DD256134A1 - Verfahren zur herstellung von derivaten von cardenoliden und cardenolidanalogen verbindungen - Google Patents
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Abstract
Verfahren zur Herstellung von 3-Morpholinoformyloxy-cardenoliden und 3-Morpholinoformyloxy-cardenolidanalogen, geeignet, als Herz-Kreislauf-Pharmaka. 3-Hydroxy-cardenolide bzw. 3-Hydroxy-cardenolidanaloge werden mit einem reaktiven Derivat der Kohlensaeure zu Chlorameisensaeureestern der 3-Hydroxy-steroide bzw. zu reaktiven gemischten Estern der 3-Hydroxy-steroide umgesetzt und anschliessend die reaktiven Reste gegen Morpholin ausgetauscht.
Description
wobei R1 = H oder eine CH3-Gruppe, R2 = H oder R1 und R2 eine CH2-Gruppe, R3 = H, R4 = OH oder R3 und R4 eine olefinische Bindung, R5 = CH3, R6 = H oder R5 und R6 eine CH2-Gruppe bedeuten. Der 3-Morpholinoformyloxyrest kann sich in a- oder ^-Stellung befinden.
Die Verbindungen.sind neu und wurden in der chemischen Literatur und in Patenten bisher nicht beschrieben.
Ziel der Erfindung ist die ökonomisch günstige Herstellung von 3-Morpholinoformyloxy-cardenoliden und 3-Morpholinoformyloxy-cardenolidanalogen.
-2- Ζϋϋ Ί.34
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein technisch einfaches Verfahren anzugeben, das es gestattet, 3-Hydroxycardenolide und 3-Hydroxy-cardenolidanaloge in ihre Morpholinoformylderivate zu überführen.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß man die entsprechenden 3-Hydroxy-cardenolide bzw. 3-Hydroxycardenolidanalogen mit einem reaktiven Derivat der Kohlensäure, wie Phosgen oder einem geeigneten Chlorameisensäureester, wie Chlorameisensäure-p-nitrophenylester, in Gegenwart einer Base, wie Pyridin, zu einem Chlorameisensäureester des 3-Hydroxycardenolids bzw. Hydroxy-cardenolidanalogen oder einem gemischten Kohlensäureester, wie den des p-Nitrophenols und des 3-Hydroxy-cardenolids umsetzt und diesen anschließend mit Morpholin zur Reaktion bringt, wobei unter Austausch des Chlors bzw. reaktiven Restes, wie der p-Nitrophenyloxygruppe, 3-Morpholinoformyloxy-cardenolide bzw. 3-Morpholinoformyloxycardenolidanaloge erhalten werden
Das Verfahren wird durch folgende Schema veranschaulicht:
„ei
0 = 0^ °O π
HO-Card : ^. XGOO- <ÄW-i=£— ». 0,,N — COO-Card
Py \S
X = Cl. OR (R =
Die erfindungsgemäßen Verbindungen zeichnen sich durch gute Herzwirksamkeit, insbesondere durch eine gute Kontraktilitätssteigerung bei gleichzeitiger Erhöhung der therapeutischen Breite im Vergleich zu den Standardglykosiden Digitoxin und Digoxin aus. Die positiv inotrope Wirkung (Verbesserung der Kontraktionskraft des Herzens) läßt sich an verschiedenen Tierspezies (Meerschweinchen, Katzen, Schweinen und Hunden) nachweisen. Digitoxigenin-3-morpholinoformiatund 19-Nor-digitoxigenin-3-morpholinoformiat steigerten zum Beispiel am Hund in äquimolaren Dosierungen zu Digitoxin (2 10~7 mol/kg) die Inotropie um ca. 50% und zeigten bei Dosiserhöhung eine größere therapeutische Breite, d.h. die arrhythmogene Dosis war 3fach höher als von Digitoxin.
Auch an wachen Beaglehunden zeigte Digitoxigenin-3-morpholinoformiat erst in der 2,1 fachen Dosis von Digitoxin extrakardiale Nebenwirkungen. Arrhythmien traten bei der erfindungsgemäßen Verbindung am wachen Hund nicht auf.
Am Meerschweinchen ist die therapeutische Breite gemessen als Quotient ED30:DA (30% Wirkdosis:arrhythmogener Dosis) wie 1:54 im Gegensatz zu Digoxin 1:2,7 und Digitoxin 1:15.
Besonders günstig für die erfindungsgemäßen Verbindungen ist, daß sie im Magen-Darm-Trakt nach oraler Einnahme resorbiert werden und so für eine Dauertherapie, sowie orale Applikation geeignet sind. Die Resorptionsquotienten der Verbindungen liegen zwischen 30 und 85%.
Die positiv inotrope Wirkung von Digitoxigenin-3-morpholinoformiat und 19-Nor-digitoxigenin-3-morpholinoformiat wurde auch am narkotisierten Hund nach intraduodenaler Applikation nachgewiesen. Dabei fällt neben der Kontraktilitätssteigerung vor allem die brodykarde Wirkung auf. Die Herzschlagfrequenz wird im therapeutischen Bereich bis zu 25% gesenkt, was am insuffizienten Herzen zur Normalisierung der erhöhten Pulsfrequenz führt.
Die Substanzen sind auch nach mehrmaliger oraler Applikation gut verträglich, wie in subchronischen Toxizitätsversuchen an Ratten nachgewiesen wurde.
1.) 19-Nor-digitoxigenin-3-morpholinoformiat
Zu 360mg 19-Nor-digitoxigenin (1 mmol) in 6ml Methylenchlorid und 1,2ml Pyridin werden bei etwa 200C unter Rühren 800mg Chlorameisensäure-p-nitrophenylester (4mmol) in 4ml Methylenchlorid zugetropft. Nach etwa 20 Minuten wird 1 ml Morpholin (11 mmol) zugegeben und 30 Minuten später aufgearbeitet. Dazu wird der Ansatz mitverd. Natriumhydrogencarbonat-Lösung versetzt, mit Methylenchlorid extrahiert, der Extrakt mit verd. Natriumhydrogencarbona't-Lösung mehrmals gewaschen und über Natriumsulfat getrocknet. Der Rückstand (1 g) wird einer Gradientenchromatographie an Kieselgel mit Benzen-Ether und Benzen-Ether-Aceton unterworfen, man erhält 470 mg ^-Nor-digitoxigenin-S-morpholinoformiat, das man aus Acetonitril umkristallisiert. Ausb.: 440mg (93%), F.: 234 bis 236°C, [αψ: +30° (c = 1; CHCI3).
2.) Digitoxigenin-3-morpholinoformiat
375mg Digitoxigenin (1 mmol) werden wie im I.Beispiel angegeben umgesetzt und aufgearbeitet. Man erhält 490mg Digitoxigenin-3-morpholinoformiat, das man aus Isopropanol-Wasser umkristallisiert. Ausb.: 425mg (87%), F.: 238bis242°C, Md5: 22° (c= 1; CHCI3).
3.) S-Epi-digitoxigenin-S-morpholinoformiat
375mg 3-Epi-digitoxigenin (1 mmol) werden als Suspension wie im 1. Beispiel angegeben umgesetzt und aufgearbeitet. Man erhält 490mg 3-Epi-digitoxigenin-3-morpholinoformiat, das man mit Benzen-Cyclohexan zur Kristallisation bringt und aus Methanol-Wasser umkristallisiert. Ausb.: 400mg (82%), F.: 222 bis 2260C, Md5: +35° (c = 1; CHCI3).
4.) Mß-Hydroxy-S/S-morpholinoformyloxy-BiS-estran-nß-E-acrylsäuremethylester 363mg 3/3,14/3-Dihydroxy-5/3-estran-17ß-E-acrylsäuremethylester (1 mmol) werden wie im I.Beispiel angegeben umgesetzt und aufgearbeitet. Man erhält 475mg Mß-Hydroxy-Sß-morpholinoformyloxy-S/S-estran-^ß-E-acrylsäuremethylester, den man aus Ether umkristallisiert. Ausb.: 425mg (90%), F.: 172 bis 1740C, MdS: +36° (c= 1; CHCI3).
5.) 3j3-Morpholinoformyloxy-19-nor-5/3-card-8(14),20(22)-dienolid
342mg 3/3-Hydroxy-19-nor-50-card-8(14),2O(22)-dieno!id (1 mmol) werden wie im I.Beispiel angegeben umgesetzt und aufgearbeitet. Man erhält 455mg 3ß-Morpholinoformyloxy-19-nor-5/3-card-8(14),20(22)-dienolid, das man aus Methanol umkristallisiert. Ausb.: 380mg (83%), F.: 205 bis 2100C, Md5: +48° (c = 1; CHCI3).
6.) S/B-Morpholinoformyloxy-Sß-estr-SiMl-en-ITß-E-acrylsäuremethylester 345mg 3/3-Hydroxy-5/3-estr-8(l4)-en-17/3-E-acrylsäuremethylester (1 mmol) werden wie im I.Beispiel angegeben umgesetzt und aufgearbeitet. Man erhält 450mg S/S-Morpholinoforrnyloxy-Bß-estr-SiMi-en-iy/J-E-acrylsäuremethylester den man aus Ether-Hexan umkristallisiert. Ausb.: 365mg (80%), F.: 123 bis 127°C, [<x]gs: +64° (c = 1; CHCI3).
Claims (1)
- Erfindungsanspruch:Verfahren zur Herstellung von neuen herzwirksamen Derivaten von Cardenoliden und cardenolidanalogen Verbindungen der allgemeinen Formelwobei R1 = H oder eine CH3-Gruppe, R2 = H oder R1 und R2 eine CH2-Gruppe, R3 = H, R4 = OH oder R3 und R4 eine olefinische Bindung, R5 = CH3, R6 = H oder R5 und R6 eine CH2-Gruppe bedeuten und der Morpholinoformyloxyrest sich in a- oder ^-Stellung befinden kann, dadurch gekennzeichnet, daß man die entsprechenden 3-Hydroxy-cardenolide bzw. 3-Hydroxy-cardenolidanalogen mit einem reaktiven Derivat der Kohlensäure, wie Phosgen oder einen geeigneten Chlorameisensäureester, wie Chlorameisensäure-p-nitrophenylester, in Gegenwart einer Base, wie Pyridin, zu einem Chlorameisensäureester des 3-Hydroxycardenolids bzw. 3-Hydroxy-cardenolidanalögen oder einem gemischten Kohlensäureester, wie den des p-Nitrophenols und des 3-Hydroxy-cardenolids bzw. 3-Hydroxy-cardenolidanalogen umsetzt und diesen anschließend mit Morpholin zur Reaktion bringt, wobei unter Austausch des Chlors bzw. des reaktiven Rests, wie der p-Nitrophenyloxy-Gruppe, 3-Morpholinoformyloxy-cardenolide bzw. 3-Morpholinoformyloxy-cardenolidanaloge erhalten werden.Anwendungsgebiet der ErfindungDie Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von neuen herzwirksamen Derivaten von Cardenoliden und cardenolidanalogen Verbindungen der allgemeinen Formel
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DD27706385A DD256134A1 (de) | 1985-06-06 | 1985-06-06 | Verfahren zur herstellung von derivaten von cardenoliden und cardenolidanalogen verbindungen |
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DD27706385A DD256134A1 (de) | 1985-06-06 | 1985-06-06 | Verfahren zur herstellung von derivaten von cardenoliden und cardenolidanalogen verbindungen |
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DD (1) | DD256134A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US5849889A (en) * | 1993-09-24 | 1998-12-15 | The Procter & Gamble Company | Oligosaccharide-containing 14 aminosteroid compounds and novel diastereoselective aminosteroid process chemistry |
US5922703A (en) * | 1993-09-24 | 1999-07-13 | The Procter & Gamble Company | Urethane-containing aminosteroid compounds |
CN103619865A (zh) * | 2011-02-02 | 2014-03-05 | 苏州润新生物科技有限公司 | 某些化学个体、组合物及方法 |
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1985
- 1985-06-06 DD DD27706385A patent/DD256134A1/de not_active IP Right Cessation
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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CN103619865A (zh) * | 2011-02-02 | 2014-03-05 | 苏州润新生物科技有限公司 | 某些化学个体、组合物及方法 |
US20200354398A1 (en) * | 2011-02-02 | 2020-11-12 | Neupharma, Inc. | Certain chemical entities, compositions, and methods |
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