DE19846744B4 - Verfahren zur Modifizierung der Oberfläche eines Tonmineralgemisches und nach diesem Verfahren hergestellte Stoffe - Google Patents

Verfahren zur Modifizierung der Oberfläche eines Tonmineralgemisches und nach diesem Verfahren hergestellte Stoffe Download PDF

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    • C01P2006/00Physical properties of inorganic compounds
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Abstract

Verfahren zur Modifizierung der Oberfläche eines Tonmineralgemisches, zur Hydrophobierung, Ladungsveränderung oder Funktionalisierung durch Zugabe von einem oder mehreren Reagenzien oder Additiven folgender Gruppen: Paraffine, Stearinsäure, Salze der Stearinsäure, Wachse, Silane, Titanate, Zirkonate, Fluortenside, wobei das Tonmineralgemisch einem Mahlvorgang unterworfen wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Reagenzien oder Additive unmittelbar vor dem Mahlvorgang, während des Mahlvorganges und/oder unmittelbar nach dem Mahlvorgang dem Tonmineralgemisch zugegeben werden und die Reagenzien oder Additive dem gemahlenen Tonmineralgemisch anlagern, dieses benetzen oder eine chemische Verbindung mit dem Tonmineralgemisch eingehen.

Description

  • Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Modifizierung der Oberfläche eines Tonmineralgemisches, insbesondere zur Hydrophobierung oder Ladungsveränderung beziehungsweise Funktionalisierung, beispielsweise durch Anlagerung funktioneller Gruppen, durch Zugabe von Reagenzien oder Additiven, wobei das Tonmineralgemisch einem Mahlvorgang unterworfen wird.
  • Derartige insbesondere hydrophobierte Tonmineralgemische haben insbesondere Bedeutung im Bautenschutz, beispielsweise als Zuschlagsstoffe, für im Trockenausbau eingesetzte Baustoffe. Weitere Anwendungen für hydrophobierte Tonmineralgemische ergeben sich beispielsweise bei der Erhaltung der Fließfähigkeit von Schüttgütern allgemein und der Feuchtigkeitsaufnahme von hydraulisch und/oder sulfatisch abbindenden Baustoffen. Ein weiteres Einsatzgebiet für oberflächenmodifizierte Tonmineralgemische ist die verbesserte Dispergierung und chemische Kopplung in organischen System, wie beispielsweise in Kautschuk, Dichtungsmassen oder Thermoplasten oder dergleichen
  • Die Aufbereitung des Tonmineralgemisches erfolgt im wesentlichen nach folgendem Prinzip: Das zuvor gemischte und homogenisierte, d.h. standardisierte Tonmineralgemisch wird zur weiteren Verarbeitung und zur Oberflächenvergrößerung zerkleinert. Hierzu ist es erforderlich, das Rohgut vorzutrocknen und über ein Vorsilo in eine Mahleinrichtung einzubringen, um unter mechanischer Belastung eine entsprechende Aufbereitung des Tonmineralgemisches zu ermöglichen. Die Gewährleistung kontrollierter Korngrößen erfolgt durch Steuerung der Heißluftführung mittels Windsichter (Zyklonen). Diese Vorrichtung zur Durchführung des Mahlvorganges besteht aus einem Mühlenvorsilo, der eigentlichen Mahlbahn und einem nachgeschalteten Windsichter. Einzelheiten derartiger Aufbereitungsanlagen sind beispielsweise in den Prospekten "Aufbau und Arbeitsprinzip" und "Allgemeine Produktinformation" der Anmelderin näher beschrieben.
  • Aus der DE-OS-18 13 173 ist bereits ein Verfahren zum Abändern von Kaolinton mit den eingangs genannten Merkmalen bekannt. Hierbei wird eine wäßrige Dispersion eines wasserunlöslichen Metallstearats mit Kaolinton vermischt, um die Tonteilchen mit einem dünnen, verhältnismäßig gleichmäßigem Überzug zu umhüllen. Anschließend wird der umhüllte Ton in einem weiteren Schritt getrocknet und schließlich in einem Mahlvorgang pulverisiert. Dabei kann die Dispersion in Kontakt mit verhältnismäßig trockenem Ton gebracht werden, indem die Dispersion auf das von einem Förderband transportierte Tonmineralgemisch aufgesprüht wird. Danach erfolgt eine Durchmischung und Trocknung des Gemenges mit nachfolgender Pulverisierung. Nachteilig an diesem Verfahren ist, daß für die Modifizierung der Oberflächenstruktur des Tonmineralgemisches eine Vielzahl von Verfahrensschritten erforderlich sind, welche neben einem hohen konstruktiven Aufwand der Vorrichtung auch einen hohen Energieaufwand zur Folge haben.
  • Desweiteren ist aus der DE-OS-1 471 211 ein Verfahren zur Herstellung eines oberflächenmodifizierten Kaolintons bekannt, bei dem der Kaolinton in Wasser suspendiert und mit einer solchen Menge an einer metallorganischen Komplexverbindung mit Carbonsäure vom Werner-Typ umgesetzt wird, daß der erhaltene oberflächenmodifizierte Ton als Oberflächenüberzug 0,1–10 Gew.-% des Werner-Komplexes, bezogen auf Ton, aufweist.
  • Hierdurch soll eine knetbare Masse als Füllmittel für solche Anwendungsgebiete bereitgestellt werden, bei denen hydrophobe und organophile Eigenschaften von Bedeutung sind. Dies ist zum Beispiel der Fall bei Papier, Kunststoffen, Anstrichfarben und Schmiermitteln. Der Kaolinton wird nach dieser Druckschrift dadurch modifiziert, daß einer gerührten Tonaufschlemmung der Werner-Komplex zugegeben wird, die Mischung filtriert und anschließend das abgetrennte Produkt getrocknet wird. Da dieser Stand der Technik hydrophobe knetbare Massen betrifft, ist die Durchführung eines Mahlvorganges für das Tonmineralgemisch nicht vorgesehen.
  • Aus der DE 238 993 A1 ist ein Herstellungsverfahren für organophil gefärbte Füllstoffe bekannt, bei welchem eine keramische Masse einem Kalzinationsprozess und einem anschließenden Zerkleinerungsprozess unterzogen wird. Die keramische Masse besteht zu 20 % bis 80 % aus einem tonmineralhaltigen Ausgangsstoff und zu 80 % bis 20 % aus organischen Stoffen, die bei der Kalzinationstemperatur eine kohlenstoffhaltige Phase bilden.
  • Weiterhin ist aus der EP 0 536 576 A1 ein Füllstoff für wärmeempfindliche Aufzeichnungsmaterialien bekannt. Dieses Material liegt in Form von feinteiligen Weißpigmenten vor, die überwiegend mit amorpher Fällungskieselsäure verbunden sind. Hierbei umhüllt die amorphe Fällungskieselsäure das feinteilige Weißpigment entweder schichtförmig oder in Form feiner Teilchen punktförmig, wobei der Wassergehalt des Materials 1–10 Gew.-%, vorzugsweise 2–8 Gew.-% beträgt.
  • Des Weiteren ist ein Vermahlen nach einem Verbinden der Weißpigmentteilchen mit der amorphen Fällungskieselsäure vorgesehen.
  • Die DE 39 27 861 A1 offenbart weiterhin einen beschichteten Mineralstoff, für dessen Beschichtung drei Beschichtungsverfahren in Betracht kommen. Dies ist zum einen das Aufsprühen eines Gemisches auf den Mineralfüllstoff in einem Schnellmischer, wobei der Mineralfüllstoff zuvor auf eine Temperatur oberhalb der Schmelztemperatur des Beschichtungsmittelgemisches erhitzt wurde. Des Weiteren kann das Beschichtungsmittelgemisch dem erwärmten Füllstoff in einer Mühle zugegeben werden oder mit dem erwärmten Füllstoff wird ein Fließbett erzeugt, in welchem das Beschichtungsmittelgemisch flüssig eingedüst wird. Sämtlichen Beschichtungen ist gemein, dass der Mineralfüllstoff vor einer Oberflächenbehandlung einem Erhitzungsprozess unterzogen wird. Ein derartiger separater Prozessschritt führt jedoch zu einem hohen Energieverbrauch.
  • Die DE 693 03 877 T2 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung von Pigmentchargen auf Mineralbasis, welche sich insbesondere zur Verwendung in der Papierindustrie eignen. Dieses Verfahren beschreibt eine gemeinsame Mahlung eines Kompaktminerals und eines Schichtminerals und/oder eines Kunststoffpigments in Gegenwart von zumindest einem Mahlhilfsmittel, wobei letzteres ein Dispegiermittel umfasst. Der gesamte Mahlvorgang findet hierbei jedoch in einer wässrigen Suspension statt. Das Mahlen in einer wässrigen Suspension sowie die Verwendung eines Mahlhilfsmittels ist herstellungstechnisch relativ aufwändig und erfordert einen entsprechend hohen apparativen und personellen Aufwand. Zudem ist die Verwendung eines Mahlhilfsmittels mit weiteren Herstellungskosten verbunden.
  • Ausgehend von dem Verfahren mit den eingangs genannten Merkmalen liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, das Verfahren dahingehend weiterzuentwickeln, daß bei geringerem Energieaufwand eine reduzierte Anzahl von Verfahrensschritten notwendig ist, wobei zusätzlich eine bessere Verteilung und ein besseres Anhaften der Reagenzien oder Additive auf der Oberfläche des Tonmineralgemisches ermöglicht sind.
  • Diese Aufgabe wird nach der Erfindung im wesentlichen dadurch gelöst, daß ein oder mehrere Reagenzien oder Additive folgender Gruppe: Paraffine, Stearinsäure, Salze der Stearinsäure, Wachse jeglicher Zusammensetzung, Silane, Titanate, Zirkonate, Fluortenside unmittelbar vor, während und/oder unmittelbar nach dem Mahlvorgang dem Tonmineralgemisch zugegeben werden und die Reagenzien oder Additive sich dem gemahlenen Tonmineralgemisch unter Ausnutzung der im Tonmineralgemisch aufgrund der Trocknung und des Mahlvorganges gespeicherten Wärmeenergie anlegen beziehungsweise dieses benetzen oder eine chemische Verbindung mit dem Tonmineralgemisch eingehen.
  • Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird erreicht, daß das feinvermahlene Tonmineralgemisch mit Hilfe der bei Trocknung und Mahlvorgang erzeugten und in dem Tonmineralgemisch gespeicherten Wärmeenergie äußerst gleichmäßig benetzt wird. Dabei wird auch die Tatsache ausgenutzt, daß das Tongemisch in Folge des Mahlvorganges weitestgehend aufgeschlossen ist, so daß eine gleichmäßige Benetzung feinster Partikel und damit eine gleichmäßige und optimale Umhüllung der Partikel erreicht wird, was bei der Zugabe der Reagenzien oder Additive während des Mahlvorganges noch durch die erhöhte Druckbeanspruchung des Tonmineralgemisches während des Mahlvorganges unterstützt wird.
  • Es sei angemerkt, daß im Rahmen dieser Anmeldung unter Tonmineralgemisch wasserhaltige Aluminiumsilikate verstanden werden, die beispielsweise durch Verwitterung gesteinsbildender Minerale entstehen. Auch werden von dem Begriff Tonmineralgemisch die Stoffe Ton, Kaolin und/oder dergleichen umfaßt.
  • Nach einer ersten vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden das Tonmineralgemisch einerseits und die Reagenzien oder Additive andererseits der Eingangsstufe einer Vorrichtung zur Durchführung des Mahlvorganges zugeführt. Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß die Reagenzien oder Additive sich den Partikeln des Tonmineralgemisches während des Mahlvorganges sehr homogen anlagern, wozu insbesondere die Wärmeentwicklung und die Druckbeanspruchung während des Mahlvorganges beitragen.
  • Dabei hat es sich gemäß einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens als vorteilhaft erwiesen, daß als Reagenzien oder Additive insbesondere Hydrophobierungsmittel zugegeben werden.
  • Nach einer anderen besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung werden die Reagenzien oder Additive dem feingemahlenen Tonmineralgemisch nach dem Mahlvorgang zugegeben. Diese Zugabe erfolgt unmittelbar nach dem des Tonmineralgemisches, so daß die dann noch in dem Tonmineralgemisch gespeicherte Wärmeenergie ebenfalls für eine gleichmäßige Benetzung, Anlagerung oder Verbindung zwischen den Partikeln des feingemahlenen Tonmineralgemisches und den Additiven beziehungsweise Reagenzien sorgt. Dabei kann die Zugabe der Additive oder Reagenzien im Bereich der Feinaustragung der Vorrichtung zur Durchführung des Mahlvorganges oder auch in einem unmittelbar nachgeschalteten Trockenmischer erfolgen. Diese weitgehend homogene Feinbenetzung der Partikel des Tonmineralgemisches geschieht dabei unter Ausnutzung der Wärme aus dem vorangegangenen Mahlvorgang, wobei zusätzlich auch die geringe Restfeuchte von unter 1% Wasser auf der Oberfläche des Tonmineralgemisches ausgenutzt wird.
  • Dabei bietet es sich von Vorteil an, daß dem Tonmineralgemisch insbesondere zur spezifischen Oberflächenmodifizierung chemisch reaktive Additive oder Reagenzien zugegeben werden, die sich über eine chemische Reaktion den Partikeln des insbesondere feingemahlenen Tonmineralgemisches anlagern.
  • Bevorzugt kommen chemisch reaktive Additive oder Reagenzien aus der Gruppe der Silane, Titanate, Zirkonate beziehungsweise Fluortenside zur Anwendung.
  • Die Reagenzien oder Additive können nach einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung in Trockenform oder als Dispersion dem Tonmineralgemisch zugegeben oder in dieses eingebracht werden.
  • Die Erfindung betrifft auch Stoffe, die aus einem nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Tonmineralgemisch bestehen oder Zusätze eines derartigen Tonmineralgemisches enthalten. So hat es sich als vorteilhaft erwiesen, Baustoffe insbesondere für den Trockenausbau, aus dem Tonmineralgemisch nach dem erfindungsgemäßen Verfahren herzustellen, beziehungsweise diesen Baustoffen ein derartiges Tonmineralgemisch beizufügen. Durch diese Maßnahme wird die Feuchtigkeitsaufnahme der Baustoffe reduziert.
  • Eine weitere Einsatzmöglichkeit besteht darin, nach dem erfindungsgemäßen Verfahren behandelte Tonmineralgemische Thermoplasten, Polypropylenen oder dergleichen beizumischen. Während bei der Zugabe von nicht konditionierten Tonmineralgemischen in Thermoplaste die mechanischen Eigenschaften verbessert werden, ergibt sich unter anderem aufgrund der Ladungsverhältnisse der Partikel zum Beispiel ein ungünstiges Alterungsverhalten der Thermoplaste. Diese Nachteile können überwunden werden, wenn oberflächenmodifizierte, das heißt nach dem erfindungsgemäßen Verfahren konditionierte Tonmineralgemische eingesetzt werden. Dabei hat es sich auch gezeigt, daß solchermaßen konditionierte Tonmineralgemische ein wesentlich verbessertes Dispersionsverhalten gegenüber nicht konditionierten Tonmineralgemischen in organischen Systemen, wie beispielsweise Polypropylen, Kitten, Dichtungsmassen, Farben, Lacken oder dergleichen aufweisen, so daß es nicht zu einer inhomogenen Struktur innerhalb des Systems, beispielsweise einem Absetzverhalten der nicht konditionierten Tonmineralgemische, kommt.
  • Eine weitere Anwendungsmöglichkeit von nach dem erfindungsgemäßen Verfahren modifizierten Tonmineralgemischen besteht darin, daß insbesondere silanisierte Tonmineralgemische in Bitumenemulsionen zu einer deutlich früheren Hautbildung und einer deutlich verminderten Wasseraufnahme des Bitumenfilms führen. Gegenüber nicht modifizierten Tonmineralgemischen, bei denen die Wasseraufnahme im Bitumenfilm bis zu 40 % und mehr betragen kann, wird durch den Einsatz derartiger, speziell modifizierter Tonmineralgemische eine Wasseraufnahme von lediglich 20 % oder weniger gemessen. Insoweit dienen die erfindungsgemäßen Tonmineralgemische besonders vorteilhaft als Zuschlagsstoffe in bituminösen Baustoffen, wie beispielsweise für Außenanstriche, als Dichtungen und dergleichen. Beim Einsatz von mit funktionellen Additiven oder Reagenzien behandelten Tonmineralgemischen kommt es zu einer Verstärkung der Systeme, das heißt eine Verbesserung der Festigkeit, Restfestigkeit, Zugfestigkeit und dergleichen.
  • Von Vorteil kommen nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung solche Tonmineralgemische zur Anwendung, die eine spezifische Oberfläche von ca. 8 m2/g oder mehr aufweisen.

Claims (9)

  1. Verfahren zur Modifizierung der Oberfläche eines Tonmineralgemisches, zur Hydrophobierung, Ladungsveränderung oder Funktionalisierung durch Zugabe von einem oder mehreren Reagenzien oder Additiven folgender Gruppen: Paraffine, Stearinsäure, Salze der Stearinsäure, Wachse, Silane, Titanate, Zirkonate, Fluortenside, wobei das Tonmineralgemisch einem Mahlvorgang unterworfen wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Reagenzien oder Additive unmittelbar vor dem Mahlvorgang, während des Mahlvorganges und/oder unmittelbar nach dem Mahlvorgang dem Tonmineralgemisch zugegeben werden und die Reagenzien oder Additive dem gemahlenen Tonmineralgemisch anlagern, dieses benetzen oder eine chemische Verbindung mit dem Tonmineralgemisch eingehen.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Tonmineralgemisch einerseits und die Reagenzien oder Additive andererseits der Eingangsstufe beziehungsweise dem Einlaßbereich einer Vorrichtung zur Durchführung des Mahlvorganges zugeführt werden.
  3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Reagenzien oder Additive insbesondere unspezifische Hydrophobierungsmittel zugegeben werden.
  4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß dem Tonmineralgemisch insbesondere zur spezifischen Oberflächenmodifizierung chemisch reaktive Additive oder Reagenzien zugegeben werden.
  5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Reagenzien oder Additive in Trockenform oder als Dispersion dem Tonmineralgemisch zugegeben werden.
  6. Baustoff insbesondere für den Trockenausbau, versetzt mit oder bestehend aus einem Tonmineralgemisch, welches nach dem Verfahren wenigstens einer der Ansprüche 1 bis 5 hergestellt ist.
  7. Thermoplaste, Polypropylen, Kitte, Dichtungsmassen oder dergleichen, versetzt mit einem Tonmineralgemisch, welches nach dem Verfahren wenigstens einer der Ansprüche 1 bis 5 hergestellt ist.
  8. Bitumen oder Bitumenemulsion, versetzt mit einem Tonmineralgemisch, welches nach dem Verfahren wenigstens einer der Ansprüche 1 bis 5 hergestellt ist.
  9. Stoff nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Tonmineralgemisch eine spezifische Oberfläche von ca. 8 m2/g oder mehr aufweist.
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