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Durch Druckflüssigkeit betriebene Vorrichtung zum Heben schwerer Lasten.
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Heben schwerer Lasten mittels einer hydraulischen Presse. Eine bekannte Vorrichtung dieser Art besitzt zwei ineinander verschiebbare Zylinder zur Führung zweier Kolben, die durch eine Kolbenstange miteinander verbunden sind. Die Last wird hierbei nur von den Kolben angehoben, während die dazugehörenden Zylinder durch in eine besondere Leitung gesteuerte Pressflüss ; gkeit abwechselnd nachgehoben werden, so dass unter den jeweils angehobenen Zylindern eine Unterlage untergelegt werden kann. Die Last wird also während des Hebens und in der Ruhe zunächst von der Kolbenstange aufgenommen, die infolgedessen ausserordentlich beansprucht wird und die Bauart ungemein schwer und ungefüge macht.
Von dieser bekannten Vorrichtung unterscheidet sich die vorliegende dadurch, dass die ruhende Last nur vom Zylinder getragen wird, während zum Heben der Last beide Hubteile (Zylinder und Kolben) dienen können. Die Einrichtung kann dabei so getroffen sein, dass beide Hubteile abwechselnd heben und mittels Druckstücken abgestützt werden, oder nur ein Teil dauernd zum Heben verwendet wird, während der andere um Hubhöhe leer nachgeführt und allein abgestützt wird. Auch können die Druckstücke von vornherein zu Säulen ausgebildet sein, innerhalb deren die Vorrichtung mit der Last hochgestemmt wird.
In der Zeichnung sind mehrere Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes veranschaulicht, und zwar stellen dar : Fig. i und 3 zwei verschiedene Ausführungsbeispiele der Hubvorrichtung, wobei Zylinder und Kolben hebend wirken, in der Seitenansicht und im Schnitt ; Fig. 2 und 4 Oberansichten nach den Fig. i und 3 ; Fig. g bis 8 schematische Darstellungen des Arbeitsvorganges mit einer Ausführungsform gemäss der Fig. I in verschiedenen Stellungen. Die Fig. 9 bis 13 zeigen eine Vorrichtung, bei der nur der Zylinder hebend wirkt ; Fig. 14 bis 18 eine Vorrichtung mit zu Hebesäulen formierten Druckstücken.
Nach Fig. i ist in den Räumen a, b eines durch eine Querwand c getrennten Doppelzylinders je ein Kolben, e geführt. Beide Kolben sind durch eine Stange f miteinander verbunden. Beim Anheben und Stützen der Last sind Druckstücke für die Zylinder und die Kolben erforderlich. Die Druckstücke für die Zylinder sind mit g und h bezeichnet. Sie sind gabelförmig ausgebildet, so dass ihre Schenkel die Kolben umschliessen ; die Druckstücke i und k für die Kolben sind plattenförmig und werden deswegen im folgenden mit Druckplatten bezeichnet. Die Druckplatten i und k sind in die Druckstücke g und lt einschiebbar. Die Druckstücke sind ausserdem mit Einschnitten m und Rippen n versehen, damit sie genau aufeinandergelegt werden können ; die Zylinderenden haben ebenfalls entsprechend grosse Einschnitte m.
Die Arbeitweise ist unter Berücksichtigung der Fig. 5 bis 8 folgende : Wird Druckwasser nach der- Fig. 5 durch das Rohr 1 unter den Kolben il eingelassen, so hebt sich dieser und mit ihm der Kolben e in die Stellung gemäss Fig. 6. Dabei hebt der Kolben d mittels der in das Druckstück g eingeschobenen Druckplatte i die Last L, wobei der Zylinder auf dem Druckstück h abgestützt ist und die Last auf dem Druckstück g ruht.
Zwischen dem Druckstück g und dem oberen Zylinderrand ist nunmehr ein Zwischenraum entstanden, in den ein neues Druckstück gl eingesetzt wird. Ferner wird in das untere Druckstück h die Druckplatte A eingeschoben (Fig. 6). Wird nunmehr Druckwasser durch das Rohr 2 eingelassen, so hebt der Zylinder mittels des Druckstückes gl die Last L in die Stellung nach Fig. 7, wobei der Druck in der Druckplatte k sein Widerlager findet. Irh. den nunmehr unterhalb des Zylinders entstandenen Zwischenraum wird ein weiteres Druckstück li, eingesetzt und oben in das Druckstück gl unmittelbar über dem Kolben die Druckplatte i eingeschoben. Lässt man jetzt Wasser'wieder durch das Rohr 1 ein, so wird der Kolben d in die Stellung der Fig. 8 gehoben.
In die. ser Lage der Teile setzt man ein neues Druckstück g2 ein, nimmt die Druckplatte k aus dem Druckstück & heraus und schiebt sie in das Druckstück kl. Die Vorrichtung ist nunmehr wieder zum Heben bereit, sobald durch das Rohr 2 Druckwasser eingeführt wird.
Die Ausführungsform nach der Fig. 3 ist der in Fig. i ähnlich. Der Zylinder enthält
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wie im ersten Ausführungsbeispiel. Lässt man Wasser über dem Kolben ein, so hebt der Zylinder die Last, so dass man unten ein Druckstück unterschieben muss. Will man dann den Kolben heben, so muss man in den oben entstandenen-Zwischemaum ein Druckstück
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und in das untere Druckstück eine Druckplatte einschieben und dann Druckwasser unterhalb des Kolbens einlassen.
Die Presse nach den Fig. 9 bis 13 besteht aus einem mit der Kolbenstange c1 nach unten aufgestellten geschlossenen Zylinder al und einem Kolben bl mit beiderseitiger Druckfläche. Die Druckflüssigkeit wird von Hand oder selbsttätig umgesteuert und fliesst abwechselnd durch Rohr dl oder cl zu, Ist der Zylinder al aus der Stellung der Fig. 9 in die Stellung der Fig. 10 gehoben, so wird ein Druckstück h1 untergestellt ; hierauf wird der Kolben bl gehoben, unter den eine Druckplatte k als Widerlager in das Druckstück h1 eingeschoben wird (Fig. n). Dann wird wieder der Zylinder al gehoben (Fig. 12) und ein zweites' Druckstück h2 untergeschoben, so dass nunmehr wieder der Kolben gehoben werden kann (Fig. ig) unter den die Druckplatte k geschoben wird.
Schon nach Einlegen weniger Druckstücke kann mit der Aufführung des Mauerwerks für die Herstellung eines gegen Ausknicken sichernden Mauerpfeilers begonnen werden, indem die Druckstücke hl, h2 usw. im Mauerwerk verbleiben und zunächst allein die Last L tragen, bis der Mörtel abgebunden hat. Man kann auf diese Weise z. B. abgestürzte Brückenbogen beliebig hochheben und gleichzeitig Pfeiler untermauern.
Die oben beschriebene Ausführungsform (aus Fig. 10 bis 14) kann auch umgekehrt angewendet werden. In diesem Falle ist die Kolbenstange nach oben gerichtet, so dass auch die Druckstücke h1 und h2 nach oben aufgebaut werden.
Die Presse lässt sich auch nach den Fig. 14 bis 18 in einer Hebesäule anwenden, die von vornherein aus einer Anzahl von Druckstücken zu einem fertigen Pfeilergebilde geformt ist.
Es sind zwei Hebesäulen A und B aufgestellt, zwischen denen die Presse C die Last
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an denen rechtwinklig umgebogene Laschen, nämlich die Druckstücke h1, h2 usw., angenietet sind (Fig. 18). In der Hubhöhe entsprechenden Abständen lassen sie zwischen sich einen Spalt zum abwechselnden Ein-und Ausschieben zweier Druckplattenpaare k1, k2 frei. Diese Druckplatten befinden sich als Riegel unterhalb des Kopf-und des Fussbalkens ql bzw. r2, die an der Kolbenstange cl bzw. dem Zylinder al befestigt und innerhalb der Säulen A und B (Fig. 17) geführt werden.
Am Fussbalken r1 hängt mittels der Stangen t die Arbeitsbühne u, die als Standort für den Arbeiter zum Bedienen der Pumpensteuerung und der Druckplatten kl und kz dient.
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dass die Druckplatten k1 am Kopfbalken q1 in den Bereich des nächst höheren Spaltes zwischen den beiden Laschen - Druckstücken h7 und g-gelangen. Die Druckplatten k1 werden beiderseits vor und die unteren Druckplatten k2 zurückgeschoben, so dass der bewegliche Teil der Vorrichtung nunmehr an den oberen Druckplatten k1 hängt.
Hierauf wird Druckwasser über dem Kolben eingelassen (Fig. 16), so dass der Zylinder al mit dem unteren Fussbalken 1 nebst der daran hängenden Arbeitsbühne u so weit gehoben wird, dass die unteren Drucklatten k2 vorgeschoben und die oberen Druckplatten kl zurückgeschoben werden können. Dieses Arbeitsspiel wird nun entsprechend oft wiederholt.
Die Druckstücke können beliebige Formen haben und in verschiedene Richtungen verlegt werden.
Die Vorrichtung kann auch sinngemäss zum Senken der Lasten Verwendung finden.
Anstatt die Riegel von Hand zu verschieben, können sie auch selbsttätig nach Art der bei Förderkörben üblichen Verriegelung so eingerichtet werden, dass sie selbsttätig einschnappen und durch die Bewegung wieder ausgelöst werden.
PATENT-ANSPRÜCHE : i. Durch Druckflüssigkeit betriebene Vorrichtung zum Heben schwerer Lasten, gekennzeichnet durch zwei in einem Doppelzylinder befindliche, miteinander verbundene Kolben (d, e) oder einen in einem einzigen Zylinder arbeitenden, auf beiden Enden mit je einer Kolbenstange (s, t) ausgerüsteten Kolben, auf welche die Druckflüssigkeit so wirkt, dass die Last abwechselnd durch die Kolben und durch den Zylinder gehoben wird, wobei jedesmal zwischen die aufeinander wirkenden Teile-Zylinder, Last, Kolben und Unterlage-je ein Druckstück (g, gl, g2 usw.) bzw. eine Druckplatte (i, k) eingelegt wird.