Vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Blutplasmabeutel-Verpackung gemäss Oberbegriff des Anspruchs 1.
Gefüllte Blutplasmabeutel mit Inhaltsbezeichnung werden in entsprechenden Verpackungen gelagert und transportiert, um Beschädigung während des Transports zu vermeiden und eine platzsparende Lagerung zu ermöglichen. Beim Transport ergibt sich die Verletzungsgefahr für den Beutel insbesondere daraus, dass der Inhalt gefroren ist und damit die weiche Plastikhülle der Blutplasmabeutel sehr leicht durch Schlag oder Stoss von aussen beschädigt werden kann.
Eine bekannte Verpackung besteht aus einer einfachen Schachtel mit Fenster. Der Blutplasmabeutel wird einfach so in die Schachtel eingeschoben, dass das Etikett durch das Fenster sichtbar wird. Die Schachtel dient im Wesentlichen dazu, die Blutplasmabeutel stapelfähig zu machen. Die Einlagerung muss jedoch am Ort der Füllung und Verwendung des Blutplasmabeutels erfolgen, da diese Schachtel keine Vorkehrungen aufweist, um den Blutplasmabeutel gegen Transportschäden zu schützen. Vielmehr liegt der Blutplasmabeutel nur lose in der Schachtel.
Insbesondere mangels der Transportfähigkeit ist diese Schachtel oft nicht mehr einsetzbar, da die Blutplasmabeutel in der Regel zentral gelagert, behandelt und untersucht werden, z.B. auf AIDS, wobei längere Transporte anfallen.
Eine andere, bekannte Verpackung besteht aus einem Kartonrahmen mit Aussparung für das Beutel-etikett, in den eine Styroporschale als Schuber eingeschoben wird. Die Styroporschale weist eine innere, grob an die Form eines Blutplasmabeutels angepasste Vertiefung auf.
Diese letztere Verpackung hat jedoch verschiedene Nachteile: Sie ist relativ voluminös, da der Styroporschuber eine minimale Eigenstabilität aufweisen muss, um Druck und Schlag bei Lagerung und Transport vom Blutbeutel fernzuhalten. Bei der Entsorgung bereitet sie Probleme, da sie aus zwei Materialien, nämlich Kunststoff und Karton besteht. Schliesslich ist sie auch nicht optimal handhabbar, da der Schuber u.a. aus Stabilitätsgründen recht eng in den Karton eingepasst ist und daher die Entnahme entsprechenden Kraftaufwand erfordert. Daneben zerbröselt der Styroporschuber leicht beim Ein- und Ausschieben aus dem Kartonrahmen. Derartige kleine Rückstände dürfen unter keinen Umständen in den Operationsraum gelangen.
Ein anderer Aspekt ist die Lagerung der Verpackung selbst vor und nach ihrer Verwendung. Die erstgenannte, bekannte Verpackung lässt sich bei geöffneten Verschlussklappen seitlich abscheren, wonach sich ein flaches Gebilde mit grösstenteils doppelter Kartondicke als Höhe ergibt. In diesem Zustand weist die Verpackung jedoch zwei 180 DEG -Faltungen auf, an denen einerseits das Material hoch beansprucht wird, wodurch in der Folge bei Lagerung die Gefahr der Schädigung besteht, und andererseits die Schachtel eine Neigung besitzt, sich selbst aufzurichten, wodurch Stapel von derartigen Schachteln instabil werden.
Die zweite, bekannte Ausführungsform benötigt wegen der Styroporschachtel bei der Lagerung im Leerzustand notwendigerweise denselben Platz wie im gefüllten Zustand.
Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine Verpackung für Blutplasmabeutel anzugeben, die mindestens einen der oben angegebenen Nachteile vermeidet.
Eine derartige Verpackung ist im Anspruch 1 angegeben. Die weiteren Ansprüche geben bevorzugte Ausführungsformen an.
Demgemäss besteht die Verpackung ganzheitlich aus Karton und weist eine Aufnahme für den Blutplasmabeutel auf.
Die Erfindung soll weiter an einem Ausführungsbeispiel unter Bezugnahme auf Figuren erläutert werden.
Fig. 1 zeigt eine räumliche Darstellung der erfindungsgemässen Verpackung;
Fig. 2 zeigt den Zuschnitt für die Verpackung;
Fig. 3 zeigt eine Variante des Zuschnitts der Verpackung.
Fig. 1 zeigt die leere erfindungsgemässe Verpackung. Die Verpackung 1 hat im Wesentlichen die Form einer Kartonschachtel mit einem Korpus 2 und einem schwenkbaren Deckel 3. Der Deckel 3 weist eine Zunge 4 auf, die beim Schliessen durch eine Ausnehmung 5 zwischen die Innen- und Aussenwand 18 bzw. 26 einer Seite 7 des Korpus 2 eingesteckt und dann durch den Andruck der Innen- und Aussenwand gegeneinander festgehalten wird. Dadurch bleibt die Schachtel sicher geschlossen.
Wie aus dem Zuschnitt in Fig. 2 hervorgeht, sind die beiden kurzen Seitenwände 8 und 9 jeweils doppelt ausgeführt, indem die Verlängerung 10 bzw. 11 nach innen geklappt und durch Einstecken der Zungen 12 bzw. 13 in die Schlitze 14 bzw. 15 im aufgerichteten Zustand eng an der jeweiligen Aussenwand 16 bzw. 17 anliegend gehalten wird. Durch Einstecken der Zungen 22, 23 bzw. 20, 21 zwischen die Verlängerungen 10 und 11 und jeweils die Aussenwand 16 bzw. 17 werden die Wände 18 bzw. 19 der beiden Langseiten in den Doppelwänden 16/10 bzw. 11/17 gehalten.
Der Zwischenboden 24, der einen Ausschnitt 25 für den Blutplasmabeutel aufweist, hängt einerseits über die Verbindungsfläche 26 im eingeklappten Zustand an der Längswand 18, wodurch die Langseite 7 im oberen Teil ebenfalls doppelt ausgeführt und damit stabilisiert wird. An den drei anderen Seiten weist der Mittelboden 24 Lappen 27 bis 29 auf, die nach unten geklappt werden, sodass der Mittelboden mit diesen auf dem Boden 30 der Schachtel aufsteht. Der Ausschnitt 26 weist an seinen beiden Längsseiten Klappen 31 auf, die beim Einlegen des Blutplasmabeutels nach unten gedrückt werden und damit der Form des Blutplasmabeutels angepasste, seitliche Auflageflächen für selbigen bieten.
Eine Variante des Ausschnitts 25 ist in der Teilansicht des Zuschnitts in Fig. 3 dargestellt. Der Ausschnitt 25 weist darin nicht nur zwei seitliche Lappen 31 auf, sondern auch an der hinteren Rundung 32 und der vorderen Rundung 33 kleinere Lappen 34. Diese kleineren, in etwa sektorförmigen Lappen 34 werden ebenso wie die Lappen 31 beim Einlegen des Blutplasmabeutels nach unten gedrückt und ergeben auch im Bereich der Rundungen 32, 33 eine der Form des Blutplasmabeutels angepasste Auflagefläche.
Die dargestellte Verpackung ist sowohl vor wie auch nach Verwendung flach in einfacher Materialstärke lager- und transportierbar. Das Aufstellen für die Verwendung und das Zerlegen nach Entnahme des Blutplasmabeutels kann ohne Werkzeug mit blossen Händen erfolgen.
Da die Verpackung einzig aus Karton besteht, kann sie auch problemlos entsorgt oder dem Re- cycling zugeführt werden.
Aus der vorstehenden Beschreibung eines be-vorzugten Ausführungsbeispiels sind dem Fachmann Abwandlungen der erfindungsgemässen Verpackung zugänglich, ohne den Schutzbereich der Erfindung zu verlassen. Denkbar ist beispielsweise die Verwendung anderen Materials als Karton, wobei jedoch Fasermaterial natürlicher Herkunft bevor-zugt ist, u.a. aus entsorgungstechnischen Aspekten. Auch die Höhe des Zwischenbodens 24 über dem Boden 30, die bevorzugt etwa 1 cm betragen sollte, kann z.B. nach Beutelinhalt anders gewählt werden. Bevorzugt ist die Höhe jedoch so zu wählen, dass die Lappen 31 und gegebenenfalls 34 schräg auf dem Boden 30 aufstehen, wenn sie nach unten gedrückt werden. Umgekehrt ist auch die Breite der Lappen 31 und 34 an die gegebenen Anforderungen, wie Höhe des Zwischenbodens 24 über dem Boden 30 und Form der Blutplasmabeutel, anpassbar.