Verfahren zur Erhöhung der Verdampfung von Flüssigkeiten in Gefässen.
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erhöhung der Verdampfung von Flüssigkeiten in Gefässen. Bekanntlich ist der W rmeübergang unter anderem ab hängig von dem Temperaturunterschiede zwischen dem WÏrme abgebenden Mittel und der Flüssigkeit, von der Gr¯?e der tuber- gangsfläche und vom Material der die Wärme übertragenden Wandung. Es ist je doch schon beobachtet worden, dass bei sonst gleichen Verhältnissen f r einen ge wissen Wärmeübergang ein höherer Tem peraturunterschied erforderlich war, wenn die ganze Einrichtung sich in völliger Ruhe befand, als wenn die Flüssigkeit bewegt wurde.
Diese Bewegung kann beispielsweise durch rein mechanisches Rühren oder durch Einblasen kleiner Dampfmengen in lvorm fein verteilter Strahlen erzielt werden.
Vorliegende Erfindung betrifft ein völlig neues Verfahren, um zu erwirken, dass bei einem gewissen Temperaturgefälle eine verhältnismässig grosse Wärmemenge über- str¯mt oder dass unter sonst gleichen Verhältnissen für eine gewisse Wärmeübertra- gong ein kleineres Temperaturgefälle oder eine kleinere Heizfläche oder ein billigeres Gefässmaterial verwendet werden kann. Das die Erfinclung ausmachende Verfahren besteht darin, dal3 durch die zu verdampfende Flüssigkeit ein elektrischer Strom geleitet wird. Dieser Strom kann Gleich-oder Wech selstrom sein.
Eine zur Ausübung des Verfahrens dienliche Vorrichtung kann so ausgebildet sein, dass in der zu verdampfenden Flüssigkeit zwei vom elektrischen Strom durchflossene Elektroden angeordnet sind.
Von diesen beiden Elektroden kann die eine ein für Dampf-, Fl ssigkeits- oder Gasheizung ausgebildeter Heizkörper sein. Die Verwendung von Wechselstrom hat den besonderen Vorteil, dass die Flüssigkeit nicht wesentlich elektrolytisch zersetzt wird.
Es ist zwar bereits bekannt, durch Flüs- sigkeiten, welche WÏrme abzugeben oder aufzunehmen haben, elektrischen Strom zu leiten. In dem einen Falle geschieht es cles- halb, um die Flüssigkeit zu heizen, und es mul3 eine der Wärmemenge entsprechende grosse Menge an elektrischer Energie durch- geführt werden. In einem andern Falle wird elektrischer Strom durchgeführt, um die Ausscheidung von die ¯bergangsflÏche bedeckender Salze aus der Fl ssigkeit zu vermeiden und die Wandung rein und damit f r einen hohen Wärmeübergang wirksam zu erhalten.DasvorliegendeVerfahren hat mit beid bekannten Vorgängen nichts zu tun.
Seine Wirkung ist so zu erklären, dass durch die Durchleitung von-elektrischem Strom die Dampfbildung aus den einzelnen Flüssigkeitsteilchen erleichtert und so die oben erwähnten Bedingungen bezüglich Temperaturgefälle und Heizfläche für einen vorgeschriebenen Wärmeübergang herabge- mindert werden. Die zur Ausübung des Verfahrens erforderliche Menge an elektrischer Energie ist nur ein verschwindend kleiner Bruchteil gegenüber der für die Verdampfung erforderlichen WÏrmemenge Der elektrische Strom gibt fortlaufend den Anstoss für einen leichten Wärmeübergang von der Heizfläche an die Flüssigkeit und f die Dampfbildung in derselben.
Dass ? ferner das erfinderische Verfahren verschieden ist von dem erwähnten, bekannten Verfahren zurn Reinhalten der Heizfläche mittelst elektrischen Stromes geht daraus hervor, da? dureli das vorliegende Verfahren die Ver dampfung begünstigt wird auch in solchen Flüssigkeiten, welche an der Gefässwandung , keine Ablagerungen erzeugen.
Die Zeichnung zeigt zwei Ausführungs- beispiele von Einrichtungen, welche zur Ausübung des Verfahrens dienen. In Fig. 1 ist schematisch ein von unten mittelst Brennmaterial geheiztes VerdampfungsgefÏ? dargestellt, durci welches zwecks Erhöhung der Verdampfung Gleichstrom geleitet wird.
Bei dem in Fig. 2 dargestellten Beispiel erfolgl die Heizung in der Hauptsache mittelst aus der Flüssigkeit entstandenen r ckverdichteten Dampfes. Durch die Fl ssigkeit wird Wechselstrom geleitet.
Gemäss Fig i wird das Gefäss i durch eine Kohl@nfeuerung 2 von unten beheizt. Der im GefÏ?e 1 erzeugte Dampf wird durch das Rohr @ a@geleitet Eine Gleichstromdynamo- masehine 4 liefert elektrischen Strom@ wel- cher die im Ge@Ï?e 1 enthaltene Fl ssigkeit zu durcllströmen hat. Zu diesem Behuf ist der eine Pol, 5, der Dynamomaschine mit- telst. der Leitung 6 bei 7 an den Mantel des Gefässes 1, der-andere Pol, 8, der Dynamomachine 4 mittelst der Leitung 9 an eine in das Gefäss 1 eingehängte Elektrode 10 angeschlossen.
Durch das Überfliessen des elek- trischen Stromes zwischen den beiden Elek- troden (Mantel, bezw. Boden des Gefässes 1 und Elektrode 10J wird im Gefässe 1 eine erheblich höhere Verdampfung erzielt, als wenn kein Strom durchfliesst. Sobald der St, rom geschlossen wird, setzt die Erhöhung der Verdampfung ein. Wird der Strom un terbrochen, so sinkt die Verdampfung auf die gewöhnliche Wirkung der Feuerung 2 auf die im Gefässe i enthaltene Flüssigkeit herunter.
Bei der in Fig. 2 schematisch dargestell- ten Einrichtung wird der Dampf, welcher sich aus, der im Gefässe 21 enthaltenen Fl ssigkeit entwickelt, mittelst des Rohres 22 von einem Verdichter 23 abgesaugt und von diesem in verclichtetem Zustand in die Heizschlange 24 gefordert Daselbst gibt der verdichtete Dampf den grössten Teil seines Wärmeinhaltes durch die @ Wandung der Sehlange 24 hindurch an die Flüssigkeit ab und verdämpft eine neue Menge derselben.
Das in der Schlange 24 sich bildende Kondensat wird durch das Rohr 25 abgeleitet.
Die unvermeidlichen WÏrmeverluste werden durch Zuführung frischen Heizdampfes durch das Rohr 26 ersetzt. Um nun bei sonst @ gleichen Verhältnissen die Verdampfung zu steigern, wird dem Wechselstromnetze 27 mittelst, der Leitungen 28 und 29 Strom ent nommen. Die eine Leitung führt zu dem in das Gefäss 21 eingehängten Pol 30, die andere Leitung 29 ist an das Abl, aufrohr 25 und damit an die Heizschlange 24 angelegt. so da? diese Schlange den zweiten Pol für den Übergang des Wechselstromes durch die Flüssigkeit hindurch bildet.