DE2700644A1 - Verfahren zum biologischen ensilieren von pflanzlichen und/oder tierischen materialien - Google Patents
Verfahren zum biologischen ensilieren von pflanzlichen und/oder tierischen materialienInfo
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Description
Sal6n Interdevelop ΛΒ, S-172 03 Sundbyberg 3, Schweden
Verfahren zur biologischen Ensilieren von pflanzlichen
und/oder tierischen Materialien .
Ls ist bekannt, verschiedene Arten von pflanzlichen und
tierischen Produkten, die in v/esontli chen Fütterungszwecken
dienen sollen, durch biologisches Ensilieren zu konservieren. Dies bedeutet eine Fermentation von Kohlehydraten, die in den
Materialien enthalten oder diesen zugefügt sind, zu Milchsäure
mit Hilfe von Milchsäure bildenden Bakterien. Bei der Bilduna der Milchsäure wird eine Lrniedrigung des pH-Wertes
erreicht, was eine konservierende Wirkung hat. Gleichzeitig v/ird ein niedriges Pedox Potential erhalten, was oxidativen
hemmt , wie zuir Beispiel Fan ζ ig-werden. Das biologische
Ensilieren ist mehr und mehr in Gebrauch gekoirjnen, um Uahrung
oder Futtermaterialien zu nutzen, die sonst als Abfall und als ungeeinnet zum Gebrauch angesehen worden wären. Dies ist natürlich
von orößter Bedeutung bei der gegenwärtig drohenden globalen
Nahrungsmittelmangel.
Beim biologischen Ensilieren sind geeignete Wachstumsbedingungen für die Milchsäure bildenden Mikroornanismen nötig. Bei den bisher
bekannten Prozessen ist es notv/endig gewesen, daß eine genügende Menge von Kohlehydraten (Zuckern) anwesend ist, die durch die
Mikroorganismen fermentierbar sind, oder es ist notwendig gewesen,
Stärke abbauende Enzyme oder Materialien hinzuzufügen, wie z.B. Malz, uir. die vorhandene Stärke in fermentierbare Kohlehydrate
umz uv/an de In. Solche Zusatz« sind in verhältnismäßig großen Mengen
benötigt worden, und zwar normalerweise mehr als 20 % von Stärke
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ORIGINAL INSPECTED '"2
enthaltendem Material.
Beim Ensilieren ist es sehr erstrebenswert, daß ein ausreichend hoher Milchsäuregehalt schnell beim Silieren erhalten wird, so
daß konkurrierende Fäulnisreaktionen nicht zu weit voranschreiten.
Dies erfordert, daß im Futter Bakterien eines Typs zur Verfügung stehen, die bei den niedrigen pH-Werten, die im Futter entstehen,
schnell wachsen können. Bei den bereits bekannten Silierungsverfahren, wie sie oben erwähnt wurden, sind jedoch nur die
Bakterien benutzt worden, die von Anjfang an im Ausgangsmaterial oder dem Zusatzstoff anwesend waren. Wegen Unterschieden im Typ
des Ausgangsmaterials und des Zusatzstoffes und auch durch geographische
und jahreszeitliche Unterschiede desselben Materials sind jedoch Unterschiede im Verlaufe der Fermentation entstanden,
so daß Ensilierungsprodukte unterschiedlicher Qualität erhalten worden sind. Um einen optimalen und reproduzierbaren Silierungsprozess
zu erhalten, würde es daher sehr erstrebenswert sein, Bugang zu Bakterien mit für das Ensilieren bestimmten Eigenschaften
zu haben. Auf diese Weise sollte es möglich sein, den Ensilierungsprozess in einer gewünschten Richtung zu kontrollieren und ihn auch
an verschiedene Typen von Ausgangsmaterialien anzupassen.
Darüberhinaus ist es, da die fermentierbaren Zucker als auch die Enzyme und Malz verhältnismäßig teuer sind, auch oft erstrebenswert,
ein biologisches Ensilierungsverfahren zu finden, das ohne Hinzufügung von diesen teuren Materialien ausgeführt werden kann.
Dieses würde möglich sein, wenn Milchsäure bildende Bakterien gefunden werden könnten, die die billigen Sorten von Stärke in Milchsäure
umzuwandeln vermögen. Gemäß der bisher bekannten Literatur sind jedoch Bakterien mit solchen Eigenschaften nicht bekannt.
Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis,, daß es durch selektive
Kultur möglich geworden ist, eine Bakterienart, die Zucker bei niedrigen pH-Werten zu Milchsäure fermentieren kann, und auch eine
Bakterienart zu erzeugen, die Stärke zu fermentierbaren Zuckern abbauen kann. Gemäß der Erfindung werden die erstgenannten dieser
Arten oder beide dem zu ensilierenden Ausgangsmaterial hinzugefügt.
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ι V·
In den Fällen, bei denen fermentierbare Zucker im Ausgangsmaterial
oder im Zusatzmaterial in ausreichender Menge vorhanden sind, reicht es aus, nur die Bakterienart zuzuiügen,
die bei niedrigem pH-Wert aktiv ist. Es wird dann eine Umwandlung
in Milchsäure erhalten, die schneller und weitergehend ist als bei den vorher bekannten Verfahren.
In den Fällen, bei denen fermentierbare Zucker überhaupt nicht oder nur in unzureichenden Mengen im Ausgangsmaterial oder dem
Zusatzmaterial vorhanden sind, ist es auch notwendig, Bakterien der Stärke abbauenden Art hinzuzufügen, da eine Hinzufügung
der Art, di« nur bei niedrigem pH-Wert aktiv ist, zu einer zu
langsamen Fermentation führen würde. Es versteht sich von selbst, daß Stärke enthaltende Kohlehydratmaterialien in diesem Falle ,
anwesend sein müssen.
Bei der Auswahl der zwei Typen von Bakterien werden zwei Proben von einem vorher biologisch ensilierten Material entnommen. Eine
dieser Proben wird wiederholt in einem Substrat mit einem pH-Wert, der bis auf 4 bis 4,7, vorzugsweise 4,5, abnimmt, kultiviert.
Die andere wird wiederholt in einem Substrat kultiviert, das Stärke als die alleinige Kohlenstoffquelle enthält. Die auf diese
Weise ausgewählten Arten können dann in einem größeren Maßstab auf einem ent sprechenden Substrat kultiviert und gesammelt werden,
z.B. durch Gefriertrocknen, um mit einer Tragersubstanz, z.B.
Getreide in der Form von Grieß oder Grützefzu einem Konzentrat
gemischt zu werden, das nach zusätzlicher Verdünnung dem Ausgangsmaterial für das Ensilierungsverfahren hinzugefügt wird.
Wie oben gesagt ' werden dem Ausgangsmaterial für das Ensilierungs
verfahren Kohlehydrate zugesetzt, die durch die hinzugefügten Bakterien zu Milchsäure umgewandelt werden können. Diese Kohlehydrate
können aus verschiedenen Stärke enthaltenden Materialien bestehen, vorzugsweise Getreideprodukten z.B. Getreide in der Form
von Grieß, die mit Vorteil in Form eines Verdünnungsmittels für das Bakterienkonzentrat hinzugefügt werden können. Wie oben er-
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wähnt wurde, ist es nicht nötig, irgendwelche fermentierbaren
Zucker oder Stärke abbauenden Faktoren in dem Fall hinzuzufügen, bei dem beide Typen von Bakterien benutzt werden; es kann
jedoch von Vorteil sein, solche Materialien in kleineren Mengen hinzuzufügen, da dies die Fermentation zu Milchsäure schneller
in Gang bringen v/ird. Dies gilt ganz besonders, wenn tierische Materialien ensiliert werden, v/ährend es für gewisse pflanzliche
Materialien nicht nötig ist, die oft von Anfang an fermentierbare Zucker enthalten . Es kann auch günstiy sein, kleine
Mengen von Malz, da dieses beide die Entwicklung von Bakterien fördernde Biofaktoren enthält, und Stärke abbauende Enzyme hinzuzufügen.
Malzprodukte, die Stärke abbauen, können auch hinzugefügt werden, wie z.B. Diastase. Darüberhinaus können weitere
Stärke abbauende Materialien auch noch hinzugefügt werden, wie z.B. Stärke abbauende Hefen oder andere Pilze bzw. Fungi.
Zusammenfassend sollten daher die säuretoleranten Bakterien immer anwesend sein, um zu garen xeren, daß eine Fermentation
zu Milchsäure schnell anfängt und bis zu einem niedrigen pH-Wert in dem der Ensilierung ausgesetzten Futter fortschreitet. Um
das Material zu beschaffen, das durch die säuretoleranten Bakterien
fermentiert werden soll, bestehen jedoch verschiedene Möglichkeiten. So kann das zu ensilierende Material selber eine ausreichende
Menge von fermentierbaren Zuckern enthalten, oder solche
Zucker können dem Material hinzugefügt werden. Darüberhinaus kann das Material Stärke enthalten oder mit Stärke,gemischt
werden. In diesem Fall müssen Mittel beschafft v/erden, um die Stärke in fermentierbare Zucker abzubauen, und diese können aus
Malz bestehen, das Stärke abbauende Enzyme enthält , wie ζ,Βϊ
Diastase, oder aus diesen oder anderen Stärke abbauenden Enzymen in einer gereinigten Form. Darüberhinaus können andere Stärke
abbauende Materialien wie Stärke abbauende Hefen oder andere Pilze hinzugefügt werden. Schließlich können die Stärke abbauenden
Bakterien benutzt werden, die erfindungsgemäß ausgewählt worden sind. Es versteht sich von selbst, daß eines oder mehrere dieser
Materialien zusammen benutzt werden können. Die wichtige Bedingung ist, daß eine Fermentation zu Milchsäure und bis zu einem
niedrigen pH-Wert im Futter schnell erreicht werden muß, so daß
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' ίΓ ' ORIGINAL INSPECTED
-fr
dieser Voroang schneller abläuft als konkurrierende Fermentationen
und andere Reaktionen.
Wenn es beabsichtigt ist, das Futter für eine lange Zeit zu
konservieren, sollten auch stäbchenförmige Bakterien der
Art Lactobazillus, wie z.B. Lactobazillus Plantarum ebenfalls
dem Ausgangsmaterial oder der. Zusatzstoff hinzugefügt
werden. Diese Eakterien v/achsen im Futter langsamer als die vorher genannten Dakterienarten, sind jedoch mit einem niedrigen
pH-Wert verträglich und haben daher einen vorteilhaften Einfluß auf die Aufrechterhaltung eines hohen Cehalts an Milchsäure
während langer Konservierunqszeiten.
Das erfindungsgemäP zu ensilierende Katcrial kann aus einem
tierischen Material bestehen, wie zum Beispiel aus verschiedenen Sorten von Fleisch und Fisch und Abfallprodukten davon, wie
z.B. Blut, Fleischabschnitten, Eingeweiden von Fischen usw., oder aus pflanzlichem Material, wie z.B. verschiedenen Grünfuttern,
z.B. Gras, Klee, Luzerne und den oberen Teilen von Zuckerrüben, oder aus industriellen Abfällen, wie z.E.Trester.
Es ist auch möglich, das erfindungsgemäße Verfahren zum Ensilieren
von Mist von verschiedenen Tieren, wie z.E. Rindern und Geflügel, zu verwenden.
Um einen schnellen und sicheren Ensilierungsvorgang zu erhalten,
sollten die verschiedenen Bakterien deir Ausgangsmaterial oder dem Zusatzmaterial in einer Menge zugefügt v/erden, die wenigstens
ungefähr 10 Organismen jeder Bakteriensorte pro Gramm Mischung des Ausgangsmaterials oder des Zusatzmaterials vorsieht. Dies
wird bevorzugterweise auf solche Weise erreicht, daß ein Konzentrat vorgesehen ist, das jede der gewünschten Eakterienarten
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in einer Konzentration von 10 bis 10 Organismen pro Gramm enthält,
wonach der Benutzer das Konzentrat mit Getreideprodukten, z.B. Getreide in der Form von Grieß, in solchem Maße verdünnt,
daß die benötigte Bakterienkonzentration erreicht wird, wenn diese
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Mischung dein Ausgangsrnaterial für (Ue Ensilierung hinzugefügt
wird. Das Konzentrat wiederum ist eine Trägersubstanz mit Zureischung
von den gefriergetrockneten Bakterien von den Kulturen,
in denen die BaI
pro Gramip sind.
pro Gramip sind.
12 in denen die Bakterien -Konzentrationen ungefähr 10 Bakterien
Das erfindungsgeiriiße Knsilierungsverfahren soll hauptsächlich
der Konservierung und der Zubereitung von Fütterungsmaterialien zuir Beispiel für Tiere in der Landwirtschaft, Geflügel und
Haustiere dienen. Durch Auswahl von passenden Ensilierungsbedingungen und von passendem Ausganqsiraterial, z.B. Fischfilets
oder rohen zerkleinerten Fischen, ist es jedoch auch möglich, Nahrungsmittel für menschlichen Verzehr zuzubereiten;auch dies
wird durch die Erfindung umfaßt.
Das Stärke enthaltende Material und/oder die fermentierbaren Zucker sollten zusammen mit den Bakterien zu dem zu ensilierenden
Ausgangsrnaterial in einer Menge von 1 bis 12, jedoch normalerweise 3 bis 10 Gewichtsprozent, berechnet auf das Ausgangsmaterial,
hinzugefügt werden. Wenn z.B. tierisches Material ensiliert wird, ist 9 Gewichtsprozent ein passender Wert. Diese Menge ist beträchtlich
kleiner als die Mengen von Stärke enthaltendem Material und von Malz, die bei Ensilierungsverfahren der bisher bekannten Arten
benötigt werden, wo wenigstens ungefähr 20 Gewichtsprozent benötigt werden, um gute Resultate zu erhalten. Dies ist daher ein großer
Vorteil der Erfindung. Bei der Ensilierung von pflanzlichen Materialien werden vorzugsweise 1 bis 6 Gewichtsprozent von Kohlehydraten
(mit beigemischten Bakterien), insbesondere ungefähr 3 Gewichtsprozent,
hinzugefügt .
Die Selektion der erfindungsgemäß benutzten Bakterien wird auf folgende Weise durchgeführt.
Es wird von einer Probe ausgegangen, die vorzugsweise von einem vorher biologisch ensilierten Material genommen wird, die jedoch
auch von verschiedenen Körnerfrüchten, Grünfutter und Dung von verschiedener Herkunft genommen werden kann. Diese Probe wird auf
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einem Substrat für Milchsäurebaktcrien, z.E. Toir.aten«*JVgar,
bei ungefähr 2 8 C gezüchtet.
Zur Züchtung der säuretoleranten Bakterien wird eine passende Anzahl der gebildeten Bakterienkolonien entnommen und in
ein schwach gepuffertes flüssines Medium übertragen, das ζ.Βτ
die im folgenden angedeutete Zusammensetzung hat. Am Anfang
ist der pH-Wert des Mediums ungefähr 6 bis §,2 , er wird jedoch
während der Züchtung schnell (innerhalb eines Tages) bis auf weniger als 4,5 abfallen. Die Züchtung v/ird mit diesem niedrigen
pH-Wert für eine lange Zeit (ungefähr 3 Wochen) bei 8°C belassen,
um die Arten auszuwählen, die am besten der sauren Umgebund widerstehen.
Nach dieser Zeit werden die lebensfähigen Eakterien in ein neues Medium derselben Zusammenstellung übertragen, und
die Züchtung wird wiederum für ungefähr 3 Wochen sich selbst überlassen. Auch hier wird ein schnelles Absinken des pH-Wertes bis
unterhalb 4,5 erhalten. Die Bakterien werden weiter jede dritte Woche ungefähr 8mal übertragen? danach ändert sich die ausgewählte
Art nicht mehr zusätzlich in beachtenswertem Maße. Danach können die Bakterien im großen Maßstab gezüchtet und gefriergetrocknet
werden, um als Ausgangsmaterial für das Bakterienkonzentrat benutzt zu werden.
Das benutzte Medium hat die folgende Zusammensetzung :
Pepton | 10 g |
Fleischextrakt | 10 g |
Hefe | 5 g |
Glukose | 20 g |
Tween 8O^ | 1 ml |
K2HPO4 | 2 g |
Natrium-Azetat | 5 g |
Diamroonium-*Zi trat | 2 g |
MgSO4 * 7H2O | 2OO mg |
MnSO. * 4H_0 4 Z |
50 mg |
Destilliertes Wasser | bis zu 1 1 |
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ORIGINAL INSPECTED
Tween 8CP*'ist ein eingetragenes Warenzeichen für Polyoxyäthylen~ (^O)-Sobitan-Monoolent.
Das Medium hat einen pH-Wert von 6,0.
Wenn Malz beim Ensilieren als Zusatzstoff verwendet werden soll,
wird passenderweise dem Medium auch 0,1 % Malzextrakt hinzugefügt, damit die Bakterien stimuliert werden, in einer Malz enthaltenden
Umgebung besser zu wachsen.
Es wurde herausgefunden, daß die auf diese Weise ausgewählten Bakterien von der Gattung Streptococcus faecalis sind und die folgenden
charakteristischen Eigenschaften haben :
Gramreaktion +
Katalasereaktion -
Wachstum bei 15°C +
Wachstum bei 45°C +
Wachstum bei 50°C
NH_ aus Arginin +
Fermentation von :
Laktose +
Maltose +
Arabinose -
Melezitose
Melebiose
Tiehalose +
Stärke
Für die charakteristischen Eigenschaften dieser Bakterien trifft die Beschreibung in "Bergey's Manual of Determinative Bacteriology"
Ausgabe 1957, Seite 522, mit dem Zusatz zu, daß sie einem pH-Wert von unter 4,5 gut widerstehen und unter diesen Bedingungen schnell
wachsen.
Um die Stärke umwandelnden Bakterien herzustellen, wird eine
passende Anzahl von Bakterienkolonien aus der ersten Vorbereitungskultur entnommen und in ein Medium inokuliert . das Stärke als die
einzige wesentliche Kohlenstoffquelle enthält. Diese Bakterien werden
bei ungefähr 28° C für ungefähr 2 Wochen gezüchtet, so daß die Bakterien angeregt werden. Stärke abbauende Enzyme zu produzieren.
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Der pH-Wert des Mediums ist ungefähr 6 bis G, 2. Die auf diese
Weise erhaltenen Bakterien werden zusätzlich in ein neues Substrat mit Stärke als alleiniger Kohlenstoffquelle übertragen,
und dieser Vorgang wird wiederholt, bis eine Art erhalten ist, die sich als stark Stärke abbauend in Tests auf
blaugefärbter Stärke erweist. Dann werden die Bakterien im großen Naßstab irikroaerophilisch unter Kohlendioxyd gezüchtet
und gefriergetrocknet, uir als Ausgangsmaterial für das Pakterienkonzentrat
benutzt zu v/erden.
In Fällen, bei denen I*alz iir Zusatzstoff für eic. s K η silieren
eingeschlossen ist, kann Malzextrakt zu dem Züchtungsinedium auch für diese Bakterien hinzugefügt werden, um sie anzuregen,
in einer Umgebung besser zu wachsen, in der Malz enthalten ist. Das hier benutzte Zuchtmodium hat die folgende Zusammensetzung
Pepton | 7 <t |
Fleischextrakt | 5 g |
Hefeextrakt | 2,5 g |
Stärke (Weizenmehl) | 14 g |
Tween 8O&5 | 1 ml |
K2HPO4 | 2,1 g |
Tomatensaft | 35 ml |
Wasser | bis zu 1 1 |
Malz Lxtrakt (wenn aewünscht) | 1 ο |
Dieses Medium hat einen pH-Wert von 6,2.
Es wurde gefunden, daß die auf diese Weise ausgewählten Bakterien den Gattungen Streptococcus und Leuconostoc, insbesondere S.lactis
und L. mesenteroides angehören. Sie haben die folgenden charakteristischen
Eigenschaften :
Gramreaktion +
Katalasereaktion
Wachstum bei 15°C +
Wachstum bei 45°C
Wachstum bei 50°C
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Λ ORIGINALINSPECTED
Laktose
Maltose
Arabinose
Melibiose
Trehalose
Stärke
Raffinose
Xylose
Die Eigenschaften dieser Bakterien entsprechen dem, was
in "Bergey's Manual of Determinative Bacteriology",
Ausgabe 1957, Seiten 525 und 531 angegeben ist, mit dem Zusatz, daß sie Stärke abbauen und zu Milchsäure fermentieren können.
Das erfindungsgemäße Ensilierungs^tfahren wird durch die
folgenden Beispiele weiter beschrieben, bei dem das Ensilieren von tierischen und pflanzlichen Materialien gemäß
der Erfindung im Vergleich mit vorher bekannten Ensilierungsverfahren gezeigt wird.
Bei diesem Beispiel wurden 4 Ensilierunnsmassen bereitet,
von denen jede 10 kg Ostseehering zusammen mit den unten angegebenen Zusätzen enthielt. Nach dem Mischen wurden die
verschiedenen Massen bei 24° C für einen Monat belassen; danach wurden die erhaltenen Ensilierungsprodukte analysiert.
Die gewonnenen Ergebnisse der Analysen sind in der folgenden Tabelle I angegeben. Die vier Ensilierungsmassen haben die
folgende Zusammensetzung :
...11
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4 Masse B : 10 kg Ostseehering + 1,5 kg Grieß, wozu 10
Bakterien pro g Ensilierungsir.aterial von Stärke abbauenden Bakterien hinzugefügt worden war, die geiräß dem oben gesagten
ausgewählt worden waren.
Masse C : 10 kg Ostseehering + 0,9 kg einer Mischung von 5 Gewichtsteilen Grieß und einen. Gewichtsteil Malz.
Masse D : 10 kg Ostseehering + 0,9 kg einer Mischung von 5 Gewichtsteilen von Grieß und einem Gewichtsteil Malz und
außerdem 10 Bakterien pro Gramm von sowohl den Säure toleranten
als auch den Stärke abbauenden Bakterien, die wie oben beschrieben ausgewählt wurden.
A | B | 77 | C | D | 6 | |
Masse | 31 | 31 | 97 | 26.4 | 35. | 68 |
Trockensubstanz | 2.70 | 2. | 0 | 2.73 | 2. | 31 |
Totaler Stickstoff | 0.96 | 0. | 1 | 1.05 | O. | 5 |
Ammoni ak -*S ticks to f f | 35.6 | 35. | 61 | 38.5 | 11. | 6 |
NH3-N/total-N in % | < 0. 1 | < 0. | 1 | 1.5 | 3. | 0 |
Milchsäure | 1.59 | 1. | 1.5 | 0. | 8 | |
Buttersäure | 7.2 | 7. | 6.5 | 4. | ||
pH | ||||||
In der Tabelle sind die Konzentrationswerte in Gewichtsprozent angegeben. Als Maß für die Qualität eines Silierungsproduktes
wird gewöhnlich die Konzentration von Milchsäure, die hoch sein sollte , als auch der Gehalt an Buttersäure und das Verhältnis
von Ammoniakstickstoff zum gesamten Stickstoff, welche Werte
so niedrig wie möglich sein sollten, angegeben. Wenn das Verhältnis von Ammoniakstickstoff zum gesamten Stickstoff in
einem Silierungsprodukt 20 % überschreitet, kann das Silierungsprodukt
als verdorben oder als an dem Punkt, an dem es gerade verdirbt, betrachtet werden. Der Gehalt an Buttersäure sollte
nicht ein paar Zehntel Prozent überschreiten.
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...12 ORIGINAL INSPECTED
- Vz -
Ls ist aus der Tabelle ersichtlich, daß das erfindungsgemäß
hergestellte Silierungsprodukt D von beträchtlich besserer Qualität als die anderen ist und einen hohen Gehalt von Milchsäure
hat, während die· Werte des Buttersäuregehalts und das Verhältnis von /immoniakstickstof f zuir. Cesan tstickstof f niedrig
sind.
Dei diesem Beispiel wurde Luzerne ensiliert, die eine Weidenpflanze
ist, die gewöhnlich schwierig zu ensilieren ifct. Vier Massen mit den unten angegebenen Zusammensetzungen wurden hergestellt
und ensiliert und für einen Monat bei 28°C gelagert; danach wurden die erhaltenen Silierungsprodukte analysiert.
Die Resultate sind in der folgenden 'iabelle II angegeben. Die
vier Ensilierungsirassen hatten die folgende Zusammensetzung :
Kasse L ; Luzerne + 5 Gewichtsprozent Grieß
Masse F : Luzerne + 5 Gewichtsprozent Grieß + Stärke
abbauende Bakterien.
Masse G ; Luzerne + 5 Gewichtsprozent Grieß + säuretolerante
Bakterien.
Masse II ; Luzerne + 5 Gewichtsprozen Grieß + Stärke abbauende
Bakterien + säuretolerante Bakterien.
Die verschiedenen Bakterien wurden in jedem Fall in einer Menge hinzugefügt, die 10 Organismen pro Gramm Ausgangsmaterial zum
Ensilieren zur Verfugung stellte.
E | F | G | II | |
Masse | 16.5 | 19.5 | 19.7 | 22„O |
Trockensubstanz | 0.60 | 0.62 | 0.68 | 0.71 |
Gesar tstickstoff | 0. 19 | 0.099 | 0.070 | 0.029 |
Ammoniakstickstoff | 31 | 14 | 11 | 4 |
NH3-U/Total-N in % | 0.1 | 0.3 | 1.0 | 1.7 |
Milchsäure | 0.2 3 | 0.01 | 0.01 | 0.01 |
Buttersäure | 7.5 | 5. 1 | 4.9 | 4.3 |
pH | ||||
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In der Tabelle sind alle Konzentrationswerte in Gewichtsprozenten
angeaeben.
Es ist aus dieser Tabelle ersichtlich, daß die Massen F,G und Il
alle annehmbare Resultate lieferten, daß aber die weitaus besten Resultate mit Masse H erhalten wurden, bei der beide
Eakterienarten benutzt sind. Die annehmbaren Resultate, die lediglich durch Benutzunq der säuretoleranten Bakterien erhalten
wurden, beruhen auf der Tatsache, daß Luzerne normalerweise eine kleine Menge von Zuckern f;nthält, die fermentiert werden
können. Dies ist häufig der Fall, wenn pflanzliche Materialien ensiliert werden.
Es ist auch aus den Werten der Tabelle ersichtlich, daß die
zwei Arten von Bakterien den Einfluß voneinander auf den Fermentationsprozess stark kräftigen (sog. Synergismus).
Mit dem Verfahren werden also tierische und/oder pflanzliche
!!aterialien biologisch mit der Hilfe von Milchsäure bildenden
Bakterien und Kohlehydratmaterialien, die in Milchsäure umgewandelt werden können, ensiliert. Um den Bnsilierungsprozess
zu erleichtern, werden ausgewählte säuretolerante Milchsäure bildende Bakterien der Gattung Streptoccocus faecalis den
Ausgangsmaterialien zusammen mit fermentierbaren Kohlehydraten, Materialien, die Stärke in fermentierbare Kohlehydrate umwandeln,
und/oder ausgewählten Milchsäure bildendenfStärke abbauenden
Bakterien der Gattungen Streptoccocus und Leuconostoc beigefügt.
Für das Verfahren der Erfindung besonders bevorzugte bakteriell
siiic r.it folgenden Bezeichnungen bein. Royal Agricultural College,
Ultuna, Schweden, hinterlegt worden :
Streptococcus faecalis 1Oi>28 (strain F)
Streptococcus lactis/Leuconostoc mensenteroiaes
10b31 - ο 8 - 11SH
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ORIGINAL INSPECTED
Claims (9)
- Patentansprüche1« Verfahren zum biologischen Ensilieren von pflanzlichen und/oder tierischen Materialien unter Benutzunq von Milchsäure bildenden Bakterien, bei dem Kohlehydratmaterialien, die in Milchsäure umqewändeIt werden können, und hiIchsäure bildende Bakterien den zu ensilierenden Ausqanqsmaterialien beiqefüqt werden, dadurch qekennzeichnet, daß den Ausqanqsmaterialien die folqenden Zusatzstoffe beiqefüqt werden: tA)Milchsäure bildende, säuretolerante Bakterien, die von natürlich vorkommenden Bakterien der Gattunq Streptococcus faecalis durch wiederholte Züchtunq in einem Medium mit einem pH-Wert von 4 bis 4,7, vorzuqsweise 4,5, ausqewählt worden sind, und weniqstens eines der folqenden Materialien:B)Fermentierbare Kohlehydrate;QMaterialien, die Stärke in fermentierbare Kohlehydrate abbauen ;D)Milchsäure bildende, Stärke abbauende Bakterien, die aus natürlich vorkommenden Bakterien der Arten Streptococcus und Leuconostoc, insbesondere Streptococcus lactis und Leuconostoc mesenteroides, durch wiederholte Züchtunq in einem Medium ausqewählt worden sind, das Stärke als die einziqe wesentliche Kohlenstoffquelle enthält.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch qekennzeichnet, daß stäbchenförmiqe Bakterien der Gattunq Lactobacillus plantarum den Ausqanqsmaterialien oder den Zusatzmaterialien hinzuqefüqt709829/0724ORIGINAL INSPECTEDwerden, daß ein hoher Gehalt an Milchsäure für eine lange Zeit aufrechterhalten bleibt.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch qekennzeichnet, daß die ausgewählten Bakterien nach Züchtung im großen Maßstab und nach Gefriertrocknung mit Getreideprodukten zu einem Konzentrat vermischt werden, das nach Verdünnung den Ausgangsmaterialien für den Ensilieruncrsprozeß zugefügt wird.
- 4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die verschiedenen Bakterien dem Ausgangsmaterial oder dem Zusatzmateri nl in einer solchen Menge beigefügt werden, daß zumindest 1o Bakterien pro Gramm des gesamten Ausganasmaterials und des Zusatzmaterials zusammengenommen zur Verfügung stehen.
- 5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch oekennzeichnet, daß die Materialien , die Stärke in fermentierbare Kohlehydrate abbauen, aus Malz, stärkeabbauenden Enzymen von Malz oder stärkeabbauenden Hefen oder anderen stärkeabbauenden Pilzen bestehen.
- 6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß Malz dem Ausgangsmaterial zugeführt wird und Malzextrakt in einer Menge von ungefähr o,1 Gewichtsprozent den Nährmedien zugefügt worden ist, die bei der Auswahl der Bakterien benutzt worden sind.
- 7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die säuretoleranten Bakterien TO und die stärkeabbauenden709829/0724.. .16Bakterien D) den Ausganqsmaterialien oder Zusatzmaterial für den Ensilierunqsprozeß zusammen mit im wesentlichen Stärke als dem Kohlehydratmaterial, das in Milchsäure umgewandelt werden kann, zuqeführt werden.
- 8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch qekennzeichnet, daß pflanzliche Materialien ensiliert werden.
- 9. Verfahren nach Anspruch 1 zum Ensilieren von tierischen Materialien, dadurch qekennzeichnet, daß die säuretoleranten Bakterien und fermentierbaren Kohlehydrate dem Ausgangsmaterial oder Zusatzmaterial für den Ensilierunqsprozeß zugesetzt werden.70S629/072A
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
SE7600209A SE396275B (sv) | 1976-01-12 | 1976-01-12 | Forfarande vid biologisk ensilering av vegetabiliska och/eller animaliska material |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2700644A1 true DE2700644A1 (de) | 1977-07-21 |
Family
ID=20326705
Family Applications (1)
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