DD237255A1 - Verfahren zur mikrobiell-enzymatischen herstellung von silagen aus eiweissreichen gruenpflanzen - Google Patents

Verfahren zur mikrobiell-enzymatischen herstellung von silagen aus eiweissreichen gruenpflanzen Download PDF

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DD237255A1
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DD27626685A
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Gisela Singer
Benno Kunz
Horst Kunath
Christa Gonera
Dankward Hentschel
Frank Rentzsch
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Ostra Veb
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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Silagen aus eiweissreichen Gruenpflanzen. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur oekonomischen Herstellung von eiweissreichen Silagen zu schaffen. Erfindungsgemaess wird die Aufgabe dadurch geloest, dass eiweissreiche Gruenpflanzen frisch bzw. nass geerntet, gehaeckselt in ein Silo eingebracht werden und mit einem Anteil von 0,5-2% Getreide sowie einem Zusatz eines Gemisches aus Nitritsalz und dem Salz einer organischen Saeure gleichmaessig vermischt und mit einer Molke uebergossen, abgedeckt und gelagert werden.

Description

Anwendungsgebiet der Erfindung
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Silagen aus eiweißreichen Grünpflanzen, das zur Bereitung von Wintereiweißfutter, vorzugsweise in landwirtschaftlichen Betrieben mitSchweineproduktionjanwendbar ist.
Charakteristik der bekannten technischen Lösung
Die Konservierung von Grünpflanzen wird im allgemeinen durch Anwelken und anschließender Silierung vorgenommen. Um stabile Silagen zu erreichen, muß eine möglichst hohe Trockenmasse des Siliergutes erzielt werden. Haben die zu silierenden Grünpflanzen einen zu hohen Eiweißgehalt, wird der mikrobielle Verderb der Silage begünstigt. Deshalb wurde bereits vorgeschlagen, dem Siliergut Substanzen, vorzugsweise Fprmiate und Nitrite zuzusetzen, um das Wachstum unerwünschter Mikroorganismen zu hemmen. Teilweise erfolgt noch ein Zusatz von Saccharose zur Förderung der erwünschten Mikroorganismenflora. Dieses Verfahren hat den Nachteil, daß vergleichsweise hohe Mengen an Nitrit in das Silo eingebracht werden, wogegen gesundheitliche Aspekte sprechen. Der Zusatz von Saccharose setzt das Vorhandensein einer ausreichend großen Anzahl erwünschter milchsäurebildender Mikroorganismen voraus, da anderenfall sogar ein negativer Effekt durch die Förderung nicht erwünschter Mikroorganismen erzielt wird. In anderen Verfahren wird Harnstoff für die Silierung ausgewählter Planzen verwendet. Diese Wege sind jedoch für eiweißreiche Grünpflanzen von vornherein auszuschließen, da es zur Zerstörung des Eiweißes kommen würde.
Die Nachteile der genannten Verfahren führten dazu, daß versucht wurde, durch die Anwendung von Bakterienkulturen eine längere Haltbarkeit der Silagen zu erreichen.
So wird beispielsweise ein Streptococcus durans eingesetzt.
Nachteilig bei diesem Verfahren ist, daß dieser Mikroorganismus nur sehr begrenzte oder gar keine Möglichkeiten zum Wachstum und Stoffwechsel im Siliergut vorfindet. Folglich haben diese Silagen nur eine sehr begrenzte Haltbarkeit.
In weiteren Verfahren werden Enzymmischungen auf Trägern und/oder säurebildende Mikroorganismen zur Stabilisierung des Siliergutes verwendet.
Diese Verfahren sind jedoch außerordentlich kostenintensiv und für die Anwendung in Großsilos (s 1 000t) unwirtschaftlich.
Ferner ist bekannt, daß man eiweißreiche Grünpflanzen mit Ameisensäure konservieren kann. Auch hier wirken ökonomische Faktoren gegen eine breite Anwendung in großen Landwirtschaftsbetrieben.
In Auswertung des Standes der Technik ist festzustellen, daß kein Verfahren existiert, eiweißreiche Grünpflanzen über einen längeren Zeitraum von etwa einem Jahr in Großsilos ökonomisch vorteilhaft zu konservieren.
Damit ist aber die effektive Nutzung leicht verfügbarer Eiweißfuttermittel in Frage gestellt.
Ziel der Erfindung
Ziel der Erfindung ist die Bereitstellung einer haltbaren, qualitativ hochwertigen Silage aus eiweißreichen Grünpflanzen, bei der negative Witterungs- und Temperatureinflüsse weitgehend eliminiert werden.
Die Erfindung ist anwendbar in Betrieben der Landwirtschaft, die eiweißreiche Grünpflanzen für die Tierernährung über das ganze Jahr hinweg benötigen.
Darlegung des Wesens der Erfindung
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur ökonomischen Herstellung von eiweißreichen Silagen auf mikrobiell-enzymatischem Wege zu schaffen.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß eiweißreiche Grünpflanzen frisch bzw. naß geerntet, gehäckselt in ein Silo eingebracht werden und mit einem Anteil von 0,5-2% Getreide, vorzugsweise geschroteter Gerste sowie einem Zusatz eines Gemisches aus Nitritsalz und dem Salz einer organischen Säure, gegebenenfalls unter Zusatz einer oder mehrerer weiterer Kohlehydratquellen gleichmäßig vermischt und mit einer Molke, die vorzugsweise Lactobacillus casei und/oder Lactobacillus plantarum enthält, Übergossen, abschließend abgedeckt und so bis zum Verbrauch mehrere Monate gelagert werden.
Die Erfindung hat den Vorteil, daß Silagen aus eiweißreichen Grünpflanzen stabil in hoher Qualität hergestellt werden können, wobei eine Zwischenlagerung der Grünpflanzen auf dem Feld nicht erforderlich ist und die Silierung in kürzeren Zeiten durchgeführt werden kann, wodurch die Wirtschaftlichkeit gegenüber vergleichbaren Verfahren verbessert wird.
Ferner besteht der Vorteil, daß der austretende Saft gestapelt über mehrere Wochen haltbar ist und nach Abbau des Nitrits über einen langen Zeitraum in die Tieremährüng einbezogen werden kann.
Ausführungsbeispiel
Die Erfindung wird an einem Ausführungsbeispiel erläutert. Frisch gehäckselter Rotklee aus dem ersten Schnitt vor der Knospe wird im Silo nach Zusatz von 1% Gerstenschrot, 0,4% Kalziumformiat, 0,1 % Natriumnitrit und 0,5% Saccharose verdichtet und mit 3% frischer Molke, deren bakteriologische Besetzung durch Lactobacillus bulgaricus, Streptococcus thermophilus und Lactobacillus casei gekennzeichnet ist, übersprüht. Nach Füllung des Silos erfolgt eine Abdeckung mit beschwerten Plastfolien. -

Claims (9)

  1. Erfindungsanspruch:
    1. Verfahren zur mikrobieil-enzymatischen Herstellung von Silagen, dadurch gekennzeichnet, daß eiweißreiche Grünpflanzen frisch bzw. naß geerntet, gehäckselt in ein Silo eingebracht werden und mit einem Anteil von 0,5-2% Getreide, vorzugsweise geschroteter Gerste sowie einem Zusatz von Nitritsalz und dem Salz einer organischen Säure, gegebenenfalls unter Zusatz einer oder mehrerer weiterer Kohlenhydrate, gleichmäßig vermischt und mit einer Molke, die vorzugsweise Lactobacillus casei und/oder Lactobacillus plantarum enthält, Übergossen, abschließend abgedeckt und so bis zum Verbrauch mehrere Monate gelagert werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die frisch bzw. naß geernteten Grünpflanzen ungehäckselt siliert werden.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß Getreide in Anteilen kleiner als 0,5% eingesetzt und/oder vor dem Zusatz zum Silo teilweise oder vollständig gemälzt wird.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß Getreide und/oder weitere an sich bekannte Kohlehydrate zugegeben werden.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß Salze organischer Säuren in niedrigeren Konzentrationen als 1 % und/oder andere, an sich bekannte stabilisierende Substanzen zugegeben werden.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß Nitritsalz in Anteilen kleiner als 0,2% und/oder andere an sich bekannte Hemmstoffe eingesetzt werden.
  7. 7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Einbringung der Mikroorganismen in einem anderen, an sich bekannten, die Fermentation von Milchsäurebakterien ermöglichenden Medium erfolgt.
  8. 8. Verfahren nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß andere Spezies, beispielsweise der Gattung Lactobacillus, Streptococcus, Micrococcus, Pediococcus, Leuconostoc einzeln oder in Kombination zur Anwendung kommen.
  9. 9. Verfahren nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß andere Enzyme als die nativ vorhandenen, bzw. durch Aufschluß gewonnenen Enzyme, dem Siiiergut zugesetzt werden.
DD27626685A 1985-05-13 1985-05-13 Verfahren zur mikrobiell-enzymatischen herstellung von silagen aus eiweissreichen gruenpflanzen DD237255A1 (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
WO1989010067A1 (en) * 1988-04-28 1989-11-02 Apothekernes Laboratorium A.S Preparation of silage

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WO1989010067A1 (en) * 1988-04-28 1989-11-02 Apothekernes Laboratorium A.S Preparation of silage

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