DD226923A1 - Verfahren und vorrichtung zum entwaessern von nassem gut - Google Patents

Verfahren und vorrichtung zum entwaessern von nassem gut Download PDF

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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Entwaessern von nassem Gut, insbesondere von Waesche nach dem Waschvorgang, unter Anwendung von mechanischem Druck. Es ist Ziel der Erfindung, eine intensivere Entwaesserung von nassem Gut zu ermoeglichen. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zum Entwaessern von nassem Gut zu schaffen, mit denen es moeglich ist, auch in Taktzeiten von drei oder weniger Minuten einen Restfeuchtegehalt unter 50% zu gewaehrleisten. Diese Aufgabe wird erfindungsgemaess durch ein Verfahren geloest, welches vorsieht, dass das Gut zusaetzlich zum mechanischen Druck einer dielektrischen Wechselfelderwaermung und einem Vakuum ausgesetzt wird. Die zur Ausfuehrung dieses Verfahrens geeignete Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass einer Pressstation mindestens eine Vakuumkammer und ein Hochfrequnez-Generator zugeordnet sind. Fig. 1

Description

Titel der Erfindung:
Verfahren und Vorrichtung zum Entwässern von nassem Gut
Anwendungsgebiet der Erfindung:
Die Erfindung betrifft das Entwässern von nassem Gut, insbesondere von Wäsche nach dem Waschvorgang* Das Gut wird dabei in einer Preßstation mechanischem Druck ausgesetzt. Der Begriff "Entwässern" schließt hierbei auch das Entfernen anderer wäßriger Flüssigkeiten aus einem damit angereicherten (nassen) Gut ein.
Charakteristik der bekannten technischen Lösungen:
Es ist bekannt, aus einem Naßbehandlungsprozeß (kontinuierlich oder diskontinuierlich) kommendes Gut, beispielsweise aus einer Waschvorrichtung ausgegebene Wäsche, vor einer thermischen Trocknung in einem Konvektions- und/oder Kontakttrockner zunächst einer mechanischen Entwässerung zu unterwerfen. Das Gut wird dabei zumeist mit einer erheblichen Menge Schwallwasser in eine Preßvorrichtung eingespült und unter Aufbringung von mechanischem Druck so weit entwässert, wie es die Bindung der Flüssigkeit an das Gut ermöglicht. Erfahrungsgemäß ist diese mechanische Entwässerung erheblich kostengünstiger als die thermische Trocknung durch Wärmezufuhr und Verdunsten bzw. Verdampfen der Flüssigkeit.
Zum Aufbringen des mechanischen Druckes auf das Gut sind im wesentlichen zwei Verfahrensweisen gebräuchlich. Im einfachsten Falle wird in einen zylindrischen, vorzugsweise kreiszylindri-.sehen Preßbehälter mit einer durchströmbaren Unterlage ein Preß-
-fl RiU-ΓΜ Q
stempel eingefahren und unter hohem Druck gegen das Gut gepreßt (s. Z. B. DE-OS 3 041 994).
Zweitens ist es bekannt, den mechanischen Druck auf das Gut mittels einer an einem vorzugsweise glockenförmigen Träger befestigten Membran aufzubringen, welche durch ein Druckmittel gegen das Gut gepreßt wird. Das Gut kann sich dabei ebenfalls in einem Preßbehälter befinden, in den der Membranträger abgesenkt wird (DE-OS 2 852 923). Es kann jedoch auch als in einer vorgeschalteten Station vorgeformter Kuchen von dem glockenförmigen Membranträger überdeckt werden (DD-PS 112 483).
Bei beiden Verfahrensweisen dient in der Preßstation die Unterlage als lastaufnehmendes Gegendrucklager. Die Unterlage kann bei entsprechender Unterstützung als perforiertes Transportband ausgebildet sein.
Nachteilig ist bei derartigen Pressen, daß die erreichbaren Restfeuchtigkeitsgehalte im Gut allgemein noch höher als 50 bis 52 % sind. Auch wird der Entwässerungseffekt wesentlich von der Preßzeit bestimmt. Bei modernen, hochproduktiven Naßbehandlungsund Trocknungsprozessen liegen die verfügbaren Taktzeiten oft unter drei Minuten, was teilweise zu noch höheren Restfeuchtigkeitsgehalten führt. Bei solchen kurzen Taktzeiten, die oft nur eine effektive Preßzeit (d. h. die Zeit, in der das Gut unter maximalem Druck steht) von etwa zwei Minuten gestatten, wird der mechanisch mögliche Entwässerungseffekt infolge des vorzeitigen Abbaus des mechanischen Druckes nicht erreicht. Das Abströmen der Flüssigkeit aus dem Gut erfolgt relativ langsam und begrenzt so den möglichen Entwässerungseffekt.
Ziel der Erfindung:
Es ist Ziel der Erfindung, eine intensive Entwässerung von nassem Gut zu ermöglichen.
Darlegung des Wesens der Erfindung:
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zum Entwässern von nassem Gut, wie z. B. Wäsche nach dem Waschprozeß, zu schaffen, mit denen es möglich ist, auch in Taktzeiten von drei oder weniger Minuten einen Restfeuchtegehalt unter 50 % zu gewährleisten.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren gelöst, welches vorsieht, daß das Gut zusätzlich zum mechanischen Druck einer dielektrischen Wechselfelderwärmung und einem Vakuum ausgesetzt wird.
Dieses Verfahren wird durch die Punkte 2 bis 11 des Erfindungsanspruches weiter ausgestaltet.
Die zur Ausführung dieses Verfahrens geeignete Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, daß einer Preßstation mindestens eine Vakuumkammer und ein Hochfrequenzgenerator zugeordnet sind.
Weitere erfindungswesentliche Merkmale der Vorrichtung enthalten die Punkte 13 bis 29 des Erfindungsänspruches.
Der Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß im Gut eine sehr geringe und sehr gleichmäßig verteilte Restfeuchte erzielt werden kann. Da die dielektrische Erwärmung auf der Ausnutzung dielektrischer Verluste im Material beruht und jene bei Wasser in der Regel wesentlich höher als bei dem zu entwässernden Gut sind, wird auf diese Weise in dem Gut ein Ausgleich der Feuchteverteilung herbeigeführt. Hinzu kommt, daß sich nur das im Gut enthaltene Wasser sehr stark erwärmt, das Gut selbst jedoch weniger.
Die infolge der dielektrischen Erwärmung verdampfende Flüssigkeit wird wegen des am Gut anliegenden Vakuums zügig aus diesem abgeführt. Das Vakuum fördert jedoch auch den Abtransport der nicht verdampfenden Flüssigkeit. Darüber hinaus führt die Absenkung
des Gesamtdruckes im Gut zu einer Vergrößerung des Trocknungspotentials, d h. der Differenz zwischen Lufttemperatur und Kühlgrenztemperatur. All dies zusammen bewirkt eine erhebliche Erhöhung der Trocknungsgeschwindigkeit.
Bei Gütern mit hohem Anteil an in Kapillaren enthaltener Flüssigkeit, beispielsweise also bei Textilmaterial, bewirkt die dielektrische Erwärmung auch eine Trocknung der Kapillaren, wodurch das Gut bis zu niedrigen Endfeuchtigkeitsgehalten gebracht werden kann,
Eine Folge der erzielbaren niedrigen Restfeuchte ist, daß dem Gut in nachfolgenden Trocknungsprozessen weniger Energie zugeführt werden muß. Dies kann so weit gehen, daß beispielsweise für Wäsche ein Trommeltrockner lediglich zum Auflockern eingesetzt werden muß, da die Wäsche bereits nach dem Pressen die für einen Mangelprozeß optimale Eingangsfeuchte besitzt.
Die thermische Trocknung des Gutes wird damit verlagert, indem die Verweilzeit des Gutes in der erfindungsgemäßen Vorrichtung genutzt wird, um schon thermisch zu trocknen. Außerdem wird die dem Gut zugeführte thermische Energie in Form des Nachverdampfungseffektes genutzt. Diese Nachverdampfung beginnt, sobald das heiße Gut die Vorrichtung verläßt. Besonders intensiv tritt sie beim Aufschütteln von Wäsche im Trommeltrockner auf, da alle Wäschestücke hier frei im Luftstrom schweben und eine große Verdampfungsoberfläche gebildet wird.
Die erreichbaren sehr niedrigen Endfeuchtigkeitsgehalte bewirken bei Wäsche weiterhin eine deutliche Leistungssteigerung beim Mangeln. In den Heißmuldenmangeln muß nur noch relativ wenig Feuchtigkeit getrocknet werden, so daß eine hohe Durchlaufgeschwindigkeit möglich wird.
Ausführunqsbeispiel:
Die Erfindung soll nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert werden. Die Erläuterung der erfindungsgemäßen Vorrichtung erfolgt am Beispiel einer mit einem Hochfrequenz-Generator ausgerüsteten Presse
Die Zeichnungen zeigen in
Fig. 1: eine erfindungsgemäße Vorrichtung in einer schematischen, geschnittenen Seitenansicht und
Fig. 2: eine Draufsicht auf eine Vakuumkammer.
Mit der Erfindung wird ein Verfahren vorgeschlagen/ bei dem auf das zu entwässernde Gut in bekannter Weise mechanischer Druck einwirkt. Zusätzlich wird jedoch das mechanische Gut einem Vakuum und einer dielektrischen Wechselfelderwärmung ausgesetzt. Der Begriff der dielektrischen Wechselfelderwärmung schließt hierbei die Erwärmung mittels Mikrowellen und die Erwärmung in einem Hochfrequenz-Kondensatorfeld ein. Damit stellen sowohl Vakuum als auch dielektrische Wechselfelderwärmung Effekte dar, die die Wirkung des mechanischen Druckes hinsichtlich des Entfernens der Flüssigkeit aus dem Gut wesentlich verstärken.
Hinsichtlich des Einsatzes der beiden zusätzlichen Effekte in bezug auf den Zeitpunkt des Aufbringens des mechanischen Druckes sieht die Erfindung verschiedene Möglichkeiten vor. Bevorzugt setzt die dielektrische Wechselfelderwärmung mit dem Aufbringen des mechanischen Druckes ein.
In einer anderen Durchführungsweise des Verfahrens ist vorgesehen, daß die dielektrische Wechselfelderwärmung nach dem Aufbringen des mechanischen Druckes einsetzt, bevorzugt zu einem Zeitpunkt, der annähernd dem Erreichen des maximalen mechanischen Druckes entspricht.
Auch das Vakuum kann bereits zu dem Zeitpunkt angelegt werden, zu dem der mechanische Druck auf das Gut aufgebracht wird. Hier ist es jedoch bevorzugt so, daß das Vakuum erst nach dem Aufbringen des mechanischen Druckes, aber noch vor dem Erreichen des maximalen mechanischen Preßdruckes angelegt wird. Der Zeitpunkt wird so gewählt, daß unter Beachtung der für den Aufbau des Vakuums notwendigen Zeit das Vakuum gemeinsam mit dem mechanischen Druck seinen Extremwert erreicht.
Die Einwirkung des Vakuums auf das Gut hat zur Folge, daß das Abströmen der Flüssigkeit und des infolge der dielektrischen Erwärmung entstehenden Dampfes aus dem unter Druck stehenden Gut erleichtert wird. Vorzugsweise wird dieses Vakuum an der Seite des Gutes angelegt, nach welcher hin die Flüssigkeit abströmt.
Das Vakuum wird erfindungsgemäß bis über das Entfernen des mechanischen Druckes hinaus aufrechterhalten. Dies erleichtert das Entfernen des Preßstempels vom Gut.
Das bei Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens aufzubringende Vakuum ist ein Grobvakuum, welches mit einem minimalen abso-
—3 luten Druck von 10 bar definiert ist.
Eine zur Durchführung des Verfahrens geeignete erfindungsgemäße Vorrichtung ist in Fig. 1 schematisch dargestellt. Sie weist eine Preßstation 1 auf, in der der Entwässerungsvorgang vorgenommen wird. Die Preßstation 1 besteht zunächst im wesentlichen aus einem Preßbehälter 2, einem Preßstempel 3 und einer noch näher zu beschreibenden, lastaufnehmenden Unterlage.
Der Preßbehälter 2 besitzt eine zylindrische, vorzugsweise eine kreiszylindrische Form. Seine Grundfläche entspricht der des Preßstempels 3.
In dem dargestellten Beispiel ist der Preßbehälter 2 in besonders vorteilhafter Weise mit einem doppelwandigen Mantel 4 versehen,
der eine ringförmige Vakuumkammer 5 enthält. Diese ist über Durchbrüche 5 im Mantel 4 mit dem das zu entwässernde Gut 7 enthaltenden Innenraum des Preßbehälters 2 verbunden. Die Durchbrüche 6 reichen bis zu einer Höhe über der Unterlage, die der Höhe des maximal komprimierten Gutes 7 entspricht. Der Mantel 4 besitzt weiterhin an seiner äußeren Seite eine öffnung, die als Evakuierungsöffnung 8 für die Vakuumkammer 5 dient. Diese ist durch eine zumindest teilweise flexible Absaugleitung 9 über ein Ventil IO mit einer Evakuierungseinrichtung in Form einer Pumpe 11 verbunden. In die Absaugleitung 9 mündet eine Belüftungsleitung 12 mit einem Belüftungsventil 13. In einer anderen Ausgestaltung der Erfindung kann die Vakuumkammer 5 auch entfallen.
Der Preßstempel 3 ist mit einem Kanalsystem 14 ausgerüstet, welches über ein Belüftungsventil 15 mit der Atmosphäre verbunden ist. Mittels eines vorzugsweise hydraulischen Antriebs kann dem Preßstempel 3 eine Translationsbewegung entlang seiner Achse erteilt und der für den Entwässerungsvorgang erforderliche mechanische Druck auf das Gut 7 ausgeübt werden. Der Preßbehälter 2 und der Preßstempel 3 können mittels nicht dargestellter, hinreichend bekannter Verriegelungselemente lösbar miteinander verbunden werden.
Die Unterlage für den Preßbehälter 2 kann als perforierte Platte ausgebildet sein. Im dargestellten Beispiel ist als Unterlage ein perforiertes, vorzugsweise metallisches Transportband 16 vorgesehen, welches mit einer unterhalb des Preßbehälters 2 angeordneten Vakuumkammer 17 zusammenwirkt. Das Transportband 16 ist endlos und läuft über die Antriebs- und Führungswalzen 18 um. Letztere sind geeignet, dem Transportband 16 eine Intervallbewegung zu erteilen.
Die Vakuumkammer 17 ist gleichzeitig als Flüssigkeitsauffangbehälter ausgebildet. Aus diesem Grunde besitzt die Vakuumkammer 17 an ihrem tiefsten Punkt eine Ablauföffnung 19 für die Flüssigkeit und deutlich höher eine Evakuierungsöffnung 20, welche über eine
Absaugleitung 21 mit einem Ventil 22 ebenfalls mit der Pumpe 11 verbunden ist. An die Ablauföffnung 19 ist eine Leitung 23 mit einem Rückschlagventil 24 angeschlossen.
Als lastaufnehmende Elemente weist die Vakuumkammer 17 sternförmig angeordnete Streben 25 auf, welche durch einen Versteifungsring 26 zusätzlich verstärkt werden (Fig. 2).
Sowohl der Preßbehälter 2 als auch die Vakuumkammer 17 besitzen Dichtelemente 27 bzw. 28, mit denen sie an dem Transportband 16 anliegen, und die die beiden Vakuumkammer^ 5 und 17 sowohl gegeneinander als auch gegen die Atmosphäre abdichten. Desgleichen ist so auch das Innere des Preßbehälters 2 gegen die Atmosphäre abgedichtet. Hierzu trägt auch ein nicht dargestelltes Dichtelement (beispielsweise eine elastische Manschette) zwischen dem äußeren Rand des Preßstempels 3 und der Innenseite des Mantels 4 bei.
Die Erfindung sieht weiterhin für die Vorrichtung einen Hochfrequenz-Generator 29 vor, welcher mit dem Preßstempel 3 verbunden ist. Damit wirkt der Preßstempel 3 als Elektrode; die andere Elektrode wird durch das metallische Transportband 16 gebildet. Hochfrequenz-Generator 29 und Transportband 16 können, wie in Fig. 1, geerdet oder auch direkt durch einen metallischen Leiter miteinander verbunden sein.
Die Preßvorrichtung ist auf diese Weise gleichzeitig als Hochfrequenz-Kondensatoranordnung ausgebildet. Der Hochfrequenz-Generator 29 arbeitet mit einer international festgelegten Frequenz, beispielsweise also 13,56, 27,12 oder 40,68 MHz.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung funktioniert folgendermaßen:
Das zu entwässernde Gut 7, beispielsweise also aus dem Waschprozeß kommende Wäsche, wird mit einem hohen Anteil an Feuchtigkeit in das Innere des Preßbehälters 2 eingeschwemmt und verteilt sich dort infolgedessen relativ gleichmäßig. Der Preßstempel 3 wird in
den Preßbehälter 2 eingefahren "und übt mechanischen Druck auf das Gut 7 aus. Damit beginnt das Entfernen der nur lose auf dem Gut 7 haftenden Flüssigkeit. Die in dieser Phase anfallende große Flüssigkeitsmenge fließt durch die Perforation des Transportbandes 16 in die Vakuumkammer 17, die gleichzeitig als Flüssigkeitsauffangbehälter dient/ und wird von dort durch die Ablauföffnung 19 in die Leitung 23 abgeführt.
Wie bereits erwähnt, wird das Verfahren bevorzugt so ausgeführt, daß gleichzeitig mit dem Aufbringen des mechanischen Druckes auf das Gut 7 durch Einfahren des Preßstempels 3 in den Preßbehälter 2 die dielektrische Wechselfelderwärmung beginnt. Hierzu wird der Hochfrequenz-Generator 29 in Betrieb genommen, wodurch sich in. der Vorrichtung ein hochfrequentes elektrisches Wechselfeld aufbaut. Infolgedessen werden insbesondere die im Gut 7 enthaltenen Flüssigkeitsteilchen in Schwingungen versetzt und erwärmt. Damit steigt die Temperatur der Flüssigkeit und des Gutes 7 an. Da sich bekanntlich Flüssigkeit mit höherer Temperatur leichter entfernen läßt, begünstigt das hochfrequente elektrische Feld die mechanische Entwässerung. Ist die Grenze der mechanischen Entwässerung durch den Preßstempel 3 erreicht, bewirkt das hochfrequente Feld die weitere Trocknung des Gutes 7 mittels thermischer Effekte. Die zugeführte Hochfrequenzenergie erwärmt das Gut 7 so weit, daß die enthaltene Flüssigkeit verdunstet und verdampft. Dies betrifft auch in Kapillaren enthaltene Flüssigkeit.
Durch die Einwirkung des hochfrequenten elektrischen Feldes entsteht Wärme in jedem einzelnen Volumenelement. Dadurch wird über das gesamte Volumen des Gutes 7 von innen her eine gleichmäßige Erwärmung möglich. Im trockenen Zustand nehmen Stoffe, z. B. auch textile Faserstoffe, nur relativ wenig Hochfrequenzenergie auf und erwärmen sich daher nur langsam. Bei feuchten Stoffen nimmt im wesentlichen nur die enthaltene Flüssigkeit Hochfrequenzenergie auf. Dieses physikalische Verhalten führt dazu, daß bei längerem Verweilen im Hochfrequenz-Kondensatorfeld keine Überhitzung des Gutes 7 auftreten kann. Die beschrie-
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benen Gesetzmäßigkeiten führen darüber hinaus zu einer Ausgleichstrocknung, da feuchte Stellen mehr Hochfrequenzenergie aufnehmen und demzufolge stärker trocknen.
Während der ersten mechanischen Entwässerungsphase ist auch die Pumpe 11 so rechtzeitig in Betrieb gesetzt worden, daß in den beiden Vakuumkammern 5 und 17 ein Unterdruck erzeugt wird, welcher mit Eintreten des maximalen mechanischen Druckes seinen vorbestimmten Wert erreicht, der minimal bei etwa 10 bar liegen soll (Grobvakuum).
Die Belüftungsventile 13 und 15 sind hierbei geschlossen; der Innenraum des Preßbehälters 2 ist außerdem durch die erwähnten, nicht dargestellten Dichtelemente zwischen der Innenwandung des Preßbehälters 2 und dem Preßstempel 3 gegen von außen einströmende Luft gesichert. Das Rückschlagventil 24 verhindert das Rückströmen von Flüssigkeit und Luft aus der Leitung 23 in die Vakuumkammer 17.
Das nahezu allseitig am Gut 7 anliegende Vakuum bewirkt im intensiven Zusammenwirken von mechanischem Druck, Unterdruck und hochfrequentem elektrischem Feld das Entfernen der mit stärkerer Bindung am Gut 7 haftenden und in den feineren Kapillaren eingelagerten Flüssigkeit. Diese wird aus den Vakuumkammern 5 und 17 von der Pumpe 11 abgesaugt. ,
Nach Abschluß des Entwässerungsvorganges (beispielsweise gegen Ende der zur Verfügung stehenden Taktzeit) wird zunächst das Belüftungsventil 15 für das Kanalsystem 14 im Preßstempel 3 geöffnet, wodurch sich der Unterdruck im Gut 7 von oben her abbauen kann. Das Ventil 10 wird geschlossen, bevor mit dem öffnen des Belüftungsventils 13 das Vakuum in der Vakuumkammer 5 zusammenbricht. Die weiterhin arbeitende Pumpe 11 erhält das Vakuum in der Vakuumkammer 17 aufrecht, so daß das entwässerte Gut 7 weiterhin fest auf dem Transportband 16 haftet. Die bereits genannten Verriegelungselemente bewirken nun, daß der Preßbehälter 2
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zusammen mit dem Preßstempel 3 angehoben wird und das Gut 7 freigibt. Durch Schließen des Ventils 22 und/oder Stillsetzen der Pumpe 11 sowie öffnen des Ventils 10 wird der Unterdruck in der Vakuumkammer schlagartig ausgeglichen. Das Gut 7 wird durch das Transportband 16 zum nächsten Bearbeitungsschritt (z. B. Trommeltrockner) befördert. Parallel dazu wird der Preßstempel 3 mit dem Preßbehälter 2 abgesenkt, bis letzterer auf dem Transportband 16 aufsitzt, die Verriegelung gelöst und der Preßstempel 3 wieder angehoben. Anschließend kann im nächsten Takt neues Gut 7 in den Preßbehälter 2 eingebracht werden.

Claims (29)

4L Erfindungsanspruch:
1. Verfahren zum Entwässern von nassem Gut, insbesondere von
Wäsche nach dem Waschvorgang, wobei das Gut in einem Preßbehälter mit mechanischem Druck beaufschlagt wird,
gekennzeichnet dadurch,
daß das Gut (7) zusätzlich zum mechanischen Druck einer dielektrischen Wechselfelderwärmung und einem Vakuum ausgesetzt wird.
2. Verfahren nach Punkt 1, gekennzeichnet dadurch, daß die dielektrische Wechselfelderwärmung mit dem Aufbringen des mechanischen Druckes einsetzt.
3. Verfahren nach Punkt 1, gekennzeichnet dadurch, daß die dielektrische Wechselfelderwärmung nach dem Aufbringen des mechanischen Druckes einsetzt.
4. Verfahren nach Punkt 3, gekennzeichnet dadurch, daß die dielektrische Wechselfelderwärmung zu einem Zeitpunkt einsetzt, der annähernd dem Erreichen des maximalen mechanischen Drukkes entspricht.
5. Verfahren nach Punkt 1, gekennzeichnet dadurch, daß das Vakuum am Gut (7) an der Abströmseite der Flüssigkeit angelegt wird.
6. Verfahren nach den Punkten 1 und 3, gekennzeichnet dadurch, daß das Vakuum gleichzeitig mit dem Aufbringen des mechanischen Druckes angelegt wird.
7. Verfahren nach Punkt 1, gekennzeichnet dadurch, daß das Vakuum zwischen dem Aufbringen des mechanischen Druckes und
dem Erreichen des Maximaldruckes angelegt wird.
8· Verfahren nach Punkt 1, gekennzeichnet dadurch, daß das Vakuum bis über das Entfernen des mechanischensDruckes auf das Gut (7) hinaus aufrechterhalten wird.
9. Verfahren nach den Punkten 1 bis 8, gekennzeichnet dadurch, daß das Vakuum ein Grobvakuum mit einem minimalen Druck von 10~3 bar ist.
10. Verfahren nach den Punkten 1 bis 7, gekennzeichnet dadurch, daß die dielektrische Wechselfelderwärmung mittels Mikrowellen erzielt wird.
11. Verfahren nach den Punkten 1 bis 7, gekennzeichnet dadurch, daß die dielektrische Wechselfelderwärmung in einem Hochfrequenz-Kondensatorfeld vollzogen wird.
12. Vorrichtung zum Entwässern von nassem Gut, insbesondere von Wäsche nach dem Waschvorgang, zur Durchführung des Verfahrens nach Punkt 1, die eine Preßstation mit einem zylindrischen Preßbehälter, eine durchströmbare, lastaufnehmende Unterlage und einen in den Preßbehälter einfahrbaren Preßstempel aufweist,
gekennzeichnet dadurch,
daß der Preßstation (1) mindestens eine Vakuumkammer (5; 17) und ein Hochfrequenz-Generator (29) zugeordnet sind.
13. Vorrichtung nach Punkt 12, gekennzeichnet dadurch, daß der Hochfrequenz-Generator (29) mit zwei das Gut (7) zwischen sich aufnehmenden, voneinander elektrisch isolierten Elementen der Preßstation (1) zu einer Hochfrequenz-rKondensatoranordnung verbunden ist.
14. Vorrichtung nach Punkt 13, gekennzeichnet dadurch, daß die in die Hochfrequenz-Kondensatoranordnung einbezogenen Elemente der Preßstempel (3) und die Unterlage des Preßbehälters (2) sind.
15. Vorrichtung nach Punkt 14, gekennzeichnet dadurch, daß der Hochfrequenz-Generator (29) mit dem Preßstempel (3) verbunden ist und sowohl Hochfrequenz-Generator (29) als auch Preßbehälter (2) geerdet sind.
16. Vorrichtung nach Punkt 12, gekennzeichnet dadurch, daß der Hochfrequenz-Generator (29) als Mikrowellengenerator ausgebildet ist.
17. Vorrichtung nach Punkt 16, gekennzeichnet dadurch, daß der Mikrowellengenerator (29) im Preöstempel (3) angeordnet ist.
18. Vorrichtung nach Punkt 12, gekennzeichnet dadurch, daß unterhalb des Preßbehälters (2) eine Vakuumkammer (17) angeordnet ist.
19. Vorrichtung nach Punkt 12, gekennzeichnet dadurch, daß der Mantel des Preßbehälters (2) als ringförmige Vakuumkammer (5) ausgebildet ist, welche über Durchbrüche (6) mit dem Inneren des Preßbehälters (2) verbunden ist.
20. Vorrichtung nach Punkt 19, gekennzeichnet dadurch, daß die Durchbrüche (6) nur in einem Bereich über der Unterlage angeordnet sind, welcher der Höhe des maximal komprimierten Gutes (7) entspricht.
21. Vorrichtung nach den Punkten 12 und 18, gekennzeichnet dadurch, daß die unter dem Preßbehälter (2) angeordnete Vakuumkammer (17) als Flüssigkeitsauffangbehälter ausgebildet ist.
22. Vorrichtung nach den Punkten 12 und 18 bis 21, gekennzeichnet dadurch, daß die Vakuumkammern (5; 17) durch Dichtelemente (27; 28) sowohl gegeneinander als auch gegenüber der Atmosphäre abgedichtet sind.
23. Vorrichtung nach den Punkten 12 und 18 bis 21, gekennzeichnet dadurch, daß der Preßbehälter (2) gegenüber der Atmosphäre abgedichtet ist.
24. Vorrichtung nach den Punkten 12, 13 und 22, gekennzeichnet dadurch, daß die Dichtelemente (27; 28) die elektrische Isolation der in die Hochfrequenz-Kondensatoranordnung einbezogenen Elemente darstellen.
25. Vorrichtung nach den Punkten 12, 18 und 21, gekennzeichnet dadurch, daß die unter dem Preßbehälter (2) angeordnete Vakuumkammer (17) an ihrem tiefsten Punkt eine Öffnung (19) zum Abführen der Flüssigkeit und deutlich höher eine Evakuierungsöffnung (20) besitzt.
26. Vorrichtung nach Punkt 12, gekennzeichnet dadurch, daß jede Vakuumkammer (5; 17) regelbar an eine Evakuierungseinrichtung (11) angeordnet ist.
27. Vorrichtung nach Punkt 12, gekennzeichnet dadurch, daß jede Vakuumkammer (5; 17) mit einem Belüftungsventil (13) verbunden ist.
28. Vorrichtung nach Punkt 12, gekennzeichnet dadurch, daß der Preßstempel (3) mit einem Kanalsystem (14) ausgestattet ist, welches sowohl zur Atmosphäre als auch zum Inneren des Preßbehälters (2) hin offen ist.
29. Vorrichtung nach Punkt 28, gekennzeichnet dadurch, daß das Kanalsystem (14) zur Atmosphäre hin abschließbar ist.
Hierzu 2 Seiten Zeichnungen
DD26608584A 1984-08-08 1984-08-08 Verfahren und vorrichtung zum entwaessern von nassem gut DD226923A1 (de)

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