteile in %. Als Wirkstoff wird vorzugsweise Methylen-bis-(Methylcyanim-idodithiocarbomat) eingesetzt.
Die Herstellung der Mischung erfolgt nach dem Stand der Technik bekannten Hochpolymerverarbeitungsverfahren.
Durch die erfindungsgemäße Mischung wird erreicht, daß die fungiziden Wirkstoffe als Adsorbat in zeolithischen Molekularsieben oder Schichtsilikaten bei Temperaturen oberhalb 1000C stabil sind, d.h. keine partielle Zersetzung oder Verdampfungen auftreton.
Bei hervorragender Depotwirkung der fungiziden Substanzen und dor kontinuierlichen Koimfreihaltung wird die Toxizität der Substanzen durch das Molekularsieb (SchichtsilikatJ-Addukt erheblich abgeschwächt.
Ausführungsbeispiel:
Tesvrezeptur Varianten (Masseanteile in %) 59,0 Il 59,0 III
I 24,0 21,0 59,0
NR-Elastomer 6,0 6,0 12,0
Kieselsäurefüllstoff 2,0 2,0 6,0
Paraffinöl 1,5 1,5 2,0
Stearinsäure 0,6 0,6 1,5
Schwefel 0,9 0,9 0,6
ThiuramDS 0,9
Antioxidant 4 3,0 6,0
Wirkstoff/Molsieb- 3,0 3,0 12,0
addukt» 100,0 , 100,0 3,0
Zinkoxid 100,0
• 3eladungsgrad des Molekularsiebes 13x mit dem fungiziden Wirkstoff Methylen-bislMethylcyanimidodithiocarbomat) beträgt 50 Masseanteile ln%
Folgende wirksame Substanzen sind ebenfalls einsatzfähig:
• N-Methoxyacethyl-N-1 -carbmethoxyethyl^.e-dimethylanilin
• N-Benzimidazol^-yl-carbamidsuremetylester
• Zinkethylen-1,2-bis-dithiocarbamat
• p-Nitrophenyl-2-dichlorantimidopropandiol-(1,3)
• p-chlor-en-kresol
Die Testung von Kautschukmischungen auf fungizide bzw. fungistatische Wirkung erfolgte nach folgender Prüfmethode: Auf Petrischalen mit Gabonrand-Glucose-Agar wurden
• Candida albicans
• Penicillin sp.
• Trichophyton mentagrophytes aufgetragen.
Darauf wurden Scheiben von 12mm 0 der zu testenden vulkanisierten Kcutschukmischungen aufgelegt und in Abhängigkeit der Konzentration des fungiziden Werkstoffes und Prüfdauer das makroskopisch sichtbare Wachstum verfolgt.
Prüfergebnisse Tabelle 1: Unterschiedliche Ausprägung von Hemmhöfen (Breite der Hemmhofzonen in mm)
Gummi ohne Wirkstoff 5d 10d Reinsubstanz 5d 10d 3,0 Masseanteile in% 5d 10d Tabelle 2: Unterschiedliche Ausprägung von Hemmhöfen (Breite der Hemmhofzonen in mm) ohne Wirkstoff 5d 10d Wirkstoff/Molekularsiebaddukt 5d 10d 6 Masseanteile in % 5d 10d 6,0 Masseanteile in % 5d 10d 5d 10d
Pilz 2d 0,5 0,7 1,5 Masseanteile in % 1,4 1,6 2d 1,5 1,7 Gummi 2d 0,5 0,7 3 Masseanteile in % 3,7 7.2 2d 6,8 9,1 2d 2,1 2,4 7,3 10,4
0,5 0 0,5 2d 0,8 0,9 1,4 0,9 1,1 Pilz 0,5 0 0,5 2d 2,8 5,4 4,4 4,9 6,8 1,8 1,3 1,6 5,1 8,2
Candida, alb. 0 4,5 5,0 1,2 6,2 6,4 0,7 6,5 6,7 0 4,5 5,0 2,5 14,5 18,6 3,1 17,2 24,5 1,0 6,8 7,2 19,8 31,6
Penicillin, sp. 4,5 0,5 6,3 Candida alb. 4,5 1,6 13,8 6,6
Trichophylon 6,0 Penicillin, sp. 9,5
Trichophyton 12 Masseanteile in %
ment. 2d
5,7
4,3
16,1

Claims (2)

1. Kautschukmischungen zur Herstellung von Polymerwerkstoffen mitfungiziden Eigenschaften, bestehend aus natürlichen und/oder synthetischen Festkautschuken oder Latices, Schwefel, verschiedenen Füllstoffen sowie anderen Mischungsingredienzien, dadurch gekennzeichnet, daß die Mischung ein f ungizidbeladenes Molekularsieb enthält, wobei der Anteil des fungizic beladenen Adduktes bezogen auf die Gesamtmischung 0,1 bis 25 Masseanteile in % beträgt und der Anteil der tungiziden Wirkstoffe im Addukt 5 bis 50 Masseanteile in % beträgt.
2. Kautschukmischungen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als zeolithische Molekularsiebe pulverförmige Produkte der Typen A, X oder Y oder als Schichtsilikate-Produkte vom Typ Magadiit verwendet werden.
DD33342189A 1989-10-09 1989-10-09 Kautschukmischungen zur herstellung von polymerwerkstoffen mit fungiziden eigenschaften DD288389A5 (de)

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