DD261515A1 - Pilliertes saatgut mit keimungsregulierenden zusaetzen - Google Patents

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DD261515A1
DD261515A1 DD30336587A DD30336587A DD261515A1 DD 261515 A1 DD261515 A1 DD 261515A1 DD 30336587 A DD30336587 A DD 30336587A DD 30336587 A DD30336587 A DD 30336587A DD 261515 A1 DD261515 A1 DD 261515A1
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DD30336587A
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Jochen-Dieter Muecke
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Inst Ruebenforschung
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Abstract

Die Erfindung beschreibt pilliertes Saatgut mit keimungsregulierenden Zusaetzen, insbesondere zur Erhoehung des Feldaufgangs bei wechselnden klimatischen Bedingungen, speziell bei schwankender Bodenfeuchtigkeit, das in der Land- und Forstwirtschaft sowie im Garten- und Zierpflanzenanbau eingesetzt werden kann. Ziel der Erfindung ist eine weitere Steigerung des Feldaufgangs bei regulierter Wasseraufnahme. Diese Aufgabe wird erfindungsgemaess dadurch geloest, dass die um das Saatkorn erzeugte Huelle eine oder mehrere in Wasser schwer- bzw. unloesliche Verbindungen zweiwertiger Metalle enthaelt, bevorzugt von Erdalkalimetallen, die Aquakomplexe bzw. Hydrathuellen variabler Zusammensetzung ausbilden koennen, wobei diese Verbindungen in Mengen von 2 bis 40 Ma.-%, bezogen auf die Saatgutmenge, vorzugsweise von 6 bis 20 Ma.-% in der Huelle vorhanden sind.

Description

Anwendungsgebiet der Erfindung
Die Erfindung beschreibt ein Verfahren zur Verbesserung der Keimeigenschaften von Saatgut, insbesondere zur Erhöhung des Feldaufgangs bei wechselnden klimatischen Bedingungen, speziell bei schwankender Bodenfeuchtigkeit, das in der Land- und Forstwirtschaft sowie im Garten- und Zierpflanzenanbau eingesetzt werden kann.
Charakteristik der bekannten technischen Lösungen
Zur Verbesserung der Einzelkornablage bei der Aussaat, zur Erhöhung desfungiziden und Insektiziden Schutzes sowie zur Sicherung eines gleichmäßigen und hohen Feldaufgangs und daraus resultierend zur Steigerung der Erträge, ist es üblich, Saatgut zu pillieren. Dabei werden die Samen in eine Umhüllungsmasse eingebettet, so daß kugelförmige Körper gebildet werden. Diese Hüllmassen bestehen aus anorganischen und/oder organischen feingemahlenen Füllstoffen, denen ein Bindemittel zugesetzt wird, um eine mechanisch stabile Hülle zu erzeugen. Weitere Zusätze zur Hüllmasse sollen das Saatgut in der Keimphase verstärkt mit Nährstoffen und Wasser versorgen und gegen pflanzliche und tierische Auflaufschaderreger schützen.
Die gewünschten Ziele wurden bisher nur teilweise erreicht, wobei der größte Nachteil der angebotenen Saatgutpillen darin besteht, daß kein gleichmäßig guter Feldaufgang bei wechselnden klimatischen Bedingungen gewährleistet ist. So gibt es pilliertes Saatgut entweder für überwiegend trockene oder überwiegend nasse Aufgangsbedingungen. Dazu werden der Hüllmasse hydrophobe bzw. hydrophile Substanzen in bestimmten Kombinationen zugesetzt, z.B. in DE 1457894 A1, DE 20 30186 A1 und DE 2529743 A1, wodurch der Wassertransport durch die Hülle entweder gehemmt oder gefördert wird.
Es wurde bereits ein Verfahren zur Regulierung des Wasserhaushaltes in pilliertem Saatgut vorgeschlagen (DD 244672). Dazu werden der Hüllmasse wasserlösliche Salze von Metallen zugesetzt, die in der Lage sind, Aquakomplexe von wechselnder Zusammensetzung zu bilden.
Dadurch wird ein Feldaufgang ermöglicht, der auch bei suboptimalen Aufgangsbedingungen, insbesondere bezogen auf die Bodenfeuchtigkeit, höher ist, als bei naturellem oder pilliertem Saatgut ohne diese Zusätze.
Ziel der Erfindung
Ziel der Erfindung ist eine weitere Steigerung des Feldaufgangs bei regulierter Wasseraufnahme.
Darlegung des Wesens der Erfindung
Aufgabe der Erfindung ist es, pilliertes Saatgut bereitzustellen, das mit einer Hülle versehen ist, die während der Keimphase die Regulierung der Wasseraufnahme gestattet und damit einen hohen Feldaufgang ermöglicht.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Hülle um das Saatkorn eine oder mehrere in Wasser schwer- bzw. unlösliche Verbindungen zweiwertiger Metalle enthält, die Aquakomplexe bzw. Hydrathüllen variabler Zusammensetzung ausbilden können.
Diese Aquakomplexe entstehen, wenn Wassermoleküle durch Ausbildung von Metall-Sauerstoff-Bindungen gebunden und weitere Wassermoleküle über Wasserstoffbrückenbindungen locker an die Wassermoleküle der inneren Koordinationsphäre gebunden werden. Die Zusammensetzung der sich bildenden Hydrathülle hängt ab von der Temperatur und Menge des verfügbaren Wassers.
Erfindungsgemäß kann man diese in die Hülle des pillierten Saatgutes eingebauten Aquakomplexe als ein Wasserreservoir betrachten, das in der Lageist, in Abhängigkeit von den äußeren Bedingungen, in gewissen Grenzen Wasser abzugeben bzw. zusätzlich zu binden, wodurch eine Verbesserung des Feldaufganges von pilliertem Saatgut bei wechselnder Bodenfeuchtigkeit
erreicht wird. Durch die Erfindung wird, gegenüber den bekannten Lösungen, ein wesentlicher Fortschritt erzielt, indem in Wasser schwer- bzw. unlösliche Verbindungen zweiwertiger Metalle, wobei die Erdalkalimetalle bevorzugt sind, in die Hülle des pillierten Zuckerrübensaatgutes eingebaut werden.
Überraschenderweise hat sich gezeigt, daß der Zusatz schwer- oder unlöslicher Metallverbindungen einen verbesserten Feldaufgang des Saatgutes zur Folge hat. Worauf diese Tatsache zurückzuführen ist, ist gegenwärtig noch unklar.
Möglicherweise ist ein Teilaspekt, die Vermeidung zu schnellen Auswaschens dieser Salze. Eigentlich war bei Einsatz dieser schwer- bzw. unlöslichen Metallverbindungen zu vermuten, daß diese wegen ihrer schwächeren Aquakomplexe nicht zu einer ausreichenden Versorgung des Saatgutes mit Wasser und damit zu einem besseren Feldaufgang beitragen können.
In der erfindungsgemäß um das Saatkorn erzeugten Hülle, die als Hauptbestandteile anorganische und organische Füllstoffe wie Kaolin und Holzmehl enthalten kann und durch ein Bindemittel, das z.B. aus einer Kombination von Carboxymethylcellulose und Polyvinylalkohol, gelöst in Wasser, bestehen kann, ihre mechanische Festigkeit erhält, soll der Zusatz an schwer- bzw. unlöslichen Metallverbindungen 2 bis40Ma.-%, bezogen auf die Saatgutmenge, vorzugsweise 6 bis 20 Ma.-% betragen.
Bevorzugte Metallverbindungen im Sinne der Erfindung sind die der Erdalkalimetalle, insbesondere von Kalzium und Barium.
Besonders bevorzugte Verbindungen sind Kalziumoxid und Kalziumsulfat.
Welche Wirkungen diese Zusätze von in Wasser schwer- bzw. unlöslichen Metallverbindungen auf den Feldaufgang haben, zeigen die folgenden Ergebnisse mit pilliertem Zuckerrübensaatgut:
Saatgut, unpilliert 70,7%
Pille ohne Zusätze 70,0%
Pille gem. DD 244 672 74,7%
Pillegem. Erfindung 77,8%
Ausführungsbeispiele
Die Erfindung soll nachstehend durch Beispiele näher erläutert werden:
Beispiel 1:
1000g Zuckerrübensaatgut 300g Kaolin
600g Holzmehl ^
40g Carboxymethylcellulose 25g Polyvinylalkohol 120g Kalziumoxid
sowie Zusätze von Pflanzenschutzmitteln, Mikronährstoffen und Farbstoffen werden in der Art der üblichen Pillierungstechnologien,z. B. im Dragierkessel oder im Wirbelschichtreaktor verarbeitet.
Beispiel 2:
1000 g Zuckerrübensaatgut 300g Kaolin 600g Holzmehl 40g Carboxymethylcellulose 25g Polyvinylalkohol 60g Kalziumsulfat sowie Zusätze von Pflanzenschutzmitteln, Mikronährstoffen und Farbstoffen werden gemäß Beispiel 1 verarbeitet.

Claims (5)

1. Pilliertes Saatgut mit keimungsregulierenden Zusätzen, gekennzeichnet dadurch, daß die Saatguthülle eine oder mehrere in Wasser schwer- bzw. unlösliche Verbindungen zweiwertiger Metalle enthält, die Aquakomplexe bzw. Hydrathüllen variabler Zusammensetzung ausbilden können.
2. Saatgut nach Anspruch 1., gekennzeichnet dadurch, daß die in Wasser schwer- bzw. unlöslichen Verbindungen, Verbindungen der Erdalkalimetalle sind.
3. Saatgut nach Anspruch 1. und 2., gekennzeichnet dadurch, daß die in Wasser schwer- bzw. unlöslichen Verbindungen in der Hülle in Mengen von 2 bis 40 Ma.-%, bezogen auf die Saatgutmasse, vorhanden sind.
4. Saatgut nach Anspruch 3., gekennzeichnet dadurch, daß der Gehalt im Bereich von 6 bis 20 Ma.-% liegt.
5. Saatgut nach Anspruch 1. bis 4., gekennzeichnet dadurch, daß die Saatguthülle ein Beta-vulgaria-Saatkorn umgibt. '
DD30336587A 1987-06-01 1987-06-01 Pilliertes saatgut mit keimungsregulierenden zusaetzen DD261515A1 (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE10259197A1 (de) * 2002-12-10 2004-07-15 Ipc Process-Center Gmbh & Co Pflanzensaatgutpellets und Verfahren zu ihrer Herstellung

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