DE3242332C2 - - Google Patents
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- D—TEXTILES; PAPER
- D21—PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
- D21H—PULP COMPOSITIONS; PREPARATION THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASSES D21C OR D21D; IMPREGNATING OR COATING OF PAPER; TREATMENT OF FINISHED PAPER NOT COVERED BY CLASS B31 OR SUBCLASS D21G; PAPER NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- D21H17/00—Non-fibrous material added to the pulp, characterised by its constitution; Paper-impregnating material characterised by its constitution
- D21H17/63—Inorganic compounds
- D21H17/67—Water-insoluble compounds, e.g. fillers, pigments
- D21H17/68—Water-insoluble compounds, e.g. fillers, pigments siliceous, e.g. clays
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C09—DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- C09C—TREATMENT OF INORGANIC MATERIALS, OTHER THAN FIBROUS FILLERS, TO ENHANCE THEIR PIGMENTING OR FILLING PROPERTIES ; PREPARATION OF CARBON BLACK ; PREPARATION OF INORGANIC MATERIALS WHICH ARE NO SINGLE CHEMICAL COMPOUNDS AND WHICH ARE MAINLY USED AS PIGMENTS OR FILLERS
- C09C1/00—Treatment of specific inorganic materials other than fibrous fillers; Preparation of carbon black
- C09C1/28—Compounds of silicon
-
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- D21H—PULP COMPOSITIONS; PREPARATION THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASSES D21C OR D21D; IMPREGNATING OR COATING OF PAPER; TREATMENT OF FINISHED PAPER NOT COVERED BY CLASS B31 OR SUBCLASS D21G; PAPER NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- D21H19/00—Coated paper; Coating material
- D21H19/36—Coatings with pigments
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- D21H19/40—Coatings with pigments characterised by the pigments siliceous, e.g. clays
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- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Dispersion Chemistry (AREA)
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- Inorganic Chemistry (AREA)
- Pigments, Carbon Blacks, Or Wood Stains (AREA)
Description
Verfahren zur Herstellung von Füllstoffen oder Pigmenten sind
bekannt. Im einzelnen wird in der DE-AS 22 56 886 ein solches
Verfahren beschrieben, nach dem das Reaktionsprodukt nach
einer mehrstufigen hydrothermalen Behandlung gewonnen wird.
Dabei wird in einer ersten Reaktionsstufe ein Mol-Verhältnis
von Kieselsäure zu Kalziumhydroxid von 1,9 : 1, d. h. ein
Kieselsäureüberschuß verwendet und sodann das Reaktionsgut
vor jeder nachfolgenden Reaktionsstufe gemahlen und Kalziumoxid
in Form von pulverförmigem, gebrannten Kalk und/oder in
Form von pulverförmigen Kalkhydrat und/oder Zement im
Mol-Verhältnis von etwa 1 : 1 zur nicht umgesetzten Kieselsäure
zugesetzt. Die stufenweise hydrothermale Reaktion wird
in einem Autoklaven durchgeführt, der in jeder Stufe zuerst
auf einen Druck von etwa 0,4 bar eingestellt wird, woran sich
einen Dampfbehandlung von etwa 12 bar anschließt. Die stufenweise
hydrothermale Reaktion wird nach dem bekannten Verfahren
so oft durchgeführt, bis der Anteil an nicht umgesetzter
Kieselsäure, bezogen auf das bei 105°C getrocknete Reaktionsgut,
unter 1% liegt. Das Endprodukt wird auf eine Korngröße
unter 30 Mikron gemahlen. Nachteilig bei diesem bekannten
Verfahren ist insbesondere der verhältnismäßig hohe Energieanteil
für die hydrothermale Behandlung und die Zerkleinerung,
und zwar deswegen, weil der Anteil an Fertigprodukt, der ja
bereits nach der ersten Reaktionsstufe in erheblicher Menge
vorliegt, in den folgenden Reaktionsstufen, und dies in immer
erhöhtem Maße, mit zerkleinert und bei der hydrothermalen
Behandlung mit erwärmt werden muß. Ein weiterer schwerwiegender
Nachteil des bekannten Verfahrens ist darin zu sehen,
daß durch das vor jeder nachfolgenden Reaktionsstufe durchgeführte
Mahlen der gesamten Menge des Reaktionsproduktes
der voraufgegangenen Reaktionsstufe, d. h. auch desjenigen
Anteils des Gemisches, der bereits zu Kalziumsilikathydrat
(CSH) umgewandelt ist, zumindest zum Teil der Strukturaufbau
dieser sogenannten CSH-Phase zerstört wird. Die sogenannten
verstärkenden Eigenschaften der Füllstoffe hängen jedoch
wesentlich von dem Strukturaufbau dieser CSH-Phase ab. Ganz
abgesehen davon ist es bei dem bekannten Verfahren erforderlich,
zwischen den einzelnen Reaktionsstufen das Molverhältnis
Kieselsäure zu Kalziumoxid festzustellen.
Bekannt ist ferner, vgl. DE-AS 13 01 407, ein Verfahren zur Herstellung
von Gemischen aus fein zerteiltem Kalziumkarbonat und
amorpher Kieselsäure, die ebenfalls als Füllstoffe bei der Herstellung
von Gummi, Papier und Kunststoff Verwendung finden.
Zu diesem Zweck werden bei dem bekannten Verfahren Kalziumchlorid
und kolloidale Kieselsäure oder ein wasserlösliches Silikat
mit gasförmigem Kohlendioxyd oder Ammoniumcarbonat in einer
wäßrigen Lösung umgesetzt, wobei der pH-Wert während der
Umsetzung auf 8 oder höher gehalten wird, gegebenenfalls unter
Zugabe von Ammoniumhydroxyd. Eine solche Herstellungsweise
ist jedoch u. a. aufgrund der als Ausgangsstoff erforderlichen
kolloidalen Kieselsäure aufwendig und teuer. Abgesehen davon
werden eine optimale große Oberfläche und hohe Aktivität der
erzeugten Füllstoffe nicht erreicht.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren gemäß
dem Oberbegriff von Anspruch 1 anzugeben, bei dem die Nachteile
der bekannten Verfahren vermieden werden und mittels dessen
insbesondere in einer vereinfachten Technologie energiesparend
und dementsprechend wirtschaftlich günstig Füllstoffe und Pigmente
mit großer Oberfläche und dementsprechend hoher Aktivität
auf die verstärkenden Eigenschaften dieser Stoffe herstellbar
sind, wobei gleichzeitig eine verhältnismäßig einfache Anpassung
des Fertigproduktes an den jeweiligen Verwendungszweck möglich
ist.
Dazu sieht die Erfindung ein Verfahren mit den Merkmalen des
Anspruches 1 vor.
Nach der Erfindung wird
das Reaktionsprodukt zwischen den einzelnen Verfahrensstufen
gemahlen und anschließend in eine Grob- und Feinfraktion getrennt.
Bevorzugt wird diese Mahlung als autogene Mahlung durchgeführt,
die außerordentlich schonend für die hergestellte CSH-Phase
und deren Eigenschaften ist. Die Zerkleinerung bzw. Mahlung
kann mittels Kugelmühlen, Prallmühlen, Stiftmühlen, Walzenschüsselmühlen
oder Strahlmühlen und die Trennung durch
Zyklone und/oder Windsichtung erfolgen. Ein besonderer Vorteil
des Verfahrens ergibt sich dann, wenn die
Feinfraktion des Reaktionsproduktes der ersten und jeder weiteren
Verfahrensstufe als Fertigprodukt eingesetzt wird. Es ergibt sich
hierdurch eine besondere Schonung der Feinfraktion, da ein weiteres
Mahlen zusammen mit der Grobfraktion entfällt.
In vielen Fällen empfiehlt es sich, bei der Herstellung der Füllstoffe
nach der Erfindung, diesen Stoffe zur Oberflächenbehandlung
zuzufügen, wie vorzugsweise oberflächenaktive Stoffe bzw. Haftvermittler,
wie Silane, Polysiloxane, Fettsäuren oder deren
Salze etc. Zur Verbesserung der Mahlbarkeit verwendet man
Mahlhilfen, wie Amine, Glykole etc. Vorzugsweise werden diese
Stoffe nicht bei der Mahlung oder danach aufgebracht, sondern
im Interesse einer optimalen Verteilung bereits dem Gemisch
zugegeben, das der hydrothermalen Reaktion zugeführt wird.
Bei einer weiteren Ausführungsform des Verfahrens
wird das Reaktionprodukt nach der hydrothermalen
Behandlung der ersten Stufe mit Kohlendioxid umgesetzt. Diese
Umsetzung mit Kohlendioxid wird bei den nachfolgenden Stufen
des Verfahrens jeweils wiederholt. Unter
Beibehaltung der sonstigen Verfahrensschritte des
Verfahrens erhält man auf diese Art und Weise einen
Füllstoff, der im wesentlichen aus hoch disperser amorpher
Kieselsäure und Kalziumkarbonat, vorzugsweise in Form von
Vaterit besteht. Die Umsetzung mit Kohlendioxid kann sowohl
am grob zerkleinerten Reaktionsgut der hydrothermalen Reaktion
als auch während der Mahlung oder auch am gemahlenen Produkt
durchgeführt werden.
Vorteile bietet es ferner,
das Reaktionsprodukt nach der hydrothermalen Behandlung auf
eine Temperatur zwischen 300 bis 1000°C zu erwärmen.
Schließlich läßt sich mit Vorteil das Verfahren
auch dahingehend abändern, daß anstelle des aus der ersten Stufe
der mehrstufigen hydrothermalen Reaktion erhaltenen Reaktionsgutes
Gasbetonabfälle verwendet werden. Dadurch können diese
Abfälle sinnvoll verwendet und gleichzeitig als Basis für die Herstellung
hochwertiger Füllstoffe dienen.
Die Vorteile des Verfahrens nach der Erfindung sind insbesondere
darin zu sehen, daß nunmehr in einer vereinfachten Technologie
energiesparend und dementsprechend wirtschaftlich günstig Füllstoffe
und Pigmente mit großer Oberfläche und dementsprechend
hoher Aktivität auf die verstärkenden Eigenschaften dieser Stoffe
herstellbar sind.
Insbesondere muß weiterhin der Anteil an Fertigprodukt im
Reaktionsprodukt der ersten hydrothermalen Stufe nicht für die
folgenden hydrothermalen Stufen jeweils feingemahlen und einer
hydrothermalen Reaktion unterzogen werden, sondern es wird
gemäß dem Verfahren das Fertigprodukt entsprechend
der Feinfraktion nach der ersten hydrothermalen Stufe
und auch bei den folgenden aus dem Reaktionsprodukt entfernt.
Ein weiterer Vorteil ist ferner in der leichteren Handhabung
zu sehen, da man sich bei den einzelnen Reaktionsstufen überwiegend
eines Kieselsäure-Überschusses dienen kann und damit
eine genaue Festsetzung des Anteils an unreagierter Kieselsäure
nicht notwendig ist. Schließlich ergibt sich durch das
Verfahren auch eine verhältnismäßig einfache Anpassung
des Fertigproduktes an den jeweiligen Verwendungszweck. Teilchengröße,
Teilchenform, spezifische Oberflächen und Gehalt an
Restquarz der Füllstoffe
müssen in den einzelnen Anwendungsgebieten wie Gummi,
Papier, Kunststoff, Keramik, Farben und Lacken etc. unterschiedlichen
Anforderungen genügen. Durch Variation der Trenngrenze
bei der Abscheidung des gewünschten Fertiggutes aus dem hydrothermalen
Reaktionsgut lassen sich diese Parameter in verhältnismäßig
einfacher Weise an die Anforderungen des jeweiligen
Anwendungsgebietes anpassen.
Die Herstellung von Füllstoffen nach dem Verfahren
wird anhand von zwei bevorzugten Beispielen weiter
erläutert, wobei in der Zeichnung
Fig. 1 eine Röntgenbeugungsaufnahme des Ausgangsproduktes
gezeigt ist, von dem 100% auf eine Korngröße von kleiner
als 1 mm zerkleinert ist und eine BET-Oberfläche von
36,6 m²/g aufweist, die
Fig. 2-4 zeigen Röntgenbeugungsaufnahmen des Reaktionsproduktes
der hydrothermalen Reaktion mit unterschiedlichen Zerkleinerungsgraden
und BET-Oberflächen und
Fig. 5-8 zeigen ebenfalls Röntgenbeugungsaufnahmen, und zwar des
karbonatisierten Reaktionsproduktes der hydrothermalen
Reaktion mit unterschiedlichen Zerkleinerungsgraden und
BET-Oberflächen.
In den Fig.1-8 ist wie üblich auf der x-Achse die Intensität
der Reflexions- bzw. Röntgenbeugungsstrahlen und auf der
y -Achse der Winkel der Reflexionsstrahlen aufgetragen. Die
verschiedenen Ausschläge, bezeichnet mit Q = Quarz, T =
Tobermorit, A = Anhydrit, Cc = Calcit, V = Vaterit geben
eine etwa quantitative Zusammensetzung der untersuchten
Produkte.
650 kg gemahlener Quarzsand wird mit 200 kg Weißfeinkalk,
150 kg Portlandzement, 0,5 kg Aluminiumpulver
und 500 l Wasser gemischt und nach dem Ansteifen
in einem Autoklaven ca. 10 Stunden bei ca.
12 bar dampfbehandelt, wobei vor dem Einströmen
des Dampfes durch Evakuierung ein Druck von etwa
0,4 bar eingestellt wird. Das Reaktionsprodukt der
hydrothermalen Behandlung wird gegebenenfalls nach
einem Vorzerkleinern autogen auf eine Korngröße
von kleiner als 1 mm gemahlen und weist eine BET-
Oberfläche von 36,6 m²/g auf (Fig. 1). Das Mahlgut
wird Windsichtungen unterzogen, so daß 40% kleiner
als 10 µm mit einer BET-Oberfläche von 39,8 m²/g
(Fig. 2), 60% kleiner als 10 µm mit einer BET-
Oberfläche von 46,3 m²/g (Fig. 3) bzw. 85% kleiner
als 10 µm mit einer BET-Oberfläche von 68,3 m²/g
(Fig. 4) anfällt.
Die in den Fig. 1-8 erwähnten BET-Oberflächen
gehen auf eine Bestimmung zurück, die z. B. beschrieben
ist in Schiele, Berens "Kalk", Verlag
Stahleisen 1972, S. 539.
Wie aus den Fig. ersichtlich, entstehen drei
Reaktionsprodukte gemäß Fig. 2, 3 und 4, die unterschiedlich
in Zusammensetzung, Feinheit und Oberfläche
sind. Insbesondere ergibt sich, daß mit größerer
Feinheit der Quarzanteil zurückgeht, sich dementsprechend
die anderen Anteile, insbesondere Tobermorit,
anreichern und die Oberfläche sich vergrößert. Die
Ausbeute an Feingut beträgt abhängig von der gewünschten
Feinheit 25 bis 45 Gewichtsprozent. Nimmt man im
Mittel 30% Feingut an, so ergibt sich für eine Grobgut-
Fraktion von 70% für die zweite Reaktionsstuffe nachstehende
Mischung:
700 kg Grobgut (ca. 50% Quarz)
100 kg Kalk
50 kg Zement
150 kg gemahlener Quarzsand
0,5 kg Aluminiumpulver
500 l Wasser
100 kg Kalk
50 kg Zement
150 kg gemahlener Quarzsand
0,5 kg Aluminiumpulver
500 l Wasser
Mit dieser Mischung wird im weiteren so verfahren, wie
bereits bei der ersten Reaktionsstufe der hydrothermalen
Reaktion beschrieben.
Man bedient sich vorzugsweise einer Mischungszusammensetzung,
die die Menge und Feinheit des Grobgutes
und die Reaktionsfähigkeit des Quarzsandes berücksichtigt.
Das Reaktionsprodukt der ersten Reaktionsstufe gemäß
Beispiel 1 wird mit Kohlendioxid umgesetzt. Dieser
Umsatz geschieht mit Vorteil während des Mahlprozesses.
Der Umsatz mit CO₂ verläuft exotherm und
mit verhältnismäßig großer Reaktionsgeschwindigkeit.
Das dabei entstandene Produkt ist in Fig. 5 beschrieben.
Vergleicht man Fig. 1 mit Fig. 5, so erkennt
man, daß sich durch den Umsatz mit CO₂ aus dem
Gemisch CSH = Calcium-Silikat-Hydrat (Tobermorit)
und Quarz gemäß Fig. 1 ein Gemisch aus Quarz,
Vaterit und amorpher Kieselsäure gemäß Fig. 5 von
100% kleiner als 1 mm und mit einer BET-Oberfläche
von 48,2 m²/g gebildet hat. Amorphe Kieselsäure
entsteht bei dieser Reaktion gemäß der Reaktionsgleichung
CSH + CO₂ → SiO₂ + CaCO₃ + H₂O
quantitativ.
Analog zu Beispiel 1 wird das gemahlene Reaktionsprodukt
der Windsichtung unterzogen; entsprechend dem
gewünschten Fertigprodukt werden Trennschnitte durchgeführt,
so daß das Feingut einen Anteil von 40%
kleiner als 10 µm mit einer BET-Oberfläche von
63,5 m²/g (Fig. 6), 60% kleiner als 10 µm mit einer
BET-Oberfläche von 78,4 m²/g (Fig. 7) bzw. 85%
kleiner als 10 µm mit einer BET-Oberfläche von
123,6 m²/g (Fig. 8) enthält. Mit der Grobfraktion
wird ähnlich wie in Beispiel 1 verfahren. Auch hier
bedient man sich mit Vorteil einer Mischungszusammensetzung
für die zweite Reaktionsstufe, die die
Menge und Feinheit der Grobfraktion sowie die
Reaktivität des Quarzsandes berücksichtigt.
Die gemäß der Erfindung hergestellten Füllstoffe sind außerordentlich
vielseitig verwendbar, und zwar insbesondere bei
der Papierherstellung, der Gummiherstellung, der Farben- und
Lackherstellung sowie bei der Kosmetik- und Kunstdüngerherstellung.
In Fortführung der nach den Beispielen 1 und 2 hergestellten Füllstoffe
wurden diese für die Zwecke in der Papierherstellung
und der Gummiherstellung untersucht.
Bei der Papierherstellung werden Füllstoffe sowohl in der Papiermasse
als auch in der Streichmasse benötigt.
In der Papiermasse werden bei der Produktion vor allen Dingen
Anforderungen an die Dispergierbarkeit, die Abrasion und die
Retention gestellt. Hinsichtlich der Qualität gelten die Anforderungen
der Opazität, der Glätte und der Weiße.
Durch einen teilweisen Ersatz herkömmlicher Füllstoffe durch die
erfindungsgemäß hergestellten Füllstoffe sind bei der Produktion der Papiermasse
vor allem hinsichtlich der Retention bedeutende Verbesserungen
erzielbar. Abhängig von Art und Menge des eingesetzten
Füllstoffes ergeben sich Verbesserungen der
Retention bis zu 50%. Beispielsweise wurden in einer Papiermasse
unter sonst gleichen Bedingungen 15% eines herkömmlichen Kalziumkarbonat-
Füllstoffes gegen den erfindungsgemäß hergestellten Füllstoff ausgetauscht,
wie er gemäß Beispiel 1 hergestellt und
in Fig. 4 erläutert ist. Durch diesen Austausch des herkömmlichen
Füllstoffes durch den erfindungsgemäß hergestellten Füllstoff verbesserte
sich die Retention von 43% bei ausschließlicher Verwendung herkömmlicher
Kalziumkarbonat-Füllstoffe aus 68%; dies entspricht
einer Verbesserung der Retention von 58%. Durch die verbesserte
Retention verbesserte sich auch die Qualität des Papiers hinsichtlich
Opazität und Glätte.
In der Streichmasse werden Füllstoffe vor allem hinsichtlich der
Dispergierbarkeit, dem Feststoffgehalt und dem Bindemittelbedarf
beurteilt, das gestrichene Papier vor allem hinsichtlich seiner
optischen Eigenschaften, wie Weiße, Opazität, Glanz und Bedruckbarkeit.
Durch einen teilweisen Ersatz herkömmlicher Füllstoffe
durch die erfindungsgemäß hergestellten Füllstoffe verbessert sich der Strich
hinsichtlich Opazität, Glanz und Druckfarbenadsorption. Der Verbrauch
an Streichmasse wird reduziert. Da diese
Füllstoffe eine wesentlich größere Oberfläche besitzen als herkömmliche
Streichereifüllstoffe, erhöht sich auch der Bindemittelbedarf.
Vorteilhafterweise wird man daher nur 5 bis 10% der herkömmlichen
Streichereifüllstoffe durch die erfindungsgemäß hergestellten
Füllstoffe ersetzen. Mit gutem Erfolgt lassen sich Füllstoffe, die
gemäß Beispiel 1 und 2 hergestellt wurden und in den Fig. 3, 4 und
7, 8 beschriebenen sind, einsetzen.
Der Einsatz der erfindungsgemäß hergestellten Füllstoffe im Vergleich zu
herkömmlichen Füllstoffen bei der Gummiherstellung ist nachfolgend
beschrieben:
Eine wie folgt zusammengesetzte Gummimischung
SBR (Styrol-Butadien-Kautschuk-Mischung) | |
100 Gewichtsteile | |
ZnO | 5 Gewichtsteile |
Stearinsäure | 3 Gewichtsteile |
Schwefel | 2,5 Gewichtsteile |
Beschleuniger | 1,6 Gewichtsteile |
Cyclohexamin | 0,3 Gewichtsteile |
wurde mit 100, 130 und 160 Gewichtsteilen Füllstoff hergestellt
und die Mischung bei einer Temperatur von 150°C in einer Zeit
von 8 Minuten vulkanisiert.
An den fertigen Vulkanisaten wurden die folgenden Werte festgestellt:
Eine wie folgt zusammengesetzte Gummimischung
NBR (Acrylnitril-Butadien--Kautschuk-Mischung) | |
100 Gewichtsteile | |
ZnO | 4,5 Gewichtsteile |
Stearinsäure | 3,0 Gewichtsteile |
Schwefel | 2 Gewichtsteile |
Beschleuniger | 1,6 Gewichtsteile |
zu der 100 Gewichtsteile Füllstoff einerseits herkömmlicher und
andererseits erfindungsgemäßer Art zugemischt wurden, ergab
nach der Vulkanisation bei 150°C in 10 Minuten folgende
Ergebnisse:
Eigenschaften der Vulkanisate | |
Füllstoffart: Kreide | |
Zugfestigkeit N/mm² | |
6,2 | |
Dehnung % | 430 |
Härte Shore | 68 |
Modul 300 N/mm² | 3,5 |
Füllstoffart: Füllstoff nach Beispiel 1 und Fig. 3 | |
Zugfestigkeit N/mm² | |
9,2 | |
Dehnung % | 390 |
Härte Shore | 78 |
Modul 300 N/mm² | 8,5 |
Aus den vorstehenden Beispielen werden die verstärkenden Eigenschaften
der erfindungsgemäß hergestellten Füllstoffe, insbesondere im
Hinblick auf Zugfestigkeit, Härte und Modul 300 N/mm² klar
ersichtlich. Mit Vorteil werden daher diese
aufgrund ihrer verstärkenden Eigenschaften in
Gummimischungen eingesetzt.
Die Füllstoffe lassen sich ferner mit Vorteil
überall dort verwenden, wo ein Verdicker oder ein Emulsionsstabilisator
oder eine feinteilige Trägersubstanz benötigt wird.
In der kosmetischen Industrie können sie
als Verdicker, beispielsweise für Feuchtigkeits-Cremes
oder Zahnpasten, Verwendung finden.
Die Füllstoffe können auch als Trägersubstanz
für Tenside und Kunstdünger dienen.
In der Farben- und Lackindustrie wird man die
Füllstoffe überall dort einsetzen, wo man eine Änderung der rheologischen
Eigenschaften erreichen will. Die hohe Oberfläche der
Füllstoffe bringt einen Viskositätsanstieg und
Thixotropie mit sich. Diese Eigenschaften verbessern die Verarbeitbarkeit
von Farben und Spachtelmassen. Dazu kommt, daß
ein Zusatz der Füllstoffe in Farben und
Spachtelmassen auch das Absetzen der Füllstoffe verhindert
bzw. verzögert. Für diese Zwecke wird man sich vorzugsweise
der Füllstoffe bedienen, wie sie in Fig. 2 und 3 bzw. 6 und 7
beschrieben sind.
In Mengen von vorzugsweise 0,1 bis 3% können die
Füllstoffe, insbesondere der in Fig. 8 erläuterte,
Anstrichmitteln als Mattierungsmittel zugesetzt werden, wodurch
der Glanz der Anstrichmittel vermindert wird.
Claims (13)
1. Verfahren zur Herstellung von Füllstoffen oder Pigmenten
hoher Aktivität und großer Oberfläche durch hydrothermale
Reaktion eines Gemisches von Kalziumoxid und Kieselsäure
unter erhöhtem Druck in mehreren aufeinanderfolgenden
Verfahrensstufen, wobei zur Behandlung in einer ersten Verfahrensstufe
das Gemisch mit Kieselsäureüberschuß vorbereitet
und nach jeder Verfahrensstufe das erhaltene
Reaktionsprodukt zerkleinert wird, dadurch gekennzeichnet,
daß das nach der ersten Verfahrensstufe erhaltene Reaktionsprodukt
nach dem Zerkleinern in eine Grob- und eine Feinfraktion
getrennt wird, die jeweils anfallende Grobfraktion
des Reaktionsproduktes nachfolgend wiederum zu einem
Gemisch aus Kalziumoxid und Kieselsäure mit Kieselsäureüberschuß
vorbereitet wird und dieses Gemisch in einer oder
mehreren weiteren Verfahrensstufen hydrothermal behandelt,
zerkleinert und getrennt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
anstelle von Kalziumoxid Kalziumhydroxid und/oder Zement
eingesetzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Reaktionsgemisch gemahlen und anschließend in eine Grob-
und Feinfraktion getrennt wird.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Reaktionsprodukt autogen gemahlen wird.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Feinfraktion des Reaktionsproduktes der
ersten und jeder weiteren Verfahrensstufe als Fertigprodukt
eingesetzt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß dem
Gemisch vor der hydrothermalen Behandlung Stoffe zur Oberflächenbehandlung
zugefüg werden.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
oberflächenaktive Stoffe bzw. Haftvermittler, insbesondere Silane,
Polysiloxane, Fettsäuren oder deren Salze dem Gemisch
zugefügt werden.
8. Verfahren nach den Ansprüchen 6 und 7, dadurch gekennzeichnet,
daß dem Gemisch Mahlhilfen, insbesondere Amine oder
Glykole zugefügt werden.
9. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß das Reaktionsprodukt nach der hydrothermalen
Behandlung mit Kohlendioxid behandelt wird.
10. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß das Reaktionsprodukt nach der hydrothermalen
Behandlung auf eine Temperatur zwischen
300 bis 1000°C erwärmt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß anstelle des Reaktionsproduktes der ersten Verfahrensstufe
Gasbetonabfälle eingesetzt werden.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die Trennkorngröße zwischen Grob-
und Feinfraktion bei 10 µm eingestellt wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß die Trennung zwischen Grob- und
Feinfraktion durch einen Zyklon oder Windsichter erfolgt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19823242332 DE3242332A1 (de) | 1981-11-19 | 1982-11-16 | Verfahren zur herstellung von fuellstoffen oder pigmenten |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3145730 | 1981-11-19 | ||
DE19823242332 DE3242332A1 (de) | 1981-11-19 | 1982-11-16 | Verfahren zur herstellung von fuellstoffen oder pigmenten |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3242332A1 DE3242332A1 (de) | 1983-06-01 |
DE3242332C2 true DE3242332C2 (de) | 1989-03-09 |
Family
ID=25797395
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19823242332 Granted DE3242332A1 (de) | 1981-11-19 | 1982-11-16 | Verfahren zur herstellung von fuellstoffen oder pigmenten |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3242332A1 (de) |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
JP2779852B2 (ja) * | 1989-12-06 | 1998-07-23 | スズキ株式会社 | 合成樹脂製バンパー |
-
1982
- 1982-11-16 DE DE19823242332 patent/DE3242332A1/de active Granted
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3242332A1 (de) | 1983-06-01 |
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Legal Events
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---|---|---|---|
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D2 | Grant after examination | ||
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