CH698961B1 - Karde zur Verarbeitung von Fasermaterial. - Google Patents

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Abstract

Bei einer Karde zur Verarbeitung von Fasermaterial, insbesondere zur Verarbeitung von Baumwolle und/oder Chemiefasern, mit einer Trommel (4) und mindestens einem Abnehmer (5), weist die Trommel und der mindestens eine Abnehmer (5) jeweils eine Ganzstahlgarnitur (5a) mit Sägezähnen auf, wobei die Ganzstahlgarnitur der Trommel und die Ganzstahlgarnitur (5a) des mindestens einen Abnehmers (5) jeweils eine Spitzenzahl pro Quadratzentimeter besitzen. Die Ganzstahlgarnitur (5a) des Abnehmers (5) weist eine Spitzenzahl pro Quadratzentimeter von mindestens 62.0001 (400 ppsi) auf, und das Verhältnis aus der Spitzenzahl pro Quadratzentimeter der Ganzstahlgarnitur der Trommel und der Spitzenzahl pro Quadratzentimeter der Ganzstahlgarnitur (5a) des Abnehmers (5) ist so abgestimmt, dass der Anteil der Fasermasse, der pro Trommelumdrehung von der Trommel auf den Abnehmer (5) übergeht, eine gesteigerte Produktion von Fasermaterial bei gleicher Qualität oder eine verbesserte Qualität bei gleicher Produktion von Fasermaterial ermöglicht.

Description

[0001] Die Erfindung betrifft eine Karde zur Verarbeitung von Fasermaterial gemäss dem Oberbegriff von Patentanspruch 1.
[0002] Die Anzahl der Spitzen pro Quadratzentimeter (Spitzen pro Quadratzoll = ppsi) hat einen nicht unbedeutenden Einfluss auf die Kardierarbeit. Die Spitzenzahl von Trommel- und Abnehmergarnitur müssen aufeinander abgestimmt sein. Im Allgemeinen gilt, je höher die Spitzenzahl, desto besser die Kardierarbeit, bis zu einem gewissen Optimum. Dieses Optimum ist stark materialabhängig. Feine Fasern müssen mit mehr Spitzen bearbeitet werden, da beim gleichen Materialdurchsatz mehr Fasern vorhanden sind.
[0003] Aus der JP 62-62919 ist es bekannt, bei einer Karde eine Spitzendichte für die Trommelgarnitur von 133.9203 pro Quadratzentimeter (864 ppsi) und für den Abnehmer von 55.6451 pro Quadratzentimeter (359 ppsi) vorzusehen. Die Produktion der Karde ist bei einem Verhältnis von 2,40 aus der Spitzenzahl der Trommel und der Spitzenzahl des Abnehmers unzureichend.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Karde der eingangs genannten Art zu schaffen, die die bekannten Nachteile vermeidet, die insbesondere bei gleicher Qualität eine erheblich gesteigerte Produktion oder bei gleicher Produktion eine verbesserte Qualität der Karde ermöglicht.
[0005] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäss durch eine Karde mit den Merkmalen des unabhängigen Patentanspruchs 1.
[0006] Die abhängigen Patentansprüche haben vorteilhafte Weiterbildungen der erfindungsgemässen Karde zum Gegenstand.
[0007] Die Erfindung wird nachstehend anhand von zeichnerisch dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert.
[0008] Es zeigt: <tb>Fig. 1<sep>schematisch Seitenansicht einer Karde mit Trommel und Abnehmer, jeweils mit Sägezahndrahtgarnitur, <tb>Fig. 2<sep>perspektivisch den Abnehmer der Karde mit einer Sägezahn-Ganzstahlgarnitur aus Sägezahndraht, <tb>Fig. 3<sep>Draufsicht auf einen vergrösserten Ausschnitt aus der Garnitur auf dem Abnehmer gemäss Fig. 2mit schematischer Darstellung der Garniturspitzen, <tb>Fig. 4<sep>schematisch Garniturstellung zwischen Trommel und Abnehmer und <tb>Fig. 5a, 5b<sep>Seitenansicht (Fig. 5a) und Schnittansicht (Fig. 5b) eines Sägezahndrahtes.
[0009] Fig. 1 zeigt eine Karde, z.B. Trützschler Karde TC 07, mit Speisewalze 1, Speisetisch 2, Vorreissern 3a, 3b, 3c, Trommel 4, Abnehmer 5, Abstreichwalze 6, Quetschwalzen 7, 8, Vliesleitelement 9, Flortrichter 10, Abzugswalzen 11, 12, Wanderdeckel 13 mit Deckelumlenkrollen 13a, 13b und Deckelstäben 14, Kanne 15 und Kannenstock 16. Die Drehrichtungen der Walzen sind mit gebogenen Pfeilen gezeigt. Mit M ist der Mittelpunkt (Achse) der Trommel 4 bezeichnet. 4a gibt die Garnitur und 4b gibt die Drehrichtung der Trommel 4 an. 5a gibt die Garnitur und 5b gibt die Drehrichtung des Abnehmers 5 an. Mit B ist die Drehrichtung des Wanderdeckels 13 in Kardierstellung und mit C ist die Rücktransportrichtung der Deckelstäbe 14 bezeichnet. Zwischen dem Vorreisser 3c und der hinteren Deckelumlenkrolle 13a sind ortsfeste Abdeck- bzw. Arbeitselemente, z.B. Festkardierelemente 17 ́, und zwischen der vorderen Deckelumlenkrolle 13b und dem Abnehmer 5 sind ortsfeste Abdeck- bzw. Arbeitselemente, z.B. Festkardierelemente 17 ́ ́, angeordnet. Der Pfeil A bezeichnet die Arbeitsrichtung. Die in den Walzen eingezeichneten gebogenen Pfeile bezeichnen die Drehrichtung der Walzen.
[0010] Nach Fig. 2 ist der Abnehmer 5 spiralförmig mit einem endlosen Sägezahndraht unter Bildung einer Sägezahn-Ganzstahlgarnitur 5a umwickelt.
[0011] Die Trommel 4 (s. Fig. 1) ist in der in Fig. 2für den Abnehmer 5 mit der Abnehmergarnitur 5a gezeigten Art entsprechend spiralförmig mit einem Sägezahndraht unter Bildung einer Sägezahn-Ganzstahlgarnitur 4a umwickelt.
[0012] Nach Fig. 3, die einen vergrösserten Ausschnitt aus einer Draufsicht auf die Garnitur 5a nach Fig. 2zeigt, sind die Zahnspitzen (s. Fig. 5a) hintereinander in Drehrichtung 5b des Abnehmers 5 angeordnet. Zwischen benachbarten Zahnspitzenreihen ist jeweils eine Gasse vorhanden. Die Spitzenzahl pro Quadratzoll wird mit ppsi bezeichnet (points per Square inch).
[0013] Gemäss Fig. 4 ist die Garnitur 4a an der Trommel 4 in Kardierstellung und die Garnitur 5a des Abnehmers 5 in Abnahmestellung angeordnet.
[0014] Die Fig. 5a, 5b zeigen in Seitenansicht bzw. im Schnitt einen Sägezahndraht SD, der einstückig aus einem Fuss 25 und einem Blatt 26 besteht, das Zähne aufweist, zwischen denen Zahnlücken 28 vorhanden sind. In Fig. 5a sind bezeichnet: <tb>Symbol<sep>Benennung<sep>Definition <tb>α<sep>Brustwinkel<sep>Winkel zwischen Brustfläche und der Vertikalachse zur Drahtbasis <tb>β<sep>Keilwinkel<sep>Winkel zwischen Brustwinkel δ und Rückenwinkel γ des Zahnes <tb>γ<sep>Rückenwinkel<sep>Winkel zwischen Rückenfläche und der Drahtbasis <tb>δ<sep>Schnittwinkel<sep>Winkel zwischen Brustfläche und der Drahtbasis <tb>ε<sep>Öffnungswinkel<sep>Entspricht dem Keilwinkel (ε = β) <tb>h6<sep>Zahntiefe<sep>Tiefe des Zahnlückenausschnittes, von der Zahnspitze gemessen <tb>p<sep>Zahnteilung<sep>Abstand zweier aufeinanderfolgender Zahnspitzen, am gestreckten Draht gemessen
[0015] In Fig. 5b sind bezeichnet: <tb>Symbol<sep>Benennung<sep>Definition <tb>h1<sep>Gesamthöhe des Drahtes<sep>Abstand von der Basis bis zur Drahtspitze <tb>h2<sep>Fusshöhe<sep>Höhe des Fusses von der Basis gemessen <tb>b1<sep>Fussbreite<sep>Breite des Fusses an der Drahtbasis <tb>b2<sep>Blattbreite am Fuss<sep>Breite des Blattes, gemessen beim Fuss <tb>b3<sep>Blattbreite an der Spitze<sep>Breite des Blattes, gemessen an der Spitze
[0016] Mit h3 ist die Blatthöhe (Füllhöhe) bezeichnet, die sich aus der Differenz h1–h2 ergibt. Mit b4 ist die Blattbreite bezeichnet, die an der Stelle des tiefsten Zahnlückenausschnittes vorhanden ist.
[0017] Ein Beispiel für einen Sägezahndraht SD für die Garnitur 4a einer Trommel 4 der Karde TC 07, der von der Trützschler Card Clothing GmbH, D-75387 Neubulach, hergestellt wird: T 20.40.040.0950.05/X 147.2503/cm<2>(950 ppsi) α = 40° b1 = 0,4 mm
[0018] Hierzu ist erfindungsgemäss eine Garnitur 5a des Abnehmers 5 mit einer Spitzenzahl von 77.5002/cm<2> (500 ppsi) vorgesehen.
[0019] Wenn das Verhältnis aus der Spitzendichte der Garnitur 4a der Trommel 4 und der Spitzendichte der Garnitur 5a des Abnehmers 5 erfindungsgemäss entsprechend Anspruch 1 gewählt wird, befindet sich – aufgrund der erhöhten Spitzenzahl der Abnehmergarnitur 5a, wodurch mehr Fasermaterial von der Trommelgarnitur 4a abgenommen wird – weniger Fasermaterial in der Garnitur 4a der Trommel 4, wodurch die Qualität verbessert wird.
[0020] Wird entsprechend Anspruch 2 die Fasermasse in der Garnitur 4a der Trommel 4 erhöht, wird dadurch die Produktion der Karde gesteigert. Die Erhöhung der Fasermasse in der Trommelgarnitur 4a erfolgt durch gesteigerte Zuspeisung (Förderung) durch die Speisewalze 1.
[0021] Der Übertragungsfaktor ist ein Mass, wie viel Prozent der auf der Trommel 4 befindlichen Fasermasse bei jeder Umdrehung der Trommel 4 auf den Abnehmer 5 übertragen wird.

Claims (12)

1. Karde zur Verarbeitung von Fasermaterial, insbesondere zur Verarbeitung von Baumwolle und/oder Chemiefasern, mit einer Trommel (4) und mindestens einem Abnehmer (5), bei welcher Karde die Trommel (4) und der mindestens eine Abnehmer (5) jeweils eine Ganzstahlgarnitur (4a; 5a) mit Sägezähnen aufweisen, wobei die Ganzstahlgarnitur (4a) der Trommel (4) und die Ganzstahlgarnitur (5a) des mindestens einen Abnehmers (5) jeweils eine Spitzenzahl pro Quadratzentimeter besitzen, dadurch gekennzeichnet, dass die Ganzstahlgarnitur (5a) des Abnehmers (5) eine Spitzenzahl pro Quadratzentimeter von mindestens 62.0001 (400 ppsi) aufweist und das Verhältnis aus der Spitzenzahl pro Quadratzentimeter der Ganzstahlgarnitur (4a) der Trommel (4) und der Spitzenzahl pro Quadratzentimeter der Ganzstahlgarnitur (5a) des Abnehmers (5) so abgestimmt ist, dass der Anteil der Fasermasse, der pro Trommelumdrehung von der Trommel (4) auf den Abnehmer (5) übergeht, eine gesteigerte Produktion von Fasermaterial bei gleicher Qualität oder eine verbesserte Qualität bei gleicher Produktion von Fasermaterial ermöglicht.
2. Karde nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Verhältnis der Spitzenzahlen pro Quadratzentimeter der Ganzstahlgarnituren (4a; 5a) von Trommel (4) und Abnehmer (5) kleiner ist als das Produkt aus der Spitzenzahl der Trommel (4) pro Quadratzentimeter und einem Faktor V1, wobei der Faktor V1 kleiner ist als 0.3410 × 10<-><3>, vorzugsweise kleiner als 0.3224 × 10<-><3>.
3. Karde nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Verhältnis der Spitzenzahl pro Quadratzentimeter der Ganzstahlgarnitur (4a) der Trommel (4) und der Spitzenzahl pro Quadratzentimeter der Ganzstahlgarnitur (5a) des Abnehmers (5) im Bereich einer Spitzenzahl von 69.7501 bis 85.2502 pro Quadratzentimeter (450 ppsi bis 550 ppsi) der Ganzstahlgarnitur (4a) der Trommel (4) kleiner als 1 ist.
4. Karde nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Verhältnis aus der Spitzenzahl pro Quadratzentimeter der Ganzstahlgarnitur (4a) der Trommel (4) und der Spitzenzahl pro Quadratzentimeter der Ganzstahlgarnitur (5a) des Abnehmers (5) im Bereich einer Spitzenzahl von 85.4052 bis 100.7502 pro Quadratzentimeter (551 ppsi bis 650 ppsi) der Ganzstahlgarnitur (4a) der Trommel (4) kleiner als 1.23 ist.
5. Karde nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Verhältnis aus der Spitzenzahl pro Quadratzentimeter der Ganzstahlgarnitur (4a) der Trommel (4) und der Spitzenzahl pro Quadratzentimeter der Ganzstahlgarnitur (5a) des Abnehmers (5) im Bereich einer Spitzenzahl von 100.9052 bis 116.2502 pro Quadratzentimeter (651 ppsi bis 750 ppsi) der Ganzstahlgarnitur (4a) der Trommel (4) kleiner als 1.46 ist.
6. Karde nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Verhältnis aus der Spitzenzahl pro Quadratzentimeter der Trommel (4) und der Spitzenzahl pro Quadratzentimeter des Abnehmers (5) im Bereich einer Spitzenzahl von 116.4052 bis 131.7503 pro Quadratzentimeter (751 ppsi bis 850 ppsi) der Ganzstahlgarnitur (4a) Trommel (4) kleiner als 1.68 ist.
7. Karde nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Verhältnis aus der Spitzenzahl pro Quadratzentimeter der Trommel (4) und der Spitzenzahl pro Quadratzentimeter des Abnehmers (5) im Bereich einer Spitzenzahl von 131.9053 bis 147.2503 pro Quadratzentimeter (851 ppsi bis 950 ppsi) der Ganzstahlgarnitur (4a) der Trommel (4) kleiner als 1.91 ist.
8. Karde nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Verhältnis aus der Spitzenzahl pro Quadratzentimeter der Trommel (4) und der Spitzenzahl pro Quadratzentimeter des Abnehmers (5) im Bereich einer Spitzenzahl von 147.4053 bis 162.7503 pro Quadratzentimeter (951 ppsi bis 1050 ppsi) der Ganzstahlgarnitur (4a) der Trommel (4) kleiner als 2.13 ist.
9. Karde nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Ganzstahlgarnitur (5a) des Abnehmers (5) eine Fussbreite (b1) aufweist, die kleiner als 0.8 mm, vorzugsweise kleiner als 0.7 mm, besonders bevorzugt kleiner als 0.6 mm ist.
10. Karde nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Ganzstahlgarnitur (5a) des Abnehmers (5) eine Zahnteilung (p) aufweist, die kleiner als 1.7 mm ist, vorzugsweise kleiner als 1.6 mm, besonders bevorzugt kleiner als 1.5 mm.
11. Karde nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Zahntiefe (h6) der Ganzstahlgarnituren kleiner als 1.8 mm ist, vorzugsweise kleiner als 1.3 mm.
12. Karde nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Blatthöhe (h3) der Ganzstahlgarnituren kleiner ist als 2.7 mm, vorzugsweise kleiner als 2.2 mm, besonders bevorzugt kleiner als 1.7 mm.
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