DD238993A1 - Organophiler gefaerbter fuellstoff und verfahren zu dessen herstellung - Google Patents

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Haro Schikore
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Abstract

Erfindungsbetreff ist ein organophiler gefaerbter Fuellstoff und ein Verfahren zu dessen Herstellung. Der Verstaerkungsstoff kann organischen Kunststoffen, aber auch Kleb- und Anstrichstoffen zugesetzt werden. Erfindungsaufgabe ist es, einen neuen organophilen gefaerbten Fuellstoff bereitzustellen, der trotz tonmineralhaltiger Stoffe keine Entmischung bei Verfuellung und Pigmentierung der Plaste zulaesst, sowie ein Verfahren zur Herstellung dieses Fuellstoffes. Erfindungsgemaess stellt der organophile gefaerbte Fuellstoff eine innige Mischung aus (ohne Beruecksichtigung der Inertstoffe) 20 bis 80 Ma.-% praktisch vollstaendig dehydratisierter Zweischicht- und/oder Dreischichttonminerale mit einer Korngroesse zu mehr als 99 Ma.-% kleiner als 0,002 mm und 80 bis 20 Ma.-% einer braun bis schwarz gefaerbten, vorzugsweise praktisch roentgenamorphen, kohlenstoffhaltigen Phase dar.

Description

Anwendungsgebiet der Erfindung
Die Erfindung betrifft einen organophilen gefärbten Füllstoff sowie ein Verfahren zu dessen Herstellung. Der genannte Verstärkungsstoff kann organischen Kunststoffen, aber auch Kleb- und Anstrichstoffen zugesetzt werden.
Charakteristik der bekannten technischen Lösungen
Füllstoffe im klassischen oder üblichen Sinn zur Verfüllung von organischen Kunststoffen, aber auch von Kleb- und Anstrichstoffen, haben folgende Wirkungen:
a) Harzersparnis und damit eine Verbilligung des Kunststoffsystemes (passive Füllstoffe oder Extender);
b) Verfestigungswirkungen (Armierungswirkung) und somit eine Erhöhung der Festigkeit des Plasteerzeugnisses (Verstärkungsstoff oder aktiver Füllstoff);
c) Herabsetzung der Festigkeit des Kunststoffsystems.
Bekannte Beispiele für anorganische Füllstoffe sind Gesteinsmehl, Kreide, Quarz, Feldspat, Talk, Ton, Kaolin und calcinierterTon resp. Kaolin. In den meisten Plastesystemen wirken diese Materialien vorwiegend als Extender.
Verstärkungsstoffen kommt in den letzten Jahren eine ständig wachsende Bedeutung zu, vor allem dann, wenn es sich um eine Verbesserung ganz bestimmter mechanischer oder physikalischer Eigenschaften handelt, die der organische Grundwerkstoff nich mehr erbringen kann.
Voraussetzung für die Verstärkungswirkung eines anorganischen Materials ist eine gute Verträglichkeit mit dem organischen Grundwerkstoff (siehe u.a.: DE-OS 3015438); die Haftung soll ausgeprägt sein. Hierzu wird angestrebt, daß Benetzungsverhalten des Füllstoffes dem des Polymeren anzupassen, d. h. ihn organophil zu machen. Im Grenzfall ist die vollständige Benetzung des Füllstoffes erwünscht. Im Ergebnis dieser Anpassung entsteht eine ausreichende bis gute Adhäsion des Füllstoffes an der Plaste und vice versa.
Zu den wohlfeilen anorganischen Füllstoffen und Pigmenten zählen calcinierter Ton resp. Kaolin, d. h. dehydratisierte zweischicht-und/oder dreischichttonmineralhaltige Ausgangsstoffe. Diese Materialien sind hydrophil und daher mit vielen organischen Polymersystemen nicht oder nur schlecht verträglich (siehe z.B.: DE-OS 3036874). Um diesen Mangel zu beheben, sind Vorschläge unterbreitet worden, die dehydratisierten Tonminerale organophil, vorzugsweise hydrophob, zu machen (vgl. u.a.: DE-OS 3036874). Diese Materialien stellen grundsätzlich weiße bis gelbliche Füllstoffe und Pigmente dar. Aus ästhetischen Gründen werden häufig tief dunkle Farben der Plasteerzeugnisse angestrebt. Weiterhin gibt es Anwendungsfälle, bei denen ein schädlicher Lichteinfall auszuschließen oder wirksam zu reduzieren ist. Hierzu wäre ein brauner bis schwarzer Verstärkungsstoff erwünscht.
Es läßt sich vorstellen, den dehydrierten tonmineralhaltigen Rohstoff mit Ruß verschiedenster Genese zu mischen und als gefärbten Füllstoff zu verwenden. Es hat sich gezeigt, daß weder durch Rühren otier Mahlen eines Schlickers und anschließendes Verdampfen des Dispersionsmittels noch durch eine Trockenmahlung der gewünschte Verstärkungsstoff zu gewinnen ist. Spätestens bei seiner Einarbeitung in ein Plastesystem tritt eine Entmischung des Komposits und damit eine ungleichmäßige Färbung des organischen Materials auf. Ursache für diese Erscheinung ist die Unverträglichkeit des silicatischen Materials mit dem hydrophoben Ruß. Wird anstelle der hydrophilen hydrophobierte dehydratisierte Tonminerale verwendet, gelingt zwar die Herstellung eines Kompositfüllstoffes; jedoch führt dessen Einarbeitung in eine Plaste in der Regel mindestens teilweise zu dessen Aufspaltung in die beiden Bestandteile und damit ebenfalls zu ungleichmäßiger Pigmentierung des Erzeugnisses. Das gleiche Ergebnis ist im allgemeinen zu beobachten, wenn dem organischen Grundwerkstoff gleichzeitig calcinierte Tonminerale und Schwarzpigmente eingearbeitet werden. In der Regel behilft man sich in diesen Fällen durch den Einsatz von Haftvermittlern, teuren synthetischen Stoffen, die darüberhinaus häufig aus der Plaste ausgeschwitzt werden.
Derzeit werden fehlerfrei gefärbte und gefüllte Erzeugnisse aus Plaste grundsätzlich nur mit einem einphasigen Farbkörper erhalten. Bei den bekannnten anorganischen Farbpigmenten ist die chromogene Komponente in ein Wirtsgitter fest eingebaut, beispielsweise auf atomarer oder molekularer Ebene. Die Herstellung dieser Pigmente ist energie- und stoffaufwendig, so daß sie im allgemeinen nicht als Verstärkungsstoff in Betracht kommen.
Ziel der Erfindung
Ziel der Erfindung ist es, einen gefärbten Füllstoff für natürliche oder synthetische Plastmaterialien zu entwickeln, der billig ist und bei dem zur gleichmäßigen Verfüllung der Plaste die Zugabe von Haftvermittlem vermieden werden kann.
Darlegung des Wesens der Erfindung
Aufgabe der Erfindung ist es, einen neuen organophilen gefärbten Füllstoff bereitzustellen, dertrotz einem Gehalt an dehydratisierten Tonmineralen keine Entmischung bei Verfüllung und Pigmentierung der Plaste zuläßt, sowie ein Verfahren zur Herstellung dieses Füllstoffes.
Die Erfindung geht von der Auffassung aus, daß die partielle Aufspaltung des schwarzen Kompositfüllstoffes des Standes der Technik in seine Bestandteile bei der Einarbeitung in makromolekulare organische Systeme mindestens teilweise auf die unterschiedliche Haftung seiner einzelnen Komponenten zueinander und zur Plaste zurückzuführen ist. Jeder Bestandteil des Gemisches, vorzugsweise das auf der Oberfläche der silicatischen Partikel befindliche farbige Material, tritt mit der organischen Plastephase in Wechselwirkung. Da es bekanntermaßen bei Verstärkungsstoffen darauf ankommt, die Haftung zwischen Füllkörper und Plaste optimal zu gestalten, folgt, daß die Grenzflächenspannung Plaste/Pigment grundsätzlich kleiner ist als die
zwischen Pigment und Füllstoff im Komposit. Damit bestehen innerhalb des Systems organischer Grundwerkstoff-Kompositfüllstoff unterschiedliche Energieniveaus. Jede thermische, mechanische und/oder chemische Beanspruchung desselben, beispielsweise bei der Bereitung der Plastemasse, verstärkt diese Unterschiede und führt damit letztlich zu der Aufspaltung des Kompositfüllstoffes.
Die Erfindung beruhtauf der Erkenntnis, daß der vorstehend beschriebene Nachteil durch eine innige Mischung aus (ohne Berücksichtigung der Inertstoffe)
— 20 bis 80 Ma.-% praktisch vollständig dehydratisierter Zweischicht-und/oder Dreischichttonminerale mit einer Korngröße zu mehr als 99 Ma.-% kleiner als 0,002 mm, vorzugsweise kleiner als 0,001 mm, und
— 80 bis 20 Ma.-% einer braun bis schwarz gefärbten kohlenstoffhaltigen Phase, die vorzugsweise praktisch röntgenarmorph ist,
beseitigt werden kann. Der Begriff innige Mischung besagt, daß es sich bei dem erfindungsgemäßen Färb- und Füllstoff weder um einen gefärbten Kompositfüllstoff des Standes der Technik handelt noch daß die chromogene Komponente in merklichen Anteilen im Pseudogitter der dehydratisierten Tonminerale fixiert ist.
Über die Art der Bindung zwischen kohlenstoffhaltigem Material und den silicatischen Partikeln können derzeit keine Angaben gemacht werden. Die Bindung beider Phasen in der innigen Mischung ist stabil; sie läßt sich nicht durch einfache physikalische Verfahren aufheben, beispielsweise nicht durch eineSuspensierung in Dispersionsmitteln (Schlickerbereitung), nicht durch Einarbeitung in geschmolzene Plaste (Polyethylen oder Miramid H3), nicht durch mechanische Beanspruchung beim Mahlen. Das kohlenstoffhaltige Material stellt die Matrixphase für die silicatischen Partikel dar; diese sind in ihr homogen verteilt. Deren Massegehalt soll 20 bis 80Ma.-% betragen. Eine bevorzugte Pigmentzusammensetzung enthält 40 bis75Ma.-%dehydratisierte Tonminerale oder für Spezialzwecke 20 bis 45Ma.-%. Die farbgebende Komponente des organophilen Füllstoffes stellt eine kohlenstoffhaltige Phase dar, die ein Kohlenstoff mit mehr als 85 Ma.-% Kohlenstoffgehalt ist, vorzugsweise ein glasiger Kohlenstoff und/oder ein stickstoffhaltiger Kohlenstoff u.dgl. Die kohlenstoffhaltige Phase ist beispielsweise von der thermischen Zersetzung der Cellulose und ihrer Derivate, der Harnstoff-, Phenol- und Melamin-Formaldehyd-Harze, des PVC, des Polyvinylendichlorides, der Homo- und Copolymerisate des Acrylnitriles her bekannt. Sie ist vorzugsweise röntgenamorph.
Zusätzlich zu den dehydratiierten Tonmineralen kann der erfindungsgemäße Verstärkungsstoff bis zu 20Ma.-%ausdem silicatischen Rohstoff stammende kristalline Bestandteile (Inertstoffe) aufweisen, beispielsweise Quarz, Feldspat und/oder Glimmer. In den genannten Anteilen beeinflussen die Inertstoffe die anwendungstechnischen Eigenschaften des Verstärkungsstoffes grundsätzlich nicht. Es ist vorteilhaft, ihren Massengehalt im Pigment niedrig zu halten, beispielsweise durch den Einsatz von aufbereiteten Tonen und/oder Kaolinen.
Verfahren zur Weiterverarbeitung des erfindungsgemäßen Färb- und Füllstoffes mit makromolekularen organischen Systemen zu Plasteerzeugnissen sind dem Sachkundigen bekannt. Haftvermittler werden grundsätzlich nicht benötigt, so daß diese im allgemeinen aus den Rezepturen entfernt werden können.
Die Herstellung des erfindungsgemäßen Verstärkungsstoffes gelingt durch Calcination einer keramischen Masse aus (ohne Berücksichtigung der Inertstoffe und/oder der Dispersionsmittel)
— 20 bis 80 Ma.-% als Oxide AI2O3 und SiO2 berechnete Tonminerale eines tonmineralhaltigen Ausgangsstoffes mit einer Korngröße zu mehr als 99 Ma.-% kleiner als 0,002 mm, vorzugsweise, kleiner als 0,001 mm, und
— 80 bis 20 Ma.-% als Kohlenstoff berechnete makromolekulare organische Stoffe, die bei derCalcinationstemperaturdie kohlenstoffhaltige Phase bilden,
bei einer Temperatur von größer als die Zersetzungstemperatur der Tonminerale, charakterisiert durch den DTA-und/oder DTG-peak, bis 1 0000C, vorzugsweise zwischen 6000C bis 850°C, unter Vakuum oder Normaldruck in einer für die Dehydratation und Pyrolyse ausreichenden Dauer. Das Reaktionsprodukt stellt im allgemeinen ein Aggregat dar, das sich leicht auf die für einen Verstärkungsstoff erforderliche Korngröße bringen läßt.
Hinsichtlich der Bereitung der keramischen Masse bestehen im allgemeinen keine Einschränkungen. Es ist aber erfindungsgemäß notwendig, daß in der keramischen Masse eine ausreichende Adhäsion der Tonmineralpartikel zum Ausgangspolymeren besteht. Dieses gelingt durch die Anpassung des Benetzungsverhaltens der Tonminerale an das des Ausgangspolymeren. Eine vorteilhafte Methode hierzu ist die Ummantelung der Partikel des silicatischen Rohstoffes. Derartige Produkte, wie sie beispielsweise die US-PS 3912532 beschreibt, können sodann calciniert werden. Geeignet für die Massebereitung ist auch eine gemeinsame Mahlung des silicatischen Rohstoffes und des Ausgangspolymeren bei einer Temperatur unterhalb von deren Glastemperatur (T9), vorzugsweise von mehr als 30 K unter T9.
Eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung besteht in der Verwendung der an sich bekannten Einlagerungsverbindungen derTonminerale zur Bereitung der keramischen Masse. Derartige Intercalationsverbindungen und ihre Herstellung beschreiben u.a. die US-PS 3309211; /1/ und 121. Erfindungsgemäß dürfen nur Stoffe oder Stoffgemische eingelagert werden, die sich bei Erwärmung der keramischen Masse unterhalb 5000C nahezu rückstandsfrei verflüchtigen und/oder zersetzen. Der Einlagerungsgrad braucht nicht 100% zu betragen. Vorteilhafterweise sind die Einlagerungsverbindungen hydrophobiert (siehe z.B.: US-PS 3309211).
Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden die ggf. eingelagerten Tonmineralpartikel in eine Lösung des Ausgangspolymeren dispergiert und die erhaltene Suspension unmittelbar weiterverarbeitet. Vorteilhaft ist es, die Suspension vor der Weiterverarbeitung mechanisch zu beanspruchen, beispielsweise durch intensives Rühren und/oder durch eine Mahlung. Es hat sich als besonders günstig erwiesen, als Lösungsmittel für den Ausgangspolymeren ein anorganisches oder vorzugsweise ein organisches System zu verwenden, das gleichzeitig mit den Tonmineralen Einlagerungsverbindungen bildet. Geeignete Löse- und Einlagerungsmittel sind beispielsweise Dimethylsulfoxid (DMSO) oder Dimethylformamid (DMFA).
Als kohlenstoffbildendes Ausgangspolymer eignen sich alle UF-, PF- und/oder Melamin-Formaldehyd- sowie EP-Harze, Cellulose und ihre Derivate, PVC, Polyvinylendichlorid, PUR und/oder Polyamide. Vorzugsweise werden Homo- und/oder Copolymerisate des Acrylnitriles mit mehr als 50% Acrylnitrilreste in der Hauptkette, beispielsweise Nitrilkautschuk, eingesetzt. Besonders empfehlenswert ist die Anwendung eines Polyacrylnitriles mit mehr als 85% Acrylnitrilreste in der Kette. Im letzten
Fall gelingt weiterhin die Herstellung eines gefärbten Verstärkungsstoffes mit faßrigen Habitus. Hierzu wird die Suspension der ggf. eingelagerten Tonminerale in der Lösung des Polyacrylnitriles (PAN) nach dem Trocken- und/oder Naßspinnverfahren zu einer gefüllten Faser (Faden) weiterverarbeitet, diese ggf. in an sich bekannter Weise nachbehandelt und sodann stufenweise calciniert.
Ausführungsbeispiel
Die Erfindung soll nunmehr anhand der Calcination von keramischen Massen aus einem kaolinitischen Standardkaolin und einem teilkristallinen PAN-Homopolymerisat (d = 5,3Ä und d = 4,65Ä) bei 850°C näher beschrieben werden. Aus einem Kaolin der mineralischen Zusammensetzung (in Ma.-%) 86 Kaolinit und 14 Quarz wurde die DMSO-Einlagerungsverbindung (EV) hergestellt: Einlagerungszustand = 1; dOoi = 11,1Ä. Zu dieser EV kam eine Lösung des PAN in DMSO; bezogen auf die dehydratisierte und pyrolysierte Masse sind enthalten: Massegehalte an Kaolinit = 25%; 50%; 70%. Die Herstellung der Suspension erfolgte durch eine 20min Mahlung in einer Vibrationskugelmühle. Nach dem Calcinieren bei 8500C lagen drei schwarze feinstpulvrige Körper vor, die ausgenommen ihres Quarzgehaltes röntgenamorph waren. Weiterhin zeigten sie hydrophobe Eigenschaften.
Beispiel 1
Die erzeugten organophilen Farbkörper wurden in einer Achatmühle auf die erforderliche Korngröße zerkleinert. Zu 10 Masseteilen Epilox EGK19 wurden 1,5 Masseteile zerkleinerter Farbkörper und 1 Masseteil Dipropylentriamin (Leuna-Härter 3) gegeben, das Gemisch intensiv gerührt, in Form ringe gefüllt und 24h aushärten gelassen. Danach lägen braunschwarz gefärbte EP-Harz-Formkörper vor.
Beispiel 2
10 Masseteile Polyethylen der Firma Chemapol Bratislava (CS) wurden unter Stickstoff erwärmt. In die hochviskose Schmelze kamen 2 Masseteile Farbkörper. Das Gemisch wurde unter gleichzeitiger, vorsichtiger Temperaturerhöhung gerührt und sodann abgeschreckt. Es lag nunmehr eine braunschwarze Masse vor.
Beispiel 3
10 Masseteile Mlramid H 3 gemäß TGL 20055 und 1,5 Masseteile Farbkörper wurden wie zuvor erwärmt, gemischt und abgekühlt. Es entstanden braunschwarz gefärbte Massen.

Claims (20)

  1. Erfindungsanspruch:
    1. Organophiler gefärbter Füllstoff, gekennzeichnet dadurch, daß er eine innige Mischung aus (ohne Berücksichtigung der Inertstoffe)
    — 20 bis 80Ma.-% praktisch vollständig dehydratisierter Zweischicht- und/oder Dreischichttonminerale eines silicatischen Ausgangsstoffes Ton und/oder Kaolin mit einer Korngröße zu mehr als 99 Ma.-% kleiner als 0,002 mm, vorzugsweise kleiner als 0,001 mm, und
    — 80 bis 20Ma.-% einer braun bis schwarz gefärbten, vorzugsweise praktisch röntgenamorphen, kohlenstoffhaltigen Phase
    darstellt.
  2. 2. Organophiler gefärbter Füllstoff nach Punkt 1, gekennzeichnet dadurch, daß die innige Mischung 40 bis 75 Ma.-% dehydratisierter Tonminerale und Rest besagter kohlenstoffhaltiger Phase enthält, vorzugsweise 20 bis45Ma.-%.
  3. 3. Organophiler gefärbter Füllstoff nach Punkt 1 oder 2, gekennzeichnet dadurch, daß die innige Mischung zusätzlich bis zu 20 Ma.-% kristalliner Bestandteile (Inertstoffe), beispielsweise Quarz und/oder Feldspat und/oder Glimmer enthält.
  4. 4. Organophiler gefärbter Füllstoff nach einem der vorherigen Punkte, gekennzeichnet dadurch, daß er hydrophob ist.
  5. 5. Organophiler gefärbter Füllstoff nach einem der vorherigen Punkte, gekennzeichnet dadurch, daß er eine innige Mischung aus 20 bis 45 Ma.-% dehydratisierter Tonminerale und Rest kohlenstoffhaltiges Material ist, die zusätzlich bis zu 10Ma.-% Inertstoffe enthalten kann.
  6. 6. Organophiler gefärbter Füllstoff nach einem der vorherigen Punkte, gekennzeichnet dadurch, daß er einen faßrigen Habitus aufweist.
  7. 7. Organophiler gefärbter Füllstoff nach einem der vorherigen Punkte, gekennzeichnet dadurch, daß die kohlenstoffhaltige Phase ein Kohlenstoff mit mehr als 85Ma.-% Kohlenstoffgehalt ist, vorzugsweise ein glasiger Kohlenstoff und/oder ein stickstoffhaltiger Kohlenstoff u.dgl.
  8. 8. Verfahren zur Herstellung eines organophilen gefärbten Füllstoffes nach einem der vorherigen Punkte, gekennzeichnet dadurch, daß folgende Schritte nacheinander abgearbeitet werden:
    a) Bereitung einer gegebenenfalls vorgeformten keramischen Masse aus (ohne Berücksichtigung der Inertstoffe und/oder Dispersionsmittel)
    — 20 bis 80 Ma.-% als Oxide AI2O3 und SiO2 berechnete Tonminerale eines tonmineralhaltigen Ausgangsstoffes mit einer Korngröße zu mehr als 99 Ma.-% kleiner als 0,002 mm, vorzugsweise kleiner als 0,001 mm, und
    — 80 bis 20 Ma.-% als Kohlenstoff berechnete makromolekulare organische Stoffe, die bei derCalcinationstemperatur die kohlenstoffhaltige Phase bilden;
    b) Calcination der keramischen Masse bei einer Temperatur zwischen der Zersetzungstemperatur der Tonminerale, charakterisiert durch den DTA- und/oder DTG — peak, und 1000°C, vorzugsweise zwischen 6000C und 850°C;
    c) Gewinnung der festen Reaktionsprodukte und Zerkleinerung derselben auf die erforderliche Korngröße.
  9. 9. Verfahren nach Punkt 8, gekennzeichnet dadurch, daß die keramische Masse zusätzlich bis zu 20 Ma.-% kristalline Bestandteile (Inertstoffe), beispielsweise Quarz, Feldspat und/oder Glimmer, enthält.
  10. 10. Verfahren nach Punkt 8 oder 9, gekennzeichnet dadurch, daß die keramische Masse 40 bis 70 Ma.-% als Oxide berechnete Tonminerale, vorzugsweise des Kaolinittypes, enthält.
  11. 11. Verfahren nach Punkt 8 oder 9, gekennzeichnet dadurch, daß die keramische Masse 20 bis 45 Ma.-% als Oxide berechnete Tonminerale, vorzugsweise des Kaolinittypes, enthält.
  12. 12. Verfahren nach einem der Punkte 8 bis 11, gekennzeichnet dadurch, daß als tonmineralhaltiger Ausgangsstoff zur Bereitung der keramischen Masse die Einlagerungsverbindungen der Tonminerale mit anorganischen und/oder organischen Stoffen oder Stoffmischungen, die sich unterhalb 5QO°C aus der keramischen Masse nahezu rückstandsfrei verflüchtigen und/oder zersetzen, wobei deren Einlagerungsgrad nicht 100% betragen braucht, allein oder im Gemisch mit nicht eingelagerten Tonmineralen verwendet werden.
  13. 13. Verfahren nach einem der Punkte 8 bis 12, gekennzeichnet dadurch, daß als kohlenstoffhaltige Phase bildender makromolekularer organischer Stoffe ein Harnstoff-, Phenol-, Melamin-Formaldehyd-Harz, ein Epoxid- und/oder ein Polyamid-Polykondensat, ein Polymerisat aus der Gruppe der Polyamide, der Polyvinylchloride, der Polyvinylendichloride und/oder der Polyurethane verwendet wird.
  14. 14. Verfahren nach einem der Punkte 8 bis 12, gekennzeichnet dadurch, daß als Massebestandteil ein Homo-und/oder Copolymerisat des Acrylnitriles mit mehr als 50% Acrylnitrilreste in der Hauptkette, beispielsweise Nitrilkautschuk, vorzugsweise ein Polyacrylnitril mit mehr als 85% Acrylnitrilreste in der Kette, verwendet wird.
  15. 15. Verfahren nach einem der Punkte 8 bis 14, gekennzeichnet dadurch, daß die keramische Masse durch eine gemeinsame Mahlung des tonmineralhaltigen Ausgangsstoffes und des Ausgangspolymeren unterhalb dessen Glastemperatur (T9), vorzugsweise mehr als 30 K unter Tg, bereitet wird.
  16. 16. Verfahren nach einem der Punkte 8 bis 14, gekennzeichnet dadurch, daß die keramische Masse durch Dispergieren des silicatischen Ausgangsstoffes in einer Lösung des Ausgangspolymeren bereitet wird.
  17. 17. Verfahren nach Punkt 16, gekennzeichnet dadurch, daß Suspension intensiv mechanisch beansprucht wird, beispielsweise durch Rühren und/oder durch Mahlen.
  18. 18. Verfahren nach einem der Punkte 12,16 oder 17, gekennzeichnet dadurch, daß die in die Tonminerale einzulagernde Verbindung oder das zu incorporierende Gemisch gleichzeitig das Lösungsmittel des Ausgangspolymeren darstellt, vorzugsweise DMSO, DMFA oder Schmelzen aus Theoharnstoff und Rhodaniden.
  19. 19. Verfahren nach einem der Punkte 16 bis 18, gekennzeichnet dadurch, daß die Suspension in an sich bekannter Weise nach dem Trocken- und/oder Naßspinnverfahren zu einer Faser (Faden) geformt, diese in an sich bekannter Weise nachbehandelt und sodann calciniert wird, wonach ein fadenförmiges Produkt zu erhalten ist.
  20. 20. Verfahren nach einem der Punkte 15 oder 17 bis 19, gekennzeichnet dadurch, daß dertonmineralhaltige Rohstoff Ton und/oder Kaolin eine Korngröße zu mehr als 99Ma.-% kleiner als 0,01 mm aufweist.
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* Cited by examiner, † Cited by third party
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US6436538B1 (en) 1998-08-24 2002-08-20 Ciba Specialty Chemicals Corporation Nitrogen doped carbon-coated effect pigments and their manufacture
DE19846744B4 (de) * 1997-10-14 2008-04-30 Stephan Schmidt Kg Verfahren zur Modifizierung der Oberfläche eines Tonmineralgemisches und nach diesem Verfahren hergestellte Stoffe

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