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Die Neuerung betrifft einen Grill, insbesondere einen Holzkohlegrill, gemäß dem Oberbegriff des Schutzanspruches 1.
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Bekannt sind Grills in unterschiedlichen Variationen, so auch Holzkohlegrills. Diese umfassen üblicherweise einen Grillrost sowie eine darunter angeordnete Feuerschale bzw. einen Kohlekasten. Verbreitet sind diese Grills als Standgrills, wobei diese dann insgesamt fest montiert und wenig flexibel zu transportieren sind.
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Speziell als Ausführung von Gasgrills kennt man dagegen sogenannte Koffergrills, bei denen alle Einzelteile in einem kofferartigen Gehäuse, gebildet durch jeweils eine Halbschale als Deckel und Bodenteil, verstaut werden. Die Halbschalen sind in der Regel an einer Längsseite gelenkig miteinander verbunden und zwischen einer Schließstellung und einer Öffnungsstellung als Gebrauchsstellung zueinander beweglich. Auf der der Schwenkachse gegenüberliegenden Seite kann ein Griff und/oder eine Verriegelungsvorrichtung vorgesehen sein. Dabei ist der Aufbau des Grills durch die Handhabung vieler Einzelteile relativ umständlich und erfordert Zeitbedarf. Zudem kann ein Verlust von Einzelteilen eintreten, beispielsweise im Außenbereich, eine ordnungsgemäße Montage erschweren oder möglicherweise die Funktionsfähigkeit einschränken. Ferner kann die Demontage des benutzten Grills Hände und Umfeld verschmutzen, so dass meistens eine weitere Umverpackung notwendig ist.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, einen Grill, insbesondere einen Holzkohlegrill, mit möglichst wenig losen Teilen zu schaffen, welcher gut transportierbar und einfach aufzubauen ist.
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Die Erfindung betrifft einen Grill, insbesondere Holzkohlegrill, gemäß den Merkmalen des Schutzanspruches 1. Weitere Vorteile sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
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Der Grill umfasst einen Grillrost, einen Kohlekasten sowie ein kofferartiges Gehäuse, gebildet durch jeweils eine Halbschale als Deckel und Bodenteil, welche an einer Längsseite gelenkig miteinander verbunden sind und zwischen einer Schließstellung und einer Öffnungsstellung als Gebrauchsstellung zueinander beweglich sind.
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Erfindungsgemäß sind das Gehäuse und der Kohlekasten über eine wenigstens einseitig angreifende Gelenkmechanik miteinander verbunden. Dabei ist die Gelenkmechanik mit der Schwenkbewegung zumindest einer Halbschale des Gehäuses betätigbar, so dass alle mit der Gelenkmechanik gekoppelten Komponenten zwischen einer Schließstellung, welche die Transportstellung darstellt, und einer Öffnungsstellung, welche die Gebrauchsstellung kennzeichnet, bewegbar sind.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Gelenkmechanik auf beiden Seiten des Kohlekastens vorgesehen und jeweils an den Innenseiten der Halbschalen des Gehäuses angeordnet.
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Vorteilhafterweise ist der Kohlekasten sowohl im Schließ- als auch im Öffnungszustand an die Innenabmessungen des Gehäuses angepasst. Er besteht aus zwei zugeordneten Teilen, welche in der Gebrauchsstellung an einer Trennstelle in Längsrichtung aneinander anliegen und im Bereich der Trennstelle außen und/oder entlang der Trennstelle Gelenke aufweisen. Dabei kann das Anliegen der beiden Teile aneinander als direkter linienförmiger oder punktueller Kontakt verstanden werden. Genauso ist eine geringe Spaltbildung oder eine Verzahnung beider Teile durch Ineinandergreifen, auch in Teilbereichen, mit umfasst. Wichtig ist dabei, dass keine Kohle nach unten durchtreten kann.
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Eine weitere bevorzugte Ausführungsform sieht vor, dass die beiden Teile des Kohlekastens auf zumindest einer Seite der Anordnung eine Gelenkschere bilden. Dazu stützt sich das vordere Teil mit einer Stütze an einem festen Gelenkpunkt im hinteren Bereich des Bodenteils ab, und im Zusammenspiel damit stützt sich das hintere, der oberen Halbschale zugewandte Teil mit einer Stütze gelenkig in einer Führung im vorderen Bereich des Bodenteils ab. Bevorzugt ist die Führung im vorderen Bereich des Bodenteils für die Stütze des hinteren Teils des Kohlekastens so ausgebildet, dass ein zugeordneter, in die Führung eingreifender Bolzen an der Stütze in einer Rastposition fixiert ist, wenn sich die obere Halbschale des Gehäuses in der Gebrauchsstellung befindet. Dazu kann die Führung eine taschenartige Vertiefung oder einen leichten Hinterschnitt aufweisen. Insbesondere wird das Eigengewicht der Komponenten ausgenutzt, um den Bolzen in die Rastposition zu drücken.
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Für eine Ausführungsvariante mit beidseitig angeordneten Stützen und Führungen ist eine Achse vorgesehen, welche die beidseitig angeordneten Stützen des hinteren Teils des Kohlekastens durchgreift und in die Führung im vorderen Bereich des Bodenteils eingreift. Dadurch sind die Stützen beidseitig in einer Rastposition fixierbar, wenn sich die obere Halbschale des Gehäuses in der Gebrauchsstellung befindet.
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In noch einer Ausgestaltung der Erfindung ist auf zumindest einer Seite der Anordnung ein Lenker vorgesehen, welcher am hinteren Teil des Kohlekastens sowie im oberen Bereich der oberen Halbschale des Gehäuses angreift und die Schwenkbewegung der oberen Halbschale auf die Gelenkmechanik überträgt. Dabei sind jeweils die beiden Angriffspunkte des Lenkers als Drehpunkte ausgeführt, beispielsweise mit entsprechend ausgelegten Befestigungselementen wie Bolzen oder Stiften.
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Der geteilte Kohlekasten hebt sich somit beim Öffnen aus einer niedrigen Position, aus der Umgebung der unteren Halbschale, auf eine gehobene und damit entferntere Position zur unteren Halbschale. Der Kohlekasten bildet sich somit erst im Übergang von Schließstellung zur Öffnungsstellung durch das Zusammenlaufen des Scherengelenkes aus und bildet in Öffnungsstellung das Kohlereservoir.
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Vorteilhafterweise besitzt der Kohlekasten an seiner Oberseite Aufnahmen für einen zugeordneten Grillrost, auf denen dieser aufliegt, arretiert ist oder zumindest gegen Verrutschen gesichert ist.
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Bevorzugt ist durch die Anordnung der Gelenkschere in den Seitenbereichen und die Ausgestaltung des Kohlekastens sowie seiner Stützen im mittleren Bereich des Bodenteils des Gehäuses so viel Platz, dass der Grillrost in der Schließstellung dort im Bodenteil des Gehäuses unterhalb des Kohlekastens lagerbar ist.
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In noch einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass die obere Halbschale mit ihren Seitenflächen die Seitenfläche der unteren Halbschale weitgehend, ausgehend vom hinteren Bereich, außen überdeckt. Dies führt während der Öffnungs- und Schließbewegung zu mehr Stabilität der Gesamtanordnung, weil die Innenseite der oberen Halbschale an der Außenseite der unteren Halbschale anliegt bzw. an dieser gleiten kann. Zudem ist besonders der untere Bereich des Grills stabilisiert und auch weitgehend abgedichtet, wenn der Grill gegebenenfalls ungereinigt oder sogar mitsamt Kohleresten am Koffergriff erfasst und transportiert wird.
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Es ist bevorzugt vorgesehen, dass ein Griff an der Längsseite einer Halbschale als Betätigungselement zum Aufklappen oder zum Gegenhalten dient. Alternativ kann auch dafür jeweils ein Griff an jeder Halbschale vorgesehen sein. Beide Griffe korrespondieren dann vorzugsweise, so dass man beim Transport beide Griffe zusammen anfassen kann. Erfindungsgemäß wird somit ein Grill bereitgestellt, welcher mit einer einzigen Schwenkbewegung von der Transportstellung in die Funktionsstellung, oder auch umgekehrt von der Funktionsstellung in die Transportstellung, überführt werden kann.
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Es wird somit ermöglicht, den Grill mit einem Handgriff bzw. einer einzigen Bewegung auf- bzw. abzubauen. Dazu müssen keine Teile montiert, gesteckt oder anderweitig installiert werden. Auch können keine Teile verloren gehen. Zudem ist es vorteilhaft, wenn die wesentlichen Teile auch in Transportstellung in Verbindung bleiben, dass der Grill dadurch auch relativ geräuschlos gehandhabt und transportiert werden kann. Denn bei den bekannten Modellen entstehen oftmals Klappergeräusche durch viele lose Blechteile. Der Grill rastet beim Öffnen automatisch ein, beispielsweise in einem Verriegelungsmechanismus, vorzugsweise integriert in eine Kulissenführung, und bietet dem Nutzer dadurch die Sicherheit, den Aufbau-Endzustand erreicht zu haben. Weiterhin wird der schmutzige innere Bereich des Grills im zusammengeklappten Zustand komplett vom äußeren sauberen Bereich getrennt. Dadurch kann der Grill mühelos verstaut werden, zum Beispiel in einem Fahrzeug oder Boot, ohne benachbarte Gegenstände zu verschmutzen. Ein Bediener macht sich nicht schmutzig. Ferner bildet diese äußere Hülle für den Transport die Form eines Koffers. Auch mit dem Vorteil der Lagerung in beliebiger Position sowie mit ausreichend Robustheit und Stabilität der Bleche für Stapelbarkeit.
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Zudem bildet die äußere Hülle mit den beiden Halbschalen im Grillbetrieb gleichzeitig eine sichere Standfläche und auch Abschirmung zur Aufstellfläche hin, einen Windfang und einen Spritzschutz. Vorteilhaft ist weiterhin die erhöhte Positionierung des Kohlekastens, welche zusammen mit eingebrachten Löchern und Schlitzen für eine optimale Belüftung der Grillkohle und einen guten Abbrand sorgt. Das erfindungsgemäße Konzept beinhaltet eine sichere Zentrierung des Grillrostes durch entsprechende Positionierungshilfen. Kohlereste können einfach entfernt werden, indem die gesamt Anordnung um 180° gedreht bzw. auf den Kopf gestellt wird. Ein Nutzer kann das Gehäuse auf der Außenseite jederzeit anfassen.
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Die Zeichnung stellt ein Ausführungsbeispiel der Neuerung dar. Es zeigt jeweils einen Grill:
- 1: in einer perspektivischen Ansicht in der Öffnungsstellung als Gebrauchsstellung,
- 2: im Schwenkvorgang zwischen der Öffnungsstellung und der Schließstellung in sechs Schritten (2a bis 2f) als Funktionsschema,
- 3: in der Seitenansicht in der Öffnungsstellung als Gebrauchsstellung und
- 4: in einem Querschnitt in Schließstellung.
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Der für die Verwendung von Holzkohle vorgesehene Grill umfasst einen Grillrost 1, einen aus zwei zugeordneten Teilen 2, 3 bestehenden Kohlekasten sowie ein kofferartiges Gehäuse, gebildet durch jeweils eine Halbschale als Deckel 4 und Bodenteil 5, welche an einer Längsseite gelenkig miteinander verbunden sind und zwischen einer Schließstellung und einer Öffnungsstellung als Gebrauchsstellung zueinander beweglich sind. Dabei ist ein Griff 7 an der der Schwenkachse 6 gegenüberliegenden Seite angebracht.
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Das Gehäuse und der Kohlekasten 2, 3 sind über eine beidseitig angreifende Gelenkmechanik miteinander verbunden, wobei die Gelenkmechanik an den Innenseiten der Halbschalen des Gehäuses angeordnet ist. Diese ist mit der Schwenkbewegung zumindest einer Halbschale des Gehäuses betätigbar, vorzugsweise mit dem Deckel 4, so dass alle mit der Gelenkmechanik gekoppelten Komponenten zwischen einer Schließstellung als Transportstellung und einer Öffnungsstellung als Gebrauchsstellung bewegbar sind.
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2 zeigt schematisch den Schwenkvorgang zwischen der Öffnungsstellung und der Schließstellung in sechs Schritten:
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Im Schritt 2a wird zunächst der Grillrost 1 entnommen und gemäß Schritt 2b im unteren Bereich des Gehäuse-Innenraums verstaut. Dann beginnt mit dem Erfassen des Deckels 4 durch einen Nutzer und dem Schwenken bzw. Zuklappen die Wirkung der Gelenkmechanik auf die gekoppelten Teile 2, 3 des Kohlekastens, dargestellt in den Schritten 2c bis 2e. Die Teile 2, 3 des Kohlekastens klappen dabei leicht auseinander und legen sich möglichst flach im Innenraum und möglichst nah am Bodenteil 5 ab. Schritt 2f zeigt den Grill im geschlossenen Zustand. Ein Aufklappen des Grills erfolgt in der umgekehrten Reihenfolge der vorstehend aufgeführten Schritte.
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Der Kohlekasten mit seinen beiden zugeordneten Teilen 2, 3 ist sowohl im Schließ- als auch im Öffnungszustand an die Innenabmessungen des Gehäuses angepasst, wobei die beiden Teile 2, 3 in der Gebrauchsstellung an einer Trennstelle in Längsrichtung aneinander anliegen, im Bereich der Trennstelle ein Gelenk 8 aufweisen und auf beiden Seiten eine Gelenkschere bilden, indem sich das vordere Teil 2 mit einer Stütze 9 an einem festen Gelenkpunkt 10 im hinteren Bereich des Bodenteils abstützt, der mit der Schwenkachse 6 zusammenfällt. Ergänzend dazu stützt sich das hintere, dem Deckel 4 zugewandte Teil 3 mit einer Stütze 11 gelenkig in einer Führung 12 im vorderen Bereich des Bodenteils 5 ab.
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Die Führung 12 in der Seitenwand im vorderen Bereich des Bodenteils 5 für die Stütze 11 des hinteren Teils 3 des Kohlekastens ist so ausgebildet, dass ein zugeordneter, in die Führung 12 eingreifender Bolzen 13 an der Stütze 11 in einer Rastposition der Kulissenbahn fixiert ist, wenn sich der Deckel 4 in der Gebrauchsstellung befindet. Weiterhin durchgreift eine Achse 14 die beidseitig angeordneten Stützen 11 des hinteren Teils 3 des Kohlekastens, wobei die Achse 14 an den Enden jeweils einen Bolzen 13 aufweist, welcher in die Führung 12 eingreift. Auf beiden Seiten der Anordnung ist jeweils ein Lenker 15 vorgesehen, welcher am hinteren Teil 3 des Kohlekastens am Gelenkpunkt 16 sowie im oberen Bereich des Deckels 4 am Gelenkpunkt 17 angreift und die Schwenkbewegung des Deckels 4 auf die Gelenkmechanik überträgt.