Verfahren und Einrichtung zur Wiedergewinnung der noch als Brennstoffe verwertbaren Bestandteile von Feuerungsriickstiinden. Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Wiedergewinnung der noch als Brennstoffe verwertbaren Bestandteile von Feuerungs- rückständen,insbesondere Steinkohlenschlak- ken,
sowie Einrichtungen zur Ausführung dieses Verfahrens. Das neue Verfahren kenn zeichnet sich im wesentlichen dadurch, dal die Feuerungsrückstände zunächst trocken nach der Grösse sortiert werden, dal3 dann mindestens eines der Sortierungsprodukte mittlerer Körnung in mindestens eine Scheide- fliissigkeit gebracht wird,
deren Dichte zwi schen den spezifischen Gewichten der eigent lichen Schlacke einerseits und der Koksbe- standteile anderseits liegt, worauf die in der Scheideflüssigkeit sich nach ihren spezifi schen Gewichten scheidenden Bestandteile getrennt voneinander auf der Flüssigkeit aus getragen werden.
1n den Zeichnungen sind verschiudeiic zur Ausführung des Verfahrens geeignete Ein richtungen beispielsweise dargestellt. und zwar zeigt:
Fig. 1 in schematischer Darstellen;- eine zur Durchführung des ,Verfahrens bestinunte An lage mit allen Hilfseinrichtungen: Fig. ? stellt einen einen 'Feil der Gesamtan lage bildenden Separator in grösserem Mass- stabe von der Seite gesehen, teilweise im Schnitt dar;
Die Fig. 3 und 4 veranschaulichen in senk rechtem beim-. wagrechtem Schnitt eine zweite Ausführungsforti des Separators, ebenfalls in grösserem Massstabes Die Fig. 7 und 6 zeigen, gleichfalls in grö sserem Massstabe, eine dritte Ausführungsform des Separators, und zwar in Seitenansicht bezw. in senkrechtem Schnitt;
Fig. 7 veranschaulicht eine in Verbindung mit den Separatoren nach den Fig. 3 bis 6 zu verwendende Abklopfvorrichtung.
Die Anlage nach Fig. 1 besteht in der Hauptsache aus der Sortiervorrichtung 3 und dem Separator 12. Der ersteren kann das Arbeitsgut durch einen Elevator ' zugeführt werden. der es einer durch einen Rost 1.
ab- gedecktcn Griebe entnehmen kann. Die Sor- tiervorrichtung besteht aus einer federnd ge lagerten, durch ein Kurbelgetriebe 4 zwangs läufig hin- und herzubewegenden und gleich zeitig diircli Schlagdaumen von unten zu be klopfenden Rinne 39, die mit mehreren Sieben von verschiedener, und zwar in der Förder- richtung zunehmender Maschenweite ver sehen ist. Unterhalb der Rinne sind mehrere Abteilungstrichter 5. 6, 7 vorgesehen.
Von den Trichtern 6 und 7 führen Rohre 8, 10 zti einem Wasser enthaltenden Behälter 9, ein den sich ein zweiter Elevator 11 anschliesst, der das in den Behälter 9 gelangende Arbeits gut dem Separator 12 zuzuführen imstande ist. In diesem Separator erfolgt die Schei dung der noch brennbaren koksartigen Be standteile von den vollständig verbrannten eigentlichen Schlackenbestandteilen. Der Se parator ist in Fig. ? besonders dargestellt und @vird weiter unten näher beschrieben werden.
An das untere Austragende des Se parators 12 schliesst sich eine dritte Schnecke l 1a an, die das aus dem Separator kommende Gut einem Trichter 12a zuzuführen imstande ist, von dem es enhveder durch ein Rolir 10a einem Brecher 9a mit anschliessender Misch maschine<B>811</B> oder durch ein Rohr 5a unmittel bar der Abfuhrstelle zugeführt werden kann.
Das Austragende der Siebrinne 3a steht durch ein Rohr 4a ebenfalls mit dem Brechwerk 9a in Verbindung.
Der Separator 13 besitzt, wie Fig. ? er kennen lässt, einen Behälter 13, der mit der Scheideflüssigkeit gefüllt werden kann. In nerhalb des Behälters ist zweckmässig ein Rührwerk angeordnet, das mittelst der Trans- mission 14 in Umdrehung gesetzt werden kann.
Im untern Teile besitzt der B:"li < ilter zwei Klappen 17 und einen Siebboden ?0. Der untere konische Teil 18 geht in einen weiten Auslassstutzen über, der durch eine Klappe 16 verschlossen werden kann. Aus dem Rahm zwischen dem Siebboden 20 und der Behälter wand führt ein Ablassrohr 21 in einen Vor, rätsbehälter 22. Mit 19 ist eine Dampfstrahl düse bezeichnet, an die sich einerseits ein aus dem Vorratsbehälter 22 kommendes Rohr 25, anderseits eire Einfiilltrichter 26 anschliesst.
Bei 2,7 ist ein anderer Einfülltrichter ange deutet, der unmittelbar in den Behälter 13 führt. Am obern Rwide des Behälters sind Austragschurren 15 vorgesehen.
Der Behälter 13 wird mit einer Flüssigkeit gefüllt, deren Dichte grösser als das spezifl- sche Gewicht der koksartigen Bestandteile, aber kleiner als das spezifische Gewicht der eigentlichen Schlackenbestandteile des Ar beitsgutes ist, Als solche Flüssigkeiten kom men verdünnte Melasse, die Ablaugen der Holzindustrie, zum Beispiel Sulfitlauge, die bei der Kaligewinnung abfallenden Laugen der Erdsalze, sowie Aufrührungen von Kreide, Lehin, Ton, Gips und dergleichen in Wasser in Frage.
Die Wirkungsweise der beschriebenen Anlage ist folgende: Die Feuerungsrückstände werden durch den Elevator 2 auf die Siebvorrichtung 3 ge bracht und hier nach ihrer Grösse sortiert. Das feinste Material fällt in den Trichter 5 und wird, eventuell zusammen mit dem durch das Rohr 7a aus dem Trichter 6 abgeführten, etwas gröberen Material zur Herstellung von Schlackensteinen verwendet. Die Sortierungs- produkte von mittlerer Körnung, die in die Trichter 6 und 7 gelangen, werden durch die Rohre 8 und 10 dein Wasserbehälter 9 zuge führt, in dein sich die ganze leichte, auf dem Wasser schwimmende sogenannte Schaum schlacke von den übrigen Bestandteilen trennt.
Je nach dem spezifischen Gewicht der Schaumschlacke kann der Behälter 9 statt reinen Wassers auch eire etwas schwerere Scheideflüssigkeit enthalten. Aus dem Be hälter 9 wird das Arbeitsgut durch den Ele vator 11 dem eigentlichen Separator 12 zu geführt. Innerhalb des Behälters 13 trennen sich die koksartigen Bestandteile von den schwereren Bestandteilen.
Die ersteren schwimmen oben und werden durch die Schurren. 15 abgeführt, während die Schlak- kenbestandteile sich !in untern Teile des Be hälters 13 sammeln und von Zeit zti Zeit nach Schliessen der Klappen 17 und Öffnen der un tern Klappe 1.6 ans dein Behälter entfernt wer den können.
Vorher lässt man den abgesperr ten Teil der Scheitlefliissigkeit durch das Rohr 21 in den Bebülter 22 ablaufen. Die Schlacke wird dann durch den Elevator 11a dem Trich ter 12a zugeführt tind kann von hier aus durch das Rohr 5a entweder unmittelbar abgeführt oder durch das Rohr 10n einem Brecher <B>9"</B> zugeführt werden, indem es zusammen mit den von der Siebvorrichtung 3 kommenden grossen Schlackenstücken, die keines der Siebe passiert haben, gemahlen wird,
um schliesslich in der Mischmaschine 8a zur Herstellung von Kunststeinen mit andern geeigneten Stoffen gemischt zu werden. Die als Brennstoff zu verwertenden koksartigen Bestandteile wer den durch das oben an den Separator 12 sich anschliessende Rohr 15a abgeführt.
Die Zuführung des Arbeitsgutes in den Se parator 12 kann statt von oben, wie Fig. 2 erkennen lässt, auch von unten mittelst des Injektors 19 erfolgen. Das Gut wird dann in den Injektor mittelst des Trichters 26 einge führt. Gleichzeitig saugt der Injektor durch das Rohr 25 Scheideflüssigkeit aus dem Vor ratsbehälter 22 an und drückt sie zusammen mit dem Arbeitsgut in den SeparatorhehäRter 13. Die Zuführung des Arbeitsgutes in den Separator kann schliesslich auch durch Ver mittlung eines Trichters 27 erfolgen.
An Stelle des beschriebenen Separators 12 können, weint auf kontinuierlichen Betrieb Wert gelegt wird, zweckmässig die in Fig. 3 bis 6 dargestellten Separatoren Anwendung finden. Bei der Ausführungsform nach den Fig. 3 und 4 besitzt der Separator einen halb zylindrischen Behälter 34, der bis zur Linie 35 mit der Scheideflüssigkeit gefüllt werden kann.
Im Behälter 34 ist eine Achse 36 dreh bar gelagert, an der in radialer Richtung sich erstreckende Siebe 37 angebracht sind. Die Siebe reichen mit ihren freien Enden nicht ganz bis zur Behälterwand und sind an den Enden mit gelenkig an ihnen gelaterten Krat zern 39 versehen, die an der Behälterwand anliegen. Etwa in der Höhe der Drehachse 36 ist am Umfange des Behälters 34 eine Aus tragöffnung 40 vorgesehen, an die sich eine Schurre anschliesst. Eine zweite Austrag- schtirre 42 befindet sich in unmittelbarer Nähe der Drehachse (Fig. 4).
An die obere Öffnung der Schurre 42 schliesst sich das dünnere Ende eines Kegelstumpfes 41 an, der die Drehachse umgibt und sich quer durch den Behälter 3"f erstreckt. Auf der der Austragschurre 40 gegenüberliegenden Seite des Behälters 34 ist einEinschütttrichter 38 angebracht. DieAchse 36 mit den Siebflächen 37 kann durch Ver mittlung einer Rieinscheibe 30 in Umdre hung gesetzt werden.
Die Wirkung dieses Separators ist fol gende: Das durch den Trichter 38 eingeführte Ar beitsgut fällt auf die Oberfläche der Scheide flüssigkeit, bezw. auf die in der Richtung des Pfeiles rotierenden Siebe 37. Die schwereren Bestandteile sinken in der Flüssigkeit unter und sammeln sich auf dem Boden des Be hälters. wo sie von den nachfolgenden Sieb flügeln erfasst und auf der rechten Seite an der Beliälterwzuid emporgeschoben werden, bis sie die Austrittsöffnung 40 erreicht haben und hier ausgeworfen werden. Die leichteren in der Flüssigkeit schwimmenden Bestandteile des Arbeitsgutes werden von dem nachfol genden Siebfliigel im schwimmenden Zustande erfasst und ebenfalls mitgenommen.
Sie blei ben, solange sich der betreffende Siebflügel innerhalb der Scheideflüssigkeit bewegt, in folge des Widerstandes der durch die Sieb fläche tretenden Flüssigkeit an dieser gewis sermassen kleben und werden nach dem Aus tauchen der Siebflügel aus der Flüssigkeit .mit herausgehoben, bis sie in mehr oder weniger senkrechter Lage der Flügel an diesen herab und auf den Kegelmantel 41 fallen, an dem sie herabrutschen, bis sie in die Austrag schtirre 42 gelangen.
Die in den Fig. 5 und 6 dargestellte Ans führungsform entspricht im wesentlichen der jenigen nach den Fig. 3 und 4, mit dem Ufiter- schiede, dass hier das Austragen der leichteren Bestandteile durch eine besondere Förder- schnecke 47 bewirkt wird. Diese Schnecke sitzt auf einer Achse 51, die drehbar innerhall.> einer fest mit dem Behälter 34 verbundenen Troiniria 45 gelagert ist.
Diese Trommel ist, wie Fig. 7 erkennen lässt, oben offen und mit zwei Leitwänden 50 versehen, die eine Art Trichter bilden. Die Siebflächen 37 sind in Rahmen 52 ausgespannt, die radial von einem nabenartigen Ringkörper 53 ausgehen, der auf zwei nach innen von den Stirnwänden des Behälters 34 vorspringenden Ringflanschen GO gelagert ist.
Die Dreliting des die Sieb flügel enthaltenden Armkreuzes erfolgt durch Vermittlung eines Zahnrades 54, das in einen die Siebrahmen verbindenden Zahnkranz 55 eingreift und seinerseits durch Vermittlung einer Riemsclieibe 56 von der Welle 57 aus angetrieben wird. Der Antrieb der Schnecke 47 geschieht von dem die Riemsclieibe 56 und das Zahnrad 54 enthaltenden Vorgelege atis durch Vermittlung eines Riemens 58.
Als Kratzer, die die schweren Schlackenbestand teile am Behälterboden entlang und der Aus- tragschurre 40 zuführen. finden bei dieser Ausführungsform Stallbürsten 39 Verwen dung, die starr mit dem Arinkretiz 5? verbun- den sind.
Um dafür zti sorgen. dass die durch die Siebflügel 37 mit hochgenonnnenen koksarti gen Bestandteile rechtzeitig von den Sieb flächen abfallen, werden die Siebflügel mit der in Fig. 7 verarlschatilichten Klopfvorrichtung ausgerüstet. Dies.
Vorriclittiiig bestellt ati@ einer Blattfeder 48, die mit dein einen Fride aussen an dein betreffenden Sicbralunen 5? befestigt ist und mit ilu'e111 illittlern "feile. das mit einem Gewicht 49 versehen ist, all der be treffenden Siebfläche anliegt.
Drin innere freie Ende der Feder legt sich beint [linlaiif der Siebflächen im Sinne des Pfeiles der Fig. 7 gegen die eine Leitfläche 50, und dadurch wird die Feder 48 von der Siebfliiclie aligelioben, bis sie voll der Leitwand 50 1iliitzlicli freige geben wird.
Sie schnellt dann ziii-iiclc und trifft mit ihrem Gewicht 49 gegen die Sieb fläche 37, die dadurch die gewünschte Fr- schiitterung erfährt.