Elektrisch betriebener Eisenbahnzug mit wenigstens einem Kühlwagen.
Es sind Kühlreinrichtungen bei Eisenbahnwagen begannt, mit Kältemaschinen, welche ihren Antrieb entweder direkt von der Wagenachse aus oder durch Vermittlung einer von (lieser angetriebenen Dynamo erhalten, allenfalls unter Zuhilfenahme einer Akkumulatorenbatterie und eines Motors, oder durch einen lediglich mittelst einer Akkumulatorenbatterie gespeisten Antriebsmotor, wobei die Akkumuiatorenbatterie im selben Wagen wie die Kälteanlage untergebracht wird. Bei eigentlichen Kühlzügen wurde in einem Wagen die gesamte Kälteerzeugungsanlage untergebracht, welche einen Warmemotor besitzt, der direkt oder indirekt auf die Kältemaschine wirkt.
Von diesem Maschinen wagen aus wurde die Temperatur der einzel- nen angehängten Kühlwagen mittelst durch eine Pumpe in zirkulation gesetzter, ge kiililter Sole auf die gewünschte Tiefe gebracht.
Die erstgenannten zwei Ausführungsarten haben den Nachteil, dass die Rälteanlage ein grouses totes Gewicht pro Wagen ergibt, da bei denselben zufolge des Antriebes von der Wagemachse aus behufs Erzielung einer gro ssen Kälteakkumulation für die Stillstands- % l it der Wagon und bei. der Verwendung der Akkumulatorenbatterie durch diese ein sehr grosses totes Gewicht mitgeschleppt werden muss. Bei der letzten Ausführungsart ergibt sich ein grosses Solegewicht. Zudem ist bei derartigen Kühlzügen mit Maschinenwagen das An- und Abkuppeln der einzelnen Wagen mit soleverlusten und umständlichen Manipulationen für die Soleverbindungen verbunden.
Gemäss vorliegender Erfindung ist nun bei einem elektrisch betriebenen Eisenbahnzug mit wenigstens einem Kühlwagen eine elektrisch betriebene Kältemaschine im Kühlwagen vorgesehen, welche ihren Betriebs- strom dem vorgesehenen elektrischen Bahn- nctz entnimmt.
Bel solchen Kühlwagen wird am besten mit direkter Verdampfung gearbeitet, weil (ladureh das Totgewicht, auf ein Minimum herabgesetzt wird. Zweckmässig können im Kühlwagen. jeweils ein Ventilator und eine Kiihhva. serpumpe vorgesehen sein, welche
Teile an die zur Kältemaschine führende Stromleitung angeschlossen sind und orteilhaft durch einen mit der entsprechenden Zweigleitung verbundenen, unabhängigen Elektromotor angetrieben werden.
Auf der be@liegenden Zeichnung ist sehe- matisch ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes veransehaulicht.
Es bezeichnet 1 den Triebwagen des elek trisch betriebenen Zuges, welcher den Be triebsstrom der Leitung 2 entnimmt, während - Kühlwagen angegeben sind. In jedem Kühl- fui befindet sich die elektrisch betriebene -iii (l. rii Kiiiiimit direkter Verdampfung darstellend. Der zum Betrieb der Kältemaschinen 5, 6 erforderliche elektrische Strom wird der Leitung 2 entnommen und in einem im Triebwagen 1 vorgesehenen Spannungsumformer 7 auf die nötige Betriebsspannung herabgesetzt. Die beiden Kältemaschinen sind einzeln schalt bar, so dass sie unabhängig voneinander in pife genommen werden können.
Neben jeder Kältemaschine ist ein elektrisch angetriebener Ventilator 8 bezw. 9 vorgesehen zur Herbeiführung der Zirkulation der gekühlten Luft: jeder Ventilator ist an die zur entsprechenden Kältemaschine führende Stromleitung angeschlossen. Mit 10 und 11 sind zwei auf die beiden Kühlwagen ent fallende Zirkulationspumpen angegeben, wel (hc das Kühlwasser für die Kondensatoren zur Zirkulation bringen zwischen den Kondensatoren der Kältemaschinen und den Rück kühlern 12. 13.
Als Kältemaschinen werden vorzugsweise automatisch arbeitende Kältemaschinen, wie zum Beispiel Antofrioren, verwendet, wel- che keinerlei Revision oder I\'ontroHe für den Betrieb benötigen. Bei Anwendung direkter Verdampfung wird das Gewicht der
Anlage geringer als bei indirekter (Sole-) Kühlung, weshalb der ersteren der Vorzug zn geben ist.
Die Rückkühlung des zur Kondensation in der Kältemaschine verwendeten Kühlwassers kann durch Berieselungs- oder Ober flächenkühler in jedem Wagen getreunt er folgen.
Statt sämtlichen Kühlwagen den Betriebs strom durch Vermittlung des Zug-Trieb wagens zuzuführen, könnlen die Kühlwage@ auch einzeln oder gruppenweise ihren Be triebsstrom unmittelbar dem elektrische@ Bahnnetz entnehmen. In diesem Falle wäre@ die stromabnehmenden Kühlwagen mit einen Transformer zu versehen zur Herabselzung der Stromspannung für die erforderliche Betriebsspannung. Ist jeder Kühlwagen zur unmittelbaren Stromzuführung eingerichtet, dann kann er stets für sich in Betrieb gehalten werden, unabhängig vom Triebwagen oder andern Kühlwagen.
Die besonderen Vorteile der vorliegenden Kühlanlage sind: billiger Betrieb, geringes Gewicht, kleine Kälteleistung, da die Kältemaschine beliebig laug (eventuell durchgehend) in Betrieb gehalten werden kann, und geringe Wartung der Anlage bei Benutzung antomatischer Kältemaschinen. Zudem ist für den Betrieb der Kühlanlage vollkommen gleichgültig, ob der Zug stillsteht oder sich in Bewegung befindet.
Jeder Kühlwagen kann mit einer Thermoregulierung versehen werden, so dass je nach dem erreichten Temperaturgrad im Wagen die Kältemaschine automatisch abgeschaltet oder eingeschaltet wird.