Verfahren und Einrichtung zum Heben von Lasten mittelst Druckflüssigkeit. Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Einrichtung zum Heben von Lasten mittelst in einem Zylinder auf einen Kolben einwirkender Druckflüssigkeit.
Das Verfahren besteht darin, dass, nachdem die Last durch eines der eben genannten Ele mente eine Strecke weit gehoben wurde, einer seits ein jeweilen infolge der relativen Bewe gung des vorgerückten Elementes gegenüber dem ruhenden Element entstandener Zwi schenraum durch ein Dreckstück ausgefüllt, und anderseits eine zur Aufnahme des vom Kolben auszuübenden Druckes dienende Stützplatte eingeschoben wird, worauf die Last, solange sie ruht, vom Zylinder allein getragen wird.
Von der zur Durchführung dieses Verfah rens dienenden Einrichtung stellt die beilie gende Zeichnung einige Ausführungsbeispiele dar.
Fig. 1 und 3 zeigen zwei etwas verschie dene Ausführungsbeispiele, teils in einer Seitenansicht, teils in einem Längsschnitt. Beiden ist gemeinsam, dass abwechselnd Zy linder und Kolben das Huborgan bilden; Fig. 2 und 4 sind Draufsichten zu Fig. 1 bezw. Fig. 3; In Fig. 5 ist die gemäss Fig. 1 ausgebil dete Hebevorrichtung mit einer Druckpumpe ausgerüstet;
Fig. 6 bis 9 sind schematisch Darstellun gen des Arbeitsvorganges des Ausführungs beispiels nach Fig. 1 und 2 in verschiedenen Hubstellungen; Fig. 10 bis 14 zeigen ein drittes Ausfüh rungsbeispiel, bei welchem immer nur der Zy linder das Huborgan bildet; Fig. 15 bis 19 ein weiteres Ausführungs beispiel, bei welchem immer nur der Kolben. dass Huborgan bildet.
Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 ist in den Räumen<I>a</I> und<I>b</I> eines durch eine Quer wand c getrennten Doppelzylinders je ein Kolben d bezw. e geführt. Beide Kolben sind durch eine Stange f miteinander verbunden.
Die miteinander verbundenen Kolben besitzen eine solche Höhe, dass sie bei jedem Hub, den Kolben und Zylinder abwechselnd ausführen, über den obern und untern Zylinderrand so weit heraustreten, dass nach jedem Hub um einen der Kolben ein freier Raum entsteht, der durch eines der der Vorrichtung beigeord neten rahmenartigen Druckstücke<I>g, h</I> aus füllbar ist (Fig. 1, 6, 7,_ 8, 9), die hier gabel förmig ausgebildet sind (Fig. 2), um von einer Seite her an den jeweils freiliegenden Kolbenteil herangeschoben werden zu können.
Die Druckstücke sind an der einen Stirnseite mit Einschnitten<I>na,</I> und an der andern Stirn seite mit Rippen n versehen, damit sie genau übereinander gelegt werden können. Der Zy linder hat entsprechend grosse Einschnitte. Die Gabelschenkel besitzen an ihrer innern Fläche eine Nut, in die nach Vollendung des nächsten Hubes eine der Stützplatten i, k ein geschoben werden kann. Ein Druckstück und eine Stützplatte bilden zusammen einen Satz Passstücke.
Die Arbeitsweise ist unter Berücksich tigung der Fig. 6 bis 9 folgende: Wird Druckwasser nach der Fig. 6 durch das Rohr 1 unter den Kolben d eingelassen, so hebt sich dieser, und mit ihm der Kolben e, in die Stellung gemäss der Fig. 7. Dabei liebt der Kolben d mittelst der in das Druck stück eingeschobenen Stützplatte i die Last L, wobei der Zylinder auf dem Druckstück li abgestützt ist und die Last auf dem Druck stück g ruht.
Zwischen dem Druckstück g und dem obern Zylinderrand ist nunmehr ein Zwischenraum entstanden, in den ein neues Druckstück g' eingeführt wird, wodurch der Kolben entlastet und die Last L auf 'den still gestandenen Zylinder übertragen wird. Fer ner wird in das untere Druckstück li die Stützplatte k eingeschoben. Wird nunmehr Druckwasser durch das Rohr 2 eingelassen, so hebt der Zylinder mittelst der Druckstücke g' und<I>g</I> die Last<I>L</I> in die Stellung gemäss der Fig. 8, wobei der Druck in der Druck platte k sein Widerlager findet.
In den nun mehr unterhalb des Zylinders entstandenen Zwischenraumwird ein weiteresDruckstück h' eingesetzt und oben in das Druckstück g' un mittelbar über dem Kolben die Stützplatte i eingeschoben, .die zuvor im Druckstück g stak. Lässt man jetzt wieder Wasser durch das Rohr 1 ein, so wird der Kolben d in die Stel- lung der Fig. 9 gehoben.
In dieser Lage der Teile setzt man ein neues Druckstück g\ ein, und entlastet dadurch den Kolben, nimmt die Stützplatte<I>k</I> aus dem Druckstück li heraus und schiebt sie in das Druckstück h'. Die Einrichtung ist nunmehr wieder zum Heben der Last durch den Zylinder bereit, sobald durch das Rohr 2 Druckwasser eingeführt wird.
Das Ausführungsbeispiel nach der Fig. 3 ist der in Fig. 1 ähnlich. Der Zylinder ist aber hier mit nur einem Zylinderraum cq aus gestattet zur Aufnahme eines Kolbens r mit zwei Kolbenstangen s, t, wobei die durch den Kolben verbundenen Kolbenstangen eine sol che Höhe haben, da,ss sie bei jedem Hub, den Kolben und Zylinder abwechselnd ausführen, über den obern und untern Zylinderrand so weit heraustreten, dass nach jedem Hub um eine der Kolbenstangen ein freier Raum ent steht, der durch ein Druckstück ausgefüllt werden kann.
Die Druckstücke und die auch hier zur Verwendung kommenden Stützplat ten sind ebenso geformt, wie im ersten Bei spiel, und bilden zusammen einen Satz Pass- stücke. Lä,sst man Wasser über dem Kolben ein, so hebt der Zylinder die Last, so dass man unten ein Druckstück unterschieben kann. Will man dann den Kolben heben las sen, so muss man in den unten entstandenen Zwischenraum ein Druckstück und in das untere der beiden über dem Zylinder einge schobenen Druckstücke eine Stützplatte ein schieben und dann Druckwasser unterhalb des Kolbens einlassen.
Jedesmal wenn ein Kol benhub beendigt ist, wird in den oben ent standenen Zwischenraum ein neues Druck stück eingeschoben und dadurch der Kolben entlastet und die Last L durch die Druck stücke auf den Zylinder übertragen.
Das Ausführungsbeispiel nach den Fig. 10 bis 14 besitzt einen oben geschlossenen Zylinder a', dem die Aufgabe obliegt, die Last zu heben. In ihm ist ein Kolben b' ver schiebbar, dessen Kolbenstange ei naeb. unten gerichtet ist. Die Beschaffenheit der Druck stücke (h', 1a") und Stützplatten (k) ist der in den vorgenannten Beispielen genannten Stücke gleich. Die Druckflüssigkeit wird von Hand oder selbsttätig umgesteuert und fliesst abwechselnd durch das Rohr d' oder e' zu.
Ist der Zylinder a1 aus der Stellung der Fig. 10 in die Stellung der Fig. 11 gehoben, so wird ein Druckstück h' untergestellt; hierauf wird der Kolben b' gehoben, unter den eine Stützplatte 7o als Widerlager in das Druck stück hl eingeschoben wird (Fig. 12).
Dann wird wieder der Zylinder a' gehoben (Fig: 13) und ein zweites Druckstück h\ untergescho ben, so dass nunmehr wieder der Kolben ge hoben werden kann (Fig. 14), unter den so dann die Stützplatte 7c in das Druckstück h2 geschoben wird. Die Hübe des Kolbens sind jeweilen leer, d. h. die Last L macht sie nicht mit, sondern wird stets vom Zylinder getra gen.
Schon nach Einlegen weniger Druck stücke kann zum Beispiel mit der Aufführung von Mauerwerk für die Herstellung eines ge gen Ausknicken sichernden Mauerpfeilers be gonnen werden, wobei die Druckstücke h', h2 usw. wenigstens anfangs im Mauerwerk ver bleiben und zunächst, so lange der Mörtel nicht abgebunden hat und der Pfeiler nicht belastet werden darf, allein die Tragung der Last übernimmt. Man kann auf diese Weise zum Beispiel abgestürzte Brückenbogen belie big hochheben und gleichzeitig Pfeiler unter mauern.
Die Ausführung des Arbeitsverfahrens mit der Einrichtung nach den Fig. 15 bis 19 ist ähnlich, nur ist hier der Zylinder a" unten geschlossen und die Kolbenstange J des Kol bens b\ nach oben, anstatt wie gemäss Fig. 10 bis 14 nach unten, gerichtet. Der Zylinder .a2 bleibt hier unbeweglich stehen und die Fort bewegung der Last L ist dem Kolben allein überbunten.
Wurden gemäss Fig. 10 bis 14 die Druckstücke und Stützplatten jeweilen unter dem Zylinder, bezw. unter dem Kolben eingeschoben, so werden sie gemäss Fig. 15 bis 19 jeweilen über dem Zylinder bezw. über dem Kolben eingeschoben. Nach Beendigung eines Hubes des Kolbens wird dieser .durch ein neu eingeschobenes Druckstück entlastet und die Last durch die Druckstücke auf den Zylinder übertragen. Anstatt die Stützplatten von Hand zu ver schieben, können sie auch, etwa nach Art der bei Förderkörben üblichen Verriegelung, so eingerichtet werden, dass sie sich selbsttätig einstellen und auch wieder ausgerückt werden.
Die Druckstücke<I>(g,</I> g', <I>g\, h,</I> hl, <I>h\)</I> und die Stützplatten<I>(i, 7e)</I> können verschiedene Formen aufweisen, erstere zum Beispiel die von Unterlagsklötzen, letztere diejenige von Bohlen oder Balken, die zwischen oder unter die Unterlagsklötze eingeschoben werden. Hierbei kann der Zylinder mit seitlich vor springenden Ansätzen versehen sein, um -sich auf die unterzuschiebenden Klötze und Boh len stützen zu können.
Die beschriebene Einrichtung kann sinn gemäss auch zum Senken von Lasten Verwen dung finden.