Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Gebissmodellen. Gegenstand der Erfindung ist ein Ver fahren zur Herstellung von Gebissmodellen, zum Beispiel von Gebissen mit unregelmässig ausgebildeten und unregelmässig angeordneten Zähnen. Solche Modelle werden vom Arzte hergestellt, zum Zwecke, anhand derselben gute künstliche Gebisse herzustellen. Gebiss- modelle und eine zum Durchführen des Ver fahrens dienende Vorrichtung sind in bei spielsweiser Ausführungsform in beiliegender Zeichnung dargestellt.
Es zeigt Fig. 1 einen Teil eines Schaukastens mit drei Gebissmodellen in Ansicht; Fig. 2 ist eine schaubildliche Ansicht eines Oberkieferabdruckes; Fig. 3 zeigt Ansichten von Glasplatten, die beim Durchführen des Verfahrens Ver wendung finden; Fig. 4 zeigt schaubildlich zwei Pappe- forinen ;
Fig. 5 ist eine Draufsicht, und Fig. 6 eine Seitenansicht auf eine Mess- lehre; Fig. 7 ist eine schaubildliche Ansicht eines Abdruckes mit eingesetzter 11lesslehre; Fig. 8 ist ein senkrechter Sehnitt durch den Oberkieferabdruek mit der Form und der in letztere eingesetzten Messlehre; Fig. 9 ist eine Seitenansicht des Ab- druckes und der Form;
die letztere ist teil weise weggebrochen veranschaulicht und zeigt einen Teil der in der Form eingesetzten Glas platte mit einem direkt über der Glasplatte angesetzten Messer zum Wegnehmen des überflüssigen Teils der Form; Fig. 10 ist ein Schnitt durch den Ab druck und der teilweise gefüllten Form; Fig. 11 ist eine schaubildliche Ansicht der Verbindungsstelle cler Form; _ Fig. 12 ist eine Seitenansicht, und Fig. 13 eine schaubildliche Ansicht eines fertigen Gebissmodelles nach Entfernung aus der Form.
In dem Schaukasten 1 sind fertige, nach dem Verfahren hergestellte Modelle aufge stellt. Jedes Modell besteht ans einem un tern Teil 3 und einem obern Teil 4. Beide Teile sitzen aufeinander und stellen das voll ständige Modell dar. Der untere Teil 3 ist mit einer ebenen Fläche 5 (Normalebene), senkrechten Seiten 6 und einem vordern kon- vexen Teil 7 ausgebildet. Über den Seiten 6 und dem vordern Teil 7 liegt die Masse 8, welche den den Zähnen zunächst liegenden Kieferteil darstellt, während durch 9 die un regelmässigen Zähne des untern Kiefers des Patienten bezeichnet sind. Auf ähnliche Weise ist der obere Gebissteil 4 ausgebildet.
Er besitzt eine Normalebene 10, welche paral lel zu der flachen Unterfläche 5 angeordnet ist. Ausserdem weist der Gebissteil 4 senk rechte Seitenwände 11 auf, welche parallel zu der) Seitenwänden 6 liegen. Ferner ist der (-x'ebissteil 4 mit winklig angeordneten Vorder- ,vä)iden 12 und 13 ausgebildet. Unterhalb der Wände 11, 12 und 13 ist der Teil 14, welcher der) Kieferteil, der zunächst den Zähnen liegt, reproduziert; 15 sind Nachbil dungen der Zähne.
Die Fig. 2 zeigt einen auf bekannteWeise mittelst formbarer Masse hergestellten Ab druck 16 des Oberkiefers. Der Abdruck be sitzt eine Wölbung 17 und einen Wulst 18, der durch eine Vertiefung 19 von der Wöl bung 17 getrennt ist. Der Wulst 18 und die Vertiefung 19 zeigen Zahneindrücke 20.
Zur Herstellung eines Gebissmodells ge mäss) Fig. 12 und 13 mit Hilfe dieses Ab druckes dienen eine Messlehre (Fig. 5, 6 und 7), eine Glasplatte (Fig. 3) und eine Form aus Pappe (Fig. 4).
Die Form 25 ist für die Herstellung des U nterkieferniodells und Form 26 für die Her stellung des Oberkiefermodells bestimmt. Die Formen 25, 26 bestehen aus Streifen aus Pappe. Die Endstücke 27, 28 der Streifen greifen übereinander und sind vermittelst Einfassungsösen 29 übereinander befestigt. Die Form 25 ist zur Aufnahme der Platte 21 und Forni 26 zur Aufnahme einer Glas platte 22 bestimmt. Die Formen 25, 26 sind ferner zur Aufnahme von erhärtbarer Masse bestimmt, die auf den Gebissabdruek 16 ge gossen wird.
Die Abmessungen der Formen 25,<B>26</B> sind derart, dass sie auf den Wulst 18 des Abdruckes 16 gestellt werden können.
Die Umrisslinien der Glasplatten 21, 22 entsprechen den Formen 25, 26; sie passen genau in diese und besitzen Löcher 23, 24 zum Anheben mittelst eines Werkzeuges. Die Messlehre (Fig. 5, 6, 7 und 8) besitzt drei Platten 30, 31 und 32, deren jede mit einem Schlitz 33 zur Aufnahme einer Schraube 34 versehen ist. Die Schraube 34 weist einen Kopf 35 auf und trägt eine Mutter 36, ver mittelst deren die Platten 30, 31 und 3? gegen den Kopf 35 gepresst und damit in bezug aufeinander. festgestellt werden können. In Bohrungen 37, 38 und 39 der Platten 30, 31 und 32 stecken Füsse 40, 41 und 42, welche mit Skalen 43 versehen sind und eine genaue Einstellung der Lehre gestatten.
Die Füsse 40, 41. und 42 sind durch Stellschrau ben 44 (Fig. 5, 6, 7 und 8) festgehalten.
Das Verfahren zur Herstellung der Gebi1)- rriodelle mit Hilfe der beschriebenen Vor rielitungen wird, zum Beispiel wie nachstehend dargelegt, durchgeführt, wobei nur die Her stellung eines Modells des Oberkiefers des Patienten beschrieben wird, da das Verfahren zur Herstellung de"@ebil;@modells des Unter kiefers ganz ähnlich ist.
Der Zahnarzt nimmt zunächst den Ober kieferabdruck 16 (Fig. 2;. In diesem Ab druck werden drei Stellen gewählt, welche zur Feststellung der Ebene 10 des anzuferti genden (xebissniodells dienen sollen, und zwar sind gemäss der Zeichnung die Mahlzähne und einer der Schneidzähne ausgewählt.
Die Platten 30, 31 und 32 der Lehre werden entsprechend der Breite der Wölbung 17 des Abdruckes 16 eingestellt und in dieser Lage vermittelst der Schraube 34 und der Mutter 36 festgestellt. Die Füsse 40, 41, 42 der Lehre werden der Höhe der Wölbung 17 entsprechend eingestellt und in dieser Stellung vermittelst der Stellschrauben 44 gehalten, so dass die Lehre die in den Fig. 7 und 8 der Zeichnungen gezeigte Stellung in bezug auf die Wölbung 17 einnimmt.
Die Form 26 wird nun auf den Wulst 18 des Abdruckes 16 aufgesetzt, wobei die untere Kante der Fern) vorher ausgeschnitten wird, so dass sie siel) der unregelmässigen Oberfläche des Wul stes 18 anpasst, und dann vermittelst Wachs 45 (Fig. 8, 9 und 10) Bim Abdruck 16 be festigt.
Das Wachs schliesst die Fuge zwischen
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deni <SEP> @@'ulst <SEP> 18 <SEP> und <SEP> der <SEP> Form <SEP> 26. <SEP> Die <SEP> Lehre,
<tb> (lurcn <SEP> Tcile <SEP> in <SEP> ihrer <SEP> eingestellten <SEP> Lage <SEP> fest gestellt <SEP> bind, <SEP> wird <SEP> in <SEP> die <SEP> Form <SEP> 26 <SEP> eingesetzt
<tb> Und <SEP> auf <SEP> den <SEP> Abdruck <SEP> aufgesetzt. <SEP> Die <SEP> Glas platte <SEP> '22 <SEP> wird <SEP> in <SEP> die <SEP> Form <SEP> 2ö <SEP> in <SEP> der <SEP> Weise
<tb> eil> <SEP> >;
wetzt, <SEP> dass <SEP> sie <SEP> auf <SEP> den <SEP> Kopf <SEP> 35 <SEP> der
<tb> Schraube <SEP> 34 <SEP> der <SEP> Lehre <SEP> aufliegt <SEP> (Feg. <SEP> 8). <SEP> Hier auf <SEP> wird <SEP> der <SEP> Teil <SEP> der <SEP> Form <SEP> 26 <SEP> direkt <SEP> über
<tb> (ler <SEP> Oberfläche <SEP> der <SEP> Glasplatte <SEP> 22 <SEP> durch <SEP> ein
<tb> JIe@er <SEP> -16 <SEP> weggeschnitten <SEP> (Feg. <SEP> 9). <SEP> Die <SEP> Glas pluttu <SEP> 2'2 <SEP> und <SEP> die <SEP> Schneidkante <SEP> 47 <SEP> der <SEP> Form
<tb> :
.'d <SEP> liegen <SEP> in <SEP> einer <SEP> Ebene, <SEP> welche <SEP> der <SEP> Ebene
<tb> 10 <SEP> des <SEP> Glebissteils <SEP> 4 <SEP> entspricht. <SEP> Mit <SEP> Hilfe
<tb> eileer <SEP> Öffnung <SEP> 24 <SEP> der <SEP> Glasplatte <SEP> 22 <SEP> wird <SEP> erst
<tb> letztere <SEP> und <SEP> dann <SEP> die <SEP> Lehre <SEP> aus <SEP> der <SEP> Form
<tb> entfernt. <SEP> In <SEP> die <SEP> Form <SEP> 26 <SEP> wird <SEP> Gips <SEP> 48
<tb> gegossen <SEP> (Feg. <SEP> 10). <SEP> Vor <SEP> dein <SEP> Eingiessen <SEP> ist
<tb> es <SEP> empfehlenswert, <SEP> das <SEP> Innere <SEP> der <SEP> Form <SEP> genau
<tb> zii <SEP> untersuchen <SEP> und <SEP> alle <SEP> Öffnungen, <SEP> welche
<tb> vorhanden <SEP> sind, <SEP> zu <SEP> verschliessen <SEP> und <SEP> rauhe
<tb> Teile <SEP> zu <SEP> glätten.
<SEP> Die <SEP> Form <SEP> wird <SEP> bis <SEP> zur
<tb> 1ituite <SEP> -17 <SEP> angefüllt. <SEP> Die <SEP> Gussmasse <SEP> wird <SEP> auf
<tb> irgend <SEP> eine <SEP> bekannte <SEP> Weise <SEP> geglättet. <SEP> So-bald
<tb> der <SEP> Gips <SEP> hart <SEP> geworden <SEP> ist, <SEP> wird <SEP> die <SEP> Form
<tb> <B><U>26</U></B> <SEP> abgenommen <SEP> und <SEP> der <SEP> Abdruck <SEP> 16 <SEP> ent fernt. <SEP> Etwa <SEP> an <SEP> dein <SEP> fertigen <SEP> Produkt <SEP> haften des <SEP> Wachs <SEP> kann <SEP> weich <SEP> gemacht <SEP> und <SEP> dann
<tb> beseitigt <SEP> werden.
<tb> Vermittelst <SEP> des <SEP> oben <SEP> beschriebenen <SEP> Ver fahrens <SEP> wird <SEP> ein <SEP> Gebissmodell <SEP> .gemäss <SEP> der
<tb> Fig.
<SEP> 12 <SEP> und <SEP> 13 <SEP> hergestellt, <SEP> bei <SEP> dessen <SEP> Her stellung <SEP> irgend <SEP> welche <SEP> besondere <SEP> Bearbeitung
<tb> der <SEP> Oberflächen <SEP> etc. <SEP> nicht <SEP> erforderlich <SEP> ist.
<tb> Sind <SEP> die <SEP> Gebissmodelle <SEP> so <SEP> aufeinander <SEP> ge stellt <SEP> wie <SEP> die <SEP> natürlichen <SEP> Zähne, <SEP> nach <SEP> denen
<tb> sie <SEP> geformt <SEP> sind; <SEP> so <SEP> liegen <SEP> die <SEP> Normalebene
<tb> 10 <SEP> und <SEP> 5 <SEP> parallel. <SEP> Um <SEP> dies <SEP> zu <SEP> erreichen, werden die Füsse 40-42 der Messlehre ent sprechend eingestellt.
Bei dem Anbringen der Lehre in dem Abdruck 16 ist der Lage und Länge des "Überbiss" sorgfältig Rechnung zu tragen. Zu. diesem Zweck wird eine kleine Wachs kugel 49 (Feg. 8) auf der Wölbung 17 des Abdruckes 16, und zwar am Gaumen, vorge sehen, um die Lehre richtig anzusetzen.