DD157470A5 - Kontinue-verfahren zum bleichen mit peroxyd - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum kontinuierlichen Bleichen von Baumwolle enthaltender Ware mit Peroxyd, bei welchem die Warenbahn im Bleichbad verweilengelassen und anschliessend gedaempft wird. Es ist das Ziel, die Produktivitaet des Verfahrens durch Verkuerzung der Verweilzeiten im Bleichbad zu steigern sowie die Qualitaet der Faerbung des Materials zu erhoehen. Um insbesondere bei Waren, die unigefaerbt werden, weder Faltenspuren nach der Faerbung erkennbar werden zu lassen noch im Material Schalen zurueckzulassen, erfolgt das Verweilen in Faltenlage bei einer Temperatur von 60 +- 10 Grad C und das Daempfen in gebundener Warenfuehrung in der Naehe von 100 Grad C. Bei der relativ niedrigen Bleichtemperatur vertraegt die Ware, in Falten durch das Bleichbad hindurchgefahren zu werden, ohne dass nach dem Daempfen Faltenspuren zurueckbleiben, die beim Faerben hervortreten. Die Nachteile der Kurzzeitprozesse, dass die Schalen nicht durchgreifend entfernt werden, sind vermieden.
Description
228 2 8 8 Berlin, 6. 4· 1981
58 905 28 AP D 06 L/228 288/7
Verfahren zum kontinuierlichen Bleichen mit Peroxyd
Die Erfindimg betrifft ein Verfahren zum kontinuierlichen Bleichen von Baumwolle enthaltender Ware mit Peroxyd.
Bekannt sind Kaltbleichverfahren, bei denen die Fare mit Wasserstoffperoxyd imprägniert und über etwa 24 Stunden liegengelassen wird· Es gibt auch Kaltbleichverfahren, bei denen die Lagerzeit nur etwa 12 bis 16 Stunden beträgt, sich jedoch eine Kurzzeitdämpfung anschließt, um das noch nicht gebrauchte, in der Ware befindliche Peroxyd zu aktivieren· Ferner sind Heißbleichverfahren bekannt, bei denen die Ware heiß, d,h· bei 80 bis 100 Grad imprägniert und dann auf eine in einer Thermoreaktionskammer befindliche Kaule aufgewickelt und dort mehrere Stunden verweilengelassen wird. Alle diese Verfahren sind nicht kontinuierlich. Bei kontinuierlichen Heißbleichverfahren mit Y/asserstoffperoxyd werden bisher Bleichzeiten in der Größenordnung von 15 bis 45 Minuten benötigt.
Da derartige Zeiten bei einem kontinuierlichen Verfahren in gebundener Warenführung nicht realisiert werden können, wenn eine ausreichende Arbeitsgeschwindigkeit vorhanden sein und die Apparate nicht zu groß v/erden sollen, wird die kontinuierliche Bleichbehandlung in Faltenablage ausgeführt, sei es in J-Boxen, auf horizontalen Verweilbändern oder im Stapel aufgetafelt· Vollweiß- und Druckware kann in Faltenablage verarbeitet werden, weil bei
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diesen Waren keine größeren unigefärbten Flächen vorhanden sind. Uni oder im wesentlichen unigefärbte Ware, wenn es sich nicht gerade um besonders leichte Qualitäten handelt, läßt sich jedoch nur mit faltenfreier Warenführung in der Bleichstufe verarbeiten, weil sich die beim Bleichen gebildeten Palten in der späteren Färbung deutlich erkennen lassen. Problematisch in dieser Hinsicht sind gerade teure Waren, die für Oberbekleidung Verwendung finden, z. B. Baumwollwaren, Waren aus Polyester/Baumwolle oder auch Polyamid/Baumwolle·
Bisher waren daher für diese Waren, wenn sie gleichmäßig gefärbt werden sollten, nur Diskontinueprozesse mit Aufwicklung der Warenbahn, d, h. faltenfreier Lagerung derselben während der Verweilzeit oder aber sogenannte Kurzzeit-Bleichprozesse gebräuchlich, bei denen die Verweilzeit durch Einsatz entsprechender Chemikalien ersetzt ist und die sich durch einen sehr hohen Chemikalienverbrauch auszeichnen. Bei diesen Kurzzeitprozessen kann natürlich kontinuierlich gefahren v/erden.
Ein Nachteil der Kurzzeitprozesse ist ,jedoch wiederum, daß die Schalen der Baumwolle nicht durchgreifend entfernt werden konnten. DieserSchwierigkeit konnte bisher nur dadurch beigekommen werden, daß einer der Prozesse mit langer Bleichzeit verwendet wurde.
Ziel der Erfindung ist es, die Produktivität von Verfahren zum kontinuierlichen Bleichen mit Peroxyd durch Verkürzung der Verweilzeiten im Bleichbad zu steigern sowie die Qualitätder Färbung des Materials zu erhöhen.
2?й ? й ft 6· 4· 1981
«- &, U Д, U U 58 905 23
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum kontinuierlichen Bleichen von Baumwolle enthaltender Ware mit Peroxyd, bei welchem die Warenbahn im Bleichbad verweilengelassen und anschließend gedämpft wird, so auszugestalten, daß bei einer gleichmäßigen Färbung weder Faltenspuren bemerkbar sind noch Schalen im Material zurückbleiben.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß das Verweilen in Faltenlage bei einer Temperatur von 60 - 10 0C und das Dämpfen in gebundener Warenführung in der Nähe von 100 0C vorgenommen werden*
Die Quellung der Baumwolle in einem flüssigen alkalischen Medium bei Konzentrationen, wie sie beim Brühen oder Bleichen vorkommen, hat im Bereich von 60 G ein Minimum. Eine wenig gequollene Baumwollfaser ist auch wenig empfindlich gegen Falten. Bei dieser Temperatur verträgt die Ware also, in Falten durch das Bleichbad hindurchgefahren zu werden, ohne daß nach dem anschließenden Dämpfen Faltenspuren im Material zurückbleiben, die beim Färben hervortreten.
Das Wesentliche an der Erfindung besteht also in dem Gedanken, eine Kaltimprägnierung durch eine Warmimprägnierung in einem Temperaturbereich zu ersetzen, in dem sich bildende Falten noch so geartet sind, daß sie sich beim nachfolgenden Dämpfprozeß wieder geben.
Ein wichtiger Vorteil des. erfindungsgemäßen Verfahrens besteht in der Verkürzung der erforderlichen Verweilzeiten.
228 28 8 6- 4·1981
W 58 905 28
Die Verweilzeit im Bleichbad beträgt vorzugsweise ca. 3 bis 15 Minuten, wobei durch Versuche nachgewiesen ist, daß die Verweilzeit im. Bleichbad bei einem zweistufigen Bleichverfahren, bei welchem der eigentlichen Bleichstufe noch eine Brühstufe vorgeschaltet ist, etwa 5 Minuten betragen kann, während die Verweilzeit im Bleichbad bei einem einstufigen Bleichverfahren etwa 10 Minuten betragen kann·
Dabei empfehlen sich Verweilzeiten im Dämpfer von ca, 1 bis 4 Minuten, vorzugsweise etwa 2 Minuten·
Es ergeben sich also Verweilzeiten, insbesondere im Bleichbad, die bei kontinuierlicher Arbeitsweise in Faltenlage unter Einhaltung wirtschaftlicher Arbeitsgeschwindigkeiten in herkömmlichen Verweilapparaten ohne weiteres eingehalten werden können·
Eine wichtige praktische Ausgestaltung des Verfahrens besteht darin, daß die Warenbahn kalt mit cfer Bleichlösung imprägniert und gegebenenfalls nach Passieren von Aufheizzonen in die Bleichlösung der gleichen Konzentration bei 60 - 10 0C enthaltende eigentliche Bleichbad eingefahren wird und unter Flotte in diesem verweilt·
Die Imprägnierung erfolgt in einem Trog, durch den die Warenbahn hindurch- und aus dem sie über ein Quetschwerk herausgefahren wird· Die in der Warenbahn mitgeschleppte Bleichlösung wird aufgeheizt, so daß beim Einfahren in das eigentliche Bleichbad zwischen der Ware und der Plotte weder nennenswerte Konzentrations- noch Temperaturunterschiede vorhanden sind.
6. 4. 1981 58 905 28
Die Unterflottenbleiche ist an sich bekannt. Bei der bekannten Durchführungsart indessen ist der mitgeschleppte Anteil an Bleichlösung verloren und wird ausgewaschen. Bei der Erfindung hingegen findet· ein wesentlicher Teil des Bleichprozesses noch in dem dem eigentlichen Bleichbad nachgeschalteten Dämpfer statt und wird dort aus den noch in der Y/are vorhandenen Chemikalienmengen bestritten,
Die Erfindung soll nachstehend an mehreren Ausführungsbeispielen näher erläutert werden:
A) Zweistufige Bleiche
Gewebe aus 100 % Baumwolle und aus PES/Baumwolle 50:50 wurden wie folgt behandelt:
1. Stufe (Brühen):
- Imprägnieren mit Brühflotte im Netztrog
- Verweilen in der Brühflotte im Verweilgerät (Temperatur 60 0C, Verweildauer 5 Min,)
- Dämpfen 2 Minuten bei 100 0C
- Wasserschloß 70 0C
- Auswaschen bei Brühtemperatur
- Abquetschen
Rezeptur der Brühflotte: 10 ml/1 Ciarogen ÄT 891
67 ml/1 NaOH 38°
228288
2. Stufe (Bleichen):
- Imprägnieren mit Bleichflotte im Netztrog (naß - in - naß)
- Verweilen in der Bleichflotte im Verweilgerät (Temperatur 60 0C, Verweildauer 5 Minuten)
- Dämpfen 2 Minuten bei 100 0C
- Wasserschloß 70 0C
- Ausv/asehen bei Kochtemperatur
- Abquetschen
- Trocknen
Rezeptur der Bleichflotte:
10 ml/1 Cottozon SK 855 (Stabilisator) 10 ml/1 WaOH 380 Be 35 ml/1 H2O2 35%ig 2 ml/1 Budavon TR 870 (Netzmittel) Wasser 7° dH
B) Einstufige Bleiche
900 m Gewebe 100 % Baumwolle (Qual. 23199) 900 m Gewebe 100 % Baumwolle (Qual. 21355) 130 m Gewebe PES/Baumwolle 50:50 (Qual. 24732) (alle Gewebe entschlichtet)
wurden wie folgt behandelt:
- Imprägnieren mit Bleichflotte (60 0C) im Netztrog (Geschwindigkeit 15 m/min.)
- Verweilen in der Bleichflotte im Verweilgerät (Temperatur 55 bis 60 0C, Verweildauer 10 MinJ
- Dämpfen 2 Min. bei 100 0C
- Y/asserschloß 70 0C
- Auswaschen bei Kochtemperatur
- Abquetschen
- Trocknen
28 8 6·4·1981
58 905
Rezeptur der Bleichflotte:
7 ml/1 Cottozon SM 886 (Stabilisator) 20 ml/1 NaOH 38°
35 ml/1 H2O2 5 ml/1 Budavon TR 870 (Netzmittel) Wasser 7° dH
In allen Fällen ergab sich eine vollkommen schalenfreie Y/are, die bei der nachfolgenden Färbung keinerlei Faltenspuren erkennen ließ.
Claims (6)
1. Verfahren zum kontinuierlichen Bleichen von Baumwolle enthaltender Ware mit Peroxyd, bei welchem die Warenbahn im Bleichbad verweilengelassen und anschließend gedämpft wird, gekennzeichnet dadurch, daß das Verweilen in Paltenlage bei einer Temperatur von 60 І 10 0C und das Dämpfen in gebundener Warenführung in der Nähe von 100 0C vorgenommen werden.
2« Verfahren nach Punkt 1, gekennzeichnet dadurch, daß die Verweilzeit im Bleichbad ca· 3 bis 15 Minuten beträgt.
3. Verfahren nach Punkt 2, gekennzeichnet dadurch, daß die Verweilzeit im Bleichbad bei einem zweistufigen Bleichverfahren etwa 5 Minuten beträgt.
4. Verfahren nach Punkt 2, gekennzeichnet dadurch, daß die Verweilzeit im Bleichbad bei einem einstufigen Bleichverfahren etwa 10 Minuten beträgt.
5. Verfahren nach einem der Punkte 1 bis 4, gekennzeichnet dadurch, daß die Verweilzeit im Dämpfer ca. 1 bis 4 Minuten, vorzugsweise etwa 2 Minuten, beträgt.
6. Verfahren nach einem der Punkte 1 bis 5» gekennzeichnet dadurch, daß die Warenbahn kalt mit der Bleichlösung imprägniert und nach Passieren von Aufheizzonen in der Bleichlösung der gleichen Konzentration bei 60-10 C enthaltende eigentliche Bleichbad eingefahren wird und unter Flotte in diesem verweilt.
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