AT400792B - Milchsäurebakterien enthaltender futtermittelzusatz und verfahren zu seiner herstellung - Google Patents

Milchsäurebakterien enthaltender futtermittelzusatz und verfahren zu seiner herstellung Download PDF

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Description


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   Die Erfindung betrifft einen Milchsäurebakterien enthaltenden Futtermittelzusatz in trockener Form, bestehend aus fermentiertem und schonend getrocknetem   Pflanzenmaterial.   der dadurch gekennzeichnet ist. dass der Futtermittelzusatz mit pflanzlichen Peroxidaseträgern, nämlich Meerrettichperoxidaseträgern, angereichert ist. Vorteilhaft erwiesen sich erfindungsgemäss pflanzliche Peroxidasen aus cochlearia armora-   cita ; arts   weiteres Beispiel wird cochlearia rusticana genannt. 



   Seit vielen Jahren, insbesondere aber seit dem Beginn der   Intensivtierhaltung.   werden Futterzusatzstoffe verwendet, mit denen die Tiere vor Krankheiten geschützt bzw. die Leistungen der Tiere (Wachstum, Produktion) verbessert werden sollen. Die meisten zu diesem Zweck entwickelten Produkte sind auf eine Beeinflussung der Verdauungsflora ausgerichtet : krankmachende oder leistunashemmende Mikroben rollen unterdrückt bzw. ihre Ausbreitung gebremst werden, um so das Auftreten von Krankheiten zu verhindern bzw. Wachstum und Futterverwertung zu verbessern. 



   Bereits kurz nach 1945 sind die ersten antibiotischen Wirkstoffe auf den Markt gekommen. die ins Futter eingemischt werden, um unerwünschte Darmbakterien zu unterdrücken bzw. ihre Weitervermehrung zu hemmen. Die Verwendung von antibiotischen Futterzusatzstoffen ist aber in den letzten Jahren immer mehr auf Kritik gestossen, vor allem weil teilweise auch Rückstände in den tierischen Endprodukten nachgewiesen wurden, mit dem sich daraus ergebenden Risiko für die Konsumenten. Ausserdem hat die Wirksamkeit vieler antibiotischer Wirkstoffe aufgrund von   Resistenzbiidungen   in der Bakterienflora im Laufe der Jahre erheblich nachgelassen, was zur Folge hatte, dass diese Stoffe entweder überhaupt nicht mehr wirksam sind oder die Einsatzkonzentration musste erheblich erhöht werden.

   Dazu kommt, dass in weiten Kreisen der Bevölkerung die Verwendung   dieser "künstlichen Hilfsstoffe" in   der Intensivtierhaltung auf Ablehnung stösst. 



   Die Haltungsbedingungen in der intensiven Tierproduktion bedeuten aber offenbar einen erheblichen Stress für die Tiere bzw. einen hohen   tnfekttonsdruck,   so dass die Gesundheit der Tiere und eng damit verbunden auch die Rentabilität der Produktion sehr oft gefährdet ist. Aus diesem Grunde sind Massnahmen, die eine optimale Gesundheit der Tiere auch unter den Bedingungen der Intensivhaltung zum Ziel haben, von grosser Bedeutung. Im Fütterungsbereich werden daher eine Reihe von Zusatzstoffen angeboten, die die Keimflora in den Tierbeständen unter Kontrolle halten sollen. Das besondere Augenmerk gilt vor allem dem Verdauungsbereich, da eine optimale Verdauung nicht nur wesentlich ist für die Gesundheit der Tiere. sondern auch die Rentabilität (Zuwachs. Futterverwertung) entscheidend mitbestimmt. 



   Nachdem die Verwendung antibiotischer Zusatzstoffe aus den oben erwähnten Gründen Immer häufiger kritisch beurteilt wird, sind Alternativen zu diesen Wirkstoffen offenbar sehr gefragt. Eine neue Generation von Produkten ist speziell seit 1970 auf den Markt gekommen. Viele dieser Produkte sind Milchsäurebakterienpräparate in verschiedenen Verabreichungsformen. Die Verwendung von Milchsäurebakterien erscheint 
 EMI1.1 
 chen und bekannt sind für ihre antagonistische Wirkung gegenüber unerwünschten,   z. B. Gram-negativen,   proteolytischen Bakterien des Verdauungstraktes. Den   Milchsäurebaktenen   kommt in der Verdauungsflora eine besondere Bedeutung zu und sie sind in gewissem Sinne Massstab für die Ausgewogenheit der Verdauungsflora.

   Zu der im Verdauungstrakt natürlicherweise vorkommenden Milchsäurebakterienflora gehören vor allem Bakterien der Gattungen Streptokokken und Laktobazillen. Obwohl die Verwendung von spezifischen Bakterienkulturen für die Gesunderhaltung der Darmfunktion (bei Mensch und Tier) an sich bereits seit langem praktiziert wird, werden konkrete Futterzusatzstoffe auf der Basis von spezifischen Baktenenkulturen Im wesentlichen erst seit den späten Siebzigerjahren angeboten. Im wesentlichen handelt es sich bei diesen Präparaten um spezifische, stabilisierte Bakterienkulturen, die in das Futter eingemischt werden, wobei sich die Bakterien entweder selbst im Darm der Tiere weitervermehren oder die Entwicklung der natürlich vorhandenen Milchsäurebakterienflora begünstigen.

   Manche Präparate bestehen aus einzelnen Reinkulturen (zumeist in sehr hoher Konzentration) : andere sind Mischkulturen verschiedener Bakterienstämme. 



   Zahlreiche Patente beschreiben die Herstellung solcher Produkte. So   z. B.   beschreiben die AT 384 621 B und AT 385 876 B die Herstellung von milchsäurebakterienenthaltenden Produkten für die Tierernährung, welche   gesundhelts- bzw.   verdauungsfördernd sind. Die Wirkung von Milchsäurebakterien allgemein wurde In vielen wissenschaftlichen Arbeiten bestätigt, beschränkt sich aber fast ausschliesslich auf den Verdauungsbereich. In einigen neueren Arbeiten wird aber auch auf eine nicht-spezifische Beeinflussung des Immunsystems hingewiesen. Milchsäurebakterien (mit Ausnahme gewisser Specien der Gattung der Streptokokken) sind in allgemeinen bekannt als apathogen, in bezug auf ihre Wirkungen scheint jedoch eine gewisse Tier-Spezifizität zu bestehen.

   Bei der Entwicklung von Milchsäurepräparaten für die   Tierernährung   muss daher einerseits die Tierverträglichkeit geprüft werden, anderseits aber auch noch eine Reihe anderer Eigenschaften. wie   z. B. Stabilität. Hitzebeständigkett.   Säurebeständigkeit usw. 

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   Wie bereits eingangs erwähnt, ist der erfindungsgemässe Milchsäurebakterian enthaltende Futtermittelzusatz mit Meerrettichperoxidaseträgern angereichert,   z. B.   mit getrockneter Meerrettichwurzel vermischt bzw. mit Meerrettichwurzelsaft getränkt. 



   Die GB 2 187 631 A betrifft einen Trockenzusatz zur Verbesserung des Silierverhaltens von Gras. bestehend aus einer Mischung aus   Zuckerrüben pulpe, Cerealien   und einer Zuckerquelle, vorzugsweise
Melasse. Dieser Trockenmischung können   sogenannte"Probiotics", z. B.   Mineralien und Laktobazillen, zugesetzt sein. 



  Die EP 0 221 520 A2 betrifft den Zusatz einer Kulturbrühe aus der Züchtung von Mikroorganismen,   z. B.   



  Laktobazillen, nach Abtrennen der mikrobiellen Zellmasse zu Futtermitteln. 



   Die   CH-PS   663 516 betrifft eine gekeimte oder fermentierte Mischung aus Cerealien und Leguminosenfrüchten, die durch Beimofen mit Laktobazillen im feuchten Zustand konserviert worden ist und als Futtermittel dient. 



   Endlich betrifft die Seite 16 im   Buch"Die Handetsfuttermitte)"von M. K ! ing,   Stuttgart   1928,   den Umstand, dass es Versuche gegeben hat, getrocknete Meerrettichblätter als Futtermittel zu verwenden. Es ist angegeben, dass diese Blätter Darmstörungen hervorrufen und nur mit grosser Vorsicht verfüttert werden dürfen. Die diesbezüglichen physiologischen Zusammenhänge sind heute weitgehend bekannt und können mit gewissen frei werdenden Isothiocyanaten erklärt werden, welche - in höheren Konzentrationen verabreicht - toxische Wirkungen haben können.

   Zwar kommen dieselben Isothiocyanate auch in den Krenwur-   zeln   vor, ihre Konzentration im erfindungsgemäss hergestellten Endprodukt ist jedoch so gering, dass selbst eine Verfütterung des Produktes in hoher Dosierung im Gesamtfutter keinerlei nachteilige Wirkungen   auslöst. Im Gegenteil,   geringe Mengen von Isothiocyanaten können nach bisherigen Erkenntnissen im Rahmen des Peroxidasesystems durchaus erwünschte Wirkungen ergeben. 



   Peroxidasen sind Enzyme, die auch im menschlichen (und tierischen) Organismus gebildet werden und die zu den nicht-immunoglobulinen Abwehrstoffen zählen. Im menschlichen und tierischen Organismus kommt ihnen   u. a.   die Funktion zu, Schleimhäute gegen die Besiedelung durch pathogene Keime (Bakterien und Viren) zu schützen. So konnte nachgewiesen werden, dass Peroxidasen imstande sind. das Anhaften von hämolytischen Colikeimen an den Epithelzellen des Darmes zu verhindern und in der Literatur sind auch antibakterielle Wirkungen von Peroxidasen (im Zusammenwirken mit H202 einerseits und Thiocyanaten bzw. Halogenen andererseits) beschrieben. Weiters sind Peroxidasen auch für die Wirkung immunologisch aktiver Zellen (Leucozyten, insbesondere Phagozyten) von Bedeutung, so dass Ihnen eine nicht unwesentliche Rolle im Immunsystem zukommt.

   Im Zusammenwirken mit gewissen   lmmunoglobulinen   können Peroxidasen die Wirkung ersterer verstärken. Wie aus einer Reihe wissenschaftlicher Publikationen hervorgeht, sind Meerrettichperoxidasen in ihrer Wirkung den vom Organismus selbst gebildeten Peroxidasen ähnlich, und es gibt Veröffentlichungen, die besagen, dass über die Nahrung zugeführte MeerrettichPeroxidasen, durch M-Zellen vom   Verdauungslumen   aufgenommen, im Lymphsystem wirksam werden können. Für die Aktivierung des Peroxidase-Enzyms ist ein Sauerstoff-Donor notwendig, der "in vivo" häufig das limitierende Element darstellt.

   Milchsäurebakterien, die H202 produzieren ohne dass es zu einer für den Organismus nachteiligen Anhäufung dieser Substanz kommen kann, stellen daher eine ideale Komponente dar, um die Wirkung von Meerrettichperoxidasen optimal zur Entfaltung zu bringen. 



   Das erfindungsgemässe Produkt ist somit eine Kombination von spezifischen, stabilisierten Milchsäurebakterien und einer bestimmten Meerrettichperoxidasemenge. 



   Das Verfahren zur Herstellung dieses Produktes ist dadurch gekennzeichnet, dass ein pflanzlicher Rohstoff, insbesondere Gras, Rübenschnitte, Sojaschrote, Getreide, Obsttrester, einzeln oder als Kombination mindestens zweier Komponenten in bekannter Weise einer Milchsäuregärung unterworfen und nach einer Trocknung mit einem   Meerrettichperoxidaseträger.   vorteilhaft aus cochlearia armoracia, In fester und/oder flüssiger Form vermischt wird, wobei insbesondere dem pflanzlichen Rohstoff vor der Milchsäuregärung mindestens eine, vorzugsweise aber verschiedene   Milchsäurebakterienarten,   insbesondere Laktobacillen und/oder Pediokokken und/oder Streptokokken in flüssiger, halbfeuchter oder trockener Form zugesetzt werden.

   Als Milchsäurebakterien kommen vor allem Kulturen der   Milchsäurebakterienspeclen     L. acidophilus, L. casei, L. brevis, L. fermentum, L. plantarum, L. salivarius,   sowie Pediococcus   actditactich.   Streptococcus faecium, einzeln oder vorzugsweise als   Mischkultur   mindestens zweier dieser   Speclen   In Frage ; die Milchsäuregärung wird vorteilhaft mindestens 2 Tage und nicht länger als 90 Tage durchgeführt. 



   Die Herstellung eines erfindungsgemässen Produktes kann im wesentlichen nach folgendem Schema erfolgen :
I. Es wird zunächst das Milchsäurebakterienprodukt mittels gesteuerter Fermentation hergestellt, etwa nach folgendem Produktionsablauf :
1. Selektion geeigneter Milchsäurebakterienstämme (besonderer Wert wird auf die   Baktenenvielfalt   gelegt) 

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2. Herstellung einer Impfkultur von Milchsäurebakterien
3. Aufbringung der Impfkultur auf geeignete Substrate und Fermentation (anaerob)
4. Stabilisierung der Gärungsprodukte durch Trocknung des Substrates eventuell Vermahlung
11. Das gemäss Punkt   I   erzeugte Produkt wird mit einem   Meerrettichperoxidaseträger, insbesondere   mit schonend getrockneter Meerrettichwurzel bzw.

   Meerrettichtrester oder Meerrettichsaft, vorteilhaft von
Cochlearia armoracia, vermischt und vorzugsweise in Pellets gepresst und/oder gemeinsam vermahlen, um zu einem trockenen, rieselfähigen Produkt zu gelangen. 



   Als Fermentationsmedium für die Herstellung des Produktes kommen grundsätzlich alle landwirtschaftlichen Produkte, so z. B. Gras, Getreide. Eiweissschrote, Trester, Rübenschnitzel, Obsttrester, bzw. auch Kombinationen dieser Produkte in Frage. 



   Im folgenden werden die einzelnen Schritte der Herstellung eines erfindungsgemässen Futtermittelzusatzes anhand eines Beispiels beschrieben : A. Herstellung der Einzelkomponenten :   A. 

Claims (1)

1. Selektion von geeigneten Milchsäurebakterienstämmen. Aus Darminhalten verschiedener Tiere (Geflügel, Schweine, Kälber) und aus pflanzlichen Quellen, vor allem Gras und Getreide, werden mittels bekannter Techniken Reinkulturen von Milchsäurebakterien gewonnen. Da diese Bakterienkulturen später auch im Tier zur Entfaltung kommen sollen, ist es notwendig, dass für die Selektion gewisse Kriterien beachtet werden, wie vor allem die Wachstumsbedin- gungen der Bakterien, die Hitzeempfindlichkeit, Säurebildungsvermögen, Gallensalzresistenz und Koh- lehydratvergärungseigenschaften. Die Selektion dieser Bakterien erfolgte mit Hilfe eines spezifischen Milchsäurebakterien-Nährmediums, nämlich der MRS-Bouillon. Der volle Name der MRS-Bouillon ist "Laktobacillus-Bouillon nach De Man, Rogosa und Sharpe für die Mikrobiologie" ; die Trockensubstanzmi- schungen für deren Zubereitung sind Handelsprodukte und z. B. von E. Merck, Darmstadt, unter deren Index Nr. 10661 erhältlich. Sie werden in entmineralistiertem Wasser (50 9 Mischung/l) gelöst und die so erhaltene Bouillon (pH 6, 5 i 0, 1 bei 25 C) sterilisiert. Die Standardzusammensetzung der MRS-Bouillon ist (in g/I) : Universalpepton 10, 0 ; Fleischextrakt 5, 0 ; Hefeextrakt 5, 0 ; 0 (+) Glukose 2. 0 ; di-Kaliumhydro- genphosphat 2. 0 ; Tween 80 1, 0 ; di-Ammoniumhydrogencitrat 2. 0 ; Natriumacetat 5, 0 ; Magnesiumsulfat 0, 1 ; Mangansulfat 0, 05. Im vorliegenden Fall wurde die MRS-Bouillon durch Einstellen ihres pH-Werts mit Essigsäure auf 5. 8 modifiziert. An damit herangezogenen Reinkulturen wurde deren Kohlehydratvergärungsspektrum, das gleichzeitig auch eine vorläufige Spezieszuordnung ermöglicht, nach dem sogenannten API-Test be- stimmt. Der API-Test ist standardisiert, seine vollständige Bezeichnung ist API-50-CH- Test und der Testkit dafür wird unter der API-Katalog Nr. 5030 von der Firma API SYSTEM F-38390 Montalieu Vercieu geliefert. Der Testkit besteht aus Teststreifen mit je 50 Näpfen, die jeweils verschiedene Kohlehydratsub- strate und einen pH-Farbindikator enthalten und mit derselben Menge an Milchsäurebakterien beimpft werden. Nach 24- und 48-stündiger Bebrütung der Streifen wird die Verwertung der verschiedenen Kohlehydrate anhand des Farbtons im jeweiligen Näpfchen bestimmt. Die für den Ansatz verwendeten Milchsäurebakterienstämme konnten aufgrund ihrer biochemischen und morphologischen Eigenschaften den Gattungen Lactobaciiien (L. plantarum, L. casei, L. brevis. L. fermentum und L. salivarius), Pedicoccus (P. acidilacticii) zugeordnet werden. Es wird darauf hingewiesen, dass auch andere Lactobacillen-Specien bzw. allenfalls auch gewisse Streptococcus-Specien. insbesondere die Specie Streptococcus faecium mitverwendet werden können. Zur Herstellung des erfindungsgemässen Produktes Ist eine möglichst breite Baktenenvielfalt anzustreben. Die gewonnenen Reinkulturen wurden zunächst gefriergetrocknet und für die Produktion danach wieder reaktiviert (unter Anwendung eines Milchsäurebakterienmediums z. B. MRS-Bouillon). Zur Produktionserleichterung können die Kulturen in einer oder mehreren Mischkul- turen zusammengefasst werden. A. 2. Die gemäss Punkt A. 1. hergestellten Kulturen wurden in einem geeigneten Medium, nämlich 500 ml steriler MRS-Bouillon, durch Bebrütung in einem Brutschrank bel 38'C, 24 Stunden reaktiviert. Die nun hochaktive Kultur (Mischkultur von Milchsäurebakterien) wurde in mehreren Fermentationsschritten unter Anwendung einer flüssigen Nährsubstratbrühe mit folgender Zusammensetzung : 96 % Wasser 2 % Sojaextraktionsschrot EMI3.1 <Desc/Clms Page number 4> 5A. 3. Als Fermentationssubstrat wurde Gras verwendet, das einige Stunden zuvor gemäht worden war. Die unter Punkt A. 2. beschriebene Kultur von Milchsäurebakterien wurde während eines Häckselvorgan- ges direkt auf das Gras aufgesprüht und das nun so vermischte Gut wurde, analog zur bekannten Technik der Silierung, in einen Gärsilo befördert, verdichtet und zwecks Schaffung anaerober Gärbedin- gungen zugedeckt. A. 4. Nach 15 Tagen wurde das nunmehr vergorene Produkt mittels einer Entnahmefräse entnommen und mit vorentfeuchteter Luft bei einer Temperatur von etwa 40* auf eine Restfeuchte von etwa 8 % getrocknet sowie gegebenenfalls vermahlen. A. 5. Aufbereitung der Meerrettichkomponente : Es wurden Meerrettichtrester (d. h. der Rückstand der Meerrettichsafterzeugung) verwendet. Die Meerret- tichwurzeltrester hatten eine Restfeuchte von etwa 45 %. Die Trocknung dieser Meerrettichtrester erfolgte auf einem Flachgitterrosttrockner bei einer Temperatur von etwa 40. C und das Endprodukt wies eine Feuchtigkeit von etwa 9 % auf. Der Gehalt an Meerrettichperoxidase wurde mittels Fluoreszenz- spektralanalyse festgestellt. Für diese Produktion wurden etwa 1500 kg getrocknete Meerrettichtrester verwendet. B. Verarbeitung der Einzelkomponenten zu einem einheitlichen Endprodukt. Die beiden Einzelkomponenten, EMI4.1 wurden miteinander vermischt und zwecks Erreichung einer besseren Struktur mit einer Futtermittelpelletieranlage in Pellets gepresst. Diese Pellets wurden anschliessend teilweise nochmals vermahlen, wodurch ein Endprodukt mit einer ziemlich einheitlichen, freifliessende, mehligen Struktur und angenehmem Geruch erhalten wurde. Das nach dem Beispiel hergestellte Produkt liegt In pelletierter und mehliger Form vor, enthält eine Komponente, die einem Milchsäuregärungsprozess unterzogen wurde, und als zweite Komponente Meerrettich in getrockneter Form (Meerrettichwurzel oder Meerrettichtrester) bzw. Meerrettichsaft, der auf das Milchsäuregärungsprodukt aufgesprüht wurde. Baktenologlsch betrachtet enthält das Produkt Milchsäurebakterien verschiedener Gattungen. Specien und Stämme, insbesondere Milchsäurebakterien der Gattungen Lactobacillen und Pediococcus, eventuell auch Streptokokken und Leuconostoc. Weiters weist das Produkt einen gewissen Gehalt an Meerrettichperoxidase auf. Als Fermentationsmedium für die Herstellung der Milchsäurebakterienkomponente kann eine Vielzahl EMI4.2 Form, z. B. Malz). Das nach dem Beispiel hergestellte Produkt wurde in mehreren Fütterungsversuchen an Schweinen, Geflügel und Kälbern erprobt. Schweine : Zu einem handelsüblichen Ferkelstarter wurde 1 % des nach dem Beispiel erhaltenen Produkts zugemischt. Es wurde festgestellt, dass das so supplementiert Futter von den Tieren viel besser aufgenommen wurde als der nicht modifizierte Ferkeistarter (gesteigerter Appetit). Verdauungsstörungen während der Abspänphase traten In wesentlich geringerem Ausmass auf als üblich und das 10 Wochen-Gewicht der Tiere konnte gegenüber der Kontrollgruppe (ohne Supplementierung) um 4 kg gesteigert werden. Weiterhin wurde das Produkt in einem grossen Schweinemastbetrieb eingesetzt. Auch hier konnte eine deutliche Appetitsteigerung beobachtet werden und es wurde eine starke Verbesserung des Stallklimas, insbesondere auch des Stallgeruches, konstatiert. Vor allem die Ammoniakbildung konnte erheblich vermindert werden. Bel Zuchtschweinen, an die das erfindungsgemässe Produkt ebenfalls verabreicht wurde, wurde eine positive Beeinflussung der Fruchtbarkeit und eine bessere gesundheitliche Kondition der Tiere während der Säugezeit festgestellt. <Desc/Clms Page number 5> Geflügel : Das nach dem Beispiel erhaltene Produkt wurde in einem Zuchtbetrieb (Bruteierzeugung) verwendet und es trat praktisch sofort nach Verabreichungsbeginn eine Verbesserung der Schlupfergebnisse ein : Vor dem Einsatz des Produktes lag der Schlupfprozentsatz (% der fruchtbaren Eier) bei etwa 84 % ; nach Einsatz des Produktes ist ein Anstieg auf 88 % eingetreten und der Abfall in den Schlupfergebnissen war auch später wesentlich flacher als dies sonst der Fall ist. Kälber : Das Produkt nach dem Beispiel wurde in einem Kälberaufzuchtbetrieb eingesetzt und die Fälle von Blähungen und Durchfall nahmen signifikant ab. Auch traten praktisch keine Fälle von Atemwegserkrankungen auf. Patentansprüche EMI5.1 2. Futtermittelzusatz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet. dass Peroxidasen aus cochlearia armoracia verwendet werden.
3. Verfahren zur Herstellung des Futtermittelzusatzes nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich- net, dass ein pflanzlicher Rohstoff, insbesondere Gras, Rübenschnitte, Sojaschrote, Getreide. Obsttre- ster, einzeln oder als Kombination mindestens zweier Komponenten in bekannter Weise einer Milchsäu- regärung unterworfen und nach einer Trocknung mit einem Meerrettichperoxidaseträger, vorteilhaft cochlearia armoracia, in fester und/oder flüssiger Form vermischt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass dem pflanzlichen Rohstoff vor der Milchsäuregärung mindestens eine, vorzugsweise aber verschiedene Milchsäurebakterienarten, insbe- sondere Laktobacillen und/oder Pediokokken und/oder Streptokokken In flüssiger, halbfeuchter oder trockener Form zugesetzt werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass als Milchsäurebaktenenkulturen die EMI5.2 mindestens 2 Tage und nicht länger als 90 Tage durchgeführt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass als Peroxidaseträger gemahlene und getrocknete Meerrettichwurzel und/oder getrocknete Meerrettichwurzeltrester und/oder Meerrettichsaft, vorteilhaft aus cochlearia armoracia, eingesetzt wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass bei Einsatz eines festen Peroxidasesträgers dieser zusammen mit dem getrockneten pflanzlichen Rohstoff vermahlen wird 9. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Futtermittelzusatz in Pellets verpresst und vorzugsweise anschliessend vermahlen wird.
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