CH708546B1

CH708546B1 - Scharnier für einen Grill.

Info

Publication number: CH708546B1
Application number: CH01486/13A
Authority: CH
Inventors: Bittel André
Original assignee: Dkb Household Switzerland Ag
Priority date: 2013-09-02
Filing date: 2013-09-02
Publication date: 2018-03-29
Also published as: CH708546A1; DE202014103968U1

Abstract

Bei einem Scharnier für einen Grill mit einem Grillkörper und einem Deckel, insbesondere einer Garhaube, wobei das Scharnier zwei um eine Scharnierachse drehgelenkig miteinander verbundene Beschlagteile (1, 2) aufweist, von denen das untere Beschlagteil (1) am Grillkörper und das obere Beschlagteil (2) am Deckel fixierbar ist, ist es vorgesehen, dass das Scharnier mit mindestens einer, in einer Federführung (8) geführten Druckfeder (7) versehen ist, die etwa senkrecht zur Scharnierachse angeordnet ist.

Description

Beschreibung [0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Scharnier für Deckel, Garhauben oder dergleichen für Grills oder grillähnliche Geräte nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Insbesondere betrifft sie ein Scharnier zum Öffnen und Schliessen eines Deckels eines Grills, wobei das Scharnier den Deckel mit einem Grillkörper verbindet und das Scharnier zwei um eine Drehachse drehgelenkig miteinander verbundene Beschlagteile aufweist, von denen das untere Beschlagteil am Grillkörper und das obere Beschlagteil am Deckel fixierbar ist.

[0002] Grills zum Garen von Grilliergut resp. Speisen weisen zumindest einen Grillkörper mit einem Rost oder dergleichen zur Auflage des Grilliergutes sowie darunter befindlichen Mitteln zur Wärmeerzeugung, insbesondere glühende Holzkohle oder Gasbrenner, auf. Je nach Ausstattung der Grillgeräte ist weiterhin ein Deckel zum Verschluss des Grillkörpers vorgesehen. Bei einfachen Grills ist der Deckel vom Grillkörper getrennt und lose aufsetzbar. Bei vielen Grills ist der Deckel als Klappdeckel jedoch fest mit dem Grillkörper verbunden. Die DE 20 2012 006 301 U1 zeigt einen Grill mit Seitenteilen und Klappdeckel, wobei mindestens ein Seitenteil funktional mit dem Klappdeckel verbunden ist. Beim Öffnen des Klappdeckels soll sich das mindestens eine Seitenteil mittels eines biegesteifen Verbindungselements in eine aufgerichtete Position bewegen. In der DEOS 2 131 031 ist ein transportabler Freiluftgrill offenbart, an dessen kastenförmigem Behälter zur Aufnahme von Holzkohle und Rost eine Klappdeckelabdeckung angelenkt ist. Die Anlenkung erfolgt mittels zweier beidseitig angeordneter Lenkerhebel, die so angeordnet und bemessen sind, dass der Deckel in Offenstellung sicher gehalten ist. Bei einer Klappdeckelanordnung eines Grills gemäss DE 20 2011 050 135 U1 ist der Deckel beidseitig mittels eines Pleuelstangenpaars schwenkbar am Grillkörper gelagert, so dass der Deckel durch Drehen und Schwenken der L-förmi-gen Pleuelstangen leichtgängig und stabil hoch- und runtergeklappt werden kann. Die vordere Pleuelstange ist länger als die hintere Pleuelstange. Am Grillkörper sind die Pleuelstangen an einem Verbindungssteg schwenkbar gelagert. Am abgebogenen Abschnitt der Pleuelstangen ist jeweils eine Sperrscheibe vorgesehen, bis zu denen die Pleuelstangen in Durchgangslöcher im Deckel schwenkbar eingesetzt sind. Die in den Deckel ragenden Enden der Pleuelstangen sind am Innenrand des Deckels festgeschraubt.

[0003] In der DE 3 143 960 C2 ist ein Klappdeckelgelenk zur Führung eines Klappdeckels an einer Gehäuseabdeckung, zum Beispiel bei Steckdosen, offenbart, das neben einer einfachen Montage einen Öffnungswinkel des Klappdeckels von etwa 180° ermöglichen soll. Hierzu sind zwei in der Gehäuseabdeckung angeformte und sich längs einer Lageachse axial gegenüberstehenden Gelenkzapfen sowie mit am Klappdeckel ausgeformten und die Gelenkzapfen umgreifenden Lagerstellen vorgesehen. Mindestens eine als Schenkelfeder ausgebildete Torsionsfeder ist mittels eines ersten Federschenkels an Teilen der Gehäuseabdeckung und mittels eines zweiten Federschenkels an Teilen des Klappdeckels abgestützt. Hierzu weisen die Lagerstellen des Klappdeckels einen Rastschlitz auf, um auf die Gelenkzapfen aufrastbar zu sein. Der zweite Federschenkel liegt diametral in einem Guerschlitz des zweiten Gelenkzapfens ein. Der Durchmesser des zweiten Gelenkzapfens entspricht etwa dem Durchmesser der Torsionsfeder. Der erste Federschenkel ist in einen Schlitz der zweiten Lagerstelle des Klappdeckels eingelegt.

[0004] Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein Scharnier für Deckel, Garhauben oder dergleichen für Grills oder grillähnliche Geräte zu entwickeln, das Deckel und Grillkörper eines Grills verbindet und ein selbstständiges Schliessen des Deckels sowie Haltepositionen in Offenstellung ermöglicht.

[0005] Die Aufgabe ist mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Erfindungsgemäss ist das Scharnier mit mindestens einer, in einer Federführung geführten Druckfeder versehen, die etwa senkrecht zur Scharnierachse angeordnet ist.

[0006] Der Deckel eines Grills ist so in der Offenstellung, fixierbar und ist ebenfalls langsam und sicher schliessbar. Der Kraftbedarf ist geringer als bei konventionellen Modellen.

[0007] Bevorzugte Ausführungsformen sind in den abhängigen Ansprüchen offenbart. In bevorzugter Ausgestaltung sind zwei Druckfedern vorgesehen, die in je einer Federführung geführt sind. Die Federführung kann mit einem ein- und ausdrehbaren Gewindestift korrespondieren. Zusätzlich kann die Federführung Dämpfer aufweisen.

[0008] Die Federspannung der Druckfedern ist bevorzugt variierbar, so dass der Deckel unterschiedlich selbsttätig geöffnet werden kann und schliessbar ist. Durch eine einfache Trennbarkeit des Deckels vom Grillkörper wird auch die Reinigbarkeit deutlich verbessert.

[0009] Die Erfindung wird nachfolgend in einem Ausführungsbeispiel anhand einer Zeichnung näher beschrieben. In der Zeichnung zeigen die

Fig. 1: einen Grill in Teilansicht mit einem erfindungsgemässen Scharnier,

Fig. 2: das erfindungsgemässe Scharnier offen in Seitenansicht,

Fig. 3: das Scharnier nach Fig. 2 in seinen Bestandteilen.

[0010] Ein erfindungsgemässes Scharnier S umfasst zwei drehgelenkig miteinander verbundene, U-förmige Beschlagteile 1, 2. Das untere Beschlagteil 1 weist an beiden Schenkeln Anschlagpunkte 3 mit Bohrungen zur Verschraubung mit einem Grillkörper G auf, das obere Beschlagteil 2 hingegen weist an beiden Schenkeln Anschlagpunkte 4 mit Bohrungen zur Verschraubung mit einem Deckel D auf (Fig. 1 und 3). Im oberen und unteren Beschlagteil 1, 2 ist zudem in jedem Schenkel eine Lagerbohrung 5 in der Scharnierachse 6 zur Aufnahme einer federnden Scharnierrolle 9 angeordnet, die zur drehgelenkigen Verbindung von oberem und unterem Beschlagteil 1, 2 links und rechts mit Stiften 16 versehen ist. Jeder Stift 16 korrespondiert hierbei mit einer Feder 23, die wie der Stift 16 in der Scharnierrolle 9 geführt ist. Mittels der gefederten Scharnierrolle 9 kann das obere Beschlagteil 2 in der Scharnierachse 6 einfach vom unteren Beschlagteil 1 gelöst werden.

[0011] Im Schwenkradius zur Scharnierachse 6 weisen die Schenkel des unteren Beschlagteils 1 je eine geschlossene Nut 11 auf, die mit je einer offenen Nut 10 im oberen Beschlagteil 2 korrespondiert. In den Nuten 11 ist eine starre Rolle in einer FederVRollenachse 12 angeordnet. Diese Rolle ist beidseitig mit Achsstummeln 17 versehen, auf denen drehbare Rollen 21 montiert sind, die in den Nuten 10 des oberen Beschlagteils 2 führbar sind, so dass der Deckel D geöffnet und geschlossen werden kann. Die Nut 10 und die Rollen 21 bewirken eine Kurvenführung für das Öffnen, Schliessen oder Halten des Deckels D.

[0012] Das untere Beschlagteil 1 ist am, von der Scharnierachse 6 entfernten Ende mit einer Stirnwand 18 versehen, die an den Schenkeln des unteren Beschlagteils 1 anliegt. Diese Stirnwand 18 ist hierzu um ca. 90° von der Grundfläche des unteren Beschlagteils 1 abgewinkelt resp. abgekantet. Die Stirnwand 18 dient der Anlage einer U-förmigen Federauflage 14. Die Schenkel dieser Federauflage 14 weisen je zwei, parallel nebeneinanderliegende Bohrungen zur Aufnahme einer Federführung 8 auf. Auf jeder Federführung 8 ist eine Druckfeder 7 geführt.

[0013] Jede Federführung 8 weist an beiden Enden ein Innengewinde in Achsrichtung der Federführung 8 auf. Das eine Ende einer Federführung 8 ist mit einer Schraube 19 an der FederVRollenachse 12 befestigt. Die Schraube 19 ist hierzu durch eine Durchgangsbohrung quer zur Längsachse der Rollen 21 resp. der FederVRollenachse 12 geführt. Das andere Ende der Federführung 8 ist in Bohrungen der Federauflage 14 resp. Hülsen 22 aufgenommen. An diesem Ende sind die Druckfedern 7 in metallischen Dämpfern 20 geführt, die wiederum durch die Federführungen 8 geführt sind. Durch die Bohrungen der Federauflage 14 ist ein Gewindestift 13 geführt, der im zugeordneten Innengewinde der Federauflage 14 ein- und ausdrehbar angeordnet ist. Der Kopf des Gewindestifts 13 ist mit einer Nut für einen Schraubendreher o. a. versehen und durch koaxial in der Stirnwand 18 vorgesehene Öffnungen zugänglich. Somit ist die Federkraft jeder Druckfeder 7 einstellbar. Die so parallel zueinander geführten Druckfedern 7 liegen etwa senkrecht zur Längsachse der Rollen 21, die wiederum parallel zur Scharnierachse 6 gelegen ist. Die Druckfedern 7 liegen etwa tangential zur Scharnierachse 6.

[0014] Durch Einschrauben der Gewindestifte 13 wird die Federspannung der Druckfedern 7 erhöht, so dass der Deckel D früher selbst öffnet und später selbsttätig schliesst. Werden die Gewindestifte 13 hingegen gelöst (Ausschrauben), verringert sich die Federspannung, weshalb der Deckel D später öffnet und früher selbsttätig schliesst.

[0015] Ab einem bestimmten, durch die Federspannung bestimmbaren Öffnungswinkel wird der Deckel D von den Druckfedern 7 selbsttätig ganz geöffnet und umgekehrt ab einem gewissen Schliesswinkel von selbst geschlossen. Eingeschlossen ist eine Haltepositionen in Offenstellung.

[0016] Die wesentlichen Scharnierteile sind bevorzugt in Edelstahl ausgeführt, ausgenommen die metallischen Dämpfer 21.

Bezugszeichenliste [0017] 1 Beschlagteil 2 Beschlagteil 3 Anschlagpunkt 4 Anschlagpunkt 5 Lagerbohrung 6 Scharnierachse 7 Druckfeder 8 Federführung 9 Scharnierrolle 10 offene Nut 11 geschlossene Nut 12 FederVRollenachse

Claims

13 Gewindestift 14 Federauflage 15 Gewindebohrung 16 Stift 17 Achsstummel 18 Stirnwand 19 Schraube 20 Dämpfer 21 Rolle 22 Hülse 23 Feder D Deckel G Grillkörper S Scharnier Patentansprüche

1. Scharnier für einen Grill mit einem Grillkörper und einem Deckel, insbesondere einer Garhaube, wobei das Scharnier (5) zwei um eine Scharnierachse (6) drehgelenkig miteinander verbundene Beschlagteile (1,2) aufweist, von denen das untere Beschlagteil (1) am Grillkörper (G) und das obere Beschlagteil (2) am Deckel (D) fixierbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Scharnier (S) mit mindestens einer, in einer Federführung (8) geführten Druckfeder (7) versehen ist, die etwa senkrecht zur Scharnierachse (6) angeordnet ist, so dass ein selbständiges Schliessen des Deckels sowie Haltepositionen in Offenstellung ermöglicht werden.

2. Scharnier nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Federspannung der Druckfeder (7) einstellbar ist.

3. Scharnier nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Druckfedern (7) mit je einer Federführung (8) vorgesehen sind.

4. Scharnier nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschlagteile (1, 2) U-förmig ausgebildet sind.

5. Scharnier nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Federführung (8) jeweils mit einem ein- und ausdrehbaren Gewindestift (13) korrespondiert, der in einer Federauflage (14) des unteren Beschlagteils aufgenommen ist.

6. Scharnier nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass eine Dämpfung mit Dämpfern (20) im oberen oder unteren Beschlagteil (1,2) vorgesehen ist.

7. Scharnier nach den Ansprüchen 3 und 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckfedern (7) am unteren Ende in den Dämpfern (20) geführt sind, wobei die Dämpfer (20) metallische Dämpfer (20) sind und wiederum in den Federführungen (8) geführt sind.

8. Scharnier nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschlagteile (1, 2) in der Scharnierachse (6) lösbar verbunden sind.

9. Scharnier nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass im Schwenkradius zur Scharnierachse (6) Schenkel des unteren Beschlagteils je eine geschlossene Nut (11) aufweisen, die mit je einer offenen Nut (10) im oberen Beschlagteil (2) korrespondieren, wobei in den geschlossenen Nuten (11) eine starre Rolle in einer Feder-/ Rollenachse (12) angeordnet ist, die beidseitig mit Achsstummeln (17) versehen ist, auf denen drehbare Rollen (21) montiert sind, die in den offenen Nuten (10) führbar sind.

10. Scharnier nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die offenen Nuten (10) und die Rollen (21) als eine Kurvenführung für das Öffnen, Schliessen oder Halten des Deckels (D) vorgesehen sind.