DD286188A5 - Verfahren zur behebung von losnarbigkeit - Google Patents

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DD286188A5
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leather
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skin
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loosening
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DD33086889A
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Hartwig Oertel
Rolf Steinhardt
Original Assignee
Fi Fuer Leder- Und Kunstledertechnologie,De
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  • Laminated Bodies (AREA)
  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Behebung von Losnarbigkeit bei Leder, besonders bei Schweinsleder durch Abskivern der losnarbigen Schicht und Wiederaufkleben des Skivers mit Klebstoff.{Leder; Losnarbigkeit; Schweinsleder; Abskivern; Spalten; Kleben; Klebstoff}

Description

Charakteristik der bekannten technischen Lotungen In der klassischen Gerbereiliteratur wird die Losnarbigkeit in erster Linie auf dia Struktur der natürlichen, gewonnenen Haut
zurückgeführt. Soweit Losnarbigkeit nicht durch die natürliche Beschaffenheit der Haut bedingt ist, wird sie auf unsachgemäße
Behandlung zurückgeführt. Losnarbigkeit wird auch als leichter Fäulnisschaden angesehen, denn sie entsteht durch zu langes Liegen zwischen Schlachtung
und Konservierung der Haut und durch ungenügende Konservierung. Losnarbigkeit wird auch durch unsachgemäße
Behandlung der Haut in der Lederherstellung hervorgerufen. Eine besondere Gefahrenquelle hierfür sind die Wasserwerkstattarbeiten. Ein zu langes uno zu warmes Weichen der rohen Haut, ein zu intensives Äochern usw. führen zu
herstellungsbedingter Losnarbigkeit beim Fertigleder.
Immer handelt es sich dabei um den zu starken Abbau besonders schwacher Verbindungen zwischen unterschiedlichen Hautzonen, insbesondere zwischen der Narbenschicht und der unmittelbar darunterliegenden Zone. Bemerkbar macht sich ein solcher Schaden durch einen sogenannten .rinnenden" Narben, wie die Losnarbigkeit in Fachkreisen
auch noch genannt wird.
Speziell bei Schweinshaut besteht die Gefahr einer Bildung von Losnarbigkeit. Jie Schweinshaut ist durch Besonderheiten ihrer Struktur in dieser Hinsicht beträchtlich gefährdet und es besteht oft die Meinung, daß es weiches Schweinschromleder ohne Losnarbigkeit nicht gibt. Ob nun aber Losnarbigkeit bei weichem Schweinschromleder strukturell bedingt ist, oder ob bereits die
normale Schlachttechnologie dazu führt, sei dahingestellt.
Tatsache ist, daß die Ledethersteller dieses Problem nie unbeachtet lassen dürfen, wenn sia Narbenleder erzeugen wollen. Nach neueren Anschauungen sind die Haubonen über QuerverneUungen miteinander verbunden und die Stabilität der Haut ist
abhängig von der Anzahl dieser Quervernetzungen. Diese QuerverneUungen sind unterteilt in stabile Quervernetzungen und weniger stabile Quervernetzungen. Die weniger stabilen Quervernetzungen werden auch eis reduzierbare Quervernetzungen
bezeichnet und sind gegen chemische Einflüsse, die in den gerbereitechnologischen Verfahrensschritten Äscher, Boize,
Entkalkung und Pickel vorliegen, sowie gegen bakterielle Angriffe, zum Beispiel bei zu langem Liegen zwischen Schlachtung und Konservierung, empfindlich. Bei Häuten junger Tiere ist die Anzahl reduzierbarer Quervernetzungen größer als in den Häuten älterer Tiere. Im Laufe des Alterungsprozesses wandeln sich die reduzierbaren Quervernetzungen in nichtreduzierbare um. Dadurch ist die Haut gealterter Tiere gegen chemische und biologische Angriffe deutlich stabiler als die Haut von Jungtieren. Schweinshautkollagen weist meist einen höheren Anteil an reduzierbaren Quervernetzungen auf als bei anderen Tierhäuten,
was auf seine größere Neigung zur Bildung von Losnarbigkeit schließen läßt.
Es gibt Untersuchungen über den Einfluß der mechanischen Beanspruchung des Hautmaterials während der vegetabilischen
bzw. synthetischen Gerbung auf die Losnarbigkeit, wobei ein Vorgleich der normalen Produktion mit Häuten, die eine minimale mechanische Beanspruchung erfuhren, geführt wurde. Letztere waren im Griff härter, zeigten aber trotz der minimalen mechanischen Beanspruchung eine relativ große Losnarbigkeit.
Auch die Art der Trocknung hat nur geringen Einfluß auf eine Verringerung der Losharbigkeit. Bei einer Anzahl an Varianten
schnitt eine Kombination von Hängetrocknung und Spannrahmentrocknung zwar am besten ab, doch war die Losnarbigkeit nicht genügend verringert.
Mit einigem Erfolg läßt sich Losnarbigkeit durch Verdichten des Leders erreichen, doch leidet dabei der Griff bedeutend und die Leder werden zu fest. Das Verdichten kann man durch unterschiedliche Maßnahmen bewirken. So durch eine Vorbehandlung
mit sehr adstringenter kondensierter Naphthalinsulfonsäure, oder man reguliert mit Polyphocphaten den Quellungszustand, um eine Faserstabilisierung zu erreichen. Auch ein Einsatz von Aluminiumgerbstoffen, sowohl in der Hauptgerbung als auch in der
Nachgerbung, zeigt einen günstigen Einfluß auf die Losnarbigkeit. Bei allen diesen Maßnehmen werden die Leder zu straff und
damit in ihrem Charakter geändert.
Durch die Verringerung der Quervernetzungen entstehen Hohlräume zwischen den Zonen, besonders unter der Narbenschicht. Vorschläge zielon darauf hin, diese Hohlräume auszufüüsn. Dazu eignen sich Polymere. Dabei wird das Leder, speziell die Lederoberfläche aufgepolstert. Dies ist mit einer Erhöhung der Steifheit des Leders verbunden. Losnarbigkeit läßt sich in gewissem Umfang nuch durch Schrumpfen unterdrücken, wobei wegen der besonderen Oberflächenstruktur vorhandene Losnarbigkeit nicht wie bei glatten Ledern sichtbar wird. Durch Narbenschrumpfung wird also Losnarbigkeit mehr verschleiert als behoben. Losnarbigkeit ist über die Hautfläche nicht gleichmäßig stark, sondern zeigt sich besonders und verstärkt in den abfälligen Teilen. Deshalb werden die Leder zum Teil stark beschnitten und es entsteht ein nicht unbeträchtlicher Verlust an wertvoller Lederfläche. Ziel der Erfindung
Das Ziel der Erfindung besteht in der Behebung von Losnarbigkeit ohne Verfestigung oder gar Verhärtung. Dadurch wird die Lederqualität erhöht.
Darlegung des Wesens der Erfindung Die Aufgabe der Erfindung besteht in der Behebung von Losnarbigkeii nicht nach den bisher eingeschlagenen Wegen in Form
einer Modifizierung.
Erfindungsgemäß läßt sich Losnarbigkeit beheben durch Abskivern der Narbenschicht des Narbenleders unü anschließendem Aufkleben des Skivers auf den verbliebenen Spalt. Wichtig ist, daß man die Skiverabtrennung dort vornimmt, wo das Defizit an Quervernetzungen vorliegt. Bei Schweinsleder wird
diese Zone getroffen, wenn man Skiver im Bereich von 0,3 mm Dicke mit Grenzen von 0,2 mm bis 0,4 mm abnimmt.
Zweckmäßig bringt man diesen Skiver auf das gleiche Spaltleder, von welchem er genommen wurde, wieder auf. Aus Dimensionsgründen entsteht dann fast kein Verschnitt bei der Weiterverarbeitung. Nach gleichmäßiger Crouponage lassen sich die Skiver auf einen beliebigen Spalt aufbringen. Nicht jeder Klebstoff ist für dieses Verfahren zur Behebung der Losnarbigkeit geeignet. Gefordert wird vom Klebstoff, daß die
durch ihn hergestellte Verbindung der weichen Teile, weich und elastisch bleibt. Es ist dabei ohne Belang, ob es sich um einen einfachen Klebstoff oder um ein Zweikomponentensystem handelt.
Die Schnittfläche-wer igstens des geskiverten Leders-wird grob geschmirgelt. Damit erzielt man eine vergrößerte Oberfläche,
die eine verstärkte Bindung zwischen den Flächenteilen gestattet.
Der Klebstoffauftrag « rfolgt nech den üblichen Methoden wie Spritzen, Drucken usw. Wenn es die Skiverqualität zuläßt, erscheint
es zweckmäßig, beide Teile mit Klebstoff auszurüsten. Eine zweckmäßige Größenordnung für die aufzubringende
Klebstoffmenge liegt zwischen 25g/m2 und 75g/m2 Trockensubstanz. Zur Entfernung von vorhandenem Lösungsmittel aus dem Klebstoffsystem werden die Teile oder der Verbund abgelüftet. Die Ablüftzoit hängt ab vom Dampfdruck des Lösungsmittels, von deraufgebrachten Menge an lösungsmittelhaltigem Klebstoff und
von der Klebflächenstruktur.
Zum Ablüften kann man auch erhöhte Temperaturen anwenden. Das ist auf jeden Fall zweckmäßig, wenn der Dampfdruck des Lösungsmittels bei Raumtemperatur zu gering ist. Nach dem Zusammenbringen der Flächenteile wird der Verbund glattgestrichen. Anschließend erfolgt ein kurzzeitiges Zusammenpressen des Verbundes mit einer hydraulischen Presse bei einem ablesbaren Druck zwischen 3MPa und 25MPa. Der dabei wirkende tatsächliche Druck auf die Fläche ist erheblich niedriger und liegt bei den üblichen Typen der Lederpressen
bei etwa V» des Anzeigewertes.
Das Zusammenfügen von Leder und Skiver wird um so einfacher, je stabiler das Leder ist. Man celaßt deshalb bei diesem Vorgang die Lederdicke in ihrer vollen Höhe und spaltet auf die gewünschte Dicke erst nach dem Aufkleben des Skivers. Weil die
verklebten Leder abschließend gepreßt werden, ist ihre Oberfläche glatt und bei einem anschließenden Spalten des Materials ergibt sich eine außerordentliche Spaltgenauigkeit.
Zur Prüfung der Klebverbindung wird ein streifenförmiger Prüfling an der Schmalseite ein Stück aufgetrennt und dann einer
stetigen Zugbeanspruchung ausgesetzt. Ist ein mechanisches Auftrennen der Schichten nicht möglich, so kann durch Verkleben zweier Streifen mit der beschichteten Seite aufeinander ein Prüfling hergestellt werden.
Als Trennkraft wird die Kraft zum Trennen der Schichten angegeben. Die Methode ist bei Schreier/Meißner .Prüftechnik und Qualitätskontrolle" VEB Fachbuchverlag, Leipzig, I.Auflage, 1988, ab Seite 181 beschrieben. Untersuchungen haben gezeigt, daß die Anfangsreißkraft über 4fach und die durchschnittliche Reißkraft über 3fach bei
festnarbigen Ledern höher liegt im Vergleich zu losnarbigen Ledern.
AusfOhrungsbelsplele Beispiel 1 Schweinsleder wurde auf 2,0 ± 0,1 mm gefalzt. Dann wurde ein Skiver von 0,3 ± 0,1 mm abgespalten. Die Schnittflächen wurden
aufgerauht.
95 Teile Mökoflex L 3556 und 5 Teile Mökodur H 9202 wurden gemischt und nach einer Reaktionszeit on 45 Minuten auf die
Schnittflächen gestrichen. Es wurde 1 h abgelüftet, bei 6O0C recktiviert und die Klebeflächen bei 50kp/cm2 80°C während 10s
verpreßt.
Die Schichten des Verbundes konnten nicht getrennt werden. Beispiel 2 Wie in Beispiel 1 vorbereiteter Skiver und abgeskivertes Leder wurden mit einer Mischung von 100 Teilen Mökoflex L 3571 und
80 Teilen Aceton gespritzt. Die Auftragsmenge lag bei 270 g/m*. Die Klebflächen wurden aufeinander gelegt, ausgestrichen und 30 Minuten bei 50"C abgelüftet. Dann wurde bei 150kp/cm*100*C während 10s verpreßt.
Die Schichtentrennfestigkeit des Verbundes lag zwischen 18 und 10N/cm. Beispiel 3 Die aufgerauhten Schnittflächen wurden mit Mökoflex L 3571 gleichmäßig eingestrichen und aufeinandergelegt. Anschließend
wurde 30 Minuten bei 5O0C abgelüftet und bei ISOkp/cm1100°C während 10s verpreßt.
Die Schichtentrennfestigkeit des Verbundes betrug 8 N/cm. Die eingesetzten Klebstoffe sind vom VEB Chemisch-Technische Werke, Werk I, Schuhchemie Mölkau.

Claims (1)

  1. Verfahren zur Behebung von Losnarbigkeit bei Leder, besonders bei Schweinsleder, dadurch gekennzeichnet, daß die losnarbige Schicht abgeskivert und nach Abschmirgeln wieder aufgeklebt und gepreßt wird.
    Anwendungsgebiet der Erfindung
    Das erfindungsgemäße Verfahren zur Behebung von Losnarbigkeit von Narbenledern hat seine Bedeutung ausschließlich im Rahmen der Lederindustrie.
DD33086889A 1989-07-17 1989-07-17 Verfahren zur behebung von losnarbigkeit DD286188A5 (de)

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