DD278983A1 - Verfahren zur erhoehung der lichtechtheit heller hoelzer - Google Patents

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DD278983A1
DD278983A1 DD32450088A DD32450088A DD278983A1 DD 278983 A1 DD278983 A1 DD 278983A1 DD 32450088 A DD32450088 A DD 32450088A DD 32450088 A DD32450088 A DD 32450088A DD 278983 A1 DD278983 A1 DD 278983A1
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Hans-Dieter Wehle
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Vtz Der Holzverarbeitenden Ind
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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erhoehung der Lichtechtheit heller Hoelzer. Das Verfahren soll in jedem Moebelbetrieb, einschliesslich Handwerksbetrieben, ohne besonderen apparativen Aufwand und gefahrlos gehandhabt werden koennen. Erfindungsgemaess wird die Holzoberflaeche mit einer Loesung von Natriumthiosulfat in einem Gemisch aus Wasser und organischem Loesungsmittel, das ausserdem eine wasserloesliche filmbildende Substanz enthaelt, behandelt. Neben der Erhoehung der Lichtechtheit bewirkt die Loesung auch die dauerhafte Beseitigung der Rotfaerbung des Kernholzes der mitteleuropaeischen Kiefer.

Description

Anwendungsgebiet der Erfindung
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Behandlung heller Hölzer, insbesondere von Furnieren, das in Verbindung mit einer Aufhellung gleichzeitig zu einer Erhöhung der Lichtochtheit des Holzes führt. Das Verfahren ist insbesondere auch zur Beseitigung der Rotfärbung dos Kernholzes der Kiefer geeignet.
Charakteristik des bekannten Standes der Technik
Bekannt ist das Bleichen von Holz durch Behandlung mit Wasserstoffporoxid oder mit Natriui r.hypochlorit (ζ. Β. nach DE-PS 561455 oder DE-PS 933891).
Eine derartige Bleichmittelbehandliing ist jedoch völlig unzureichend, um eine starke Kernverfärbung wie beim Kiefernholz zu beseitigen oder merklich zu vermindern. Furniere aus mitteleuropäischem Kiefernholz können im Gegensatz zu Furnieren aus skandinavischen Provenienzen für Frontflächen im Möbelbau nicht oder nur in sehr beschränktem Maße eingesetzt werden. Wegen der anderen Wuchsbedingungen weist die mitteleuropäische Kiefer einen hohen Kernholzanteil auf, dessen intensive, ungleichmäßige Rotfärbung zu starken Kontrasten zwischen Kern und Splint führt und am Möbel ein ästhetisch nicht vertretbares Erscheinungsbild ergibt. Bei der Verarbeitung von Kiefornfurnier im Möbelbau werden daher die störenden Partien verworfen, so daß hohe SchniUverluste in Kauf genommen werden müssen. Bei der Anwendung der eingangs genannten Bleichverfahren wirkt sich zusätzlich der hohe Harzgehalt dns mitteleuropäischen Kiefernholzes aus, der normalerweise vor beabsichtigten Flüssigkeitsbehandlungen eine besondere Entharzung des Holzes durch Verseifung oder Extraktion erforderlich machon würde. Eine derartige Vielzahl von Arbeitsschritten-verbunden mit dem Einsatz vieler verschiedenartiger Chemikalien -wurde aber die Verarbeitung derartiger Furniere unwirtschaftlich machen, so daß der Praktiker davor zurückschreckt. Darüber hinaus bleibt bei den gebleichten Hölzern die generelle Neigung heller Holzarten bestehen, unter Einwirkung von Licht im Laufe der Zeit nachzudunkeln. Diese mangelnde Lichtechtheit heller Hölzer führt bei daraus gefertigten Möbeln schon nach wenigen Jahren zu einer deutlichen Verminderung ihres ästhetischen Gebrauchswertes.
Aus der DD-PS 238353 bzw. der DE-OS 3608688 ist ein Verfahren bekannt, Kiefernfurnier im Zusammenhang mit einer Natriumhypochlorid-Bleiche mit einer Lösung von Natriumsilikat zu behandeln. Hierdurch wird die bleichende Wirkung soweit verstärkt, daß auch die starke Rotfärbung des Kiefernholzes wesentlich und dauerhaft vermindert wird. Neben diesem Bleicheffekt wird gleichzeitig eine deutliche Verbesserung der Lichtechtheit heller Hölzer und damit eine Einschränkung und Verlangsamung des Nachdunkeins erreicht. Der bei Anwendung dieses Verfahrens immer noch erforderliche relativ hohe Aufwand an verschiedenen Chemikalien, einschließlich der hierdurch bedingten Korrosions-, Arbeits- und Umweltschutzprobleme, sowie der Aufwand bei der Abproduktbeseitigung werden allerdings als nachteilig angesehen.
Ziel der Erfindung
Wünschenswert ist daher eine Methode zur Behandlung heller Furniere, die in jedem Möbelbetrieb, einschließlich Handwerksbetrieben, ohne besondere apparative Vorkehrungen angewendet und gefahrlos gehandhabt werden kann. Dabei soll besonders auch die starke Kernfärbung des Kiefernholzes beseitigt und darüber hinaus die Lichtechtheit heller Hölzer erhöht werden.
Darlegung des Wesens der Erfindung
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Möglichkeit zur wirkungsvollen Beseitigung der Rotfärbung des Kernholzes der Kiefer unter Vermeidung der Verwendung aggressiver und giftiger Chemikalien und unter Verzicht auf besondere Vor- oder Nachbehandlungen des Furneirs zu finden. Daneben war zu gewährleisten, daß der schädigende Einfluß des Lichtes auf das behandelte Holz während der Gebrauchsdauer in weitgehendem Maße eingedampft wird.
Erfindungsgemäß wird die Holzoberfläche mit einer 5- bis 20%igen Lösung von Natriumthiosulfat behandelt. Als Lösungsmittel für das Salz dient ein Gemisch aus 50 bis 95% Wasser und 5 bis 50% eines polaren, mit Wasser mischbaren organischen Lösungsmittels, vorzugsweise Ethanol oder Aceton. Der verwendeten Lösung werden außerdem 0,5 bis 5% eines wasserlöslichen filmbildenden Polymeren, wie z. B. Carboxymethylcellulose oder Polyvinylalkohol zugesetzt. Der Zusatz des Polymeren erfolgt dabei zweckmäßigerweise in Form einer entsprechend vorbereiteten wäßrigen Lösung. Anstelle eines Polymeren kann auch Wasserglas verwendet werden.
L'^s Thiosulfat übt überraschenderweise eine Bleichwirkung auf die Farbstoffe des Kernholzes der Kiefer aus. Dieser Effekt wird durch uie auflockernde Wirkung des Lösungsmittels auf das stark harzhaltige Kerngefüge vergleichmäßigt und verstärkt und führt so zu einer durchgreifenden Entfärbung des Kernholzes. Dor anwesende Filmbildner verstärkt diese Wirkung weiter und macht den Effekt irreversibel. Gleichzeitig wird eine Sperrwirkung gegenüber dem Kiefernharz ausgeübt und mögliche Harzdurchschläge verhindert.
Neben der genannten bleichenden Wirkung auf die Kernfärbung des Kiefernholzes tritt eine bedeutende Erhöhun' 'ler Lichtechtheit der behandelten Flächen ein. Die Anwendung des Verfahrens ist daher für helle Holzarten geeignet. Die Behandlung läßt sich ohne weiteres auch an bereits furnierten Möbelbautoilen durchführen. Das in der Lösung verwendete Polymere ermöglicht dir. bequeme Einstellung der Viskosität der Mischung und macht diese besonders für den Walzenauft. ag oder auch das Gießen gut handhabbar. Der Auftrag der Bohandlungsflüssigkeit erfo.gt zweckmäßig durch Aufwalzen, Bestreichen oder auch Aufsprühen. Nach kurzzeitigem Antrocknen der aufgebrachten Lösung bei Raumtemperatur können die behandelten Teile entsprechend dem üblichen technologischen Regime weiterverarbeitet werden.
Ausführungsbeispiel
Auf mit Kiefernfurnier beschichtete, geschliffene plattenförmige Möbelbauteile wurde mittels Auftragswalzen eine Lösung aufgetragen, die aus folgenden Bestandteilen bereitet wurde:
0,35kg Wasser
0,25kgEthanal
0,15kg Natriumthiosulfat
0,25kg 5%ige wäßrige Lösung von Carboxymethylcellulose, 24 h gereift.
Nach viertelstündigem Trocknen an der Luft wurden die Bauteile in der üblichen Weise lackiert. Nach Auftrag einer Grundierung von 150g/m2 SH-Lack und entsprechendem Zwischenschliff wurden 200g/m2 SK-Lack aufgetragen. Die so behandelten Bauteile wurden mit einem Farbmeßgerät der Fa. Opton vermessen. Die Ergebnisse sind in der Tabelle dargestellt. Sie zeigt die Änderungen der Farbmaßzahlen A (Rot'/Grun-Verschiebung) und L (Helligkeitsänderung) in Abhängigkeit von der Zeitdauer der Lichteinwirkung. Dabei entspricht jeweils die Änderung um 1 Skalenteil der Wahrnehmbarkeit der Farbänderung durch das menschliche Auge. Neben einem erfindungsgemäß behandelten Bauteil wurde zum Vergleich ein unbehandeltes Bauteil der gleichen Holzprobe vermessen.
Tabelle
Zeit 0 I unbehandelt behandelt Farbmaßzahl L unbehandelt behandelt
h 1 0 0 0 0
10 Farbmaßzahl A + 1,0 0 Skt. -3,5 -0,4
20 Skt. + 3,8 +0,1 -6,9 -2,1
40 + 5,3 +0,1 -8,0 -2,5
60 +6,6 +0,2 -9,2 -2,5
+7,5 +0,4 -10,0 -2,5
Die Meßwerte weisen für die unbehandelte Holzprobe sowohl eine deutliche Zunahme der Rotfärbung als auch insgesamt ein Dunklerwerden des Holzes auf. Demgegenüber verändert sich die Färbung der erfindungsgemäß behandelten Probe kaum, bezüglich der Rotfärbung liegt sie unterhalb der durch das menschliche Auge g3gebenen Wahrnehmbarkeit. Während das Nachdunkeln des unbehandelten Holzes noch nach 60 Stunden zunehmende Tendenz aufweist, erreicht die erfindungsgemäß behandelte Probe bereits nach 20...24 Stunden einen konstanten Wert, der sich auch nach längerer Lichteinwirkung nicht mehr merklich verändert.

Claims (5)

1. Verfahren zur Erhöhung der Lichtechtheit heller Hölzer, dadurch gekennzeichnet, daß auf die Holzoberfläche eine 5- bis 20%ige Lösung von Natriumthiosulfat in einem aus 50 bis 95% Wasser und 5 bis 50% eines polaren, mit Wasser mischbaren organischen Lösungsmittel bestehenden Gemisch, dem außerdem 0,5 bis 5% einer wasserlöslichen, filmbildenden Substanz zugesetzt wurden, aufgetragen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der verwendeten Lösung als filmbildende Substanz ein wasserlösliches Polymeres zugesetzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Lösung Carboxymethylcellulose zugesetzt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der verwendeten Lösung als filmbildende Substanz Wasserglas zugesetzt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Kiefernfurnier behandelt wird.
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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE19618088B4 (de) * 1996-05-06 2006-08-17 Agfa-Gevaert Ag Tintenstrahl-Aufzeichnungsmaterial
WO2022069091A1 (de) 2020-09-29 2022-04-07 ADLER-Werk Lackfabrik Johann Berghofer GmbH & Co. KG Reduzierendes beizmittel

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WO2022069091A1 (de) 2020-09-29 2022-04-07 ADLER-Werk Lackfabrik Johann Berghofer GmbH & Co. KG Reduzierendes beizmittel
DE202021004188U1 (de) 2020-09-29 2023-01-13 ADLER-Werk Lackfabrik Johann Berghofer GmbH & Co. KG Beizmittel

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