DE672945C - Verfahren zur Herstellung von Holzstoff - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von HolzstoffInfo
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- D—TEXTILES; PAPER
- D21—PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
- D21C—PRODUCTION OF CELLULOSE BY REMOVING NON-CELLULOSE SUBSTANCES FROM CELLULOSE-CONTAINING MATERIALS; REGENERATION OF PULPING LIQUORS; APPARATUS THEREFOR
- D21C1/00—Pretreatment of the finely-divided materials before digesting
- D21C1/04—Pretreatment of the finely-divided materials before digesting with acid reacting compounds
Landscapes
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- Chemical And Physical Treatments For Wood And The Like (AREA)
- Processing Of Solid Wastes (AREA)
Description
Es ist bereits bekannt, daß verdünnte Säuren auf die inkrustierenden Bestandteile
des Holzes wesentlich stärker hydrolytisch einwirken als auf die Cellulose. Man findet
z.B. die Angabe, daß eine io/oige Salzsäure
bis zu 2 stündigem Kochen nur die Hemicellulosen des Holzes angreift. Das bezieht
sich aber auf die Behandlung fein zerteilten . Holzes und ,auf die Prüfung, wieweit dabei
das Gewicht des Celluloseanteils vermindert worden ist. In der Tat wird durch eine solche
Behandlung von der Cellulose selbst nur wenig gelöst; wendet man, aber diese Behandlung
auf kleine Holzstücke an, so zeigt das mikroskopische
Bild, daß auch bei sehr vorsichtiger mechanischer Zerteilung fast nur kurze Faserstücke
und Zelltrümmer erhalten werden, daß also zwar das Cellulosegewicht nicht wesentlich
vermindert wird, aber doch ein an der Easerschwächung und -Verkürzung kenntlicher
Angriff auf die Cellulose eingetreten ist.
Andererseits ist z. B. bei dem Sulfitvernebelungsverfahren die Zugabe von Salz oder
Schwefelsäure empfohlen worden. Der Zusatz erfolgt aber nur zu der eigentlich und in
anderer Art wirksamen schwachen schwefeligen Säure in Spuren, die noch nicht 1Z10 der
Mengen betragen, die zur Neutralisation der Aschensalze des Holzes erforderlich sind.
Diese Säurespuren werden von den organisehen Säuren des Holzes gebunden und können
selbst keine hydrolytische Wirkung ausüben.
Es sind bisher Bedingungen nicht bekanntgeworden, unter denen sich durch starke
Mineralsäuren eine genügend hydrolytische Lockerung der Bindung zwischen den inkrustierenden
Stoffen und der Cellulose herbeiführen ließe, so daß grobe Holzstücke ohne
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Faserschwächung und Holzverluste durch Lösung ohne besondere Maßnahmen leicht
zerfasert werden können.
Das vorliegende Verfahren beruht auf der Erfindung, daß für den angestrebten Zweck
nur eine überaus geringe hydrolytische- Einwirkung von Säure erforderlich ist und daß
auch gröbere Holzstücke so verarbeitet werden können, wenn diese nur weitgehend und gleichmäßig
gequollen sind und wenn die hydrolytisch wirkende Säure nur gleichmäßig darin verteilt ist bzw. sich darin durch Diffusion
verteilen kann. Das ist bisher nicht erkannt worden, wohl weil schon bei einer etwas
stärkeren Hydrolyse in saurem Medium eine weitgehende Faserschwächung eintritt und weil
stärkere Konzentrationen eine Entquellung begünstigen, die dem Fortschreiten des hydrolytischen
Vorganges durch die Masse der einzelnen Holzstücke hindurch entgegenarbeitet
und bewirkt, daß Äußeres und Inneres der Stücke ungleichmäßig angegriffen werden.
Das macht sich um so mehr geltend, je größer die Dicke der zu verarbeitenden Holzstücke
in der Faserrichtung ist und je größeren Widerstand die Holzart der Weiterleitung der
Flüssigkeit in der Faserrichtung entgegensetzt. Zur Herbeiführung · einer gleichmäßigen
Quellung und Flüssigkeitsverteilung wird das Holz entlüftet, in. diesem Zustande getränkt
und mit der Tränkungsflüssigkeit in Berührung gelassen, bis die langsam verlaufende
weitere Flüssigkeitsaufnahme unter Absinken des Flüssigkeitsspiegels praktisch vollendet
ist. Das Gewicht beträgt nach Entlüftung und Quellung etwas mehr als das Doppelte des
Trockengewichtes bei Buchenholz, bis etwa das Dreifache bei nicht zu harzreichem Kiefernholz,
bis etwa das Vierfache bei Lindenholz; für Fichtenholz liegen die entsprechenden
Werte im allgemeinen zwischen denen für Buchen- und Kiefernholz, für Tannenholz zwischen
denen für Kiefern- und Lindenholz.
Die Entlüftung kann z. B. schon bei gewohnlicher
Temperatur durch Anwendung eines praktisch leicht einzuhaltenden Vakuums von etwa- 100 bis 150 mm Innendruck oder
durch Aufsiedenlassen in der Flüssigkeit bei erhöhter Temperatur und schwächerem Vakuum
oder durch Kochen unter gewöhnlichem Drude erfolgen. Die Anwendung einiger
Atmosphären Überdruck hinterher ohne weitere Temperaturerhöhung ist insbesondere für die
gleichmäßige Durchdringung größerer oder härterer Holzstücke wirksam.
Bei gleichmäßiger Quellung und Tränkung
kann man Kiefernholz z. B. durch 3- bis 4 stündiges Erwärmen auf etwa 95 bis ioo°
bereits mit einer Salzsäure von annähernd 1Z1O0Io Gehalt (1Z40 normal) so gleichmäßig
hydrolysieren, daß der innere Kern der Stücke wie das Äußere verhältnismäßig leicht zerdrückbar
sind und durch den Druck nicht in strähnige Teile wie unbehandeltes oder
unvollkommen behandeltes Holz, sondern in eine dichte, gleichmäßig zerfaserbare Masse
zerfallen. Als Maß für das Fortschreiten des hydrolytischen Vorganges kann die Säurezunahme
dienen, die z. B. bei im wesentlichen harzfreiem KiefernhofefSplint), als Essigsäfuim
berechnet, etwa V2 bis ro/o auf das Holzgewicht beträgt, bei harzreichem (Kern) dagegen
weniger, da abgespaltene Harzsäure sich nicht löst. Statt Kiefernholz ist z. B. auch
Fichtenholz verarbeitbar. Bei Tannenholz, dessen Aschenalkalität im allgemeinen mehr
als das doppelte so hoch ist wie bei den vorgenannten Holzarten, ist die Säurestärke
etwas zu erhöhen, z.B. auf etwa 0,150/0, da sich bei den hier verwendeten geringen Säuremengen
bereits geltend macht, daß ein Teil der Säure durch 'die organischen Salze des
Holzes gebunden und für die Hydrolyse unwirksam gemacht wird.
Statt Salzsäure kann z. B. auch Schwefelsäure oder eine andere starke Mineralsäure
in einer der oben angegebenen Salzsäurestärke' hydrolytisch gleichwirkenden Konzentration
dienen.
Will man unter 950 arbeiten, so ist eine entsprechend höhere Säurekonzentration erforderlich.
Auch den übrigen Betriebsverhältnissen> wie Einwirkungsdauer, Zerfaserungsgrad,
kann man die Konzentration der Säure anpassen.
Es ist bereits bekannt, mild wirkende saure Lösungen ziur Einwirkung auf Holz zu bringen.
In der deutschen Patentschrift 507869 beispielsweise
wird als saure Flüssigkeit, die erweichend wirkt, CalciumhydrosurfLt angegeben, too
Dieses Mittel wirkt aber nicht nur hydrolytisch, sondern übt auch eine das Lignin
bindende Wirkung aus. In der schweizerischen Patentschrift 123468 werden Säuren, wie
Salzsäure, Schwefelsäure oder Essigsäure, statt alkalischer Lösungen empfohlen. Dabei
muß aber das Holz entsprechend dem Verfahren der schweizerischen Patentschrift
120266 der mechanischen Behandlung bei
Gegenwart eines Teils der Säure unterzogen werden, damit die angestrebte Wirkung erzielt
werden kann.
Kiefernholz, in Stücken bis zu etwa 1 cm
Durchmesser in der Faserrichtung, wird mit überstehender etwa }/loojoiger Salzsäure, die
unter Rückfluß zu lebhaftem Sieden erhitzt wird, bis zur praktisch vollständigen Austreibung
des Luftgehalts der Holzstücke behandelt. Bei harzhaltigem Kernholz scheidet
sich dabei ein Teil des Harzes in der sieden.-
den. Flüssigkeit ab. Man läßt die Temperatur | etwas absinken, wobei auch, der Flüssigkeitslspiegel
ziemlich rasch absinkt, hält dann etwa 3 bis 4 Stunden, ohne daß die Flüssigkeit
siedet, bei annähernd ioo° und läßt die Temperatur wieder etwas absinken. Die nicht aufgenommene
Säure wird abgelassen und kann wieder verwendet werden. Das Holz wird zerdrückt und zerfasert. Die nicht aufgenommene
ίο Säure kann auch bereits nach der Tränkung abgelassen werden.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von Holzstoff durch hydrolytische Behandlung von zerkleinertem Holz mit einer starken Mineralsäure in verdünntem, nicht oxydierend wirkendem Zustande, dadurch gekennzeichnet, daß man das 'entlüftete Holz mit einer größeren als der zur Neutralisation, der Aschensalze des Holzes erforderlichen Menge Mineralsäure in einer Konzentration, die der hydrolytischen. Wirksamkeit einer Salzsäure von etwa 0,1 oder 0,150/0 bei ioo° entspricht, möglichst gleichmäßig tränkt, mit oder ohne Abziehen der nicht aufgenommenen Säure erwärmt oder längere Zeit lagert und anschließend nach Ablassen der Säure zerdrückt und zerfasert.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
PL514384X | 1937-04-28 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
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Family
ID=19936422
Family Applications (2)
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---|---|---|---|
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DEW101255D Expired DE707725C (de) | 1937-04-28 | 1937-05-24 | Verfahren zur Herstellung von Strohstoff |
Family Applications After (1)
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DEW101255D Expired DE707725C (de) | 1937-04-28 | 1937-05-24 | Verfahren zur Herstellung von Strohstoff |
Country Status (3)
Country | Link |
---|---|
DE (2) | DE672945C (de) |
FR (1) | FR837128A (de) |
GB (1) | GB514384A (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3436302A (en) * | 1965-09-02 | 1969-04-01 | Dow Chemical Co | Method of bleaching groundwood pulp web with acid |
Families Citing this family (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1022088B (de) * | 1952-12-19 | 1958-01-02 | Elbert Clyde Lathrop | Verfahren zum Aufschliessen einjaehriger, pflanzlicher Faserstoffe, insbesondere Stroh od. dgl. |
FR2514044A1 (fr) * | 1981-10-07 | 1983-04-08 | Lemaire Jacques | Procede de fabrication de pate a papier a partir de plantes annuelles |
-
1937
- 1937-05-11 DE DEW101081D patent/DE672945C/de not_active Expired
- 1937-05-24 DE DEW101255D patent/DE707725C/de not_active Expired
-
1938
- 1938-04-25 FR FR837128D patent/FR837128A/fr not_active Expired
- 1938-04-28 GB GB12742/38A patent/GB514384A/en not_active Expired
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Also Published As
Publication number | Publication date |
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FR837128A (fr) | 1939-02-02 |
GB514384A (en) | 1939-11-07 |
DE707725C (de) | 1941-07-01 |
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